Be my Bad Boy von Minami (Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.) ================================================================================ Kapitel 43: Desaster -------------------- Kapitel 39: Desaster   „Hmm…“ Unsicher warf Ryou einen Blick in den Spiegel und betrachtete sich von oben bis unten. „Ob mir das so steht…?“ Heute war die Weihnachtsfeier und danach der Ball. Es war deswegen Pflicht im Anzug zu erscheinen und genau deswegen zerbrach sich Ryou auch gerade den Kopf. Wegen dem Anzug. Er hatte dank seines Vaters einige im Schrank und jetzt hatte er die Qual der Wahl. Momentan trug er einen Anzug ganz in Hellgrau. Dieser sah eigentlich ganz schick aus und seine Figur betonte er auch schön – etwas, was Malik ja immer wichtig fand – deswegen entschloss er nach einem letzten Blick in den Spiegel, dass er diesen Anzug nehmen würde. „Okay, gut, jetzt noch Haare kämmen…“ Leicht nervös griff er nach einer Bürste und kämmte damit noch mal durch sein Haar, obwohl er dies erst vor knapp zehn Minuten gemacht hatte. Aber Ryou wollte lieber sichergehen, dass sein Haar ordentlich war und nicht so zerzaust und verknotet aussah wie Bakuras beispielsweise. Marikus Haar hatte er früher auch immer für hart und verknotet gehalten, aber dies war gar nicht der Fall gewesen. Ryou wusste noch, wie überrascht er gewesen war, als seine Finger das erste Mal durch Marikus blondes Haar gestrichen und dabei keine Widerstände gespürt hatten. Mariku … Ob er wohl heute einen Anzug anhaben würde? Ryou bezweifelte es ja irgendwie. Wahrscheinlich würde der Ägypter mal wieder den Rebellen spielen und in Shirt und kaputter Jeans kommen. Oh ja, das würde zu ihm passen, Ryou zweifelte ja sogar an, dass Mariku überhaupt einen Anzug besaß. Ryou kicherte, setzte sich dann aufs Sofa im Wohnzimmer und wartete darauf, dass Malik kam. In den letzten Tagen und Wochen ging es wirklich stetig bergauf, der Weißhaarige war nicht mehr so deprimiert wie in den ersten Tagen nach der Trennung. Oh nein, inzwischen hatte Ryou sogar wieder Hoffnung geschöpft! Egal, wie lächerlich das auch klingen mochte, aber er war immer noch davon überzeugt, dass Mariku seinen Fehler irgendwann einsehen und zu ihm zurückkommen würde. Und … Ryou hatte beschlossen, um Mariku zu kämpfen. Aber nicht kämpfen in dem Sinne, dafür war Ryou viel zu schüchtern und ängstlich, aber er würde Mariku zeigen, dass er ihn noch mochte, noch liebte und vielleicht … Vielleicht würde das irgendetwas in Mariku auslösen und er würde einsehen, dass auch er Ryou noch liebte. Das war zumindest seine Wunschvorstellung. Ob das wirklich so geschehen würde, war noch unklar. Aber morgen würde er den ersten Schritt tun. Denn morgen hatte er vor, mit Malik in die Stadt zu gehen und dort das Geschenk, das er für Mariku besorgt hatte, abzuholen. „Ich hoffe nur, es gefällt ihm auch und erzielt den gewünschten Effekt“, murmelte er unsicher vor sich hin und stand auf, da es an der Tür geklingelt hatte. „Hi, Ryou!“ Malik lächelte ihn an, ein schwarzes Hemd und eine ebenfalls schwarze Hose tragend, darüber ein dunkelgrüner Mantel. „Bereit, für die Party des Jahres?“ Er verdrehte die Augen und Ryou musste kichern, da er wusste, dass Malik wirklich keinen Bock auf die Weihnachtsfeier und den darauffolgenden Ball hatte. „Ja, Moment!“ Ryou flitzte schnell zurück in die Wohnung und zog sich dort seinen Mantel über. Dann verließ er das Haus und machte sich mit Malik auf den Weg zur Schule. „Heute ist endlich letzter Schultag und dann Weihnachten!“ Ryou kicherte erheitert und klatschte in die Hände. „Ich freu mich schon so sehr! Was wirst du an Weihnachten machen, Malik?“ „Das Übliche.“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und holte ein paar schwarzer Handschuhe aus seiner Manteltasche, um sie überzuziehen. „Du weißt ja, dass wir kein Weihnachten feiern, aber unsere Verwandten bestehen dennoch darauf, dass wir jedes Jahr zu den Feiertagen beisammen kommen und die zusammen verbringen … Naja.“ Er rollte mit den Augen. „Feiern ist übertrieben, wir treffen uns alle, essen etwas und das war‘s.“ Grimmig blickte er nach unten. Es hatte in der Nacht geschneit und eine feine, dünne Schicht Schnee lag noch auf dem Boden. Es war außerdem arschkalt und Malik war deswegen froh, wenn sie endlich in der warmen Schule waren. Er war Ägypter, verdammt, er kam mit diesen kalten Temperaturen einfach nicht klar, obwohl er sich nach den Jahren, die er in Japan lebte, eigentlich daran gewöhnt haben müsste. „Und wie immer freust du dich schon sehr darauf, nicht wahr?“ Ryou sah ihn lachend an und als Malik den Kopf hob, um ihm einen vernichtenden Blick zuzuwerfen, streckte er seinem Freund nur die Zunge heraus. „Oh ja, so sehr, ey, ich kann mir nichts Besseres vorstellen“, erwiderte Malik sarkastisch und fuhr sich durchs Haar. „Naja, zumindest haben wir die Tradition mit den Geschenken übernommen, dann kann ich wenigstens darauf hoffen, endlich den neuen Nintendo DS zu bekommen, meiner ist ja Schrott gegangen.“ Er presste die Lippen zusammen. „Und was machst du, Ry? Auch das Übliche?“ „Ja, leider.“ Mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruckt nickte er. „Mein Vater kann zu Weihnachten leider nicht kommen … Also werde ich wohl wieder alleine mit Amane feiern.“ Er seufzte leise. „Weißt du, ich hatte so gehofft, mit … mit Mariku feiern zu können, ich hatte mir das wirklich so schön vorgestellt … Wir an Heiligabend vor dem Kamin gekuschelt, erzählen uns Geschichten, trinken Kakao … Aber leider wird das wohl nichts…“ „Ach, Ryou…“ Malik sah ihn mit einem traurigen Lächeln an und strich ihm liebevoll durchs Haar. „Alles wird schon wieder gut, du wirst es sehen. Auch ohne ihn wird dein Weihnachten toll, glaub mir.“ „Wenn du das sagst…“ Ryou versuchte zu lächeln, was ihm aber nicht wirklich gelang. „Aber ich denke-“ „HO HO HO!“ Von einem lauten, tiefen Lachen wurde Ryou unterbrochen und erschrocken drehten er und Malik sich um, um zu sehen, wer das war. Es war … Bakura. Und er … „Fuck!“ Malik brach in lautes Gelächter aus, als er seinen Freund sah. „S-Shit, du siehst … fuck, geil aus!“ Lachend zeigte er mit dem Finger auf ihn. „Du siehst so verdammt … verdammt … lächerlich aus!“ „Hey!“ Grinsend legte Bakura den Kopf schief und stemmte die Hände in die Hüften. „Beleidige meine sexy Männlichkeit nicht!“, beschwerte er sich und zeigte an sich herunter. Anstatt seines üblichen, bis zum Boden reichenden schwarzen Ledermantels trug er nun einen aus Stoff in knallroter Farbe. Außerdem trug er eine rote Weihnachtsmütze auf dem Kopf und sein langes, weißes Haar war in sein Gesicht gekämmt, damit es so aussah, als hätte er einen Bart. Auch Ryou musste lachen als er das sah. Bakura sah wirklich genial aus! „Lachst du mich auch aus?“ Bakura zog einen Schmollmund. „Du bist so bescheuert.“ Glucksend schüttelte Malik den Kopf, als Bakura auf ihn zu kam und seine Hände auf Maliks Hüften legte. „Du bist echt der schlechteste Weihnachtsmannverschnitt, der jemals existiert hat. Du siehst aus wie … weiß nicht, wie ein magersüchtiger Santa Claus oder so!“ Mit einem Grinsen pikste er Bakura in die Rippen. „Aww, wenn du weiter so gemein zum Weihnachtsmann bist, dann wirst du es bereuen.“ Schmunzelnd strich Bakura über Maliks Seiten und umfasste dann sein Gesicht. Malik erschauerte leicht und bekam eine Gänsehaut, als die eiskalten Finger des Anderen auf seiner Haut ruhten. „Ach, und wie werd ich es bereuen?“ Neugierig hob er eine Augenbraue, schlang seine Arme um Bakuras Nacken und presste sich näher an ihn. „Dann…“ Bakura leckte sich über die Lippen und wackelte dann mit den Augenbrauen. „Dann wirst du meinen dicken, prallen Sack nicht sehen können, der gerade noch praller geworden ist, als du dich an mich gedrückt hast.“ „Tsk, Penner!“ Malik verdrehte mit einem Grinsen die Augen und schnappte sich dann die Weihnachtsmütze von Bakuras Kopf, um sie anzuziehen. „Und jetzt lasst uns weiter gehen! Mir ist kalt, mir friert gleich der Arsch ab, Leute!“ „Nein, nicht der Arsch!“, brüllte Bakura laut und schlug die Hände ins Gesicht. „Mein liebstes Körperteil an dir, ich muss ihn schützen, ich muss ihn wärmen! Wie wärs…“ Er sah den Ägypter mit halbgeschlossenen Augen an. „… Wenn mein Schwanz ihn für dich wärmt?“ Malik seufzte als Antwort nur und schnappte sich dann Ryous Hand. „Komm, Ryou, wir verschwinden, bevor der mich noch vergewaltigt.“ Ryou nickte kichernd und so liefen sie lachend in die Schule hinein mit einem laut brüllenden Bakura dicht auf ihren Fersen. xxx In ihrer Klasse angekommen suchten die Drei sich einen Tisch – diese wurden zur Weihnachtsfeier immer zusammen geschoben, sodass vier Schüler zusammen sitzen konnten – und sahen sich um. Es waren noch nicht viele da, gerade mal eine handvoll vielleicht. Die Jungs hatten alle schon ihre Anzüge und Smokings an, während die Mädchen noch ihren normalen Klamotten anhatten. Sie konnten zwar schon in ihren Kleidern zum gemeinsamen Frühstück kommen, aber das machte kaum einer. Die Mädels hatten einfach viel zu sehr Angst beim Essen ihre wunderschönen, teuren Kleider zu versauen. Deswegen zogen sich die meisten in der Schule erst um. „Ich kann Miho nicht entdecken“, murmelte Ryou nachdenklich, nachdem er sich zum gefühlt fünften Mal innerhalb einer Minute im Klassenraum umgesehen hatte. „Ob sie wohl noch nicht da ist?“ „Sie kommt noch“, erwiderte Bakura und schnappte sich einen Keks. „Ich mein, sonst wär sie ja da, oder?“ „Schon…“, gab Ryou zu und biss sich auf die Unterlippe. „Aber sie ist sonst immer eine der Ersten…“ „Vielleicht ist die Alte krank“, warf Malik als Idee ein. „Oder hat Muffensausen bekommen, was mich freuen würde. Hab echt keinen Bock, heute mit ihr den Tag zu verbringen.“ „Sei nicht immer so gemein!“, beschwerte sich Ryou und sah ihn streng an. „Ich hab dir schon so oft gesagt, dass ich sie mag und es nicht mag, wenn man meine Freunde so behandelt.“ „Oh, ist sie jetzt schon eine Freundin von dir?“ Malik verdrehte die Augen. „Tut mir ja soo leid, Ryou-chan, echt. Aus ganzem Herzen, weißt du?“ Ryou wollte gerade etwas erwidern, diesmal in nicht mehr ganz so freundlichem Ton wie eben, doch genau in dem Moment kam Mariku hinein und Ryou vergaß einfach alles um sich herum. Zu seiner großen Überraschung hatte Mariku tatsächlich einen Anzug an! Es war vielleicht kein Anzug in dem Sinne, da er kein Jackett trug, aber der Rest stimmte. Und verdammt, was sah er gut aus in solch schicken Klamotten! Und er schien nicht der einzige zu sein, der das zu denken schien. „Woah, Ikrush, du im Anzug?!“, rief einer ihrer Mitschüler ihm laut zu, „Verdammt, das muss wohl heißen, die Welt geht unter!“ Mariku lachte, verbeugte sich leicht und nahm dabei seinen imaginären Hut ab. Ryou lächelte leicht, als er ihn beobachte, da drehte Mariku den Kopf auf einmal leicht und sah genau in seine Richtung. Ihre Blicke trafen sich. Ryou keuchte erschrocken und drehte reflexartig den Kopf zur Seite. Oh mein Gott, Mariku hatte es schon wieder getan, er hatte ihn angesehen, fast so, als wünschte er sich Blickkontakt mit seinem Exfreund. Aber … warum nur? Als Ryou das nächste Mal zu ihm sah, hatte sich der Blonde bereits bewegt und saß an einem Tisch mit Otogi und Kentaro. „Habt ihr das gesehen?“, wisperte Ryou leise zu seinen Freunden, welche sich beide bereits über die Brötchen, die mit verschiedenen Belägen auf dem Tisch standen, hergemacht hatten. „Was?“, wollte Bakura mit vollem Mund wissen. Brotkrümel flogen ihm bei seiner Frage aus dem Mund. „Mariku hat mich angesehen!“, flüsterte Ryou aufgeregt und rutschte auf seinem Stuhl herum. „Er hat mich richtig angesehen, in die Augen!“ „Na endlich mal, Mann.“ Bakura schluckte und fuhr sich mit dem Ärmel seines Jacketts über den Mund. „Sieht so aus, als sieht er ein, dass es falsch war uns alle zu ignorieren, nur, weil seine Beziehung zu dir beendet ist und wer weiß?“ Grinsend zuckte er mit den Schultern. „Vielleicht hat er ja Sehnsucht nach uns?“ „Also, ich hab ganz sicher keine nach ihm“, brummte Malik missmutig und stierte wütend auf das Brötchen in seiner Hand. Er hatte wirklich Probleme Mariku zu verzeihen, was er Ryou angetan hatte. Mariku erinnerte ihn mit seinem Verhalten einfach viel zu sehr an Kaito. „Ich schon“, gab Ryou leise zu und sah auf seine Hände. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr er mir fehlt und wie ich mir wünsche, ihn wieder bei mir zu haben. Ich liebe ihn einfach noch und ich bin ihm auch nicht mehr sauer oder so, ich möchte nur, dass er wieder zu mir zurückkommt.“ „Setz deine rosarote Brille ab, Ryou“, war Maliks einziger Kommentar dazu, bevor er sich wieder seinem Essen widmete. „Setz sie einfach ab.“ Ryou seufzte und schnappte sich dann auch ein Brötchen. Es machte einfach keinen Sinn, mit Malik darüber zu diskutieren und er wollte sich jetzt auch nicht mit seinem besten Freund darüber streiten, also ließ er das Thema sein. Das restliche Frühstück über stiegen ihre Launen wieder an, sie unterhielten sich über dies und das, machten Pläne für die Weihnachtsferien und redeten sogar über die Abschlussprüfungen, welche bald anfangen würden. „Boah, ich halt das nicht mehr aus!“ Stöhnend fasste sich Malik an den Kopf. „Diese ganzen gackernden Weiber und ugh!“ Er zog eine Grimasse und sah dann auf die Uhr, die über der Tafel an die Wand hing. „Kommt, Leute, in knapp 45 Minuten geht der Ball los und ich halt das solange nicht mehr hier drinnen aus. Lasst uns eine ruhige Ecke suchen, wo wir solange hingehen.“ Bakura und Ryou stimmen zu und so machten sich die Drei auf den Weg in den ersten Stock, der perfekt dafür war, in Ruhe quatschen zu können ohne gestört zu werden. „Mann, ich würd mich so gerne verpissen“, murrte Malik, als sich sie hingesetzt hatten. Er seufzte leise und lehnte seinen Kopf gegen Bakuras Schulter. „Ich hab so keinen Bock auf den Ball.“ „Ich auch nicht“, stimmte Bakura zu. „Die spielen nur beschissene Musik, zu der du überhaupt nicht tanzen kannst, außer einem Walzer oder so einen Dreck.“ „Also ich weiß gar nicht, was ihr habt.“ Ryou winkelte die Beine an und stützte sein Kinn auf. „Ich mag es, die Mädchen haben immer wunderschöne Kleider an und die Stimmung an sich ist wirklich nett.“ „Hm“, machte Malik nur und streckte sich dann mit einem Stöhnen. „Wie auch immer, ich muss meine Medikamente nehmen.“ Er presste die Lippen zusammen und stand dann auf. „Bis gleich.“ Schweigend sah Ryou ihm nach. Der Blonde hatte Probleme damit, vor anderen Leuten seine Medikamente zu schlucken. Es war ihm einfach unangenehm und er fühlte sich dann so schwach und hilflos. Deswegen ging er immer ins Jungen WC und schloss sich dort in eine Kabine ein. Seufzend sah sich Ryou um, da fiel ihm plötzlich auf, dass Bakura zappelte und generell sehr unruhig wirkte. Etwas, was man bei ihm sonst nie sah. „Alles okay, Bakura?“, fragte er ihn und legte den Kopf schief. „Du wirkst so nervös…“ „Nichts ist okay“, erwiderte Bakura und grinste schwach. „Fuck, Ryou … Ich hab heute etwas Großes vor. Das ist ungelogen das Größte und Wichtigste, was ich je in meinem verfickten Leben getan hab…“ Verwirrt runzelte Ryou die Stirn und wollte nachfragen, was Bakura meinte, doch dieser kam ihm zuvor. „Sorry, Kleiner, ich kann dir nicht sagen, was es ist.“ Er wuschelte Ryou durchs Haar. „Denn ich bin einfach noch nicht sicher, ob ich es wirklich tun soll … Ich will es, ich will es wirklich, aber ich hab einfach … Angst. Ich hab Schiss.“ Er seufzte, krallte eine Hand in sein Haar und zog verzweifelt daran. „Ich werd mir einfach Mut ansaufen, dann klappt das schon. Ich bin schon so weit, da kann ich jetzt nicht aufgeben.“ „Aber hier gibt es keinen Alkohol, Bakura“, erinnerte Ryou ihn daran, „Der Punsch, den man beim Ball trinken kann, ist alkoholfrei, vergiss das nicht…“ „Aww, du bist süß.“ Bakura gluckste. „Natürlich gibt es hier Alkohol. Weißt du, Malik und ich sind nicht die einzigen, die diese Scheiße nur mit Alk ertragen können. Otogi und seine Freunde verkaufen schon seit zwei Jahren oder so in der Jungenumkleide etwas. Da gibt es echt fast alles, was dein Herz begehrt: Bier, Wodka, Jack Daniels und so weiter.“ Er grinste. „Ich werd heute auf jeden Fall noch ein paar Wodkas runter kippen, sonst geht echt gar nichts mehr.“ „Find ich nicht okay, aber wenn du meinst.“ Ryou presste die Lippen zusammen und zuckte dann mit den Schultern. „Ich glaubs nicht, ey!“ Maliks genervte Stimme hallte durch den ganzen Gang, als er zu ihnen stampfte. „Das Klo war voll … mit Mädels!“ Seufzend ließ er sich auf den Boden plumpsen. „Das war echt heftig, da waren verdammt viele im Jungenklo und haben sich vor dem Spiegel fertig gemacht, geschminkt und der ganze Scheiß. Bin echt kaum durch gekommen, so voll war das.“ „Hmm…“ Ryou warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es ist ja auch bald soweit, in knapp zehn Minuten geht es los. Wollen wir uns nicht schon einmal auf den Weg machen?“ „Glaubst du denn, die sind mit den letzten Vorbereitungen fertig?“ Bakura verzog das Gesicht. „Nicht, dass wir da ankommen und die sind noch nicht ganz fertig und zwingen uns dann, ihnen zu helfen! Die Hölle war das!“ „Nee, denk nicht“, erwiderte Malik schulterzuckend, „Ryou und ich sind öfter ein paar Minuten vor dem offiziellen Beginn da gewesen und die waren bis dahin immer schon fertig. Außerdem waren wir eh nie die ersten da, die Turnhalle war immer schon gut gefüllt.“ „Jepp, lasst uns gehen!“ Lächelnd sprang Ryou auf und sah die beiden abwartend an. „Kommt schon, ihr Faulpelze, bewegt euch!“ „Sag mal…“ Malik hob eine Augenbraue, als er sich aufgerichtet hatte. Bakura stellte sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Hüfte. „Bist du high, Ryou? Hast du Drogen genommen oder so? So sehr wie du kann sich doch kein normaler Mensch auf den langweiligen Schulball freuen!“ „Idiot!“ Ryou streckte ihm, immer noch gut gelaunt, die Zunge raus und nahm dann seine Hand. „Und jetzt lasst uns gehen, Leute!“ Und so zog der Weißhaarige seine zwei sehr begeistert aussehende Freunde mit. Und tatsächlich, Malik hatte Recht gehabt: Die Turnhalle war bereits fertig geschmückt, überall hingen rote Schleifen, Lametta und andere Weihnachtsdeko. Auf der linken Seite war das Buffet mit dem Punsch und kleinen Snacks aufgebaut, in der Mitte war die Tanzfläche und rechts eine große Musikanlage, welche momentan Weihnachtslieder für Kinder abspielte. „Wow…“ Mit glänzenden Augen sah sich Ryou um, er fühlte sich gerade echt wie im Paradies. Er liebte die Weihnachtszeit und so ein kitschiger Ball war wirklich genau das Richtige für ihn. „Seht euch mal die ganzen wunderschönen Kleider an“, hauchte er begeistert. Es stimmte. Die Kleider, die die Mädchen trugen, sahen alle sehr edel und auch teuer aus. Die Mädchen mussten sich mit ihren Outfits wirklich wie kleine Prinzessinnen vorkommen. „Wenn ich das sehe, werd ich neidisch“, brummte Bakura und verschränkte die Arme, nachdem er die ganze Halle unter die Lupe genommen hatte. „Warum, hättest du auch gern so ein Kleid gehabt?“, wollte Malik von ihm mit erhobener Augenbraue wissen. Er grinste. Bakura in einem Kleid, am besten noch mit High-Heels und Make-Up, das war wirklich eine geniale Vorstellung! „Nein, aber du hättest eins anziehen müssen!“ Bakura grinste breit und bohrte seinen Zeigefinger sanft in Maliks Brust. „Nichts gegen dein momentanes Outfit, das ist auch heiß, keine Frage, aber du in einem Kleid … Fuck, da würd ich echt den ganzen Ball über mit einem Ständer rumlaufen und außerdem ist es so passend!“ Er gluckste leise, als er Maliks warnenden Blick sah und streckte seine Hand raus, um eine von den blonden Haarsträhnen um seinen Finger zu wickeln. „Ich mein, nicht nur dein Gesicht sieht sehr feminin aus, nein, auch deine Statur hat irgendwie etwas von einem Mädel. Hast zwar keinen Busen und deine Schultern sind was breit, deine Hüften sind auch nicht besonders ausgeprägt, aber dennoch hast du etwas sehr Weibliches an dir. Deswegen wär ein Kleid perfekt! Außerdem…“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Wir wissen alle, dass du in unserer Beziehung die Frau mimst, Malik-chan.“ „Oh, du Arschloch!“ Fauchend schlug Malik Bakuras Hand weg und krallte eine Hand in Bakuras Haar, um mit aller Kraft daran zu ziehen. Bakura schrie schmerzerfüllt auf, verzog das Gesicht und versuchte Maliks Hand aus seinem Haar zu bekommen. „Guck dir doch mal dein Haar an, du Hurensohn! Wer von uns hat denn bitteschön so verdammt langes Haar, dass er auf dem ersten Blick als Mädchen durchgehen könnte, huh?!“ Amüsiert beobachtete Ryou den Kampf seiner Freunde. Er wusste, dass sie nicht wirklich sauer aufeinander waren, das merkte man einfach. Und außerdem konnten beide zwischendurch ein Grinsen nicht verbergen, also war alles im Lot und Ryou musste nicht einspringen, um die zwei Streithähne zu beruhigen. So war das einfach immer mit Malik und Bakura. Es gehörte einfach zu ihnen und zu ihrer Beziehung dazu. Wenn es mal einen Tag geben würde, wo sie sich nicht stritten, dann würde sich Ryou wirklich Sorgen machen, aber so? Lächelnd schüttelte er den Kopf und sah ihnen weiter zu, da tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter. Ryou zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann blitzschnell um. Vielleicht war es ja Mariku und er- „R-Ryou-kun…“ Miho. Es war Miho. „Hey…“ Ryou lächelte sie leicht an und hoffte, dass man ihm die Enttäuschung nicht allzu sehr aus dem Gesicht lesen konnte. Verdammt aber auch, wie konnte er nur so dumm sein? Wie konnte er wirklich gedacht haben, dass es Mariku war? Nur, weil er ihn heute angesehen hatte? Tsk, das war doch lächerlich. Miho sah ihn an und ihm wurde auf einmal klar, dass sie irgendeine Reaktion oder Aussage von ihm zu ihrem Outfit erwartete. „O-Oh!“ Verlegen rieb er sich den Nacken und betrachtete das Mädchen dann näher. Sie sah wirklich bezaubernd aus, ihre Haare hatte sie zu einem Dutt hochgebunden und sie trug ein gelbes, enges Kleid, welches ihr bis zu den Knöcheln reichte und verziert war mit silbernem Glitzer. „Du siehst echt toll aus, Miho-chan.“ Sie errötete und griff dann nach seiner Hand. „D-Danke, Ryou-kun, du aber auch.“ Sie lächelte ihn an und dann wanderte ihr Blick zu Malik und Bakura, welche inzwischen ihren Streit beendet hatten und die zwei stattdessen beobachteten. Malik sah genervt aus, während Bakura neutral wirkte. „Ryou-kun…“ Miho verhärtete den Griff um seine Hand und runzelte angewidert die Nase, als ihr Blick auf Malik fiel. „Lass uns alleine etwas unternehmen, okay? Bitte, Ryou-kun?“ Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab und zog Ryou von seinen Freunden weg. „Ähh…“ Verwirrt warf Ryou einen Blick über seine Schulter. Malik zeigte Mihos Rücken den Mittelfinger, während Bakura ihm grinsend zuwinkte und dann anzwinkerte. Ryou verzog das Gesicht und blickte dann wieder nach vorne. Na, das könnte ja was werden, jetzt, wo er ganz alleine mit Miho war und ohne die Unterstützung seiner Freunde… xxx Miho hatte ihn bis zum anderen Ende der Halle gezogen und dort standen sie nun unschlüssig herum, nicht sicher, was sie sagen oder tun sollten. Es war inzwischen richtig voll geworden und auch die Tanzfläche war schon gut besetzt, obwohl immer noch diese Kindermusik lief. Ryou konnte sogar Malik und Bakura beim Tanzen sehen und er musste lächeln bei diesem lächerlichen Anblick. Miho räusperte sich und lenkte so erfolgreich seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. Ryou errötete leicht und sah sich dann suchend um. „Ähm…“ Oh Mann, was konnten sie hier nur machen? Irgendwie war Ryous Kopf gerade leer, ihm wollte und wollte nichts einfallen. „Oh, ähm … Möchtest du etwas vom Punsch?“ Er sah sie lächelnd an, als ihm endlich etwas eingefallen war. Das Mädchen nickte, scheinbar zufrieden mit seinem Vorschlag. Fürs Erste zumindest. Sie schien irgendetwas von Ryou zu erwarten, so, wie sie ihn immer ansah, aber er wusste partout nicht, was … Er hatte sie und ihr Kleid bereits komplimentiert, was wollte sie also noch? „Gern, Ryou-kun.“ Sie hakte sich – zu Ryous Unbehagen – bei ihm ein und so gingen sie zum Buffet. Ryou nahm einen Plastikbecher und füllte ihn mit etwas Punsch. Er übergab ihm seiner Begleitung und füllte sich dann auch einen Becher. „Ähm, also…“ Verzweifelt suchte Ryou nach einem Gesprächsthema, irgendeinem. „Was … hast du so vor in den Weihnachtsferien?“ Miho erzählte ihm lächelnd, dass sie ihre Großmutter in Tokio besuchen würden und was sie dort alles machen wollten. Ryou erzählte ihr von seinen Plänen und so entstand dann irgendwann ein Gespräch. Es war ziemlich … unbeholfen und Ryou fühlte sich auch nicht wirklich wohl, er wusste nicht, was er sagen oder erwidern sollte, aber es war dennoch besser als dieses unangenehme Schweigen. Viel besser. Irgendwann während ihres Gesprächs hatte Ryou Mariku mit einem seiner Kumpels, Otogi, entdeckt. Die beiden waren am herumblödeln und schienen die Mädchen zu ärgern, indem sie ihnen absichtlich aufs Kleid traten. Auch die Jungs und sogar die Lehrer waren nicht vor ihnen sicher, deswegen dauerte es nicht lang, bis ihr Klassenlehrer auf die zwei Unruhestifter zukam und sie ermahnte. Ryou musste lächeln. Das war der Mariku, den er kannte und – immer noch – liebte. Er war zwar gemein, aber dennoch … irgendwie konnte er dem Ägypter nie lange böse sein und außerdem mochte er seine humorvolle Seite. Auch Bakura hatte sich kurz zu den beiden gesellt und schien Otogi irgendetwas zu fragen. Dann verschwand er für kurze Zeit aus der Halle und als er wieder kam hatte er ein dümmliches Grinsen im Gesicht und schien leicht zu schwanken. Ryou seufzte. Betrunken war er, ganz sicher. Na toll, das würde Malik gar nicht gefallen … Wo war der Blonde überhaupt? Er hatte ihn schon länger nicht mehr gesehen… „Ryou-kun?!“ Miho legte eine Hand auf seine Schulter, die Lippen zusammengepresst zu einer dünnen Linie. „Hast du mir überhaupt zugehört?“ Ryou errötete und kratzte sich an der Wange. „Natürlich, Miho-chan“, log er. Das Mädchen strahlte ihn an und Ryou bekam ein schlechtes Gewissen, da er ihr seit bestimmt fünf Minuten nicht mehr zugehört hatte. Die Zwei unterhielten sich weiter, da stoppte die Musik auf einmal und die ganze Halle wurde abgedunkelt. „Oh, es geht los!“, rief Miho aufgeregt und sah wie der Rest der Leute zur Musikanlage. „So, Leute, jetzt kommt das, worauf ihr die ganze Zeit gewartet habt!“, ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern und ein paar der Mädchen jubelten. „Es wird Zeit … für die Romantik.“ Musik tönte wieder aus den Boxen, doch diesmal waren es keine Weihnachtslieder mehr, oh nein. Es war ein langsames, romantisches Lied. Perfekt zum engen Tanzen. Sofort eilten mehrere Paare auf die Tanzfläche, drückten sich aneinander und tanzten langsam und sinnlich zur Musik. Ryou schluckte. Oh nein, Miho wollte doch bestimmt nicht, dass sie nun auch tanzten … Oder? Ganz langsam drehte er den Kopf zu ihr und so, wie ihn ansah, wusste er, dass sie genau dies erwartete. ‚Verdammt … Ich kann sie nicht enttäuschen…‘ Er biss sich auf die Zunge. „Ah … M-Miho-chan?“ „Ja?“ Sie sah ihn an, ihre Augen funkelten. Ryou schloss für einen Moment die Augen. „Willst du mit mir … ähm … tanzen?“ „Liebend gern!“, quietschte sie begeistert und griff nach seiner Hand, um ihn ungeduldig zur Tanzfläche zu ziehen. Dort angekommen legte sie ihre Arme um seinen Nacken und lächelte ihn an, die Wangen gerötet. Auch Ryou wurde rot, als er seine zitternden Hände auf ihre Hüfte legte. Aber er zitterte nicht aus Nervosität, oh nein. Er war schon aufgeregt, ja, aber zum größten Teil war da einfach dieses … dieses unangenehme Gefühl, es fühlte sich einfach nicht richtig an, sie anzufassen und ihr so nah zu kommen. Miho lächelte ihn weiter an und fing dann langsam an, ihren Körper zur Musik zu bewegen. Ryou tat es ihr nach. Am Anfang war der Tanz sehr unbeholfen … Ryou achtete penibel darauf, dass sich ihre Körper auch ja nicht berührten, während Miho genau dies zu wollen schien. Schließlich drückte sie sich an ihn und Ryou verzog leicht das Gesicht, als sich ihre Brüste gegen seinen Oberkörper pressten. Verdammt, das war ihm so unendlich unangenehm, wieso merkte Miho das denn nicht? Oder wollte sie es nicht merken…? Ryou versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber es fiel ihm extrem schwer. Er sah überall hin, außer in Mihos Gesicht, sah sich in der ganzen Halle um, sah zu dem anderen tanzenden Paaren und dann … stoppte sein Blick plötzlich bei Mariku, der ihn ansah, die Lippen zusammengepresst. Zum zweiten Mal an diesem Tag trafen sich ihre Blicke und Ryou erstarrte, konnte sich auf einmal nicht mehr bewegen und konnte nur noch zu Mariku, seinem Exfreund sehen, welcher den Blick nicht von ihm nahm. „Ryou-kun?“ Miho runzelte die Stirn und sah ihn an. „Hey…“ Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und drehte es zu sich. „Ähm…“ Nervös befeuchtete Ryou seine Lippen und sah sie kurz an, bevor er aus den Augenwinkeln wieder zu Mariku sah und feststellen musste, dass dieser ihn immer noch beobachtete. „Ryou-kun…“ Mihos Daumen strich sanft über seine Wange, was den Weißhaarigen dazu veranlasste, wieder zu ihr zu sehen. Ihre Wangen waren fein gerötet und ihrem Blick lag Sehnsucht. Ryou bekam Angst und wusste nicht, was er davon halten sollte, warum sie ihn so komisch ansah und warum ihr Gesicht seinem näher kam. „Ich mag dich sehr, sehr gerne, Ryou-kun“, wisperte sie und ihre Augen schlossen sich, als sie sich näher zu ihm beugte, die Lippen leicht gespitzt. „Ich…“ Wie fasziniert sah er für einige Sekunden auf ihre roten Lippen, doch dann kam er wieder zu sich und schubste sie von sich. Miho schrie erschrocken auf und sah ihn verwirrt an. Ihren großen Augen konnte er deutlich ablesen, wie verletzt sie war. „Es tut mir leid, M-Miho…“ Ryou ging einen Schritt zurück. Er spürte, dass Mariku sie immer noch beobachtete. „A-Aber ich…“ Zitternd hielt er seine Hände in die Luft und schüttelte mit dem Kopf. „Ich mag dich nur als eine F-Freundin und ich hab … hab noch Gefühle für einen anderen, es tut-“ Doch er konnte seinen Satz nicht beenden und konnte sich nicht bei ihr Entschuldigen, weil in diesem Moment ein lauter Schrei zu hören war. Ryou riss die Augen auf. War das nicht … Maliks Stimme?! Und tatsächlich, es war wirklich Malik! Er stand vor dem Buffet, das Gesicht wutverzerrt. Ryou bekam Angst, er hatte seinen Freund noch nie so wütend gesehen … Aber neben der Wut war noch eine ganz andere Emotion sehr deutlich in seinem Gesicht abzulesen: Schmerz. Aber auch Trauer und Enttäuschung. „Ich hasse dich!“, brüllte Malik und da es in der ganzen Halle still geworden war bei seinem Schrei, konnte ihn Ryou trotz der räumlichen Entfernung einwandfrei verstehen. „ICH HASSE DICH, DU ARSCHLOCH!“ Er holte mit der Faust aus und schlug auf einen verdutzt aussehenden Bakura ein. Bakura hatte die Augen aufgerissen und keuchte vor Schmerz, als die Faust seine Nase traf und diese sofort anfing zu bluten. Aber wehren, das tat er sich nicht, er ließ Maliks Schläge – und auch Tritte – geschehen und versuchte nicht einmal ihnen auszuweichen. „Es ist aus!“ Tränen strömten über Maliks Gesicht und er spuckte dem anderen ins Gesicht. „Es ist aus, Bakura und diesmal mein ich es ernst und unwiderruflich! Ich kann dir das nicht verzeihen und das werd ich auch nicht, du hast bei mir verschissen, für immer!“ Er spuckte ihm noch einmal ins Gesicht und drehte sich dann um und stürmte auf den Ausgang zu. „MALIK!“ Ryou eilte ihn sofort hinterher, das Herz klopfte ihn bis zum Hals, während er seinem besten Freund hinterher lief und ihn anflehte, stehen zu bleiben. „Was ist denn passiert, Malik? Bitte, rede mit mir! Bleib stehen, bitte, Malik, bitte!“ „Frag Bakura!“, zischte der Blonde ihm zu und man konnte deutlich das Zittern in seiner Stimme hören. „Ich kann nicht … Ich kann nicht mehr, Ryou, lass mich in Ruhe, ich…“ Er schluchzte und schlug sich eine Hand vor den Mund. Ryou zögerte, blieb aber dann stehen und beobachtete wie Malik aus dem Gebäude stürmte. Verzweifelt blieb er einen Moment im Gang stehen. Was … Was war geschehen? Wieso hatten sich die Zwei gestritten? Es schien ernst gewesen zu sein, sehr ernst … Irgendwie musste Bakura ihn verletzt haben … Verletzt haben war sogar untertrieben, er musste ihm das Herz gebrochen haben. Mit zitternden Beinen ging Ryou zurück in die Halle und sah sich um. Bakura war immer noch an derselben Stelle wie vorhin, er schien sich keinen Schritt bewegt zu haben. Mariku stand vor ihm, beide Hände auf seinen Schultern und redete auf ihn ein, doch Bakura reagierte nicht. Als Mariku Ryou bemerkte, warf er Bakura einen letzten Blick zu und ließ ihn dann los und ging zurück zu Otogi. Ryou schluckte und machte sich nun auf den Weg zum Bakura. „Bakura…“, wisperte er, als er vor ihm stand. „Oh, Bakura…“ Bakura schüttelte langsam mit dem Kopf. Er strich sich über die Nase, welche immer noch blutete, und starrte dann auf seinen nun mit Blut beschmutzten Handrücken. „Was ist passiert, Bakura?“, wollte Ryou sanft von ihm wissen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Bakura schüttelte nochmals mit dem Kopf. „Ich…“, fing er an und Ryou rümpfte die Nase, als er den starken Geruch von Alkohol wahrnehmen konnte, „Ich hab alles … kaputt gemacht…“ „Was hast du kaputt gemacht?“ Ryou sah ihn eindringlich an. „Was ist passiert, Bakura? Du kannst mir alles sagen…“ Bakura schüttelte nur den Kopf. Es war mehr als deutlich zu sehen, dass er nichts mehr zum Thema sagen wollte. Ryou blickte ihn verzweifelt an und sah, wie sehr Bakura litt. Seine zwei besten Freunde hatten sich getrennt … Bakura hatte Malik das Herz gebrochen und so wie es aussah, war seins nun auch nur noch ein Scherbenmeer. Ryou betrachtete ihn, dann wandte er den Blick ab und sah zu Mariku und bemerkte, dass dieser die Stirn gerunzelt hatte und Bakura besorgt ansah. Ryou sah zurück zu Bakura, welcher nun stumm weinte und dann konnte er nicht mehr. Schluchzend sank Ryou auf die Knie und fing an zu weinen.   ----------------------------------------------------------------------------------------   Drama, Baby, Drama o3o“ *knuddelt alle einfach mal* Hach, aber gut, was wäre ein Weihnachtsball ohne Drama? Gibt es das überhaupt? :D   Wir nähern uns auch mit großen Schritt dem Ende :D Ich weiß gar nicht mehr genau, wie viele Kapitel folgen, aber ich glaub… 6 oder so gibt es noch :3   Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Marikus Geburtstagsparty steht an! Wie wird Mariku wohl reagieren, wenn er seinen Exfreund dort vorfinden wird…? Und wie wird er auf Ryous Geschenk reagieren? Ryou wird auf jeden Fall überrascht sein… Aber ob positiv oder negativ, das werdet ihr selbst herausfinden müssen!   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)