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RaA - Rescue - Rache an Ash

Originalversion nach Franzy S.' Manuskript
von MiyaToriaka

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Kapitel 9: Wahre Gefühle (23.04.2008 / 24.04.2008 / 25.04.2008)

Kapitel 9 – Wahre Gefühle (23.04.2008 / 24.04.2008 / 25.04.2008)

Ash war im ersten Moment wie erstarrt, als Misty diese Worte ausgesprochen hatte. Er wusste genau, egal, was er jetzt erwidern würde, Misty würde es permanent abstreiten. Giovanni schien sie perfekt manipuliert zu haben. Da Ash so gut wie gar nichts über Mistys Vergangenheit, geschweige denn über ihre Eltern, wusste, musste er es anders angehen. Nur wie? Vielleicht war es dennoch eine gute Gelegenheit endlich die Wahrheit über Mistys gut behütetes Geheimnis zu erfahren. Inständig hoffte er, dass die Informationen, die er dadurch gewinnen würde, wahr wären. Jetzt fehlte es ihm an guten Ideen. Egal, er musste es einfach versuchen! Zu viel stand im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel.
„Ach so, habe ich?“, begann er und versuchte wie Giovanni ein falsches Lächeln aufzusetzen. Momentan blieb ihm nichts anderes übrig, als die Spielregeln zu befolgen. „Und wie soll ich das bitte angestellt haben?“
„Blubbstrahl! Ziel auf die Flamme!“
Ash erschrak zutiefst, als er erblickte, dass Glurak gerade dabei war, seine Landung vorzunehmen und dadurch überhaupt nicht auf den Gegner achtete.
„Flieg höher, Glurak, schnell!“ Glücklicherweise hatte Glurak durch sein vieles Training ein hohes Reaktionsvermögen erhalten und konnte sofort reagieren. Im letzten Augenblick sah er die Attacke auf sich zukommen, wich aus und konterte gleichzeitig mit einem Flammenwirbel.
„Lass diese miesen Tricks!“, fuhr Ash Misty an. Auch wenn diese nicht wirklich etwas dafür konnte, konnte er diese Aggressivität in seinem Ton nicht unterdrücken. „Willst du Glurak umbringen, oder was?!“
„Als wenn du es damals anders gemacht hättest!“, gab Misty etwas zickig zurück, verschränkte die Arme und sah Ash bitterböse an. Wahrlich – wenn sich Misty an ihre Vergangenheit zurückerinnerte, hatte sie doch wieder etwas von ihrer alten Art. Vielleicht war das ja Teil einer Lösung?
„Pikachu pi!“, warnte Pikachu Glurak vor, als Garados seine Attacke wiederholte. Ein wenig schien es wohl doch angegriffen zu sein. Seine Zielsicherheit ließ etwas nach und Glurak hatte die Möglichkeit wieder etwas mehr an Kraft und Geschicklichkeit aufzuholen.
Ash derweil versuchte sich sowohl auf Glurak als auch Misty zu konzentrieren.
„Ganz genau so hast du es damals getan! Plötzlich, hinterhältig und unberechenbar! Du hast uns nicht mal den Hauch einer Chance gelassen, um zu fliehen. Meine Schwestern und mich hast du Dreckskerl damals nur nicht erwischt, weil wir uns versteckt hatten! Arrogant und feige, DAS bist du!“
„Jetzt bleib mal locker“, gab Ash kühl von sich, wobei ihn die Geschichte innerlich aufwühlte. Er wollte gar nicht mal so genau wissen, wie ihre Eltern zu jener Zeit starben. „War ich allein oder was willst du damit sagen? Erinnerst du dich nicht an meine Komplizen?“ Inständig hoffte Ash, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Woher sollte Giovanni sonst so genau über Mistys Vergangenheit bescheid gewusst haben?
„Natürlich“, ein klein wenig grinste Misty, schloss kurz die Augen, fuhr dann mies kichernd fort. „Sicher hast du Recht. Wie kam ich nur auf die dumme Idee, dass du das alleine gepackt hättest? Dir Feigling hat es doch lediglich nur Spaß gemacht, daneben zu stehen und dem Gemetzel zuzusehen. Was anderes hättest du gar nicht machen können!“ Ash merkte regelrecht wie Misty Tränen herunterschluckte. Eigentlich sollte man meinen, dass Traumato sie komplett unter Kontrolle hatte – aber wieso ließ er dann Gefühle zu? Wieso verdammt konnte Misty den ganzen Schmerz noch spüren, der in ihr war? Sicherlich war das nur ein Trick, damit er meinen würde, sie wäre leichter zu besiegen, aber da täuschte sich Giovanni!
„Glurak, Geowurf, jetzt!“
Als Glurak versuchte, Ashs Attacke auszuführen, bekam er von Garados eine Aquaknarre direkt auf den Rücken ab, so dass wirklich seine Schwanzspitze getroffen und er sogleich um einiges geschwächt wurde.
„Glurak, nein! Ist alles ok?!“ Ash musste sich bremsen nicht zu weit in das Spielfeld vorzudringen, da er sonst disqualifiziert werden würde. Er musste gezwungen mit ansehen, wie Glurak mit dem Rücken voran auf den Boden fiel, an einem der kleinen Felsbrocken inmitten des Feldes aufstieß und sich somit einige Schrammen zu zog. Dabei schrie er kurz auf. Stur wie er jedoch war, rappelte sich Glurak sogleich wieder auf und ging mit einem schmerzerfüllten Blick ein paar Schritte auf Garados zu.
„Gluuuuuuuuurak!!“, brüllte er, musste danach aber ein paar Mal laut ein- und ausatmen.
„Hm, das dauert nicht mehr lange“, grinste Misty innerlich. „Garados, ein letztes Mal Hyperstrahl! Gib diesem zu groß geratenen Salamander den Rest!“
Sofort führte Garados die gewünschte Attacke aus, jedoch machten sich Ash und Glurak bereit.
„Gib alles, Glurak… Ich weiß, du schaffst es!“, murmelte Ash noch kurz bis er dann fordernd schrie:
„Raserei!“
Die beiden gewaltigen Attacken prallten aufeinander, als wäre es nichts. Die entstehen Luftwellen ließen die Erde beben und Ash fiel kurz gegen Starmie, weil er sich nicht komplett halten konnte. Misty dagegen war steif wie ein Fels. Sie hatte immer noch die Arme verschränkt und sah einfach nur mit einem sturen, fast schon gelangweilten Blick inmitten des Schlachtfeldes, wo sich die Staubwolke allmählich verzog. Zum Vorschein kamen beide Pokémon. Keiner wollte aufgeben. Sie schnaubten sich einfach nur an. – Bis Glurak nichts mehr durch seine verschwommenen Augen sehen konnte. Seine Flamme war zu einem zehn Zentimeter hohen Flämmchen geworden, als er plötzlich auf ein Knie fiel und anschließend unter der Last zusammen brach. Der Länge nach ließ er sich nun in die grüne Wiesenfläche des Kampffeldes in den Staub fallen und rührte sich nicht mehr.
„Glurak, nein!!! Bitte sag was, steh auf! Glurak nicht!“ Ash wollte schon auf ihn zu rennen, doch Pikachu hielt ihn zurück.
„Pika pi!!!“ Ash, du wirst verlieren, wenn du da jetzt rein rennst!
„Nein, wir können ihn da nicht liegen lassen! Verdammt!“
„Pikachu pi, Pika pi!“ Glurak schafft das schon! Du darfst nicht aufgeben! Immer noch zerrte Pikachu permanent an Ashs Hosenbein. Er wollte doch genau so wenig, dass Glurak in dieser Verfassung dort liegen blieb, aber ohne seinen Pokéball konnte Ash seinen Freund nicht zurückholen.
„Er ist verletzt! Siehst du nicht, dass er Hilfe braucht!“, flehte Ash Misty – oder besser gesagt Traumato – an, jedoch mit einem befehlerischen und verzweifelten Ton. „Er wird sterben! Bitte!!!“
„Hm, wenn du mich so sehr darum bittest“, grinste Misty hochnäsig, die Augen geschlossen und ihren Pony mit einer Kopfbewegung aus dem Gesicht streifend. „Dein Wunsch sei mir Befehl.“ Damit streckte sie eine Hand aus, direkt in Richtung Giovannis Tribüne. Anschließend warf Jesse ihr etwas zu. „Glurak“, sagte Misty gemächlich und doch beherrschend, „komm zurück!“ Mit diesen Worten richtete Misty den schwarzen Pokéball in Gluraks Richtung und holte ihn ein.
„Wie – was tust du da?!“
„Oops, hat Giovanni dir vergessen eine klitzekleine Regel zu erklären?“, fragte Misty eingebildet und hielt sich gespielt verwundert eine Hand vor den Mund.
„Und die wäre?!“ Allmählich wurde Ash sauer. Er knurrte Misty regelrecht an und ballte die Faust.
„Verliert ein Trainer einen Teil des Kampfes, erhält der Gewinner das Pokémon des Verlierers.“
„Was?! Das kann nicht…“ Bitterböse sah Misty ihn an.
„Wer gegen die Regeln protestiert oder sie nicht einhält, wird ebenfalls disqualifiziert!“
Schweigend ging Ash zurück, jedoch war er immer noch angefressen und wollte dies auf keinen Fall akzeptieren.
Keine Angst, Glurak, wir holen dich da wieder raus! Das schwöre ich dir!
Währenddessen nahm Misty noch einen Pokéball. Ohne, dass man es gemerkt hatte, war Garados ebenfalls zusammen gebrochen, dennoch wurde Misty automatisch zum Sieger erklärt, weil ihr Pokémon länger durchgehalten hatte. Diese Regel kannte Ash. Nur wenn die Pokémon gleichzeitig aufgaben, war es ein Unentschieden.
„Jetzt bist du dran!“ Daraufhin warf Misty erneut einen Pokéball. „Los, Quaputzi!“ Zum Vorschein kam eines von Mistys Lieblingspokémon, das wie alle anderen blutrote Augen und sogar schwarze Augenringe hatte. Zum Kampf bereit schlug es eine Faust in die andere flache Hand.
„Gut, dann wähle ich Schiggy!“
„Schiggy!“ Das flinke Wasserpokémon sprang vor seinen Trainer.
„Da machen wir doch nicht lange weiter herum! Schiggy, Aquaknarre Quaputzi, jetzt!“
„Quaputzi, schütze dich.“ Sofort legte Quaputzi seine Arme vor seinen Kopf und blockte die Attacke so gut es ging ab. „Blubberattacke!“
„Schädelwumme!“ Geschickt wie Schiggy war, wich es den attackierenden Händen von Quaputzi aus und traf es direkt in den Bauch. Mit dieser Wucht landete es im nächstgelegenen Schlammfeld. „Sehr gut!“, gab Ash von sich und machte einen kurzen Satz, begann danach sofort aber wieder sich zu konzentrieren.
„Quaputzi, nimm etwas Schlamm und benutze Aquaknarre!“ Mit diesen Worten schleuderte Quaputzi diese in Richtung Schiggys Gesicht. Ash wusste, sie versuchte dessen Sicht zu versperren, um ihn wehrlos zu machen.
„Panzerschutz“, schnell zog sich Schiggy in seinen Panzer zurück, „und Hydropumpe!“ Anschließend drehte er sich so schnell es ging um seine eigene Achse und bespritzte das überraschte Quaputzi im Schlamm mit einer gewaltigen Masse an Wasser.
Nur mit Kraft sind diese Pokémon nicht zu schlagen, dachte Ash angestrengt. Wir müssen also etwas anderes versuchen.
„Schiggy, komm zu mir!“ Zuerst stutzte Schiggy kurz, ging dann aber in Richtung Ash, bis dieser ihn beschwichtigte, stehen zu bleiben und sich umzudrehen.
Was hat er vor?, dachte Misty kurz, ließ dann aber Quaputzi erneut angreifen.
„Megahieb!“
Perfekt!
„Schiggy, noch mal Schädelwumme!“ Als die beiden Pokémon aneinander gerieten, hatte Schiggy einen derartigen Schwung, dass er Quaputzi aus dem Ring schleuderte. „Sehr gut!!! Du hast es geschafft, Schiggy!“, jubelte Ash.
„Freu dich nicht zu früh!“, grummelte Misty vor sich hin. „Quaputzi, Megahi…!“
„Blubbstrahl!“ Ash hatte so etwas schon geahnt. Selber durfte er nicht schummeln, aber Giovanni hatte ihn ja vorgewarnt, dass ‚es für ihn in dieser Arena keine legalen Regeln gibt’. Mit jener Attacke zwang Schiggy Quaputzi nun doch in die Knie. „Gib endlich auf. Ich hab gewonnen!“, grinste ihr Ash frech entgegen und deutete auf sein Gesicht.
„GRRR!“ Misty wurde kurz hochrot im Kopf, rief dann ihr Quaputzi zurück. „Hier fang!“ Mit jenen Worten schmiss sie Ash Quaputzis Pokéball entgegen. Schnell fing Ash ihn auf.
„Ärgere dich nicht zu sehr, Misty. Sobald du wieder normal bist, bekommst du ihn zurück.“
„Was redest du da für einen Schwachsinn?! Ich BIN normal!“
„Ts“, winkte Ash ab. „Mir ist schon klar, dass du das nicht merkst.“
„WAS?!“
Genau das wollte Ash erreichen. Je mehr er versuchen würde, Misty Gefühle zeigen zu lassen, desto leichter könnte er vielleicht Traumato verwirren. Es konnte sogar gut sein, dass Traumato Mistys Temperament nicht lange Stand halten konnte und das wäre seine Chance!
„Du hast doch vorhin selbst gesagt, dass jemand wie ich nie im Stande wäre, jemand anderes zu töten, ich würde nur gerne dabei zusehen. Ist dir schon mal aufgefallen, dass dein Meister Giovanni sämtliche Lakaien um sich hat?“
„Was willst du damit sagen? Und überhaupt: Wer hat dir erlaubt, mich so unverschämt bei meinem Namen zu nennen! Du bist der Mörder meiner Eltern und… Wieso rede ich eigentlich mit dir?!“ Wieder ließ Misty ein lautes Knurren von sich, dann griff sie an ihren Gürtel. „Ich warne dich, spiele nicht mit mir! Ich lasse mir das nicht länger gefallen!“
„Der Einzige“, unterbrach Ash sie, die Ruhe selbst, „der hier Spiele mit dir spielt, ist Giovanni. Hast du ihm vorher nicht zugehört?“
„Natürlich, jedes einzelne Wort!“
„Und es ist dir ganz egal, dass, wenn ich verliere, er dich umbringen lässt?“
Plötzlich zuckte Misty zusammen. Worauf wollte dieser Typ jetzt schon wieder hinaus?
Ash lächelte sanft.
„Glaubst du wirklich, ich würde mir hier solche Mühe geben, wenn ich wüsste, dass ich keinen Finger krumm machen müsste, um dich los zu werden? Wenn ich dich wirklich töten wollen würde“, nun sah er sie direkt und mit ehrlichen Augen an. „… würde ich es dann zulassen, dass dieser Typ dich umbringt?“
„Ich…“ Misty wurde noch ein wenig kleiner. Ash meinte sogar, er hätte kurzzeitig einen grün-blauen Schimmer in ihren Augen entdeckt.
„Glaub mir, ich würde alles tun, damit du wieder bei mir bist… damit wir wieder zusammen sein können… und damit du mir verzeihen kannst.“
„Verzeihen? – W-Was verzeihen?“ Langsam senkte Ash den Kopf.
„Die Dinge, die ich wirklich getan habe.“ Und damit erhob er ihn wieder und schaute Misty ruhig und geduldig an. „Ich wollte dich nicht verletzen.“
Mit einem Mal durchzuckte etwas Mistys Körper. Sie fiel kurz ein paar Schritte vorwärts und glühte wieder stärker in grellem Blau auf. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, sie machte sich kurz etwas kleiner, doch breitete sie anschließend ihre Arme weit aus und ließ einen Schrei los.
„Schweig endlich STILL!!!“ Daraufhin feuerte sie regelrecht aus ihren Händen eine Art Psystrahl und zwang Ash auf der gegenüberliegenden Seite kurzzeitig in die Knie. Schwer atmete Misty ein paar Mal ein und aus, bis sie erneut anfing, Ash anzuschreien.
„Gar nichts weißt du! Du lügst doch nur, wenn du den Mund aufmachst! Ich fall darauf nicht rein, nicht noch einmal! Vergiss es!!!“
„Glaub… was du willst…“ Ash hatte Schwierigkeiten nach diesem Angriff wieder Kontrolle über seinen Körper zu erhalten und versuchte alles, um sofort wieder aufzustehen. „Ich werde dich trotzdem nicht aufgeben! Du kannst mich nicht täuschen. Irgendwo in dir ist noch der Mensch, der mir mehr bedeutet, als sie es sich wahrscheinlich vorstellen kann und ich werde keine Ruhe geben, bis du endlich die Wahrheit kennst und akzeptierst!“
„Quatsch so viel du willst! Ich hör mir das nicht länger an! Kämpfe endlich! Du hast doch nur Angst zu verlieren! Mich wirst du niemals schlagen, auf keinen Fall!“
„Ich würde das auch nicht wollen“, keuchte Ash weiter, hielt eine Hand an seinen Bauch, der höllisch schmerzte. Misty hatte ihm eine größere Brandwunde verpasst, als er vielleicht selbst realisiert hatte. Nie hätte er gedacht, dass Traumato nicht nur Mistys Körper übernehmen, sondern sogar seine Attacken durch sie weitergeben und verstärken könnte. „… wenn davon nicht dein Leben abhinge. Egal, was du momentan von mir denkst… Ich lasse dich nicht sterben!
Plötzlich begann Misty leise zu kichern, zeigte anschließend ihre Zähne und musste danach so schamlos wie noch nie lachen. Der Zeitpunkt war gekommen, wo Ash einsehen musste, dass Traumato Misty wieder komplett unter seiner Willenskraft hatte. Die Augen waren wieder blutrot, leer – und mit ihr war absolut nicht mehr zu reden. Sie nahm nichts mehr so wahr wie er es eigentlich gewollt hätte.
„Es wäre für dich besser, du würdest aufgeben, daran zu glauben, dass ich dich gewinnen lasse, nur weil du denkst, du könntest mir mit dieser Aussage Angst machen! Nicht ich werde sterben, mein Lieber, sondern du! – Und dabei helfe ich dir doch wirklich gerne.“ Den letzten Satz ließ sie mit einer Art Hexenlache von sich, die an den Wänden der Arena in verschiedenen Tönen abprallten und in noch schrilleren Reflektionen zurückkamen. Ab sofort war nicht mehr mit ihr zu spaßen. Sie schien ihre Vergangenheit komplett abgelegt zu haben und war nur noch auf eines programmiert: Ash nicht nur in dem Kampf zu besiegen – sondern ihn auch umzubringen.
„Und jetzt – mach dich auf deinen Untergang gefasst! Ich brauche dich nicht, verstehst du?! Ich brauche nur mich und Team Rocket! Endlich bin ich so, wie ich es immer wollte! Unverletzlich, stark und unbesiegbar! Keines meiner Pokémon ist mehr ein Schwächling und ich habe alle Macht, die ich brauche, um die größte Wasser-Pokémontrainerin aller Zeiten zu werden! Du stehst mir dabei nur im Weg!“ Mit diesen Worten stellte sie sich in Kampfposition, löste einen Pokéball von ihrem Gürtel und wäre wohl darin kein Pokémon gewesen, hätte sie ihn aus lauter Wut in ihrer Hand zerquetscht. „Und bekanntlich soll man Probleme, die einem im Weg stehen, aus der Welt räumen!“
Zuerst war Ash starr wie ein Fels. Er verstand nicht, wieso Misty plötzlich wieder eine totale Verwandlung durchlebte. Er wusste genau, egal, was Misty im Moment sagte, durfte er keinesfalls ernst nehmen. Und doch schmerzten ihn diese Worte. Er stand ihr im Weg? Er war – ein ‚Problem’?
Auf einmal ließ er langsam den Kopf sinken. Gespielt lächelte er dabei, versuchte es so gut wie möglich zu überspielen, wie sein Herz momentan schmerzte. Er durfte auf dieses Geschwätz nicht reinfallen, er durfte Glurak nicht im Stich lassen – und er durfte nicht aufgeben, an der Hoffnung fest zu halten, Misty wieder aus diesem Schlammassel heraus zu holen. Beruhigend legte er eine Hand auf seine Brust, fühlte seinen Herzschlag, als er sagte:
„So ist das also… Ich bin also dein Problem.“ Dann musste er kurz ungewollt kichern. „Als wenn ich das nicht schon längst wüsste.“
„Wurde auch Zeit, dass du mal aufwachst. Glaubst du echt im Ernst, jemand, der mir alles, was ich je geliebt habe, genommen hat, könnte mir etwas bedeuten?! Alles was ich will, ist Rache, Rache an DIR!“
Jetzt musste Ash fast schon Lachtränen weinen.
„Oje, Misty! Alles, was du je geliebt hast, ist hier!“ Kurz wischte er mit der Hand sich einmal quer durchs Gesicht. Anschließend ließ er schlaff seine Hände auf die Seite fallen.
Pikachu sah Togepi und Starmie, dann aber vor allem seinen besten Freund total irritiert und verzweifelt an. War er jetzt völlig verrückt geworden? Hatten Traumato und Misty ihm jetzt endgültig den Verstand geraubt? Wieso lachte er darüber?! Wieso ließ er das alles über sich ergehen, vergaß sogar den gesamten Pokémonkampf, einer, der vielleicht der Wichtigste in seinem ganzen Leben sein würde? War ihm denn nicht mehr bewusst, was er gerade tat? Was er damit anrichtete, wenn er nicht konzentriert bleiben würde?
„Hör gefälligst auf zu lachen!!! Mach dich nicht über mich lustig! Du spinnst ja total! Niemals würde ich…“ Misty wusste selbst nicht, was sie in jenem Moment dazu brachte, dass sie vergaß, was sie sagen wollte. Sie begriff überhaupt nicht, was gerade passierte. Ash, der eben noch total ausgelassen und sicher war, sackte plötzlich zusammen. „Hey, ich rede mit dir, du Heulsuse!“
In der Tat. Ash weinte. Aus seinen Lachtränen waren echte geworden und er konnte einfach nicht aufhören.
„Steh auf und kämpfe wie ein Mann! Oder hast du vergessen wie es ist einer zu sein?“ Erneut grinste Misty, aber es war unsicherer. Irgendetwas hinderte sie erneut daran, die böse, unberechenbare Person zu sein, die ihr vorgegaukelt wurde, dass sie es war. „Verdammt, ich mach dich fertig!!!“
„Wie konnte ich das nur zulassen…“
„Hh?!“ Noch einmal brachte Ash Misty dazu, zu stutzen und erneut vergaß sie, ihr Pokémon aus dem Pokéball zu rufen.
„Wieso habe ich es nie bemerkt?“
„Red keinen Stuss! Los, lass es uns zu Ende bringen!“
„Ich… ich kann nicht…“, murmelte Ash.
„Was?!“ Misty taumelte einen Schritt zurück, behielt aber ihren bitterbösen Blick und ihre auffordernde Haltung bei.
„Ich lasse nicht zu, dass man dich mir wegnimmt! Du bist nicht irgendwer!“, schrie Ash Misty entgegen, als er aufsah und unter den Tränen sich ein verzweifeltes und doch entschlossenes Gesicht bildete.
„Quatsch nicht! Rede nicht so einen Unsinn! Ich bin dir völlig egal! Du willst mich doch nur loswerden! Ich fall auf deine miesen Tricks nicht mehr rein!“
„Es tut mir leid, dass du so von mir denken musst…“ Allmählich rappelte Ash sich wieder auf. Er wusste, er musste es tun. Wenn er aufgeben würde, würde er automatisch Mistys Schicksal besiegeln und auch das all seiner Freunde. Er wusste, es gab hier kein Zurück mehr. Der letzte Kampf würde entscheiden. „Aber ich werde es wieder gut machen.“ Nach jenem Satz riss Ash seine Augen auf, stellte sich ebenso in Kampfposition und zeigte auf das Kampffeld. „Ihr seid meine letzte Hoffnung! Meine besten Freunde! Pikachu und ich werden dir zeigen, wer du wirklich bist, Misty aus Azuria City!“ Pikachu machte einen Satz an Ashs Arm vorbei und kam auf dem Arenaplatz zum Stehen.
„Pikachu pi!“
„Na endlich“, grinste Misty nun wieder sicher und selbstbewusst. „Wäre das nicht auch ohne dieses Theater gegangen? Hier kommt mein bestes Pokémon! – Und es wird dich in den Boden rammen!“
Ash wusste nicht, was auf ihn warten würde. Pikachu und er hatten zu jenem Zeitpunkt noch keine Ahnung, von welchem Pokémon Misty sprach. Ihr stärkstes Pokémon war seit je her eigentlich Garados gewesen.
Als das grelle Licht des Pokéballs Mistys Befehl nachgab, nahm Misty ihn wieder an sich, steckte ihn weg und sprach, ohne dass man das Pokémon auch nur ansatzweise gesehen hatte, ihre erste Attacke aus. „Psychokinese!“ Sogleich wurde Pikachu von einer grellblauen Aura getroffen und in die Luft gehoben, so dass seine normalen Attacken in dem Überraschungsmoment die Kraft verloren.
„Cha!“, schrie er kurz erschrocken auf, obwohl ihm noch nicht wirklich etwas passiert war. Allein die Tatsache, dass er sofort angegriffen wurde, ohne seinen Gegner zu kennen, machte ihn ganz und gar unsicher.
„Pikachu!! Sei vorsichtig!“, rief ihm Ash genau so perplex entgegen und fühlte, wie er panische Angst bekam. Zuerst dachte er schon, dass nun auch Pikachu unter Traumatos Kontrolle war, jedoch… „Was?! Das gibt’s nicht!“
„Pikaaa!!!“, gab auch Pikachu total irritiert von sich, als sich endlich das grelle Licht komplett von dem gegnerischen Pokémon löste und es zu erkennen gab.
Dort stand wirklich Enton! Mistys sonst so trotteliges und untrainiertes Pokémon, was normalerweise nur durch Kopfschmerzen und Zufälle seiner Trainerin gehorchte und verstand, was sie von ihm wollte. Allerdings war er ganz anders. Nicht nur, dass er nun ein unglaublich schnelles Reaktionsvermögen hatte, er hatte auch eine gewaltige Kraft in sich, ebenso schien er voraus sehen zu können, was Ash und Pikachu vorhatten, denn er begriff sofort, dass Pikachu als erstes eine Agilität-Attacke anwenden wollte.
„Pi-ka-chu!“ Stur machte Pikachu sich immer mehr daran, sich aus Entons Psykraft zu befreien. Zuerst versuchte er es mit Gezappel und kleinen Donnerblitzen.
„Nein, Pikachu! Verschwende nicht deine Energie!“, warnte ihn Ash. „Das wollen sie doch nur erreichen.“
Misty lachte laut und unbeherrscht.
„Siehst du? Ich habe nicht zu viel versprochen! Jedes meiner Pokémon ist absolut robust, stark und gehorchend! Nichts kann sie aufhalten. Und Enton könnte deine kleine Ratte mit einem kleinen Handgriff in der Luft zerquetschen.“
„Eeen…“, gab Enton in totaler Konzentration von sich. Man konnte sehen, wie er seine aufrechte Hand immer mehr begann, zu einer Faust zu falten, worauf Pikachu immer mehr Schmerzen durchzuckten und er Atemprobleme bekam.
„Na, kleine Kostprobe gefällig?“
„Pikachu…“ Was soll ich tun? Schweißperlen rannen Ashs Stirn herunter. Er war zu besorgt um seinen kleinen Freund, als dass er groß hätte schreien und rumzappeln können. Sein ganzer Körper zitterte und er hatte Angst unter dieser Last zusammen zu brechen. Es ist alles meine Schuld! Ich werde alle in den sicheren Tod führen! Verdammt, ich habe keine Kraft mehr!
„Hör auf!! Stopp diesen Wahnsinn, bitte!!!“
„Noch einen Schritt weiter und ich werde deinen kleinen Freund zerfetzen!“, keifte Misty ihn mit blitzenden bitterbösen Augen an und einem derartig dunklen Gesicht, dass es Ash durch Mark und Bein fuhr.
„Nie hätte ich gedacht, dass du sogar einmal fähig wärst, mit unfairen Mitteln deine Gegner zu besiegen!“
Mistys Gesicht verdunkelte sich immer mehr. Durch ihre Wut, die durch Ashs Worte in ihr aufkamen, fing sie wieder an zu knurren.
„Unfaire Mittel?!“, damit machte sie eine Handbewegung, die Enton dazu brachte, Pikachu auf der Stelle hart auf dem Boden aufschlagen zu lassen. „Niemand beleidigt mich so! Ich kämpfe immer fair! Was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast?“
Erleichtert seufzte Ash kurz, als er sah, dass Pikachu trotz des Griffs unverletzt geblieben war und sich nun gleich wieder mit einem Kopfschütteln und entschlossenem Blick auf die Beine hievte.
„Das weiß ich ganz genau.“
„Wenn du den Mut dazu hast, dann sag es mir hier und jetzt ins Gesicht!“, forderte Misty mit ballender Faust, während sich in ihrer anderen Hand wieder eine gewaltige Ansammlung von Psywellen nieder ließ.
Ash ließ sich kurz Zeit, schaute Misty ernst und doch ruhig in die Augen bis er antwortete:
„Die beste Wasser-Pokémontrainerin, die ich kenne.“
Daraufhin stutzte Misty wie so oft in dieser Stunde und ihre verfinsterte Miene wurde zu einer mehr als nur verwunderten.
„Allerdings sehe ich sie nur tief in deinem Innern. Momentan bist du eine willenlose Kampfmaschine, die alles tut, um ihr Ziel zu erreichen, aber ganz bestimmt nicht, um fair zu gewinnen!“
„Du mieser, kleiner…!“
„Nein. Du bist niemals Misty. Du magst vielleicht so aussehen – aber aus deinem Mund spricht Giovannis Stimme. Meine Misty würde niemals ein Pokémon des Gegners nach dessen Verlieren anfordern, geschweige denn es versuchen zu töten! Das ist einfach nur widerlich, abstoßend und verstößt gegen alle Regeln sämtlicher Pokémonkampfregeln! Ich verachte dich dafür!“
„Du – wagst es meinen Meister derartig zu beleidigen?!“
„Siehst du?!“ Gezielt starrte Ash sie an. „Du gibst es ja selbst schon zu! Ich habe nicht ihn beleidigt, sondern dich, aber du hast sofort gemerkt, dass ich es mehr zu ihm gesagt habe! Du weißt tief in deinem Innern, wer du bist!“ Daraufhin wurde er kurz lockerer, atmete einmal kurz tief ein. Dann sah er sie entschlossen an. „Und du weißt ganz genau, wer ich bin.“
„Ja, du Mörder!“
„Misty… Du weißt ganz genau, wer ich wirklich bin.“ Kurz hielt Misty sich den Kopf. Sie wollte das nicht hören! Seine Worte lösten in ihr einen Konflikt aus, den sie nicht wusste, wie bewältigen und schon gar nicht, warum sie plötzlich das Gefühl hatte, nicht in einem Pokémonkampf zu kämpfen, sondern gegen sich selbst einen Kampf auszutragen.
„Halt den Mund…“
„Du erinnerst dich. Du weißt, was wirklich war, als wir uns das erste Mal getroffen haben.“
„Sei still…“
„Als du mich kennen gelernt hast.“
„Lass mich in Ruhe…“
„In deiner Erinnerung bin ich jemand ganz anderes. Und das weißt du.“
„Lass mich endlich in Ruhe!“
„Das werde ich erst tun, wenn du mir zuhörst und endlich damit aufhörst zu glauben, ich sei ein Lügner und Mörder!“
„Ich will das nicht hören!“ Immer und immer wieder schüttelte sie ihren rot-schwarzen Haarschopf und immer wieder schrie sie ihn an.
„Und ich weiß genau, wer du bist! Egal, was du sagst, ich weiß, wie du zu mir stehst und ich weiß, was du für mich empfindest!“
„Egal, was du denkst, ich will es nicht hören! Ich habe das niemals gesagt! Du lügst! Du lügst immer mehr!“
Je mehr Ash und Misty sich gegenseitig auseinander setzten, desto mehr begann Giovanni Traumato Befehle zu geben.
„Mach dich bereit. Es wird nicht mehr lange dauern, dann machen wir dem ein Ende.“ Daraufhin nickte Traumato. Ganz langsam ließ er Misty etwas mehr Spiel, worauf sich ihre Gedanken immer mehr im Kreis drehten und sie überhaupt nicht mehr durchschauen konnte, was wahr und falsch war. Das ging soweit, dass sie anfing, ins Taumeln zu geraten und sogar letztendlich auf die Knie zu sacken.
„Enton!“, kreischte sie plötzlich drauf los, immer noch verwirrt und verzweifelt den Schopf schüttelnd. „Sorge dafür, dass dieser Trainer den Mund hält! FÜR IMMER! Psystrahl los, sofort!!!“
„Pikachu, jetzt!!!“ Noch im selben Moment deutete Ash auf einen Punkt, den Pikachu schon die ganze Zeit im Visier hatte. Während Enton statt Pikachu Ash angriff, sprang das Elektropokémon hoch in die Luft. Durch den entstehenden Donnerblitz wurde die gesamte Arena in ein Blitzgewitter getaucht und der Mittelpunkt dieser Kraft konzentrierte sich auf einen einzigen Punkt.
„Traaaaaaaaaaaum!!!“ Mit voller Wucht krachte sämtliche Energie aus Pikachus Körper mit der von Traumato zusammen.
„WAAAAAAAH!!!“
Erschrocken riss Ash die Augen auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte zwar geplant, zusammen mit Pikachu Traumato anzugreifen, aber er hatte keine Ahnung, dass Misty alles genau so schlimm abbekommen würde, wie als wäre sie es, die da angegriffen werden würde.
Giovanni grinste schamlos.
„Du Narr. Damit hast du dein Schicksal selbst besiegelt.“
Ash, immer noch etwas benommen von der Attacke, die er von Enton abbekommen hatte, starrte mit jenen Worten mit verschwommenem Blick auf die Tribüne, auf der Giovanni und Team Rocket standen.
„Was…?“, gab er nur irritiert von sich, schüttelte kurz den Kopf.
„Du willst der größte Pokémonmeister aller Zeiten werden, aber hast keine Ahnung, was für spezielle Fähigkeiten ein Traumato hat?“
„Was – soll das heißen?“ Allmählich bekam Ash seine Sinne wieder zusammen und wartete mit unruhigem Atem auf das, was Giovanni ihm gleich sagen würde.
„Sieh dir genau an, was du da gerade angerichtet hast.“ Damit deutete er auf Misty, die kurz aufstand und dann mit geschlossenen Augen kurzzeitig zu Boden fiel.
„Misty! Was hast du?!“ Immer wieder schrie Ash zu ihr herüber, aber es passierte nichts. Wieso stand sie nicht wieder auf? „Was haben Sie ihr angetan?! Was sollte das?!“
„Das hast du auf dein eigenes Konto zu schreiben! Du bist quasi für ihren Zustand verantwortlich. Darüber würde ich mir Gedanken machen.“
„Ich verstehe nicht…“ Verzweifelt wich Ash ein paar Schritte zurück. Man sah ihm immer mehr an wie er innerlich allmählich kleiner wurde.
„Traumato ist ein Pokémon, das Psykraft verwendet. Trainiert man eines so, dass es sich komplett in das Traumzentrum eines jeden Lebewesens schleichen kann, erzielt man, dass es die gesamte Kontrolle über dessen Bewusstsein und Körper erhält.“ Kurz machte Giovanni eine Pause. Pikachu, das sich ebenfalls dazu bereit erklärt hatte, diesem zuzuhören, machte erstarrt ein paar Schritte rückwärts, Ash entgegen, ließ dabei aber Giovanni nicht aus den Augen. Irgendetwas sagte ihm, dass er es nicht hören wollte, was Giovanni gleich von sich geben würde.
„Die Geschichte geht so lange gut, wie Traumato sich selbst, aus eigener Kraft dazu bereit erklärt, sich wieder von dem Lebewesen zu lösen. Sollte er aber aus Zwang aus seiner Konzentration gerissen werden, hat das für das kontrollierte Wesen böse Konsequenzen.“
Ash schluckte. Er hoffte inständig, dass Giovanni jetzt nicht das aussprechen würde, was er befürchtete.
„Nein…“, entglitt es ihm nur kurz schwach von seinen Lippen, während sein Blick geschockt und die Augen weit aufgerissen immer noch auf Giovannis Visage verharrte.
„Während seiner Kontrolle frisst Traumato immer mehr die Träume seines Opfers bis dieses anschließend all seine Wünsche und Hoffnungen, die in den Träumen verborgen waren, aufgibt und sich ihm voll und ganz hingibt, es ihm völlig und widerstandslos dient.“
Während Giovanni das alles erzählte, kam Traumato allmählich wieder zu sich, schüttelte seinen Kopf und begann erneut, sich zu konzentrieren.
„Wird ein Traumato innerhalb dieser Zeit gedanklich von dem Lebewesen getrennt, verliert es somit den letzten Halt, den es eigentlich durch Traumato erhalten hat. Wie du vielleicht weißt, ist ein Mensch ohne Träume wie eine leere Hülle…“ Immer mehr begann sich auf Giovannis Gesicht ein Grinsen zu bilden. „Du weißt ganz genau, was das heißt, habe ich Recht, Ash?“
„Misty!!“ Ohne an irgendetwas anderes zu denken, rannte Ash quer über das Kampffeld, über alle Hürden, jeden Stein bis er auf der anderen Seite angekommen war.
Das kann nicht sein! Das darf einfach nicht sein!!! Abrupt ließ er sich vor Misty auf die Knie fallen, hob ihren Körper sanft auf, so dass sie sich auf seinem Schoß abstützen konnte. Sanft nahm Ash ihren Kopf in seinen einen Arm, mit dem anderen stützte er ihren Oberkörper. „Nein…“
„Ganz Recht“, stimmte Giovanni zu, den Kopf weiter erhebend.
„Misty, bitte… Sag mir, dass das nicht wahr ist… Das kann nicht sein…“ Immer wieder rüttelte er an ihr, sah ihr dabei ins Gesicht, hoffte, bangte darum, dass sie ein Lebenszeichen von sich gab. „Tu mir das bitte nicht an!!“, flehte er sie still und doch bettelnd an.
„Menschen ohne Träume sind wie eine leere Hülle. Ohne Träume können sie nicht überleben. Sie sterben.“
Fassungslos schallten diese Worte durch Ashs und Pikachus Ohren, durchzuckten ihre Körper und gaben ihnen ein Stechen in ihre Glieder, das sie nicht mehr kontrollieren konnten.
„MISTY NEIIIIIIIN!!!!!!“
„PIKACHU PIIIIII!!!!“
Verzweifelt rüttelte Ash weiter an Misty, immer stärker bis er nichts anderes mehr wusste, als sein Gesicht in ihrer Schulter zu vergraben und sie fest an sich zu drücken. Pikachu jedoch wusste nicht mehr, wohin mit seiner Wut und Trauer und ließ Ashs Schmerz in sich übergehen. Er bildete um sich herum eine starke Aura, die gewaltige Donnerblitze aus seinem Körper strahlen ließ, die sogar Giovanni das Grinsen aus seinem Gesicht nahmen, so dass er geschockt schaute und sich die Hände vor das Gesicht hielt. Seine Augen begannen zu brennen und seine beiden Psychopokémon wurden derartig verwirrt, dass sie aufhörten ihre Bannkreise aus Psywellen weiter in Takt zu halten. In jenem Moment geschah etwas, mit dem keiner zuvor gerechnet hatte: Sämtliche grell-weiße Lichter erhellten die Arena und genauso viele unterschiedliche Pokémonstimmen waren in jener Sekunde zu hören. Keiner hatte bemerkt, dass Togepi durch seinen ganzen Schmerz um seine „Mom“ die gesamte Psychoenergie in sich aufgenommen und zu einer vereint hatte, so dass alle Pokémon von Ash und Misty aus Giovannis Fängen befreit und aus den Pokébällen gelassen wurden. Nun standen sie da, mit bitterbösen Blicken zu Giovanni, der immer noch mit seinen Augen zu kämpfen hatte. Sogar Jesse, James und Mauzi rieben sie sich und begriffen im ersten Moment gar nicht, was vor sich ging, geschweige denn wo sie waren und warum sie andere Klamotten trugen. Jedoch hatten sie kaum Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn wären sie nicht sofort von der Stelle verschwunden, wo sie zu jener Zeit standen, hätte sie das vielleicht ihr Leben gekostet.
Togepi schloss zu Pikachu auf. Beide waren in einem Tränenmeer, das alle anderen Pokémon dazu brachte nicht lange zu brauchen, um zu begreifen, was sie jetzt zu tun hatten. Sogar Glurak, der mit Garados, Schiggy und Quaputzi eben noch total erschöpft und angegriffen von dem Kampf war, stand wieder mit lodernder Flamme und neuer Energie durch die Wut, die sich in ihnen allen gestaut hatte, erneut auf dem Kampffeld.
Ash jedoch vernahm nichts von all dem. Immer noch vergrub er sein Gesicht tief in Mistys Schulter, zitterte und drückte sie immer mehr an sich. Seine Tränen konnte er nicht zurück halten, obwohl er inständig hoffte, noch eine Chance zu haben, Misty zurück zu holen. Er würde alles dafür tun, da war er sich sicher!
„Misty, du darfst nicht gehen! Nicht jetzt! Du weißt, dass wir dich…“ Kurz schluchzte er, „… dass ich dich brauche! Bitte – lass mich nicht allein! Ich flehe dich an!“ Total fertig sah er auf, keuchte unter seinem Tränenfluss und blickte in ihr Gesicht. Mit zitternder Hand streichelte er ihr kurz über die Wange, ließ sie dann zögernd aufliegen. Sie war eiskalt.
Nie hätten es die Pokémon gewollt, jemanden anzugreifen, ohne den Befehl ihrer Trainer vernommen zu haben, doch diese Situation war eine Ausnahme, die nur alle zu ungern wahrnehmen mussten. Die Schmerzen, die ihnen und ihren Trainern zugefügt worden waren, ließen sie wohl plötzlich instinktiv so handeln und ob es nun falsch oder richtig war, so wussten sie doch, was sie zu tun hatten.
„Pika, pika!!!“ Pikachu hielt die Pfote hoch und gleichzeitig forderte er zusammen mit Togepi unter Tränen die jeweils stärkste Attacke jedes von Ashs und Mistys Pokémon zum Angriff auf.
„Traumato – Pantimos! Los, Konterattacke!“, befahl Giovanni, doch weil in seiner Stimme Zweifel waren, versuchte er dennoch etwas gegen den bevorstehenden Angriff zu tun. Die Verwirrtheit, die aber nach wie vor in den beiden Psychopokémon herrschte und sich Snobilikat schon wohlweißlich aus dem Staub gemacht hatte, hinderten sie daran, rechtzeitig und vollkommen zu reagieren. Innerhalb weniger Sekunden ließen die Pokémon der beiden Trainer Giovanni und sein Team in einen kurzen bewusstlosen Scheinschlaf fallen.
„James?“, fragte Jesse ängstlich, nachdem sie sich mit ihrem Partner in eine der Ecken der Arena verkrochen und diesen mehr als ungewöhnlichen Kampf beobachtet hatten. „Was geht hier vor?“ Etwas lehnte sie sich an ihn, krallte sich an seinen Arm.
„Ich weiß es nicht, Jesse. Aber ich möchte es ehrlich gesagt auch gar nicht so genau wissen… Hm?“ Kurz hielt sich James eine Hand über die Stirn, machte kleine Augen und deutete auf eine Seite des Arena-Kampffeldes. „Sag mal, sind das nicht die Knirpse?“
„Was?“ Nun wandte auch Jesse ihren Kopf in James Richtung, in die er sah. Kurz stutzte sie. „Ja, du hast Recht! – Meinst du, sie sind verletzt?“
„Es gibt nur einen Weg, das raus zu finden! Los, komm mit.“ Ohne lang zu überlegen, packte James Jesses Handgelenk und zog sie vorsichtig an der Wand der Arena entlang durch das Schlachtfeld.
„Was hast du vor?“ Jesse war regelrecht benommen. Immer noch hatte sie keinen Durchblick, während James das fast egal schien. „Und wo ist Mauzi?“
„Ihm wird’s schon gut gehen! Ich weiß nur, dass wir helfen müssen!“
„Aber, du weißt doch gar nicht…“ Mit diesen Worten hielt James inne und drehte sich zu Jesse um, packte sie sanft an den Schultern und sah ihr tief in die Augen.
„Ich habe es satt, Giovannis Sklave zu sein und alle um mich herum zu verletzen! Es reicht, findest du nicht?“ Im Moment konnte Jesse nichts erwidern. Nur verwundert sah sie ihren Teamkollegen an.
„Die Knirpse haben uns schon so oft geholfen! Egal, was hier passiert ist, wir sind es ihnen schuldig, ihnen zu helfen. Ich hab’s satt deren Feind zu sein! Sie sind viel zu nett dafür. Außerdem sind mir diese miesen Fassaden von Team Rocket schon lange zu wider. Ich möchte endlich raus, wieder frei sein!“ Kurz wartete James, dann sah er Jesse mit einer Art Bettelblick an, suchte ihr Verständnis. „Also was ist, bist du dabei?“ Nach kurzer Zeit des Schweigens musste Jesse nun doch den Kopf schütteln, sanft lächeln und meinte letztendlich:
„Du hast Recht! Giovanni wird uns nicht länger unterdrücken! Tun wir einmal in unserem Leben das Richtige.“ Daraufhin lächelte James erleichtert, nahm noch einmal Jesses Hand und führte sie mit deren Willen erneut durch die Arena.

„Traumaaatooo!“
„Pruiii!“
„Pi-ka-CHUUUU!“ Langsam aber sicher schafften es die Pokémon mit vereinten Kräften die beiden Psychopokémon nun doch in die Knie zu zwingen. Bisasam und Schiggy schnappten sich ein Seil, das an einer Kette der Betonwand gehangen hatte und begannen den nun bewusstlosen Giovanni zu fesseln. Glurak, Enton und Togepi, ebenso Quaputzi und Seeper taten es ihnen gleich, indem sie die sich nun ergebenden Traumato und Pantimos kampfunfähig machten. Selbstverständlich blieb auch das Snobilikat, welches zu guter Letzt versucht hatte, unter Giovannis Sessel ein Versteck zu finden, wurde nicht übersehen und zur Strecke gebracht. Als die selbsternannten Bösewichte endlich gut verschnürt am Boden lagen, von Bisasam in einen kleinen Tiefschlaf versetzt wurden, fingen die Pokémon an zu jubeln.
Jedoch sollte diese Freude nicht lange bestehen bleiben…
Ganz langsam tapste Pikachu etwas in Ashs Richtung, kam aber einige Meter zuvor zum Stehen. Er konnte es nicht ertragen, wie Ash so da saß, der immer noch nicht fassen konnte, dass das wirklich Realität war, was sich eben vor seinen Augen abspielte. – Und er wollte seinen besten Freund auch nicht so sehen!
„Pika pi…“, wisperte er nur und versuchte mit aller Macht gegen neue Tränen anzukämpfen, die sich immer mehr ihren Weg seine Wangen hinab bahnen wollten, als er hinter sich ebenfalls Trauergeräusche und Schluchzer vernahm. Alle Pokémon hatten sich nun ihren beiden am Boden liegenden Trainern zugewandt – jedoch wagte es keiner auf sie zuzugehen.

Jeder tat es… Jeder fühlte mit… Jeder weinte, egal, ob er nun Misty gemocht hatte oder nicht. Doch das lauteste und am meist getroffene Schluchzen ging nur von einem aus. Von ihm allein. Auch, wenn alles um ihn herum still war und so gesehen der ganze Spuck ein Ende hatte, konnte Ash es immer noch nicht realisieren, was gerade vor sich ging. Und akzeptieren wollte er es schon gar nicht! Warum nur?! Wieso musste ihr das geschehen? Warum um alles in der Welt hatte man ihr das angetan?
Sie hatte ihn geliebt… Nur deswegen. Nur er hatte Schuld daran! Er allein…
„Verzeih mir… Bitte vergib mir…“ Er sagte dies immer wieder. Erneut und noch einmal. Er wusste einfach nicht wohin mit seinen Schuldgefühlen und diese Leere, die nun in ihm war, machte ihn ganz und gar fertig, kalt und lustlos. Was sollte nur geschehen? Wie sollte er weitermachen? Ash wusste darauf absolut keine Antwort, wobei er im Moment eh nicht daran denken wollte. Er wollte einfach allein sein.
Diese ganzen Gedanken, Gefühle – und vor allem diese wunderschönen, traurigen, einzigartigen Erinnerungen, die ihn an sie banden, machten ihn seelisch kaputt.
„Misty… Warum nur…?“ Dann, plötzlich, ohne Vorwarnung überkam es ihn. „MISTY, NEIN!!!“ Laut hallte seine Stimme durch die ganze Arena, ließ sie unter sich beben, zittern um seiner Trauer, seinem Schmerz und seiner Wut auf sich selbst freien Lauf zu lassen. Es war zu spät. Misty in seinen Armen wurde immer kälter. Sie bewegte keinen Muskel mehr, lag einfach schlaff in seinen Armen und ihr Herzschlag war erloschen. Aber verdammt noch mal, irgendwas musste er doch tun können!
„Verdammt, ich hätte es dir sagen sollen! Wenn du meinetwegen nicht solche Zweifel gehabt hättest, wegen mir nicht jede Nacht hättest leise weinen müssen, von mir denken müssen, du wärst mir egal, wäre das alles niemals passiert! Wir wären zusammen gewesen, glücklich, frei! Nichts hätte uns aufhalten können! Wir wären unbesiegbar gewesen und… und…!“ Ash musste kurz inne halten, seine Tränen herunterschlucken und schniefte leise. Es war so schlimm, dass er Schwierigkeiten mit dem Atmen bekam, aber das war ihm egal, so egal! „Es tut mir alles so leid, Misty… Ich wusste genau, was du für mich fühlst… aber ich hatte Angst…“ Mit jenen Gedanken dachte Ash an Mistys Worte zurück, die sie ihm sagte, kurz bevor sie sich selbst aufgab und zu Giovannis Sklavin wurde… Sie hatte vollkommen Recht als sie sagte:
„Alles, was ich wollte, war, unsere Freundschaft nicht zu verlieren. Denn das wäre schlimmer gewesen als alles Übel dieser Welt.“
„Verdammt, ja! Genau so ging es mir doch auch!!! Ich hätte niemals unsere Freundschaft aufgeben wollen! Ich hatte Angst, nicht nur unsere Freundschaft sondern auch dich zu verlieren! Und nur WEIL ich es nicht eingestanden habe, weil ich dir nicht gesagt hatte, was ich tief in meinem Innern für dich empfinde – nur deshalb HABE ich dich jetzt verloren! Warum nur?! Wieso verdammt habe ich dir nicht gesagt, dass ich… dass ich dich…!“ Ash stoppte einfach. Hielt einfach inne.
Zärtlich streichelte er ihr erneut über die Wange, strich ihr ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Je mehr er sie ansah, desto mehr bekam er das Gefühl, dass ihre Haare wieder ihre gewohnte Farbe annahmen. Sie erhielten allmählich einen sanften Gelb-Ton hinzu, der ihre blutrot gefärbten Haare wieder zu den sanften Orange-roten Farben wandelte. Genau so, wie er es liebte. Genau so, wie er seine Misty in Erinnerung hatte. Kurz drehte er schwer sein Gesicht von dem ihren weg, schaute auf ihre Hand. Langsam griff er danach, umschlang sie und im selben Augenblick tropfte erneut eine kleine unbedeutende Träne von seiner Wange, direkt auf ihre Handfläche. Behutsam legte er nun seine Hand in die ihre, die andere stützte ihren Unterkopf, so dass er seine Stirn an die ihre lehnte und seine restlichen Tränen mit ihr teilte.
„Sei ehrlich… Würdest du noch leben… würdest du mir verzeihen?“ Noch einmal schluchzte er laut auf. „Alles, was ich je wollte, war, dich nicht zu verlieren… Ich bin so ein Idiot!“
„Ash?“ Eigentlich wollte Ash nicht reagieren, aber er tat es doch, als er seinen Namen hörte. Langsam wandte er sich der Person zu, der die Stimme gehörte. Er weigerte sich aber permanent, Misty loszulassen. Verwundert sah Ash auf.
„Jesse? James?“ Beschämt sahen die beiden auf ihren so genannten Erzfeind. Ohne Zweifel, auch sie waren gepeinigt von diesem Anblick. Ash erkannte sofort, dass sich in ihren Augen Schuldgefühle spiegelten.
„Was haben wir getan?“ Jesse musste sich das erste Mal in ihrem Leben eine Hand vor ihren Mund halten. Freilich war sie oft böse gewesen und gab auch gerne damit an, dass sie es war, jedoch hätte sie niemals gedacht, dass James und sie dazu fähig wären, einen Menschen zu töten.
James konnte nur den Kopf schütteln und total geschockt mit offenem Mund auf Mistys reglosen Körper starren. Nach all den Jahren wurde den beiden offen gezeigt, was sich wirklich hinter dem Namen ‚Team Rocket’ und dessen Organisation verbarg.
Nach einigen Sekunden des Schocks kniete James zu Ash nieder, sah ihn direkt an und meinte mit reuvollem Blick:
„Es tut uns so leid! Das hatten wir nicht gewollt!“ Ohne, dass er es selbst wirklich realisierte, musste Ash unter seinen Tränen kurz ein sanftes Lächeln widerspiegeln. Leicht und mit geschlossenen Augen schüttelte er langsam den Kopf.
„Redet keinen Unsinn. Ihr wart in Giovannis Gewalt. Euch trifft ebenso wenig Schuld wie Giovannis Pokémon. Sie taten nur, was ihr Trainer ihnen befahl und sind ihm bis zum Schluss treu geblieben.“
„Nein, du musst uns nicht in Schutz nehmen! Wir wissen, dass es falsch war, was wir getan haben!“, keifte Jesse ihn an. Zum ersten Mal sah Ash, wie sie sich bockig Tränen verkneifen musste, weil sie mit dieser Situation nicht fertig wurde.
„Wir hätten schon längst aus dem Team aussteigen sollen – aber wir waren zu schwach und zu feige!“ Man merkte deutlich, wie viel Wut James gerade auf sich selbst hatte. „Das wäre alles nicht passiert, wenn wir längst zu Officer Rocky gegangen wären und uns gestellt hätten!“
„Es ist OK.“ Langsam wandte sich Ash wieder Misty zu. „Ich bin nicht böse auf euch. Ihr seid in der Zeit, wo ihr mir gefolgt seid, immer mehr zu meinen Freunden statt zu meinen Feinden geworden. Ich kenne euch gut genug, um zu wissen, dass ihr so etwas, was Giovanni hier getan hat, niemals tun würdet. Dazu seid ihr viel zu nett!“ Auch wenn er grinste und Jesse und James in irgendeiner Weise erleichtert und froh darüber waren, dass er das sagte, wollten sie ihn nicht lange anlächeln. Zu sehr fühlten sie mit dem angehenden Pokémonmeister mit, der momentan kraftlos, total mit den Nerven am Ende auf dem Boden kniete und seine beste Freundin immer noch treu in den Armen hielt.
„Pika pi…“, tönte es plötzlich neben Ash. Pikachu konnte nicht länger einfach nur zusehen und war an seine Seite gesprungen, streifte ihm kurz über seinen Arm. Ash lächelte ihn warm und so gut es ging an.
„Ist schon gut, Pikachu. Ich weiß, dass es meine Schuld ist.“
„Pika, pika!“, protestierte Pikachu, aber Ash wies das ab.
„Ich habe noch etwas gut zu machen…“, fing er plötzlich an, so dass er von den Personen um sich herum verwunderte Blicke erntete. Jedoch erwiderten sie nichts, sondern warteten einfach nur ab. Währenddessen kamen auch Mistys treuste Pokémon, Togepi und Enton, die ebenfalls total aufgewühlt und fassungslos waren, an Mistys leblosen Körper, hofften ebenso noch auf ein letztes Lebenszeichen.
Vorsichtig hob Ash noch einmal Mistys Kopf, sah in ihr immer noch zerkratztes und mit blauen Flecken übersätes Gesicht, das aber dennoch unglaublich schön und atemberaubend war wie zu jenen Zeiten, als sie mit Ash und dessen Freunden auf Reisen war. Ungeniert, ausgelassen und lebensfreudig. Ja… genau so war sie. Und in den Herzen aller, die sie geliebt hatten, wird das wohl ewig so bleiben.
„Misty…“, fing Ash plötzlich mit einem unglaublich hellen und zitternden Ton inmitten der Stille an, auf sie einzureden, wie als könnte sie nach wie vor jedes Wort verstehen und ihm zuhören. „Auch, wenn du vielleicht nicht mehr alles so hören kannst, wie ich es mir wünschen würde, so wollte ich es dennoch endlich einmal über meine Lippen gebracht haben. Bitte verzeih mir, dass ich früher nicht den Mut und die Kraft hatte, dir das zu sagen…“ Kurz hielt er inne, schloss die Augen als er einen tiefen leisen Atemzug nahm. Danach sah er sie unglaublich verträumt und total auf sie fixiert an, wie als wären es nur sie beide, die gerade hier auf dem Betonboden knieten und beieinander waren. Ash hörte das leise und aufgeregte Atmen der anderen fast schon nicht mehr, weil er sich voll und ganz auf das konzentrieren wollte, das er schon viel eher hätte tun wollen.
„Mir ist egal, was die anderen von dir denken… Ich weiß, dass du für mich der wichtigste Mensch auf Erden bist. Bitte verzeih mir, dass mir das erst jetzt vollkommen bewusst wird! – Immer warst du an meiner Seite, hast mich bei allem, was ich getan habe, egal, ob es nun richtig oder falsch war, unterstützt, hast mir deine Meinung gesagt und mit deinem Tun all die Kraft gegeben, die ich benötigt habe, um in allem, was ich tat, zu gewinnen und unbesiegbar zu sein. Durch dich habe ich auch teilweise gelernt, mit Pokémon umzugehen. Du hast mir immer mehr bewiesen, wie weit eine Freundschaft gehen kann, wenn man es nur wirklich möchte. – Und du hast mir gezeigt, was es bedeutet, einem anderen Menschen voll und ganz zu vertrauen, so sehr, dass man ihm alles erzählen und teilen kann. Für all diese Dinge bin ich dir sehr dankbar.“ Wieder musste er kurz eine Pause machen. Er war sehr froh, dass die Anderen Rücksicht auf jene Situation und seinen letzten Wunsch nahmen und die ganze Zeit Mucksmäuschen still keine einzige Bewegung machten oder unnötig neugierige Fragen stellten. Auch als sie ihn beobachteten – so machte ihm das nichts aus, so lange er nur eines durfte… und das war Misty in jenem Moment ganz nah zu sein. Es war wie als wollte er Abschied nehmen. Es schmerzte.
„Jedoch“, jetzt war er endlich bereit den letzten Schritt zu tun, „gibt es da etwas, das mir nie jemand anderes hätte beibringen können… und für diese Erkenntnis werde ich dir immer dankbar sein, denn du hast mir etwas gegeben, das ich niemals vergessen oder anderweitig verwenden werde.“ Immer mehr kam sein Gesicht dem ihren näher. „Du hast mir beigebracht und gezeigt, was es heißt einen Menschen nicht nur zu mögen…“ Wieder spürte er wie Tränen aus seinen Augen rannen. „… sondern ihn auch zu lieben…“ Mit diesen Worten schmiegte er eine Wange an die ihre, kniff die Augen zu und drückte sie ganz fest an sich. „Ich liebe dich, Misty! Ich habe dich immer geliebt! Bitte – verzeih mir!! Das hab ich nicht gewollt!!“ Mitleidig sahen Pikachu, Jesse, James und die anderen auf den jungen Trainer. Sie mussten sich beherrschen nicht von seinem Wehklagen angesteckt zu werden.
„Ich würde alles dafür geben, wenn du wieder bei mir sein könntest! Ich würde alles dafür tun, es dir endlich sagen zu können!“ Mit diesen Worten legte er beide Hände an ihre Wangen, führte sein Gesicht zu dem ihren, als er noch einmal nur ihr zuflüsterte:
„Ich liebe dich… so sehr…“ Sogleich berührten seine Lippen die ihren und er hätte sich nichts sehnlicher in jenem Augenblick gewünscht, als irgendeine Reaktion von ihr zu erfahren. Ihm wäre es sogar egal gewesen, wenn sie ihm für diese peinliche Aktion vor all den gaffenden und überraschten Gesichtern eine Ohrfeige verpasst hätte. Das wiederum hätte ihn nur an seine erste Begegnung mit ihr erinnert, als sie ihn aus dem Fluss gefischt und Pikachu und ihn gerettet hatte.
Unbemerkt nickten Togepi und Enton sich auf einmal zu. Niemand wusste bis zu jenem Moment, dass die beiden so viel Liebe für Misty empfanden, dass sie besondere Fähigkeiten in sich geheim hielten. Total konzentriert und gezielt, legten sie ihre Pfoten direkt auf Mistys Herz und schlossen sanft die Augen. Noch im selben Moment konnte man kurzzeitig einen kleinen Lichtblitz durch Mistys Körper zucken sehen, der vom Kopf an bis zu den Füßen wie ein Scann durch ihre Gliedmaßen fuhr. Was danach geschah, konnte keiner so wirklich wahrnehmen. Mit einem Mal erhob sich Mistys Brustkorb kurz stark auf und ab. Ihre Arme zuckten, ebenso ihre Augenbrauen. James sah kurz erschrocken auf und zupfte Jesse am Ärmel, deutete auf dieses eigenartige Ereignis, so dass auch sie einen kleinen Schreckmoment erlebte. Den Pokémon ging es nicht anders. Jedes von ihnen schaute zuerst den Gegenüber, dann wieder Ash und Misty verblüfft und auch schockiert an. Pikachu, der seine zwei Freunde Enton und Togepi kurzzeitig beobachtet hatte, sah genauso verwirrt drein wie die zwei selbst, als ob sie gar nicht bemerkt hätten, was sie gerade angestellt hatten.
Nach jenem Augenblick geschah alles ganz schnell. Zaghaft erhob Misty ihre Arme und umschloss sanft Ashs Oberkörper, so dass sie sich ganz nah an ihn heran zog. Dieser war dermaßen überrascht, dass er die Augen aufriss, gerade etwas erwidern wollte – als Misty ganz von allein den warmen, sanften Kuss auf ihren Lippen mit einer Leidenschaft erwiderte, die sie wohl selbst niemals so intensiv hätte geben können.
Eine ganze Weile blieb es still. Nichts regte sich mehr so lange bis Misty total errötet von Ashs Gesicht abließ. Sofort bemerkte sie beschämend wie sowohl sie als auch er sich gegenseitig in des anderen Armen total verlegen anstarrten. Keiner wusste so recht, ob ihnen die Sache einfach nur peinlich war oder ob sie schlicht nur verwundert waren, dass Misty plötzlich und ohne Vorwarnung wieder unter den Lebenden weilte. Unter all diesen verschiedenen, neuen und unbekannten Gefühlen spürten Ash und Misty augenblicklich wie schnell ihre Herzen schlugen, als sie nicht aufhören konnten, sich anzusehen.
„A-Ash…“, waren Mistys ersten Worte, als sie sich einigermaßen wieder gefangen hatte. „W-Wieso hast du… ich meine…“
Verwirrt blinzelte Ash Misty immer noch total benommen an. War denn keiner da, der ihn mal ohne Vorwarnung kneifen konnte?! Oder war er selbst einfach schon tot?!
„Ich liebe dich…“, kam es plötzlich zwischen seinem halb offenen Mund und den weit aufgerissenen Augen heraus.
„Was – hast du da gerade… gesagt?!“ Mistys Herzklopfen wurde schier unerträglich und ihre Augen wurden immer größer, während die Röte in ihrem Gesicht immer mehr anstieg.
Mit einer Sekunde auf die andere machte sich in Ashs Blick ein unglaublich strahlendes und unberechenbares, überglückliches Lächeln breit. Ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen, sprintete er auf die Beine, Misty immer noch auf dem Arm haltend, umschloss ihren Oberkörper und wirbelte sie einmal vor lauter Übermut durch die gesamte Arena.
„Sag mir, dass ich nicht träume!!!“
„Ash, lass das, mir wird ganz schwindlig!“ So hatte sich Misty nicht mehr gefühlt, seit Ash damals, ganz am Anfang ihrer Reise, sein erstes Raupy gefangen und sich wie ein kleines Kind, was er damals auch irgendwo noch war, gefreut hatte. In jenem Augenblick zog er Misty genau so in seinen Bann wie er es jetzt tat, nur diesmal war etwas anders: Misty strahlte und auch wenn sie noch nicht so wirklich realisieren konnte, was eigentlich passiert war, so freute sie sich mit ihm, schlang ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihn ganz fest.
Nachdem die beiden sich etwas beruhigt hatten, ebenso die Pokémon, die wie Ash ziemlich lange gebraucht hatten, um wirklich zu glauben, was sie eben gesehen hatten, setzte er sie vorsichtig wieder auf dem Boden ab. Eine Zeit lang sahen sie sich in die Augen. Bis Misty zögernd eine Handbewegung machte und Ash die letzten Tränen aus den Augen wischte. Sanft streichelte sie über seine Wange und ihre Augen schienen in den seinen zu versinken. Es schien für beide eine Ewigkeit allein in diesen wenigen Sekunden zu vergehen. Zaghaft kam Misty Ashs Gesicht näher und küsste ihn kurz auf die Lippen, sah ihn dann sofort wieder an und meinte in einem leisen, aber dennoch deutlichen Ton:
„Bitte weine nicht. Ich kann es nicht ertragen, dich so zu sehen…“
„Tut mir Leid…“, lächelte Ash tapfer und strich sich ebenfalls noch einmal selbst über die Augen. „Ich bin nur so überglücklich, dass du…“ Schnell legte Misty einen Finger an seinen Mund, sah ihn bedrückt an.
„Ash, war… war ich tot?“ Ihre Augen waren so unglaublich gläsern und verrieten, dass es ihr unheimlich Leid tat, was sie Ash und den anderen angetan haben musste. „Bist du schwer verletzt?“
Auf ihre erste Frage hin nickte Ash.
„Verdammt, was hätte ich gemacht, wenn du nicht mehr da wärst?! Ich hätte dir nie sagen können…“
„Ich liebe dich…“
„Genau, ich…“ Ash starrte sie mit großen Augen irritiert an. „… W-Was?“
Stürmisch hing sich Misty an Ashs Hals und küsste ihn – diesmal so lange er es eben zuließ.
„Ja!“
„Ja…?“
„Ja, du Trottel, ich liebe dich!“
Gerade als Ash glauben wollte, was er da hörte, ertönten vor der Arena plötzlich sämtliche Sirenen. Durch den Haupteingang sah man plötzlich einen großen Vogelpokémonschwarm auf die Truppe zufliegen, dahinter Officer Rocky zusammen mit ein paar anderen Polizisten von Vertania City. Ohne groß lange herum zu reden, schnappten diese sich den am Boden gefesselten Giovanni, der bei der Festnahme langsam das Bewusstsein wieder erlangte und erst einmal mit Handschellen geschmückt wurde. Traumato und Pantimos wurden in ihre Pokébälle zurückgeholt und vorerst sicher verwahrt.
„Bist du Ash?“, fragte Rocky, als sie auf den Schwarzhaarigen zustürmte, hinter sich zwei Sanitäter mit einer Trage. Ash nickte nur verwundert. „Man hat uns gesagt, hier gäbe es einen ärztlichen Notfall. Seid ihr verletzt?“ Erleichtert seufzten Ash und Misty auf.
„Nein“, schüttelte Ash den Kopf und umschloss Mistys Hand. „Uns geht es gut. Vielen Dank.“
„Ihr seht mir aber nicht so aus“, stutzte die Polizistin etwas und zuckte mit der Augenbraue. „Ich werde euch trotzdem alle zusammen erst einmal in ein Krankenhaus fahren lassen. Ihr seid ganz schön lebensmüde, das muss ich euch schon sagen.“
„Wieso?“ Neugierig schaute Misty sie an.
„Giovanni ist der größte Verbrecher der Pokémongeschichte. Wir sind schon seit Ewigkeiten hinter ihm her. Aber Dank eurer Hilfe konnte Team Rocket endlich gefasst werden. Allerdings hätte euer Übermut euch das Leben kosten können, ist euch das eigentlich klar?!“ Entschuldigend und verlegen lächelnd nickten die beiden nur. Als ob sie das nicht wüssten. Immerhin war Misty ja wirklich nur knapp dem letzten Atemzug entkommen. „Also, verratet mir mal, wie ihr zu dieser willkürlichen Idee gekommen seid!“
Somit musste Ash wohl oder übel die ganze Geschichte, die ihn ohnehin schon fertig genug gemacht hatte, noch einmal ganz von vorne erzählen. In der Zwischenzeit gaben er und Misty die Pokébälle ihrer Pokémon Schwester Joy mit, damit sie sich umgehend um die verletzten Pokémon kümmern konnte. Vor allem Glurak musste sich höchstwahrscheinlich in den nächsten Tagen ziemlich zurückhalten.

Als letzter der ankommenden Masse flog Ashs Tauboss zur Tür herein, direkt auf Jesse und James zu und setzte zur Landung an. Von seinem Rücken sprang das letzte Teammitglied des Ex-Team-Rockets.
„Oh Mann, da sind wir ja gerade noch rechtzeitig gekommen“, keuchte Mauzi, auch total fertig mit den Nerven.
„Mauzi, da bist du ja!“
„Wo hast du gesteckt?“ Aufgeregt starrten sie diesen an und warteten ungeduldig auf eine Antwort.
„Naja, irgendwer musste doch die Polizei und den Krankenwagen rufen, sonst wäre hier bestimmt noch Schlimmeres passiert.“
„Bin ich froh, dass das alles vorbei ist!“, jammerte Jesse und wischte sich den letzten Angstschweiß von der Stirn. „Dieser Rotschopf hätte fast unsere letzten Nerven ruiniert!“
„Schön und gut…“, gab James darauf zurück, „aber ist euch schon mal aufgefallen, dass wir jetzt arbeitslos sind?“
„Und eine Bleibe haben wir auch nicht“, heulte Mauzi schon fast drauf los.
„Dazu kommt noch, dass wir total pleite sind.“ Wie immer hatte Jesse das letzte Wort.
„Kommt doch einfach mit uns.“ Verwundert wirbelten die Drei herum. Misty und Ash standen da, sie mit Togepi auf dem Arm und er mit Pikachu auf seinem Kopf, jedoch eines war anders: sie hielten sich die Hände.
„Was? Wie bitte? Meint ihr das ernst?“, fragte Mauzi verblüfft. „Wir waren doch immer eure Feinde. Wie könnt ihr uns so einfach vertrauen?“
„Wenn man es genau nimmt, wart ihr doch schon seit langer Zeit mehr unsere Freunde als Feinde, oder nicht?“, kicherte Misty, worauf Mauzi sie beneidenswert anschaute.
„Hey, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, schielte James sie nett gemeint an und wuschelte ihr mit einer Hand kurz durch die Haare, woraufhin Misty verlegen lächeln musste.
„Tut mir echt Leid!“
„Also, was ist jetzt? Kommt ihr nun mit oder wollt ihr in Depressionen verfallen?“ Mies grinsend verschränkte Ash die Arme und Pikachu fing laut an zu lachen. Das ließen sich die Drei nicht zwei Mal sagen und willigten froh über dieses Angebot ein. Währenddessen beugte sich Misty zu ihrem kleinen Enton, das die ganze Zeit brav neben ihr hergewatschelt war, herunter, streichelte ihm lieb über den Kopf und meinte:
„Vielen Dank, Enton. Ohne dich und Togepi wäre ich verloren gewesen.“ Sanft umarmte sie ihr kleines ungeschicktes Pokémon, so dass dieses ganz rot wurde und über den ganzen Schnabel weg strahlte.
„Misty?“ Auf ihren Namen hin wirbelte Misty zu Ash herum und sah ihn gespannt an.
„Was hast du denn, Ash?“
Einen Augenblick lang zögerte er, dann jedoch sah er ihr in die Augen.
„Kannst du mir verzeihen?“
Zuerst blinzelte Misty ihn verwundert an, überlegte dann aber.
„Hm – ich weiß noch nicht genau.“
„Ich meins wirklich ernst! Mir geht das alles sehr nahe. Ich weiß genau, wenn ich dir früher gesagt hätte, was Sache ist, dann… Ich möchte dich nicht noch mal verlieren! Bitte, Misty…“ Mit gläsernen Augen sah er sie bitterernst an. „Verzeih mir…“ Innerlich musste Misty kurz seufzen. Dieser Blick schmerzte sie nach wie vor und sie wollte auf keinen Fall, dass Ash denken musste, dass sie ihm seine Fehler nie vergeben könnte.
„Nur“, fing sie genau so ernst an und hob den Zeigefinger, „wenn du mir ebenso verzeihst!“
„Was? Aber…!“
„Keine Widerrede! – Wir haben beide viel Mist gebaut. Es wird Zeit, dass wir uns das eingestehen und damit leben. Nur dann können wir so weitermachen, wie wir es bisher gehandhabt haben.“ Ihre Augen wurden leicht kleiner und in ihrem Gesicht bildete sich erneut ein Lächeln, das in Ash sämtliche Anspannung abfallen ließ. Langsam kam sie auf ihn zu und faltete ihre Hand in die seine, ohne dabei seinen Blick zu verlieren. „Ich bin sehr froh, dass ich noch lebe, denn jetzt konnte ich dir endlich sagen, was ich wirklich empfinde und ich muss keine Angst mehr haben, dass du mich deswegen abstößt. – Wir bleiben immer beste Freunde. Das hast du mir versprochen, nicht wahr, Ash?“
Erleichtert erwiderte Ash Mistys Lächeln, nickte sanft, als er seine Arme um ihren Oberkörper schlang, sie leicht an sich zog und antwortete:
„Das wird auch immer so bleiben. – Und noch viel mehr…“ Wieder kamen sich ihre Gesichter langsam näher bis…
„Was ist? Kommt ihr dann?“ Jesse, James und Mauzi winkten ihnen zu. Übermütig und mit einem lauten „Klar!“ rannten Ash und Misty zusammen mit Pikachu und Togepi ihnen nach, der Sonne entgegen.

"Rescue – Rache an Ash" – The End
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OMG Ende des 9. und letzten Kapitels von "Rescue - Rache an Ash"! Ich bin ja so glücklich ;____;

Vielen lieben Dank an alle, die RaA lieben, es gelesen haben, gefavt oder sogar Kommis hinterlassen haben! Ich bin froh, dass ich diese Geschichte endlich beenden und vollständig zu Papier bringen konnte. In Sachen AaMl bedeutet mir diese nämlich hier am allermeisten etwas, weil sie Teile aus dem ersten und zweiten Film wiederspiegelt und doch ne Story is, die es bei Pokémon niemals geben wird.

Vielen, vielen Dank!
Eure
MiyaToriaka, 25.04.2008, 23:50Uhr


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