Be my Bad Boy von Minami (Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.) ================================================================================ Kapitel 35: Kapitel 31: Illusionen ---------------------------------- „Mh…“   Mit zusammengepressten Lippen starrte Ryou auf den Bildschirm seines Computers, auf welchem ihn eine leere, weiße Seite des Schreibprogrammes Word begrüßte. Er stahl einen kleinen Blick auf die Uhr, die Hände weiterhin auf der Tastatur ruhend.   Super. Er saß nun schon seit geschlagenen 50 Minuten vor dem Rechner und hatte noch nichts, kein einziges Wort geschrieben. Beim Aufstehen war er noch motiviert gewesen und wollte endlich an seiner Geschichte weiterschreiben, aber jetzt, wo Word offen war … war die Inspiration weg und statt ihrer nun ein großes, schwarzes Loch in seinem Kopf.   Seufzend nahm Ryou einen Schluck von seinem Apfelsaft. Er langweilte sich so sehr und er hatte wirklich Lust, etwas zu schreiben, dies war schließlich sein großes Hobby, aber irgendwie … kam einfach nichts. Nada.   „Ich wünschte, Mariku wär endlich wieder da.“ Es hatte einfach keinen Sinn, er konnte spüren, dass er heute nichts mehr gebacken bekam. Stöhnend schloss Ryou das Programm, fuhr seinen Computer herunter und ließ sich dann aufs Bett fallen. Heute war Freitag und am Sonntag würde sein Freund endlich wieder zurückkommen! Wurde ja auch verdammt nochmal Zeit, Ryou konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr er Mariku vermisst hatte!   Aber dennoch … hatte er Angst. Angst vor dem Wiedersehen. Sie hatten noch ein paar Mal geschrieben, aber die Gespräche waren relativ kalt und nichtssagend verlaufen. Ryou kam es fast so vor, als würde er nicht mit seinem Schatz schreiben, sondern einer flüchtigen Onlinebekanntschaft. Und dann war da noch die Sache mit dem Liebesbekenntnis … Das Geständnis, welches er nie machen wollte, nicht auf diese Art und Weise, aber nun war es draußen.   Vielleicht war er paranoid, aber die Gedanken, ob Mariku ihn liebte, ob er nun wirklich mit ihm Schluss machen würde oder nicht, was da mit Akefia lief… Sie ließen ihm einfach keine Ruhe und raubten ihm nachts den Schlaf.   Er hatte schon mit Malik, Amane und sogar mit Bakura darüber geredet. Bakura! Dies wollte wirklich etwas heißen, da Bakura es schließlich verabscheute, Gespräche über Gefühle zu führen, egal, ob es nun um seine eigenen oder die seines besten Freundes ging. Alle drei hatten ihm gesagt, er solle sich beruhigen und dass er viel zu viel hinein interpretierte.   „Chill mal“, hatte Bakura gesagt und mit einem leicht genervten Seufzen an seiner Zigarette gezogen, „Wenn Mariku hätte Schluss machen wollen, hätte er das gemacht. Er ist keiner, der Sachen hinaus schiebt. Wenn er wirklich eine Trennung will, hätte er dich angerufen oder dir eine SMS oder was weiß ich geschrieben.“   Ryou hatte daraufhin erwidert, dass Mariku vielleicht einfach nur zu viel Stil hatte, um per Textnachricht mit jemanden Schluss zu machen.   Da hatte Bakura nur gelacht und gemeint, dass Mariku und Stil zwei Sachen waren, die einfach nicht zusammen passten und es wohl auch nie würden. Und irgendwie musste Ryou ihm ja Recht geben. Manieren hatte sein Freund keine, er rülpste – und furzte! – ungeniert in der Öffentlichkeit herum, von seinem Klamottenstil - der farblich meist so überhaupt gar nicht zusammenpasste und Ryou öfter mal wundern ließ, ob Mariku nicht vielleicht farbenblind war – ganz zu schweigen.   Aber genug von Marikus (nicht) vorhandenem Stil und Klasse, er vermisste ihn, verdammt!   Unschlüssig, was er nun tun sollte, lag Ryou einige Minuten lang auf dem Bett herum und malte sich in Gedanken aus, wie ihr Wiedersehen aussehen würde. Mariku würde vor der Tür stehen und er würde   (ihn wie Dreck behandeln, wie den letzten Abschaum, ihn anspucken, sagen, er sei nichts wert, er sei eine beschissene Klette)   lächeln und ihn in die Arme schließen, ihn so sanft küssen, wie er es lange nicht mehr getan hatte und dann würde alles wieder in Ordnung zwischen ihnen sein. Die Kälte, die Mariku die letzte Zeit umgeben hatte, würde von der ägyptischen Sonne geschmolzen sein und alles war wieder gut.   Alles war gut.   Oder eher: AWG – Alles wird gut, wie es der Rinderteufel, Chichis Vater in der Dragonball Reihe, sagen würde.   Der Weißhaarige musste kichern. Mariku hätte jetzt bestimmt wieder die Augen verdreht und Witze über ihn gemacht, weil er so ein verdammter Otaku war, aber das war Ryou egal. Er genoss die kleinen Kabbeleien zwischen ihnen sogar. … Solange Mariku nicht übertrieb. Denn manchmal wurden seine Worte zu hart und er verletzte Ryou, obwohl er dies gar nicht vorgehabt und alles nur humorvoll gemeint hatte.   Aber er wusste ja, dass Mariku es nicht so meinte, er war einfach nur genauso (un)sensibel, wie ein Eimer Grütze und das war schon okay, Ryou verzieh ihm immer wieder.   Mit einem Gähnen streckte er sich und stand dann langsam auf, um ins Wohnzimmer zu gehen. Mal sehen, was sein Vater und Amane so trieben. Im Wohnzimmer war nur Amane vorzufinden, welche – welch Überraschung – Wii spielte.   „Hey, onii-chan!“, sagte sie lächelnd, ohne vom Fernseher aufzusehen.   „Hey“, erwiderte er, ebenfalls lächelnd und setzte sich neben sie. „Was spielst du?“   „Mario Kart, ich will einen neuen Rekord aufstellen.“ Ihre Stirn war leicht gerunzelt, der Mund geöffnet und ihre Zunge lugte hervor. Sie wirkte sehr angestrengt und sie hielt den Controller in Form eines Lenkrads fast schon verkrampft zwischen ihren Händen, aber man sah ihr dennoch deutlich an, dass sie Spaß hatte.   „Wo ist Otoosan?“, wollte er von seiner Schwester wissen, nachdem er sich im Raum umgesehen hatte und seinen Vater nicht erblicken konnte. „In seinem Arbeitszimmer?“   „Wo sonst?“ Amane verdrehte die Augen. „Er ist doch fast nur dort oben und kommt zum Essen oder Scheißen heraus.“   „Amane!“ Empört gab Ryou ihr einen leichten Klaps auf dem Hinterkopf. „So etwas sagt man nicht, erst recht nicht über seinen Vater!“   „Ist doch wahr…“, grummelte sie und verzog eine wütende Miene, da sie wegen Ryous Schlag ins Gras gefahren war. „Super. Danke, Bruder.“   Schuldgefühle überkamen Ryou und er öffnete den Mund, um sich bei ihr zu entschuldigen, da klingelte es an der Tür.   „Ich mach auf.“ Er erhob sich und tätschelte Amane dann liebevoll die Wange. „Und tut mir leid, wegen den Klaps…“   „Schon okay.“ Sie seufzte und sah einen kurzen Moment vom Bildschirm, um Ryou anzulächeln. „Alles ist im Lot und jetzt geh, mach die Tür auf!“   „Jaja.“ Summend schritt Ryou zur Haustür, die Stirn in Verwunderung leicht in Falten gelegt. Wer konnte das nur sein? Malik vielleicht? Hmm, eher unwahrscheinlich, Bakura beanspruchte ihn fast die ganze Zeit für sich. Nicht, dass Ryou neidisch war, er freute sich für das frischgebackene Paar, wirklich! Wer könnte es sonst sein? Amanes Freund? Mh, war der nicht im Urlaub?   Ryou hatte wirklich keine Ahnung, wer hinter der Tür stehen würde, als er sie öffnete. Aber die Person, die er sah, war wirklich die letzte, mit der er gerechnet hatte.   Ein großer, muskulöser Körper.   Bronzefarbene Haut, welche noch eine Nuance dunkler wirkte als vor ein paar Wochen.   Schwarze Flipflops.   Eine beige, enge Shorts.   Ein offenes, übertrieben bunt geblümtes Hawaiihemd.   Und eine viel zu große Sonnenbrille in einem breit grinsenden Gesicht.   „Hey, Baby.“   „Schatz?!“ Ein lauter, erschrockener Schrei entkam Ryous Lippen, als er seinen Freund entgeistert anstarrte und dann ansprang.   Mariku lachte und schwankte zuerst überrascht, schaffte es aber dann doch sein Gleichgewicht wieder zu bekommen und sie vor einem Aufprall auf dem Boden zu bewahren. „Das nenn ich mal eine stürmische Begrüßung“, meinte er glucksend und strich Ryou ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.   Ryou kicherte und presste sich so nah wie möglich an Mariku. Er umfasste sein Gesicht und küsste ihn. Anfangs waren es noch kleine, aber leidenschaftliche Küsse, doch mit der Zeit wurden sie immer härter, lustvoller.   Mariku hatte die Hände in Ryous Hintern gekrallt und erkundete gerade ausgiebig die Mundhöhle des anderen, da fuhr plötzlich ein hupendes Auto vorbei.   Ryou zuckte erschrocken zusammen und sah den anderen dann beschämt an. „Ups“, meinte er verlegen, die Wangen leicht gerötet und die Lippen geschwollen vom Küssen, „Sorry, aber irgendwie … konnte ich mich nicht mehr beherrschen.“   „Schon okay.“ Mit einem erneuten Lachen setzte Mariku ihn auf den Boden ab.   Ryou strahlte ihn an. Der Blonde schien richtig gute Laune zu haben, so oft, wie er heute lachte. Das gefiel ihm, sehr sogar. Es war schließlich schon etwas länger her gewesen, seitdem er ihn so ausgelassen hatte lachen hören.   „Lass uns reingehen.“ Ryou nahm ihn an die Hand und zog ihn in die Wohnung. „Oh Schatz, ich bin so froh, dass du da bist! Aber … hast du nicht gesagt, du kommst erst am Sonntag…?“   „Wollten wir eigentlich auch.“ Mariku ging in die Küche – nicht ohne davor Amane zu begrüßen - und nahm sich eine Cola heraus.   „Aber?“, fragte er interessiert nach und beobachtete verliebt, wie Mariku aus der Cola trank und wie dabei ein Tropfen seinen Lippen entkam und seine Zunge ihn dann flink aufleckte.   „Aber Isis hat einen Anruf von ihrer Arbeit bekommen und deswegen mussten wir früher fliegen, irgendein Notfall“, erzählte der Ägypter weiter und lehnte sich gegen die Küchentheke.   „Ahh!“ Ryou stellte sich vor ihm und schlang seine Arme um Marikus Nacken. „Wegen dem Brand? Das Museum hat gestern gebrannt, angeblich waren es Brandstifter…“   „Mmh, genau.“ Summend stimmte Mariku zu und legte die Dose dann weg, um seine Hände stattdessen auf Ryous Hüfte zu legen.   Ryou zuckte zusammen, als er die von der Cola nun kalten Hände seines Freundes auf sich spürte.   „Pisst mich zwar ein bisschen an, aber naja.“ Mariku legte den Kopf leicht schief und kratzte sich am Hals, da sah es Ryou plötzlich.   Wegen Marikus dunkler Hautfarbe waren sie kaum zu erkennen, doch Ryou hatte sie gesehen und jetzt konnte er seine Augen nicht mehr davon abwenden. Auf Marikus Hals, in der Nähe seiner Kehle, waren mehrere blaue Flecken. Aber nicht irgendwelche Flecken…   Sondern Knutschflecken.   Ganz sicher, da war sich Ryou wirklich zu tausend Prozent sicher.   Mariku erzählte weiter, aber Ryou hörte ihm nicht mehr zu. Er hatte nur noch Augen für die Knutschflecke und hunderttausende von Gedanken schossen ihn durch den Kopf.   ‚Knutschflecke … Mein Freund hat Knutschflecke und ich war nicht da, also können sie nicht von mir kommen. Wer hat sie ihm gemacht? Wann? Warum? Warum … Warum hat sich Mariku nicht gewehrt? Hatte er sich gewehrt? Er konnte das doch nicht gewollt haben, oder? Nein, ganz sicher nicht … Niemals…‘   „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Marikus Finger bohrte sich alles andere als sanft zwischen seine Rippen und Ryou keuchte schmerzvoll auf.   „J-Ja, klar, sorry…“ Er lächelte schief, ein gezwungen, nicht echtes Lächeln. Ihm war im Moment nicht zum Lächeln zu Mute, sondern viel mehr zu weinen.   „Hmpf.“ Mariku sah ihn skeptisch an, ließ das Thema aber dann fallen. „Ich hab dir was mitgebracht, Baby.“ Er piekste ihm erneut in die Seite.   „Wirklich?“ Ryou lächelte schwach.   ‚Um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen?‘, schoss ihm durch den Kopf, doch er verjagte den Gedanken schnell wieder. Er sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Vielleicht waren das ja keine Knutschflecken, sondern wirklich nur normale, blaue Flecken? Ryou wusste ja, was für ein Rüpel sein Freund war und hatte ihn noch nie ohne mindestens einen Bluterguss gesehen.   ‚Du machst dir wirklich zu viele Gedanken‘, redete er sich ein und sah dann gebannt zu, wie Mariku ein kleines Geschenk aus seiner Hosentasche holte.   „Ist nichts Besonderes und billig war‘s auch aber naja, du weißt ja, dass ich immer pleite bin.“ Er zuckte mit den Schultern und überreichte Ryou dann das Geschenk.   „Schon okay, der Gedanke zählt ja“, erwiderte er sanft und öffnete langsam das Geschenk. Ein Lächeln, diesmal ein echtes, huschte über sein Gesicht, als er liebevoll über die kleine Anubisfigur strich. „Wow, das ist toll … Danke Schatz!“ Kichernd gab er Mariku einen Kuss.   „Bitte“, schnurrte dieser und saugte leicht an der Unterlippe des anderen, bevor er sich von ihm löste. „Ich weiß ja, dass auf die ägyptische Mythologie stehst und so und Anubis ist einfach der Geilste.“   „Weil er der Todesgott ist?“ Amüsiert hob Ryou eine Augenbraue.   „Ganz genau.“ Mariku grinste ihn an und beugte sich dann für einen erneuten Kuss zu ihm herunter.   Für einige Zeit küssten sie sich, doch dann löste sich Ryou wieder von ihm. Er konnte irgendwie nicht … Mariku küssen, es war einfach zu … zu viel. Er musste immerzu an den   (es ist keiner, nein, nein, denk das nicht, bitte, es ist doch keiner)   Knutschfleck denken und wer ihm seinen Freund wohl gemacht hatte. Er sah immer noch sehr frisch aus, nicht älter als einen Tag. Es schmerzte, es tat so verdammt weh … Er hatte immer noch Hoffnung, dass diese Flecken nicht vom Knutschen entstanden waren, aber irgendwie glaubte er nicht so ganz daran, egal, wie sehr er es auch wollte.   Er zerbrach innerlich, als die zwei hoch zu seinem Zimmer gingen, als sie herum spaßten und alberten, als wäre nichts. Wie konnte Mariku nur so sorgenfrei erscheinen? Er hatte ihn betro- Nein, Ryou wollte diesen Gedanken nicht aussprechen, weder in seinem Kopf, noch laut, auch wenn er sehr, sehr wahrscheinlich der Realität entsprach.   ‚Ist Mariku vielleicht nur gekommen, um Schluss zu machen?‘, fragte er sich, als er die Tür hinter sich schloss und von Mariku dann auf sein Bett gezogen wurde, die rauen Lippen des anderen auf seinem Hals und seinem Gesicht spürend.   Mariku bekam von all den Ängsten, den Zweifeln, den Schmerzen, die Ryou gerade durchlebte, nichts mit. Er sah sie nicht, die einzelne, einsame Träne, die langsam über Ryous Gesicht rollte, während er dem Weißhaarigen ungeduldig die Hose auszog und grob für den Sex vorbereitete, den Ryou nicht wollte.   Er wollte Mariku nicht in sich spüren.   Er wollte das lustvolle Grunzen des anderen nicht hören.   Er wollte nicht stöhnen, weil Mariku seinen Lustpunkt gefunden hatte und immer wieder diese rammte.   Er wollte das alles nicht, aber er hatte zu sehr Angst, den Mund aufzumachen, deswegen ließ er all das über sich ergehen.   Den Orgasmus, den Ryou einige Zeit später hatte, fühlte sich so falsch an, wie das Lächeln, welches Ryou fast den ganzen restlichen Tag über tragen würde.   xxx   „Hast du einen Aschenbecher oder so?“ Suchend sah sich Mariku um, die Zigarette zwischen den Lippen hängend.   „Nein, das weißt du doch“, seufzte Ryou leise und zog die Decke höher über seinen nackten Körper. „Nimm einfach … Mh, nimm die Tasse.“   Mariku summte und nahm dann die bunte Tasse vom Nachttisch, um die Asche der Zigarette dort zu verstauen. „Fuck, das war geil, oder?“, schwärmte er von dem Sex, den sie gerade gehabt hatten.   „Ja…“ Ryou lächelte schwach und verzog das Gesicht, als er sich zur Seite. Verdammt, sein Gesäß tat so weh! Er und der Blonde hatten lange keinen Sex mehr gehabt und dann war Mariku noch so brutal gewesen. Von den Schmerzen würde er jetzt sicherlich ein paar Tage noch etwas haben.   Mariku grinste, stolz und zufrieden, und küsste Ryou. „Fuck, ich hab dein enges Fickloch so vermisst, wir müssen jetzt echt wieder das tägliche Ficken einführen, meinst du nicht?“   Ryou errötete und murmelte ein leises „Perverses Schwein“. Mariku schien es gehört zu haben, da er gluckste und ihm dann über den Oberkörper strich.   „Du willst es doch auch, tu doch nicht so. Hab doch gemerkt, dass du es auch wolltest…“ Er wackelte mit den Augenbrauen.   Ryou lächelte nur schüchtern und erwiderte nichts.   Der Ägypter lachte, immer noch gut gelaunt, und schmiss die Zigarette dann schließlich in die Tasse. „Hey, ich hab mit dem Handy ein paar Fotos geschossen, willst du sehen?“   „Oh ja, gern!“ Neugierig klatschte Ryou in die Hände und richtete sich auf.   Summend tat es ihm Mariku gleich, kramte in seiner Hose, die im anderen Ende des Zimmers gelandet war, herum, bis er sein Handy fand und setzte sich dann auf die Bettkannte. Ryou krabbelte neben ihn und legte sein Kinn auf Marikus Schulter.   Es tat weh, seinem Freund zu nah zu sein mit dem Wissen, dass er einen wahrscheinlich betrogen hatte, aber dennoch konnte Ryou nicht anders… Er liebte ihn ja trotzdem und er brauchte seine Nähe einfach, wie die Luft zum Atmen.   „Also.“ Mariku zeigte ihm das erste Bild; dort waren er und ein hübscher Kerl mit ebenfalls brauner Haut und kinnlangen, schwarzem Haar zu sehen. Die zwei hatten die Arme um die Schulter des jeweils anderen geschlungen und zu sagen, dass sie betrunken aussahen war untertrieben, maßlos untertrieben. Die beiden sahen absolut bekifft aus.   „Oh mein Gott!“ Ryou konnte ein Lachen nicht unterdrücken und schlug beide Hände ins Gesicht. „Mariku! Du siehst ...Entschuldigung, aber schrecklich aus! Und wer ist der Typ neben dir?“   „Schon okay, ich war auch bekifft!“ Mariku stimmte in das Lachen ein. „Shisha und so. Und der Kerl ist mein Cousin Aron.“   „C-Cousin?!“ Ryou riss die braunen Augen auf. „Etwa der, mit dem du … dein erstes Mal hattest?“ Er schluckte schwer und hatte plötzlich eine schlimme, schlimme Befürchtung.   „Genau der.“ Mariku grinste und zeigte ihm dann das nächste Bild, welches ihn mit freien Oberkörper und einem großen Strohhut auf dem Kopf zeigte.   Doch Ryou sah nicht mehr hin, er hing seinen Gedanken nach. Aron, sein Cousin … Die Zwei schienen sich immer noch sehr gut zu verstehen … Ob er seinem Freund wohl die Knutschflecke gegeben hatte…? Als Abschied in der letzten Nacht?   Ryou stiegen die Tränen in die Augen und er musste sich wirklich beherrschen und seine ganze Kraft zusammennehmen, um nicht hier und jetzt loszuheulen.   Mariku bemerkte nicht, dass Ryou mit den Gedanken woanders war und zeigte ihm weiter freudig grinsend die ganzen Bilder, die er geschossen hatte, bis er beim letzten angekommen war. „So, das war‘s“, sagte er schmunzelnd und steckte sein Handy wieder weg.   Das holte Ryou wieder aus seiner Traumwelt zurück in die Realität. „Schön…“ Er lächelte leicht und dann herrschte für einen Moment Schweigen. Ryou versuchte, nicht in Tränen auszubrechen während Mariku seine nächste Zigarette rauchte.   „Ey“, meinte der Blonde plötzlich in die Stille hinein, als er einige Minuten später seine Zigarette ausgedrückt hatte, „Wir haben noch keine Fotos von uns zusammen, ne?“   Ryou blinzelte und dachte darüber nach. „Stimmt…“ Er nickte leicht. „Willst du welche machen…?“, fragte er fast schüchtern nach. Er konnte sich nun wirklich nicht vorstellen, dass Mariku das wollte.   „Klar!“, rief der andere zu seiner Überraschung aus und holte sein Handy wieder hervor, „Ich mach immer Bilder von mir und meinen Typen.“   Ryou presste die Lippen zusammen bei den Worten ‚meinen Typen‘, beschloss aber, dazu nichts zu sagen. „Wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass du so kitschig bist…“ Er kicherte, als Mariku ihm gegen den Hinterkopf schlug.   „Tsk, kitschig. Das hat nichts damit zu tun, sondern viel eher sammel ich diese Bilder als eine Art…“ Er verstummte kurz, suchte nach den richtigen Worten, während seine Hände in der Luft herum fuchtelten. „…Trophäe“, beendete er seinen Satz schließlich grinsend und zog Ryou dann an sich. „Und jetzt komm, Bilder machen.“   Ryou lächelte schief, als Marikus kratzige, unrasierte Wange gegen seine rieb und er in den Kamera des Handys sah. Mariku war so liebevoll zu ihm, so war er lange nicht mehr gewesen. Der ganz und gar nicht liebevolle Sex von eben hatte Ryou bereits wieder verdrängt, sein Freund war nur erregt gewesen nachdem sie so lange nicht mehr geschlafen hatten, da war er eben ein bisschen grob geworden. Na und?   In diesen Momenten, in denen sie vor der Kamera lachten, Grimassen schnitten und sich küssten, in allen von ihnen fühlte sich Ryou geliebt.   ‚Er liebt mich‘, dachte er mit einem Strahlen, als seine Lippen sanft auf Marikus gepresst waren. ‚Er liebt mich, ja. Das mit den Knutschflecken. Es war ein Ausversehen, ein Fehltritt. Er bereut es, tief im Inneren, das kann ich spüren, ich weiß es! Deswegen verzeih ich ihm.‘   „Ich liebe dich“, wisperte er leise in den Kuss hinein, doch Mariku hörte es nicht. Oder tat zumindest so, als hätte er es nicht gehört, da er seinen Worten keine Reaktion schenkte.   ‚Und du mich auch. Und es tut mir leid, dass ich so vorschnell reagiert habe. Es ist okay, alles ist okay. Ich liebe ihn und er mich. Ryou Watanabe liebt Mariku Ikrush. Mariku Ikrush liebt Ryou Watanabe.‘   Das waren die Gedanken, die Ryou immer und immer wieder durch den Kopf schossen und die er sich einredete.   Sie waren Lügen, einige davon zumindest.   Doch das wusste Ryou noch nicht, oh nein, das wusste der arme Junge noch nicht.   --------------------------------------------------------------------   Uff, lang ist es her… Ich weiß, sorry und das Kapitel ist auch noch mega kurz X_X Ich werd auf jeden Fall versuchen, ab jetzt schneller zu updaten! Meine Beta will mir Feuer unterm Arsch machen, sodass ich wöchentlich update :D Oh und auch großes Danke an Lelio, weil sie mir bei der Überschrift und generell geholfen hat, weil das Kapitel ein wenig zu… extrem war :D   Vielen Dank an alle, die mir immer noch treu geblieben sind und so, i luv ya Q_Q   Im nächsten Kapitel von Be My Bad Boy: Malik hat seinen Probetag im Host-Cafe und Bakura ist live dabei! Aber anscheinend scheint das auch Akefia, Bakuras Bruder, mitbekommen zu haben und nutzt diese Chance, um Malik seinen Probetag so schwer wie möglich zu machen!   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)