Be my Bad Boy von Minami (Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.) ================================================================================ Kapitel 44: Alles Gute ---------------------- Kapitel 40: Alles Gute   Nervös starrte Ryou auf das kleine, mit buntem Papier verpackte Geschenk. Heute war der 22. Dezember, heute war also Marikus Geburtstagsparty, bei der sie in sein achtzehntes Lebensjahr hinein feiern würden und Ryou war wirklich so verdammt aufgeregt, wie lange nicht mehr.   Eigentlich wollten sie ja zu dritt zur Party gehen, er, Bakura und Malik. Doch daraus würde wohl nichts werden.   Malik würde nicht kommen, da es ihm nach der Trennung mit Bakura und ihrem heftigen Streit immer noch beschissen ging. Er verließ nicht mehr das Haus und hatte zu nichts mehr Lust. Zur Party wollte er außerdem nicht gehen, da Mariku ja Bakuras bester Freund war er und ihn dort bestimmt antreffen würde.   Ryou war zwar traurig, dass der Blonde nicht kommen würde, aber er wollte ihn natürlich zu nichts zwingen und er verstand auch, dass Malik im Moment nichts und niemanden sehen wollte. So war es Ryou am Anfang seiner Trennung von Mariku ja auch ergangen.   Was Bakura anging … Seit dem verhängnisvollen Weihnachtsball hatte er keinerlei Kontakt mehr mit ihm gehabt, er wusste also nicht, ob Bakura da sein würde oder nicht. Aber so, wie er am letzten Schultag gewirkt hatte, so verzweifelt und so am Boden zerstört, da zweifelte das Ryou ehrlich gesagt an.   Also würd er alleine zum Café gehen müssen, na super. Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Wenn er nur daran dachte verging ihn die komplette Lust. Lust auf den Geburtstag, Lust Mariku zu sehen, Lust, Mariku sein Geschenk zu überreichen, einfach die Lust auf alles. Aber andererseits …   Andererseits hatte er jetzt schon das Geschenk gekauft und er sah den Geburtstag als eine Art … letzte Chance an. Als Chance, Mariku noch einmal auf ihn aufmerksam zu machen und ihm zu zeigen, dass Ryou willig war, ihm zu verzeihen und ihn zurück zu nehmen.   „Okay.“ Ryou seufzte, dann sah er in den Spiegel und betrachtete sein Outfit. Er hatte sich sogar extra schick gemacht für die Party! Er hatte die dunkelblauen, engen Jeans an, die Mariku so liebte, und außerdem einen beigen, körperbetonten Pullover.   „Also, dann mal los…“ Er trat vom Spiegel weg, um sich Mantel, Handschuhe und Mütze anzuziehen und machte sich dann auf den Weg.   Ein wenig mulmig war ihm ja schon zumute, es war schließlich schon sehr dunkel draußen. Außerdem schneite es leicht, was ihm die Sicht noch mehr verschlechterte. Aber er redete sich immer wieder ein, dass das Café – zum Glück – nur knapp zehn Minuten von seiner Wohnung entfernt war und bei der kurzen Strecke würde schon nichts passieren.   Er sah wieder zu dem kleinen Geschenk, das er in den Händen hielt. Er hoffte wirklich, dass es Mariku gefallen würde … In der Zeit, in der sie noch Kontakt gehabt hatten, hatte der Mariku nämlich nie angedeutet oder direkt angesprochen, was er sich wünschen könnte, deswegen hatte Ryou nun ein wenig raten müssen.   Er konnte sich aber an die vielen Male erinnern, an denen sich Mariku lauthals über seinen Mp3-Player beschwert hatte, deswegen hatte Ryou entschlossen, ihm einen iPod zu kaufen. Sogar mit Gravur! Das konnte man beim Hersteller ja so bestellen. Es kostete zwar etwas mehr, aber das war es Ryou wert. Über die Gravur hatte er lange nachdenken müssen, aber nach einiger Zeit hatte er sich schließlich für etwas entschieden.   'Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es passiert ist. Ich werde dich immer lieben, egal, was passiert. Ryou.'   Es war kitschig, okay. Verdammt kitschig sogar, aber so war Ryou nun mal. Er hoffte, dass Mariku den iPod wegen der Gravur nicht zu Kleinholz schlagen würde, aber das bezweifelte Ryou eigentlich eher. Wenn ihm die Gravur nicht gefiel, konnte er einfach etwas drüber kleben oder so. War ja eh nur auf der Rückseite.   Von weitem konnte er schon laute Musik hören – hauptsächlich Heavy Metal und Techno – und da wusste Ryou, dass er nicht mehr weit entfernt war. Und tatsächlich, zwei Minuten später konnte er das große, ein wenig schäbig aussehende, Jugendcafé sehen, in dem Marikus Party stattfand. Die Eingangstür stand weit offen und in dem Café, und auch davor, konnte man Jugendliche wild tanzen sehen und sich angeregt unterhalten hören.   Ryou verzog das Gesicht. Die Musik war ihm viel zu laut, vom starken Vibrieren der Musikboxen bekam er Bauchschmerzen und er konnte kein einziges bekanntes Gesicht entdecken. Ryou blieb stehen und sah sich ängstlich um. Er zögerte. Er wollte nicht rein, er wollte wirklich nicht rein, dafür hatte er einfach viel zu große Angst.   Angst davor, wie Mariku auf ihn und sein Geschenk reagieren würde.   Angst davor, dass andere Gäste ihn anpöbelten, weil er der Streber war, den keiner mochte.   Einfach nur Angst.   Aber andererseits … Er war jetzt so knapp vor seinem Ziel, ein paar Meter gehen und er wäre im Café. Vielleicht konnte er da ja Bakura sehen? Oder Jonouchi, Yuugi, oder Yami? Außerdem hatte er das Geschenk in seiner Manteltasche und das wollte er Mariku wirklich gern übergeben …   ‚Ach, scheiß drauf!‘, schoss es Ryou ungewohnt vulgär durch den Kopf und nachdem er einmal tief ein- und ausgeatmet hatte, ging er auf den Eingang zu, quetschte sich dabei durch die Menschenmasse, und trat hinein.   Im Café war die Musik sogar noch viel, viel lauter und es stank extrem stark nach Alkohol. Ryou konnte nur schwer dem Drang widerstehen, sich die Nase zuzuhalten. Aber er war drinnen, er hatte sich nicht umgedreht und war wieder nach Hause gegangen, nein, er hatte sich seinen Ängsten gestellt und das machte ihn jetzt schon ein wenig stolz, das musste er zugeben.   Ryou sah sich um, vielleicht würde er ja hier Bekannte sehen. Ein paar Klassenkameraden konnte er entdecken, allerdings hatte er mit allen von ihnen keinen näheren Kontakt – mit einigen seiner Mitschülern hatte er sogar nach Jahren noch nie ein Wort gewechselt – und deswegen wollte er auch nicht hingehen und sich dazustellen. Nein, dann würde er lieber alleine die Zeit totschlagen.   Er warf einen Blick auf die Uhr: halb elf. In eineinhalb Stunden würde Mariku achtzehn werden und er beschloss, genau solange noch zu bleiben und dann zu gehen. Er war eh nur wegen seinem Exfreund da und nicht wegen der Musik oder dem Alkohol.   Langsam ging Ryou weiter in den großen Raum hinein. Das Café hatte nur diesen einen Raum, deswegen waren alle Partygäste auch hier untergebracht. Es war ziemlich eng, aber nicht zu eng, mit ein bisschen quetschen und drücken würde man schon einen Weg durch die Massen finden.   Ryou sah sich um, hielt Ausschau nach Mariku, doch er konnte ihn in der Masse nicht erkennen. Naja, er hätte wahrscheinlich eh keine Zeit für ihn gehabt, hier waren schließlich genug Gäste da, mit denen er viel lieber quatschen und Zeit verbringen würde als mit Ryou …   Seufzend ging er auf den großen Holztisch in der Mitte des Raums zu. Es war voll mit Geschenken jeder Größe, es lagen bestimmt mindestens 20 Päckchen auf dem Tisch. Ryou zögerte und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Sollte er sein Geschenk, den iPod mit der kitschigen Gravur, dort wirklich hinlegen…? Er wollte ja, aber die Angst vor Marikus Reaktion war zu groß.   Ein wild knutschendes Pärchen rumpelte Ryou an und schubste ihn so näher zum Tisch. Mit einem Seufzen holte er das kleine Geschenk aus seiner Tasche und legte es zu den anderen. Da. Vielleicht würde es Mariku nicht mal bemerken und übersehen, so ein iPod war ja auch ein kleines Gerät.   Mit zusammengepressten Lippen drehte sich Ryou schnell um, marschierte vom Geschenktisch und sah sich suchend um. So, und nun? Was wollte er jetzt so lange machen? Vielleicht verging die Zeit ja auch wie im Flug und der Weißhaarige hatte es deswegen nur noch nicht mitbekommen und gleich würde Mitternacht sein?!   Hoffnungsvoll sah er auf seine Uhr. Ganze drei Minuten waren vergangen, wow …   Seufzend zog er Mütze und Handschuhe aus und verstaute sie in seiner Manteljacke. Na toll, und hier sollte er es wirklich noch so lange aushalten können?! Hmpf. Vielleicht konnte er ja jetzt nach Hause gehen und kurz vor Mitternacht einfach noch einmal herkommen…?   Nein, das würde nichts werden, das wusste Ryou. Wenn er jetzt nach Hause gehen würde, dann würde er nicht nochmal hierhin kommen, niemals. Er musste also stark bleiben, er musste die knapp 90 Minuten noch hier drinnen aushalten, das konnte doch nicht allzu schwer sein.   Er sah sich nochmal um, suchte nach einer Beschäftigung oder einem seiner Freunde. Dabei fiel ihm auf, dass das Café noch einen Außenbereich zu haben schien, welcher auch mit Gästen gefüllt war, obwohl es immer noch leicht schneite. Und … dort war Mariku!   Ryous Herz beschleunigte sich auf einmal, als seine rehbraunen Augen auf seinen Exfreund fielen. Verdammt, was sah Mariku wieder gut aus. Er trug ein weißes, langärmliges Hemd und schwarze Jeans mit Springerstiefeln. Ryou musste sich wirklich beherrschen, um nicht zu sabbern. Er liebte es einfach, wenn der Blonde Hemden trug, die standen ihm so verdammt gut!   Wie gedacht war Mariku nicht alleine. Fünf oder sechs Typen standen um ihn herum – von denen Ryou niemanden kannte außer Otogi – und sie schienen verdammt viel Spaß zu haben, so laut, wie sie grölten und lachten.   Aber etwas wunderte ihn. Akefia … Wo war Marikus momentaner fester Freund? Er konnte ihn nirgendwo entdecken, eigeladen war Bakuras Bruder ja sicherlich! Wo war er also? Vielleicht war er gerade auf Toilette? Oder vielleicht konnte er auch gar nicht kommen, hatte Bakura nicht gesagt, er arbeitete in einer Bar?   Obwohl sein Freund nicht da zu sein schien, war Mariku trotzdem bestens gelaunt und lachte und grinste viel mit seinen Kumpels.   Etwas neidisch sah Ryou zu ihnen, drehte sich aber dann um. Er würde zwar wirklich gerne zu Mariku, aber nicht, wenn noch so viele andere Kerle da waren, die er nicht kannte … Mit trauriger Miene entdeckte er ein Sofa und setzte sich dort hin, die Hände gefaltet. Neben ihm saßen zwar zwei Typen, die hemmungslos am Rummachen waren, aber das war Ryou egal. Er versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und schloss dann die Augen. Er lauschte der Musik und wartete darauf, dass es Mitternacht wurde.   xxx   Die Zeit war wirklich extrem langsam vergangen, Ryou war es nicht vorgekommen wie 90 Minuten, sondern viel mehr wie 90 Stunden, doch schließlich wurde die Musik ausgestellt und eine Stimme rief, dass sie sich alle vor dem Tisch mit den Geschenken versammeln sollten.   Mit einem Mal aufgeregt erhob sich Ryou vom Sofa und ging auf den Tisch zu. Mariku stand vor ihm, mit einem Grinsen im Gesicht und die Hände in die Hüfte gestemmt.   Ryou wurde nervös und stellte sich halb hinter einem großen, kräftigen Kerl hin mit der Hoffnung, dass Mariku ihn nicht entdeckte. Auf einmal hatte er das Gefühl, dass sein Geschenk eine verdammt beschissene Idee gewesen war und er bereute, dass er es auf den Tisch gelegt hatte, aber jetzt war es zu spät.   „Erst einmal vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid, Leute!“, rief Mariku grinsend und warf eine geballte Hand in die Luft. „Die Party ist echt geil und nachdem ich eure Geschenke alle ausgepackt habe, geht sie natürlich noch weiter! Die Nacht ist ja noch jung!“   Die Gäste fingen an zu jubeln und zu klatschen, während Ryou nur das Gesicht verzog. Für ihn ging sie danach nicht weiter, er würde sofort das Weite suchen, nachdem er Mariku gratuliert hatte.   Der Ägypter bedankte sich nochmal für das Kommen und zählte ihnen auf, was für Partyspiele sie noch geplant hatten, und dann war es auch schon bereits eine Minute vor Mitternacht und der Countdown ging los.   Alle fingen an, von sechzig rückwärts bis zu null zu zählen. Auch Ryou machte mit, allerdings brüllte er nicht wie anderen, sondern flüsterte die Zahlen eher leise vor sich hin. Er wusste, es war lächerlich, aber er hatte irgendwie Angst, dass Mariku seine Stimme heraushören könnte, wenn er brüllen oder lauter sprechen würde.   Schließlich war es fast so weit.   „Zehn!“ Mariku hielt beide Hände in die Luft. „Neun, acht, sieben…“   Ryou holte tief Luft. Er war so nervös, dass er am ganzen Körper zitterte.   „Fünf, vier, drei, zwei, eins … NULL!“   Die ganze Menge brach in ohrenbetäubendes Gebrüll und Gejubel aus und sofort liefen ein dutzend Gäste auf Mariku zu und beglückwünschten und umarmten ihn.   Mariku lachte, fühlte sich deutlich wohl in dem Trubel und den Glückswünschen, und das zu sehen brachte Ryou zum Lächeln. Jetzt war der Blonde achtzehn, erwachsen in einigen Ländern! Ryou juckte es in den Fingern. Er wollte auch zu Mariku und ihm gratulieren, ihn in die Arme schließen, aber er traute sich nicht. Nicht vor den Augen all der anderen Gäste…   „Okay, okay!“ Lachend schubste Mariku Otogi von sich, der sich ihn an den Hals geworfen hatte. „Ist ja gut, ihr Missgeburten, ihr könnt mir gleich wieder gratulieren, ich will jetzt erst einmal sehen, was ihr mir so alles geschenkt habt!“   Händereibend drehte er sich um und nahm das erste Geschenk in die Hand. Ungeduldig riss er das Papier ab und hielt dann eine Zehnerpackung seiner Lieblingszigaretten in den Händen. „Fuck ja, geil, Kippen kann ich immer gebrauchen!“, freute sich Mariku und sah sich dann um. „Von wem war das Geschenk?“   „Hier, von mir!“, meldete sich ein Typ links von Ryou, den er nicht kannte.   „Danke, Satoshi, Alter!“ Schmunzelnd nickte er ihm zu und nahm sich dann das nächste Geschenk.   So ging es immer weiter. Mariku nahm sich ein Geschenk, packte es aus – er hatte inzwischen unter anderem schon mehrere Videospiele bekommen, ein paar DVDs, Alkohol, noch mehr Zigaretten und ein neues Headset -, fragte dann, von wem das Geschenk war und bedankte sich bei der jeweiligen Person.   Ryou schluckte, knabberte ängstlich an seiner Unterlippe. Was sollte er tun, wenn Mariku sein Geschenk auspackte? Sollte er sich melden und sagen, dass es von ihm war? Er traute sich aber nicht, was, wenn er öffentlich wegen der Gravur niedergemacht werden würde? Und eigentlich, eigentlich musste er sich überhaupt nicht melden, auf der Rückseite stand ja schließlich, dass es von ihm war …   Ryou war wirklich schlecht vor Nervosität und er überlegte, ob er nicht schnell abhauen sollte, da griff Mariku auch schon zu seinem Geschenk und Ryous Herz setzte aus.   „Mal sehen, was das für ein kleines Schätzchen ist.“ Gut gelaunt riss Mariku das Geschenkpapier ab und als er sah, was es war, riss er leicht die Augen auf. „Ey, wie geil ist das denn?!“ Jubelnd hielt er den schwarzen iPod in der Hand und betrachtete ihn. „Wie krass, genau den Mp3-Player wollte ich schon so ewig lang, da mein alter einfach nur noch ein alter, beschissener Hurensohn ist. Wie geil!“ Er machte den Mp3-Player an und freute sich dann noch mehr, als er sah, dass bereits einige seiner Lieblingslieder drauf waren. „Dreck, die Person muss mich echt verdammt gut kennen!“   Er lachte laut und sah sich dann grinsend, fast sogar ein wenig neugierig, in der Menge der Gäste um. „Und wer hat mir das hier geschenkt?“   Ryou atmete schnell und fühlte sich so, als stünde er kurz vorm Hyperventilieren. Noch freute sich Mariku über das Geschenk, was Ryou wiederum sehr freute und ihn auch ein wenig rührte. Aber noch hatte Mariku auch noch nicht die Gravur entdeckt und wenn er die sah, dann war seine Freude bestimmt verflogen.   „Keiner?“ Leicht enttäuscht davon, dass er nicht erfahren durfte, wer ihm das tolle Geschenk gemacht hatte, legte Mariku den Kopf schief, doch dann grinste er wieder. „Hm, ist wahrscheinlich nur zu schüchtern, um sich zu melden, aber das ist egal! Vielen Dank für das-“   Mariku stoppte, während seiner Rede hatte er den iPod von allen Seiten betrachtet und nun starrte er auf die Rückseite. Genau da, wo die Gravur war.   Ryous Gesicht lief knallrot an und er krallte seine Hände in seinen Mantel und zitterte. Verdammt, Mariku hatte seine Gravur gesehen, er musste! Und jetzt sprach er nicht mehr weiter … Was sollte das heißen? Würde der Ägypter den iPod jetzt mit angeekeltem Gesicht auf den Boden werfen, würde er die Gravur laut vorlesen und sich darüber lustig machen mit den anderen?   Ryou hatte keine Ahnung, aber er rechnete mit dem Schlimmsten.   Mit dem Schlimmsten und ganz sicher nicht damit, dass sich Marikus Lippen langsam zu einem Lächeln verzogen und er fast liebevoll über die Rückseite strich.   „Für das Geschenk“, beendete Mariku den Satz schließlich, immer noch lächelnd und packte den iPod dann in die Hosentasche.   Und hatte sich das Ryou nur eingebildet, oder hatte der Mariku am Ende ganz leise das Wort „Baby“ geflüstert…?   xxx   Es dauerte noch knapp zehn Minuten, dann waren schließlich alle Geschenke auspackt und die Musik ging wieder an und die Party weiter.   Ein paar Leute hatten Mariku nach dem Auspacken noch gratuliert, doch die meisten hatten wieder angefangen zu tanzen oder zu saufen.   Ryou stand unsicher zwischen den tanzenden Menschen herum. Er hatte noch keine Chance gehabt, Mariku seine Glückwünsche mitzuteilen, und das wollte er auf jeden Fall noch machen, bevor er nach Hause ging.   Mit leicht zittrigen Beinen ging er auf den Außenbereich des Cafés zu, dort, wo Mariku war. Aber er war nicht alleine, verdammt, Otogi und noch ein Kerl standen da und redeten auf ihn ein, während Mariku schweigend an seiner Zigarette zog.   Doch plötzlich öffnete er den Mund und sagte etwas – was konnte Ryou nicht verstehen – und zu seiner großen Überraschung gingen die Zwei weg und ließen Mariku alleine.   Das war seine Chance, jetzt oder nie! Ryou dachte nicht viel nach und ging heraus, ging auf seinen Exfreund zu. Doch bei den letzten Metern verließ ihn der Mut und er blieb stehen. Er wusste nicht, ob Mariku ihn schon bemerkt hatte, er sah auf jeden Fall nicht in seine Richtung …   Wenn er sich jetzt leise umdrehen würde und wieder reinging, das würde Mariku doch niemals - Der Blonde drehte den Kopf und sah ihn an, sah ihm in die Augen.   Ryou keuchte erschrocken auf und erbleichte. „Ma-Mariku…“, brachte er stotternd hervor und spielte ängstlich mit seinem Haar herum. Das war das erste Wort – und das erste Mal - dass er nach der Trennung im Restaurant mit ihm redete.   „I-Ich…“ Seine Stimme war kratzig, leise und Ryou fragte sich, ob der andere ihn überhaupt hören konnte bei dem Krach der Musik. „Alles Gu-Gute zum Geburtstag…!“, konnte er schließlich mit Schwierigkeiten und nach einigen Versuchen herausbringen.   Mariku schien ihn tatsächlich gehört zu haben, denn er nickte kaum merklich und zog dann an seiner Zigarette. „Danke.“   Ryou wartete. Wartete, dass Mariku noch etwas sagte, sich vielleicht noch einmal für das Geschenk bedankte, doch nichts kam mehr und der Weißhaarige wusste auch nicht, was er noch sagen sollte. Sein Kopf war leer. Er wartete noch ein paar Sekunden ab, doch es schien, als würde von Mariku nichts mehr kommen, also drehte er sich um.   „Danke für den iPod, Ryou.“   Erschrocken zuckte dieser zusammen, hatte wirklich nicht gerechnet, dass Mariku noch etwas sagen würde und drehte sich schnell um, die Wangen leicht gerötet. „B-Bitte, gern geschehen … Freut mich wirklich, wenn er dir gefällt.“   „Oh ja, das tut er.“ Mariku grinste und kam auf ihn zu. „Hat man ja gesehen, denk ich.“   „J-Ja, hat man...“ Ryou kicherte nervös und lächelte ihn an. Es war so schön, wieder seine Stimme zu hören, die zu ihm sprach …   „Warum hast du nicht gesagt, dass es von dir ist?“, wollte Mariku wissen und warf den Zigarettenstummel in den Schnee. Es hatte vorhin aufgehört zu schneien, aber jetzt fing es wieder an.   „W-Weiß nicht…“ Ryou senkte den Blick zu Boden und zuckte mit den Schultern. „Du weißt doch, dass ich schüchtern bin und mich vor allen zu melden … ist nicht so mein Ding.“   „Ja, das stimmt schon.“ Der Blonde stopfte seine Hände in die Hosentasche und sah in den Himmel. „Es hat mich überrascht, dass du wusstest, was ich mir wünsche und welche Musik ich höre.“   „Naja, wir waren ja drei Monate zusammen…“ Lächelnd hob Ryou wieder den Kopf und sah ihn an. Inzwischen fiel es ihm auch wieder leichter, mit Mariku zu sprechen, er stotterte nicht mehr so. „Und da schnappt man schon so Einiges auf.“   „Da hast du wohl Recht.“ Mariku gluckste und sah ihn an. „Hast da was.“ Er beugte sich näher – was Ryous Herz fast dazu brachte, zu zerspringen vor Freude, Nervosität, Liebe, Zuneigung, allem zusammen – und strich ihm eine Schneeflocke von der Augenbraue.   „O-Oh.“ Ryou errötete, ihm war gar nicht aufgefallen, dass er dort eine hatte. „Danke, Mariku.“   „Kein Thema.“ Er zuckte mit den Schultern. „Hör mal, ich fand‘s echt cool, dass du heute hier warst und alles, Ryou, aber ich muss jetzt leider wieder rein.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. Bildete sich Ryou das nur ein, oder schien er eigentlich noch länger mit ihm reden zu wollen…? „Das Trinkspiel geht jetzt los und die warten alle schon auf mich und so.“   „Ah, oh, sorry, dass ich dich aufgehalten hab“, entschuldigte sich der Weißhaarige rasch beschämt.   Mariku lachte. „Du hast mich nicht aufgehalten, ich sagte doch, dass es mich gefreut hat.“ Er wuschelte Ryou durchs Haar. „Ich würd dich ja fragen, ob du mitmachst, aber ich denke nicht, dass du in letzter Zeit zum Alkoholiker geworden bist?“   Ryou lachte leise. „Nein, bin ich nicht, aber danke der Nachfrage.“ Er lächelte ihn an. „Ich werd dann jetzt gehen, bin nicht so ein Partymensch.“   Der andere summte. „Also bis dann.“ Mariku zwinkerte ihm zu und marschierte dann zurück ins Café, wo er sofort mit lauten Brüllen wie „Wo warst du solange?“ und „Endlich, du Penner!“, begrüßt wurde.   Strahlend sah Ryou ihm nach. Mariku hatte mit ihm geredet, anständig geredet! Und er hatte ihn … angefasst und sich so oft bedankt! Mariku bedankte sich sonst nie, er musste sich also wirklich freuen, dass er da gewesen war! Und das zu wissen war einfach … wunderschön, das war jetzt schon das schönste Weihnachtsgeschenk, das man ihm machen konnte.   Mariku hatte mit ihm geredet, sie hatten sich gut verstanden und vielleicht … könnten sie wieder Freunde werden? Ryou hatte immer ein bisschen auf ein Wunder gehofft, war sich sicher, dass er ohne dieses nicht wieder an Marikus Seite sein konnte – wenn auch nur freundschaftlich.   Und jetzt, während er mit einem Lächeln im Gesicht und im Schnee nach Hause ging, da war er sich sicher, dass dieses Wunder geschehen war.   ----------------------------------------------------------------------------------------------------   Ups, sorry uwu Hab mich vertan, es gibt doch nur 43 Kapitel und keine 6, wie ich gesagt hatte ^^“   Tja… Ryou hat so viel Angst vor der Party gehabt und dann ist es doch so super gelaufen, freut mich für ihn ^///^ Ich hatte zuerst ein mega kitschiges Geschenk geplant, ich glaub, es war ein Ring, aber iPod war dann doch besser und nicht so extrem kitschig, obwohl die Widmung natürlich schon… Schmalz pur ist >‘D   Ich hab mir vorgenommen, das letzte Kapitel an dem Tag hochzuladen, wo ich das erste hochgestellt hab – 31. Oktober. Heißt, dieses Monat wird BB sehr wahrscheinlich beendet! :D   Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy:  Es ist Heiligabend und Ryou bereitet sich auf ein einsames Weihnachtsfest mit seiner Schwester vor, doch dann bekommt er eine überraschende SMS, in der ihm befohlen wird, zum Stadtpark zu kommen. Wer ihn dort wohl treffen will…?   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)