Butterflies and Hurricanes von Losy () ================================================================================ Kapitel 5: ~Fünf~ ----------------- Muuuh! Gewidmet ist dieses Kapi... Dem Nakano Sun Plaza *.* Das mir einfach (neben dem Budokan) das tollste Gazette Konzert überhaupt beschert hat! Ein an die Staffs, bis auf den Lockentyp xD ~~~~~~*°*~~~~~~ Auf dem Weg zur Ausstellung war Saga einfach nur in Gedanken. Was der heutige Abend wohl so mit sich bringen würde? Er wurde immer angespannter, als er daran dachte, jetzt gleich Tora wieder zu sehen. Ein wenig schmachtete er bei dieser Vorstellung, als die mechanische Stimme aus dem Lautsprecher ihm schon verkündete, dass er an seiner Station angekommen war. Nachdem er den Bahnhof verlassen hatte, bog er auf eine belebte große Straße und lief diese beinahe schlendernd entlang. Während er mal wieder über Tora sinnierte, fragte er sich selbst, was eigentlich mit ihm los war. Seit dem Kuss am Samstag saß er so auf heißen Kohlen, dass er es selbst nicht verstand. War es, weil er sich nun schon so lange danach sehnte und ihm dieser Abend im Club einen unvergesslichen Vorgeschmack gegeben hatte? Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. In seinen Gedanken vertieft merkte er gar nicht, dass seine Füße ihn bereits zu seinem Ziel getragen hatten und er nun vor der gigantischen Halle stand, die ihm heute Abend sicherlich viele neue Eindrücke vermitteln würde. Sein Blick richtete sich auf und es verschlug ihm die Sprache. Wow! Heilige Scheiße! Die Architektur dieses Bauwerkes ließ sein Künstlerherz um einige Takte schneller schlagen. Er stand nur da, mit offenem Mund und ließ seinen Blick über die faszinierende Einrichtung schweifen. „Du bist beeindruckt.“ Beinahe hätte Saga in seiner Faszination die Stimme überhört, doch drang sie so tief in sein Gehör, dass er sich erstaunt umdrehte. „Ich wusste, dass es dir gefällt.“ Da stand er. Tora. Kami! Wie Saga in diesem Moment wirken musste, wollte er lieber gar nicht wissen. Immer noch mit offenem Mund starrte er Tora an, der nur verschmitzt lächelnd auf ihn zukam. „Mund zu, sonst sabberst du noch.“ Ein schelmisches Grinsen legte sich auf Toras Lippen, dessen Bemerkung Saga augenblicklich wieder in die Realität versetzte. „Na Tiger, alles klar?“ Einen Moment zögerte Saga, ehe er den anderen trotz der Öffentlichkeit in eine kurze Umarmung zog. Irgendwie verlangte es ihm danach. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich schnell wieder von dem anderen zu lösen, doch als er diesen Körper an seinem spürte, der Geruch des anderen seine Sinne vernebelte, da drückte er sich unbewusst noch enger an ihn und genoss das Gefühl, welches ihm dadurch beschert wurde. Es war einfach wunderbar… Gerade als er den Kontakt so richtig auskostete, wurde er mit einem Mal hastig von Toras Körper fortgeschoben „Nicht hier“ sagte der Schwarzhaarige knapp und blickte sich suchend um. Anscheinend hatte er Angst, von irgendwelchen Leuten gesehen zu werden, die ihn wegen seiner sexuellen Neigung zum Karrieretod führen könnten. „Nicht hier? Dann vielleicht woanders?“ witzelte Saga und versuchte, seine deutliche Enttäuschung zu überspielen. Er hasste es, dass Tora einfach nicht zu seiner Homosexualität stand und somit quasi einen Teil seiner Persönlichkeit fälschte. Nur war gerade nicht die passende Situation, um das mal wieder zur Sprache zu bringen. Saga bekam keine Antwort auf seine Frage und entschied sich, einfach fortzufahren. „Wollen wir?“ fragte er deshalb und schaute Tora auffordernd entgegen. Der Blick des Schwarzhaarigen war irgendwie seltsam auf ihn gerichtet und Saga war sich in diesem Moment sicher, dass der andere sehr wohl seine Enttäuschung erkannt hatte. Ob er es sich nur einbildete wusste er nicht, aber er meinte doch etwas Entschuldigendes in diesem Blick zu lesen. Und irgendwie stimmte ihn das milder… „Jo. Aber bitte mach es nicht allzu deutlich dass du schwul bist, okay?“ vernichtete Tora das besänftigende Gefühl, was sich doch gerade so schön in ihm breit gemacht hatte. „Das könnte einfach für negative Presse sorgen. Und die kann ich momentan nicht wirklich gebrauchen.“ Sagas Laune sank bei diesen Worten auf einen Betrag nahe des Gefrierpunktes. Wie bitte? Erst versucht er die halbe Zeit seines Lebens seine Neigung ungeachtet aller Konsequenzen auszuleben und dann soll er sie wegen einer Vernissage plötzlich verheimlichen? Irgendwie stieß das gerade arg in ihm auf, aber er merkte, dass es Tora selbst unangenehm war, ihn danach zu fragen. Schließlich wusste der Schwarzhaarige, wie Saga zu dem ganzen Thema stand und so sammelte er sich kurz, ehe er einwilligend nickte. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren setzte sich Tora schon in Bewegung und Saga wusste, dass jetzt der Moment gekommen war, dem Schwarzhaarigen in die Höhle des riesigen Gesellschaftslöwen zu folgen. „Na dann mal los“ meinte Tora noch und führte Saga zu dem gut gefüllten Eingangsbereich der riesigen Kunsthalle. Anfangs war Saga leicht nervös, wusste er doch nicht, wie er sich in dem kommenden Gewirr aus Leuten, die er eigentlich verachtete, verhalten sollte. Doch als sie durch das Portal traten und sich ihnen eine prall mit Menschen gefüllte Halle offenbarte, da vergaß er für einen Moment seine persönlichen Belange und versank ganz in der bunten Farbenwelt, die sich vor ihm auftat. Hin und weg war er von den wunderbaren Gemälden, die ihm allein in der Vorhalle den Vorgeschmack auf das geben sollten, was ihn gleich in den Ausstellungsräumen erwartete. Er konnte es einfach nicht verhindern und so legte sich ein unwiderstehliches Lächeln auf seine Züge, das seine ganze Faszination von innen nach außen trug. Seine schwarzhaarige Begleitung bemerkte, wie sehr Saga von der künstlerischen Umgebung angetan war und ohne dass der Brünette es registrierte, zog sich ein leichtes Schmunzeln über Toras Lippen. „Na, gefällts dir?“ fragte der Schwarzhaarige amüsiert, als Saga seine vor Freude funkelnden Augen auf ihn richtete. Er nickte eifrig, bestätigte es mit einem schnellen „Mh!“ und sah wieder gen Decke, wo sich die Veranstalter für den heutigen Abend wohl selbst übertroffen hatten. „Pass auf, dass dir nicht die Augen rausfallen“ hörte er noch eine belustigte Stimme neben sich, war jedoch viel zu geplättet, um darauf jetzt einzugehen. „Komm, ich will dir jemanden vorstellen.“ Auf diese Worte hin blickte der Brünette fragend zur Seite, wo Tora jedoch bereits verschwunden war. Schnell folgte er ihm und sah seinen Freund auf einen kleinen Stehtisch ansteuern, um den herum einige Leute standen, die sich angeregt unterhielten. „Nishikawa-san, schön sie hier zu treffen.“ Tora hatte sich charmant an den kleinen japanischen Mann gewendet, der soeben noch mit dem Rücken zu ihnen gestanden hatte. Dieser drehte sich nur erstaunt um und Saga konnte die Veränderung in dessen Mimik geradezu vorhersehen. Ein breites Lächeln strahlte ihm sofort entgegen, als sich besagter Nishikawa schon Tora und ihm zugewendet hatte. „Amano-san! Da sind Sie ja. Schön, dass sie gekommen sind. Ich freue mich sehr.“ Tora verbeugte sich leicht und auch Saga tat es ihm gleich. In solchen Situationen war es wohl doch besser, seinem Gegenüber die allseits erwartete Höflichkeit entgegenzubringen, auf die er doch sonst eher weniger Wert legte. „Nishikawa-san, darf ich Ihnen einen begeisterten Kunststudenten vorstellen? Er ist ein sehr guter Freund von mir.“ Auffordernd sah Tora ihm an und Saga wusste, dass er sich nun selbst vorzustellen hatte. „Sakamoto, freut mich sehr Sie kennen zu lernen“ lächelte Saga freundlich und verbeugte sich abermals. „Ahh, Sakamoto-san, herzlich willkommen, ich bin der Managing Director des Big Sights. Kommen Sie, kommen Sie nur. Ich stelle Ihnen die anderen vor.“ Wie eine Puppe ließ sich Saga einfach zu dem kleinen Tisch führen und befolgte die unausgesprochenen Verhaltensregeln, die schwer über diesem Ort hingen. „Hey Männer, hört mal her. Das hier ist Amano-san. Er ist das Model der momentanen Hauptkollektion von ‚Deviant Design‘ und ein sehr guter Bekannter von mir.“ Tora lächelte nur freundlich und verbeugte sich tief vor den Angesprochenen. „Ahh, Amano-san, endlich lerne ich Sie mal persönlich kennen, ich habe nur Gutes über Sie gehört.“ Ein hagerer Mann mit einem unmöglich breiten Lächeln im Gesicht reichte Tora seine Hand und auch die anderen Männer hinter ihm gaben zustimmende Laute. „Danke, die Freude ist ganz meinerseits“ antwortete Tora freudig und verbeugte sich nochmals, ehe er sich zu Saga wandte um auch diesen vorzustellen. „Und das hier ist ein befreundeter Kunststudent und mein heutiger Gast, Sakamoto-san.“ Einige der Männer zogen nur erstaunte Gesichter, andere lächelten dagegen noch ein Stück breiter, bevor sie auch Saga in ihre kleine Runde aufnahmen. Anscheinend war es nicht üblich hier als stinknormaler Student eine Einladung zu bekommen. Saga wurde klar, dass er sich auf jeden Fall noch mal bei Tora dafür bedanken sollte… „Sehr toll, wirklich sehr toll!“ schwafelte Nishikawa weiter und begann ein angeregtes Gespräch mit Tora über seine momentane Arbeitslage bei seinem Label. Saga stand nur daneben und beobachtete seinen schwarzhaarigen Freund. Wie atemberaubend Tora war. So viele Leute freuten sich ihn zu sehen und dazu noch einflussreiche, die etwas zu sagen hatten in dieser Welt. Wann hatte er verpasst zu begreifen, wie erwachsen Tora mittlerweile geworden war? Ein richtiger Mann, mit Ansprüchen und Zielen, die er anstrebte. Ein wenig musste er grinsen, als unwillkürlich Bilder ihrer Schulzeit vor seinen Augen auftauchten. Tora war damals so anders. Nur am Rumalbern und irgendwelche Streiche spielen, für die er und Reita nicht einmal die Verantwortung übernehmen mussten, da sie es doch immer irgendwie geschafft hatten, sich aus der Affäre zu ziehen. Er bewunderte seinen Freund wirklich für diese Entwicklung und er fragte sich selbst, ob er da überhaupt mithalten konnte. Schon jetzt hatte Tora so viel geschafft und er konnte nicht verleugnen, dass er unermesslich stolz auf ihn war. So lächelte er nur still in sich hinein und verbrachte die nächsten zwei Stunden damit, an Toras Seite irgendwelche wichtigen Leute zu begrüßen und Kontakte zu knüpfen. Auch wenn Saga die ganze Situation irgendwie befremdlich fand, gab es ihm trotzdem Sicherheit, Tora neben sich zu wissen. Ein Sektchen hier, ein Häppchen da, wanderten sie gemächlich durch die große Halle, bis die Masse ein wenig die Stimme erhob und damit ankündigte, dass die Eröffnung bald beginnen würde. Endlich hatte Saga mal einen Moment, um sich leicht erschöpft hinzuhocken, war die ganze Lauferei und aufgesetzte Höflichkeit doch ziemlich anstrengend für ihn. Schnell realisierte er allerdings, wo er sich überhaupt befand und sah beinahe zeitgleich Toras ermahnenden Blick. Leise ächzend erhob er sich und stellte sich wieder brav neben seinen Freund, während er dort vorne irgendwelchen Menschen lauschte, die über das gleich Kommende redeten. Er nutzte die Gelegenheit, ein wenig abzuschalten, denn das brauchte er jetzt dringend. „Bist du erschöpft?“ drang es leise an Sagas Ohr, was diesen aus seinen Überlegungen riss und nur ergeben Nicken ließ. „Wenn die Rede vorbei ist, gehen wir ein wenig raus frische Luft schnappen, ok?“ Tora flüsterte, war es doch keine gute Idee, die Rede durch unangebrachtes Getuschel zu stören. Also nickte Saga nur erneut und schwieg weiterhin, bis die Rede beendet war. „Aahh~, endlich Frischluft!“ Saga stütze sich hoch auf das Geländer und ließ seinen Blick schweifen. „Verdammt geile Aussicht! Schau mal, Tora!“ Der Schwarzhaarige war schon zu Saga herangetreten und stellte sich neben ihn, bevor auch er in die Umgebung schaute und den Ausblick genoss. Sie standen auf einer großen Terrasse im zweiten oder dritten Stockwerk, wahrscheinlich für die arbeitenden Raucher. Und trotzdem hatten sie einen unglaublichen Ausblick über die Weite des Wassers, das sich vor ihnen erstreckte. Wie sich der Mond auf der glatten Oberfläche widerspiegelte und dabei die See zu einem tanzenden Gewirre glitzernder Reflektionen werden ließ… Wow, das sah einfach nur fantastisch aus. „Pass bloß auf, dass du nicht übers Geländer fällst“ witzelte Tora leise, „so toll ich auch sein mag, eine Superman-reife Rettungsaktion kann ich dann doch nicht hinlegen.“ Saga grinste bei diesen Worten und schloss genießerisch die Augen. Der kühle Wind strich ihm durch die Haare und entspannte ihn ungemein. „Hmm~, das tut so gut…“ Er spürte wie Tora irgendwie viel zu dicht neben ihm stand und somit dessen Wärme langsam auf ihn überging. Wie unglaublich das war. Die Frische des Windes und die Wärme Toras an seiner Seite, es vermischte sich zu einem unbeschreiblich guten Gefühl, welches Saga einfach in dem Moment versinken ließ. Wie gern er den anderen doch richtig spüren würde. Was täte er nicht dafür, sich jetzt einfach in die Arme Toras fallen zu lassen und eine Erwiderung zu merken. Doch er wusste, dass das alles nicht mehr als unrealisierbare Vorstellungen waren und so löste er sich von diesem Bild, welches so lebhaft vor seinem inneren Auge umherschwirrte. Mit einem ungewollten Seufzen öffnete er die Augen und sah gerade noch, wie Toras Hand wegzuckte. Verwirrt starrte er auf den Punkt, von dem sich Tora so ruckartig entfernt hatte und irgendwie wurde Sagas ganz anders. Dort, an dieser Stelle, schlossen sich seine eigenen Finger um das kalte Geländer… Hätte Tora ihn jetzt tatsächlich berührt, wenn er es nicht vorher schon zerstört hätte? Vorsichtig schaute er zur Seite und bemerkte wie der Schwarzhaarige versteinert gerade aus auf das Wasser starrte, als liefe dort ein Film, dem er mit großen Interesse folgen würde. Skeptisch betrachtete er Toras Hand, die er mittlerweile wieder unter seine verkreuzten Arme gelegt und sich teilweise darauf abgestützt hatte. War das jetzt wirklich passiert oder hatte er es sich doch alles nur eingebildet?... Irgendwie fühlte sich die Situation gerade komisch an. Saga merkte deutlich, dass irgendetwas schwer in der Luft hing und die Atmosphäre immer angespannter wurde. Woran das lag, konnte er sich schlicht nicht erklären, doch es ließ ihn beinahe unbestimmt einfach handeln. Er wollte es jetzt wissen, wollte herausfinden ob Tora gerade wieder in dieser Stimmung war, die ihn schon im Club zu seinem Handeln angetrieben hatte. Schwungvoll stieß er sich vom Geländer ab und merkte, wie Toras Aufmerksamkeit sofort auf ihm lastete. Gekonnt legte er ein verschmitztes Lächeln auf seine Lippen und sah Tora aufreizend, aber vor allem tief in die Augen. Oh ja, er wusste seine Reize einzusetzen und jetzt war eine perfekte Zeit dafür. Bestimmt drehte er sich mit dem Rücken zum Geländer, streckte seine Arme über das kalte Metall und ließ sich lasziv langsam daran entlang gleiten. Immer weiter drückte sich das Gestell in sein Kreuz, sodass er leise aufseufzend die Augen schloss, seinen Kopf in den Nacken warf und sich an dem Metall räkelte. Oh wie er es liebte zu spielen! Seine Lippen öffneten sich einen Spaltbreit, ehe er langsam mit der Zunge darüber strich und ein abschließendes Seufzen seiner Kehle entwich. Er wusste, was er hier gerade für ein Bild abgeben musste, und es wurde nur noch verstärkt, als er mit gerecktem Hals langsam an den kalten Stangen hinab rutschte. „Hahh…Toraah….“ Verführerisch stöhnte er dabei und krallte sich um das Geländer, das offenbar sein letzter Halt zu sein schien. Und nun war es so weit. Nun wollte er wissen, ob seine Aktion etwas gebracht hatte. Innerlich schon schmunzelnd öffnete er leicht die Augen und suchte nach dem Schwarzhaarigen, den er wie erhofft nicht mehr neben sondern leicht vor sich stehen sah. Tora wirkte leicht abwesend, sah ihn nur verschwommen an und Saga meinte, dass sich sein Freund gerade ganz woanders befand. Er kam Saga immer näher, schien es nicht mal ganz zu realisieren, bis er nah, viel zu nah, zu ihm heran getreten war. Dem Brünetten wurde augenblicklich heiß, war es doch beinahe so, als würde sein Körper von ganz allein auf Toras Nähe reagieren. Und als sich dann ihre Blicke trafen schien für einen Moment die Zeit stillzustehen. Die ganze Situation war so angespannt und Saga meinte das Knistern zu hören, das schwer in der Luft hing. Es benebelte ihn, ließ ihn für einen Moment einfach vergessen wo sie gerade waren und was hier eigentlich passierte. Gerade zählte einfach nur der Mann, der so verlockend nah vor ihm stand… Tora fixierte ihn regelrecht und es machte ihn immer unruhiger. Wie gebannt starrte er in Toras Augen, die ihn anhand der vielen Reflexionen des Wassers so sehr anfunkelten, dass er sich mit einem stummen Seufzen darin verlor. Sie waren sich mittlerweile so nah, dass Saga den leichten Atem des anderen an seiner Haut spürte, der ihm beinahe über sein Gesicht streichelte. Er wollte etwas sagen, wollte Tora irgendwie wissen lassen, wie er sich fühlte, doch nichts kam ihm über die Lippen. Zu sehr nahm ihn dieses Gefühl mit, das sich gerade wallartig in ihm ausbreitete. Tora hatte langsam seine Hände gehoben, sie begleitet von einer heftigen Gänsehaut Sagas nackten Arme entlangwandern lassen und legte sie letztendlich um Sagas Handgelenkte, wo er jetzt sicherlich seinen rasenden Puls spüren konnte... Saga fühlte nur noch Toras Haut auf seiner, sah das Gesicht des anderen so nah an seinem und es machte ihn blind. Heißer Atem perlte gegen seine Lippen, er fühlte sachte ihre Nasenspitzen aneinander treffen, sah dabei so unendlich tief in Toras Augen… Er wollte es und er konnte es spüren. Gleich würde es passieren. Gleich würde er endlich wieder Toras wunderbare Lippen kosten dürfen… Er war so kurz davor… Unbewusst kippten seine Augenlider zu und er spürte dieses Kribbeln auf seinen Lippen. Sie verzehrten sich nach ihrem Gegenpart, nach den Lippen des anderen, die nur noch Millimeter von ihnen entfernt waren… Ein beinahe nichtiger Abstand, den sie noch zu überwinden hatten… Und dann spürte er sie. Fast. Es war wie eine Feder, die für den Bruchteil einer Sekunde hauchzart über seine Lippen strich, bevor die zarte Berührung schon wieder unterbrochen wurde. Und zwar ruckartig. Saga hörte nur noch laute Schritte, die schnell auf sie zukamen und sah verschleiert, wie Tora sich blitzschnell von Saga ab- und dem kalten Geländer des Balkons neben ihm zuwandte. Augenblicklich schien Saga zu realisieren, wo sie sich hier befanden und was für einen Skandal sie ausgelöst hätten, wären sie bei dieser Aktion gerade beobachtet worden. Hastig versuchte er sich zu sammeln und linste kurz zu Tora, der irgendwie genauso nach seiner Fassung zu suchen schien. „Amano-san, da sie sind ja! Ah und Sakamoto-san ist auch dabei, perfekt. Wir wollen jetzt die Ausstellung besichtigen und würden Sie gerne in unserer bescheidenen Runde begrüßen.“ Der hagere Mann von ihrem ersten abendlichen Gespräch lächelte ihnen freundlich entgegen und war sich anscheinend überhaupt nicht bewusst, was er Saga gerade für ein persönliches Leid angetan hatte. Innerlich tausend Flüche beschwörend setzte sich Saga in Bewegung, um Tora und dem anderen Mann zurück in die große Vorhalle zu folgen, wo schon Nishikawa auf sie wartete. Verfluchter Mist! Er war so kurz davor! Womit hatte er das eigentlich verdient? Saga wurde sich schnell einig, dass er das überhaupt nicht verdient hatte und konnte innerlich nur bockig werden. Zum Mäusemelken war das doch… Als sie in die kleine Runde Nishikawas traten und nochmal freundlich begrüßt wurden, konnte Saga einfach seinen Blick nicht von Tora abwenden. Der Schwarzhaarige hatte sich unglaublich schnell wieder gefangen und kurz fragte sich Saga, ob nur er die vorherige Situation als so intensiv empfunden hatte. „Sakamoto-san, kommen Sie, nicht dass Sie uns verlieren.“ Überrascht schaute Saga zu Nishikawa, der ihm freundlich den Weg wies. Als er so in Gedanken gewesen war, hatte er gar nicht bemerkt, wie sich Tora und die Geschäftsmänner schon in Bewegung gesetzt hatten und Saga nur noch dumm in der Gegend rumstand. „Entschuldigen Sie, ich war kurz in Gedanken“ entschuldigte er sich nur und folgte dem menschlichen Wegweiser schließlich in den ersten Ausstellungsraum. Sagas jauchzte innerlich auf, als er sich in einem Raum prall gefüllt mit diversen eindrucksvollen Gemälden wiederfand. Moah! Gigantisch! Anscheinend strahlte er dieses Gefühl förmlich aus, denn Nishikawa trat lächelnd zu ihm heran und fragte „Na, gefällt es Ihnen?“ „Oh ja, das tut es allerdings. Es ist unglaublich.“ Saga war wirklich hin und weg und so begann er ein recht ausschweifendes Gespräch mit Nishikawa über die abstrakte Kunst. Die Zeit verging schneller als gedacht und so sehr Saga doch eigentlich auf seinen schwarzhaarigen Freund fixiert war, so sehr konnte er doch nicht umhin, in diese Welt der Kunst regelrecht einzutauchen. Dass Tora ihn beinahe unentwegt beobachtete und immer wieder verstohlen zu ihm linste, entging Saga in seiner Faszination vollkommen. „Ah, Sakamoto-san, ich freue mich wirklich außerordentlich Sie kennen gelernt zu haben. Sie haben einen exzellenten Geschmack. Ich würde mich freuen, Sie auf meiner nächsten Ausstellung wieder begrüßen zu dürfen.“ Oh Gott, Saga blieb die Spucke weg. Wie krass geil war das denn! „Sehr gern, Nishikawa-san. Es wäre mir eine große Freude.“ Eine kleine Verbeugung folgte und Saga war sich sicher, das Herz dieses Mannes im Sturm erobert zu haben. Er war einfach nur brillant! Tschaka! Sofort schaute er zu Tora, hoffte, dass dieser seinen gesellschaftlichen Erfolg mitbekommen hatte und sah mit Genugtuung, wie Tora ihn anlächelte. Saga erwiderte es nur und drehte sich zu dem immer noch redenden Nishikawa. Dieser betrachtete grad ein Gemälde einer deutschen expressionistischen Künstlervereinigung und schien davon recht angetan zu sein. Gerade als Saga auf einen Kommentar eingehen wollte, erhob Tora seine tiefe Stimme. „Nishikawa-san, bitte entschuldigen Sie, aber ich müsste mich und Sakamoto für einen Moment entschuldigen.“ Saga fiel auf, dass Tora leicht ungeduldig wirkte und er konnte sich schon erklären woran das lag. Ehrlich gesagt, er musste auch mal! Naja, nicht wirklich, aber doch sah er die Chance, es als Ausrede für ein wenig Zweisamkeit zu nutzen. Vielleicht würden sie das von vorhin ja wiederholen?... „Nicht doch, nicht doch. Gehen Sie nur! Wir sehen uns dann bei der Nachfeier, Amano-san“ antwortete Nishikawa mit einem kleinen Zwinkern und Saga fragte sich, warum er Tora jetzt diese kleine Geste hatte zukommen lassen. Na, wie dem auch sei. Tora verbeugte sich leicht und führte Saga hinaus durch einen anderen Raum. „Boah, Tiger, zum Glück hast du was gesagt. Ich brauch dringend mal ‘ne Pause.“ Saga drehte sich im Gehen zu Tora, der nur ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen trug. Warum, wusste Saga nicht, aber es steckte ihn an und so schritt er munter weiter, wo lang Tora ihn auch immer führen würde. „Bist du dir sicher, dass es hier zu den Toiletten geht?“ fragte Saga dann doch irgendwann, war ihm der weite Weg doch ein wenig merkwürdig vorgekommen. Was sollten nur die ganzen alten Säcke machen, wenn sie aufs Klo mussten? Mit ihren Krücken erst mal eine halbe Marathonstrecke bewältigen? Sicherlich nicht. „Nur die Ruhe“ meinte Tora schlicht und war sich anscheinend genau bewusst, dass er Saga damit nur noch mehr unter Spannung setzte. Wie fies! So ließ er sich weiterhin schweigend von Tora durch kleine und große Gänge führen und vergaß nach kurzer Zeit beinahe, dass sie ja eigentlich ein Ziel hatten. Plötzlich jedoch blieb Tora abrupt stehen und Saga bemerkte, dass sie sich vor einer kleinen unscheinbaren Tür befanden. Nanu? Das war definitiv nicht die Toilette. Fragend blickte er zu Tora, der irgendetwas in seiner Hosentasche zu suchen schien, es aber anscheinend nicht fand. „Soll ich dir helfen?“ meinte er nur und bemerkte amüsiert, wie Tora ihm einen erstaunten Blick zuwarf, der Saga ein wenig überheblich werden ließ. Entschlossen langte er einfach in die Hosentasche Toras und hörte mit Genugtuung, wie der andere erschrocken die Luft einzog. Oh, wie er solche Spiele liebte! Er sah wie sich Tora hektisch umblickte, wahrscheinlich um sich zu vergewissern dass sie niemand beobachten würde. Aber so abgelegen wie sie hier waren, konnte sich Saga einfach nicht vorstellen, dass jemand sie entdecken würde. Gerade genoss er das Gefühl der Überlegenheit, als er plötzlich einen funkelnden Blick erhaschte und stockte. Toras Hand hatte sich um seinen Unterarm geschlossen und drückte seine Hand immer weiter gen Schrittrichtung. „Wenn du schon dabei bist, dann hol es doch gleich raus“ kam es rau von Tora und Saga suchte schlagartig eine heftige Gänsehaut heim. Hatte er sich das jetzt eingebildet oder hatte Tora ihm wirklich gerade eine Erlaubnis gegeben? Ungläubig und gar nicht mehr so übermütig schaute Saga zu dem Schwarzhaarigen auf und versuchte zu erkennen, ob Tora das nun wirklich ernst gemeint hatte. Dieser grinste jedoch nur breit und führte nun seine eigene Hand mit in die eigentlich viel zu kleine Hosentasche. Oh Gott… Saga wollte schon innerlich sterben bei dem Gedanken, was er gleich berühren würde, da zog Tora jedoch seine und Sagas Hände zurück. Der Brünette schaute nur verwundert auf seine Handfläche, wo ihn plötzlich ein kleiner glänzender Schlüssel an schimmerte. Er dropte gedanklich. Ach das hatte Tora gemeint! „Mach sie auf“ ertönte es neben ihm und Saga besann sich der Situation, ehe er sich nun mit einem mulmigen Gefühl im Bauch der Tür zuwandte. „Muss ich mich jetzt fürchten?“ witzelte Saga leicht nervös, wollte er doch irgendwie herausfinden, was Tora mit dieser Aktion beabsichtigte. „Nein…“ erklang es plötzlich ganz nahe seines Ohres, was Saga unwillkürlich erschaudern ließ. Überrumpelt steckte er den kleinen Schlüssel einfach ins Schloss und ließ die Tür mit einem leisen Klicken aufspringen. Die ganze Situation kam Saga plötzlich leicht bizarr vor und so verspürte er allmählich ansteigende Aufregung, wusste er doch nicht, was ihn jetzt erwarten würde. Bevor er sich jedoch darüber Gedanken machen konnte, hörte er nur ein leises „Komm“ und sogleich ergriff Tora seine Hand. Er zog Saga in den kleinen Raum, der nur durch ein schmales Fenster hoch oben beleuchtet und somit fast gänzlich von Dunkelheit gefüllt war. Doch trotz der schwachen Lichtes konnte Saga deutlich erkennen, was dort in der Mitte des Raumes auf ihn wartete. Und es verschlug ihm den Atem. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Umfrage: Wievielen von euch ist es gestattet adult-kapis zu lesen? ^^ Antwort bitte per ENS oder im Kommi ~ je nach dem müsste ich dann einige Kapis in zwei Versionen hochladen (wegen der Storyline) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)