New Reign von UrrSharrador (Wie Game of Thrones, nur mit Digimon. [Video-Opening online]) ================================================================================ Kapitel 61: Rückkehr in eine falsche Heimat ------------------------------------------- Tag 147   „Ken! Meine Güte, wo hast du gesteckt?“ Oikawa verstummte, als er Kens Gesichtsausdruck sah. Wie er wohl aussehen musste? Im Dunkel der Brücke konnte es nicht halb so schlimm sein wie bei Tageslicht. „Wie ist die Lage?“, fragte er kühl. Sein Umhang wehte hinter ihm her, als er zu den Konsolen ging. Oikawa verzog besorgt das Gesicht. „Eben haben wir die Nachricht erhalten, dass Fort Netwave an unsere Feinde gefallen ist. Der Stiefel ist vom übrigen Reich abgeschnitten.“ „… und der Fürst des Stiefels sitzt hier, statt vor Ort die Dinge zu übernehmen.“ Ken wollte nicht anklagend klingen, er wollte überhaupt nicht nach irgendetwas klingen, aber seinem Gesichtsausdruck nach schien Oikawa es so aufzufassen. „Gebt mir eine Zusammenfassung alle Angriffsziele und Truppenbewegungen. Ich will Berichte über sämtliche Kämpfe, Verluste und verlorene Gebiete. Und eine Analyse der feindlichen Truppen. Ich will wissen, wer dahintersteckt“, sagte Ken, mechanisch wie ein Roboter. „Und schafft mir Datamon und Cody her.“ Oikawa nickte, leitete die Befehle weiter und sah kurz so aus, als wollte er vor dem erkalteten Kaiser von der Brücke fliehen. Dann aber schien er zu dem Entschluss zu kommen, dass er ihn besser nicht allein lassen sollte.     Es gefiel Kari gar nicht, dass sie sich schon bald wieder trennen würden. Alles war so schnell gegangen, das Wiedersehen, der Fall von Fort Netwave – sie hatten kaum eine Stunde gebraucht, um sämtlichen Widerstand zu brechen –, dann das anschließende Verteidigen der Festung gegen die Verstärkung vom Stiefel. Und nun rief schon wieder das Schlachtfeld. Gleich nach der Eroberung der Festung hatten sie Tais Krönungszeremonie nachgeholt. Es war nur ein schwacher Abklatsch des aufgeregten Spektakels, dem Kari in Santa Caria beigewohnt hatte, dennoch war es äußerst würdevoll: Sir Angemon hatte die symbolische Krone und das Schwert mitgebracht und ernannte Tai auf dem obersten Wehrgang zum Drachenkönig des Nordens, während im Burghof und vor den Mauern seine Anhänger jubelten. Kari fühlte sich ein wenig wie eine Königmacherin. Sie und Sora flankierten den jungen König diesmal als Zeuginnen. Selbst Mimi applaudierte. Es gab sogar ein kleines Fest. Davis und Yolei hätten sich garantiert betrunken, hätten ihre Freunde sie nicht daran erinnert, dass es noch viel zu tun gab. Mimi fand es unangebracht, mitten im Krieg die Weinvorräte einer eroberten Festung zu plündern, aber Michael hatte gemeint, dass das Feiern nach einem Sieg ebenso wichtig wäre wie der Sieg selbst. Die müden Digimon hatten dann bis zum späten Nachmittag etwas Schlaf nachgeholt. Das galt aber nicht für ihre Anführer: Sie hatten sich in einem ehrwürdigen, steinernen Raum im Zentrum der Festung versammelt und beugten sich über eine Karte, die so groß war, dass sie über die Ecken des hölzernen Rundtisches ragte. Wieder gab es Wichtiges zu besprechen. Mimi und Yolei wollten sofort weiterziehen und Little Edo aus den Klauen des DigimonKaisers reißen. Michael sprach sich dafür aus. Er hatte mit Izzy Kontakt aufgenommen. Anscheinend hielten die Maschinen der Wissens-Armee noch immer den Schneisenpass, aber niemand wusste, wie lange das so bleiben würde. Der Pass war strategisch nicht besonders wichtig, allerdings lagen davor sämtliche von den Rebellen befreite Gebiete. Wenn sie die Reihen dort verstärkten, konnten sie vielleicht durch die Front brechen und nach Little Edo marschieren. Die Nordarmee könnte südlich des Edo-Gebirges nach Westen ziehen und von der anderen Seite in das Shogunat einfallen. Nur wollte der Norden das nicht. Nun, da sie ihren König wiederhatten, schlugen die meisten Fürsten und Ritter Izzys Vorschläge in den Wind. Selbst Tai, vor dem sie Respekt hatten, war sich nicht sicher, was sie tun sollten. Sie mussten das Fort und sein Hinterland halten, um das Reich des DigimonKaisers zweizuteilen. Noch kamen laut Izzy keine feindlichen Truppen aus der Kaktuswüste, da sich diese nach Süden hin konzentrierten, um sich Andromons Heer entgegenzuwerfen. Das war aber nicht unbedingt eine gute Nachricht. Vieles schien dafür zu sprechen, der Armee eine Pause zu gönnen und einfach nur die eroberten Gebiete zu halten, bis Andromon sicher zu ihnen gestoßen war. „Ich habe aber genug gewartet!“, sagte Mimi resolut. „Wenn Musyamon durch das Schneisental kommt, wird es wieder Türme bauen lassen und die Reisfelder und Dörfer zerstören, da bin ich sicher! Das werde ich nicht zulassen!“ Kari konnte immer noch nicht fassen, dass ihre Freundin in dieser Welt Matt geheiratet hatte. Dass er am Leben, aber verletzt war, schien ihr jedoch weniger nahe zu gehen, als es bei einer jungen Ehefrau sein sollte. Sie zeigte sich bestürzt, aber da war keine Liebe in ihren Augen, wenn sie an ihn dachte. Bei diesem Gedanken, musste Kari schließlich innerlich lachen. Und wie war es bei ihr? Sie hatte ein Schattenwesen geheiratet. Sie konnte niemanden leiden sehen, auch Klecks nicht, aber deswegen liebte sie ihn noch lange nicht. „Also schön“, stöhnte Tai auf. „Wir werden uns aufteilen. Ihr aus dem Shogunat geht westlich am Gebirge vorbei, das ist der einfachere Weg für euch. Ein Teil von unserem Heer wird Izzy im Schneisental unterstützen. Die Drachenstaffel, die Divermon und die anderen Menschen mit Digimon-Partnern blieben aber hier. In Little Edo gibt es immer noch überall Türme, so wird das mit dem Digitieren zu kompliziert. Sir Agunimon, Ihr stellt eine schlagkräftige Truppe für einen raschen Kampf zusammen.“ „Wie Ihr befehlt“, sagte der Ritter wenig begeistert. „Was ist mit mir?“, fragte Davis. „Veemon und ich können die Armor-Digitation benutzen.“ „Stimmt. Wir können sicher ordentlich heizen. Diesem Musy… Mumsymon. Ein“, ergänzte Veemon, das weitergetrunken hatte, nachdem Tai Davis jeden weiteren Schluck verboten hatte. Sein Wanken hätte die ernste Runde sicher erheitert, wären sie nicht alle hoffnungslos übermüdet gewesen. „Euch will ich in meiner Nähe wissen“, sagte Tai. „Wir wissen nicht, wie viele Digimon auf dem Stiefel dem DigimonKaiser ergeben sind und auf die Idee kommen könnten, die Festung anzugreifen. Aus dem Westen können auch noch Feinde kommen, unsere Versorgungslinien in den Dornenwald gehören freigehalten und außerdem müssen wir auch unsere Gefangenen bewachen.“ Die Gefangenen. Die Besatzung von Fort Netwave waren zumeist freiwillige Soldaten gewesen. Sie hatten treu für den DigimonKaiser gekämpft, aber nur bis zu dem Punkt, wo sie die Aussichtslosigkeit ihrer Lage begriffen hatten. Tai war so gnädig gewesen, diejenigen, die sich ergeben hatten, nur in die Kerker unter der Festung zu werfen. „Du siehst. War doch keine schlechte Idee, betrinken. Wir, uns“, lallte Veemon. „Weil wir doch noch Zeit warten. Einige, müssen.“ Wie Agunimon schien auch Davis nicht gerade von der Idee angetan, denn er vergrub brummend die Hände in den Hosentaschen. Wahrscheinlich wäre er lieber wieder auf Angriffskurs gegangen. Oder er vermisste die Befehlsgewalt, die Tai wie selbstverständlich an sich gerissen hatte. Dass man es als Vertrauensbeweis auffassen konnte, dass der Ältere ihn an seiner Seite haben wollte, schien er zu übersehen oder zu ignorieren. Kari versuchte, Tai dazu zu überreden, ihre Gruppe nicht zu teilen. Sie wollte all ihre Freunde an einem Fleck versammelt wissen, doch sie stieß auf taube Ohren. „Ich weiß schon, was die bessere Strategie ist“, sagte ihr Bruder nur. Und damit war es beschlossene Sache. Vorbereitungen für den Aufbruch wurden getroffen. Sogar Mimi würde wieder in den Kampf ziehen. Kari beschloss, T.K. um einen Gefallen zu bitten. Sie fing ihn in einem der kalten Steinflure der Festung ab. „Kannst du nicht mit ihnen gehen?“ „Warum? Bin ich dir lästig?“, fragte er ruppig. Sie seufzte. „T.K, bitte. Du weißt, warum.“ „Schon klar.“ Er schnaubte. „Ich soll auf Yolei und Mimi und Hawkmon und Palmon und Michael und all die unglücklichen Digimon aufpassen, die eine Heimat zurückerobern wollen, die gar nicht ihre Heimat ist.“ „Ich könnte mir nur nicht verzeihen, wenn ihnen etwas zustößt“, murmelte Kari und trat von einem Fuß auf den anderen. Sie würde bei den Divermon bleiben, die in der Bucht am ehesten ihre Kräfte entfalten konnten, sollte das Fort angegriffen werden. „Schon gut. Ich auch nicht.“ T.K. nickte Patamon zu. „Aber noch weniger, wenn dir etwas passiert.“ „T.K“, seufzte sie wieder. „Mir wird nichts geschehen. Gatomon und Klecks …“ „Dein Ehemann, ja“, unterbrach er sie naserümpfend. „Was hat er je für dich getan, außer dir brav hinterherzulaufen? Man sieht deutlich, wer von euch beiden die Hosen an hat. Wenn er einen Finger rührt, um dich zu retten, dann nur, um seinen Nachwuchs zu sichern.“ „T.K, wir haben das jetzt oft genug durchgekaut“, sagte sie ärgerlich. „Stimmt. Und trotzdem hat sich leider nichts daran geändert.“ „Wir können die Divermon nicht einfach wegschicken. Ich habe ihnen mein Wort gegeben.“ „Mir hast du damals auch etwas versprochen“, knurrte T.K. Es war wieder einer seiner schwarzen Tage, deren Anzahl in letzter Zeit stark zugenommen hatte. „Und sieh dich doch um! Glaubst du, es kommt auf deine Divermon an? Tais Heer ist riesig! Und wir hätten die Divermon nicht mal gebraucht, um in die DigiWelt zu kommen! Oder gefällt es dir, Königin zu sein? Überzeuge Tai doch davon, dass du seine Schwester bist, dann macht er dich sicher zur Prinzessin oder so.“ „Was willst du denn von mir hören?“, schnappte sie erregt. Seine ewigen Vorwürfe hingen ihr zum Hals raus. „Keine Ahnung! Irgendwas Positives. Irgendwas, was dich nicht zur Mutter von schleimigen Schattenkreaturen macht. Dass es dir nicht gefällt, dass die Divermon dich anhimmeln. Dass du es bereust, ihnen dein Wort gegeben zu haben. Ein einfaches Ich vermisse dich würde schon reichen, verdammt!“ Nach diesem Ausbruch stapfte er mit zusammengebissenen Zähnen an ihr vorbei und bog bei der erstbesten Wegkreuzung ab. Sie stand da wie mit kaltem Wasser übergossen, dabei schockierten sie seine Worte, von denen sie genau wusste, wie sie gemeint waren, nicht einmal sonderlich. Plötzlich wünschte sie sich, dass sie und T.K. auch das Gedächtnis verloren hätten und mit einer blanken Tafel beginnen könnten.     „Ist es möglich?“, hatte er gefragt. „Dann beeil dich. Und wenn du ein krummes Ding drehst, bist du tot.“ Der DigimonKaiser war genauso ein Tyrann, wie alle immer erzählt hatten. Datamon arbeitete eifrig, wie immer. Dennoch schien es einfach nicht schnell genug zu gehen. Es kürzte schon die Berechnungen, wo es ging. Der Kaiser hatte keine perfekten Bewegungsabläufe gewollt, nur realistische Posen. Grimmig arbeitete es weiter in seinem dunklen Computerlabor. Immerhin waren Maschinen hier in der Festung des DigimonKaisers noch besser als die von König Takashi. Einhornkönig oder DigimonKaiser, Datamon war es gleich. Wenn es auf der Siegerseite stand, würde sich schon ein Vorteil ergeben.     Tag 148   „Welch seltene Geste“, spöttelte Nadine überheblich. „Nicht nur, dass ich meine Zelle verlassen darf, ich bekomme sogar die Ehre einer Audienz.“ Sie hatte offenbar nur Zeit gehabt, ihr Haar zu ordnen, als Arukenimon sie geholt hatte. Ihr Kleid, das sich bei jedem Schritt ausladend bauschte, hatte eindeutig bessere Tage gesehen. Nadine betrachtete misstrauisch die Apparatur neben Ken. „Was ist das? Bist du doch unter die Folterer gegangen?“ „Halt den Mund“, sagte Ken. „Du bist hier, weil du mir einen Dienst erweisen kannst.“ „Ach?“ Sie hob deine Augenbraue. „Zieh dein Kleid aus.“ Nadine riss empört den Mund auf. „Was … Ich soll …“ „Dein Kleid“, sagte Ken ruhig. „Sofort, oder du wirst es bereuen.“ Sie verstummte, ihr Gesicht verlor an Farbe. Sie schien zu begreifen, dass Ken sich verändert hatte. „Das … Du machst doch Witze“, murmelte sie beklommen. „Ich sage es nicht noch einmal. Gehorche, oder ich lasse dich windelweich prügeln.“ Nadines Kinn begann zu zittern. Da waren sie hin, ihre spöttische Würde, ihr Hohn, weil er das Spiel zu ernst nahm, ihr Glaube, ihn bereits zu kennen. „Ken, bitte …“ Er trat so nah auf sie zu, dass sie zurückzuckte, und sah ihr tief in die Augen, um ihr die Leere in seinen eigenen zu zeigen. Seine Hand ergriff ihren Oberarm und drückte zu. „Hast du mich nicht verstanden?“, fragte er gefährlich leise. „Raus aus deinem Kleid, oder ich reiße es dir eigenhändig herunter.“ Er schaffte es nicht, Wut in seine Stimme zu legen. Er klang so gleichgültig, wie er sich fühlte. Dennoch wusste er, was er wollte. Nadine schluckte, als er sie losließ. Sie trat einen Schritt zurück, wandte sich hilfesuchend zu Arukenimon um, doch das verzog keine Miene. Schließlich begann sie ihr Mieder aufzuschnüren. Raschelnd glitt der Stoff von ihren Schultern.     Die Verstärkung, von der Michael gesprochen hatte, ließ auf sich warten und wäre fast zu spät gekommen. Vielleicht hatte der Stress Izzy auch einfach für jede Sekunde empfindlich gemacht: Die feindlichen Digimon drängten förmlich durch das Schneisental und wollten offenbar um jeden Preis den Pass überqueren. Sie waren geradezu selbstmörderisch davon besessen, bis zur Voxel-Stadt vorzudringen … Warum nur? War es wegen ihrem wichtigen Kriegsgefangenen, den sie dort untergebracht glaubten? Oder empfand es der DigimonKaiser als so großen Frevel, dass jemand in sein Hoheitsgebiet eingedrungen war? Bemerkenswert war auch die Zusammenstellung der Truppen. Izzy hatte erwartet, dass Fürst Musyamon seine Kotemon schicken würde. Schließlich gehörte die Voxel-Stadt seit jeher ihm. Stattdessen marschierten die bunt gemischten Soldaten des DigimonKaisers durch die Schlucht, wo sie von den gut versteckten Guardromon und Mekanorimon aufs Korn genommen wurden. Izzy hatte alles genau auf dem Bildschirm; noch immer hockte er vor seinen Computern in der Voxel-Stadt. Mehr und mehr Maschinen wurden einfach von wütenden Troopmon und Commandramon überrannt. Keines von ihnen trug einen Schwarzen Ring, so klug war der Kaiser gewesen. Das Kommando schienen ein hartnäckiges Ogremon und seine wilden Kameraden zu haben. Sie waren den Maschinen mehrmals vors Visier gelaufen, hatten sich aber immer wieder zurückgezogen, sobald es für sie brenzlig wurde. Als endlich Agunimon mit der Verstärkung zu ihnen stieß, hatten die Feinde den Pass fast überquert.     ToyAgumon von der Wissens-Armee bestätigte das Eintreffen der Verbündeten. Agunimons Dinosaurier- und Feuerdigimon warfen sich mit furchtbarer Wucht ins Getümmel. Insekten flogen aus den Bergen herunter und metzelten sich durch die auseinanderstiebenden feindlichen Reihen. „Seid standhaft!“, brüllte Agunimon und ließ seine Handschuhe entflammen. „Haltet diesen Pass, und wenn es das Letzte ist, was ihr tut! Zeigt diesen Schwächlingen, was die Nordarmee alles zu tun vermag!“ Ein feuriger Tritt von ihm fegte gleich drei Commandramon von den Füßen, dann schoss es die Feuerbälle aus seinen Handschützern ab. Gazimon und Dobermon wurden pulverisiert. Hinter ihm quollen Monochromon und Tyrannomon den Pass herunter. Eine wahre Stampede riss alles mit, was sich in dem Tal befand; eine Lawine hätte nicht gründlicher sein können. „Vorwärts, vorwärts!“, kommandierte Agunimon, als sich die Feinde immer mehr zurückzogen. „Drängt sie zurück!“ Auch ToyAgumon ließ seine Maschinen weitertraben. Ein grüner Schatten schob sich vor die Sonne. Agunimon blockierte den Keulenschlag mit seinem Armschoner und machte einen Satz zurück. In Kampfposition musterte er die hässliche Fratze des Ogremons. „Verdammt, du störst“, spie ihm das Digimon entgegen. „An Sir Agunimon dem Brennenden kommt niemand vorbei!“, rief der Ritter temperamentvoll. „Noch ein Sir“, schnaubte Ogremon. Sie standen etwas erhöht auf einem Geröllhaufen, während rings um sie herum der Kampf tobte. „Gegen Leomon bist du nichts als ein faules Ei.“ „Wage es nicht, den Namen unseres geliebten Königs in deinen dreckigen Mund zu nehmen!“ „Pah!“ Ogremon prügelte wieder auf Agunimon ein, das sich das Digimon mühelos vom Hals hielt. „Wenn du Leomon so geliebt hast, warum hast du verdammt nochmal zugelassen, dass es stirbt?“ Der nächste furiose Schlag kam unerwartet. Agunimon wurde in die Defensive gedrängt. „Sag bloß, du bedauerst, dass es von uns gegangen ist“, höhnte es und deckte Ogremon mit Feuerbällen ein, vor denen es nur zurückweichen konnte. „Ja, zur Hölle!“, brüllte Ogremon und überraschte Agunimon damit. Das grüne Digimon holte aus und schleuderte ihm einen violetten Energieschwall entgegen, der es gegen die Felswand prallen ließ. „Niemand außer mir darf Leomon töten! Ihr werdet das noch bereuen!“ „Vorwärts, vorwärts!“, ertönte es von ringsumher. „Sir Agunimon ist in Schwierigkeiten.“ „Nehmt es aufs Korn!“ Ogremon sah sich hektisch um und erkannte, dass es fast alleine dastand. Die Guardromon begannen bereits, es zu umzingeln; die Dinosaurierdigimon waren einfach an ihm vorbeigerannt. Es stieß einen wüsten Fluch aus. „Es ist noch nicht vorbei!“, versprach es, sprang von dem Geröllhaufen, ließ seine Knochenkeule gegen ein Guardromon krachen und stieß ein zweites mit der Schulter aus dem Weg. Viel zu schnell, als dass es würdevoll ausgesehen hätte, ergriff es die Flucht, rannte einher mit den Monochromon und schützte sich damit vor Guardromon-Beschuss. „Seid Ihr verletzt, Sir?“, fragte ToyAgumon, das aus seinem Mekanorimon lugte. Agunimon betastete seinen Kiefer. „Von wegen!“, rief es. „Hinterher!“ Die Jagd endete an der Talmündung. Sämtliche Digimon, die der DigimonKaiser geschickt hatte, hatten sich dort in einem breiten Halbkreis aufgestellt und warteten nur darauf, dass die Verteidiger aus dem Tal kamen. Sicht dort hinauszuwagen, hätte eine große Zahl an Verlusten bedeutet. Obwohl hinter den feindlichen Reihen nur noch Flachland zu sehen war und sich irgendwo in dieser Richtung die Hauptstadt von Little Edo befand, war sie unerreichbar. Agunimon dachte nicht daran, seine Soldaten in Gefahr zu bringen. ToyAgumon schien es ähnlich zu sehen. Sie schafften Felsblöcke herbei und rüsteten sich für einen Stellungskrieg. Es reichte, wenn sie das Tal verteidigten. Immerhin gab es noch eine zweite Gruppe, die Little Edo unbedingt erobern wollte. Sollten die Froschkönigin und ihr Gefolge das erledigen.     Die Gekomon hatten mit ihrem Gesang aufgehört, was die Stimmung nur noch weiter drückte. Mimi hatte ein mulmiges Gefühl im Magen, das stärker wurde, je näher sie der Hauptstadt kamen, ihrer Heimat, ihrem Zuhause. Tat sie das Richtige? Wäre es nicht besser gewesen, einfach zu fliehen und anderswo ein neues Leben aufzubauen, fern von Verpflichtungen und Kriegen, so wie es Kabukimon gewollt hatte? Vielleicht gehört das zum Königin-sein dazu, dachte sie. Nie zu wissen, ob das, was man tut, richtig ist. Sie fing Yoleis Blick auf, die ihr aufmunternd zulächelte. T.K. war auf Pegasusmon vorausgeflogen, um die Umgebung auszukundschaften. Sie hielten sich nahe an den Berghängen des Edo-Gebirges, weil es dort bessere Deckungsmöglichkeiten gab als auf der Großen Ebene – die in dieser Gegend noch nicht von Türmen gesäubert war. Einige der schwarzen Giganten hatten sie auch hier einreißen müssen. Zweifellos wusste der DigimonKaiser bereits von ihrer Truppe, und damit auch Musyamon. Es komme einfach auf Schnelligkeit an, hatte Michael gesagt. Sie war froh, dass der Ritter dabei war. Hätte sie jemand gefragt, was sie von ihm hielte oder was sie für ihn empfände, hätte sie keine Antwort geben können. So war es gut, dass sich niemand eine entsprechende Frage zu stellen traute. Yolei würde sicher die Erste sein, irgendwann. Aber sie würde hoffentlich bis nach der alles entscheidenden Schlacht warten. Die Reisfelder, die Little Edo säumten, kamen in Sicht, und Mimi schnürte es die Kehle zu. Es sah gar nicht übel aus, nicht verwüstet oder von Elend gezeichnet. Das Land war von Schwarzen Türmen beherrscht, das war alles. Niemand arbeitete auf den Feldern. In der Ferne schälten sich die Umrisse der Stadt aus dem Dunst. Aber gerade weil das Bild so vertraut und friedlich wirkte, störte sich Mimi daran. Es war, als führte sie eine Armee gegen ihre ruhig daliegende Heimat. Als wäre sie die Böse in diesem Spiel der Macht. Erneut suchte sie Yoleis Blick. Ihre Freundin war nach Musyamons Machtergreifung schon einmal hier gewesen. Nun sah sie jedoch auch starr geradeaus. T.K. kam zurück. „Die Reisfelder sind wirklich verlassen“, sagte er. „Ich glaube nicht, dass das der Regelfall ist. Sie erwarten uns.“ Mimi fröstelte. „Wir ziehen trotzdem weiter“, bestimmte sie. „Sollen wir nochmal durch die Abwasserkanäle gehen?“, fragte Yolei. „Das ist keine gute Idee“, sagte Michael sofort. „Wir sind zu viele, und Musyamon weiß sicher, wie ihr das letzte Mal in die Stadt gekommen seid. Ich fürchte, ohne zu kämpfen, kommen wir nicht weiter.“ Die Stadt kam immer näher. Sie hielten sich auf den Wegen zwischen den Reisfeldern, in denen sattgrüne Halme sanft im Wasser schwankten. Immer drei Digimon gingen nebeneinander. „Waren die Wege hier immer schon so eng?“, fragte Yolei genervt. „Beeilen wir uns besser. Im Gänsemarsch auf eine feindliche Stadt zuzumarschieren, ist nicht die beste Idee“, sagte Michael. „Der Meinung bin ich auch. Wir fliegen wieder“, verkündete T.K. und Pegasusmon stieg mit seinen prächtigen Schwingen auf. Der Junge war ein seltsamer Zeitgenosse, fand Mimi. Er schien so etwas wie Karis Berater zu sein, die ja auch eine Königin war, wenn auch eine etwas zweifelhafte. Die beiden waren seltsam distanziert von diesem Krieg, als interessierte er sie nur am Rande. Oder als würden sie mehr darüber wissen als diejenigen, die schon viel länger darin kämpften … Neben Mimi blubberte etwas im Reisfeld. Sie versuchte immer noch, T.K. einzuschätzen, der in weiten Kreisen die Umgebung absuchte. Little Edo war bereits so nahe, dass man die Umrisse der Pagode über die Dächer ragen sah. Kari und T.K. behandelten außerdem alle seltsam. Nicht mit dem gebotenen Respekt, nicht wirklich. Kari bemühte sich noch eher die Form zu wahren, aber T.K. sprach mit den anderen, als kannte er sie schon seit Ewigkeiten. Ein seltsamer junger Mann … Das Blubbern wiederholte sich. Mimi sah irritiert in das Reisfeld. Da war etwas seltsam mit einem der grünen Halme … Er bewegte sich nicht wie die anderen im Wind, sondern … anders … Mit einem Ruck wurde er fortgerissen. Etwas Rundes tauchte an seiner Stelle auf, das Wasser schwappte. Zwei große Augen glotzten Mimi unter einer violetten Kappe an. Weiter hinten im Feld tauchten noch andere Körper auf. Mimi stieß einen lauten Schrei aus, der ihre Kameraden alarmierte. Fast gleichzeitig sprangen die Kougamon aus den Löchern, die sie in die Reisfelder gegraben hatten. Rings um die Rebellen herum standen nun die violetten Verwandten der Ninjamon und dazu eine Horde Monitormon in bunter Ninjakleidung knietief im Wasser. „Verdammt, sie haben uns umzingelt“, stieß Michael aus. „Schützt die Prinzessin!“ Er, Betamon, Yolei, Hawkmon und Yasyamon wichen näher zu Mimi und Palmon. Die Gekomon und Floramon sahen sich nur unsicher um, während die Ninjamon-Rebellen ihre Wurfsterne zückten. Immer noch standen sie alle wie aufgefädelt auf einem der Wege. „Mimi! Yolei!“, schrie T.K, der irgendwo über ihnen kreiste. „Das ist eine Falle!“ Das kommt zu spät, dachte Mimi mit zusammengebissenen Zähnen, doch anscheinend hatte T.K. noch etwas anderes gesehen. Auf den Wegen, die weiter entfernt lagen, tummelten sich dunkle Punkte, die aus der Stadt strömten. Kotemon, die sie noch weiter einzukreisen versuchten. Die Kougamon glotzten höhnisch. Sie trugen keine Ringe, im Gegensatz zu den Monitormon, aber das machte im Moment wohl keinen Unterschied. „Palmon, kannst du digitieren?“, fragte Mimi. Palmon setzte ein angestrengtes Gesicht auf, seufzte dann aber tief. „Es geht nicht.“ „Wir sind zu nah an der Stadt“, sagte Michael. „Der Schwarze Turm reicht bis hierher.“ Als hätten sie nur auf diese Feststellung gewartet, griffen die Ninjas an.     T.K. musste hilflos mit ansehen, wie Musyamons Truppen von allen Seiten auf seine Freunde einstürmten. „Wir müssen etwas tun, Pegasusmon!“, rief er. Sein Digimon war bereits tiefer gegangen und deckte die bunte Horde, die sich in den Reisfeldern versteckt hatte, mit einem Nadelregen aus seiner Mähne ein. Da brachte den Ansturm nur unwesentlich zum Stocken: Es waren einfach zu viele. Es mussten über hundert Digimon sein, die sich den Rebellen entgegenwarfen. Damit waren es mindestens so viele wie die Rebellen selbst, und die standen immer noch viel zu dicht beieinander. Er biss die Zähne zusammen. Kougamon und Ninjamon schleuderten sich bereits ihre Wurfsterne entgegen oder sprangen einander mit gezückten Schwertern an – Mimis Ninjamon schienen die besseren Kämpfer zu sein, aber sie waren weit in der Unterzahl. Überall in den Reisfeldern explodierten nun die Pilze der Mushroomon, wirbelten Rauch, Wasserspritzer und –dampf und abgerissene Halme auf und bekamen als Antwort Rauchgranaten entgegengeworfen, sodass T.K. bald nicht mehr sehen konnte, was unter ihm vorging. Nur wütende oder schmerzerfüllte Schreie und das Klirren von Eisen betonen die Heftigkeit des Kampfes. „Verdammt, Pegasusmon, was sollen wir machen? Sie haben sie in der Zange“, rief er seinem Digimon zu. „Wir könnten versuchen, den Turm zu zerstören“, schlug Pegasusmon vor. „Dann können sie digitieren.“ „Das ist viel zu riskant. Wir können unmöglich alleine in die Stadt fliegen!“ „Aber etwas anderes wird uns nicht übrig bleiben“, warf Pegasusmon ein. In dem Moment sah er einen Blitz unter sich zucken, der garantiert von keinem ihrer Verbündeten stammte. Es hatte recht, sie hatten keine Wahl. „Dann auf zum Turm“, knurrte T.K.     Die Rebellen kämpften tapfer. Die Kougamon und Monitormon waren nicht sonderlich stark. Selbst die Kotemon, die nun über die angrenzenden Felder stürmten, waren vergleichsweise kleine Digimon. Es war ihre schiere Menge, die sie zu erdrücken drohte – und die schwarzgekleideten Monitormon, von denen es einige gab und die wesentlich mächtiger waren als ihre bunten Artgenossen. Wasser drang in Yoleis Stiefel. Sie hatten ihre unvorteilhafte Formation gelockert und kämpften nun direkt auf den Feldern. Die Angriffe der feindlichen Ninjas bestanden aus Tricks und Täuschung und schienen sie vor allem ermüden zu sollen. Die Monitormon versprühten Wasser und Feuer, erzeugten Wind, der die Wurfsterne der Ninjamon umlenkte, und die schwarzen hatten schon mehrere Gekomon mit vernichtenden Blitzen getötet. Es schien ein reines Glücksspiel zu sein, ob sie überlebten oder nicht … Bei den ständigen Rauchbomben hatte Yolei Mimi und Michael aus den Augen verloren. Gerade Hawkmon schaffte es, in ihrer Nähe zu bleiben, aber es konnte wenig mit seiner Feder ausrichten. Und die Handlanger des DigimonKaisers hatten ihr ihre beiden ArmorEier abgenommen! „Dieser verdammte Turm!“, stöhnte sie auf. Ein Kougamon tauchte vor ihr auf und fasste sie ins Auge, sein Katana in der Hand. Yolei atmete bereits schwer. Ihr Degenarm wurde müde. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit ihrer Waffe einem erfahrenen Schwertkämpfer standhalten konnte. Kougamon sprang sie regelrecht an. Chromstahl krachte gegen Eisen, Funken sprühten, die Wucht des Angriffs drängte Yolei zurück. Hektisch versuchte sie zu parieren. Das Wasser bei ihren Zehen war eisig … Nach einem kurzen Schlagabtausch schmetterte Kougamon ihr den Degen aus der Hand. Yolei taumelte und stürzte mit einem Aufschrei platschend ins Wasser. „Yolei!“ Hawkmon flatterte sofort zu ihr und wollte sie vor dem Kougamon beschützen, aber es wurde seinerseits von einem Monitormon angesprungen und fortgerissen. Kougamon mustere sie abschätzig. „Na komm schon!“, rief sie wütend und rappelte sich auf. „Ich kann dir immer noch die Augen auskratzen!“ Doch Kougamon starrte nur, verzog das Gesicht und stürzte sich dann ins Getümmel. Yolei blieb verdutzt liegen. Warum hatte es ihr nichts getan? Sie wollte nicht bemuttert werden, nur weil sie ein Mensch war! Als sie aufstand und ihre Brille zurechtrückte, hatte sie etwas wie ein Déjà-vu. Natürlich, es war wie damals. Die Digimon des DigimonKaisers hatten Befehl, Menschen zu verschonen. In der Pyramide, in der sie das Ei gefunden hatten, war es dasselbe gewesen. Er wollte sie lebend, als Geiseln, hatte er gesagt. Passte doch zu ihm. Es hat keinen Sinn, Ken. Was war das für eine Erinnerung? Der Name, den T.K. hatte erfragen wollen … er hatte irgendetwas mit der Pyramide zu tun … aber was? Wo hatte sie ihn nur schon mal gehört? Sie hatte keine Zeit, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Ein Windstoß riss die Rauchfetzen weg, die vor ihr schwebten, und schon wieder war sie von Feinden umzingelt.     T.K. erinnerte sich an Little Edo, die prächtige Pagodenstadt. Als Ken der DigimonKaiser gewesen war, hatten sie sich hier eine wahre Jagd mit seinen Digimon geliefert. Die Gekomon hatten sie aufgenommen, aber ein Ninjamon hatte ShogunGekomon eine Teufelsspirale verpasst. Das alles schien eine Ewigkeit zurückzuliegen. Natürlich wurde er entdeckt. Kaum flog Pegasusmon in die Nähe des Bambuswalls, den jemand hochgezogen hatte, wurden überall in der Stadt die Glocken geschlagen, und sobald er über dem Wall hinweg war, flogen von überallher Feuerbälle heran. Pegasusmon war zu einem halsbrecherischen Ausweichmanöver gezwungen, und T.K. hätte fast den Halt verloren und wäre von seinem Rücken gestürzt. „Vorwärts! Schneller!“, feuerte er sein Digimon dennoch an. Der Pegasus flog tiefer. Zwischen den Häuserschluchten gab er kein so gutes Ziel ab – allerdings war es auch nicht so einfach, auszuweichen. Die Monitormon waren vor allem auf den Dächern und warfen ihm alle vier Elemente entgegen. Zum ersten Mal seit langem wünschte sich T.K. wieder, er hätte noch ein zweites ArmorEi, mit dem Patamon zu einem flinken, kleinen Nahkämpfer werden könnte. Sie hatten den Turm auf dem großen Platz vor der Pagode gesehen. Seine Feinde schienen zu wissen, dass er dorthin unterwegs war. Immer mehr Digimon waren auf den Dächern, immer lauter wurde das Glockendröhnen, je näher er dem Stadtzentrum kam. T.K. hatten schon mehrere Feuerbälle gestreift und sein Haar war angesengt, als Pegasusmon um eine letzte Häuserecke bog und abermals der Turm vor ihnen auftauchte. Das Digimon schlug kräftig mit den Flügeln, um wieder an Höhe zu gewinnen und das Ding mit einer einzigen, gezielten Attacke einzureißen. „Schnell!“, brüllte T.K, als wieder Feuerbälle von den umliegenden Dächern auf sie zurasten. Das Dreieckssymbol auf Pegasusmons Helm glühte auf, und ein grüner Energiestrahl raste auf den Turm zu – und traf ihn genau auf halber Höhe. Doch der Turm fiel nicht. Er schien überhaupt nicht beschädigt, obwohl funkende Datenreste aufstoben. T.K. hielt den Atem an. „Was zum …“ Die Außenhaut des Turms schien in Bewegung zu geraten. Digimon lösten sich von dem schwarzen Material – schwarze Monitormon, die sich mit schwarzen Tüchern perfekt getarnt hatten. T.K. stieß einen Fluch aus. Sie hatten den Schwarzen Turm mit ihren eigenen Körpern geschützt! Gleich drei Feuerbälle trafen Pegasusmons Flanke und entlockten ihm einen Aufschrei. „Pegasusmon!“, brüllte T.K, wurde dann aber selbst von einem Feuerball in den Rücken getroffen. Es war, als hätte man ihm ein glühendes Stück Eisen auf die Haut gepresst. Stöhnend krümmte er sich auf Pegasusmons Rücken zusammen. Mit Tränen in den Augen sah er, wie ihnen eines der schwarzen Monitormon, die sich allein mit Händen und Füßen am Turm festzuhalten schienen, eine Waffe entgegenstreckte, die aussah wie eine Fernsehantenne. In der Luft vor ihm erschien ein weiterer Feuerball, viel größer als alle anderen, die sie bisher getroffen hatten. Bitte nicht … Fauchend fraß sich die flammende Kugel durch die Luft und traf Pegasusmon genau in die Brust. Die Wucht des Aufpralls schleuderte T.K. von einem Rücken und ließ ihn hart anderthalb Meter tiefer auf den Schindeln eines Hausdaches aufschlagen. Sämtliche Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und sein Körper schien erneut in Flammen zu stehen, als er genau auf seiner Brandwunde landete. Die Welt drehte sich, er schlitterte das Dach entlang, geriet über die Kante und sah das Kopfsteinpflaster drei Stockwerke tiefer auf seinen Sturz warten. Kari … Seine Hände fuhren fahrig über das Dach, um Halt zu finden. Vergebens. T.K. spürte zwei seiner Fingernägel splittern, dann stürzte er in die Tiefe.   While lost in deep shadows, we strove for the goal Your wiles won’t protect you, resistance made null Heroes of yesterday will rise from the dark! (Celesty – New Sin) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)