New Reign von UrrSharrador (Wie Game of Thrones, nur mit Digimon. [Video-Opening online]) ================================================================================ Kapitel 26: Geformt aus Erde und Blut ------------------------------------- Tag 64   In Little Edo hatten Glasscherben unter seinen Stiefeln geknirscht, wie er sich erinnerte. Hier gab es nur Sand und gestampfte Erde. Seine Digimon hatten bereits begonnen, die Straßen freizuräumen. Hätte es Leichen gegeben, hätte das wesentlich länger gedauert. Der Morgen, der über Masla angebrochen war, brachte Hitze, die sich in den Rauchschwaden sammelte, sodass ihm unerträglich heiß war. Immerhin waren sie hier schon in der Wüste. Die Kampfarena war als Letztes gefallen. Als Kens Rammböcke die Tore gesprengt hatten, hatten sich die Soldaten darin ergeben. Keiko, mit der Nadine verhandelt hatte – sie hatte es für besser gehalten, wenn sie das erledigen würde –, war nicht mehr da gewesen. Sie musste Masla bereits verlassen haben. Und Ken stand nun vor der Aufgabe, in den Trümmern der Sklavenstadt nach Cody zu suchen. Er und Nadine hatten sich in den VIP-Räumen der Arena eingerichtet und überall Wachen postiert. Die Digimon hier von sich zu überzeugen würde schwierig werden. Ein Schwarzer Turm mitten in der Arena würde vielleicht notwendig sein. Die Sklavenhändler-Digimon hatten sich in ihren Häusern verkrochen. Er würde sie bald genug herausholen lassen, aber Cody ging vor. Spadamon hatte gesagt, dass er hier sein würde, wenn er nicht im Großen Kolosseum war, und dort war er nicht. Zephyrmon hatte das Kolosseum am Vortag erobert, wie es versprochen hatte. Begleitet von einem Schwarm wachsamer Commandramon ging er durch die Straßen. Die anderen wichtigen Gebäude in der Stadt waren das große Rathaus, der Turm der Zwölf, die Gilden und die Basarhalle, deren Decke allerdings eingestürzt war. Die Zwölf waren Sepikmon, affenähnliche Digimon mit großen bemalten Masken vor dem Gesicht, die etwas wie die Weisen der Stadt darstellten, aber anscheinend nur dem Namen nach; niemand gab etwas auf ihren Rat. Ohne die Territoriallords hatte ein Jagamon hier das Sagen, das so etwas wie der Bürgermeister oder der Vertreter der Fürsten war. Es war ein feiges Digimon, ganz in einen felsigen Panzer gehüllt, mit einem Schwanz, der eine Pflanze war, und das sich eingebuddelt hatte, als Sir Taomon, der neue Kommandant von Kens Leibwache, mit seinen Soldaten die Tür zum Keller des Rathauses aufgebrochen hatte. Nun trappelte es auf allen Vieren neben Ken her und war unterwürfig. „Eine Liste aller Menschen, die hier leben, das … das ist viel Arbeit, so etwas dauert“, sagte es eben. „So etwas dauert, mein Kaiser“, berichtigte es Taomon. Es sah aus wie ein Fuchs auf zwei Beinen in Mönchskleidung, und Ken hatte es schon vor einiger Zeit zum Ritter geschlagen. Seine Fähigkeiten waren für einen Leibwächter wie geschaffen. „Ihr habt den Kaiser mit mein Kaiser oder Majestät anzureden, verstanden?“ Es sprach nie besonders laut, aber Jagamon zuckte zusammen. „Ich … ja, Eure Majestät. Wie gesagt, es gibt recht viele Menschen unter den Sklaven … denke ich. Ich habe keinen Einblick in die Geschäfte der Händler, müsst Ihr wissen. Aber ich könnte Eurer Majestät empfehlen, die Suche in der Lotusblüte zu beginnen. Wir Digimon gehen nie dorthin, aber es heißt, dort arbeiten viele Menschen.“ „Führt mich dahin.“ Kens Augen weiteten sich, als er das Etablissement am Stadtrand sah, das von den Bränden gänzlich unversehrt geblieben war. Das Dach war mit rosa gefärbten Ziegeln gedeckt, die Fensterläden hatten die gleiche Farbe. Die Tür war mit blitzenden, falschen Edelsteinen besetzt, und vor den Fenstern warteten rote Laternen darauf, entzündet zu werden. Wenn das nicht genügte, sprachen die bemalten Schilder und die Bilder auf der Fassade Bände. Die Lotusblüte war ein Bordell. „Was hat das hier zu bedeuten?“, fuhr Ken Jagamon an. „Herr … Majestät, ich … mische mich nicht in die Angelegenheiten der …“ Jagamon sprach für Kens Geschmack zu langsam. „Wir gehen hinein. Kein Wort zu der Königin hierüber“, schärfte er Taomon ein. Der Fuchsmönch nickte. „Kein Wort.“ Ken betrat die Lotusblüte mit wehendem Mantel, der Ritter und die Soldatentierchen folgten ihm allesamt und schubsten Jagamon ebenfalls hinein. Das Innere sah nicht aus wie ein typisches maslanisches Gebäude. Die Wände waren mit Holz vertäfelt und rot bis rosa gestrichen. Sitzecken mit weichen Bezügen luden ein, exotische Pflanzen schmückten den Raum und eine ausladende Treppe führte in den ersten Stock. Exquisite Düfte drangen Ken in die Nase. „Kundschaft, so bald nach der Belagerung? Wie schön.“ Ken wirbelte herum. Auf einem großen gepolsterten Sessel saß ein hochgewachsenes Digimon. Wenn je ein Digimon als Zuhälterin durchgegangen wäre, dann wohl dieses. Es hatte üppige, weibliche Rundungen, trug eine Art knappes Korsett und Netzstrümpfe in Violett, und das weiße Faltenkleid klaffte unterhalb des Bauchnabels auseinander und offenbarte ein weißes Höschen. Die Haut des Digimons war von einem blassen Lila, und wie einen Hut trug es eine Art Blüte auf dem Kopf, die bis unter die Nase reichte, sodass man von seinem Gesicht nur die vollen, tiefroten Lippen sehen konnte. Selbst ohne Augen erkannte das Digimon Ken. Es ließ den Schlauch einer Wasserpfeife sinken und grünlicher Nebel entwich seinen verführerischen Lippen. „Sogar der neue Kaiser persönlich, ja? Welche Ehre für mein bescheidenes Etablissement. Wonach gelüstet es Euch? Ach, was frage ich, für Euch natürlich nur das Beste.“ Während Ken noch immer perplex war, klatschte es in die Hände. „Mina, Liebes, wir haben kaiserlichen Besuch! Die Kämpfe sind vorbei; genug gefaulenzt!“ „Wer bist du?“, platzte es aus Ken heraus. „Gehört dir dieser Laden?“ „Zum Glück nicht. Es lässt sich nichts verdienen hier, dazu kommen zu wenige Menschen her“, seufzte das Digimon. „Mein Name ist Lotusmon. Ich bin hier nur die Verwalterin.“ „Wem dann? Ich kann nicht glauben, dass Fürstin Keiko ein Bordell in ihrer Stadt duldet!“ Das war vollkommen verrückt. Es war verrückt, dass es überhaupt ein Bordell in der DigiWelt gab! „Die Lotusblüte gehört Fürst Hiroshi“, sagte Jagamon. „Er hat sie hier als neutrales Etablissement erbauen lassen. Ich hörte, er bekam große Schwierigkeiten mit der Territorialherrin, aber der König entschied schließlich, dass nichts dabei wäre.“ Ken schnaubte. Hiroshi. Der Junge, der Comiczeichner werden wollte. Unfassbar. Schritte erklangen auf der Treppe und die schlanke Gestalt eines Mädchens tappte den roten, mit Goldfäden bestickten Teppich herunter. Ken konnte immer weniger glauben, was er sah. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber Hiroshi hatte tatsächlich Menschenmädchen in der Lotusblüte angestellt. „Da bist du ja endlich“, sagte Lotusmon und nahm einen tiefen Zug von der Pfeife. „Das ist Mina, Euer Majestät. Mein Prachtstück. Ihr könnt auch gern die anderen ausprobieren, was immer ihr probieren wollt. Ihr Menschen seid mir in der Hinsicht ein Rätsel.“ Mina war eine dunkelhäutige Schönheit mit langem, seidigem Haar und asiatischer Abstammung. Sie war in einen gelben Seidensari indischer Machart gekleidet und vielleicht so alt wie er selbst. Sie sah ihn aus unglücklichen Augen an, aber ihre Lippen zeigten ein leises Lächeln, als sie sich verbeugte. „Es ist mir eine Ehre, mein Kaiser. Möchtet Ihr zuerst eine kleine Erfrischung? Ich kann Euch Limonade und Wein anbieten.“ Sie sprach mit indischem Akzent. „Wir haben jede Sorte, von der Brennenden Küste bis zur Eisregion. Von der Limonade müsste ich aber abraten. Wir hatten Probleme, sie während Eurer Belagerung kühl zu halten, also wird sie wenig erfrischend sein“, fügte Lotusmon hinzu. „Nein“, murmelte Ken. „Du hörst es, Liebes, der DigimonKaiser ist nicht hierhergekommen, um zu trinken. Führ ihn nach oben und lass ihn erst gehen, wenn er zufrieden ist.“ Mina verbeugte sich erneut. „Wenn Ihr mir folgen wollt.“ „Nein“, sagte Ken wieder und ballte wütend die Fäuste. „Nein. Nein, nein. Ich glaube das einfach nicht.“ Er wandte sich wieder an Taomon. „Auch hierüber kein Wort zur Königin.“ „Wir Ihr befehlt.“ „Es tut mir leid, wenn ich nicht gut genug für Euch bin“, meinte Mina bedauernd. „Sei ruhig!“, herrschte Ken sie grob an und verwünschte sich dafür. Ihm war plötzlich heißer als vorhin draußen. Etwas wie Säure kochte in seinem Magen. Lotusmon atmete Rauchkringel aus. Er tat etwas, das er lange nicht getan hatte. Er ließ die Barriere um seinen Geist fallen. Deemon! Was hat das hier zu bedeuten, du Schuft? Es dauerte, als müsste Deemon sich erst überlegen, ob es antworten sollte. Dann erschien es in der ausgegrauten Wirklichkeit, direkt neben Mina, ein flackernder Schatten, der die Augen hämisch zusammengekniffen hatte. „Was stört dich daran, Ken? Soweit ich weiß, praktizieren Menschen solche Dinge, und ihr habt großen Spaß dabei. Digimon gehen solchen schmutzigen Beschäftigungen nicht nach, aber wenn es ausreichend Menschen gibt, warum solltet ihr die DigiWelt dann nicht auch nach euren Vorstellungen formen?“ Es spielte wieder das Unschuldslamm, aber er erkannte allein daran, wie Deemons Stimme durch seine Gedanken scharrte, dass das ein weiterer Spielzug war. Von Anfang an hatte es ihn nur damit quälen wollen. Das Mädchen hier ist … Sie ist ein ganz normales, unschuldiges Mädchen! Du hast sie zur Prostitution gezwungen! „Hiroshi war das, falls du nicht zugehört hast. Der Junge, der einmal genauso werden wollte wie du. Er hat versucht, Geld hiermit zu machen. Ich habe ihm nur die Möglichkeiten gegeben, wie ich sie dir gegeben habe: Macht und Einfluss.“ Ken biss die Zähne zusammen. Dafür büßt du mir! „Mir war, als hätte ich das schon einmal gehört, Ken.“ Lachend zog sich Deemon zurück und verschwand. Du wirst büßen. Und Hiroshi wird auch büßen. „Haben schon viele Menschen eure … eure Dienste in Anspruch genommen?“, fragte er barsch. „Leider nein. Es gibt ja nicht viele, die es sich leisten können“, seufzte Lotusmon. „Meine Lieben müssen ja auch essen und trinken, wir haben also auch Ausgaben. Selbst Fürst Hiroshis Subventionen werden oft knapp. Und Digimon kommen nie hierher.“ Natürlich nicht, dachte Ken. Wozu auch? „Hat der …“ Fürst kam einfach nicht über seine Lippen. „Hat Hiroshi diesen Laden besucht?“ „Wann immer er in der Stadt war“, sagte Lotusmon. „Er ist mein liebster Kunde. Nach Euch, versteht sich.“ Kens Faust grub sich in den rosaroten Türrahmen. Er hatte die Zähne aufeinandergebissen, dass es schmerzte. Das hieß, dass die Mädchen hier … Dieser dämliche, naive, pubertierende Kerl! Hiroshi war nicht älter als er, das wusste er. Und er maßt sich sowas an … Wenn ich ihn in die Finger kriege … Er musste ein paar Mal durchatmen, ehe er weitersprechen konnte. „Bewacht die Tür. Niemand betritt oder verlässt das Gebäude“, befahl er seinen Commandramon dann kühl. Lotusmon fragte er: „Habt Ihr nur Mädchen hier? Oder auch Jungen?“ „Wir haben einen Jungen“, sagte es. „Ein prächtiger Kerl ist er, aber es hat sich nie passende Kundschaft für ihn gefunden. Er putzt und bedient.“ „Bringt ihn her.“ Lotusmons Lippen verzogen sich und Ken sah spitze Zähne blitzen. „Würde euch ein Junge also mehr zusagen?“ Ken knirschte wütend mit den Zähnen. „Nein, verdammt! Ruf ihn her. Und alle Mädchen, die hier arbeiten, auch. Du selbst bleibst sitzen.“ „Wie Ihr wünscht. Ich halte mich aus jedem Krieg heraus, müsst Ihr wissen. Mina, hol die anderen.“ Das Mädchen nickte und ging wieder die Treppe hoch. „Meine Lieben haben übrigens jedes ein Digimon. Kleine Dinger. Sie sind so etwas wie ihre Kindheitsfreunde, habe ich mir sagen lassen. Fürst Hiroshi sagte, es ginge es in Ordnung, wenn sie sie behalten“, erzählte Lotusmon. Außer Mina gab es noch drei Mädchen, allesamt internationale DigiRitter aus den verschiedensten Teilen der Welt. Der Junge war stämmig und sah amerikanisch aus. Wenigstens war es nicht Cody. Ken maß sie mit Blicken, während sie schwiegen. „Ihr scheint keine Freude mit ihnen zu haben, wenn man Euren verbissenen Gesichtsausdruck so sieht“, stellte Lotusmon fest. „Ich hoffe doch, das bedeutet nicht, dass ich die Lotusblüte schließen muss. Diese Armen müssten verhungern, versteht Ihr?“ Kens geistige Zahnräder klickten. „Nein“, sagte er schließlich. „Du musst die Lotusblüte nicht schließen. Du wirst sie fortführen wie bisher. Aber ab jetzt arbeitest du für mich. Jede menschliche Kundschaft, die den Laden betritt, wird sofort in Gewahrsam genommen. Ich schicke dir Soldaten, die dir helfen.“ Und dich überwachen werden. „Du wirst mich benachrichtigen, sobald du jemanden gefangen hast.“ „Wie harsch.“ „Der bisherige Betrieb wird aufgelöst. Wenn du irgendetwas tust, das mir missfällt, finde ich einen Weg, dich schwer zu bestrafen.“ Er straffte die Schultern und wandte sich zum Gehen. Er hielt die Luft hier drin plötzlich nicht mehr aus, die schweren, süßlichen Düfte. Deemon und Hiroshi haben ein Bordell in der DigiWelt gebaut. Um die weiblichen DigiRitter zu erniedrigen. Und um mich zu erniedrigen. Wenn Nadine das wüsste. Wenn Wormmon das wüsste. „Heute Nacht sorgt Ihr dafür, dass alle Menschen hier heraus und zum Rosenstein gebracht werden“, flüsterte Ken Taomon beim Hinausgehen zu. „Unbeobachtet.“ Sein Leibwächter nickte. „Und kein Wort zu der Königin?“ „Kein Wort zu der Königin.“   Der Wiederaufbau würde dauern. Ken brauchte noch jemanden, der Masla in seinem und Nadines Namen regieren würde, denn er konnte nicht hier bleiben. Er hatte die Osthälfte seines Reiches zu lange allein gelassen. Die neue Kommunikationsvariante war furchtbar. Schwarzring-Digimon brachten Nachrichten von einem Wegposten zum nächsten, wurden überprüft, dann wurden die Botschaften weitergereicht. Das war sein Los, wenn der Feind einen solchen Geheimdienst hatte. Izzy war eine Plage geworden und im Moment gefährlicher als alle anderen. Er saß mit Nadine beim Mittagessen. Es gab Trauben aus den Vorräten der Stadt, die sie um ihre eigenen ergänzt hatten. Niemand sollte Hunger leiden. Dazu aßen sie Fleisch und tranken Wein, weißen diesmal. Eine Ansprache war für den Nachmittag geplant. Ken schlug vor, dass Nadine das übernehmen sollte, doch sie winkte ab. „Du bist viel gefürchteter. Du kannst ihnen erstens zeigen, dass du kein Tyrann bist, und zweitens, dass du ein starker Herrscher bist. Die Sklaven werden dich dafür lieben.“ „Hoffentlich“, murmelte er. Nach der Überraschung heute Morgen schmeckte ihm das Essen nicht. Er kaute und würgte einen Bissen hinunter. „Wissen wir schon was Genaues über die Verluste?“ „Viele“, sagte sie düster. „Aber es ging nicht anders. Ich weiß, dass die Rettung deiner Freunde oberste Priorität hat. Und Digimon werden wiedergeboren.“ „Mit dieser Denkweise könnten wir aber alles rechtfertigen.“ „Das weiß ich leider auch.“ Die Sache mit Nadine war seltsam geworden. Sie sprachen die meiste Zeit rein geschäftlich miteinander, unter dem Vorwand, alles tun zu müssen, um das Spiel möglichst schnell zu beenden. Aber Ken konnte nicht leugnen, dass er wieder mit ihr über … andere, persönlichere Dinge sprechen wollte. Ihm fiel auf, dass sie Elecmon recht oft von ihm fernhielt, wie um ihn nicht an Wormmon zu erinnern, aber selbst darauf sprach er sie nicht an. Es konnte nur eine Schwäche sein, wenn er begann, mehr für sie zu empfinden. Sie waren die einzigen beiden Menschen in dieser Welt, die bei klarem Verstand waren, es war nur natürlich, dass sie sich zueinander hingezogen fühlten. Aber musste es deswegen enden, wenn sie siegten? Ein Pochen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Herein“, rief Nadine und tupfte sich die Lippen ab, als Ken nicht reagierte. Es war SkullMeramon, eines von Nadines Hauptleuten. Taomon stand neben ihm, als es niederkniete. Ken war dieses metallische Digimon mit den vielen Ketten um den Körper nicht geheuer, aber er hatte selbst so einige eher ungewöhnliche Digimon in seiner Armee, mit der er die Welt retten wollte. „Meine Königin. Mein Kaiser.“ SkullMeramon nickte ihnen zu. „Ich wollt schon früher mit Euch sprechen. Ich bitt um eine Audienz.“ „Kann das nicht warten?“, fragte Nadine. „Es kann, Euer Hoheit. Aber man sagt, Euer Majestät der Kaiser hätt in der Stadt nach Menschen gesucht.“ Das hat sich ja schnell herumgesprochen. „Und?“, fragte Ken mit vager Hoffnung. „Ich hab zwei gefangen, wenn’s Euch beliebt. Sie sind im Lager.“     Man hatte sie in einem Holzkäfig eingesperrt. Von einem Käfig in den anderen. Cody fragte sich, warum man sie überhaupt am Leben ließ. Niemand sagte ihnen, was mit ihnen passieren würde. Das Schwert, so mühsam in den Straßen voller Blut, Feuer und Tod gefunden, war ihm wieder abgenommen worden. Chichos hatte mit großen Augen allem zugeschaut. Sie hatte nicht geweint. Mutig war sie, das musste er ihr lassen. Sie war sogar kurz eingeschlafen, auf weichem, gelbem Sand, als die Nacht dem Ende zuging. Als die Sonne aufging, fiel Cody auf, dass er noch nie so weit aus der Stadt weggewesen war, auch wenn er die rußgeschwärzten Mauern von hier sehen konnte. Er fand den Lärm und die Geschäftigkeit im Lager erlösend. Zwischen den Zelten, Holzbarrikaden und Löchern im Sand streunten Digimon umher, grunzten und scherzten und spielten etwas oder dösten einfach nur, während sie auf ihre Wache warteten. Aber es war eine andere Art von Lärm als letzte Nacht. Keine Todesschreie, kein Sterben, keine Schmerzen, kein Feuerknistern und kein Zerbrechen von ewigem Gestein. Die Belagerung und die Schlacht waren vorbei, die Rose und der DigimonKaiser hatten gewonnen, so viel wusste Cody. Für ihn änderte es nichts. Er würde von WaruMonzaemon getötet werden, wenn es nicht gerade in bester Laune war, sobald die Soldaten ihn gegen ein Lösegeld an es zurückgaben. Aber Chichos … Ihr letzter Herr war tot, vielleicht kam sie davon. Vielleicht fand sie einen Hinweis auf Gotsumon. Vielleicht wurde wenigstens sie glücklich. Als sie aufwachte, streckte sie die Hand nach seinem Anhänger auf. Das Morgenlicht brach sich darauf, obwohl das Material schmutzig und stumpf war. „Danke“, sagte sie leise. „Du hast dein Versprechen gehalten. Und der Anhänger bringt wirklich Glück. Ich wünschte, ich hätte auch einen.“ Cody streifte sich die Schnur ab und reichte ihr das Amulett. „Du kannst ihn haben.“ Sie sah ihn mit großen Augen an. „Wirklich? Warum? Es ist dein Glücksbringer. Bei mir wirkt er sicher nicht.“ „Er wird wirken. Ich schenke ihn dir, also wirkt er.“ Er brauchte ihn schließlich nicht mehr. Kein Glück der Welt konnte ihn wahrscheinlich retten. Er war ein Sklave, schon so lange er denken konnte, und frei kam er nicht. Er schaffte es nicht einmal in einer tobenden Schlacht, mehr als hundert Meter von Masla und WaruMonzaemon wegzukommen. Menschen hatten unter all den Digimon einfach keine Zukunft. Nicht einmal in der Arena. Gegen Mittag, als die Sonne so heiß brannte, dass Cody schwindelte, und sie noch kein Wasser bekommen hatten, zischte ihnen das Dokugumon, das sie gefangen hatte, etwas zu, das er nicht verstand. Der Käfig wurde geöffnet, mit Gewehren bewaffnete Digimon fesselten ihm und Chichos die Hände auf den Rücken, dann wurden sie abgeführt. Und natürlich ging es wieder nach Masla. Er sah Chichos‘ Chancen schwinden. Wie hatte er nur glauben können, dass man ihr eine Wahl ließ? Das Tor stand weit offen, die Flügel waren praktisch nicht mehr vorhanden. Sie marschierten den langen Weg hinein und durch verwüstete Straßen. Chichos stolperte vor ihm her und schien sich kaum auf den Beinen halten zu können. „Sie braucht Wasser“, sagte Cody seinen Bewachern. Er hatte auf keine Reaktion gehofft, aber die Digimon holten tatsächlich einen Wasserschlauch aus ihrem Gepäck und setzten ihn Chichos an die Lippen, die erst zögerlich, dann gierig davon trank. Kristallklares Wasser lief an ihrem Kinn vorbei und tropfte zu Boden, so rein, wie Sklaven es selten zu trinken bekamen. Wenig später wurde sie erneut langsamer. Als Dokugumon Chichos wütend anzischte, deutete sie mit Tränen in den Augen auf ihre Füße, die blutig von dem Marsch über den von kleinen Steinsplittern durchzogenen Sand waren. Da nahm das vorderste Digimon das Mädchen und setzte es auf Dokugumons Rücken, das sichtlich verstimmt war, aber dann auf seinen acht Beinen weiterlief, als wäre nichts geschehen. Sie folgten der Hauptstraße in den Stadtkern, bis zur Kampfarena. Ausgerechnet. Vor dem runden Gebäude, das einiges von der Schlacht abbekommen hatte, hatten sich viele Digimon in gespannter Erregung versammelt. Cody erkannte unter ihnen die Wohlhabendesten und die Sklavenhändler, und zog den Kopf zwischen die Schultern. Von der oberen Kante des Arenagebäudes hingen neue Banner, eine violette Blüte und eine schwarze, links und rechts des Haupteingangs. Die Soldaten bahnten sich einen Weg durch die Menge. „Macht Platz für die Krieger des Kaisers“, sagte das vorderste Digimon. Cody fand, dass jetzt wohl der geeignetste Zeitpunkt war, um unterzutauchen, als eine dröhnende, wütende Stimme seine Ohren erreichte. „Du!“ Erschrocken sah er, wie sich WaruMonzaemon seinen Weg durch die Menge freischaufelte. Ein Deramon wurde empört gackernd einfach von seiner Kralle in die Luft geworfen. Im Nu stand sein Besitzer neben ihm. „Da bist du ja, du verdammter Bengel!“ Es streckte die Pfote nach ihm aus, Chichos schrie, zuckte zusammen und schloss die Augen, und ihre Bewacher wandten sich um. „Was geht hier vor?“, fragte der vorderste und richtete sein Gewehr auf WaruMonzaemon. „Zurück zu den anderen, Unterworfener.“ WaruMonzaemon funkelte es wütend an. Seine Kralle blitzte. „Willst du, dass ich dich in der Mitte durchschneide? Der Bengel gehört mir. Er ist mein Kämpfer. Das Mädchen auch.“ „Nein!“, schrie Cody. „Du hast Chichos hergegeben! Lass sie in Ruhe!“ „Steh uns nicht im Weg“, sagte der Soldat. „Wir haben Befehle von oberster Stelle.“ „Eure Befehle interessieren mich einen feuchten Kehricht! Das sind …“ „Was ist da unten los, Troopmon?“, schallte eine Stimme laut über die Menge. Die Soldaten drehten sich um und salutierten. Cody wandte den Blick. Auf dem Balkon über dem Eingang zur Arena stand ein Mensch, der nur der DigimonKaiser sein konnte. Das Sonnenlicht glitzerte auf den vergoldeten Metallteilen seines Anzugs und auf etwas Goldenem in seinem Gesicht. Neben ihm glänzte das SkullMeramon, das Scorpiomon ausgelöscht hatte. Das Digimon, das er mit Troopmon angesprochen hatte, deutete auf WaruMonzaemon. „Dieses Digimon macht Schwierigkeiten, Herr.“ „Du wagst es?“, rief der DigimonKaiser. WaruMonzaemon knurrte, drehte sich einmal um seine Achse, wie um Worte zu sammeln. „Herr, das sind meine Sklaven!“ „Jetzt nicht mehr“, rief der Kaiser zurück. Cody stutzte. Wenn er sie nicht zurückverkaufen wollte, was hatte er dann vor? „Aber, aber Herr … Majestät …“, rief WaruMonzaemon empört. „Sie waren schon mein Eigentum, seit Fürstin Keiko den Oberbefehl über Masla bekommen hat. Das hat mit dem Krieg nichts zu tun.“ „Das interessiert mich nicht.“ Der DigimonKaiser beugte sich vor und wandte sich an alle Versammelten. „Im Namen des Kaisers ist die Sklaverei hiermit aufgehoben. Alle Sklaven, sowohl Menschen als auch Digimon, sind frei. Das ist das neue Gesetz.“ Überall brandeten wütende Rufe auf, Fäuste und Pranken reckten sich gen Himmel. WaruMonzaemon erkor sich selbst zum Sprecher der Sklavenhändler. „Das Halten von Sklaven ist seit jeher Tradition in Masla! Wir haben ein Recht auf Sklaven, und ohne uns sterben sie auf den Straßen! Ihr könnt nicht verlangen, dass wir etwas aufgeben, das schon immer besteht! Ihr könnt uns nicht berauben!“ „Ich kann. Eure Tradition ist eine Lüge, ihr wisst es nur nicht. Die Sklaven sind frei. Wer sich meinem Willen entgegenstellt, wird selbst ein Sklave durch einen Schwarzen Ring.“ „Ha!“, rief WaruMonzaemon und gestikulierte wild, um die anderen aufzustacheln. „Ihr spielt Euch selbst als Befreier auf, dabei haltet Ihr Euch mehr Sklaven als alle angesehenen Digimon hier zusammen!“ „Ich werde mich nicht vor euch rechtfertigen“, entgegnete der DigimonKaiser ruhig. „Meine Gesetze und die des Königreichs der Schwarzen Rose untersagen euch allen ab sofort, Sklaven zu halten, und damit hat es sich. Troopmon, bringt sie herein, aber schnell.“ „Zu Befehl!“ Die Troopmon salutierten erneut und winkten die Menge zur Seite. Das heißt, sie versuchten es. „Nicht so hastig!“ WaruMonzaemon streckte die Hand nach Cody aus, der versuchte auszuweichen, mit einem Troopmon zusammenprallte und ins Straucheln kam. Das Troopmon, das gesprochen hatte, wollte dazwischengehen, aber WaruMonzaemons Bärenkralle schlug ihm sauber den Kopf ab. Chichos kreischte, und das war das Signal für die anderen Sklavenhändler, heranzustürmen. „Zurück!“, riefen die Troopmon. Dokugumon zischte. Sie begannen in die Menge zu schießen, als die anderen Digimon sie wie eine kochende Masse überschwemmten. „Aufhören!“, schrie der DigimonKaiser von seinem Balkon, zuckte aber selbst zurück, als ein Digimon einen Feuerball in seine Richtung schoss. Er fluchte und hielt sich die Hand. Cody erkannte noch einen Schatten hinter ihm, dann sprang SkullMeramon vom Balkon und landete mitten in der wogenden Menge, knapp vor Cody und Chichos, die von den anstürmenden Digimon getrennt wurden, die versuchten, den Troopmon die Schädel einzuschlagen. Die Tore zur Arena öffneten sich. Weitere Troopmon marschierten heraus, dazu einige Monochromon mit Schwarzen Ringen, die schnell eine Schneise in den Auflauf schlugen. SkullMeramon schlug mit seinen brennenden Ketten um sich, prügelte die Aufständischen unbarmherzig nieder, aber es waren unglaublich viele. Cody sah das Troopmon neben sich von Togemon-Nadeln getroffen stürzen. Eines der Kaktusdigimon, ein recht kleines, nur knapp größer als ein Mensch, drosch mit seinen Handschuhen schon auf den nächsten Soldaten ein. Der Lärm war unbeschreiblich, wütender noch als gestern Nacht. Dokugumon schoss einen klebrigen Faden zu dem Balkon und begann, daran entlangzuklettern. Etwas Brennendes flog heran und setzte den Faden in Brand, und als er riss, stürzten das Digimon und Chichos in die Digimonrebellion zurück. Nein, dachte Cody. Wir haben es aus der Schlacht geschafft, jetzt soll es so enden? Etwas blendete ihn, als das allgemeine Schubsen ihn weiterstieß. Aus der Tasche, die das gestürzte und sich eben auflösende Troopmon bei sich getragen hatte, ragte ein goldener Schwertgriff … Cody ließ sich in die Richtung treiben wie von einem reißenden Fluss und hoffte, dass er nicht zu Tode getrampelt wurde, wenn er sich bückte … Schließlich hebelte er das Schwert mit der Fußspitze in die Höhe, ein Trick, den ihm Gladimon einmal gezeigt hatte. Nun war er bewaffnet. Nun konnte er selbst gegen die Knechtschaft kämpfen. Er senkte grimmig den Kopf und die Klinge. Er hoffte nur, dass sein Glücksbringer Chichos beschützte. Und er ihn selbst nicht brauchte.     Verdammt! Ken hastete ins Gebäudeinnere und steuerte auf die Treppen zu. „Das war so nicht geplant gewesen! Cody ist immer noch draußen!“ „Bist du verletzt?“, fragte Nadine besorgt. Er zeigte ihr seinen Handschuh. Das Gummi war geschmolzen und die Haut gerötet; sie würde Blasen bilden. „Nichts Ernstes. Es war nur ein ToyAgumon, glaube ich.“ Dass es dieselbe Hand war, die Hawkmon vor einiger Zeit mit seiner Feder durchbohrt hatte und die er seitdem nur unter Schmerzen bewegen konnte, verschwieg er. „Und was hast du jetzt vor?“, rief sie ihm hinterher, als er die Treppe hinunterhastete und nach Taomon rief. „Riegelt die Straßen ab“, befahl er und bedauerte, den Leibwächter nicht bei sich am Balkon gehabt zu haben, aber er hätte nie gedacht, dass es bei freien Digimon so einfach sein könnte, eine Rebellion auszulösen. „Ich will, dass keines von den Aufständischen fliehen kann. Und bringt Cody und das Mädchen sicher hier herein, verstanden?“ „Verstanden.“ „Und schickt die Ringe aus.“ Als er dem Erdgeschoss entgegen rannte, erklangen Nadines Schritte, die ihm folgte. „Keiko ist abgehauen, und jetzt können wir uns mit dem Mist herumschlagen, den sie hinterlassen hat“, hörte er sie murmeln.     Ein einziger Schwerthieb brachte dem Togemon eine grünen Saft spritzende Wunde bei. Die Sklavenhändler wichen zurück. „Dreschflegel“, schrien einige entsetzt, obwohl sie viel stärker waren als er. „Es ist Dreschflegel!“ Sofort bildete sich eine Gasse vor ihm. Das Schwert von sich gestreckt, rannte er dorthin, wo Dokugumon gelandet war – und sah sich plötzlich Auge in Auge mit WaruMonzaemon. Er schluckte. Plötzlich war das goldene Schwer dreimal so schwer, und er musste es mit beiden Händen nehmen. „Du wagst es, mich zu bedrohen?“, knurrte WaruMonzaemon. Es umkreiste ihn langsam, die scharfen Krallen erhoben. Von seiner Bärenkralle hingen brennende Ketten, die es mit SkullMeramon verbanden, das es zu bändigen versuchte, während das Metalldigimon gleichzeitig noch gegen andere kämpfte. Die Ketten klirrten wie seine eigenen, die Cody immer noch um das Handgelenk hatte. Er sah, wie sich weiter hinten etwas aus der Menge erhob. Eine durchscheinende Halbkugel, in der Chichos und Dokugumon saßen und in der ein weiteres Digimon in fremder Kleidung stand, eine Hand erhoben. Sie flog nach oben auf den Balkon und durch die geöffnete Tür, während alle Digimon-Attacken davon abprallten. Gleichzeitig schwärmten über der Arena Schwarze Ringe aus und schlossen sich um Hälse und Gliedmaßen aller Digimon, die sie erwischten. Er fühlte sich grenzenlos erleichtert und wandte sich nun vollends seinem ehemaligen Herrn zu. All die Momente der Qual und des Frusts brachen über Cody zusammen, all die Schläge, der brennende Streifen um Chichos‘ Knöchel, WaruMonzaemons erlesene Köstlichkeiten, von denen sie nur träumen durfte, die harte Arbeit bei Gladimon und das Blut und der Schmerz in der Arena. Die wütenden Rufe des Publikums drangen plötzlich wieder an sein Ohr, wie sie ihm zuriefen, er solle seinen Gegner töten. Cody stieß einen Kriegsschrei aus und stürzte los. Die Arena machte sich bezahlt. Er wich dem Stoß mit der Bärenkralle aus, die, beschwert mit den Ketten, langsamer war als üblich, packte den Arm des Bären und zog sich in einer fließenden Bewegung darauf, und ehe WaruMonzaemon ihn abschütteln konnte, sprang er und stieß ihm die Klinge ins wutverzerrte Gesicht. WaruMonzaemon heulte, als die Waffe mit einem reißenden Geräusch in seine Wange eindrang, und taumelte zurück, das Schwert immer noch in dem weichen Stoff. „Das büßt du mir!“, brüllte es. „Du bist mein Eigentum, ich bin dein Herr, ich gebe deinem Leben einen Sinn!“ Cody stand mit leeren Händen da, aber der nächste Hieb WaruMonzaemons war schlecht gezielt. Die Kralle stieß in den Sand und abermals konnte er sie als Rampe benutzen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich SkullMeramon den Weg zu ihm freikämpfte. An einem stinkenden Schwall heißer Luft vorbei, die in WaruMonzaemons Brüllen entwich, packte er den Schwertgriff, riss die Waffe heraus und brachte dem Bärendigimon einen tiefen Schnitt im Genick ein, aus dem Stoff quoll. Er landete etwas wackelig auf seinen Füßen, wirbelte herum und schlitzte auch die Waden des Digimons auf. Und es fiel. Sein Herr, der Honighändler und Sklavenbesitzer WaruMonzaemon, fiel vornüber. „Du elender Bursche … Du … Wie kannst du es nur wagen“, brachte es als tiefes Brummen heraus, den Kopf zur Seite geknickt. Es versuchte sich in die Höhe zu stemmen, aber weiter als bis zu den Knien kam es nicht. Es stieß die Luft aus. SkullMeramon war plötzlich da und schlang weitere feurig blaue Ketten um es. „Das war’s mit der Unruhestifterei“, sagte es blechern. Das Bärendigimon grunzte und seine roten Augen funkelten Cody an. „Na komm schon, Dreschflegel. Ich sterbe lieber, als so gedemütigt zu werden, in Ketten und vor meinem eigenen Sklaven im Dreck kriechend. Töte mich, bring’s endlich hinter dich. Darauf hast du doch lange gewartet, oder, du kleines Stück Abfall!“ „Ich werde dich nicht töten“, sagte er. „Es ist meine Entscheidung, hast du das vergessen?“ WaruMonzaemon heulte. Die anderen Digimon machten Cody und seiner Klinge respektvoll Platz, als er auf das Tor der Arena zuging, aus dem immer noch Troopmon strömen. Sie bildeten einen Spalier um ihn und er betrat das Gebäude zum ersten Mal nicht als Gladiator, sondern schon als Sieger.   One, two, free-fall, Down in the well with it all  I am not their slave anymore  Cut my leash, I´m not gonna bow and adore I will let them drown there (Sonata Arctica – One-Two-Free-Fall) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)