Be my Bad Boy von Minami (Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16: Annäherung ---------------------------------- Ryou murmelte etwas Unverständliches, als Sonnenstrahlen sanft sein Gesicht kitzelten. Blinzelnd öffnete er seine verschlafenen Augen und starrte für einen Moment orientierungslos auf die Wand ihm gegenüber, bevor ihn der gestrige Abend wieder eiskalt einholte. Keuchend richtete er sich in eine sitzende Position auf, bevor er panisch nach links blickte. Zu seiner Erleichterung, und Überraschung, lag Mariku noch seelenruhig da, das Gesicht leicht schnarchend im Kissen vergraben. Lächelnd legte sich Ryou wieder auf die Seite, um seinen schlafenden Freund zu beobachten. Er sah im Schlaf so anders aus, so friedlich und entspannt. Ryou kicherte leise, als Mariku etwas murmelte und sich dann stirnrunzelnd auf den Rücken legte. Mit einem fast melancholischen Lächeln streckte Ryou seine Hand aus, um dem Blonden sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Er versuchte sich jede Kleinigkeit des Anderen einzuprägen, während dieser schlief. Heute konnte schließlich das erste und letzte Mal sein, dass Ryou ihn so sah. Der Weißhaarige schluckte schwer, bevor er sich nach vorne beugte und seine Lippen sanft auf Marikus presste. „Bitte gib mir noch eine Chance“, flüsterte er gegen dessen Lippen. „Bitte. Nur eine Chance. Ich hab dich doch gerade erst bekomme, ich will dich so früh nicht schon wieder verlieren.“ Er quiekte erschrocken auf, als Mariku plötzlich grunzte und leicht die Nase rümpfte. „Mmph.“ Mit einem Stöhnen öffnete er langsam ein Auge. Als er das helle Sonnenlicht, das durch die Rollläden ins Zimmer strahlte, bemerkte, drehte er sich mit einem lauten Brummen auf die Seite und zog die Decke über sich. Ryou beugte sich kichernd über den Größeren und zog die Decke bis zu Marikus Kinn herunter, bevor er ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. „Guten Morgen“, lächelte er. Mariku grunzte nur. „'Spät isses?“, fragte er mit schlaftrunkener Stimme nach. „Kurz vor halb Zehn“, antwortete Ryou, nachdem er einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte. „'Hölle“, brummte der Ägypter. „'No schlafn.“ Ryou lachte amüsiert auf, bevor er Mariku einen letzten Kuss gab, welcher nur erneut brummend die Nase rümpfte. „Dann schlaf noch was. Aber ich werd gleich Frühstück machen. Wenn du also was essen möchtest, solltest du nicht mehr allzu lange schlafen.“ Ohne zu antworten, schlug Mariku die Decke über seinen Kopf. Ryou warf ihm ein liebevolles Lächeln zu, bevor er langsam aufstand und ins Badezimmer ging. Als er sich fertig gewaschen hatte, trat Ryou summend ins Wohnzimmer. „Morgen, onii-chan!“, begrüßte ihn plötzlich eine aufgeweckte Stimme. „Morgen, Amane“, erwiderte Ryou und winkte seiner kleinen Schwester, welche momentan Wii spielte, zu. „Wo ist Mariku?“, fragte sie nach, ließ ihre Augen dabei aber nie vom Bildschirm. „Der schläft noch“, erwiderte Ryou, während er in die Küche trat und nach den Zutaten für sein alltägliches englisches Frühstück suchte. „Wieso bist du eigentlich schon auf?“, fragte er Amane irritiert. „Du schläfst doch sonst auch immer bis Mittag.“ Das Mädchen zuckte mit den Schultern, während sie enthusiastisch mit dem Nunchuk rumwedelte. „Einfach so. Ich bin aufgewacht und konnte dann nicht mehr einschlafen.“ „Achso.“ Damit wandte sich Ryou wieder dem Essen zu. Mehrere Minuten lang brutzelte er in der Küche, bis er Amane schließlich darum bat, Mariku zu wecken. „Aber ich bin doch gerade am Spielen!“, jammerte das Mädchen und verschränkte trotzig die Arme. „Ich bin aber am Kochen“, erwiderte Ryou mit einem kleinen Schmunzeln. „Ich kann jetzt nicht weg vom Herd, aber du schon. Einfach Pause drücken und Mariku in meinem Zimmer wecken.“ „Grr!“ Knurrend ballte Amane ihre Hände zu Fäusten, bevor sie sie wie einen Trichter um ihren Mund legte. „A-Amane! Nicht-“, konnte Ryou ihr gerade noch zurufen, bevor ein ohrenbetäubender Schrei den Mund seiner Schwester verließ. „MARIKU!“, schrie sie lauthals und Ryou hätte schwören können, dass der Boden gebebt hatte. „BEWEG DEINEN ARSCH AUS DEM BETT! FRÜHSTÜCK IST FERTIG!“ Amane kicherte leise, als plötzlich ein dumpfer Aufprall zu hören war – scheinbar war Mariku aus dem Bett gefallen. Ein lautes Fluchen war zu hören, bevor es wieder still wurde. Ryou verzog leicht das Gesicht, während er mit seinem kleinen Finger im Ohr pulte. „Du hast wirklich eine sehr nette Art, Leute zu wecken, Schwesterherz“, meinte er sarkastisch. „Danke onii-chan!“, strahlte Amane ihn an, bevor sie sich wieder der Spielkonsole widmete. Ryou seufzte leise, während er den Speck in der Pfanne umdrehte. „Na toll, jetzt wird Mariku noch wütender auf mich sein“, murmelte er leise. Die nächsten Minuten herrschte Stille, da ertönten plötzlich schlurfende Schritte im Flur. Nervös richtete Ryou sich gerade auf. Sein Herz klopfte wie wild, während er auf Mariku wartete. Wie würde sein Freund reagieren? Würde er ohne ein weiteres Wort das Haus verlassen? Würde er Ryou beschimpfen und ihn dann wie das letzte Stück Dreck abservieren? Würde er- „Morgen, Mariku!“, wurde er plötzlich von Amanes putzmunterer Stimme aus den Gedanken gerissen. „Hast du gut geschlafen, Freund meines onii-chans?“ Ryou warf einen schüchternen Blick über seine Schulter. Mariku stand leicht gebeugt in der Mitte des Raumes. Seine Klamotten waren zerknittert und unordentlich, genau so wie sein Haar. Seine blonde Haarpracht stand noch wilder und exotischer ab und er sah nun wirklich aus, als hätte er einmal zuviel in die Steckdose gefasst. „Morgen“, grummelte der Ägypter nur und kratzte sich gedankenverloren am Bauch. Seine amethystfarbenen, noch total verschlafenen Augen durchsuchten langsam den Raum. Als seine Augen auf Ryous trafen, streckte er sich lauthals, bevor er in gemächlicher Geschwindigkeit zum Weißhaarigen schlenderte. „M-Morgen, Mariku“, begrüßte Ryou ihn mit einem unsicheren Lächeln. Mariku grunzte nur, als er hinter Ryou zum Stehen kam. Er gähnte laut, bevor er seine Arme um Ryous Hüften schlang, und den zierlichen Körper näher an sich zog, während er sein Gesicht in Ryous Nacken vergrub und diesen mit kleinen Küssen bedeckte. „Schaatz! Das kitzelt!“, kicherte Ryou leise und neigte seinen Kopf so, dass er dem Größeren in die Augen gucken konnte. „Bin so müde...“, murmelte Mariku leise und drückte Ryou näher an sich. Er gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er wieder einen Schritt zurück trat, seine Hände aber auf Ryous schmalen Hüften ließ. „Was kochst du da?“, fragte er mit gerümpfter Nase nach, während er einen Blick in die Pfanne erhaschte. „Das ist englisches Frühstück“, erklärte Ryou mit einem Lächeln. „Amane und ich lieben es!“ „Englisches Frühstück?“, wiederholte Mariku mit erhobener Augenbraue. „Jepp“, nickte Ryou. „Rührei, Speck und so weiter.“ „Warum frisst du so etwas?“, wollte Mariku wissen. „Hey!“ Mit einem Lächeln stieß Ryou ihm sanft den Ellbogen in den Bauch. „Das ist lecker! Außerdem bin ich eh halb Engländer.“ „Wirklich?“ Überrascht hob Mariku beide Augenbrauen. „Ja, mein Vater ist Japaner und meine Mutter war Engländerin...“, erzählte Ryou mit trauriger Stimme. Mariku summte anerkennend. „Wusste ich gar nicht. Dann kannst du gut Englisch, oder?“ Ryou nickte erneut. „Ja, ich bin zweisprachig aufgewachsen.“ „Du hast es gut“, murmelte der Blonde. „Ich bin total scheiße in Englisch. Ich schreib nur Fünfen und so.“ „Dann solltest du mehr lernen“, erwiderte der Kleinere und warf ihm einen strengen Blick zu. Mariku zuckte nur mit den Schultern. Einen Moment lang herrschte eine unangenehme Stille, bis sich Ryou plötzlich schüchtern räusperte. „Mariku?“, fragte er nach. „Hm?“ „Sind... Sind wir okay?“, fragte er mit leiser Stimme nach. „I-Ich mein wegen gestern Abend und so.“ Für mehrere Sekunden antwortete Mariku nicht. „Lass uns nach dem Essen darüber reden, ja?“, meinte er schließlich. Nervös knabberte Ryou an seiner Unterlippe und nickte dann zögerlich. Das hörte sich ja nicht wirklich gut an... Mariku seufzte laut, als er Ryous gequälten Gesichtsausdruck sah. „Guck, wir sind okay, alles klar?“, fing er an und drückte seine Lippen kurz auf Ryous Stirn. „Aber wir müssen uns dennoch unterhalten. Aber wie gesagt, lass uns das nach dem Essen machen, hm?“ „O-Okay“, krächzte Ryou leise. „Gut.“ Mariku nickte und ging dann zu Amane, um mit ihr ein wenig zu zocken, solange das Frühstück noch am Kochen war. xxx „Okay, ich muss zugeben, dass das besser als gedacht war“, meinte Mariku grinsend und rülpste zur Untermalung seiner Aussage laut, bevor er den leeren Teller von sich schob. „Ich bin eigentlich nur Toast oder Cornflakes zum Frühstück gewöhnt aber das war mal eine gelungene Abwechslung.“ „Ja, es schmeckt toll, oder?“, stimmte Amane enthusiastisch zu. „Aber nur, weil onii-chan so gut kochen kann!“ Mariku gluckste. „Du kannst echt gut kochen“, meinte er an Ryou gewandt. „Du bist echt eine perfekte kleine Hausfrau, weißt du das? Jetzt brauchst du nur noch ein sexy Schürzchen. Mit nichts drunter, versteht sich.“ Ryou verdrehte die Augen und schlug Mariku leicht auf den Kopf, bevor er aufstand, um das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. „Onii-chan? Ich geh jetzt zu Kenji“, verkündete Amane, während sie sich ihre Sneakers anzog. „Okay. Aber um Punkt 20 Uhr bist du wieder zuhause, alles klar?“, rief er ihr zu. Amane stöhnte auf. „Ja, Papa.“ Sie rollte mit den Augen und wandte sich dann an Mariku. „Bist du heute Abend noch da?“, fragte sie ihn. Mariku zuckte mit den Schultern. „Ich denk nicht.“ Das Mädchen schmollte leicht und öffnete dann die Tür. „Tschüß, onii-chan! Tschüß, Mariku!“ „Tschüß!“, rief Ryou ihr winkend zu. „Tschau und vergiss die Kondome nicht“, grinste der Blonde, bevor Amane die Tür zu schlug und sofort Stille herrschte. „Komm her, Ryou“, ertönte Marikus Stimme nach mehreren Minuten Schweigen. „O-Okay!“, erwiderte Ryou nervös und tapste dann ungeschickt zum Sofa, auf welchem Mariku bereits saß. Zögerlich setzte sich der Weißhaarige hin, hielt aber einen gewissen Abstand zwischen ihnen. Mariku seufzte schwer, bevor er mit einer Hand träge durch sein ungekämmtes Haar fuhr. „Hör zu, Ryou...“ Dieser wimmerte bei den Worten leise auf. Jetzt war der Moment gekommen. Jetzt würde Mariku mit ihm Schluss machen...! „Ich red nicht gern um den heißen Brei rum, also werd ich direkt sein, okay?“, fragte er nach. „Okay“, stimmte Ryou leise zu obwohl er wusste, dass er ein verflixtes Sensibelchen war und es für ihn eigentlich nicht okay war. „Ich wollte gestern Sex, du nicht“, fing Mariku an. Ryou zuckte bei diesen Worten leicht zusammen. Er wusste doch, dass es darum ging... Seufzend verschränkte der Ägypter die Arme und lehnte sich zurück ins Sofa. „Ich weiß, dass du noch Jungfrau bist und auf den Richtigen wartest und diesen Scheiß. Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber es ist deine Meinung und deswegen respektier ich es, wenn auch widerwillig.“ Ein kleines Schmunzeln huschte über seine Lippen. „Auch wenn viele denken, dass ich ein Vergewaltiger wäre, bin ich in Wirklichkeit keiner. Aber psst, das bleibt unter uns. Es ist nämlich gut für meinen Ruf, wenn alle denken, ich sei einer.“ Ryou nickte, ein Hauch von einem Lächeln auf seinen Lippen, bevor seine Miene wieder traurig wurde. „Du kannst mir nicht erzählen, es wäre zu früh für dich“, meinte Mariku weiter, die Stimme wieder ernst. „Deswegen schließe ich darauf, dass du nicht mit mir schlafen willst, weil ich nicht der 'Richtige' bin oder so.“ Er schnaubte trocken. „Daraus ergeben sich zwei Sachen...“ Ryou knabberte nervös an seiner Unterlippe. Eigentlich wollte er schon längst etwas erwidert haben, Mariku lag in seiner Vermutung nämlich falsch!, aber er traute sich nicht. Also hörte er zu, was der Andere ihm zu sagen hatte. „Erstens.“ Mariku hielt seinen Daumen in die Luft. „Wenn ich nicht der Richtige bin und du nicht mit mir schlafen willst, hat die Beziehung keinen Sinn und wir sollten Schluss machen.“ Ein jämmerliches Wimmern verließ Ryous Kehle. 'Nein, nein...! Nein, bitte nicht, nicht Schluss machen...!' „Zweitens.“ Nun hielt der Blonde seinen Zeigefinger hoch. „Ich bin dir nicht gut genug, um dir deine Jungfräulichkeit zu nehmen.“ „W-Was?“ Erschrocken klappte Ryou der Kiefer auf. Mariku dachte, ihm wäre der Blonde nicht gut genug? Mariku knurrte leise. „Jetzt tu nicht so! Ich kenne ach so unschuldige Typen wie dich! Die denken dann, ich wäre nicht gut genug für sie, weil ich ja schon ganz Domino City durchgevögelt hab!“ „S-Spinnst du?“, fragte Ryou ungläubig nach. „Wie kommst du denn auf so einen Mist?“ „Du kannst mir nicht erzählen, es wäre dir zu früh! Wir sind jetzt fast eine Woche zusammen und haben jeden Tag etwas miteinander unternommen! Wie lange willst du bitte noch warten?! Das ist nur eine beschissene Ausrede! Und ich hasse es, wenn man nicht direkt ist!“ „Ich war direkt!“, beschwerte sich Ryou. „Mariku, es ist mir zu früh! Ich hab noch nie mit jemanden geschlafen! Das 1. Mal sollte ein tolles Erlebnis sein, an das man sich immer erinnert! Ich will von dir nicht dazu gedrängt fühlen!“ Fluchend trat Mariku gegen den Tisch. „Fuck!“ Mit wutverzerrter Miene drehte er sich wieder zu Ryou. „Hör zu! Wenn du mir nicht sofort den wahren Grund nennst, dann-“ Klatsch. Mit perplexer Miene fasste sich Mariku an die nun pochende Wange. „Halt die Klappe, halt die Klappe, halt die Klappe!“, schrie Ryou plötzlich auf, die Hände zu Fäusten geballt und die Augen groß und wässrig mit unvergossenen Tränen. „Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wovon du da redest!“, brüllte Ryou weiter. „Alles, was du bisher gesagt hast war falsch, falsch, falsch! Falscher als falsch, du Blödmann! Ich will mit dir zusammen sein, ich will mit dir schlafen, ich brauche eben nur noch etwas Zeit!“ Ryou stoppte kurz, um zu Atem zu kommen. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig und schnell und er warf Mariku einen bösen Blick zu. Dieser saß wie versteinert war, die Hand immer noch auf seiner schmerzenden Wange, während er Ryou entgeistert anstarrte. „Hast du ein einziges Mal nachgedacht, bevor du deine vorlaute Klappe aufgemacht hast?! Nein, natürlich nicht! Denn dann wäre dir vielleicht der Gedanke gekommen, dass ich Angst hab! Ich hab Angst, dass ich schlecht im Bett bin und du mich deswegen verlässt! Ich hab Angst, dass ich etwas falsch mache und du mich auslachst! Ich hab einfach nur Angst, o-okay?!“ Das letzte Wort kam schluchzend hervor, da Ryou sich nicht mehr zusammen reißen konnte. Die Tränen flossen nur so über seine bleichen Wangen, während seine Schultern unkontrollierbar zuckten. „Ryou...“ Unsicher, was er jetzt machen sollte, legte ihm Mariku zögernd eine Hand auf den Kopf. „Du bist so ein B-Blödmann“, schluchzte der Weißhaarige lauthals und wischte mit seinen Ärmeln über seine feuchten Augen. „D-Das du überhaupt auf die Idee kommst, ich würde so etwas denken...“ Er atmete zitternd aus, bevor er seine Arme um Marikus Nacken schlang und seine Nase in dessen Haar vergrub. „Du bist echt ein Dummkopf“, nuschelte er und lächelte leicht als er spürte, wie sich Marikus Hände auf seine Hüfte legten. „Ich möchte mit dir zusammen sein und auch mit dir schlafen.“ Seine Wangen wurden plötzlich heiß als ihm bewusst wurde, wie offen er gerade war. Sonst fiel es ihm schon schwer, das Wort Sex nur auszusprechen! Und jetzt redete er mit Mariku darüber, ohne zu stottern! Das war definitiv ein Fortschritt. „Nur... Nur lass mir einfach noch ein bisschen Zeit, okay? Ich spreche ja nicht von Monaten oder Jahren, sondern einfach von ein paar Wochen.“ Mariku seufzte schwer. „Okay“, stimmte er schließlich zu. „Aber nur, weil ich deinem heißen Arsch nicht widerstehen kann.“ Ryou lächelte breit und beugte sich dann vor, um seine Lippen auf Marikus zu drücken. „Schatz ist der Beste!“, strahlte er ihn an. Amüsiert hob Mariku eine Augenbraue. „Achso. Und deswegen hast du Schatzi auch eine geklatscht, hm?“ Erschrocken schlug Ryou die Hände vors Gesicht. „O-Oh mein Gott! Tut mir leid!“ Er warf dem schmunzelnden Mariku ein beschämtes Lächeln zu. „Ich wollte dich wirklich nicht hauen, ehrlich! Aber ich war so aufgebracht und du hast mich so wütend gemacht u-und...!“ Mariku gluckste, bevor er suggestiv mit den Augenbrauen wackelte. „Hab ich jemals gesagt, dass es mir nicht gefallen hat?“ „E-Eh?“ Irritiert blinzelnd starrte Ryou den Größeren an. Dieser lachte auf. „Ich bin zwar ein Sadist aber das heißt nicht, dass ich nicht auch eine kleine, masochistische Seite habe.“ „O-Oh.“ Mit erröteten Wangen nickte Ryou vorsichtig. Mariku schnurrte, bevor er den Kleineren rücklings aufs Sofa drückte und sich dann auf seine Oberschenkel setzte. „Ma-Mariku!“, keuchte Ryou erschrocken auf, als dieser plötzlich an seinem Hals saugte. „Es hat mich scharf gemacht, als du mir eine verpasst hast“, murmelte dieser in Ryous Schulter, während er leicht an dem weichen Fleisch knabberte. „Sehr scharf. Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Engel so dominant sein kann.“ „Nngh.“ Ryou stöhnte leise, als Mariku barsch in seinen Hals biss. „M-Marikuuuu... Ha-ah-st du schon w-wieder vergessen, worüber wir gerade geredet haben?“ „Nö“, grinste Mariku, als er sich seinen Weg nach oben zu Ryous Kinn küsste. „Ich bleib über der Gürtellinie, versprochen.“ Ryou rollte mit den Augen, als die Lippen des Ägypters seine fanden. „Du bist unersättlich, weißt du das?“ „Ich weiß. Du würdest mich aber auch nicht anders haben wollen.“ „Das stimmt.“ Damit zog Ryou Marikus Gesicht für einen leidenschaftlichen Kuss nach unten. xxx „Drecksscheiße!“ Mit einem Knall fiel die leere Haarspraydose zu Boden. „Was mach ich denn jetzt?!“ Hektisch blickten sich violette Augen im Badezimmer um. „H-Hey! Ich hatte doch irgendwo noch eine Reserve liegen?“ Er suchte und suchte, doch nach 5 Minuten gab er es schließlich auf. Seufzend ließ er sich auf den Rand der Badewanne nieder. „Scheiße“, seufzte Malik. Es war nun 19:53 Uhr. In 7 Minuten würde Bakura kommen und er war immer noch nicht fertig! Bevor seine Haare anständig gestylt werden konnten ging doch tatsächlich die, wie sich jetzt heraus gestellt hatte, letzte Dose Haarspray leer... „Ich weiß eh nicht, wieso ich mich so anstelle“, murmelte er leise. Seit nun knapp 2 Stunden machte sich der Blonde für sein Date mit Bakura fertig. Zuerst hatte er ausgiebig geduscht. Er hatte sich gestern sogar noch neue, und verdammt teure!, Bodylotion gekauft. Nach dem Duschen hatte er endlos lange seinen Schrank auf den Kopf gestellt, um ein Outfit zu finden. Nachdem er drei verschiedene Outfits anprobiert hatte, hatte er sich nach langem hin und her schließlich für eins entscheiden können. Und so trug er nun sein neues, dunkellilanes Shirt, welches er gestern mit Ryou in der Stadt gekauft hatte. Er war zwar zuerst ein wenig überrascht gewesen, als er es vorhin das erste Mal angezogen hatte, da es viel enger als erwartet war, aber das war Malik nur Recht. Sein attraktiver Körper konnte sich schließlich sehen lassen. Außerdem trug er schwarze Röhrenjeans, welche ziemlich tief anliegend waren und seine typischen bunten Sneakers. Verfeinert wurde das ganze Outfit mit viel Goldschmuck und kurzen, schwarzen Netzstulpen, welche an seinem Mittelfinger zusammen liefen und dort ein kleines X bildeten. Wie üblich hatte Malik auch subtilen Eyeliner und Lidschatten drauf gelegt. Er würde wirklich verdammt heiß aussehen, stellte er selber fest, wenn er nicht das Problem mit seinen Haaren hätte! Heute schien er einen echten 'Bad Hair Day' zu haben. Egal, wie lange er bürstete und wie viel er auch von dem verbliebenen Haarspray benutzt hatte, seine Haare standen immer noch ein wenig ab! Erschrocken zuckte Malik zusammen, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Okay, beruhig dich, Malik“, sprach er sich selber zu und warf einen letzten, gequälten, Blick in den Spiegel, bevor er zur Haustür ging. „Es ist nur Bakura. Nur der dumme Arsch, der dich die ganze Zeit nervt und den du eh nicht magst... Da ist es doch scheißegal, wie deine Haare aussehen oder?“ … „Nein!“ Jammernd blieb der Ägypter im Wohnzimmer stehen, um sich in der Glasvitrine zu betrachten, da klingelte es nochmals. Mit einem Grummeln gab Malik es schließlich auf und trat zur Tür, um diese zu öffnen. „Oh wow, hey Blondie! Sexy siehst du aus!“, begrüßte Bakura ihn enthusiastisch und mit einem breiten Grinsen, die Arme hinterm Rücken versteckt. „Hey“, erwiderte Malik nur knapp und betrachtete sein Gegenüber dann genauer. Bakura trug ein rot-schwarz gestreiftes und relativ enges T-Shirt. Darunter trug er dunkle, durchlöcherte Jeans, einen schwarzen Nietengürtel und seine typischen schwarzen Old Skool Vans. „Checkst du mich etwa aus, Blondie?“, fragte Bakura mit erhobener Augenbraue und einem Grinsen nach. Malik prustete. „Als ob... Also, kanns losgehen?“ Bakura spitzte die Lippen. „Noch nicht.“ „Wie 'noch nicht'? Was soll das- oh... oh!“ Erschrocken weiteten sich Maliks Augen, als er auf den Blumenstrauß starrte, den Bakura ihm plötzlich ins Gesicht hielt. „Für mich?“, fragte der Blonde perplex nach, die Wangen mit einem leichten Rosa verfärbt, als er den Strauß betrachtete. Die Blüten der Blumen waren trichterförmig geformt und ihre Farbe war ein kräftiges dunkelblau, während das Innere der Blüten ein helles Pink war. Malik hatte die Blumen davor noch nie gesehen, aber nichtsdestotrotz sahen sie einfach atemberaubend aus! „Nein, für deine Mutter.“ Mit einem kleinen Grinsen rollte Bakura mit den Augen. Malik erwiderte das Grinsen. „Weißt du nicht, dass 'Deine Mutter Witze' schon lange out sind, mein Lieber?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach, während er nach einer Blumenvase suchte. „Alles, was ich mache, ist cool oder wird es spätestens nachdem ich es gemacht habe“, erwiderte der Albino achselzuckend. Malik schnaubte leise und ging in die Küche, um die gerade gefundene Vase mit Wasser zu füllen. „Was sind das überhaupt für Blumen?“, fragte er den Anderen. „Ich hab die noch nie gesehen.“ „Das sind Winden“, erwiderte Bakura, während er Malik mit leicht nervösem Gesichtsausdruck betrachtete. „Winden?“, fragte Malik interessiert nach. Mit einem Lächeln stellte er die Vase auf den Wohnzimmertisch, bevor er schließlich aus dem Haus ging und die Haustür abschloss. „Wie bist du denn auf solche Blumen gekommen?“ Erneut zuckte der Größere mit den Schultern. „Einfach so, sie passen zu deinen Augen“, meinte er und setzte sich mit Malik dann in Richtung seines Autos in Bewegung. „Wow, du guckst mir ins Gesicht?!“ Geschockt keuchte Malik auf und schlug die Hände ins Gesicht. „Das kann doch nur ein Scherz sein!“ „Haha, sehr witzig, Blondie“, bemerkte Bakura trocken und hielt dem Blonden die Beifahrertür auf, bevor er sich auf seinen Platz hinterm Lenkrad setzte. „Aber mal ehrlich, du hast tolle Augen.“ „E-Eh?“ Verwirrt von Bakuras plötzlicher Ernsthaftigkeit blinzelte Malik auf. „Hab... Hab ich das?“ Malik war sich bewusst, dass er gut aussah, und bekam dies auch öfter zu hören, aber bis jetzt hatte noch nie jemand seine Augen komplimentiert, im Gegenteil! Kaito hatte ihm schon immer gesagt, dass er seine Augen nicht mochte. Laut seiner Meinung nach sollen sie „puppenhaft“ ausgesehen haben... „Blondie.“ Bakura rollte genervt mit den Augen. „Wenn ich etwas sage, dann mein ich das auch so, alles klar? Wenn ich also sagen würde, ich will mit dir ficken, mein ich das auch so. Also...“ Er verstummte leise, bevor er ein breites Grinsen auf seine Lippen zauberte. „Malik, ich will Sex mit dir.“ Malik gähnte gespielt gelangweilt. „Das war so klar“, murmelte er. „Du bist total voraussehbar, weißt du das?“ Bakura schnurrte als Antwort nur, bevor er Maliks Gesicht plötzlich mit seinen Händen umfasste. Der Ägypter verspannte sich sofort. „Hey, du Arsch! Lass mich sofort los oder-“ „Du hast wirklich schöne Augen“, unterbrach Bakura ihn plötzlich. „D-Danke, schätz ich“, nuschelte er verlegen. „Diese Markierungen unter denen sind auch richtig cool“, sprach der Albino weiter. „Das wollte ich dich schon immer mal fragen. Sind die echt oder mit Kajal aufgemalt?“ „Das sind Tattoos, du Idiot!“, erwiderte Malik mit erhobener Augenbraue. „Cool“, wiederholte Bakura mit einem Grinsen und fuhr mit den Daumen dann die Tattoos nach. „Sieht echt geil aus, hat so einen exotischen Touch.“ Der Größere ließ seine Hände langsam auf Maliks Schultern hinunter gleiten und betrachtete den Anderen dann genauer. Seine rotbraunen Augen fuhren über Maliks Hals, Schulter, Brust, Bauch, tiefer und tiefer, bis sie plötzlich stoppten. „Hey“, fing Bakura grinsend an und leckte sich über die Lippen, „Ist hier auch alles echt?“ Noch bevor Malik nachfragen konnte, was Bakura mit 'hier' meinte, grabschte der Weißhaarige ihm in den Schritt. Erschrocken keuchte Malik auf und Bakura verlor keine Zeit, seinen Schritt mit seinen Händen zu massieren. Der Blonde schloss im kurzzeitigen Genuss die Augen, es war schließlich zwei Jahre her, dass ihm jemand anderes da berührt hatte!, bevor er mit einem animalischen Knurren die Faust ausholte, um sie hart in Bakuras Gesicht zu schleudern. Der Weißhaarige grunzte überrascht auf und hielt sich dann das schmerzende Kinn. „Gott, sei doch nicht immer so prüde!“, murmelte er mit einem leisen Brummen. Malik verschränkte die Arme über der Brust, auf den Lippen ein arrogantes Grinsen. „Du hast es verdient“, meinte er nur. Bakura rollte mit den Augen, während er den Wagen langsam in Bewegung setzte. „Wie sehr ich mir doch den versauten Malik aus 'Poison & Rose' zurück wünsche“, nuschelte er leise. „Der ist heute schon für anderswo reserviert“, meinte Malik grinsend und streckte seine Armen dann mit einem kleinen Gähnen über den Kopf. „So früh schon müde?“, fragte Bakura mit erhobener Augenbraue nach, während er auf die Autobahn und Richtung Kino fuhr. „Ein bisschen schon“, gab Malik zu und legte seinen Kopf dann auf die Lehne, um den Anderen besser betrachten zu können. „Welchen Film wollen wir eigentlich gucken?“ Bakura zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Wie wärs mit „Avatar“? Du weißt schon, dieser 3D-Film mit den ganzen blauen Schlümpfen?“ Malik prustete amüsiert und nickte dann leicht. „Hört sich gut an“, meinte er und hielt sich eine Hand vor den Mund, als er nochmals gähnen musste. Bakura rollte mit den Augen. „Mann Blondie, in welchem Puff hast du dich gestern denn noch rumgetrieben, dass du so verflixt müde bist?“ „In dem Puff deiner Mutter“, murmelte Malik mit einem Grinsen und kuschelte sich dann tiefer in seinen Sitz, die Augen schon halb geschlossen. Der Albino gluckste. „Ich dachte 'Deine Mutter'-Witze wären out?“, fragte er amüsiert nach. „Wenn sie von mir kommen nicht“, erwiderte Malik. Bakura seufzte leise, als er mit dem Auto an einer roten Ampel zum Stehen kam. „Wenn du so verdammt müde bist dann penn eben noch ein bisschen hier im Auto, bis wir im Kino sind. Ich will kein scheiße teures Ticket bezahlen, wenn du nach der Hälfte des Films eh einschläfst!“ „Hört sich gut an“, stimmte Malik zu und schloss langsam die Augen. Der Blonde konnte es sich selbst nicht erklären, aber in letzter Zeit war er wirklich verdammt oft müde. „Du versuchst aber nichts Krummes, während ich hier schlafe, klar?“ Bakura lachte auf. „Ich doch nicht!“, flötete er unschuldig. Mit einem kleinen Schmunzeln zeigte ihm Malik den Mittelfinger. „Du bist in letzter Zeit echt müde, was?“, fragte Bakura und warf dem Anderen einen kleinen Seitenblick zu. „Ich mein du bist ja vorgestern erst wieder im Unterricht eingeschlafen.“ „Ich weiß“, meinte Malik langsam. „Ich bin auch schon seit ein paar Wochen verdammt müde. Ich hab auch andauernd Halsschmerzen und irgendwelche Gelenkschmerzen.“ Mit einem verzweifelten Seufzen fuhr er sich durchs Haar. „Wahrscheinlich krieg ich bald eine Grippe oder so.“ „Grippe im Sommer?“, wiederholte der Weißhaarige und runzelte die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Grippe ist. Du bist in letzter Zeit auch wirklich dünn geworden.“ „So was fällt dir auf?“, wollte Malik mit einem leisen Lachen wissen. „Aber ich hab wirklich etwas abgenommen. Dabei fress ich echt so viel wie ein Scheunendrescher!“ „Hmm“, summte Bakura nachdenklich. „Am besten gehst du mal zum Arzt, damit du das abklären kannst.“ „Ja, Mama“, erwiderte Malik Augen rollend, bevor er die Augen schloss. „Und jetzt lass mich pennen, du Arsch.“ Damit herrschte Stille. Nach einigen Minuten machte Bakura das Radio an, bedacht dabei, die Lautstärke niedrig zu halten. Malik konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern, während die leise Punkmusik durchs Auto schallte. Er hätte Bakura nie für so aufmerksam gehalten! Als er etwas rascheln hörte, täuschte Malik schnell wieder Schlaf vor. Eine kalte Hand legte sich auf seine Stirn und strich ihm sanft die Haarsträhnen aus den Augen. „Ich warne dich, Blondie, wenn du unser Date verpennt, werd ich stinksauer“, murmelte der Weißhaarige leise, bevor er sich wieder in seinen Sitz zurück lehnte. Malik lächelte erneut. 'Wenn er nicht auf so übertrieben sexbesessen tut, ist Bakura gar nicht mal so übel...' xxx „Was zur Hölle...?! Das ist nicht dein Ernst, oder?“ „Doch.“ „Fuck! Das wusste ich nicht...“ „Ist doch kein Problem.“ Malik machte eine abwinkende Handbewegung, während er an einer Pommes knabberte. Vor knapp einer halben Stunde waren die Beiden vollends begeistert aus dem Kino gekommen und saßen nun, um kurz vor 12 Uhr Abends, in BurgerWorld, um sich noch einen Happen essen zu gönnen. „Du bist echt Vegetarier?“, fragte Bakura verblüfft nach und nahm dann einen großen Biss von seinem doppelten Hamburger. „Das würde ich gar nicht aushalten ohne Fleisch!“, meinte er laut schmatzend und mit vollem Mund. Malik verzog angewidert das Gesicht, bevor er einen Schluck seiner Cola nahm. „Ich bin eben so aufgewachsen“, meinte er achselzuckend. „Alle in meiner Familie sind Vegetarier.“ „Krass“, wiederholte Bakura, immer noch total baff. Der Blonde kicherte amüsiert „Ist es so schwer zu glauben, dass es Leute gibt, die kein Fleisch essen?“, wollte er mit erhobener Augenbraue vom Anderen wissen. „Natürlich, Blondie!“, schrie Bakura entgeistert auf. „Fleisch ist... RAWR, fast so geil wie Sex! Je blutiger, desto besser!“ „A...ha“, meinte Malik nur und stocherte dann in seinem Salat herum. Das Date mit Bakura war, überraschenderweise!, total gut gelaufen bisher und Malik musste wirklich zugeben, dass er sich sehr amüsiert hatte! Es schockierte ihn immer wieder zu erfahren, wie viel er und der Albino doch gemeinsam hatten, es war schon fast unheimlich! „Hey, was ich dich noch fragen wollte“, fragte Bakura in die angenehme Stille hinein. „Sind die Tattoos unter deinen Augen deine Einzigen oder hast du noch mehr?“ „Ich hab noch mehr“, erwiderte Malik mit einem kleinen Schmunzeln. „Nicht wahr!“ Total interessiert und neugierig beugte sich der Größere über den Tisch näher zu Malik. „Ich muss sagen Blondie, je mehr ich von dir erfahre, desto geiler werde ich auf dich!“, schnurrte er und leckte sich lasziv über die Lippen. „Also... Wo sind die anderen Tattoos?“ „DAS andere Tattoo“, verbesserte der Ägypter. „Ich hab nur noch eins und das ist auf meinem Rücken, genauer gesagt Schulterblatt.“ „Und was für ein Tattoo ist das?“, fragte immer noch schnurrend nach und beugte sich noch näher, sodass ihre Nasenspitzen sanft aneinander stupsten. Malik war die Nähe zwar etwas unangenehm, ließ es sich aber nichts davon anmerken. „Ich weiß nicht“, erwiderte er mit einem charmanten Lächeln. „Vielleicht solltest du es herausfinden?“ „Du meinst...?“ Der Albino machte eine sehr eindeutig sexuelle Handbewegung und lehnte sich noch näher. Malik zuckte leicht zusammen, als Bakuras heißer Atem in sein Gesicht schlug, und beugte sich ein wenig zurück, aber nicht zu weit, das Lächeln immer noch auf den Lippen. „Vielleicht“, säuselte er nur. Bakura grinste. „Dir ist schon bewusst, dass wir gerade flirten, oder?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach. Malik verkrampfte sich. Nein, eigentlich war ihm das nicht bewusst gewesen... Er wollte nur Bakura nur ein bisschen triezen...! Der Blonde räusperte sich leicht, bevor er sich wieder normal in seinen Stuhl setzte. „Ich hab Flügel als Tattoo“, erklärte Malik schließlich. „Sie sehen Chepres Flügeln sehr ähnlich.“ „Chepre?!“, fragte Bakura verdutzt nach. „Was zur Hölle ist das?! Hört sich... versaut an.“ Er warf Malik ein Grinsen zu, welcher nur träge mit den Augen rollte. „Chepre ist ein ägyptischer Gott“, erklärte er. „Er symbolisiert den Sonnenaufgang und die Morgensonne und wird eben oft als Skarabäus-Käfer dargestellt.“ „Eww, Käfer?“ Bakura verzog das Gesicht. „Ich glaub nicht, dass ich dich jemals von hinten vögeln werde, Blondie.“ Malik lachte auf. „Ich sagte sie sehen Chepres Flügeln ähnlich! Falls du das Tattoo mal sehen würdest, was ich sehr bezweifle, würde es dir sicherlich gefallen, da es sehr ästhetisch aussieht.“ Der Blonde schnaubte beleidigt. „Also bitte! Glaubst du echt, ich würde mir irgendein blödes Insekt auf den Rücken tätowieren?!“ Bakura keuchte gespielt erschrocken auf. „Nein, natürlich nicht, geliebter Malik-sama!“ Flink schnappte er sich beide von Maliks Händen und hielt sie in seine, während er sie mit Küssen bedeckte. Malik gluckste amüsiert auf und beobachtete Bakura einige Sekunden lang. Dieser hörte schließlich auf mit den Küssen und verschlang seine Finger mit Maliks. Fast gedankenverloren starrte Malik auf ihre ineinander verschlungenen Finger. Sie waren sich so ähnlich, auf der anderen Seite aber wieder total verschieden. Malik war gebräunt, schnell aufbrausend, die Sonne. Bakura war blass, meist gelassen, der Mond. „Hast du Tattoos?“, fragte Malik schließlich neugierig nach, ihre Finger immer noch ineinander verflochten. Mit gequälter Miene schüttelte der Albino den Kopf. „Nee, noch nicht“, antwortete er mit einem Seufzen. „Hab im Moment keine Kohle. Das kotzt mich echt an!“ Malik hob eine Augenbraue. „Vielleicht solltest du dann arbeiten gehen, wenn du pleite bist?“ „Keinen Bock“, grinste Bakura. „Außerdem hab ich ja eigentlich genug Geld! Aber ich hab mir vor ein paar Monaten zwei Piercings gemacht und die waren eben scheiße teuer.“ Maliks Augen leuchteten bei diesen Augen auf und er lehnte sich näher an den Größeren. „Du hast Piercings?“ „Jepp, zwei Stück“, antwortete Bakura schmunzelnd. „Und wo sind die?“ Stirnrunzelnd betrachtete Malik das Gesicht des Anderen. „Ich seh nichts“, meinte er nach einiger Zeit und presste die Lippen aufeinander. „Die sind auch nicht sofort zu sehen, Blondie“, hauchte Bakura und wackelte suggestiv mit den Augenbrauen. Malik verzog das Gesicht. „Sag bloß du hast dir die Weichteile piercen lassen?! Das ist doch total widerlich!“, beschwerte er sich. „Nee, hab ich auch nicht. Ich hab mir die Nippel stechen lassen.“ „Wirklich?“ Sofort leuchtete Maliks Gesicht wieder auf. Nippelpiercing hörte sich doch sehr... ansprechend an. „Tut das nicht scheiße weh?“, fragte er bewundernd nach. Der Weißhaarige rümpfte die Nase. „Und wie das weh tut! Alter, das war die Hölle, ich sags dir! Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Er grinste Malik schief an. „Mariku spielt gern mit den Piercings.“ Malik summte. „Ich hab auch überlegt, mich nochmal stechen zu lassen“, meinte er nach einigen Sekunden. „Nochmal?“, wiederholte Bakura fragend. „Hast du noch mehr Piercings, außer deinen Ohrlöchern?“ „Naja, hatte“, stellte Malik richtig. „Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein Bauchnabelpiercing, habs vor einiger Zeit aber wieder raus genommen.“ „Bau-Bau-Bauchnabelpiercing?!“, schrie Bakura auf, als ihm der Kiefer aufklappte. „Du hattest ein Bauchnabelpiercing!“ „...Ja.“ Irritiert hob Malik beide Augenbrauen. „Bauchnabelpiercing!“, wiederholte Bakura lauthals. „Fuck! Wie... F-Fuck! Das ist ja wohl mal das HEISSESTE, das ich je in meinem verfickten Leben gehört hab!“ Malik blinzelte nur überrascht, während der Andere weiter schwärmte: „Scheiße ist das geil! Ich liebe es ja so schon, dass du immer bauchfrei trägst und wenn du dann noch ein Piercing hattest... Fuck, wieso hast du das nicht mehr Blondie?“ Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, einfach so...“ Es gab natürlich einen Grund, warum Malik das Piercing raus genommen hatte, aber den wollte er Bakura nicht wissen lassen. „Aber ich überlege seit einiger Zeit schon, es mir wieder stechen zu lassen. In den Jahren ist das Loch nämlich leider wieder zugewachsen.“ 'Seit einige Zeit' war übertrieben. Ehrlich gesagt hatte er erst daran gedacht, sich wieder ein Bauchnabelpiercing zu machen, nachdem Bakura ihm im Sportunterricht mehrmals wegen seinem tollen flachen Bauch und seinem hübschen Bauchnabel gelobt hatte, aber das würde er dem Anderen bestimmt nicht sagen! „Wie wärs, wenn wir uns zusammen piercen lassen?“, fragte Bakura nach. „Du deinen Bauchnabel und ich mein Ohr?“ Malik warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Ich dachte, du hast kein Geld?“ Bakura zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich pump Akefia an.“ Der Blonde verdrehte seine violetten Augen. „Ich wollte aber nicht zum Piercer gehen, sondern mich selber piercen.“ „Selber piercen?“, fragte Bakura ungläubig nach. „Ja!“, kicherte Malik und rutschte plötzlich wie ein kleines Kind aufgeregt in seinem Stuhl umher. „Mir ist letztens die Idee gekommen, dass das ja eigentlich viel billiger wäre und so. Ich hab mich dann im Internet informiert und verschiedene Anleitungen zum Selber piercen gefunden!“ Skeptisch hob der Größere die Augenbrauen. „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich!“, schnaubte Malik beleidigt. „Ich werd mich auf jeden Fall stechen, ich muss nur noch ein paar Sachen dafür besorgen. Wenn du willst, kann ich deine Ohren piercen. Ich machs auch umsonst!“ „Ich weiß nicht...“, murmelte Bakura unsicher. „Was?“ Stirnrunzelnd löste Malik seine Hände von Bakuras, um die Arme verschränken zu können. „Vertraust du mir etwa nicht?“ Der Albino überlegte für einige Sekunden und seufzte dann schließlich laut, bevor er breit grinste. „Scheiße, auf die Gefahr hin, dass du irgendwas falsch machst und mir das Ohrläppchen abschimmelt, ich machs!“ „Yay!“ Malik jubelte grinsend und streckte seine Hand dann in die Luft. Ebenfalls grinsend schlug Bakura für einen High Five ein. „Du bist bekloppt, weißt du das?“, fragte er belustigt nach und drückte Maliks Hand leicht. Malik schmunzelte. „Aber nicht so bekloppt wie du, wenn du dich tatsächlich von mir durchbohren lässt.“ xxx „So, da wären wir“, meinte Bakura, als die Beiden sich einige Stunden und viele Gesprächsthemen später, vor Maliks Haustür wieder fanden. „Wow, es ist echt spät geworden“, staunte Malik, während er auf seine Handyuhr blickte. „Kurz nach halb zwei!“ „Und du bist nicht eingepennt!“, bemerkte Bakura stolz. Malik lachte kurz auf, während er seine Haustür aufschloss. „Ich muss zugeben, dass ich während des Films mehrmals kurz vorm Einnicken war, obwohl Avatar spannend war!“, gab Malik leicht verlegen zu, während er ins Haus trat. „Willst du etwa sagen, dass ich langweilige Gesellschaft wäre?“, fragte Bakura nach und lehnte sich die Arme verschränkend gegen den Türrahmen. „Bist du das nicht immer?“, erwiderte Malik mit einem Schmunzeln. „Wenn du willst, kann ich dir etwas zeigen, was du bestimmt nicht langweilig finden wirst...“ Bakura warf ihm ein lüsternes Grinsen zu. Der Ägypter verdrehte die Augen. „Du kannst es nicht lassen, oder?“ „Nope, ich meins schließlich ernst“, grinste Bakura. „Und so langsam könntest du mein Angebot mal annehmen, meinst du nicht, Blondie? Ich mein so lange wie wir uns schon kennen! Seit der 5. Klasse!“ Malik prustete erheitert. „Das stimmt vielleicht, aber reden tun wir erst seit einem Jahr, vergiss das nicht!“, meinte er. „Und zusammen rumhängen tun wir auch erst seit 3 Wochen.“ „Und jetzt haben wir unser erstes Date hinter uns“, ergänzte der Albino und stützte sich vom Türrahmen ab. „Und weitere werden folgen, meinst du nicht?“ Mit einem kleinen Lächeln zuckte Malik mit den Schultern. „Vielleicht“, meinte er nur. Wirklich langweilig war das Date nämlich nicht gewesen, das musste Malik zugeben, und er konnte sich durchaus vorstellen, noch mal mit Bakura auszugehen. „Wie wärs...“, Mit einem Grinsen beugte sich Bakura näher zu Malik, „...Wenn wir diesen durchaus gelungen Abend auch stilvoll ausklingen lassen?“ „Ach?“ Mit erhobener Augenbraue stemmte Malik eine Hand in seine Hüfte. „Und wie stellst du dir das vor?“ „Mmh...“ Schnurrend beugte sich der Albino noch näher. „Ich glaub du weißt, was ich da im Kopf hab.“ Lasziv leckte er sich über die Vorderzähne. „Ja“, hauchte der Blonde leise. „Ich... Ich denke, es wäre okay...“ Bakuras rotbraune Augen loderten plötzlich auf. „Wirklich?“, fragt er mit einem ungläubigen und zugleich hoffnungsvollem Gesichtsausdruck nach. Malik nickte nur schüchtern. Bakura grinste breit und beugte sich dann vor. Langsam neigte er seinen Kopf, als er Malik immer näher kam, und spitzte leicht die Lippen. Immer näher und näher kamen sich ihre Gesichter, bis sie schließlich nur noch ein Hauch voneinander trennte. Bakura stoppte, um diesen Moment zu genießen, und beugte sich schließlich vollends vor, um seine Lippen auf Maliks zu drücken. Doch noch bevor ihre Lippen sich berühren konnten, sprang Malik einen Schritt zurück und schlug Bakura die Tür vor der Nase zu. Dieser blinzelte überrascht, bevor er lauthals fluchte. „Fuck! Blondie, du kleiner, verfickter Teufel!“ Hinter der Tür war ein Kichern zu hören. „Ich dich auch, Kura“, säuselte Malik mit bittersüßer Stimme. Bakura grinste leicht. Er hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie sich schon küssen würden, aber versuchen konnte man es ja. „Wir sehen uns dann in der Schule, Blondie. Gute Nacht.“ Auf der anderen Seite der Tür lächelte Malik, die Stirn gegen das kalte Holz der Haustür gelehnt. „Gute Nacht, Bakura.“ Erst, als er Bakuras Auto wegfahren hörte, entfernte sich der Blonde, immer noch lächelnd, von der Tür. --------------------------------------------------------------------------------- Bakura hat gelogen :x Er hat die Winden nicht einfach so gekauft, sondern nach Blumensprache ausgesucht ;D Wenn ihr also wissen wollt, was die Winden bedeuten dann forscht mal schön, hehe :D Und ich hoffe ihr habt Maliks Tattoo erkannt; es ist dasselbe, was er auch im Anime/Manga hat, nur ohne die Götterkarten, etc. Im nächsten Kapitel~ Ryou ist krank und liegt mit einer Erkältung im Bett :( Zum Glück gibt’s aber Mariku, der Ryou mit einer ganz besonderen… „Medizin“ wieder gesund machen will. Fieber sollte man bekanntermaßen ja ausschwitzen… Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)