„Konoha soll brennen!“ von UrrSharrador (Königin Sakura befahl es. Und wir gehorchten mit Freuden.) ================================================================================ Kapitel 2: A Gargoyle’s wrecked Honor ------------------------------------- Die Zeichen standen auf Angriff. Königin Sakura hatte Naruto und seine Gargoyles vor Konoha getroffen, genau wie sie es geplant hatten. Sie schlugen ein Lager auf und die Königin ließ ihren Leuten Zeit, um sich zu erholen und sich darüber klarzuwerden, ob sie an dem folgenden Kampf teilhaben wollten. Kurz vor dem Kampf hielt sie eine flammende Rede vor den versammelten Ninjas des Yami-Volks und des ganzen Reiches der Dunklen Horizonte. Wie im Fieber zitternd lauschte Takuma ihren Worten. Endlich war es soweit. Er war beim Untergang des Schwarzen Berges dabei gewesen. Nun würde er beim Untergang Konohas mithelfen. Er war ein fähiger Ninja, das wusste er. Mit dreizehn hatte er die Chunin-Prüfung in Konoha abgelegt, zwei Jahre später war er von König Takada zum Gargoyle ernannt worden, nicht wegen seiner Fähigkeiten, die vergleichsweise unter denen der übrigen Gargoyles lagen, sondern vor allem aufgrund seiner bedingungslosen Loyalität dem König gegenüber. Oh, why are we so sad? Are we feeling hurt by their evil eyes and all those empty words? We are thirsty for payback? What would we like to do with the town? Wouldn’t we like to make it dance with the animal? Would we? Would we? Er hatte schon damals gespürt, dass die anderen Dorfbewohner ihn anders behandelten. Das war schon seit seiner Kindheit so gewesen; er war ein Sprössling des Yami-Clans, und vielen war dieser Clan nicht geheuer. Aber als er dann ein Gargoyle war, wurde es erst deutlich. Die Art, wie er angesprochen wurde, die Art, wie man ihn ansah … Nur ein Jahr verging, dann geschah der Verrat. Die Anbu vertrieben sie aus dem Dorf und versiegelten ihn und sein Volk auf dem Schwarzen Berg. Seitdem glühte in ihm ein Hass sondergleichen auf alles, was mit Konoha zu tun hatte. Rache, das war es, wonach er sich in den vergangenen dreißig Jahren gesehnt hatte. Das war es, was er nun endlich bekommen würde. Takuma freute sich schon auf die verzerrten Gesichter der Konoha-nin, wie sie vor ihm im Staub kriechen würden, wie er sie mit seinen Jutsus tanzen lassen würde, ehe er sie tötete. Mit Verzücken lauschte er der Königin. Seine Lippen formten leise Worte. Tell us what we would like to do. Burn it. Burn it all... Er wollte es aus ihrem Mund hören, den Befehl seiner Königin, der er bedingungslos folgte. Dann sagte sie es. „Möge das Feuer die Sterne verschwinden lassen! Konoha wird in schwarzen Flammen brennen!“ Takuma setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Oh ja, er würde diesen Befehl befolgen, bis zuletzt. Burn, honey, burn, let the fire eat away I never liked the look of this town Burn it down now Sakura atmete tief den Duft der Nacht ein, in den sich der beißende Geruch von brennendem Holz mischte. Das Ende des Feuerregens war das Zeichen für den Angriff. Von der Anhöhe aus sah sie, wie ihre Armeen in das Dorf schwappten. Sie nickten den beiden Gargoyles neben sich zu. „Es ist soweit. Wir gehen auch.“   Als der Angriff begann, war Takuma einer der Ersten, die sich in die Schlacht stürzten. Da er erst kürzlich eine schwere Verletzung erlitten hatte, hatte ihm der Schattenlord untersagt, mitzukämpfen. Er wollte ungern diesen Befehl missachten, aber es gab da schließlich noch diesen zweiten Befehl … Konoha brennen zu lassen. Dieser wiegte für ihn viel mehr. Nachdem der Feuerregen verheerenden Schaden angerichtet hatte und der Ansturm begann, sprang Takuma daher alleine an einer anderen Stelle über die Mauer. Zufrieden stellte er fest, dass das Dorf vielerorts immer noch brannte. I’ll run, they all know what I’ve done I fetch my gear and take my leave from this mountain Die meisten Shinobi stellten sich ihrer Hauptstreitmacht und den Gargoyles entgegen, daher hatte er nur wenige Gegner, die er in Windeseile ausschaltete. Während er kämpfte, kam ihm wieder die Nacht in den Sinn, in der die Anbu den Schwarzen Berg angegriffen hatten. Er, Takuma, war es gewesen, der den Schwarzen Turm zerstört hatte, und das Volk der Yami war gezwungen gewesen, den Berg zu verlassen. I never had a chance to prove I wasn’t guilty I always seemed to get blamed for Every little crime I didn’t even have a name for Die Anbu. Er knirschte mit den Zähnen und hoffte, bald auf einen von ihnen zu treffen. Sie hatten den Yami so viel Leid zugefügt, ohne dass sie es verdient hatten … Es war schon immer so gewesen, jeder hatte den Clan der Dunkelheit abgelehnt und ihm schlechte Dinge nachgesagt … Sie waren als Bedrohung angesehen worden. Königin Sakura hatte Recht: Es war gut, dass sie nun tatsächlich eine Bedrohung waren. Still running, still defeated in my mind I never even tried to defend my own pride The father ain’t always like the son They claim we’ve purloined, I’m not the one Er erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem er feierlich zum Gargoyle ernannt wurde. Das war trotz allem eine Besonderheit, er hatte Harnisch und Hellebarde vom damaligen Schattenlord überreicht bekommen, aber zugleich war das Ritual überall in Konoha auf Ablehnung gestoßen. König Takada und sein Volk waren sowieso immer den kritischen, ungehaltenen Blicken des restlichen Dorfes ausgeliefert gewesen; es war schließlich eine Anmaßung, neben dem Hokage einen König zu verehren, der seine eigene Eliteeinheit zusammenstellte, die nicht vom Dorf in einer Prüfung abgesegnet wurde. Es hatte sich keiner getraut, es ihm offen zu sagen, doch Takuma hatte damals einigen anderen jungen Ninjas, die mit ihm die Chunin-Prüfung abgelegt hatten, zugehört, als sie über ihn geredet hatten. „Habt ihr gesehen? Takuma läuft neuerdings in einer Gargoyle-Rüstung durch die Gegend. Man sagt, der König hätte ihn zu so einem ernannt.“ „Was soll das überhaupt? Es ist eine Frechheit, hast du gesehen, wie Takuma kämpft?“ „Ich war sein Gegner beim Examen. Er hat mich nur knapp besiegt, und das war auch nur pures Glück. Nie im Leben kann er so gut sein, dass er ein Gargoyle wird.“ Der Shinobi sprach das Wort aus, als wäre es giftig. „Sind die Gargoyles für diesen unheimlichen König nicht etwas wie Anbu?“ „Das hab ich auch gehört. Takuma hat sich das sicher nicht ehrlich erarbeitet. Wahrscheinlich hat er ein krummes Ding für Takada gedreht, eine verbotene Schriftrolle aus einem anderen Dorf gestohlen oder so, und dafür wird er jetzt belohnt.“ „Ganz geheuer war er mir ja noch nie.“ „Toll. Wenn das andere Dorf da draufkommt, gibt es sicher Krieg. Und alles nur wegen diesem verdammten Yami-Clan.“ Takuma hatte die Fäuste geballt und sich gerade noch beherrschen können, diesen arroganten Ninjas nicht die Zähne einzuschlagen. Auch heute noch erzeugte die Erinnerung einen sauren Geschmack in seinem Mund. Nein, nicht er hatte gestohlen. Die Ninjas aus Konoha waren es, die gestohlen hatten: seine Heimat, seinen Stolz, sein Leben. The story always goes, when the anger within Builds up for too long Takes us over And we all are forced to obey, hey! Nicht nur Takuma dachte so. Auf der anderen Seite des Dorfes, wo die Gargoyles kämpften, herrschte zumeist der gleiche Hass. Sie waren mit Füßen getreten worden, nun kämpften sie erbittert. Sie alle waren von dem Hass zerfressen worden, der sich in dreißig Jahren in ihnen festgesetzt hatte. Nun kochte ihre Wut über und hinterließ eine Schneise aus Blut, Feuer und Zerstörung in Konoha. Takuma durchbohrte einen Konoha-nin mit seiner Lanze und lächelte. Konoha soll brennen, hatte die Königin gesagt. Sie mussten gehorchen. Und sie taten es nur zu gern. It was a match made in hell, now the whole mountain burns And every man gets what no man deserves Er ließ sich von den Bildern anstacheln, die in seinen Erinnerungen auftauchten. Der Schwarze Berg, der lange kein Licht gesehen hatte – bis die Ninjas aus Konoha ihn in Flammen hatten aufgehen lassen, die Schlacht, das Sterben seiner Gefährten … Niemand verdiente ein so schreckliches Schicksal. Und dennoch würden die Yami heute jeden aus Konoha das Gleiche zukommen lassen! Sakura spürte die Hitze der Schlacht, die nicht nur vom Feuer herrührte. Sie und ihre beiden Begleiter kämpfen etwas abseits der Front und stießen rasch weiter vor. Ein blonder Haarschopf wurde vor ihnen sichtbar, als sie eine Gasse entlangrannten. Noch bevor Sakura reagieren konnte, führte der Ninja ein Jutsu aus. Einer der Gargoyles sprang vor sie und deckte sie – doch es passierte ihm nichts. Stattdessen drehte er sich langsam herum. Sakura konnte immer noch nicht genau erkennen, welcher Konoha-nin hinter ihm stand. „Meine Königin“, ächzte der Gargoyle. „Mein … mein Körper gehorcht mir nicht mehr!“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie sprang in die Luft, gerade als der Gargoyle einen Kunai zückte und sie angreifen wollte. Ihr zweiter Leibwächter stürzte sich auf ihn und packte ihn an den Handgelenken. „Was ist los mit dir?“ Während sie noch in der Luft war, glitt Sakuras Blick zu dem blonden Ninja. Ino, dachte sie, sah aber sofort, dass sie sich irrte. Es war nicht Ino, es war ihr Vater Yamanaka Inoichi, der den Gargoyle mit seinem Jutsu des Geist-Körper-Wechsels kontrollierte. Sie musste schnell sein. Sakura landete vor dem Shinobi und stieß die Faust in seine Richtung. Inoichi ging auf Abstand, aber Sakura setzte ihm nach, zog einen Kunai aus ihrem Oberschenkelhalfter und warf ihn auf ihn. Inoichi wich spielend aus – doch da war sie auch schon hinter ihn gehuscht und trat ihm wuchtig ins Kreuz. Aber natürlich war es nicht so einfach. Was sie traf und mit einem gewaltigen Tritt davonschmetterte, war eine verkohlte Holzplanke. Ein Tauschjutsu. Sie reagierte blitzschnell, da sie schon ahnte, was weiter geschehen würde. „Jutsu der vollkommenen Finsternis!“, rief sie, begleitet von den entsprechenden Fingerzeichen. Schatten waberten um sie herum auf und hüllten sie vollkommen ein – Inoichis Körperkontrolle-Jutsu ging ins Leere, als er sein Ziel nicht mehr sehen konnte. Und damit nicht genug, breitete sich die Finsternis weiter aus, bis sie auch ihn in seinem Versteck in der zerstörten Häusermauer erreichte. Alles, was er sehen konnte, war das glühende Augenpaar, und er glaubte das schwere Atmen einer dämonischen Kreatur zu hören … Inoichis erster Gedanke war, in einem Genjutsu festzustecken. Er unterbrach kurz seinen Chakrafluss – aber es änderte nichts. Der Ninja schluckte – und im nächsten Moment bekam er eine Faust in den Leib geschlagen, die sich anfühlte wie ein Presslufthammer. Er hatte zu viel Zeit verschwendet, um das vermeintliche Genjutsu aufzulösen … Als er ächzend zusammenklappte, spürte er, wie ihn ein kräftiger Arm am Kragen packte. Die Dunkelheit löste sich auf und er blickte in die klaren Augen von Sakura. Da war nichts mehr von dem kindlichen Frohsinn, den er oft bei der besten Freundin seiner Tochter erlebt hatte, ihr Blick war leidend, zornig und grimmig kalt zugleich. Sie warf ihn mit einer Kraft, die der von Tsunade glich, auf die Straße hinaus. Noch ehe er sich aufrappeln konnte, trat ihm der Gargoyle, der sich aus dem Kontroll-Jutsu befreit hatte, wuchtig auf die ausgestreckte Hand. Sakura hörte das Knacken der Knochen, die der metallbeschlagene Stiefel des Mannes brach, gefolgt von Inoichis Stöhnen. Der zweite Gargoyle kam näher, nahm seine Hellebarde von seinem Rücken und richtete sie auf seinen Feind. „Lasst ihn am Leben“, befahl Sakura leise. Sofort hielt der Gargoyle mit seinem Tun inne. „Er ist keine Bedrohung mehr. Seine Finger sind gebrochen, er wird damit keine Jutsus mehr ausführen können“, fuhr sie fort und ging vor Inoichi in die Knie, um sein Gesicht besser mustern zu können. Our beloved kin never learned to fit in Now I pay for my name, live my life in sin How much less can I ask from you people? This town stays in disarray ‘til the rules are the same for us all, hey! Lange starrte Inoichi ihr in die Augen. „Ino hat sich Sorgen gemacht, wo du so lange bleibst“, sagte er dann mit belegter Stimme, aber mit einem unüberhörbaren vorwurfsvollen Unterton darin. „Und jetzt kehrst du als Eroberin zurück.“ Ein leises Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus. „Wir erobern nicht. Wir nehmen, was rechtmäßig uns gehört.“ „Ihr?“ Sein Blick glitt zu den beiden Yami-nin. „Du zählst dich zu diesen Verrätern?“ „Verräter?“, fragte Sakura gefährlich leise. Dann lachte sie leise. „Ich schätze, ich kann wirklich nicht mehr von euch erwarten. Hast du mitbekommen, was mit dem Yami-Volk vor dreißig Jahren geschah? Sie wurden vertrieben, nur weil sie sich nicht so gut in das Dorf integrieren konnten. Sie passten einfach nicht zu den anderen, das war der einfache, banale und grausame Grund!“ „Und was hast du mit der Yami-Sippschaft zu tun?“, fragte Inoichi. Er war kein Idiot, das wusste Sakura. Er ahnte, dass sie einen triftigen Grund für ihr Handeln hatte. „Es ist auch mein Volk“, sagte sie. „Mein Großvater war ihr König, der Sohn einer Frau des Yami-Clans und eines Mannes des Haruno-Clans. Also fließt das Blut der Yami auch in meinen Adern. Wenn ich mich Haruno nennen will, muss ich mich auch Yami nennen, und wenn ich für diesen Namen in Frevel leben muss, dann ist es eben so!“ Sie stand auf, plötzlich von Zorn erfüllt. „Aber ich kann nicht erwarten, dass mich irgendjemand hier im Dorf versteht. Die, die mich verstehen, kämpfen für mich, das ist alles.“ „Und du willst wirklich Konoha zerstören?“, fragte Inoichi. Täuschte sie sich, oder klang er traurig? So gut kannte er sie doch gar nicht, dass ihm solch ein Gefühl zustand … „Konoha wird so lange von unserem Krieg geschüttelt, bis die Yami in diesem Dorf akzeptiert werden und hier wieder leben können, und wenn nötig, muss das Dorf bis auf die Grundmauern niederbrennen!“ Sie nickte den Gargoyles zu, da sie nicht mehr weiterreden wollte. Zu oft hatte sie sich schon gerechtfertigt, am öftesten wohl vor sich selbst. Sie liefen weiter in die Dunkelheit und ließen Inoichi auf der Straße liegen. I’ve ran on this mountain with no guilt of my own The trees and the rocks, every cave, every hole I dropped them a line, “Beware, this mountain will Blow in your face. My last saving grace...” Takuma war wie im Rausch. Er kämpfte, wurde verletzt, tötete. „Brennt!“, schrie er. „Brennt wie der Schwarze Berg! Ihr habt uns zweimal unsere Heimat genommen!“ Es war niemand mehr da, der ihn hören konnte, der Letzte sank soeben unter seinen beiden Hellebarden, die er meisterhaft schwang, zu Boden. Dennoch ballte er die Faust und hoffte, dass jedermann seine Stimme hören konnte. „Hättet ihr uns wenigstens den Berg gelassen! Ihr seid selbst schuld an eurem Unglück – der ganze Schwarze Berg wird euch nun zerquetschen, alle Ninjas, die auf ihm gelebt haben, fordern jetzt das Dorf zurück! Rache für das Königreich der Dunklen Horizonte!“ Bells toll all over town Burn, burn until it’s all gone Game over, what was a bad joke is now a reality show Zufrieden hörte er die Schreie der Kämpfenden und meinte, das Läuten von Alarmglocken vernehmen zu können, aber er musste sich irren – es waren keine Glocken nötig; Königin Sakura hatte Konoha geraten, alle Zivilisten zu evakuieren. Takuma hatte lange genug in diesem Dorf gelebt, um sich noch dunkel erinnern zu können, wo die Verstecke lagen. Sein Blick wanderte zu dem Hokage-Berg, auf dem bereits ein Gesicht mehr eingraviert war, als er sich erinnern konnte. Dort musste er hin … Oh, we all are forced to obey Oh, we all are forced to obey! Grimmig fasste er den Beschluss. Es war schließlich ein Befehl der Königin … Konoha sollte brennen. Aber warum sollte er die Unschuldigen verschonen? Konoha hatte sich auch nie darum geschert, wer schuldig war und wer nicht; sonst hätten sie doch kaum ein solches Massaker unter dem Volk der Yami angerichtet! I climbed up the mountain And dug a grave for each day of pain It’s in the past, this moment’s so frail I am what you made me With years of abuse, so burn! Er rannte los. Auf dem Weg erregte ein weiterer Kampf seine Aufmerksamkeit. Zwei junge Shinobi aus Konoha machten einigen seiner Leute zu schaffen. Die Yami-nin brauchten die Hilfe eines Gargoyles … Takuma sah die Gesichter der Konoha-nin und erkannte sie sofort. Er hatte lange die Aufzeichnungen der Königin studiert, die sie über ihre früheren Freunde gemacht hatte. Er wusste, wie er die Sache angehen musste. Unverhofft kam ihm noch ein zweiter Gargoyle zur Hilfe. „Takuma! Hattest du nicht Anweisungen, dich auszuruhen?“ So ein Idiot! „Schnauze!“, herrschte ihm Takuma an. „Nur so kann ich meine Ehre zurückgewinnen!“ Von ihm ließ er sich gar nichts sagen! Der andere musterte ihn grimmig, sagte aber nichts weiter. Zu zweit brachten sie die Kunoichi zu Fall, doch Takuma war es, der den letzten Schlag setzte. „Jutsu der Pestilenz!“ Er hüllte das Mädchen in einer giftigen gelben Wolke ein, die schon manche seiner Gegner das Leben gekostet hatte. Während sie nach Luft ringend zu Boden sank, fragte sich Takuma, wie viele Ninjas aus Konoha er nun schon getötet hatte. Waren es genug, um all die höllischen Tage auf dem verfluchten Berg aufzuwiegen? Er ließ seine Waffen liegen und überließ es den gewöhnlichen Yami-nin, den Jungen damit zu erledigen. Das würden diese Schwächlinge hoffentlich hinbekommen. Er bedeutete dem Gargoyle, mitzukommen. Bei der Sache, die vor ihm lag, konnte er Hilfe gebrauchen. Er fühlte, wie warmes Blut aus seiner erst kürzlich verheilten Wunde floss. Die Verletzung war wieder aufgerissen und schmerzte höllisch. It was a match made in hell, now the whole mountain burns And every man gets what no man deserves Auf halbem Weg zu den Unterkünften der Zivilisten fragte der andere Gargoyle: „Die Front ist weit hinter uns. Wo willst du hin?“ „Komm einfach weiter mit.“ Aber der andere blieb auf dem Dach, auf dem sie gerade waren, stehen. „Ich meine es ernst – was hast du vor, Takuma?“, fragte er schärfer. Also hielt auch Takuma an und drehte sich betont langsam zu ihm um. Mit einer schmerzverzerrten Maske aus Blut, Schweiß und Schmutz als Gesicht sagte er: „Ich werde die Zivilisten suchen. Warum sollen nur die Ninjas büßen?“ „Bist du verrückt?“ Der Gargoyle packte Takuma an den Schultern und rüttelte ihn. „Bist du noch zurechnungsfähig? Den Zivilisten wird kein Haar gekrümmt, das ist der Befehl der Königin! Außerdem wäre es … Es wäre Wahnsinn, Unbewaffnete anzugreifen! Hast du deine Ehre verloren?“ Bei dem Wort Ehre regte sich etwas in Takuma. Dann spuckte er abfällig aus. „Sie verdienen keine Gnade.“ „Und den Tod? Verdienen sie den?“ „Nein. Aber ich töte sie dennoch“, sagte Takuma grimmig. „Komm mit oder bleib hier.“ „Du bist doch …“ Er kam nicht dazu, weiterzusprechen. Drei Schatten schossen aus den Schluchten zwischen den Häuserdächern rings um sie hoch. Takuma und sein Kumpane fluchten, zückten ihre Waffen und machten sich für die Verteidigung bereit. Shuriken wirbelten auf sie zu, Dutzende, und es bereitete Takuma Mühe, sie alle abzuwehren. Sein Herz schlug erfreut höher. Das waren Anbu! Endlich … Endlich konnte er sich an ihnen persönlich rächen! Our beloved kin never learned to fit in Now I pay for my name, live my life in sin How much less can I ask from you people? This town stays in disarray ‘til the rules are the same for us all Our beloved kin never learned to fit in Now I pay for my name, live my life in sin How much less can I ask from you people? I hereby declare a martial law And you all, we all are forced to obey ... hey! „Na kommt doch!“, schrie Takuma. Er wich den Jutsus der Anbu aus, spürte seine Wunde wieder schmerzen. Seinen Verbündeten hatte er aus den Augen verloren. Nein, er würde nicht nachgeben, niemals! Es war Krieg, und es galt ein einfaches Gesetz: Entweder sie oder er – nur der Stärkere würde überleben. Takuma schleuderte seinen Speer auf einen der Anbu, der ihn an der Schulter streifte. Er hörte dessen Schrei und lachte triumphierend. In seiner Ekstase spürte er kaum den Kunai, der sich durch seinen Rückenpanzer zwischen seine Schulterblätter bohrte. „Was wollt ihr denn mit einem Kunai? Als ob mich das aufhalten könnte!“, rief er, rollte eine Schriftrolle aus, zog eine Linie aus Blut darüber und ließ zwei neue Hellebarden erscheinen. Da hörte er das Zischen und nahm den Geruch verbrannten Papiers wahr. Seine Augen weiteten sich. An dem Kunai war explosives Pergament angebracht! Es krachte, brennender Schmerz biss sich in seinen Oberkörper und warf ihn nach vorn. Er landete kopfüber auf einem Dach und riss eine Furche in die Schindeln, ehe er liegen blieb. Mit letzter Kraft wälzte er sich auf den Rücken. Es fühlte sich an, als würde er vom Nacken abwärts brennen. Er spürte seine Glieder nicht mehr. Gleichzeitig klärte sich seltsamerweise sein Verstand – wann hatte es denn zu regnen begonnen? Jemand landete über ihm, ein Anbu. Takuma erstarrte, als er dessen Maske sah. Darin war ein Drachenkopf eingeschnitzt. Takuma wollte die Hand heben, um ein Jutsu auszuführen, aber es ging nicht. Der Drachenanbu! Vor allem ihn hatte er zur Strecke bringen wollen … Er hatte es über seiner Raserei ganz vergessen. Er musste weiterkämpfen, das war der Feind, den er unbedingt besiegen musste, bevor er starb … Der Drachenanbu zückte sein Schwert und setzte einen so präzisen Stich, wie ihn nur Anbu zustande brachten. „Das war eine erbärmliche Vorstellung“, stellte er fest. Die Stimme hinter der Maske war eindeutig weiblich, aber das bemerkte Takuma schon nicht mehr. Er war bereits tot. Seine Geschichte, die Geschichte eines ehrgeizigen, treuen und gleichzeitig hasszerfressenen Gargoyles des Königreichs der Dunklen Horizonte, war zu Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)