Sakura, Queen of the Dark Horizons von UrrSharrador (Manchmal muss man den falschen Weg gehen, um sich selbst treu zu bleiben ... [Trailer online]) ================================================================================ Epilog: On to the Shores of Eternity ------------------------------------ Die Suna-nin brachten einen Gargoyle zur Königin der Dunklen Horizonte. Der wiederum überbrachte den Yami-nin den königlichen Befehl zum Waffenstillstand. Unter den Augen der Shinobi aus dem Reich des Windes versammelten sich alle Bewohner von Konoha, Ninjas und Nicht-Ninjas, die endlich aus dem Versteck durften, um das zerstörte Hokage-Gebäude. Das Dorf war immer noch ein Schlachtfeld, und jeder, des es durchschritt, spürte das, aber der neue Morgen lag wie eine heilende Hand über den seelischen Wunden der Schlacht. Gewiss, es würden Narben bleiben. Aber nun war zumindest der Kampf vorbei. Es dauerte einige Stunden, bis alle Menschen versammelt waren. Der Schattenlord war zu sich gekommen und dank der Behandlung der Sunanin konnte er schon wieder aufrecht stehen. Erwartungsvoll blickte man zu der Königin empor, die auf der Terasse des Gebäudes stand, flankiert von Schattenlord Naruto und dem Kazekage und dessen Geschwistern. Königin Sakura breitete die Hände aus. „Bürger des Königreichs der Dunklen Horizonte, wir haben gesiegt!“ Es dauerte einige Sekunden, bis ihre Worte durchsickerten. Dann brachen die Yami-nin in Jubelgeschrei an, das erst nach vielen Minuten verebbte. Sakura konnte die mutlosen Gesichter der gewöhnlichen Bewohner von Konoha sehen. Die Nachricht von Tsunades Tod hatte sich bereits herumgesprochen. „Bürger von Konoha! Wir wollen nicht zwei Völker sein, die unter einem Banner zusammenleben! Wir sind ein Volk, ein Dorf, wir waren es immer! Ich verspreche, nein, ich schwöre euch, dass ich eine gute Königin bin, die den vergangenen Hokage in nichts nachsteht! Ich werde Konoha zu neuer Blüte verhelfen!“ Ihre Rede ging noch weiter. Sie appellierte an Brüderlichkeit, Gleichheit, und sprach ausführlich über Licht und Dunkelheit. Naruto stand neben ihr und sah sie beeindruckt an. Auch Gaara kam kurz an die Reihe, verkündete ein neues Bündnis von Sunagakure mit dem Königreich der Dunklen Horizonte und Konoha, und sprach Sakura seine ganze Unterstützung zu. War der Mond Zeuge des Untergangs Konohas gewesen, so war die Sonne Zeugin eines Neubeginns. Wind durchwehte die Gassen und ließ den Hass verrauchen. Die Yami-nin hatten ihre Rache bekommen, ebenso wie einen festen Platz in der Welt. Während ihrer Rede sah Sakura, wie Sai in Begleitung von einem kleinen Trupp Suna-nin das Dorf betrat und sich zu der Menge gesellte. Naname stand etwas abseits und lauschte der Rede der neuen Herrscherin. Auch wenn Danzou und der Hokage tot und Konoha verwüstet waren, es gab immer noch die Menschen, die hier lebten. Ihre Aufgabe als Anbu war noch nicht zuende. Für die Ninjas und Nicht-Ninjas in diesem Dorf, für immer und ewig, nach dem Vorbild ihres Vaters – auch wenn sie sich vielleicht Gargoyle anstatt Anbu nennen musste. Während Sakuras Ansprache andauerte, sah Naname, wie sich aus den Augenwinkeln eine bekannte Gestalt heranschleppte. Es war der junge Gargoyle, gegen den sie zuvor gekämpft hatte. „Ich habe festgestellt, dass ich noch lebe“, sagte Kuruda und lächelte schief. Allein das Gehen hatte Schweiß auf seine Stirn treten lassen. „Muss ich mir deswegen Sorgen machen, was uns betrifft?“ „Bilde dir nichts darauf ein“, sagte Naname. „Es ist nur so, dass meine Bilanz an nicht eliminierten Gegnern heute erschreckend hoch ist.“ Ein leises Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie zu Naruto hochsah. Der Gargoyle grinste. „Hier“, sagte sie und warf ihm eine Schriftrolle zu. „Dein graues Untier. Ich gebe es dir zurück.“ „Danke“, sagte er gut gelaunt und fing die Rolle auf. „Magst du Eniguma nicht?“ „Es stinkt“, antwortete sie schlicht. Kuruda lachte leise. Die Konoha-nin fassten den Machtwechsel unterschiedlich auf. Einige verweigerten der Königin den Gehorsam, es kam zu weiteren kleinen Scharmützeln zwischen ihnen und den Gargoyles, und nicht alle konnten die Friedenstruppen aus Sunagakure rechtzeitig beilegen. Diejenigen, die Sakura kannten, wussten nicht, was sie denken sollten. Jedermann war bestürzt über den Tod ihrer Freunde. Nachdem mit dem Wiederaufbau des Dorfes begonnen wurde, wurde ein ganzer Tag geopfert, um der Gefallenen zu gedenken und sie zu Grabe zu tragen. Sakura und Ninjas aus Konoha hielten Grabreden, und die Königin half persönlich mit, Lee, Tenten, Ino und Tsunade zu bestatten und ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Shikamaru und Chouji wurden in den Wäldern außerhalb des Dorfes gefunden. Der Stratege war schwer verletzt, aber mithife der Heiler des Sanddorfes, das beim Wiederaufbau mithalf, befand er sich bald auf dem Weg zur Besserung. Den Tod seiner Teamkollegin teilte man ihm erst später mit, und er und Chouji kleideten sich in bedrücktes Schweigen. Sakura fühlte mit ihnen. Sie wusste, dass keine Worte und keine Taten diesen Verlust wettmachen konnten, aber sie verbrachte viel Zeit mit den beiden und stellte sich ihren Gefühlen. Es war das Mindeste, was sie tun konnte: Nicht davonzulaufen, sondern zu ihren Taten und den Konsequenzen zu stehen. Dasselbe galt für Neji und Gai, dem vor allem der Tod seines Lieblingsschülers sehr nahe ging. Auch der Älteste der Yami war in der Schlacht gefallen. Da er auch einmal ein Ninja gewesen war, hatte er es als seine Pflicht angesehen, für die Zukunft seines Volkes und für das Vermächtnis von König Takada zu kämpfen, doch sein fortgeschrittenes Alter und das fehlende Training hatten ihn die Nacht nicht überleben lassen. Sakura hätte sich gewünscht, ihm wenigstens noch zeigen zu können, dass sie gesiegt hatten. „Kriege verursachen immer schlimme Verluste“, murmelte Naruto, als sie für eine Minute allein waren. Die Regierungsgeschäfte und der Wiederaufbau raubten Sakura alle freie Zeit, die sie hatte, und Naruto war immer noch auf dem Weg der Genesung und musste das Bett hüten. Sie setzte sich zu ihm und seufzte. „Ich weiß, ich kann nicht rückgängig machen, was ich getan habe. Das ist wohl das Los einer Königin – Freundschaften zu opfern, um Völker regieren zu können.“ Naruto fasste sie an der Hand. „Kommt Zeit, kommt Rat.“ Er setzte sich auf und küsste sie zärtlich. Nicht alle akzeptieren es, jetzt Bürger eines Königreiches zu sein. Ein Teil der Ninjas von Konoha, die meisten davon waren Anbu, sagten sich von ihrer Herrschaft los. Sakura ließ sie ziehen und wünschte ihnen alles Gute. Einige waren unter ihnen, die ihr ewigen Krieg und Vergeltung schworen, daher würde sie auch in Zukunft auf ihren Rücken achten müssen. Es war nicht so, dass sie das schon gewohnt war, aber sie hatte gelernt, dass nichts, was man im Leben erreichte, perfekt war. In den ersten Tagen des Wiederaufbaus versuchten sich Sasuke, Karin, Juugo und Suigetsu davonzustehlen. Die Gargoyles bekamen Wind davon und benachrichtigten ihre Königin, die sofort persönlich mit den vieren sprach, in Begleitung des Schattenlords. „Ich verlasst uns also?“, fragte sie Sasuke. Dabei hatte sie nichts anderes erwartet. „Ich habe meine Rache“, antwortete Sasuke. „Mit diesem Dorf verbindet mich nichts mehr.“ „Wie fühlst du dich jetzt?“, fragte sie, ohne die Spur eines Vorwurfs in der Stimme. „Besser? Schlechter? Oder nur wie eine leere Hülle?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Die Zeit wird es zeigen.“ „Und was hast du nun vor?“, fragte Sakura. „Wir werden sehen. Ich gehe, der Rest wird sich ergeben.“ Sakura nickte. Er war ziellos, jetzt, da er Danzou getötet und das Dorf eine neue Herrscherin hatte. Da war immer noch das Friedensangebot des Raikage, der nach Sasuke fahnden ließ. In diesem Krieg war er als Sohn der Schmerzen nur ein Söldner ohne Gesicht gewesen, der an ihrer Seite gekämpft hatte, aber sobald bekannt würde, dass er in ihrem Reich lebte, würde der Frieden mit dem Reich der Blitze im Keim ersticken. Sicher würde durchsickern, dass er mitgekämpft hatte, aber Sakura war sich sicher, dass sie eine glaubhafte Ausrede dazu fand. Wie auch immer sich die Dinge entwickelten, Sasuke konnte nicht in Konoha bleiben, das wusste sie und das wusste er. „Leb wohl“, sagte sie. Sasuke wandte sich um, als Naruto das Wort erhob. Er hatte Sasuke viel sagen wollen, aber kein einziges Wort gesprochen. Er war wie ein Fremder für ihn, eigentlich war er das schon lange. „Sasuke!“, rief er. Als sich sein ehemaliger Freund noch einmal zu ihm umdrehte, sagte er: „Pass auf dich auf. Danke, dass wir noch einmal für kurze Zeit Team 7 waren.“ Sasuke sah ihn lange an und ging dann ohne ein weiteres Wort. Sie sahen ihm und seinen Gefährten nach. Es war ein heißer, sonniger Tag, und die Straße, auf der sie gingen, leuchtete gelblich weiß. Vielleicht war es das letzte Mal, dass sie sich sahen. Sakura wurde eines klar. Sie war trotz allem nicht wie er. Sie würde es nie sein. Vielleicht würde sie ihn auch nie verstehen, aber das war wohl auch besser so. Die Suna-nin reisten wieder ab, die Reparaturen im Dorf gingen weiter. Es würde noch lange dauern, groß war auch der Schmerz der Verluste, aber man ging einem neuen Zeitalter entgegen. Das Hokage-Gebäude war als Andenken fast genauso errichtet worden, wie es immer gewesen war, nur dass es statt dem Büro nun einen kleinen Thronsaal mit dunkel vertäfelten Wänden gab, in dem ein massiver Steinthron mit samtüberzogener Sitzfläche stand. Sakura setzte sich mit einem leisen Seufzer darauf und genoss die Kühle, die hier drin herrschte, und die Stille. Endlich war der Trubel etwas abgeflaut. „Es läuft ganz gut, finde ich“, sagte Naruto, der neben ihr trat. Sakura nickte. „Aber es muss nicht lange so bleiben.“ „Der Feudalherr des Feuerreichs hat bestimmt schon vom Ausgang unseres Krieges erfahren“, sagte Sai. „Es muss nicht sein, dass er uns akzeptiert. Außerdem war auch er schuld am Untergang des alten Reichs der Dunklen Horizonte.“ „Wenn er uns angreift, geht der Krieg weiter“, murmelte Naruto düster. Sakura lehnte sich zurück und gönnte es sich, sich zu entspannen. „Die Kriege werden immer irgendwie und irgendwann weitergehen. Tag und Nacht müssen sich schließlich abwechseln. Andere Reiche könnten ebenfalls annehmen, wir seien geschwächt, und versuchen, unser Königreich zu erobern.“ „Da wartet ein ganzes Stück Arbeit auf dich, meine Königin“, sagte Naruto. Er konnte nicht anders, er musste lächeln. Es war ein erleichtertes Lächeln, das vom Ende des ersten Krieges zeugte und keine Angst vor den folgenden ausdrückte. „Ich werde schon damit fertig“, sagte Sakura. „Aber wollen wir auf ewig Kriege führen?“, fragte Sai. „Auch wenn du dich bemühst, den Frieden zu erhalten, Frieden ist nie die Entscheidung eines einzelnen. Krieg hingegen schon.“ „Auf ewig?“, murmelte Sakura verträumt. „Vielleicht ist der Mensch zu ewigem Krieg verdammt. Aber wir können nichts anderes tun, als der Ewigkeit entgegenzutreten, mit der Entschlossenheit, zu siegen, alle Hindernisse zu überwinden, die man uns in den Weg legt.“ „Der Ewigkeit entgegen gehen?“, wiederholte Naruto und grinste dann. „Tja, was bleibt uns auch anderes übrig?“ Sakura lächelte ihn an. „Solange du an meiner Seite bist, kann die Ewigkeit ruhig kommen.“ Sie zog ihn zu sich heran und sah ihm tief in die Augen. „Ich habe etwas vergessen.“ „Was denn?“, fragte er. „Ich muss dir noch ein Lied singen, Naruto. Das Lied unserer neuen Zukunft. Es ist vielleicht ein wenig melancholisch, aber im Grunde ist es ein frohes Lied.“ ENDE. ========================================== So, das war meine FF "Sakura, Queen of the Dark Horizons" :) Ich hoffe sehr, das Ende war nochmal sehr dramatisch und fesselnd^^ Ich hab mich nochmal richtig ins Zeug gelegt und außerdem versucht, alles so realistisch wie möglich hinüberzubringen. Und ich muss sagen, es war ein erhebendes Gefühl, als ich die FF fertig hatte, wirklich. Das Schreiben und Planen hat mir genausoviel Spaß gemacht, wie euch jetzt das fertige Werk präsentieren zu können :D Falls ihr noch Anmerkungen, Feedback, Kritik oder sonstwas loswerden wollt, freue ich mich natürlich über jedwede Rückmeldung ;) Hier übrigens nochmal der Link zu dem Spin-Off mit den Bonuskapiteln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)