Butterflies and Hurricanes von Losy () ================================================================================ Kapitel 7: ~Sechs Non-Adult~ ---------------------------- Soo~ Und noch einmal in einer jugendfreien Variante ^^ Schade Leute, ihr verpasst was xD (das ist fies... ich weiß...) Ich hab den Teil einfach rausgenommen und die Stellen direkt darum ein wenig umgeschrieben, sodass der Lesefluss nicht wirklich gestört wird (hoffe ich zumindest) Damit ihr trotzdem im Geschehen seid: 2 mal!! Die Wand musste so einiges aushalten ^^ Insofern widme ich diese non-adult Version der Wand :) ~~~~~~*°*~~~~~~ Mit einem Ruck drehte er sich zu Tora und starrte ihn an. „Das ist nicht dein Ernst!“ Völlig fassungslos, verwirrt und einfach nur ungläubig erwartete er eine Antwort von Tora, gerade so, als solle dieser ihm auf der Stelle widersprechen. Aber Tora grinste nur. „Doch, das ist es.“ Saga klappte der Mund auf. „Oh Kami…“ flüsterte er und drehte sich wieder zu dem Objekt in der Mitte des Raumes. Er trat näher an die kalte Glasvitrine und strecke seine nun leicht zitternde Hand aus, die jedoch Millimeter vor der Scheibe innehielt. Gerade war er einfach nur geplättet. Die leichten Spiegelungen des Glases funkelten ihm entgegen und anhand dieser Erscheinung, traute er sich einfach nicht, seine Hand weiterzuführen. „Tora, woher weißt du…?“ Der Schwarzhaarige stand noch immer hinter ihm im Raum, kam nun jedoch ebenfalls zu dem Objekt und stellte sich dicht neben den Brünetten. „Ich höre dir halt zu, wenn du mir etwas erzählst“ meinte Tora nur und Saga konnte nicht umhin, von diesen Worten extrem gerührt zu sein. Nur die Ruhe Saga, nicht überreagieren! Atmen, atmen… ruhig atmen! „Wow… Tiger, das ist einfach nur Wahnsinn! Das Original…?“ Immer noch schaute Saga wie gebannt auf das Bild, welches hinter der Glasscheibe auf einem kleinen Sockel thronte. „Hai, das Original von 1953. Ziemlich beeindruckend, oder?“ Für einen Moment wandte Saga seinen Blick ab um Tora in die Augen zu schauen. Mit wie viel Freude er ihn gerade anstrahlte, war dem Brünetten gar nicht bewusst, doch legte sich auch ein ehrliches Lächeln auf Toras Lippen, als er Saga so begeistert sah. „Beeindruckend? Das ist nicht nur beeindruckend, das ist einfach vollkommen… krass!“ Tora schmunzelte daraufhin nur und er bemerkte, wie sich Saga wieder zurück zur der Vitrine gedreht hatte. „Kono Takashis ‚Sheltered Weaklings – Japan‘… Ich glaub‘s nicht…“ hauchte Saga und man sah ihm an, wie sehr es ihn beeindruckte, dieses Bild live und in voller Pracht vor sich zu haben. „Schau dir diese geniale Kunst an! Wie kann man so genial sein?“ Immer noch beeindruckt schwelgte Saga vor sich hin und sah nicht, wie Toras Ausdruck sich leicht veränderte. Erst als er plötzlich ein ungewohntes Gefühl an seiner Hand spürte, wandte er seinen Blick von dem Bild ab und schaute perplex hinunter. Toras Hand hatte seine einfach genommen und führte sie nun zur Vitrine, wo er Sagas Finger leicht auf das kalte Glas legte. Ein Schauer durchfuhr den Brünetten, war das Glas doch irgendwie unerwartet kühl. Gerade breitete sich eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen aus, als er die Wärme von Tora auf seinem Handrücken spürte. Der Schwarzhaarige hatte seine Hand auf die Sagas gelegt und drückte sie leicht gegen das Glas, gerade so, als wolle er Sagas Empfindungen durch den Kontakt ihrer Hände teilen. Und mit einem Mal schien eine tiefe Vertrautheit in der Luft zu hängen, die Saga meinte bereits zu kennen. Doch war das anhand der Umstände nicht schlichtweg unmöglich? Langsam löste er seine Finger von der Glasscheibe und nahm Toras Hand in die seine. „Tora…“ begann er zu sprechen, obwohl er nicht wusste, was er sagen wollte. Wie sollte er das anstellen? Die Frage, ob nur er diese Bindung zwischen ihnen fühlte, beschäftigte ihn so sehr, dass er drauf und dran war Tora einfach darauf anzusprechen. Doch irgendwie traute er sich das nicht… „Hm?“ unterbrach Tora seine inneren Zweifel und machte Saga klar, dass er jetzt irgendetwas sagen musste. „…Sag mal, …woher hattest du den Schlüssel?“ Warum Saga gerade das jetzt fragte, wusste er selbst nicht. Zwar schwirrten ihm gerade ganz andere Gedanken durch den Kopf, aber irgendwie wollte er das trotzdem wissen. Tora sah ihn überrascht an und begann sofort zu grinsen. „Na was glaubst du denn. Von Nishikawa hab ich den. Ich hatte mich vorhin ein wenig mit ihm über die Ausstellung unterhalten und zufällig erwähnte er, dass im Big Sight eines der Original Werke von Takashi untergebracht ist. Und da ich ja wusste, wie du zu dem Künstler stehst hab ich gleich mal nachgefragt. Et violá.“ Tora ließ dabei seine freie Hand leicht über den Raum gleiten und entlockte Saga ein leises Auflachen. „Achsoo~ ist das also. Aber sag mal…“ geistesabwesend strich Saga mit seinen Fingern leicht an Toras entlang, „das mit Takashi… Du wusstest wirklich, dass er einer meiner Lieblingskünstler ist?“ Fragend schaute er zu Tora und irgendwie kam es ihm so vor, als hätte sich der Abstand zwischen ihnen beinahe verflüchtigt. „Wären wir sonst hier?“ antwortete Tora amüsiert und schenkte ihm ein breites Lächeln, das Saga einfach nur erwidern konnte. Tora hatte ihm wirklich eine verdammt große Freude bereitet und allein, dass er ihm so genau zuzuhören schien, wenn er etwas von seiner Kunst erzählte, machte ihn wirklich glücklich. Er strahlte Tora an und in diesem Moment schien einfach alles richtig zu sein. Mittlerweile waren sie sich so nahe gekommen, dass Saga deutlich Toras wunderbaren Duft ausmachen konnte. Er liebte das Parfum des anderen, liebte überhaupt alles an dem Mann, der so wunderbar dicht vor ihm stand. Für einen Moment vergaß er alles um sich herum, blendete es einfach aus und verlor sich in dem durchdringenden Blick, den Tora ihm schenkte. Ohne es wirklich zu merken umgriff er auch mit seiner anderen Hand Toras, führte sie zusammen und genoss dieses Gefühl der Verbundenheit. Es war so wunderbar warm… Tora sah ihn weiterhin einfach nur an und je länger dieser Blick auf Saga lastete, desto aufgewühlter wurde er. Diese Spannung, die sich zwischen sie gelegt und Sagas ganzen Körper so langsam aber sicher vereinnahmt hatte, stieg immer weiter an. Mehr und mehr meinte Saga diesem Druck nachgeben zu wollen, der sich von innen her nach außen zu drängen versuchte. Und dann begann Tora zu Lächeln. Wie in Zeitlupe hob er ihre ineinander verschlossenen Hände, führte sie immer weiter nach oben, bis er schließlich einen zarten Kuss darauf hauchte. Und nun war für Saga die Zeit vorbei, noch länger an sich zu halten. Er schlang seine Arme um den Schwarzhaarigen und presste sich an ihn. Seine Hände wanderten über Toras Rücken, die eine fand schnell ihren Weg in den freigelegten Nacken und begann sachte, die kleinen Härchen zu kraulen. Er merkte deutlich, wie Tora nach einem kurzen überraschten Laut sofort darauf einstieg und Saga fest in seine Arme drückte. Ihr Atem wurde lauter, sie berührten und streichelten sich, an allen möglichen Stellen, die sie erreichen konnten. Sagas Hände wanderten wie aus einer eigenen Bewegung Toras Rücken hinab, bis zu dessen Steiß, wo sie einen kurzen Moment verweilten. Mit einem kleinen Ruck packte er Toras Hintern und drückte sich gleichzeitig fest gegen den Körper, der unter seinen Berührungen zu zerfließen schien. Tora keuchte. Offensichtlich hatte er mit so einer Aktion nicht gerechnet. In Saga brodelte es. Er hörte nur Toras erschwerten Atem, wie der Schwarzhaarige beinahe gehetzt klang. Immer noch trafen sich ihre Blicke und die Veränderung, die Saga in den Augen des anderen lesen konnte, machte ihn einfach verrückt. Toras Augen wurden immer dunkler. Sie fixierten ihn so intensiv, dass Sagas ganzer Körper zu kribbeln begann. Er spürte, wie Tora immer ungestümer mit seinen Händen über Sagas Körper wanderte. So nah es überhaupt ging pressten sie ihre Körper aneinander und plötzlich entwich auch Saga ein heiseres Keuchen. Tora hatte es ihm gleich getan und seine Hände fest in Sagas Hinterteil vergraben. Oh Kami… Und plötzlich spürte Saga wie er mit einem Ruck den Boden unter den Füßen verlor. „Nghh~ Tora…“ Der Schwarzhaarige hatte ihn in einer schnellen Bewegung angehoben, sodass Saga nur seine Beine um dessen Steiß schlingen konnte. Verdammt, war diese Pose verrucht… Saga musste sich stark zurück halten, um nicht laut aufzustöhnen, als er bemerkte, wie Tora ihn immer wieder gegen sich drückte. Sein Kopf kippte nach vorn und seine Stirn traf Toras, dessen Atem nun heiß gegen seine Lippen perlte. Wie er es liebte, den anderen so verdammt nah an sich zu spüren. Es machte ihn schier verrückt, wie Tora auf all seine Berührungen so intensiv reagierte, sodass er einfach mitgerissen wurde. Ungezügelt holte er sich das, wonach er verlangte, wonach sich sein ganzer Körper sehnte und schien auch Tora damit seine letzte Zurückhaltung zu nehmen. Sie wurden immer hemmungsloser und Saga war klar, auf welche Weise das hier enden würde. Und er freute sich darauf… Erschöpftes Keuchen füllte den Raum, wurde ab und an nur durch schweres Schlucken unterbrochen. „Tora.. das war…“ wieder musste Saga schlucken und versuchte krampfhaft seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. „…Das war der Wahnsinn…“ Er spürte die Wand in seinem Rücken, an der sie mittlerweile langsam hinab gerutscht waren. Was er hier gerade mit dem Schwarzhaarigen hatte erleben dürfen, würde Saga definitiv nie wieder vergessen. Tora hatte ihn so bestimmt und knallhart gegen die Wand gevögelt, dass Saga meinte, die nächsten Tage keinen ordentlichen Schritt mehr laufen zu können. Doch gab es gerade wichtigeres, was seine Gedanken vereinnahmte… Tora hielt ihn noch immer in den Armen, verschaffte ihm damit so viel Geborgenheit, dass er einen Moment erschöpft die Augen schloss. Alles fühlte sich gerade einfach nur toll an. Es war so warm, Tora war überall und er hätte jetzt nichts lieber getan, als in den Armen des anderen einzuschlafen. Reflexartig schmiegte er sich an Tora, vergrub sein Gesicht an dessen Brust und spürte den schnellen Herzschlag, der ihm irgendwie vertraut vorkam. Es fühlte sich an wie sein eigener Rhythmus und Saga wurde mal wieder klar, dass er sich noch nie so zu einem Menschen hingezogen gefühlt hatte. Fest krallte er sich in Toras Shirt und kuschelte sich regelrecht in dessen Armen ein. Normaler Weise war Saga nicht der Typ, der sich so schutzbedürftig vor anderen zeigte. Lediglich mit Uruha war es etwas anderes. Nur bei seinem besten Freund offenbarte er diese Seite an sich, die ihn so verletzbar machte. Doch hatte er bei Tora irgendwie das Gefühl, dass er einfach so sein konnte wie er war und so gab er sich ganz dessen Wärme hin, die ihn mittlerweile umhüllte. Wie unglaublich... „Saga…“ Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er von irgendwo leise Toras Stimme. Doch sie klang so fern, dass er sie beinahe überhört hätte. „Mhhh…“ machte er nur und schmiegte sich in seinem Halbschlaf noch enger an den so vertrauten Körper. „Hey Saga… Nicht einschlafen.“ Ein leichter Windhauch pustete gegen sein Ohr und ließ Saga ein wenig erschaudern. „Hmm?“ Schwerfällig öffneten sich seine Augenlider und er blickte planlos umher. Mittlerweile war er halb in Toras Schoß gerutscht, hatte sich beinahe in dessen Armen eingekugelt und spürte nur, wie Tora ihn fest umschlungen hielt. Man, das war wirklich gemütlich... Unwillig richtete er sich auf und spürte wie sich ihm die Wärme entzog. „Maah~… fast eingeschlafen…“ nuschelte er und rieb sich kurz über die Augen, um wieder einigermaßen klar zu werden. „Das hab ich bemerkt“ grinste Tora und Saga konnte nicht umhin, sich dem anzuschließen. Noch einmal wischte er sich über die Augen und merkte, wie sich die Müdigkeit langsam verabschiedete. „Hättest mich ja davon abhalten können…“ Ein schelmischer Blick traf Tora, der nur belustigt auflachte und amüsiert „Hast du etwa noch nicht genug?“ fragte. Saga musste ob dieser Frage einfach lachen. „Du weißt doch wer ich bin, Tiger. Ich bin unersättlich“ flüsterte er und leckte sich provokant über seine schönen Lippen. „Jaja, schon klar. Aber ich denke doch wir sollten langsam wieder zu Nishikawa zurückgehen, sonst verpassen wir ja das Beste.“ Tora erhob sich und streckte Saga seine Hand entgegen, um ihm ebenfalls aufzuhelfen. Dieser ergriff nur schmunzelnd Toras Hand und nuschelte leise und eher zu sich selbst „Das Beste hab ich doch gerade hinter mir“, ehe er sich voll aufrichtete. Tora schienen die leisen Worte nicht entgangen zu sein, stand er doch nur mit einem breiten Grinsen vor Saga und beobachtete ihn. Auch Saga stand einfach nur da und sah den Schwarzhaarigen an, bevor sein Blick nach unten schweifte und an Toras immer noch unverdeckter Körpermitte hängen blieb. Mit funkelnden Augen betrachtete er, was er dort sah, als Tora plötzlich seine Stimme erhob. „Hilfst du mir?“ Sagas Blick ruckte nach oben und er sah belustigt, wie Tora ihn anzüglich betrachtete. „Wenn du mir dafür auch hilfst…?“ Ein beinahe diabolisches Funkeln lag in Sagas Augen, als er nah zu Tora herantrat und seine Arme um dessen Hüfte schwang. „Aber gern doch“ säuselte Tora nur und tat es dem Brünetten gleich. Dass sie sich durch die Aktion schon wieder unglaublich nahe kamen störte Saga nicht im Geringsten. Eher im Gegenteil, er genoss es einfach Tora zu spüren. Und da war es ihm gänzlich egal, was ihm der Schwarzhaarige für Berührungen schenkte. Langsam zogen sie sich gegenseitig die Hosen wieder über die Hüftknochen, doch nicht, ohne sanft ihre Lippen zu erhaschen und dem anderen einen innigen Kuss zu rauben. Nach einer kurzen Zeit, in der sie die Gürtel schon längst wieder geschlossen, die Vereinigung ihrer Lippen aber noch nicht gelöst hatten, gab Saga Tora einen letzten kleinen Kuss und zog sich von ihm zurück. „Komm, Tiger, wir sollten jetzt zurück.“ Kurz vor dem Rausgehen drehte sich Saga noch einmal um und betrachtete sehnsüchtig das Gemälde, das er jetzt zurück lassen musste. „Hach, am liebsten würde ich es klauen…“ flüsterte er und hörte neben sich nur ein leises Auflachen. „Ich glaub dann wär Nishikawa gar nicht mehr so angetan von dir, mh?“ „Naja, hast Recht.“ Er seufzte leicht theatralisch und ließ die Tür leise ins Schloss fallen. „Musst noch abschließen“ sagte er zu Tora, der ihn schon voller Elan mit sich gezogen und beinahe den kleinen Gang verlassen hatte. „Ach, ja richtig.“ Er beobachtete Tora dabei, wie er sich nochmal zur Tür begab und diese mit einem leisen Geräusch wieder verriegelt wurde. Mann, hatte Tora aber auch einen geilen Körper… Die ganze Rückenpartie und der knackige Hintern… Völlig versunken, in das Erscheinungsbild des anderen, bemerkte Saga nicht, wie Tora bereits wieder vor ihm stand und ihn angrinste. „Na, was träumst du grad?“ riss ihn die tiefe Stimme aus seinen Gedanken und er sah nur, wie Tora ihn amüsiert musterte. „Ach, nichts. Hab nur nachgedacht“ wich er schnell aus und setzte sich in Bewegung, um sich wieder zu den Ausstellungsräumen zu begeben. „Werden die sich nicht wundern...? Ich mein, wir waren total lange weg“ fragte er leise, während er sich im Gehen zu Tora drehte und ihm einen fragenden Blick schenkte. Der winkte jedoch nur lässig ab und führte Saga weiter durch die Gänge, durch die sie vor nicht allzu langer Zeit schon mal gelaufen waren. Sie schwiegen weiterhin, schien doch jeder gerade seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Am liebsten hätte Saga jetzt einfach Toras Hand ergriffen und das Gefühl von eben nochmal aufleben lassen, welches Toras Kontakt so mit sich brachte. Denn irgendwie beschlich es Saga, dass sich diese Vertrautheit von vorhin so langsam wieder verabschiedete. Nur warum, das wollte ihm einfach nicht klar werden. Leicht zweifelnd schaute er zu dem Schwarzhaarigen, der ins Nichts starrend neben ihm her lief. Ob er ihn vielleicht darauf ansprechen sollte? War es nicht immer besser, wenn man über so etwas sprach? Er überlegte noch kurz und gerade als er tief durchatmete, um das schwierige Thema anzuschneiden, wurde er in seinem Plan unterbrochen. Lautes Stimmgewirr verdeutlichte ihm, dass sie bereits wieder bei den Ausstellungsräumen angelangt waren und ehe er es sich versah, überquerten sie die Türschwelle zu dem großen Foyer. Na super. Hatte er mal wieder zu lange gezögert... „Komm“ hörte er Tora neben sich, der augenblicklich leicht vor ihm lief und ihnen einen Weg durch die vielen Leute bahnte. Viel zu schnell waren sie bei den üblichen Verdächtigen angelangt und wurden sogleich munter empfangen. „Ahh, Amano-san, Sakamoto-san, da sind sie ja wieder.“ Mit einem freundlichen Lächeln trat Nishikawa einen Schritt zur Seite, um für Saga und Tora Platz an dem kleinen Stehtisch zu machen. „Hat es ihnen gefallen?“ wandte er sich mit gesenkter Stimme an Saga und der Brünette konnte Nishikawa ansehen, dass er ahnen konnte, wie sehr Saga dieses Bild umgehauen hatte. „Gefallen? Nishikawa-san, entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber was Sie mir da ermöglicht haben war einfach nur Wahnsinn. Ich danke Ihnen, ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages wirklich ein Original von Kono Takashi vor meinen Augen haben würde. Er ist definitiv einer meiner Lieblingskünstler, müssen Sie wissen.“ Mit jedem Wort das Saga sprach wurde Nishikawas Lächeln immer breiter. Er schien sich wirklich zu freuen, dem Brünetten eine so große Freude gemacht zu haben. „Oh wirklich? Und ich dachte mir schon, dass sie diesen begnadeten Künstler kennen. Aber dass es einer ihrer favorisierten Künstler ist, hätte ich mir bei Ihrem Geschmack ja auch wahrlich denken können.“ Nishikawa lachte heiter auf und auch Saga musste ob dieses Kompliments leicht schmunzeln. Er unterhielt sich noch eine ganze Weile mit Nishikawa über sein Studium, seine Semesterarbeit und seine künstlerische Orientierung. Es machte Saga wirklich Spaß, denn in Nishikawa schien er jemanden gefunden zu haben, der gleichermaßen an der Kunst interessiert war, wie er selbst und dabei auch noch auf der gleichen Wellenlänge zu sein schien. Als Nishikawa ihm dann auch noch seine Unterstützung zu seiner Semesterarbeit und anderen Kunstprojekten anbot, war Saga klar, dass er am heutigen Abend eine der wichtigsten Beziehungen für seine Kariere geknüpft hatte. Irgendwann gesellte sich auch Toras Manager zu ihnen, den Saga jedoch irgendwie nicht sonderlich sympathisch finden konnte. Er war groß, verdammt hübsch und war anscheinend selbst ein ehemaliges Model, den das Alter einfach vom Laufsteg katapultiert hatte. Tora schien sich echt gut mit dem zu verstehen und zu Sagas Unmut bemerkte er, wie dieser verteufelt hübsche Kerl viel zu charmant mit Tora umging. Schlimmer war jedoch, dass Tora drauf einstieg und so vertieft war, in irgendwelche Gespräche, dass sich Saga wirklich dabei erwischte, wie er vor seinem inneren Auge den Manager einfach von Tora wegstieß und ihn für seine Anmachversuche beschimpfte. Argh! Dass er aber auch immer so schnell eifersüchtig werden musste. Unmöglich! Er konzentrierte sich stattdessen weiterhin auf das Gespräch mit Nishikawa und so vergingen die nächsten zwei bis drei Stunden, in denen der Brünette nicht nur neuen Leuten vorgestellt, sondern auch herzlich in diese Welt der Einflussreichen aufgenommen wurde. Er musste ja selbst zugeben, dass er hier durchaus reinpasste. Als er sich irgendwann gerade mit einem relativ erfolgreichen freischaffenden Künstler unterhielt, spürte er plötzlich, wie sich eine Hand auf seine Schultern legte und sich jemand neben ihn stellte. Er unterbrach in dem Satz, den er hatte sagen wollen und schaute fragend zur Seite, wo er einen leicht grinsenden Tora erblickte. Gerade als er ansetzen wollte, um seinem Gesprächspartner nicht das Ende seines Satzes vorzuenthalten, begann Tora allerdings zu sprechen. „Ich werde mich jetzt langsam auf den Weg machen, hab morgen ziemlich früh ein Shooting. Willst du gleich mitkommen oder noch bleiben?“ Kurz überlegte der Brünette, nickte dann jedoch mit einem kurzen „Hai, ich komme mit“ und entschuldigte sich bei dem anderen Mann, der ihnen nur noch freundlich einen guten Rückweg wünschte. Nach dem sie sich von allen verabschiedet hatten, wobei Nishikawa Saga noch seine Nummer zukommen ließ – yeah Baby! -, liefen sie beinahe schlendernd durch das große Eingangsportal, dass sie wieder raus in die kühle Nacht führte. Saga wusste nicht warum, aber irgendwie war es seltsam, seitdem sie zwei wieder unter sich waren. Tora sprach kein Wort mit ihm, schien nur abwesend in seinen Gedanken herumzuwüten, verzog er doch ab und an leicht das Gesicht. Was auch immer jetzt los war, es bedrückte Saga irgendwie. Das erste Mal überhaupt empfand er das Schweigen, das sich zwischen sie gelegt hatte, als unangenehm und so entschloss er, einfach das anzusprechen, was er vorhin schon hatte zur Sprache bringen wollen. „Du, Tiger, sag mal…“ begann er und lenkte seinen Blick zu dem Schwarzhaarigen, der immer noch nach vorne starrend neben ihm lief. Mit einem tiefen „Hm“ signalisierte Tora, dass er Saga zuhörte, doch so ganz offen schien der andere für ein Gespräch gerade nicht zu sein. Und trotzdem wollte der Brünette das jetzt endlich geklärt haben. „Naja, sag mal, das vorhin… Was… Was sollte das eigentlich?“ Einen kurzen Moment schien es so, als fühlte sich Tora auf irgendeine Weise ertappt, huschte sein Blick doch auffällig unruhig über die fast vollkommen leere Straße. Ein leises Räuspern folgte, was die Situation nur noch angespannter werden ließ. Und dann schien Tora endlich die passenden Worte gefunden zu haben, die Saga jedoch in seiner Bewegung starren ließen. „Vergiss das von vorhin einfach. Es war nichts.“ Schockiert stand Saga einfach nur da und sah, wie Tora sich zu ihm umdrehte. „Komm, weiter.“ Doch er ignorierte die Aufforderung des anderen einfach. „Wie, vergessen? Es war nichts, sagst du? Ich finde ehrlich gesagt schon, dass da was war.“ Er setzte sich wieder in Bewegung, doch nicht ohne Tora einen mehr als abschätzenden Blick zuzuwerfen. Was zur Hölle sollte das denn jetzt schon wieder? Warum erklärte Tora ihre intimen Momente immer für nichtig? „Ach komm Saga, mach nicht so ‘nen Aufstand, das ist-“ „Als würde ich ‘nen Aufstand machen. Tora wir hatten Sex, ist dir das entfallen?“ Völlig ungläubig versuchte er, Toras Blick auf sich zu ziehen, doch der Schwarzhaarige schaute wie versteinert gerade aus. „Ist mir nicht entfallen Saga, aber komm schon. Das war nur Sex, ne schnelle Nummer zwischendurch. Das müsste doch gerade dir bekannt vorkommen.“ Mehr sagte Tora nicht und in diesem Moment war Saga einfach zu fassungslos, um irgendetwas Geistreiches von sich zu geben. Was lief denn jetzt schon wieder falsch? War er für Tora wirklich nicht mehr als ein beliebiger Zwischendurchfick? Die gute Laune, die ihm dieser Abend bis jetzt eigentlich beschert hatte, verflüchtigte sich so rasant, dass Saga einfach nichts dagegen tun konnte, als deprimiert aufzuseufzen. Schweigend und einen unnötigen Abstand wahrend liefen sie weiter Richtung der U-Bahn Station, die Saga nach Hause bringen würde. Aber er konnte das doch jetzt nicht so ungeklärt lassen! Ohne es zu wollen wurde er innerlich immer aufgewühlter, wenn nicht sogar verzweifelt. Für ihn war das vorhin alles andere als eine schnelle und x-beliebige Nummer gewesen. Es war so unglaublich intensiv und vertraut, dass er einfach nicht damit klar kam, wie Tora so anders darüber denken konnte. „Tora-“ setzte er an, wurde jedoch sofort von dem Schwarzhaarigen unterbrochen. „Ich bring dich noch zur Bahn.“ Distanziert und abweisend. Anders konnte Saga dieses Gefühl nicht beschreiben, was ihm der Mann seines Herzens gerade entgegen brachte. Es nahm ihm all seinen Mut und seine Lust, Tora erneut darauf anzusprechen, würde es doch nur in einem weiteren Versuch enden, das Thema unauffällig unter den Tisch zu kehren. Warum verhielt sich der Schwarzhaarige nur so? Er konnte es sich einfach nicht erklären, wie Tora schon wieder so tun konnte, als sei nichts gewesen. Obwohl, das tat er ja eigentlich nicht mal, viel schlimmer sogar. Er akzeptierte es und spielte es mit einer so vernichtenden Gleichgültigkeit runter, dass es nicht mehr wert war, als sich in einem Lokal ein Bier zu bestellen. In seinen verzweifelten Gedanken versunken, bemerkte Saga gar nicht, wie sie bereits die U-Bahnstation erreicht und den großen Torbogen passiert hatten. Just als Saga dies realisierte und seinen Kopf hob, sah er gerade noch wie sein Zug einfuhr. „Oh, das ist meine Bahn!“ rief er und drehte sich zu Tora, war er sich doch unschlüssig, ob er jetzt rennen oder einfach die 30 Minuten auf den nächsten Zug warten sollte. Tora nahm ihm diese Entscheidung ab, ergriff ihn bei der Hand und rannte los, wobei er Saga hinter sich herzog. Völlig überrumpelt ließ er sich zu seinem Zug ziehen und merkte gerade noch, wie Tora seine Hand löste, um ihn in die Bahn zu schieben. Viel zu schnell ertönte das Warnsignal, dass sich die Türen jetzt schließen würden und er hörte gerade noch ein „Komm gut nach Hause!“, ehe die Türen des Zuges mit einem lauten Geräusch zugefallen waren. Saga sah noch, wie Tora ihm ein Winken schenkte, als sich die Bahn auch schon in Bewegung gesetzt hatte und den Schwarzhaarigen aus seinem Blickfeld verschwinden ließ. Was für ein beschissenes Ende… ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)