Sakura, Queen of the Dark Horizons von UrrSharrador (Manchmal muss man den falschen Weg gehen, um sich selbst treu zu bleiben ... [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 8: Royal Encounter -------------------------- Der Wind rauschte in den Bäumen, als sie mit gewaltigen Sprüngen von Ast zu Ast setzten. „Tsunade hätte ruhig etwas präziser sein können“, beschwerte sich Tenten zum wiederholten Male. Weder Lee noch Neji antworteten. Ihnen war die Mission genauso suspekt wie ihrer Teamkameradin. Tsunade hatte sie mitten in der Nacht losgeschickt, um ein bestimmtes Gebiet unter die Lupe zu nehmen – und dabei hatte sie nicht einmal erwähnt, wonach sie Ausschau halten sollten. Neji argwöhnte, dass der Godaime Hokage das selbst nicht wusste. Nun waren sie seit zwei Tagen und Nächten unterwegs und erreichten bald das Land der Blitze. Sie kamen ihrem Ziel näher, aber bis jetzt hatten sie nichts entdeckt, das … „Vorsicht!“, rief Neji aus und landete auf einem breiten Ast. Tenten und Lee hielten ebenfalls an. Ein einzelner Kunai bohrte sich in den Ast, knapp unter Nejis Füßen. Der Hyuuga ließ sich in die Hocke sinken und aktivierte seine Byakugan. Innerlich verfluchte er sich für seine Unaufmerksamkeit. Sie waren bereits umzingelt. Noch bevor sich auch nur einer der Feinde zeigte, wallten Schatten auf, etwas wie ein finsterer Nebel, der die Sonne verschluckte. Lee und Tenten wurden vor seinen Augen von den Schatten verschluckt, aber seine Byakugan nahmen ihr Chakra wahr. Neji schmunzelte innerlich. Das Jutsu des Gegners war wirkungslos bei ihm. Er sah die Chakraschemen von sechs unbekannten Ninjas, die auf Ästen in der Nähe gelandet waren. „Wer seid ihr?“, rief er. „Verschwindet von hier, Konoha-Abschaum!“, rief einer der Ninjas zurück. „Das ist unser Land!“ „Wir sind in einer Mission unterwegs“, rief Neji zurück. „Das ist uns egal!“ „Was tun wir jetzt?“, fragte Lee. Tsunade hatte Neji zum Anführer ihres Dreierteams bestimmt. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich abtrünnige Ninjas oder Banditen ein Stück Land aussuchen und behaupten, es gehöre ihnen“, sagte der Hyuuga. „Letzte Warnung: Verschwindet, oder sterbt!“, rief einer der Fremden. „Wir sind nicht eure Feinde!“, rief Tenten in die Dunkelheit hinein. Sie konnte absolut nichts sehen, nicht einmal ihre eigenen Hände. „Ihr steht auf dem Land unserer Königin! Allein das ist Frevel!“, kam prompt die Antwort, diesmal aus einer anderen Richtung. Als sie sich nach einigen Sekunden immer noch nicht rührten, machte eine der Gestalten eine Wurfbewegung. „Springt weg!“, schrie Neji. Lee machte einen Satz in die Dunkelheit hinein und hörte fast gleichzeitig unter sich, wie ein weiterer Kunai das Holz durchbohrte. Dann ertönte ein Geräusch von Feuer, das sich durch Papier fraß, und kurz darauf ein gewaltiger Knall, als der gesamte Ast explodierte. Die Shinobi aus Konoha waren weit genug fortgesprungen, doch die Druckwelle trieb einen Sturm aus gesplittertem Holz heran. Sie landeten unsanft auf dem Waldboden, da sie die Entfernung nicht einschätzen konnten. Lee und Tenten waren praktisch blind. Die fremden Ninjas landeten ebenfalls. „Tenten!“, rief Neji. „Auf drei Uhr!“ „Verstanden!“, rief die Kunoichi. Auch blind konnte sie die riesige Ninja-Schriftrolle von ihrem Rücken ziehen und an der richtigen Stelle öffnen. Ein Hagel aus Kunai und Wurfsternen ging in die Richtung, die Neji ihr zugerufen hatte. Neji sah zufrieden zu, wie der Ninja nicht rechtzeitig ausweichen konnte und, an der Schulter getroffen, mit einem unterdrückten Aufschrei auf den Hintern fiel. Der schwarze Schleier lichtete sich, die Finsternis verschwand. Neji nickte Tenten zu. Sie hatten Glück gehabt und genau den Ninja erwischt, der für das Jutsu verantwortlich gewesen war. Jetzt, da er mehr von ihren Feinden erkennen konnte außer ihr Chakrasystem, sah er sie sich genauer an. Sie waren Grau in Grau. Graue, matte Brustplatten über grauschwarzer Lederkleidung ließen sie ein wenig wie Anbu aus einem anderen Land wirken – den Eindruck verstärkten die Gesichtsmasken, die lediglich die Augen freiließen und ansonsten nur zwei schmale Schlitze auf Höhe der Nasenlöcher hatten. Die Masken hatten allerdings nicht die Form von Tierköpfen, sondern waren glatt und schmucklos und ebenfalls grau. Auf dem Rücken trugen die Ninjas ausnahmslos Lanzen mit verschiedenen Spitzen. Neji entdeckte keine Stirnbänder oder andere Abzeichen, zu welchem Clan oder Land sie gehörten. „Wer seid ihr?“, rief er ihnen zu. Ohne zu antworten griffen die Ninjas das Team mit Wurfsternen an. Es bereitete ihnen keine Mühe auszuweichen, und Lee und Tenten starteten sofort eine Gegenoffensive. Lee schlug und kickte die Lanzen von zwei der Ninjas zur Seite und verwickelte einen dritten in einen Nahkampf. Dieser war ihm hoffnungslos unterlegen und wurde schon nach wenigen Sekunden gegen einen Baum geschleudert, während Lee sich den nächsten vornahm. Tenten beschwor einen Kampfstab und wurde in einen hitzigen Zweikampf mit einem der Feinde verstrickt. Die Hellebarde und der Stab prallten in verschlungenen Bewegungen Funken sprühend gegeneinander. Es sah aus, als würden zwei Schlangen darum kämpfen, wer zuerst wen erdrosselte. Neji gestattete sich, die Kampfkraft der Feinde einzuschätzen. Obwohl sie mehr waren, unterlagen sie zumindest im Nahkampf. Ihren Bewegungen entnahm er, dass sie zwar gut ausgebildete Ninjas waren, aber sie schienen eingerostet und steif, als hätten sie lange keinen Kampf mehr ausgefochten. Zwei Graue waren noch übrig, die sich bisher nicht an dem Kampf beteiligt hatten. Der eine war der, den Tenten umgeworfen hatte. Er blutete an der Schulter und eine der Laschen seines Panzers war durchschnitten, sodass ihm die Platte lose von der Brust hing. Neji überlegte kurz und stürmte auf den anderen zu. Der Ninja sah ihn kommen und warf einen Kunai auf ihn, der viel zu hoch gezielt war. Neji duckte sich, ohne langsamer zu werden – und dann war der Graue plötzlich weg. Der Hyuuga fluchte. Ein Tauschjutsu. Noch bevor er herumwirbelte, aktivierte er seine Byakugan und sah, wie der Kunai, der sich hinter ihm in einen Baum gebohrt hatte, ein eine Rauchwolke auflöste und der Graue plötzlich an seiner Stelle mit seinen Füßen auf der Rinde klebte und einen riesigen Shuriken auf ihn schleuderte. Neji schlug die heran sausende Waffe hinterrücks zur Seite, wobei er Chakra aus seiner Hand strömen ließ, damit er sich nicht verletzte. Die Tatsache, dass er den Wurfstern von hinten gesehen hatte, schien den Feind zu verwirren, denn noch bevor Neji sich komplett herumgedreht hatte, war er vom Baum gesprungen und einige Schritte zurückgewichen. Dann begann er Fingerzeichen zu machen. „Erdelement! Jutsu der Versteinerung!“ Er stieß die Handflächen gegen den Boden – und einen Moment später bohrten sich rund um Neji braune Felsen aus der Erde und verkeilten sich um seine Beine, seinen Rumpf und dann seinen kompletten Körper. Er konnte sich nicht bewegen, war komplett im Stein gefangen. Der feindliche Ninja verlor keine Zeit, riss die Hellebarde von seinem Rücken und stürmte auf sein Opfer zu. Neji ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit seinen Byakugan tastete er den Stein ab, der ihn umgab. Wie er vermutet hatte, wurden die Felsen vom Chakra des grauen Ninjas zusammengehalten. Er ließ sein eigenes Chakra aus seinem Körper strömen und durchdrang die Felsen damit, der zu kleinen Steinchen zerbröckelte. Neji sah, wie sich die Augen seines Feindes hinter der Maske weiteten und er abzubremsen versuchte, aber da hatte er ihm auch schon die Handfläche vor die Brust gestoßen. Blaues Chakra spritzte, als er den Ninja einige Meter durch die Luft katapultierte, wobei er einen seiner Chakrapunkte blockierte. Aus den Augenwinkeln sah Neji, wie der letzte der feindlichen Ninjas Fingerzeichen formte und mit dem Blut, das von seiner Schulter tropfte, eine Beschwörung durchführte. Ein wolfsgroßes, rotes Etwas kam aus der Rauchwolke hervor. Es hatte spindeldürre Gliedmaßen und einen missgebildeten Körper, einen übergroßen fischähnlichen Kopf mit gewaltigem Kiefer und Dutzenden langen, nadelspitzen gelben Zähnen. Es hatte nur je drei Zehen und Finger und einen langen, peitschenden Schwanz. Seine Haut war pockennarbig und hässlich rot. Das Wesen breitete seine durchscheinenden Fledermausflügel aus und stürzte sich mit einem durchdringenden Kreischen und blitzschnell auf Lee. „Lee!“, rief Neji, als die Krallen des Wesens sein Bein blutig schlitzten. Ein Morgenstern wirbelte durch die Luft und hämmerte das Untier von Lees Bauch. Tenten kam angerannt. „Alles in Ordnung?“ Neji nahm sich den feindlichen Ninja vor und setzte ihn mit zwei gezielten Schlägen außer Gefecht. Dann lief er zu seinen Kameraden und sie stellten sich in Dreiecksposition auf, während die Grauen sie umzingelten. „Wollt ihr noch mehr Blut vergießen?“, fragte Neji missgelaunt. „Wir haben nur die Mission, uns hier umzusehen. Danach werden wir wieder gehen.“ Auch die Feinde wirkten angeschlagen und überlegten. „Nun gut“, murmelte ihr Sprecher gedämpft in seine Maske. „Vereinbaren wir einen Waffenstillstand. Aber ihr werdet euch dem Urteil unserer Königin stellen müssen, da ihr auf ihrem Land seid.“ Neji warf Tenten und Lee einen Blick zu. Die Luft knisterte vor Anspannung. Wenn sie einer Banditenkönigin in die Hände fielen, konnte es übel werden. Andererseits machten die Ninjas nicht den Eindruck von Räubern … „Einverstanden“, entschied Neji. „Bringt uns zu ihr.“ „Oh, du hast wieder deine alten Sachen an“, murmelte Naruto, nachdem er, diesmal klopfend, eingetreten war. Etwas enttäuscht musterte er ihre Ninja-Kleidung. Sakura wusste, dass sie eigentlich auf dem Thron sitzen sollte, aber sie hatte sich vorgenommen, zuerst das Buch zu lesen, das der Älteste ihr gegeben hatte, ehe sie sich ans Regieren machte. Im Grunde war sie froh, einen Leitfaden zu besitzen. Sie hätte sich hilflos gefühlt auf diesem kalten, steinernen Meisterwerk. Die frisch gekrönte Königin – sie konnte es immer noch nicht glauben; noch dazu war sie sicherlich die jüngste Königin in der Geschichte des Yami-Volks – lag bäuchlings auf ihrem Bett und blätterte eine weitere der vergilbten Seiten um. Sie sah auf. „Das Kleid war schön, aber zu klein. Die Yami haben es in aller Eile geschneidert, ohne meine Maße zu nehmen. Kein Wunder, dass es mir nicht passt.“ „Du könntest dir ja ein neues machen lassen“, schlug Naruto vor. „Als Königin musst du schon etwas Würdevolles tragen. Außerdem …“ Er errötete ein wenig und sah zur Seite. „Ich finde, so ein Kleid steht dir gut.“ Sakura merkte, dass er zuerst etwas anderes hatte sagen wollen. Sie überlegte. „Naja, warum nicht?“, murmelte sie. „Ich bin ja jetzt die Königin.“ „Genau.“ Sie schwang die Beine aus dem Bett und lächelte schelmisch. „Schattenlord, man rufe nach dem Ältesten!“ Naruto grinste. „Zu Befehl, Euer Durchlaucht.“ Er ging vor die Tür. Wie üblich standen davor zwei Gargoyles postiert, die sich alle paar Stunden abwechselten. Er sagte laut genug, damit Sakura es noch hörten konnte: „Die Königin lässt nach dem Ältesten rufen. Du da, geh ihn holen.“ Der angesprochene Gargoyle deutete eine Verbeugung an und stieg die Stufen hinab. „Zu Befehl, Milord.“ Naruto schloss die Tür und grinste breit. „Daran könnte ich mich gewöhnen.“ „Du machst dich über ihre Bräuche lustig.“ „Na und? Du etwa nicht?“ Es klopfte. „Herein“, rief Sakura. Sai trat ein. Sakura war froh, dass er tatsächlich geblieben war. Der ehemalige Anbu würde bei ihnen bleiben, komme was wolle, da er mit ihnen Bande geknüpft hatte, die alles in Konoha Gewesene übertrafen, Bande der Freundschaft und des Vertrauens. „Störe ich?“ „Keineswegs. Ich wollte sowieso mit dir sprechen“, sagte Sakura und warf ihr Haar zurück. Die neue Frisur war immer noch ungewohnt. „Was soll ich als königlicher Diplomat eigentlich machen?“, fragte er. „Darüber wollte ich schon reden.“ Sie holte eine Landkarte von dem Schreibtisch, den man ihr ins Zimmer gebracht hatte – er war frisch gezimmert und aus duftendem, hellen Holz – und breitete sie aus. „Da wir ja jetzt ein Königreich sind, sollten wir den anderen Nationen und Reichen das auch zeigen.“ Sie beschrieb mit dem Finger einen Kreis auf der Karte. „Hier, in diesem Umkreis erst mal. Nimm dir ein paar Leute mit und klappere die Dörfer ab, die hier liegen, biete ihnen an, sich unserem Königreich anzuschließen. Vielleicht können wir uns so vergrößern und etwas gegen die Streitigkeiten tun, ich habe gehört, es kommt zwischen den Dörfern immer wieder zu Reibereien.“ „Was ist mit dem Reich der Blitze?“, fragte Naruto. „Sollten wir denen nicht auch Bescheid sagen? Es ist ja ganz in der Nähe.“ „Ich bin mir nicht sicher“, gab Sakura zu. „Auf der einen Seite ist es sicher gut, weil es ein großes, einflussreiches Land ist. Aber andererseits könnten sie uns auch als Bedrohung auffassen und uns angreifen.“ Sie kaute an ihrer Daumenkuppe. „Das entscheiden wir später. Sai, nimm dir erst mal die kleineren Gebiete vor.“ Sai nickte und ging. Kurz darauf kam, wie bestellt, der alte Mann aus dem Dorf, dem sie auftrug, den Schneider des alten Kleides zu ihr zu bringen. Es stellte sich heraus, dass es eine klein gewachsene, dunkelhaarige alte Frau war. Sie und ihre Kollegin nahmen Sakuras Maße und zeigten ihr Entwürfe von Mustern. Sakura wählte eines, das dem anderen Kleid ähnlich war. Als der Tag sich dem Ende zuneigte, fand die Königin es an der Zeit, sich wieder auf den Thron zu setzen, da man ihr berichtet hatte, dass einige Dörfler bereits um eine Audienz baten. Naruto stellte sich neben sich und setzte eine wichtige Mine auf; er trug den Umhang, den er bei der Zeremonie bekommen hatte, da ihn niemand zurückgefordert hatte. Es ging um Kleinigkeiten; meist fragten die Bürger um Erlaubnis wegen irgendetwas, oft hing es damit zusammen, das Dorf und den Berg zu verlassen. Sakura bewilligte alle Unternehmungen. Einige Yami hatten sich sogar überlegt, einen Bauernhof zu gründen und die Felder im Umland zu bewirtschaften, was sie freute. Endlich konnten die Menschen wieder das tun, was sie wollten. Die Bauern waren eben gegangen, als einer der Gargoyles durch das Tor marschierte. Er ging vor dem Thron in die Knie und nahm die Maske ab. „Meine Königin. Es liegt eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit vor.“ Sakura spürte die Anspannung in seiner Stimme und nickte ernst. „Was gibt es?“ Der Gargoyle wandte den Kopf und nickte der Gruppe zu, die vor dem Thronsaal wartete. Obwohl sie Waffenstillstand geschlossen hatten, kam Neji sich unter der Aufsicht der grauen Ninjas wie ein Gefangener vor. Er war mehr als erstaunt gewesen, als sie den gewaltigen schwarzen Berg und den beeindruckenden, feindseligen Turm erklommen hatten, aber er hätte niemals mit der Person gerechnet, die hier auf dem Thron saß und Königin genannt wurde. „Sakura?“, riefen Tenten und Lee aus einem Munde aus. Naruto stand neben seiner Teamkameradin und trug einen seltsamen schwarzen Umhang um die Schultern. „Ich habe gehört, ihr seid in unser Gebiet vorgedrungen?“, fragte Sakura förmlich. „Sag mir, dass ich träume …“, murmelte Lee entgeistert. Neji kniff die Augen zusammen. „Ist es wahr, was diese Verbrecher hier sagen? Du bist die Königin? Wovon?“ „Ich bin die Königin der Dunklen Horizonte, Herrscherin über das Reich und Volk Yami“, sagte sie betont und ballte die Hände zu Fäusten. Ganz wohl war ihr bei dieser Konfrontation nicht, obwohl sie sich alle Mühe gab, wirklich wie eine Adelige zu wirken. Neji stieß ein abfälliges Lachen aus. „Das ist doch ein Witz, oder? Komm zurück nach Konoha, Tsunade wartet schon auf dich.“ Sie zögerte. „Ich bleibe“, sagte sie bestimmt. „Ich gehöre hierher zu meinem Volk.“ Sie senkte die Stimme. „Wenn du mir nicht glaubst, frag Tsunade.“ „Trotzdem bist du eine Kunoichi aus unserem Dorf!“, rief Tenten, während Lee sie einfach nur mit offenem Mund anstarrte. Sakura senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe, aber als sie Narutos aufmunternden Gesichtsausdruck sah, riss sie sich zusammen und sagte mit fester Stimme: „Diese Leute hier brauchen mich mehr als Konoha.“ „Bestimmt“, sagte Neji sarkastisch. „Ganz zu schweigen von den Schmeicheleien, die du als Königin genießt.“ Sakura zuckte leicht zusammen und atmete tief durch. Nein, sie würde sich nicht verunsichern lassen. Ihr Entschluss stand bereits fest. „Ich erlaube euch zu gehen. Kehrt nach Konoha zurück und richtet Tsunade meine Grüße aus. Sagt ihr, wir haben ein neues Reich gegründet und hätten nichts gegen Handelsverbindungen.“ Sie musste die Gesichter der Gargoyles gar nicht sehen, um sich ihre unwilligen Mienen vorstellen zu können, aber sie wagten es nicht, Einspruch zu erheben. Neji runzelte verärgert die Stirn. „Wenn du das tust, kommst du als Nuke-nin ins Bingo-Buch“, stellte er fest. „Und wennschon.“ „Sei vernünftig. Kommt mit uns.“ „Nein.“ Sie stand auf und sah auf sie herab. „Geht jetzt, oder ich weise meine Gargoyles an, euch hinauszuwerfen.“ Die Ninjas um das Konoha-Team strafften sich demonstrativ. Neji rang sichtlich mit der Fassung. Dann schüttelte er den Kopf, wandte sich ab und ging. Tenten folgte ihm nach kurzem Zögern. Nur Lee blieb stehen und starrte Sakura weiter an. „Du bist eine … Königin? Ist das wahr?“ Plötzlich musste sie lächeln. „Sieht so aus, Lee.“ Der Grüngewandete schien etwas sagen zu wollen, doch dann streckte er ihr nur den Daumen hin und ließ seine Zähne blitzen. „Ich gratuliere dir, Sakura-san. Viel Glück.“ „Danke“, sagte sie und war erleichtert. Lee schien zu überlegen, ob er sich verbeugen sollte, dann folgte er seinen Teamkameraden. Die Gargoyles eskortierten sie. Sakura stieß die Luft aus und sank in den Thron zurück. Hatte sie sie zu schnell rausgeworfen? Und was noch wichtiger war … „Meinst du, er hat Recht?“, fragte sie nach einer Weile des Schweigens und betrachtete das grauschwarze Gewölbe weit über ihren Köpfen. „Wer? Neji?“, fragte Naruto. „Er hat gesagt, die Schmeicheleien …“ „Neji war schon immer ein Schwarzmaler. Aber ich glaube, er versteht am besten, was Geburtsrecht heißt“, überlegte der Schattenlord. „Obwohl ich denke, dass er das am meisten von allem hasst.“ =============================== So, das war die erste Begegnung zwischen den Konoha-nin und dem neuen Königreich, und ich hoffe, es ging nicht zu schnell ;) Ich weiß nicht mehr genau, warum ich gerade dieses Team ausgesucht habe. Mit anderen wäre die Begegnung vielleicht anders abgelaufen, aber naja, es war eben das erste, das Shizune gefunden hat :P Die Actionszene war eher milde, aber ich wollte den Fokus nicht so sehr darauf setzen, sondern eher auf die Fähigkeiten der Gargoyles (man sieht hier doch ein wenig den Stärkeunterschied) und ihre Abneigung gegenüber allem, was mit Konoha zu tun hat. Wie immer freue ich mich über Kommentare und ähnliches und möchte mich an dieser Stelle auch gleich für die zahlreichen Kommis des letzten Kapitels bedanken :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)