Sakura, Queen of the Dark Horizons von UrrSharrador (Manchmal muss man den falschen Weg gehen, um sich selbst treu zu bleiben ... [Trailer online]) ================================================================================ Kapitel 16: Anathema and Incineration ------------------------------------- Königin Sakura und ihre beiden Begleiter blieben den ganzen Tag über bei Sasuke und Team Taka. Sie erzählte ihm einige Dinge über die Infrastruktur und die Verwaltung des Reiches und vor allem über Narutos Stellung, auch wenn sie den Eindruck hatte, dass ihn das nicht sonderlich interessierte. Sie übernachteten im einzigen Gasthof der Siedlung, dessen Besitzer der Königin freiwillig sein eigenes Zimmer überließ. Als sie am nächsten Morgen aufbrechen wollten, hatte sich vor dem Gasthaus eine kleine Menschenansammlung gebildet. Sakuras Anwesenheit war bekannt geworden und die Leute baten um eine Audienz. Die Gargoyles wollten sie zunächst zur Seite scheuchen, doch da sie ohnehin nichts Besseres zu tun hatte, bat sie die Leute einzeln in ihr Quartier zu kommen. Es dauerte bis in den späten Nachmittag hinein, ehe sie jeden einzelnen Bittsteller angehört hatte. Zwei Rechtsprechungen waren dabei gewesen, ansonsten baten die Leute um Erlaubnis, dies und das innerhalb oder außerhalb des Reiches tun zu dürfen, oder um Zahlungsaufschub, denn die Rüstung zum Krieg hatte Sakura gezwungen, die Steuern anzuheben. Sie bemühte sich, nachsichtig zu entscheiden, aber dennoch strikt zu bleiben, damit sie ihre Autorität nicht einbüßte. Einmal kam ein junges Pärchen zu ihr und bat sie schüchtern, ihre Heiratsurkunde zu unterschreiben, weil eine königliche Heiratsurkunde ihnen viel bedeutete. Sakura tat es mit einem Schmunzeln. Als es Abend wurde und der Strom aus Bittstellern endlich verebbte, fühlte sich Sakura so geschafft wie schon lange nicht mehr. Tsunade musste sich mit dergleichen Anhörungen nie herumschlagen, kam ihr in den Sinn. Sie seufzte, als sie daran dachte, dass auf dem Schwarzen Berg die Arbeit wahrscheinlich auch schon auf sie wartete: Neue Waffenerfindungen, Pläne für neue Schmieden, die unterzeichnet werden mussten, eine Liste der Gargoyle-Neuanwärter, die demnächst ausgebildet werden sollten, sowie die Überprüfung der Ausbilder … Sie hatte all das aufgeschoben, weil sie sich um Naruto gesorgt hatte. Es war nun Zeit, zurückzugehen, allein weil sie dessen Rückkehr nicht verpassen wollte. Nach einer kurzen Ruhepause brachen sie und ihre Gargoyle-Begleiter auf. Es war bereits tiefe Nacht, und bis sie den Schwarzen Turm erreichten, ging die Zeit bereits auf Morgengrauen zu. Schon von weitem hörten sie den Lärm der Waffenschmiede. Sie betraten die Höhle und machten sich an den Aufstieg. Sakura benutzte ihre Karfunkelaugen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können. Als sie das Dorf der Yami erreichen, griff sie wieder auf ihre normalen Augen zurück. Sie traten auf die Plattform zu – und ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte aus der Zitadelle. Sakura duckte sich instinktiv, die Gargoyles zogen die Waffen und stellten sich vor sie. In der Nähe des Turms war ein riesiger Felsbrocken aus der nahen Bergwand gebrochen und auf die Gebäude gestürzt. Wieder ertönten die Geräusche. Brandgeruch lag in der Luft. Gehetzt sah sich Sakura um. Das war nicht das Geräusch von Hämmern, die Klingen formten … Ein Licht flammte in der Zitadelle auf. Ein Feuerstoß zuckte auf, Glutbrocken landeten auf den Häusern und setzten die Dächer in Brand. Auf dem Dach einer großen Schmiede sah Sakura Schemen flattern; Ninjas, die gegeneinander kämpften, Schatten, die aufeinander zu flogen, und ihre Kunai blitzten im Licht der Flammen, die sich rasch ausbreiteten. „Meine Königin, das ist zu gefährlich!“, rief einer ihrer Begleiter erschrocken aus, als sie auf den Kampfherd zutrat. „Jutsu der Karfunkelaugen!“ Durch den mystischen Rotschleier konnte sie die Kämpfenden erkennen. Es handelte sich zweifelsfrei um Yami-Ninjas und – Anbu. „Wie kann das sein?“, hauchte sie. Eine neuerliche Explosion erschütterte den Berg. Immer mehr huschende Gestalten wurden sichtbar. Jutsus und Shuriken prasselten auf sie ein. Ein Körper flog schreiend und brennend aus einem der Fenster des Schwarzen Turms und verschwand aus ihrem Blickfeld. Sakura traute ihren Augen nicht. Der orangerote Schein der Feuer spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider; echtes, heißes Feuer, das der Schwarze Berg seit Jahrzehnten nicht gesehen hatte. Ausgerechnet jetzt, wo Naruto fort war … Fassungslos sah sie mit an, wie ihre neue Heimat unterging. „Meine Königin, seht!“, rief einer ihrer Eskorte. Sakura blinzelte die Karfunkelaugen weg und sah nun den blassroten Schein auf der Spitze des Turms. „Der Rubin … Sie sind schon beim Rubin!“, rief der andere Gargoyle. Blankes Entsetzen zitterte in seinen Augen. „Sie wollen das Siegel wiedererwecken!“ Sakura hörte das alles kaum mehr. Die Kampfgeräusche, das Schreien, alles verschwamm und blendete sich gegenseitig aus. Sie fühlte sich plötzlich wie eine Schneeflocke, weich und taumelnd. Ohne ihr eigenes Gewicht zu spüren sank sie in die Knie. Sie spürte den Wind, hervorgerufen durch ein Jutsu der Anbu, und hörte einen langgezogenen, wütenden Kampfschrei. War es ihr eigener? Ein leises Säuseln erfüllte die Luft, gefolgt von einem unmenschlichen Kreischen. Einer der Gargoyles, die im Turm geblieben waren, hatte eine Beschwörung durchgeführt: Ein hässliches, rotes Wesen mit Fischkopf, Fledermausflügeln und einem langen Schweif schoss durch die Luft und stieß einen der Anbu vom Turm. „Sie haben uns bemerkt!“, schrie einer ihrer Begleiter, doch Sakura rührte sich nicht vom Fleck. Sie musste eingreifen, sie musste helfen … Der Gargoyle packte sie an der Schulter. „Meine Königin, solange sie Euch nicht haben, können sie das Siegel nicht neu formen! Ihr müsst Euch in Sicherheit bringen! Meine Königin!“ Sakura hörte ihn kaum. Erst als sie zwei Anbu sah, die im Dorf standen und auf sie aufmerksam wurden, kam die Klarheit in ihren Gedanken zurück. Sie musste tun, was für ihr Volk am besten war … Die Anbu setzten mit großen Sprüngen zu ihnen herüber. Sie waren zweifellos aus Konoha; einer hatte eine Katzenmaske, der andere eine mit einem Vogelschnabel. Konnten sie ihnen überhaupt noch entkommen? Der Weg durch den Tunnel war zu lang … „Springt!“, schrie der Gargoyle. Sie sprangen kopfüber über Klippen neben dem Felsen. Sakura hielt die Luft an, als ihr Mageninhalt nach oben wollte. Knapp neben ihrer Haut rauschten scharfe Felsspitzen vorbei. Einer der Gargoyles formte Fingerzeichen, schnitt seine Fingerkuppen an seiner Lanzenspitze auf und vollführte ein Beschwörungsjutsu auf seiner Hellebarde. Ein Wesen mit riesigen Flügeln und einem Ziegenkopf erschien und nahm sie drei auf. Ein Kunai schoss heran und prallte von der Haut des Ungeheuers ab, als wäre sie aus Stein. Sakura wagte es, in die Höhe zu blicken. Die beiden Anbu folgten ihnen auf dem Rücken eines riesigen Adlers. Der eine formte Siegel und schoss einen Feuerball auf sie ab, dem das plumpe Flugwesen nicht vollends ausweichen konnte. Das Ziegenwesen grunzte und kam ins Straucheln. Der zweite Gargoyle sprang auf die Füße und machte ebenfalls Fingerzeichen. „Jutsu der Pestilenz!“, rief er und riss die Maske vom Kopf. Eine schwefelgelbe Wolke entwich seinen Lippen und hüllte die Anbu ein. Was mit ihnen passierte, war nicht zu erkennen, aber ihre Schreie hallten laut von den Felsspalten wider. Das Ziegenwesen schlug noch einmal mit den Flügeln, um sie höher zu bringen. Sakura erhaschte noch einen Blick auf die Bergspitze. Gerade in diesem Moment gab es einen lauten Knall, einen hellgelben Blitz und dann – brach der Schwarze Turm in der Mitte auseinander. Der Turm, das Symbol der Yami, das Zeichen ihrer Macht, ein Gebäude voller Erinnerungen, das Grab ihres Großvaters, der Standort ihres Throns … Er krachte mit Getöse der Länge nach in die Zitadelle und zermalmte alles, was noch da war. Das Flugwesen brachte sie unsanft einen guten Kilometer vom Schwarzen Berg entfernt zu Boden und löste sich in einer Rauchwolke auf. Sakura sank zu Boden. Übelkeit hatte sie ergriffen, und sie fühlte sich elend. Selbst von hier konnte sie noch die kleinen Lichter auf dem Berg sehen, Flammen, die vom Untergang des großen Monolithen zeugten. Die Zitadelle und das Dorf hatten sich in Asche verwandelt, zumindest in ihren Gefühlen, pechschwarze Asche, die über ihrer Seele ausgestreut worden war. Erst jetzt wurde ihr klar, wie großes Glück sie gehabt hatte, dass sie zum Zeitpunkt des Angriffs nicht dort gewesen war … Sonst wäre sie vielleicht jetzt tot oder Schlimmeres, und die Yami erneut geknechtet … „Sakura!“ Sie wandte den Blick und sah verschwommen eine graugewandete Truppe, die über die Ebene auf sie zukam. Die Gargoyles kehrten zurück, an ihrer Spitze Naruto und Sai. Die Gargoyles, die hier gebraucht worden waren. Und sie hatte den Befehl gegeben, auszurücken … Sakura ballte die Fäuste und hieb so kräftig auf die Erde, dass sich ein kleiner Krater bildete. „Sakura, was ist …“ Naruto verstummte, als er den brennenden Berg sah. „Oh mein Gott“, murmelte er. Minutenlang standen sie alle nur da. Es war totenstill geworden, nur der Wind strich leise durch das Gras. Nicht einmal die Sonne wagte es, schon über den Rand der Welt zu blinzeln. Ein röchelndes Husten ließ Sakura aufhorchen. In der Dämmerung sah sie eine Gestalt auf sie zu taumeln. Naruto trat ihr entgegen und zog sein Schwert. Sein Schwert? Sakura fragte sich, wo er das wohl herhatte. Der Schattenlord atmete erleichtert auf, als er einen Gargoyle erkannte. Der Mann war schwer verletzt; er hielt sich eine klaffende Wunde an der Hüfte und hinkte mit blutverschmiertem Gesicht und zersplittertem Harnisch auf die zu. Stöhnend brach er zusammen. Sakura war sofort auf den Beinen und drehte den Gargoyle auf den Rücken. Sie erkannte sein Gesicht unter all dem Schmutz und Blut, das teils sein eigenes, teils fremdes war, wieder. Sein Name war Takuma; seit sie den Thron bestiegen hatte, hatte er stets ein ehrgeiziges und loyales Verhalten an den Tag gelegt. Schluckend ließ sie ihre Hände aufleuchten und heilte den Mann. Als er sie mit seinen trüben Augen erkannte, murmelte er schwerfällig: „Meine Königin … Es tut mir leid … Ich habe versagt …“ „Sag so etwas nicht“, sagte sie und ließ die Hand knapp über seiner Wunde schweben. „Bitte … Lasst mich, es ist demütigend …“, murmelte er. „Ich bin es nicht wert, Euer Diener zu sein …“ „Kein Wort mehr“, zischte Sakura, doch der Gargoyle versuchte sogar, ihre Hände zur Seite zu stoßen. „Ich habe versagt“, wiederholte er inbrünstig. „Die gerechte Strafe für mich ist nur der Tod …“ „Das hast du nicht zu entscheiden!“, fuhr Sakura ihn an. „Sakura“, murmelte Naruto. Sie starrte ihn böse an, doch er ging nur vor dem Gargoyle in die Knie. „Takuma, erstatte Bericht. Was ist passiert?“ Der fiebernde Verletzte erkannte seinen Schattenlord erst nach einer Weile. „Wir … Wir haben unsere Patrouille abgehalten … Dann sind sie gekommen …“ „Wie konnte das passieren? War der Tunnelaufgang unbewacht?“, unterbrach ihn Naruto. Sakura wunderte sich über seine barsche Art, aber dann merkte sie, dass sie gespielt war; Takuma war viel eher bereit, seinem Herrn Bericht zu erstatten, wenn er kein Mitleid zeigte. „Sie kamen nicht durch den Tunnel … Sie sind über die Felswände geklettert.“ Sakura riss die Augen auf. „Es waren die Anbu von Konoha … ungefähr zehn Teams …“ „Wie viele unserer Ninjas waren zu der Zeit auf dem Berg?“ „Etwa sechzig. Zwei Gargoyles, Eruno und ich. Sie … hat es nicht geschafft.“ Takumas Blick war traurig über den Verlust seiner Kameradin. Er sah Sakura leidend an. „Sie haben sofort die Zitadelle angegriffen. Die meisten Dorfbewohner konnten fliehen, als der Angriff losging. Sie halten sich in den Wäldern versteckt.“ Sakura atmete auf. „Ein Glück …“ „Es tut mir leid, meine Königin“, murmelte der Gargoyle erneut, aber er ließ sich nun von Sakura behandeln. „Der Turm … Es war meine Schuld.“ „Was redest du da?“ Takuma sah sie unglücklich an. „Ich wusste nicht, ob Ihr in Sicherheit wart … Die Anbu haben das Ritual für das Siegel begonnen, also … also habe ich den Turm zerstört.“ „Du warst das?“, fragte Sakura ungläubig. „Wenn Ihr mich bestrafen wollt, ich verdiene es“, murmelte er und blickte zu Boden. „Lasst mich einfach hier zurück.“ Sakura lächelte schwach. „Ich werde doch keinen Ninja zurücklassen, der einen ganzen Turm in die Luft sprengen kann. Das muss dein ganzes Chakra gekostet haben.“ Dann fiel ihr etwas ein. „Unter den Anbu … war da einer mit einer Drachenmaske?“ „Ich bin mir nicht sicher, es ging alles so schnell …“ „Bitte, Takuma, du musst dich erinnern! War er dabei?“ Takuma überlegte fieberhaft, das sah man. Dann hellte sich seine Miene auf. „Ja doch! Ich habe ihn von Weitem gesehen! Er ist hinauf auf den Turm, ich glaube, er wollte etwas wegen dem Siegel tun …“ „Also doch“, murmelte Sakura düster. „Unsere Vergangenheit holt uns ein.“ „Wir müssen den Anbu sofort hinterher“, rief Naruto. „Weißt du, wohin sie gegangen sind?“ Takuma schüttelte den Kopf. Naruto zitterte vor Wut. Das ganze Ausmaß der Zerstörung kam ihm erst jetzt in den Sinn, während Sakura immer gefasster wurde. „Erst mal müssen wir unsere Kräfte sammeln“, entschied sie. „Ihr habt doch sicher auch Verletzte? Und es gibt sicher Verwundete unter den Dorfbewohnern. Außerdem will ich Euren Bericht hören, Schattenlord.“ Ihr Blick wurde weich. „Ich bin so froh, dass du zu mir zurückgekommen bist, Naruto“, sagte sie leise. „Ich habe es versprochen“, erwiderte er. Sie sahen sich einen Moment an, ehe sie sich wieder in der Wirklichkeit wiederfanden. „Wir werden als eine Einheit auf den Wald zumarschieren und unsere Bürger zusammensuchen. Falls uns die Anbu begegnen, wird kurzer Prozess mit ihnen gemacht“, sagte Sakura dann. „Kuruda?“ „Zu Befehl!“ „Du bleibst bei Takuma. Alle anderen, mir nach!“ Sie liefen los und sprangen bald durch das Geäst der Bäume, die den Berg säumten. Das Feuer, das sie am Berg gesehen hatte, blitzte wieder vor Sakuras Augen auf. Sie war noch nicht am Ende, oh nein. Konoha hatte ihr das letzte Mal Leid angetan. Kein Zurück, keine Gnade. Es war Zeit für den Krieg. ==================================== So ... wie ihr euch wohl schon gedacht habt, war es keine gute Idee, so viele Gargoyles fortzuschicken. Der Schwarze Turm ist zerstört, der Berg verwüstet. Die Yami hätten sonst wohl noch ewig viel Zeit mit den Vorbereitungen verbracht^^ Jetzt müssen sie handeln. Es soll nicht zur Gewohnheit werden, aber ich habe hier wieder einen (allerdings eher unwichtigen^^) OC eingesetzt, Gargoyle Takuma. Wie gesagt, man möge mir verzeihen, er ist nicht sehr wichtig^^ Den Kampf von Narutos Gargoyle-Trupp habe ich ausgelassen. Man kann ihn sich wenig spektakulär vorstellen: Vierzig Gargoyles, die vielleicht zehn Ninjas fertigmachen, ohne groß in Bedrängnis zu geraten. So, wie Sakura es wollte. Was Sai beim Raikage herausgefunden hat und woher Naruto das Schwert hat, wird noch verraten ;) Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen, und freu mich natürlich wie immer über Feedback :) Im nächsten Kapitel werden wieder ein paar (bekannte) Konoha-Ninjas vorkommen ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)