Be my Bad Boy von Minami (Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.) ================================================================================ Kapitel 19: Kapitel 18: Drohungen --------------------------------- Gut gelaunt werkelte Ryou in der Küche herum. Er war endlich wieder gesund und konnte in die Schule gehen! Amane konnte seine überschwängliche Freude zwar gar nicht nachvollziehen, aber das war ihm ehrlich gesagt total egal! Er freute sich einfach, seinen Schatz und seine Freunde wiederzusehen! Bei dem Gedanken an Mariku nahmen Ryous Wangen einen feinen Rotschimmer an und er kicherte leise. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er gestern mit Mariku geschlafen hatte! Es wirkte alles noch so surreal. Aber die Schmerzen, die er im Gesäß verspürte, teilten ihm dann doch deutlich mit, dass es kein Traum gewesen war. Mit einem verträumten Seufzen widmete sich Ryou wieder dem gebratenen Reis, den er für eine Bento Box vorbereitet hatte. Amane beobachtete ihn währenddessen mit müden Augen. „Das riecht lecker, onii-chan!“, meinte sie mit einem kleinen Lächeln. „Danke.“ Ryou kicherte leise. „Das ist für Mariku.“ Wissend hob Amane eine Augenbraue. „Als Dankeschön, dass er dich entjungfert hat?“ „A-A-Amane!!!“ Geschockt fiel Ryou die kleine Essensbox aus den Händen. „W-Was redest du denn da?!“ Er warf seiner Schwester einen schüchternen Blick zu. Hatte... Hatte Amane vielleicht gehört, wie er und Mariku...? Ryou lief rot an. Mariku hatte doch gestern gesagt, dass er ziemlich laut gewesen war... „Onii-chan, onii-chan.“ Entrüstet schüttelte Amane den Kopf, bevor sie ihren Zeigefinger hob. „So laut wie du warst, hat dich bestimmt sogar Dad in Ägypten gehört!“ Beschämt schlug Ryou die Hände vors Gesicht. „War... War ich wirklich so laut?“, fragte er verlegen nach. Amane nickte langsam. „Sehr laut.“ Ryou wimmerte leise, bevor er sich wieder dem Bento zuwand. Er konnte seiner Schwester jetzt nicht in die Augen sehen. „Hat es weh getan?“, wollte das Mädchen neugierig wissen. Ihr Bruder warf ihr ein gequältes Lächeln zu, während er eine Schleife um das Bento band und es dann in seinen Rucksack steckte. „Sehr“, meinte er nur, da klingelte auch schon die Türklingel. „Ist wahrscheinlich Malik“, murmelte Ryou und ging dann zur Haustür, um diese zu öffnen. „Hi!“, begrüßte ihn sofort ein grinsender Malik und schloss ihn in eine Umarmung. „Na, endlich wieder gesund, Ry?“ Dieser nickte lächelnd. „Ja, endlich! Ich hasse krank sein!“ Malik summte zustimmend, bevor er dem Kleineren plötzlich einen seltsamen Blick zuwarf. Ein wenig nervös zappelte Ryou umher, als Maliks Augen ihn von oben bis unten betrachteten. „M-Malik?“, fragte er unsicher. „Ich glaubs nicht, Ryou!“, schrie dieser plötzlich aufgeregt auf, ein kindisches Glitzern in seinen violetten Augen. „Du bist entjungfert worden!“ Geschockt klappte dem Weißhaarigen der Kiefer auf. Woher wusste Malik das?! Er hatte es ihm doch noch gar nicht erzählt! „Aww, Ry!“ Mit einem breiten Grinsen umarmte der Ägypter ihn nochmals. „Du hattest gestern mit Mariku Sex, oder?“, fragte er wissend nach. Ryou schluckte schwer, die Wangen knallrot, bevor er langsam nickte. „J-Ja, hatte ich“, gab er schließlich zu. „Aber woher...?“ „Das sieht man dir sofort an! Du weißt schon, humpeln und so“, schmunzelte Malik nur und kniff seinem besten Freund in die Wange, bevor er ihn aus der Tür zerrte. „Komm, lass uns auf dem Schulweg darüber reden, mein endlich entjungferter Freund!“ „M-Meine Schultasche!“, beschwerte sich Ryou und schlug Maliks Hände weg, damit er sich den Rucksack schnell holen und umschlingen konnte. „Also... Wie wars, wie wars, wie wars?“, wollte der Blonde sofort neugierig wissen, als Ryou sich wieder zu ihm gesellt hatte. „Naja...“ Schüchtern rieb sich Ryou den Nacken. „Es hat ziemlich w-weh getan...“ Malik nickte mitfühlend. „Das hats bei mir auch.“ Sein Blick verfinsterte sich für einen Augenblick. „Kaito hat es nie für nötig gehalten, mich vorher zu weiten.“ Er schnaubte verächtlich, bevor er Ryou wieder mit einem aufgeregten Grinsen ansah. „Aber Mariku hat dich vorher präpariert, oder?“ Ryou nickte mit einem kleinen Lächeln. „Das hat er auch. Er hat auch extra viel Gleitcreme genommen.“ „Das ist gut.“ Schmunzelnd legte Malik seinem Freund einen Arm um die Schulter. „Wie ist dein Schatz denn überhaupt so im Bett?“ „M-Malik!“ Ryou warf ihm einen geschockten Blick zu. „So etwas fragt man doch nicht!“ Der Blonde schmollte leicht. „Aber ich bin doch dein bester Freund, oder nicht? Freunden erzählt man so etwas doch!“ Ryou seufzte leise, bevor er mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht... Ich mein ich kann es ja nicht vergleichen a-aber...“ Er schluckte. „Mariku sagte ich war ziemlich l-laut und dass ich schnell... naja du weißt schon... also gekommen bin.“ Malik schnalzte mit der Zunge. „Dann war er wahrscheinlich gut. Ich kann mir eh nicht vorstellen, dass Mariku ein schlechter Fick ist. Sonst hätte er ja wohl nicht so viele Typen gehabt.“ Er seufzte theatralisch, bevor er Ryou angrinste. „Wie hats dir denn überhaupt so gefallen? Hats dir Spaß gemacht?“ Mit knallrotem Kopf knabberte der Weißhaarige einige Sekunden an seiner Unterlippe. „A-Also Spaß hats mir schon gemacht. Am Anfang hats mir zwar n-nicht so gefallen, weil es so wehgetan hat, aber dann... schon.“ Malik lachte leise auf und stieß ihm sanft den Ellbogen in die Rippen. „Das passiert schon mal. Ich kann annehmen, dass Mariku deine Prostata getroffen hat?“ Ryou nickte nur schüchtern. „Willst du nochmal mit ihm schlafen?“, wollte Malik wissen, als das Schultor in Sichtweite kam. „Ich denk schon“, murmelte Ryou schüchtern. Ehrlich gesagt hatte er sich über weitere Male noch keine Gedanken gemacht, aber abgeneigt war er eigentlich nicht... Obwohl die anfänglichen Schmerzen höllisch waren, hatte es sich am Ende ja dennoch gelohnt... „Oh hey, da ist dein Entjungferinator!“, kicherte Malik, als er Mariku erblickte. Ryous Herzschlag beschleunigte sich schlagartig, als er Augenkontakt mit seinem Freund herstellte. Er warf ihm ein weites Lächeln zu und lief dann winkend auf ihn zu. „Hey Baby“, schmunzelte Mariku und lachte leise auf, als sich Ryous Arme stürmisch um seinen Nacken legten. „Schatzi“, murmelte Ryou nur, bevor er ihre Lippen für mehrere, kleine Küsse zusammen brachte. „Mmh“, stöhnte er leise, als er sich auf die Zehenspitzen stellte und sich fester gegen Marikus Körper presste. Marikus Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen, bevor er seine Hände auf Ryous Hintern legte und ihn noch näher an sich zog. Ein wenig grob öffnete er Ryous Lippen mit seiner Zunge, bevor er diese hinein gleiten ließ. Ryou stöhnte erneut, als ihre Zungen sich trafen und ihr Kuss leidenschaftlicher und intensiver wurde. Erst mehrere lange Sekunden später lösten sich ihre Münder wieder voneinander. „Wie geht’s deinem Hintern?“, fragte Mariku schmunzelnd nach, während er diesen mit seinen Händen langsam streichelte. „O-Okay“, meinte Ryou mit einem schüchternen Lächeln. „Tut ein bisschen weh, aber es geht.“ Der Ägypter nickte leicht, bevor er seinen Mund nochmals auf Ryous drückte. Der Weißhaarige schloss sofort die Augen und ließ sich von Mariku gründlich durchküssen. Malik, der sich unbemerkt zu den Beiden geschlichen hatte, schüttelte amüsiert den Kopf. Anfangs war es Ryou noch total peinlich gewesen, nur Händchen mit Mariku zu halten und jetzt knutschten sie schon vor allen auf dem Pausenhof herum! Der Blonde zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich jemand nach seiner Hand griff. „Morgen, Blondie“, schnurrte Bakura und gab Maliks Handrücken einen kleinen Kuss zur Begrüßung. „Arschloch“, knurrte Malik nur und zog schnell seine Hand wieder weg, die Wangen kaum merklich errötet. „Du musst nicht immer so auf Gentleman tun, das nimmt dir eh keiner ab.“ Bakura schmollte leicht. „Lügner. Ich bin ja wohl mal der perfekte Gentleman! Ich bin sehr zuvorkommend!“ „Ach nein, wirklich“, meinte Malik nur trocken und hob eine Augenbraue. „Jepp, pass auf.“ Grinsend legte Bakura seinen Arm um Maliks Schulter und zeigte mit seinem Zeigefinger auf Ryou, welcher sich gerade wieder von Marikus Lippen gelöst hatte. „Ryou hats endlich mit Mariku getan und sein erstes Mal gehabt.“ „Wa-Was?!“ Geschockt drehte sich Ryou zu Bakura. „W-Wie kommst du denn auf so etwas?!“ Was war denn nur los hier?! Hatte er etwa auf seiner Stirn stehen, dass er Sex gehabt hatte oder warum wusste sofort jeder davon Bescheid? Nun hob Bakura eine Augenbraue. „Das ist ja wohl offensichtlich. Man kann meilenweit sehen, dass ihrs miteinander getrieben habt.“ Ryou lief knallrot an, während Mariku nur gluckste und Ryou von hinten flach gegen seine Brust zog, damit er seinen Nacken küssen konnte. Malik kicherte amüsiert auf, bevor er sein Gesicht zu Bakura drehte. „Man sieht wirklich, dass die Zwei es getan haben. Aber wie soll das bitte beweisen, dass du zuvorkommend bist?!“ Bakura grinste breit, als er sich näher zu Malik beugte, sodass ihre Nasenspitzen sich leicht berührten. Malik verspannte sich merklich, bewegte sich aber nicht weg. „Hiermit biete ich dir offiziell an, dir von mir die Jungfräulichkeit nehmen zu lassen!“, sprach der Albino mit feierlicher Stimme. Malik zog beide Augenbrauen hoch. „Jungfräulichkeit?“, fragte er nach. Bakura nickte. „Jepp. Ist das nicht zuvorkommend?! Dann wird dein 1. Mal auch zugleich das Beste, was du jemals haben wirst!“ Prustend schubste der Blonde Bakura von sich weg. „Ich bin keine Jungfrau mehr“, meinte er amüsiert. Bakura klappte der Kiefer auf. „Du... WAS?“ „Ich bin keine Jungfrau mehr“, wiederholte Malik, diesmal mit einem Schmunzeln, als er die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich hatte schon Sex. Mehrmals sogar.“ „Nicht dein Ernst!“, schrie Bakura geschockt auf und krallte seine Finger in Maliks Schultern. „Sag mir, dass das eine Lüge ist!“ Verwundert hob Malik eine Augenbraue. „Es ist mein Ernst.“ „Neiin!“ Jammernd legte Bakura den Kopf auf Maliks Schulter. „Fuck! Ich wollte doch derjenige sein, der die Ehre hat, dich zu entjungfern!“ „Da kommst du um einige Jahre zu spät“, schmunzelte der Ägypter nur leicht und tätschelte Bakuras Kopf. „Kannst du dir dein Jungfernhäutchen nicht wieder rein transplantieren lassen oder so?! Mit der modernen Technik ist doch alles möglich!“, versuchte Bakura es weiter. Malik zog seine rechte Augenbraue hoch. „Mein Arsch hat kein Jungfernhäutchen, Bakura.“ „Was?! Oh... Ja, stimmt ja...“ Ryou kicherte leise, als er seine zwei Freunde beobachtete, bevor er sich wieder zu Mariku drehte. Er schlang seine Arme um den bronzefarbenen Nacken, um Mariku einen lauten Schmatzer auf die Lippen zu geben. „Ich hab dir etwas mitgebracht“, kicherte Ryou verlegen und löste sich aus Marikus Griff, um in seinem Rucksack zu wühlen. „Kondome?“, wollte Bakura fragend wissen. „N-Nein!“ Ryou warf ihm einen bösen Blick zu. Defensiv hob Bakura die Hände in die Luft. „Ich dachte ja nur. Dir ist schon bewusst, dass Mariku seine tägliche Dosis Sex braucht, oder?“ „Tä-Tä-Täglich?!“ Erschrocken verschluckte sich Ryou und fing an, wie verrückt zu husten. Mariku wollte täglich Sex haben?! Jeden Tag?! Sieben mal die Woche?! Bakura lachte lauthals auf, als er Ryous geschocktes Gesicht sah. „Natürlich täglich. Ich sag dir, wenn Mariku seinen Sex nicht kriegt, wird er echt unausstehlich.“ „Da hat Kura allerdings Recht“, grinste Mariku. Sein Freund sah ihn geschockt an. „Du willst jeden Tag Sex? Wirklich?“ Mariku zuckte mit den Schultern. „Klar“, erwiderte er schmunzelnd, „Gerne auch mehrmals am Tag.“ Ryou schluckte nur schwer. Darüber musste er mit Mariku noch einmal in Ruhe reden. Täglich Sex war doch wirklich übertrieben! Ryou wusste nicht, wie oft es andere Paare taten, aber mit einmal alle 14 Tage hätte er sich abfinden können. Aber täglich...! Er zog eine leichte Grimasse, während er weiterhin in seinem Rucksack suchte. „H-Hier!“, meinte er mit einem schüchternen Lächeln, als er endlich gefunden hatte, wonach er gesucht hatte – das Bento. Mit erhobenen Augenbrauen nahm Mariku die Essensbox an. „Für... mich?“, fragte er nach. Er löste die Schleife und öffnete langsam die Box, um einen Blick auf die köstlichen Leckereien dort drinnen erhaschen zu können. Ryou nickte unsicher. „Jaa...“ Er kicherte schüchtern und zuckte dann mit den Schultern. „Du beschwerst dich doch immer, dass du nie etwas Richtiges zum Essen hast und da dachte ich...“ Er zuckte nochmals mit den Schultern. „Naja, ich mach dir etwas. Du hast ja gesagt dir schmeckt m-mein Essen und ja...“ „Cool. Riecht lecker“, meinte Mariku grinsend und wuschelte Ryou mit einer Hand durchs Haar. Ryou kicherte glücklich und fing die Hand des Blonden, um sich mit seiner Wange an sie zu schmiegen. „Nur für meinen Schatzi“, lächelte er. Mariku warf ihm ein Grinsen zu und tätschelte ihm liebevoll die Wange, bevor er seine Hand wieder zurückzog. In diesem Moment klingelte die Glocke. „Oh, welch Freude. Jetzt haben wir Chemie“, murmelte Bakura und rollte mit den Augen. „Lasst uns schwänzen gehen, Leute.“ „Ich bin dafür“, meinte Mariku sofort. Ryou verschränkte die Arme. „Ihr könnt nicht immer schwänzen gehen! Das ist unser letztes Jahr! Wir müssen uns alle anstrengen, damit wir einen guten Abschluss bekommen!“ „Sagte der Streber“, murmelte Mariku und verdrehte die Augen. „Hey!“ Mit zusammen gepressten Lippen schlug Ryou dem Größeren gegen den Arm. „Ryou hat Recht“, mischte sich nun auch Malik ein und zuckte mit den Schultern. „Ich hab zwar auch keinen Bock aber es ist ja eh das letzte Jahr.“ „Wie uncool, Blondie!“, murrte Bakura nur, folgte Malik aber dennoch, als dieser schon einmal zum Schulgebäude ging. „Kommst du auch?“, fragte Ryou an Mariku gewandt. Dieser schüttelte mit dem Kopf. „Nee. Ich hasse Chemie, ich krieg eh ne 6, also lass ichs.“ Wütend stemmte Ryou die Hände in die Hüften, als sich Mariku einfach umdrehte und wegging. „Komm schon, Mariku! Tus für mich!“ „Nope!“, rief der Blonde über seine Schulter zurück. Grimmig presste Ryou die Lippen aufeinander. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Mariku immer so oft schwänzte! „Mariku Ikrush!“, rief er zu seinem Freund. „Wenn du dich nicht auf der Stelle umdrehst und mit mir zu Chemie gehst, dann...“ Ja, dann... Dann was? Ryou überlegte, bis ihm plötzlich etwas einfiel. Er spürte, wie seine Wangen heiß wurden und er schluckte schwer. „Dann g-gibts h-heute k-k-keinen... k-keinen... keinen... S-... S-S-... S-S-S-Se... S-Sex!“ Ryou konnte nicht einmal blinzeln, so schnell drehte sich Mariku um und raste auf ihn zu. „Worauf wartest du noch, Baby?“, rief er dem Weißhaarigen zu, als er diesen am Handgelenk packte und hinter sich zur Schule zerrte. „Lass uns zu Chemie gehen!“ Ryou kicherte nur leise. Scheinbar wusste er jetzt, wie er Mariku erpressen konnte. xxx „Und jetzt sag 'Ahh'.“ „Ahh.“ Ryou kicherte leise, als Mariku ihn mit einem Häppchen Hühnerfleisch fütterte. Mariku schmunzelte und beugte sich dann herunter, um Ryous Lippen zu küssen. „Mmh, lecker.“ Er schmatzte anerkennend mit den Lippen. Ryou lachte leise und schlang seine Arme dann energisch um Marikus Bauch, um seinen Kopf schnurrend gegen die Brust des Größeren zu reiben. Bakura lachte auf. „Tja, Mariku. Jetzt hast du dir wohl ein Kuscheltier angelacht, was?“, meinte er schmunzelnd. Ryou schmiegte sich nur näher an Mariku. Bakura hatte Recht. Seitdem er mit den Blonden geschlafen hatte, fühlte er sich diesem viel mehr verbunden. Mariku war schließlich sein Erster gewesen. Der erste Junge, in den er wirklich verliebt war, sein erster Freund, die erste Person, mit der er Sex hatte. Grinsend drehte sich Bakura zu Malik um und breitete seine Arme aus. „Willst du mein Kuscheltier sein, Blondie?“ Malik verdrehte die Augen. „Niemals“, seufzte er und blickte dann auf die Uhr. „Mann! Wann kommt Kobayashi denn endlich?!“ Mariku zuckte nur mit den Schultern, aß dann weiter von seiner Essensbox. „Ist doch gut, wenn der Trottel nicht kommt. Vielleicht kriegen wir ja dann frei“, meinte er mit vollem Mund. Ryou warf einen kurzen Blick auf die Wanduhr: 8:06 Uhr. Die Vier, neben den restlichen Schülern, warteten nun schon mehrere Minuten im leeren Gang vor dem Chemiesaal auf ihren Lehrer. Der Weißhaarige seufzte leise auf und gab Marikus Schlüsselbein einen kleinen Kuss, bevor er den Kopf hob. „Hey“, kicherte er und hielt Marikus Hände fest, „Nicht alles aufessen, sonst hast du für die Pause nichts mehr.“ Der Ägypter seufzte theatralisch, räumte das Bento aber dann wieder in seinen Rucksack „Nicht so nah, mir ist eh schon so warm“, murmelte er und schob Ryou von sich weg. Der Kleinere schmollte. „Ich will kuscheln“, nuschelte er beleidigt. Mariku schüttelte sich. „Kuscheln, wäh! Ich mag das Wort nicht, also erwähne es lieber nicht nochmal.“ „Okay...“ Schüchtern senkte Ryou den Blick. Dass Mariku nicht wirklich gerne kuschelte war ihm schon aufgefallen. Aber gegen eine Umarmung hier und da war doch nichts einzuwenden, oder? Mariku bemerkte Ryous traurigen Blick und seufzte leise, bevor er sich gegen die Wand lehnte. „Komm mal her, Ryou“, meinte er mit tonloser Stimme. „Hm?“ Langsam trottete der Weißhaarige zu Mariku. Dieser blickte ihn grimmig an. „Ich glaub, du hast eine Tracht Prügel verdient.“ Und damit nahm er Schwung und zielte mit seiner rechten Faust auf Ryous Magen. Ryou keuchte erschrocken auf. Er schloss schnell die Augen und wartete auf den Schlag. Und wartete... Und wartete. Irritiert öffnete er ein Auge. Mariku zwinkerte ihm kurz zu, bevor seine Faust sanft Ryous Magen streifte. Der Weißhaarige verstand sofort. Nur schwer ein Kichern unterdrückend krümmte er sich und stöhnte leise. „Du... Schwein“, murmelte er, bevor er ebenfalls für einen Schlag ausholte. Bakura und Malik beobachteten amüsiert, wie Ryou und Mariku eine Prügelei vortäuschten. Es hätte täuschend echt gewirkt, wäre Ryou nicht die ganze Zeit am Kichern und Mariku am Grinsen gewesen. Ryou quiekte überrascht auf, als Mariku plötzlich seine schmalen Handgelenke in seine Hände nahm und ihn mit seinem muskulösen Körper gegen die Wand presste. „Hab dich“, schnurrte der Ägypter und rollte seine Hüfte leicht gegen Ryous. „Ma-Mariku!“, keuchte dieser überrascht auf und biss sich auf die Unterlippe. „H-Hör auf!“ „Warum?“ Schmunzelnd legte Mariku den Kopf schief. „Macht dich das...an?“ Doch noch bevor Ryou etwas erwidern konnte, ertönte plötzlich eine laute, und ziemlich genervte, Stimme: „Weg da, ihr versperrt mir den Weg, verdammt nochmal!“ Kobayashi-sensei. Ryou keuchte erschrocken auf und schubste Mariku schnell von sich, als ihr Chemielehrer in Sichtweite kam. Kobayashi-sensei warf den Beiden einen merkwürdigen Blick zu, bevor er die Tür zum Chemiesaal aufschloss und hinein stürmte. Mariku seufzte. „Und dahin fliegt der Traum, Chemie frei zu haben.“ „Armer Schatzi“, murmelte Ryou und gab dem Blonden einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Aber sieh es positiv: Wir haben fast 15 Minuten weniger Unterricht als sonst.“ „Stimmt.“ Mariku grinste leicht und somit betraten die Vier den Chemiesaal und setzen sich auf ihre jeweiligen Plätze. xxx „Weiß denn außer Watanabe-san sonst keiner von euch Waschlappen die Antwort?!“, donnerte Kobayashi-senseis tiefe Stimme durch den Chemiesaal. „Kleiner Streber“, flüsterte Malik seinem besten Freund zu. Ryou schmollte leicht, bevor er sich langsam umsah. Es stimmte. Er war der Einzige, der bei der Frage ihres Lehrers die Hand gehoben hatte. Er runzelte leicht die Stirn. Wieso meldete sich denn sonst keiner? Die Frage war nun wirklich nicht soo schwer... Kobayashi-senseis dunkle Augen durchsuchten den Chemiesaal langsam nach einem potentiellen Opfer, welches er niedermachen und erniedrigen konnte. 'Genau deswegen bin ich Lehrer geworden', seufzte er mental und mit unersättlicher Befriedigung. Als seine Augen schließlich auf amethystfarbene trafen, verzogen sich seine wulstigen Lippen zu einem teuflischen Grinsen. „Ikrush“, rollte es eiskalt von seiner Zunge und Ryou erschauderte leicht, „Die Antwort.“ Mariku legte den Kopf schief, ein Hauch von einem rebellischen Schmunzeln auf den Lippen. „Ich hab keine Ahnung.“ Ryou schluckte schwer, als sich Kobayashi-senseis Gesicht in eine hämische Fratze verwandelte. „Soso, wieso verwundert mich das nicht?“, fragte er rhetorisch nach. „Vielleicht weil du der dümmste und niveauloseste Abschaum bist, der mir in meinen 10 Jahren Beruf je untergekommen ist?!“ Ryou zuckte zusammen und warf seinem Freund einen besorgten Blick zu. Mariku presste die Lippen zusammen und seine Hände ballten sich langsam zu Fäusten, etwas erwidern tat er allerdings nicht. Ihr Lehrer schnaubte auf. „Ja, das wird es wohl sein. Immer, wenn ich dich etwas frage, hast du keine Antwort und in deinen Tests bist du auch miserabel.“ Kobayashi-sensei seufzte theatralisch und setzte sich auf die Ecke seines Pultes. „Ich kann wirklich nicht verstehen, wie du es auf so eine Schule geschafft hast, obwohl...“ Er lachte erheitert auf. „Wenn die Gerüchte stimmen, und daran hab ich keinen Zweifel, dann bist du wohl so etwas wie die… Dorfmatratze. Und wenn man das in Betracht zieht, fallen mir so einige Möglichkeiten ein, wie du es auf diese Schule geschafft haben könntest.“ Die Klasse war totenstill. Ryou biss sich hart auf die Unterlippe, während er zu Mariku blickte. Er konnte es nicht glauben, wie ein Lehrer so unverschämt und widerlich sein konnte! Er wollte Kobayashi-sensei anbrüllen und ihm an den Kopf werfen, was für ein ekelhafter Mensch er war. Aber er traute sich nicht. Ryou traute sich einfach nicht, seinem Freund beizustehen, und er hasste sich dafür. Marikus Kiefer spannte sich sichtbar an und seine Knöchel verfärbten sich weiß. Bakura beugte sich vor, um dem Ägypter etwas ins Ohr zu flüstern und seine Hand langsam über dessen Knie streicheln zu lassen. Als der Albino sich wieder zurück beugte, nickte Mariku nur leicht und atmete tief aus der Nase aus. Kobayashi-sensei grinste, bevor er ekelhaft fröhlich in die Hände klatschte. „Tja, das kann man leider nicht ändern. Aber da dies eh dein letztes Jahr ist hab ich mir überlegt, mich mit einem dicken fetten 'Durchgefallen' in deinem Abschlusszeugnis von dir zu verabschieden. Wie hört sich das an?“ Mariku knurrte nur leise und der Lehrer lachte heiter auf. „Das dachte ich mir. Also, wer weiß die Antwort?“ Er drehte sich lächelnd zu Ryou. „Watanabe-san?“ „I-Ich...“ Ryou schluckte, bevor er den Kopf schüttelte. „Tut mir leid, ich habs vergessen...“, murmelte er krächzend. Der Chemielehrer warf ihm einen langen Blick zu, bevor er mit dem Unterricht fort fuhr. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte Malik besorgt nach und legte seine Hand auf Ryous zitternde. Der Weißhaarige schüttelte den Kopf. „Nichts ist okay!“, schluchzte er leise, als eine Träne ihren Weg über sein Gesicht fand. „E-Er ist so gemein und w-widerlich zu M-Mariku! Und was hab ich gemacht?! Ich als sein Freund?! I-Ich hab nur stumm zugeguckt.“ Er schluchzte nochmals. „Ich bin s-so ein schlechter F-Freund!“ „Ach, Ryou...“ Malik warf ihm einem mitfühlenden Blick und drückte seine Hand leicht. „Kobayashi ist wirklich ein Arsch, auch wenn du eingegriffen hättest, hätte er nicht aufgehört. Außerdem weiß Mariku, dass du schüchtern bist und wird dir bestimmt keine Vorwürfe machen.“ Der Blonde beugte sich vor und wischte mit seinem Daumen Ryous Tränen weg. „Also hör auf zu weinen, okay?“ Der Kleinere nickte langsam und rieb sich die noch unvergossenen Tränen aus den Augen, bevor er einen zögernden Blick zu Mariku warf. Dieser saß immer noch angespannt da und warf ihrem Lehrer einen tödlichen Blick zu, während Bakura weiterhin über sein Bein strich. Hicksend griff Ryou nach seinem Heft und riss ein Stückchen aus der Seite, bevor er seinen Bleistift raus holte und anfing, zu schreiben: Schatzi, Bitte hör nicht auf Kobayashi-senseis Worte und nimm sie dir erst Recht nicht zu Herzen, okay? Wir wissen doch alle, dass er Unrecht hat und wahrscheinlich nur neidisch auf dich ist, weil du so verdammt attraktiv aussiehst und er eben nicht! Kobayashi-sensei ist ein echter Idiot! Beachte ihn nicht weiter, so einer wie er ist unter deinem, unserem, Niveau. Versuch, dich zu beruhigen, und mach nichts Unüberlegtes, okay, Schatzi? Ich hab dich lieb und ich lad dich nach der Schule zum Essen ein, wie wärs? Du darfst dir auch aussuchen wo und so viel Essen, wie du willst! Versprochen! :) Dein Tenshi ♥ „Süß“, bemerkte Malik schmunzelnd, nachdem er das Zettelchen gelesen hatte. Ryou kicherte leise, bevor er den Zettel sorgfältig zusammen faltete und noch ein 'An: Mariku' herauf schrieb. Er schluckte schwer. Er hatte noch nie Zettelchen geschrieben und er wusste ehrlich gesagt nicht, wie er es Mariku zukommen lassen sollte! Dieser saß schließlich auf der anderen Seite des Raums! „Lass mich das machen“, meinte Malik Augen rollend und nahm Ryou den Zettel ab. Er wartete ab, bis ihr Lehrer ihnen den Rücken zudrehte, um etwas auf die Tafel zu schreiben, bevor er den Zettel herüber zu Mariku warf. Der Ägypter grunzte leise, als ihn der Zettel am Kopf traf, bevor er ihn stirnrunzelnd öffnete und durch las. Ryou hielt nervös die Luft an. Würde Mariku erkennen, dass der Zettel von ihm kam? Er hatte schließlich seinen Namen nicht angeben, nur 'Tenshi' geschrieben... Schüchtern beobachtete er, wie Marikus Augen über das Zettelchen flogen, bis der Blonde sich schließlich umdrehte und zu Ryou blickte. Er warf ihm ein breites Grinsen und ein Zwinkern zu, bevor er einen Stift heraus holte und eine Antwort kritzelte. Knapp eine Minute später faltete Mariku das Zettelchen zusammen und hob den Arm, um es wieder zu Ryou zurück zu werfen, da donnerte plötzlich Kobayashi-senseis Stimme: „Ikrush!“ Erschrocken zuckte Ryou zusammen und blickte zu ihrem Chemielehrer, welcher mit wütender Miene zu Mariku stampfte. „Na na na, was haben wir denn da?“, fragte er mit einem Grinsen nach und riss Mariku das Zettelchen aus der Hand. Dieser knurrte leise. „Mal lesen, was du so mitzuteilen hast...“ Schmunzelnd öffnete Kobayashi-sensei das Papier und las es sich durch. Doch je weiter er kam, desto ungläubiger wurde sein Blick. „Solche... Solche Schweinereien dulde ich hier nicht! Du wirst heute nach der Schule nachsitzen, ist das klar, Ikrush?!“ Ryou lief bei diesen Worten knallrot an. Schweinereien?! Was hatte Mariku ihm da bitteschön auf seine Nachricht geantwortet? Mariku grinste nur stolz, dass er den Lehrer aus der Fassung bringen konnte, da schmunzelte der Mann plötzlich wieder. „Mal sehen, an wen dieser Zettel war und wer dir beim Nachsitzen Gesellschaft leisten kann.“ Als Kobayashi-sensei den Zettel umdrehte, keuchte Ryou geschockt auf. Oh nein, jetzt würde er Nachsitzen kriegen! Was würde ihr Lehrer nun von seinem unschuldigen, netten Lieblingsschüler halten, wenn er las, dass Ryou ihn als Idioten und unattraktiv bezeichnet hatte!!! Ryous Herz fing an wie wild zu pochen, während Kobayashi-sensei stumm die andere Seite las. Als er fertig war, warf er Ryou einen kurzen Seitenblick zu, bevor er den Zettel zerknüllte und in den Mülleimer warf. „Heute um 15 Uhr hast du eine Stunde lang Nachsitzen, Ikrush“, zischte er mit eiskalter Stimme, bevor er sich wieder dem Unterricht zuwandte. Ryou schluckte schwer. War es jetzt positiv, dass er kein Nachsitzen bekommen hatte oder negativ? Er warf Mariku ein nervöses Lächeln zu, bevor er den Blick senkte und gedankenverloren auf sein Heft starrte. xxx „Und wer am Montag keine Hausaufgaben hat, muss Nachsitzen! Hab ich mich deutlich ausgedrückt?!“, rief Kobayashi-sensei über die tobende Menge hinaus, nachdem endlich die Glocke zur 5-Minuten-Pause geklingelt hatte. Ryou seufzte leise und räumte dann langsam seine Sachen ein. Der restliche Unterricht war komisch gewesen... Ryou hatte sich nicht mehr getraut, sich zu melden und Kobayashi-sensei hatte ihm die ganze Zeit über so merkwürdige Blicke zugeworfen, die Ryou nicht deuten konnte. „Ra, ich muss pissen wie ein Pferd!“, rief Malik aus, nachdem er alles eingepackt hatte. „Ich geh schon mal aufs Klo, wir treffen uns bei den Toiletten, okay?“, fragte er Ryou. Dieser kicherte leise. „Okay. Bis gleich.“ Mit einem kleinen Lächeln beobachtete er, wie Malik aus dem Raum stürmte, nur um sofort von einem lauten Bakura verfolgt zu werden. „Hey.“ Ryou blickte auf, nur um in das leicht grinsende Gesicht seines Freundes zu blicken. „Hey, Mariku“, lächelte er und gab ihm einen kleinen Kuss. „Welche Stunde hast du gleich?“, wollte Mariku von ihm wissen. „Ähh...“ Ryou runzelte die Stirn. „Bio und du?“ Mariku grunzte leise. „Mathe. Dann sehen wir uns vor der Pause wohl nicht mehr. Naja.“ Er zuckte mit den Schultern und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich in der Pause nicht da bin, da sich die Basketball-AG da treffen wollte und so.“ „Oh...“ Ryous Miene wurde traurig. Die Pause ohne Mariku zu verbringen war blöd. Wen konnte er denn dann küssen und mit spaßen? „Okay. Kann man nichts machen.“ Er warf dem Blonden ein kleines Lächeln zu. „Okay“, wiederholte Mariku und umfasste Ryous Gesicht, um ihm einen kleinen Kuss zu geben. „Alles in Ordnung?“, fragte Ryou leicht besorgt nach, als er Marikus ernsten Gesichtsausdruck sah. Der Größere zuckte mit den Schultern. „Ja. Und bei dir?“ Ryou nickte langsam. „Auch.“ Mariku grunzte leise und gab Ryou dann noch einen Kuss. „Wie viele Stunden hast du heute? Sieben?“ „Ja“, bestätigte Ryou. „Du auch?“ Mariku nickte. „Jepp. Wir haben heute die letzte Stunde zusammen, oder? Wollen wir danach etwas Essen gehen?“ Der Weißhaarige legte den Kopf schief. „Gern, ich habs ja schließlich versprochen! … Aber hast du nicht Nachsitzen?“ „Doch“, murrte der Ägypter und zuckte dann nochmals mit den Achseln. „Ich dachte, du wartest vielleicht auf mich oder so...“ Ryou warf ihm ein Lächeln. „Natürlich mach ich das!“ Mariku grinste ihn an. „Okay, cool.“ Ein letzter Kuss. „Wir sehen uns dann in Sport. Bis dann.“ „Bis dann!“ Lächelnd winkte Ryou ihm nach. Als ihm bewusst wurde, dass er mit Kobayashi-sensei nun allein im Raum war, packte er schnell seine Sachen zusammen. Er warf den Rucksack um seine Schulter und wollte gerade raus eilen, doch da... „Watanabe-san.“ Ryou schluckte schwer und drehte sich dann langsam zu seinem Chemielehrer. „J-Ja, Kobayashi-sensei?“ „Komm mal her, wir müssen reden“, meinte dieser ernst und winkte ihn zu sich zum Lehrerpult. Schüchtern folgte Ryou den Anweisungen. „Worüber möchten Sie denn mit mir reden, Kobayashi-sensei?“, fragte er höflich nach, während er unbeholfen umher stand. Der Lehrer schnaubte und zog dann einen Stuhl zu sich. „Setz dich neben mich.“ Der Weißhaarige nickte langsam und setzte sich dann auf die Ecke des Stuhls. „Komm ruhig näher, Watanabe-san. Ich tu dir schon nichts.“ Kobayashi-sensei grinste ihn schief an und zog Ryous Stuhl dann näher. Der Schüler quiekte leise auf, als er so nah gezogen wurde, dass sich seine und Kobayashi-senseis Knie sogar berührten. Unwohl zappelte er umher, bevor er seine Hände im Schoß vergrub. „Watanabe-san“, fing sein Chemielehrer an und Ryou fuhr ein Schauer über den Rücken, als er den unangenehmen Atem des Anderen in sein Gesicht schlagen spürte, „Watanabe-san, was läuft da mit dir und Ikrush?“ Ryou biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, dass diese Frage komme würde. Er hatte es wirklich gewusst! Nervös knetete er seine Finger, bevor er seinem Lehrer einen kurzen Blick zuwarf. „Das... Ich würde mein Privatleben auch gerne privat halten, Kobayashi-sensei.“ Der Mann schnaubte. „Bitte, Watanabe-san, als wenn das noch privat wäre. Sogar wir Lehrer konnten das Gerücht nicht überhören, dass ihr ein Paar seid.“ Er presste seine Lippen aufeinander. „Und da du der Frage ausweichst, kann ich annehmen, dass die Gerüchte wahr sind.“ Ryou seufzte leise, bevor er langsam nickte. Wieso sollte er es noch abstreiten? Kobayashi-sensei war clever, er hatte es eh schon erkannt. Kobayasi-sensei brummte leise. „Wieso?“, fragte er zischend nach. „Wieso er?! Wieso dieser Abschaum?! Dieser Taugenichts?!“ Er seufzte und beugte sich dann näher an Ryou. „Du könntest jemand viel Besseres haben, Watanabe-san, ist dir das bewusst?“ Er legte seine Hand auf Ryous Knie und ließ sie langsam auf und ab gleiten. Der Weißhaarige keuchte unhörbar auf. Was... Was sollte das? Was machte sein Chemielehrer da? Warum war er ihm so nah, warum fasste er ihn an und was sollte dieser Blick? Dieser ekelhafte Blick... „Du könntest jemand viel Besseres haben“, wiederholte der Lehrer. Seine linke Hand ruhte nun auf Ryous Oberschenkel und er streckte seine rechte aus, um sie auf seine Hüfte zu legen. „So jemand wie er hat dich nicht verdient“, flüsterte Kobayashi-sensei und beugte sich zu Ryous Ohr. „Du bist anständig, respektvoll, intelligent, höflich, zuvorkommend, freundlich, unschuldig. Du bist wunderschön, perfekt! Du bist perfekt, Ryou Watanabe, und ich will, und werde, es nicht zulassen, dass er dich verschmutzt und verunreinigt!“ Ryou spürte, wie ihm die Galle hoch kam, als sich beide Hände seines Lehrers auf seine Oberschenkel legten und diese massierten. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste! Das Schlimmste waren diese widerlichen Lippen! Ryou konnte sie überall spüren; auf seinem Ohr, seiner Wange, seinem Kiefer, seinem Hals, seiner Schulter. Ryou widerte sich selber an, dass er die Berührungen seines Lehrers zuließ. Er ekelte sich so sehr, aber er hatte Angst! Solche eine panische Angst, dass er sich wie gelähmt fühlte und sich einfach nicht bewegen konnte. Kobayashi-sensei gab seinem Hals einen letzten Kuss, bevor er sich zurück beugte. „Ich will, dass du mit Ikrush Schluss machst, Watanabe-san.“ Endlich erwacht aus seiner Schockstarre sprang Ryou entsetzt auf. „W-Was?! Ich soll mit Mariku Schluss machen?!“ „Ich will doch nur dein Bestes!“, rief sein Lehrer ihm zu und stand ebenfalls auf. „Versteh das doch, Watanabe-san! Du bist etwas Besonderes! Ikrush ist nicht gut für dich!“ „N-Niemals!“ Wild schüttelte Ryou den Kopf. „Sie können mich nicht dazu zwingen!“ „Watanabe-san...“ Langsam setzte sich Kobayashi-sensei wieder auf seinen Stuhl. „Es tut mir sehr leid. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Das wollte ich wirklich nicht, aber du lässt mir keine andere Wahl.“ Seufzend legte er sein Kinn auf seine ineinander geflochtenen Hände. „Wenn du nicht mit Ikrush Schluss machst sehe ich keine andere Möglichkeit, als ihn durchfallen zu lassen.“ „Wa-Was?!“ Geschockt weiteten sich Ryous Augen und er trat ein paar Schritte zurück. Sein Chemielehrer... drohte ihm?! „Da ich dich wirklich mag, lass ich dir noch etwas Zeit, um über deine Entscheidung nachzudenken“, sprach Kobayashi-sensei weiter. „Wenn du dich allerdings dafür entscheidest, mit diesem Abschaum zusammen zu bleiben, sehe ich mich dazu gezwungen, Ikrush in seinem Abschlusszeugnis durchfallen zu lassen.“ Er warf dem geschockten Ryou ein Lächeln zu. „Also entscheide weise, Ryou Watanabe.“ Ryou sah seinen Lehrer angewidert an. Er wollte etwas erwidern, wollte seinen Lehrer anschreien, beschimpfen! Wie konnte dieser ekelhafte Mensch nur so etwas von ihm verlangen und ihm drohen! Ryou spürte, wie seine Augenwinkel wegen der unvergossenen Tränen anfingen, zu brennen und ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte er sich um und stürmte hinaus. xxx „Ich bin kaputt...!“ Schwer atmend ließ sich Mariku neben Ryou auf die Bank fallen. „Oi, macht mal Platz!“, motzte er die Typen links von sich an. Als genug Platz war, legte er sich seufzend auf die Bank, den Kopf auf Ryous Schoß. Der Weißhaarige kicherte leise, während er Mariku sanft ein paar Haarsträhnen aus den Augen strich. „Wie kann so ein sportlicher Typ wie du kaputt sein von einer kleinen Partie Handball?“, fragte er mit einem kleinen Lächeln. Mariku schnaubte. „Hast du dem Spiel vielleicht mal zugesehen, Ryou?! Die aus meinen Team sind doch totale Luschen, ich musste alles sein; Torwart, Verteidiger, Stürmer,...“ Ryou lachte leise auf und hielt das Gesicht auf seinem Schoß sanft zwischen seinen Händen, bevor er sich runter beugte und Mariku küsste. „Armer Schatzi, muss alles machen.“ „Ja, eben!“ Der Blonde zog eine wehleidige Miene und schlang seine Arme um Ryous Nacken, als dieser seinen Kopf wieder wegziehen wollte. „Bleib hier“, murmelte er leise. Ryou kicherte und rieb seine Nase gegen Marikus. „Schatzi will kuscheln?“, fragte er amüsiert nach. „Pah!“ Mariku schnalzte mit der Zunge. „Als wenn ich kuscheln will! Will nur ein bisschen küssen.“ Und damit drückte er seine Lippen auf Ryous. Dieser lächelte in den Kuss und musste schnurren, als Mariku mit seinen Fingern leicht seinen Nacken kraulte. Aber Ryou war es mehr als nur Recht, wenn Mariku mal eine seiner seltenen, weichen Minuten hatte. Der Weißhaarige brauchte schließlich den Trost, und Trost gab Marikus Nähe ihm auf jeden Fall!, nach dem schlimmen Vorfall von eben. Allein beim Gedanken spürte Ryou, wie die Tränen schon wieder drohten, herunter zu kullern. Ihre Münder trennten sich für wenige Sekunden, bevor sie sich wieder trafen – diesmal für einen langsamen, zärtlichen Kuss. Ryou schloss hart die Augen, um die Tränen so vom Fallen zu hindern. Ihn störte gar nicht mehr, dass sie mitten im Sportunterricht waren und ihnen alle beim Küssen zusehen konnten. Er brauchte Mariku jetzt einfach. „Hey... Was ist los?“, fragte Mariku mit gerunzelter Stirn nach, als sich ihre Lippen wieder lösten. „N-Nichts“, log Ryou mit krächzender Stimme. Der Blonde prustete. „Du bist ein schrecklicher Lügner, weißt du das?“ Er rollte mit den Augen. „Immer, wenn deine Küsse plötzlich so sanft werden, ist etwas los.“ Ryous Augen weiteten sich. Das... Das war seinem Freund aufgefallen? Der Kleinere warf Mariku ein zittriges Lächeln zu, bevor er sein Gesicht in Marikus Brust vergrub und anfing, zu weinen. „Hey... Baby...“, murmelte Mariku leicht unsicher und richtete sich in eine sitzende Position auf. Ryou verlor keine Zeit, um sofort in die Arme seines Freunds zu springen. Unbeholfen legte Mariku die Arme um seine zitternden Schultern. „Was ist denn los?“, murmelte er in Ryous Ohr, während er beobachtete, wie ihr Lehrer den Unterricht beendete und die Schüler aus der Halle eilten. „Kobayashi-sensei... Er...“, konnte Ryou schluchzend hervor bringen, bevor ihm die Stimme versagte. Er spürte, wie Mariku den Griff um seine Schulter verhärtete und ein tiefes Knurren seine Kehle verließ. „Was hat der Arsch gemacht, Baby?“ „E-Er...“ Der Kleinere schloss die Augen und atmete tief ein. Sollte er es Mariku wirklich sagen? Sollte er ihm sagen, dass ihr Chemielehrer ihn bedroht und unsittlich angefasst hatte? Mariku hatte doch schon genug Ärger mit Kobayashi-sensei, er wollte ihm nicht noch mehr aufbrummen! Aber andererseits ging es Mariku etwas ein. Er war schließlich sein fester Freund! „Er...“, wiederholte Ryou leise und vergrub sein Gesicht dann in Marikus Nacken. „Er... A-Ach... Es ist nichts... Er hat mich eben ein wenig angemotzt wegen dem Zettelchen und so...“ Ryou kniff die Augen fest zusammen. Er konnte es Mariku einfach nicht sagen... Er war schließlich kein kleines Kind mehr, er würde das schon alleine hinkriegen! Er musste es alleine hinkriegen… „Ach Baby...“ Mariku seufzte und umfasste Ryous Gesicht, damit sie sich in die Augen sehen konnten. Im Hintergrund klingelte die Schulglocke, aber das störte die Beiden nicht. Der Sportunterricht hatte eh schon vor einigen Minuten aufgehört. „Du hast doch selber gesagt, dass der Arsch unter unserem Niveau ist. Wieso nimmst du es dir dann so zu Herzen?“ Ryou zuckte träge mit den Schultern. „Weiß nicht“, murmelte er leise und wandte den Blick ab. „Siehst du, es gibt keinen Grund dazu. Also hör auf zu weinen, okay?“ Mariku gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Ich weiß nie, was ich machen soll, wenn jemand weint und so...“, gab er zu. Ryou lächelte leicht und wischte sich die Tränen weg. „Okay“, meinte er und küsste Marikus Nase, bevor er langsam aufstand. „Komm, wir sollten gehen. Die Anderen sind schon längst beim Umziehen.“ Stöhnend stand der Blonde auf und legte Ryou den Arm um die Hüfte. „Alles klar.“ Gemeinsam betraten sie die Umkleidekabine und mussten zu ihrer Verwunderung feststellen, dass diese schon leer war! „Wow, da haben wir aber echt getrödelt“, meinte Ryou und kratzte sich am Kopf. „Die Anderen sind schon weg.“ „Ist doch gut!“, schnurrte Mariku und zerrte Ryou in den Duschraum. „Dann lass uns schnell duschen gehen.“ „Wa-Was?!“ Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf. „M-Mariku! Du musst doch gleich zum Nachsitzen!“ Der Blonde verschränkte die Arme. „Ja, das dauert aber noch eine halbe Stunde“, murrte er. „Bis dahin können wir doch etwas duschen. Außerdem...“ Er verstummte, um von hinten die Arme um Ryou zu schlingen und ihm kleine Küsse auf den Nacken zu geben. „Außerdem fühlst du dich danach viel besser, hm?“ Ryou seufzte leise und lehnte sich zurück an Marikus Brust. „Ich weiß nicht... Ich fühl mich immer noch ein wenig unwohl, wenn ich nackt sein muss und so...“ Mariku brummte. „Warum?! Ich hab dir doch schon gesagt, dass du das nicht brauchst. Außerdem hab ich dich eh schon nackt gesehen.“ Ryou wurde leicht rot, dachte aber dann genauer über Marikus Worte nach... Eine Dusche würde jetzt wirklich entspannen und seinen Kopf von den ganzen trüben Gedanken leeren... „O-Okay“, stimmte er schließlich nickend zu. Mariku grinste und innerhalb weniger Minuten standen beide nackt unter der heißen Dusche. Ryou stöhnte leise. Das heiße Wasser tat seinen müden Knochen wirklich gut. „Hab doch gesagt, dass es entspannend sein wird“, schmunzelte der Blonde und legte seine Hände auf Ryous Hüften, um seinen Nacken mit sanften Küssen zu bedecken. Der Weißhaarige nickte. „Stimmt, es tut echt gut.“ Er schloss wohlig die Augen und stöhnte leise, während Mariku seine Schulter massierte. „Weißt du was noch besser wäre?“, fragte Mariku plötzlich schnurrend in Ryous Ohr. „Nein, was denn?“ Mariku grinste. „Sex ist besonders gut, um Stress und so loszuwerden“, hauchte er plötzlich und drückte sich näher an Ryou. Dieser quiekte erschrocken auf, als ihm plötzlich etwas Hartes in den Rücken piekste. „M-Mariku!“, beschwerte er sich mit knallrotem Gesicht. „Wie... W-Wie kannst du jetzt schon so... so erregt sein! Wir haben doch gar nichts gemacht!“ „Dich nackt zu sehen ist erregend genug, mein Tenshi“, schnurrte Mariku nur weiter. „Also komm schon... Ein Quickie reicht auch!“ „N-Nein!“ „Komm schon Baby, du willst es doch auch...“ „A-Aber doch nicht mitten in der Sch-Schule!“ „Wieso nicht? Wie gesagt, wenn wir einen Quickie machen sind wir in 5 Minuten oder so fertig.“ „A-Aber was ist, wenn u-uns einer e-erwischt?“ „Uns erwischt schon keiner. Außerdem... Findest du es nicht auch erregend, wenn du weißt, dass du jeden Moment erwischt werden könntest?“ „...“ „Hm?“ „...“ „Hm? HM?“ „J-Ja! O-Okay, ich gebs ja zu...“ Ein siegessicheres Grinsen. „Also machen wir einen Quickie? Im Stehen?“ Ein hörbares Schlucken. „O-Okay, ein Q-Quickie...“ ---------------------------------------------------------------------------------------------- Vielen Dank an reny-chan/darky-chan, welche mich auf die Idee mit dem Bento gebracht hat 3 Es tut mir leid, dass ich vergessen habe, es zu erwähnen ;__; Bitte sei mir nicht böse, ich hab dich lieb Ach, wer hätte Kobayashi-sensei nicht gerne als Lehrer? =D Falls es einen interessiert: Ich hab mir Kobayashi vom Aussehen her in etwa so vorgestellt wie Mr. Karita :D Ihr wisst schon, der Sportlehrer, der Ryou im Manga die Haare abschneiden wollte? xP Was ich noch anmerken wollte: Es freut mich zwar, dass ihr mehr von Malik/Bakura sehen wollte. Besonders halt, da es mein One True Pairing ist. Aber ich möchte noch einmal darauf aufmerksam machen, dass das Hauptpairing Mariku x Ryou ist. Deswegen kann es schon einmal sein, dass Malik und Bakura in einem Kapitel nicht auftauchen. Oder in zwei, drei… :x Es wird allerdings auch Malik/Bakura Only Kapitel geben. Ich denke mal so 3-4. Eins kommt sogar schon bald, also freut euch =D Danke für eure Kommis Im nächsten Kapitel~ Ryou kriegt zum ersten Mal Marikus Wohnung zu Gesicht und lernt dessen Geschwister kennen. Außerdem erfährt er, warum er bis jetzt noch nie Marikus Eltern zu Gesicht bekommen hat. Dann streiten die Zwei sich noch über einen Knutschfleck und Mariku findet heraus, dass Ryou ein Ägypten-Fetischist ist :x Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)