Be my Bad Boy von Minami (Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.) ================================================================================ Kapitel 27: Kapitel 24: Der perfekte Schwiegersohn -------------------------------------------------- Total nervös und zappelig saß Ryou auf dem Sofa, während er an seinen Fingernägeln knabberte. Eigentlich fand er das total eklig und beschwerte sich immer lauthals, wenn Malik an seinen Nägeln kaute, doch heute... Er war so verdammt aufgeregt und diese Nervosität musste er einfach irgendwie loswerden... Also mussten seiner Fingernägel leiden. Ungeduldig blickte Ryou sich um und sah auf die Uhr: acht Minuten nach Fünf. Mariku hätte bereits vor einiger Zeit da sein müssen! „Kommt dieser Mariku noch oder was?“, ertönte eine unfreundliche Stimme vom Esstisch aus. Ryou drehte sich um, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Er müsste jeden Moment kommen, Otoosan.“ Ja, Otoosan. Gestern war es endlich soweit gewesen, sein Vater war wieder nach Hause gekommen! Ryou und Amane hatten sich wirklich gefreut und Ryou hatte auch keine Zeit verloren und seinem Vater gebeichtet, dass er bisexuell war. Es hatte ihn zwar viel Überwindung gekostet, aber Amane hatte ihm geraten, sofort mit der Sprache rauszurücken. Also hatte Ryou dies auch getan. Zuerst war er ziemlich überrascht gewesen, dass es sein Vater so relativ locker genommen hatte, aber es freute ihn natürlich, da sein Vater sonst immer so konservativ war. Als Ryou dann allerdings von seinem Freund, Mariku, erzählt hatte, war sein Vater nicht mehr so locker gewesen. Nein, er war sogar stinkwütend gewesen und richtig ausgerastet, eine Seltenheit bei dem sonst immer ruhigen Takumi. Er hatte seinen Sohn angeschrieen von wegen Ryou sei schließlich das letzte männliche Mitglied der Watanabe-Familie und deswegen solle er eine Frau heiraten und Kinder haben, um das Erbe aufrecht zu erhalten. Ryou war ziemlich geschockt gewesen und konnte nur schwer die Tränen zurückhalten. Eben hatte sein Vater doch noch gesagt, dass es okay für ihn war und jetzt schrie er ihn auf einmal deswegen an?! Der Weißhaarige war wirklich verzweifelt gewesen in diesem Moment, doch zum Glück kam ihm Amane zur Hilfe und redete auf ihren Vater ein. Sie schwärmte von Mariku und was dieser für ein toller Mensch sein und dass Ryou durch ihn viel offener und lebenslustiger geworden war. Nachdem Amane eine geschlagene halbe Stunde ohne Strich und Komma auf ihn eingeredet hatte, hatte ihr Vater, wenn auch immer noch etwas zerknirscht, zugestimmt und gesagt, dass er ihn gern mal kennenlernen wollte. Und hier saßen sie nun. Sein Vater und Amane am Esstisch, Ryou auf der Couch und alle warteten sie darauf, dass Mariku endlich kam. Mit einem Seufzen sah er in die Küche. Wenn Mariku sich nicht beeilen würde, würde das Essen langsam kalt werden. Ryou hatte sich dieses Mal beim Kochen sogar noch mehr Mühe gegeben als er es sonst immer tat und hatte sich mit dem heutigen Tonkatsu, dem Lieblingsgericht seines Vaters, auf jeden Fall selbst übertroffen. Der Weißhaarige zuckte plötzlich heftig zusammen, als es an der Tür klingelte. Das musste Mariku sein! Schnell sprang er vom Sofa auf und eilte zur Tür, um diese zu öffnen. „Hey, Baby.“ Mit einem breiten Grinsen lehnte Mariku gegen den Türrahmen, in der rechten Hand eine Zigarette, die linke in der Hosentasche vergraben. Ryou blinzelte überrascht. „...M-Mariku!“, zischte er schließlich leise, als er sich wieder gefangen hatte und schloss schnell die Tür hinter sich. „Wieso rauchst du?! Ich hab dir doch gesagt, dass mein Vater rauchen hasst!“ Mariku zuckte mit den Schultern und nahm gelassen einen Zug. „Darum. Ich liebe rauchen halt eben und ich hab dir ja gesagt, dass ich mich für deinen Alten nicht verstellen werde.“ „Ja, schon, aber du kannst dich doch ein bisschen zusammen reißen, oder?!“, jammerte der andere und zupfte an Marikus Klamotten. „Wie siehst du überhaupt aus?!“ Grinsend hob der Blonde eine Augenbraue und sah an sich herunter: Ein schwarzes, weit aufgeknöpftes Hemd, welches sehr viel, für so ein Treffen mit den Eltern zu viel, von seiner muskulösen Brust entblößte. Außerdem trug er die durchlöcherte Hose, die er schon angehabt hatte, als sie alle zusammen zum Club Poison & Rose gegangen waren. „Sexy, hm?“ „Ja, vielleicht schon, aber halt total unangebracht!“ Schwer seufzend fuhr sich Ryou durchs Haar. „Naja... Jetzt ist es auch zu spät, jetzt kann man auch nichts mehr ändern. Aber bitte... Bitte, reiß dich ein wenig zusammen, okay?“ Er sah seinen Freund mit großen Rehaugen an. Mariku schnipste die Zigarette weg und umfasste dann Ryous Gesicht. „Ich kanns versuchen“, erwiderte er und küsste ihn. Ryou erwiderte den Kuss einige Sekunden und löste sich dann von Mariku. „Okay. Lass uns jetzt reingehen, das Essen wird kalt.“ Mariku nickte und folgte ihm dann hinein. Drinnen hob er eine blonde Augenbraue. „Wo ist dein Alter denn? Ich seh ihn nicht.“ Ryou runzelte die Stirn. Er hatte auch keine Ahnung, wo er war. Eben saß er noch am Esstisch, aber dieser war mit Ausnahme von Amane, welche Mariku grinsend zuwinkte, jetzt leer. „Weiß nicht...“, antwortete er dann verwirrt. „Egal. Dann lass uns die Zeit nutzen“, schnurrte ihm Mariku plötzlich von hinten in sein Ohr und zog Ryou an seine Brust. Der Weißhaarige keuchte erschrocken auf, als sich Marikus Hüfte an seinen Hintern rieb. „Mariku!“, zischte er leise und biss sich hart auf die Unterlippe, um sich ein Stöhnen zu unterdrücken. „Mein Vater ist doch hier und Amane auch, du-mmph!“ Erschrocken weiteten sich Ryous Augen, als er plötzlich die karamellfarbenen Lippen seines Freundes auf seinen spürte. Der Kleinere wehrte sich im ersten Moment, doch als Marikus Hand plötzlich in seine Hose glitt und sein Glied umfasste, stöhnte er überrascht. Mariku nutzte diese Chance sofort, um seine Zunge in Ryous Mundhöhle zu schieben. Ryou stöhne noch einmal, als Marikus Zunge seine liebkoste und vergas für den Moment sogar Schwester und Vater, doch da donnerte auf einmal eine wütende Stimme quer durch den Raum: „Nimm sofort die Hand aus der Hose meines Sohnes!!!“ Ryou riss geschockt die Augen auf und löste sich schnell von Mariku, das Gesicht knallrot. „O-O-Otoosan...!“ Das Gesicht seines Vaters war zu einer wütenden Fratze verzogen und wenn Blicke töten könnte, dann wäre Mariku wohl schon längst umgefallen. Den Blonden schien das allerdings gar nicht zu stören. Sein Gesichtsausdruck war arrogant, seine Lippen umspielten ein fast hämisches Grinsen. „Du...“ Langsam kam Mariku näher auf den Mann zu, welcher nur noch zorniger aussah, als es Mariku sich erdreiste, ihn zu duzen. „Du musst also Daddy sein, hm?“ Vor Ryous Vater angekommen hob er eine Augenbraue und streckte seine Hand aus. „Hi dann. Ich bin Mariku, Liebhaber deines Sohnes.“ Zähneknirschend nahm der Ältere die Hand an und schüttelte sie hart, wobei er mit Absicht Marikus Finger quetschte. „ Takumi Watanabe. Freut mich wirklich... sehr, Mariku-san.“ Dem letzten Satz folgte ein eiskaltes Lächeln. Verzweifelt krallte Ryou eine Hand in sein Haar. Was war nur los mit Mariku?! Ryou wusste, dass sein Freund sehr respektlos war, aber DAS?! Das musste Mariku doch mit Absicht machen, oder?! Wollte er etwa seine Grenzen bei seinem Vater testen? Wieso tat er das? Ryou verstand das alles nicht, wollte Mariku ihn mit Absicht so quälen? Fragen über Fragen... „O-Otoosan?“, meinte Ryou schnell und stellte sich zwischen die Zwei, welche sich gerade scheinbar einen Anstarrcontest lieferten, „Setzt du dich schon einmal hin? Ich möchte jetzt essen.“ Sein Vater nickte leicht und setzte sich dann neben Amane, die am Esstisch dem Gespräch amüsiert gefolgt war. Ryou wusste, dass es seiner Schwester auf der Zunge lag, sich einzumischen, aber er hatte sie extra darum gebeten, heute den Mund zu halten. Ryou lächelte schwach und drehte sich dann zu Mariku. „Setzt du dich auch hin, Schatz?“ Sofort, nachdem er diese Worte gesagt hatte, schlug er sich geschockt eine Hand über den Mund. Mist, jetzt hatte er Mariku doch noch „Schatz“ genannt...! Das war ihm so rausgerutscht, er wollte Mariku vor seinem Vater eigentlich nicht mit seinem Kosenamen ansprechen...! Er errötete und eilte dann schnell in die Küche, um die Platte Tonkatsu zu holen und sie auf den Tisch zu stellen. „Wow, sieht echt toll aus“, meinte Mariku hungrig, als er die panierten Koteletts betrachtete. „Danke.“ Ryou schenkte ihm ein Lächeln und setzte sich dann neben seinen Freund. „Dann lasst es euch schmecken! Guten Appetit.“ Während sich Amane und sein Vater schon einmal etwas auf den Teller luden, griff Ryou nach Marikus Hand und drückte sie fest. Der Blonde hob eine Augenbraue und drehte den Kopf zu seinem Freund. „Mariku, bitte“, wisperte Ryou leise, „Kannst du nicht ein wenig mehr Respekt zeigen? Ich weiß, du willst dich nicht verändern, das musst du auch nicht, aber du kannst meinen Vater doch wenigstens siezen oder? Du musst ihn nun wirklich nicht so provozieren, du weißt doch, wie wichtig mir das Treffen ist...“ Mariku presste die Lippen zusammen. „Aber er hat doch angefangen und mich sofort angeschrieen! Was für eine Begrüßung ist das denn bitte? „Wie soll er denn sonst reagieren wenn er sieht, wie sein Sohn vor seinen eigenen Augen angetatscht wird! Bitte...“ Er sah Mariku flehend an. „Ich verlang nicht viel, aber provozier ihn nicht weiter, ja?“ Mariku schien für einen Moment zu überlegen, nickte aber dann, wenn auch widerwillig. „Wenns sein muss“, murrte er und drückte Ryous Hand ebenfalls leicht, bevor er sie losließ, um sich stattdessen eins der Koteletts auf den Teller zu legen. Ryou lächelte dankbar. Für einige Zeit herrschte Stille, ein eiskaltes und unangenehmes Schweigen. Jeder aß stumm sein Tonkatsu, doch dann räusperte sich Ryous Vater. „Also... Mariku-san.“ Langsam hob er den Blick von seinem Teller, um den Blonden ins Gesicht zu sehen. „Nennen Sie mich einfach nur Mariku“, unterbrach dieser mit einem Zwinkern. „Ohne -san. Mit dem Suffix fühl ich mich, als ob ich schon so ein verdammt alter Greis wie Sie wäre.“ Er gluckste nur amüsiert, als Ryou ihm unter dem Tisch empört gegen das Schienbein trat. Ryous Vater presste die Lippen aufeinander. „Gut, Mariku dann“, brachte er zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor. „Also. Wie habt ihr euch denn kennengelernt?“ „In der-“, fing Ryou an, doch sein Vater unterbrach ihn barsch. „Ich hab Mariku gefragt, nicht dich.“ Ryou biss sich auf die Unterlippe. Davor hatte er Angst gehabt. Er hatte gewusst, dass sein Vater Mariku ausfragen würde, aber er hatte ein wenig Panik, dass Mariku irgendetwas ausplaudern würde, was Ryou lieber vor seinem Vater geheim halten würde. „In der Schule“, antwortete Mariku kauend, „Wir sind im selben Jahrgang.“ Ryous Vater wartete auf eine weitere Erklärung, aber nichts kam. Er seufzte laut und fragte dann mir leicht genervten Unterton weiter: „Und wie genau habt ihr euch da kennengelernt? Wart ihr Freunde? Ein paar mehr Informationen wären nett...“ Mariku schüttelte den Kopf. „Nee. Ryou und ich haben bis vor ein paar Wochen nie miteinander geredet.“ Er nahm einen Schluck von seinem Getränk und zuckte dann mit den Schultern. „Ryou hat halt den Ruf, ein langweiliger Streber zu sein und so, und deswegen hatte ich keine wirkliche Lust, Zeit mit ihm zu verbringen. Aber dann sind wir im Chemieunterricht mal zusammengesetzt worden und da hab ich mir ihren Sohn das erste Mal richtig angesehen und ich muss sagen, er ist echt verdammt heiß.“ Der Blonde grinste breit und Ryou lief knallrot an, während sein Vater nur die Lippen schürzte. „Naja, dann haben wir halt öfter zusammen gechillt und so und joa. Dann sind wir irgendwie ein Paar geworden.“ Mariku zuckte nochmals mit den Schultern und widmete sich dann wieder gierig seinem Essen. „Aha... Und wie bist du so in der Schule, Mariku?“, wollte sein Vater weiter wissen. Ryou zog eine Grimasse. Er wusste, dass diese Frage kommen würde. „Schlecht.“ Mariku schmunzelte. „Hab halt keinen Bock zu lernen und so. Es gibt zwar einige Fächer, in denen ich ganz gut bin, so wie Sport oder Kunst. Aber die anderen Fächer... Nicht wirklich.“ „Wie definierst du... Schlecht?“ Man konnte seinem Vater bereits ansehen, dass es ihm ganz und gar nicht gefiel, dass sein Sohn mit so einem schlechten Schüler zusammen war. „Alles zwischen den Noten Fünf und Sechs“, erwiderte Mariku. „Außer wie gesagt halt Sport und Kunst. In den beiden Fächern hab ich ne Eins.“ „Fünf und Sechs?!“ Ryous Vater fiel fast aus allen Wolken. „Mit so einem... So einem Nichtsnutz bist du zusammen?!“ Beinahe anschuldigend sah er Ryou an. „Wenn ich mit jemanden zusammen bin, kommt es mir nicht auf seine schulische Leistung an“, erwiderte Ryou kleinlaut. „Außerdem ist es nicht so, als wenn ich Marikus Leistungen gutheißen würde. Ich lern ja schon immer mit ihm und alles.“ Bei diesen Worten wurde Takumis Gesicht wieder sanfter. „Wirklich? Du lernst mit ihm? Das ist mein Junge.“ Er lächelte ihn stolz an. Ryou erwiderte das Lächeln. Doch sofort, als er sich wieder Mariku zuwandte, wurden seine Züge kalt. „Was möchtest du später denn mal beruflich machen?“, fragte er den Ägypter. „Dir ist klar, dass du mit solchen Noten nur sehr, sehr schwer einen anständigen Job finden kannst.“ „Keine Angst.“ Marikus Mundwinkel zuckten leicht und in seine amethystfarbenen Augen schlich sich etwas Verschmitztes. „Ich weiß schon, was ich später machen will und weiß auch, dass ich dafür die besten Voraussetzungen habe.“ Langsam leckte er sich über die Lippen. „Ich will Porn-“ „Zeichnen!“, unterbrach Ryou seinen Freund schnell, das Gesicht knallrot. Sein Vater hob eine Augenbraue. „Du hast doch das Portrait von mir in meinem Zimmer gesehen, oder? Du weißt schon, das, das über meinen Bett hängt?“ Takumi nickte langsam. „Das hat Mariku gezeichnet.“ „Wirklich?“ Total verblüfft hob Takumi beide Augenbrauen. „Das ist von dir, Mariku?“ „Jepp.“ „Wow... Das Bild sieht wirklich toll aus, das muss ich sagen. Ich hätte nicht gerechnet, dass du so ein begabter Zeichner bist.“ Mariku zuckte mit den Schultern, während Ryou breit lächelte. „Das ist er nicht, wahr?“, schwärmte er und warf seinem Freund einen verträumten Blick zu. „Mariku ist allerdings sehr bescheiden, was seine Zeichenkünste angeht. Aber ich möchte ihm auf jeden Fall dazu überreden, nach seinem Abschluss eine Zeichenschule zu besuchen.“ „Hm“, summte sein Vater. „Das wäre wirklich eine gute Idee.“ Es herrschte wieder Schweigen. Ängstlich knabberte Ryou an seiner Unterlippe, während er seinen Vater beobachtete. Die Sache mit dem Zeichnen schien ihn positiv überrascht zu haben aber dennoch schien er Mariku noch negativ gegenüberzustehen, da er ihm immer wieder missbilligende Blicke zuwarf, welcher der Blonde mit einem überheblichen Grinsen erwiderte. Mit einem leisen Seufzen nahm Ryou einen Schluck Cola. Ihm war klar, dass die Zwei niemals beste Freunde werden konnten, aber dass sie sich so schlecht verstehen würden, hätte er auch nicht gedacht... Aber es lag an beiden. Mariku war die ganze Zeit frech und respektlos, während sein Vater ihm nicht mal eine wirkliche Chance gab, ihn kennenzulernen. Takumi räusperte sich plötzlich. „Und...?“, fing er unsicher an, den Blick auf das Kotelett gerichtet, „Wie lange seid ihr jetzt zusammen, Mariku...?“ Mariku zuckte mit den Schultern und nahm sich noch ein Stück Fleisch. „Keine Ahnung. Ich glaub so vier Wochen.“ Takumi runzelte die Stirn und sah dann seinen Sohn an. „Sechs Wochen“, korrigierte dieser leise. Wusste Mariku wirklich nicht, wie lange sie zusammen waren?! Mariku musste ja nicht die genaue Anzahl an Tagen wissen, aber die grobe Wochenanzahl war doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder? Obwohl... Vor ungefähr vier bis fünf Wochen hatten sie angefangen, miteinander zu schlafen... Hatte er die erste Woche vielleicht deswegen nicht mitgezählt, da eine Beziehung für ihn nur dann eine Beziehung war, wenn Sex im Spiel war...? Ryou musste an sein Gespräch mit Malik vor einigen Wochen denken. Wollte Mariku wirklich nur Sex...? Aber das konnte doch nicht sein, sonst hätte er doch nicht zugestimmt, seinen Vater kennenzulernen! Oder... Vielleicht gefiel ihm der Sex mit Ryou nur so gut und er hatte Angst, dass wenn er das Treffen abgelehnt hätte, Ryou Schluss gemacht hätte? Ah, das war alles so kompliziert! Ryou wollte im Moment wirklich nicht darüber nachdenken. Also widmete er sich langsam wieder dem Essen. xxx Mit einem kleinen Lächeln stand Ryou auf. „Ich räum die Teller weg“, sagte er und sammelte dann das Besteck ein, um es in die Küche zu räumen. Dort angekommen stellte er es auf die Theke und lehnte seine Stirn dann mit einem Seufzen gegen den Kühlschrank. Am Ende waren das Essen und das Gespräch zwischen Mariku und seinen Vater immer kühler und kühler geworden, bis schließlich Eiszeit herrschte. Man konnte es Takumi deutlich ansehen: Er mochte Mariku nicht. Und das tat dem Weißhaarigen weh. Er hatte sich das alles wirklich so schön vorgestellt. Er hatte ernsthaft gedacht, dass sich die Zwei nach anfänglichen Schwierigkeiten verstehen würden... Aber nein, in seinem Leben musste ja alles schief laufen... Oh, wäre seine Mutter doch noch am Leben... Ryou lächelte schwach. Er wusste, dass seine Mutter Mariku gemocht hätte. Seine Mutter hätte durch Marikus harte Schale sehen können und seine liebenswürdige Seite entdeckt. Aber sie war tot. Und sein Vater, sein einziger noch lebender Elternteil, hasste Mariku. „Hey.“ Erschrocken zuckte Ryou zusammen, als sich zwei starke Arme um seine Hüfte schlangen und sich ein muskulöser Körper von hinten an ihn presste. „Alles klar?“ Ryou lächelte leicht und neigte den Kopf zur Seite um Mariku, der sein Kinn auf Ryous Schulter gelegt hatte, ansehen zu können. „Ja...“ Mariku grinste schwach und gab Ryous Nasenspitze einen Kuss. „Dein Alter mag mich nicht, oder?“ Langsam schüttelte der Weißhaarige den Kopf. „Nein, nicht wirklich...“ Mariku presste die Lippen zusammen und zuckte dann mit den Schultern. „Egal. Er muss mich nicht mögen.“ Er gab Ryou einen Kuss. „Nur mein Baby muss mich mögen.“ ‚Dein Baby mag dich im Moment aber auch nicht, so scheiße wie du dich benommen hast’, dachte Ryou bitter, doch das hätte er niemals laut gesagt. Er wusste doch, dass Mariku das nicht mit Absicht gemacht hatte. Also schnurrte er stattdessen und drückte seine Lippen nochmals auf Mariku. Als er allerdings die Zunge seines Freundes über seine Unterlippe streichen spürte, löste er den Kuss. „N-Nicht hier...“, wisperte er, die Wangen leicht gerötet. „Ich möchte nicht, dass uns mein Vater so sieht...“ Der Ägypter sah ihn schmollend an. „Ich möchte aber jetzt gern, mein...“ Er verstummte, um seinen Schritt gegen Ryous Hintern zu stoßen, wobei sein Freund überrascht keuchte. „Mein Dessert haben...“, beendete er schließlich schnurrend. „A-Aber“, fing Ryou nervös an, doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte, hörte er ein lautes Scheppern. Erschrocken drehte er sich um und sah seinen Vater beim Türrahmen stehen, auf dem Boden eine nun zertrümmerte Tasse. Ryou riss panisch die Augen auf. Scheiße...! „Soll das... Soll das heißen...“ Takumi sah sie beide an, eine Mischung aus Schock und Wut spiegelte sich in seinem Gesicht. „Soll das heißen, dass ihr miteinander Sex habt?!“ Ryou lief knallrot an. Oh nein... Oh nein, oh nein, hoffentlich würde Mariku nicht darauf eingehen... Hoffentlich- „Genau“, erwiderte Mariku mit einem Grinsen und beugte sich vor, um seine Zunge über Ryous Nacken gleiten zu lassen, die Augen dabei auf Takumis fixiert. „Das soll es heißen.“ Takumi fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Mein... MEIN Sohn schläft mit so einem... So einem...“ Mariku gluckste. „Jepp, das tut er. Und das nicht gerade erst seit gestern, sondern schon seit über einem Monat. Und nicht nur das!“ Schmunzelnd hob Mariku den Zeigefinger. „Wir vögeln sogar in der Schule.“ Ryou schlug die Hände ins Gesicht. Scheiße... Scheiße, scheiße, scheiße! Warum...?! Warum musste Mariku seinen Vater nur so provozieren? Ryou verstand das alles nicht... Für einen Moment herrschte Schweigen. Doch dann... „RYOU!“ Takumis Stimme bebte durch den ganzen Raum. „Ich will mit dir reden, SOFORT! Komm sofort in mein Arbeitszimmer. Und DU!“ Er zeigte auf Mariku, das Gesicht wutverzerrt. „Du verschwindest aus meiner Wohnung, du Dreckskerl! ICH WILL DICH HIER NIE WIEDER SEHEN!“ Damit drehte er sich um und stampfte in sein Zimmer. Einige Sekunden standen die Zwei nur da, dann drehte sich Ryou langsam um, ein trauriges Lächeln auf den Lippen. „Geh... Geh in mein Zimmer, okay?“, krächzte er leise. Mariku antwortete nicht, stattdessen umfasste er mit einer Hand schweigend Ryous Gesicht und strich über seine Wange. Ryou schloss die Augen und lehnte sich in diese sanfte Berührung. Er wusste, dass dies Marikus Art war, sich zu entschuldigen. Der Blonde hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass Takumi so ausrasten würde. Nur so konnte sich das Ryou erklären. Mariku wollte bestimmt nicht, dass es so endete. Deswegen war Ryou auch nicht sauer auf ihn. Mariku kannte seinen Vater schließlich nicht, er konnte ja nicht ahnen, dass dieser so ausrasten würde. Nein, die Schuld lag bei Ryou. Er hätte seinen Freund aufhalten müssen, aber das hatte er nicht. „Ich komm gleich nach, okay?“, wisperte er leise und öffnete langsam die Augen. Mariku nickte leicht. „Okay.“ Er beugte sich herunter, um seine Lippen sanft auf Ryous zu drücken und bewege sich dann mit schlurfenden Schritten in Richtung von Ryous Zimmers. Ryou schluckte ängstlich und begab sich dann in die Höhle des Löwen; Das Zimmer seines Vaters. xxx Nervös zupfte Ryou an dem Saum seines Shirts herum, den Blick auf den Boden gerichtet, während er unbeholfen im Arbeitszimmer seines Vaters herum stand. Er war jetzt nun schon seit knapp fünf Minuten hier und wartete darauf, dass sein Vater etwas sagte. Egal was, einfach irgendetwas, damit diese schreckliche Stille endlich ein Ende hatte! Weitere Minuten vergingen, bis sich Takumi schließlich räusperte. „Ryou.“ „O-Otoosan...“ Ryou hob langsam den Kopf und sah seinen Vater ängstlich an. Takumi saß auf der Kante seines Schreibtisches, die Arme verschränkt. „Ich bin sehr enttäuscht von dir. Ich hoffe, dass ist dir bewusst.“ Bei diesen Worten füllten sich Ryous Augen mit Tränen. Er war enttäuscht... Sein Vater, sein geliebter Vater und das einzige Familienmitglied, das er außer Amane noch hatte, war enttäuscht von ihm... Das tat weh. Das tat wirklich weh. „Du hast dich verändert, Ryou. Ich erkenn dich fast nicht mehr wieder. Was ist mit meinem süßen, unschuldigen Jungen passiert?“ Takumi schüttelte den Kopf. „Du hast dich verändert und das nicht zum Positiven.“ Ryou biss sich fest auf die Unterlippe, erwiderte aber nichts und hörte seinem Vater stattdessen nur stumm zu. Die ersten Tränen fanden ihren Weg über sein Gesicht. „Du hast den Kopf wirklich in den Wolken, wie kann man nur so blind sein?“ Bei diesen Worten blinzelte Ryou verwirrt. Was... Was sollte das denn heißen? „W-Wie bitte...?“ Takumi seufzte laut und fuhr sich durchs lichte Haar. „Wusst ichs doch. Ryou, Junge, dieser Mariku ist nicht gut für dich! Er kümmert sich nicht um Schule, seine Zukunft ist ihm egal, du kannst doch nicht wirklich mit so einem Nichtsnutz zusammen sein wollen!“ Ryou riss geschockt die Augen auf. Was wollte sein Vater mit diesen Worten bezwecken, er wollte doch nicht wirklich, dass...?! „Früher oder später wird er dich auf sein Niveau runterreißen und dann werden auch deine Noten immer schlechter! Und das darf nicht passieren, Ryou! Du weißt, wie wichtig die Schule ist! Mach erst einmal deinen Abschluss und dann kannst du dich nach einem netten Mädchen umsehen! Nach einem Mädchen, das dich und deinen Charakter liebt und nicht deinen Körper!“ „Was...“ Langsam ging Ryou einen Schritt zurück, die Hände unbewusst zu Fäusten geballt. „Was soll das heißen?! Willst du damit andeuten, dass Mariku mich nicht liebt?!“ „Natürlich!“ Takumi stand auf. „Junge, sieh es doch ein! Öffne doch einmal die Augen! Diesem Typen liegt nichts an deiner Person, er will dich nur für Sex!“ „Nein...“ Ryou schüttelte den Kopf. Nein... Nein, nein, nein! Das konnte nicht sein! Das durfte einfach nicht sein! „Ryou, doch. Er-“ „HALT DIE KLAPPE!“, schrie Ryou plötzlich. „HALT DIE KLAPPE! DU HAST DOCH KEINE AHNUNG!“ Takumis Augen weiteten sich leicht geschockt. Das war gerade das erste Mal, dass sein Sohn ihn anschrie... „Du hast keine Ahnung!“, wiederholte Ryou mit bebender Stimme. „Du hast keine Ahnung von meinem Leben! Du bist doch nie da, rufst nie an, nichts! Du kennst Mariku nicht! Deswegen darfst du dir auch kein Urteil über ihn bilden! Er mag nicht nur meinen Körper, das weiß ich! Er ist ein toller und liebenswürdiger Mensch! ALSO HÖR AUF SO SCHLECHT ÜBER IHN ZU REDEN! ICH HASSE DICH!“ „Ryou...“ Takumi streckte langsam seine Hand nach ihm aus, doch der Weißhaarige schlug sie weg. „Ich hasse dich...“, wiederholte er mit tränenverschleierten Augen, die Stimme kaum lauter als ein Wispern und drehte sich dann um, um in sein Zimmer zu laufen. Dort auf dem Bett saß Mariku, die Arme verschränkt. „Wie war‘s?“ Ryou öffnete den Mund um zu antworten, doch kein Ton verließ seine Lippen. Deswegen schüttelte er nur langsam den Kopf und ging aufs Bett zu. Vor Mariku ging er auf die Knie, schlang seine Arme um dessen Hüfte, drückte das Gesicht in seine muskulöse Brust... Und weinte. „E-Er... Er...“, kam Ryous gedämpfte Stimme, als er sein Gesicht feste an Marikus Körper presste. Der Blonde schlang derweil die Arme um Ryous Schulter und lehnte seine Wange sanft gegen Ryous Haupt. „Er ist ein... Ein Schwein...“, brachte Ryou schließlich schluchzend hervor. „Ich hasse ihn... Ich hasse ihn so sehr...“ „Ssh...“, versuchte Mariku ihn wieder zu beruhigen und drückte den zitternden Körper fester an sich. „Ssh.“ Mehrere Minuten lang hielten sie sich so. Das Zimmer war totenstill, nur ab und an konnte man ein leises Schluchzen oder Schniefen vernehmen. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür und Amane kam herein. Schweigend schloss sie die Tür hinter sich und kniete sich dann hinter Ryou, um ihren Bruder ebenfalls zu umarmen, das Gesicht in Ryous Nacken vergraben. So hielten sich die Drei mehrere Minuten. xxx Mit einem zufriedenen Seufzen starrte Ryou auf die Decke, seine Finger strichen abwesend durch Marikus Haar. Seine Tränen waren schon lange getrocknet und Amane war vor einigen Minuten wieder gegangen, um sie alleine zu lassen. Und hier lagen sie nun; Ryou mit dem Rücken auf dem Bett und mit Marikus Kopf auf seiner Brust. Es war ungewohnt, normalerweise lag er immer auf Marikus Brust, aber so war es auch sehr angenehm. Der Weißhaarige kicherte leise, als Mariku mit seiner Nase liebevoll gegen seine Brust rieb. Der Ägypter warf ihm ein Grinsen zu und drückte sein Ohr dann auf Ryous Brust, die Stirn gerunzelt. „Was machst du da...?“, wollte Ryou wissen, als er Mariku ein paar Haarsträhnen hinters Ohr steckte. Der Andere sah ziemlich nachdenklich aus. „Ich lausch deinem Herzschlag“, war Marikus Antwort. Ryou errötete leicht. Mariku schien sich wirklich schuldig zu fühlen wegen Ryous Streit mit seinem Vater, denn normalerweise war er nicht so anhänglich und liebevoll. Der Weißhaarige schluckte. „Gut...“, wisperte er leise, die Wangen immer noch errötet. „Denn mein Herz schlägt nur für dich.“ Ryou spürte, wie sich Mariku bei diesen Worten sofort verspannte. Mist, hatte er zu viel gesagt? War das Mariku vielleicht zu kitschig gewesen?! Er wusste doch, dass sein Freund nicht auf Romantik und alles, was damit zu tun hatte, stand. Langsam richtete sich Mariku auf und umfasste Ryous Gesicht mit beiden Händen. Ryous Wangen wurden schlagartig heiß. Was war denn jetzt los? Mariku hatte so ein seltsames Leuchten in den Augen, etwas, was Ryou beim Ägypter bis jetzt noch nie gesehen hatte. Als sich Marikus Lippen so ungewohnt zärtlich auf seine legten spürte Ryou, wie sein Herz auf einmal anfing, schneller zu schlagen. Dieser Kuss war so ganz anders als die anderen, die sie miteinander teilten. Die anderen Küsse hatten fast alle einen lustvollen Unterton, aber dieser... Er war einfach nur zärtlich, sanft und... Liebend. Der Weißhaarige schloss langsam die Augen, als Mariku über ihn kletterte und sein ganzes Gesicht mit Küssen bedeckte; seine Stirn, beide Augenlider, Nase, Wangen, Mund, Kinn. Auch als Mariku weiter nach unten gewandert war und sich nun um Ryous Hals und Schulter widmete wurden seine Küsse nicht minder sanft. Langsam zog Mariku ihm das Shirt aus und küsste jede Stelle seines zierlichen Körpers, die er erreichen konnte. Ryou seufzte wohlig. Es war wirklich schön, wenn Mariku mal so zärtlich war und nicht so grob, wie er es sonst immer war. Ganz langsam wurde Ryou seiner Hose entledigte und anstatt sich sofort auf seine Männlichkeit zu stürzen, widmete sich der Ägypter erst einmal um Ryous Oberschenkel Mariku ließ sich wirklich sehr viel Zeit und das war schön. Und als Mariku einige Zeit später dann so vorsichtig und sanft in ihn eindrang, wusste Ryou, dass sie nicht miteinander schliefen, nein, heute war das erste Mal... Das erste Mal, dass sie Liebe machten. -------------------------------------------------------------------------------------------------- *den ganzen Kitsch wegwisch* Höhö ^^“ Mensch, Mariku ist wirklich ein perfekter Schwiegersohn, was~? °O° An dieser Stelle möchte ich mich erst einmal entschuldigen, dass meine Updates in letzter Zeit nicht mehr so schnell sind wie früher. Aber, wie ich schon sagte, hab ich im Moment viel Stress und hab auch persönliche Probleme und alles... *seufz* Tut mir wirklich leid >_<“ Es tut mir auch leid, dass ich schon so lange nicht mehr bei Stolen Heart geupdatet hab... Aber ich denke, ich setzte die Story erst einmal auf Hiatus >_<“ Eigentlich veröffentliche ich Storys nur, wenn ich sie total durchgeplant hab. Das hab ich bei Bad Boy auch gemacht, aber bei Stolen Heart leider nicht... Ich hatte zwar eine grobe Zusammenfassung aufgeschrieben, aber die gefällt mir einfach gar nicht mehr und deswegen hab ich vor, die Story von SH zu enden. Das wird allerdings etwas Zeit kosten, deswegen werde ich erst weiter an der FF schreiben, wenn ich alles geplant hab... Tut mir wirklich leid *seufz* :/ Aber wie auch immer, ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und tolle Festtage Lasst euch reichlich beschenken :3 Außerdem wünsche ich euch schon einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr, wir sehen uns dann 2011 wieder :] Ich liebe euch~ x3 Im nächsten Kapitel~ Ryou sah sich für einige Sekunden suchend um, bis er Mariku schließlich entdeckte. Der Blonde lehnte mit dem Rücken gegen einen weißen Schreibtisch, auf den Lippen ein verschmitztes Lächeln und die Augen... Ryou schluckte plötzlich, als sich sein Magen mit einem Mal verknotete. Wenn Ryou es nicht besser wüsste hätte er gesagt, dass Marikus Blick... flirtend war. Aber das konnte ja nicht sein, das bildete sich Ryou nur ein. Aus dieser Entfernung war es eh schwer, etwas Genaueres zu erkennen. Er konnte Mariku nur zur Hälfte sehen und die Person, mit der sich sein Freund offensichtlich unterhielt, stand so da, dass Ryou sie nur von hinten betrachten konnte. Bis dann Hosted by Animexx e.V. 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