Familiar Taste Of Poison von BeautyRani ((KaixRei)) ================================================================================ Kapitel 8: First Day Of College ------------------------------- Kai's erste Nacht in seinem neuen Zuhause war den Umständen entsprechend ganz in Ordnung gewesen. Er hatte zwar lange gebraucht bis er eingeschlafen war, was er wohl dem Verlauf des Tages zu verdanken hatte, trotzdem konnte er sich nicht beklagen, da sich alles, hingegen seinen Erwartungen, zum Positiven entwickelt hatte. Zumindest für den Anfang. Seine kleine Schwester war ein Goldstück, er hatte sie schon jetzt in sein Herz geschlossen. Yui schien auf den ersten Blick eine recht freundliche und entgegenkommende Frau zu sein, mit ihr würde er wahrscheinlich auf Dauer gut zurechtkommen können. Alexander musste er noch etwas näher kennenlernen um sich von diesem ein genaueres Bild machen zu können, doch schien er dem Anschein nach ein richtiges Arbeitstier zu sein. Musste man wohl auch, als Vorsitzender einer der gewinnbringendsten Firmen in ganz Amerika, wie er heute Morgen beim Frühstück von Yui erfahren hatte. Ungeachtet dessen, wie freundlich und zuvorkommend die Familie Hiwatari/Kon auch zu sein schien, gab es trotzdem jemanden, der ihm sein Leben dort als 'verlorener Sohn' ziemlich schwer machen könnte. Rei. Rei bedeutete Probleme... Das war bereits kein guter Einstieg in diese Familie, wenn man schon Sex mit seinem eigenen Stiefbruder hatte – der wie schon einmal erwähnt, der beste seines Lebens gewesen war! Natürlich hatten beide nicht gewusst, wer der andere war, schließlich fragte man bei einem One-Night-Stand auch nicht danach, ob man der Stiefbruder des jeweils anderen war. Doch kam es noch schlimmer, wenn man sich auch noch unsagbar zu diesem hingezogen fühlte. Kai konnte nicht abstreiten, dass Rei ihn faszinierte, vom Aussehen wie auch vom Charakter her. Und genau diese Tatsache könnte auf Dauer ein sehr großes Problem darstellen. „Wir sind da“, vernahm er plötzlich die Stimme Alexander's, der ihn freundlicherweise zu seiner neuen Schule gefahren hatte, da er heute ausnahmsweise mal später ins Büro musste. Während der Fahrt hatte er ihm auch gezeigt wo sich die Bushaltestelle befand, damit er am nächsten Tag selbstständig zum College fahren konnte. Rei hatte das Glück jeden Morgen von seinem besten Freund Yuriy abgeholt zu werden. „Wenn du willst, komme ich mit und zeige dir wo das Sekretariat ist“, bot er ihm an, doch Kai entschied sich dagegen. „Lass mal, schließlich bin ich kein kleines Kind mehr und du auch nicht mein Vat-“ Er brach sofort ab, als ihm klar wurde, was er da eigentlich sagen wollte. Schuldbewusst sah er seinen Nebenmann an, welchem die Bedeutung dieses Satzes nicht entgangen war. „Sorry, muss mich wohl noch daran gewöhnen, dass ich nun doch so etwas wie einen...“, er zögerte bevor er das Wort in den Mund nahm und laut aussprach. „Vater habe.“ Ein Lächeln Alexander's bewies ihm, dass er die richtigen Worte gefunden hatte. Mit einem abschließenden Nicken begab er sich aus dem Auto. „Und vergiss nicht, später Yui anzurufen, damit sie dich abholt.“ Dabei fiel Kai wieder das Gespräch beim heutigen Frühstück ein. Man hatte sich darauf geeinigt, dass Yui den Graublauhaarigen vom College abholen würde, um daraufhin mit ihm und Elly ein paar Einkäufe zu erledigen. Dafür hatte Kai von Alexander sein Zweithandy bekommen – wobei der Graublauhaarige schwören könnte, dass dieser mehr als nur zwei Handy's besaß. Damit sollte er ihr dann Bescheid geben, wann sie ihn holen konnte. Er fühlte sich dabei wie ein Kleinkind, der von seiner Mammy vom Kindergarten abgeholt werden musste. Aber da er sich hier in New York noch nicht auskannte, blieb ihm wohl keine andere Wahl. Seufzend warf er sich seine Schultasche, die er netterweise von seinem Stiefbrüderchen geliehen bekommen hatte, über die Schulter und schritt auf den Campus zu, wo sich bereits viele Studenten tummelten. Eigentlich war er niemand, der sofort Hilfe suchte, wenn er nicht zurechtkam, aber hier machte er einmal eine Ausnahme, da es ansonsten zu lange dauern würde, bis er das blöde Sekretariat gefunden hatte. Im Gebäude angekommen, schritt er auf den erstbesten Typen zu, der seinen Weg kreuzte und sprach ihn an. „Weißt du, wo das Sekretariat ist?“, fragte er nicht gerade freundlich nach, aber seine Laune war auch nicht direkt auf Konversation gestimmt. Kurz und Knapp war seine Devise, doch leider hatte er sich mit diesem blauhaarigen Kerl, der eine Basecap auf dem Kopf trug, anscheinend den falschen Wegweiser ausgesucht. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen“, überging dieser seinen fehlenden Morgen-Gruß freundlich, bevor er anstatt ihm seine Frage zu beantworten ein völlig anderes Thema anschnitt. „Du bist neu hier, oder? Kann mich nämlich nicht erinnern, dich hier je gesehen zu haben. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Tyson Granger. Dieser eine bekannte Basketballspieler“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu und hielt ihm die Hand hin. Kai ignorierte diese Geste gekonnt und zog stattdessen eine Augenbraue hoch. „Heißt der nicht Chandler und ist über zwei Meter groß?“ Verwundert blickte der Blauhaarige ihn an, bevor er den Kopf schüttelte. „Ich seh' schon, du hast keinen Humor.“ Was für ein Blitzmerker! „Verrätst du mir endlich, wo's hier zum Sekretariat geht oder soll ich jemand anderen fragen?“ Er wollte so schnell es ging von diesem Hohlkopf weg, doch leider schien dieser ganz anderer Meinung zu sein, als er sich mit seinem Arm bei ihm unterhakte und ihn mit sich zog. „Ich verrate es dir nicht nur, ich führ dich sogar höchstpersönlich dort hin!“, verkündete er strahlend und Kai fragte sich langsam, wieso ausgerechnet er auf so einen verqueren Typen stoßen musste. Auf dem Weg zu ihrem Ziel, der für Kai eine halbe Ewigkeit dauerte, plapperte sein ungebetener Begleiter munter drauf los. „Weißt du, eigentlich heiße ich Takao, aber da dieser Name nicht besonders zum amerikanischen Flair passt, hab ich Tyson als Spitznamen gewählt“, erzählte er ihm und ignorierte einfach den skeptischen Gesichtsausdruck seines Nebenmannes. „Ich mochte es auch nicht als Neuer hier niemanden zu kennen und auf mich allein gestellt zu sein. Da hast du wirklich Glück, dass du auf mich gestoßen bist.“ Wohl eher Unglück! „Ich bin sozusagen derjenige, der über alles und jeden hier Bescheid weiß. Siehst du die Blonde da vorne?“, damit deutete er mit dem Finger kurz auf die besagte Person, bevor er fort fuhr. „Es geht das Gerücht um, dass sie schwanger wäre und dabei drei potenzielle Väter aus unserem Sportkurs in Frage kämen. Wobei ich Steve vornherein ausschließen würde, da man ihm schon an der Nasenspitze anmerken kann, dass er schwul ist, auch wenn er es immer wieder abstreitet und sich als Tarnung mit der vollbusigen Tina abgibt, die im Übrigen die beste Freundin von Ashley ist, welche wiederum eine Affäre mit einem der Dozenten haben soll und...“ Holte der Kerl auch mal Luft? Wie konnte man nur so viel auf einmal quasseln, der war ja noch schlimmer, als eine Frau! Kai sandte ein Stoßgebet zum Himmel, als für ihn endlich die Erlösung kam und sie vor der Tür des Sekretariats ankamen. „So, da wären wir. Du solltest dich jedoch vor Mrs. Flower in Acht nehmen, sie hat die Neigung jedem dahergelaufenen Typen auf den Schritt zu sehen und-“ Der Graublauhaarige würde wohl nie das Ende des Satzes erfahren, da er sich sofort in den Raum flüchtete und der Klatschtante die Tür vor der Nase zuknallte. Stille. Endlich! ~***~ Nachdem Kai sich für einige Kurse eingeschrieben hatte und froh war, wieder aus Mrs. Flower's Klauen entkommen zu sein – dieser Tyson hatte wirklich die Wahrheit gesagt, was die Sache mit 'auf den Schritt sehen' anging – fand er sich mit dem Wunsch wieder, doch lieber zur leicht perversen Sekretärin zurückzugehen, als er besagten Blauhaarigen vor sich sah. „Was machst du noch hier?“, wollte er sofort wissen und hoffte nicht selbst der Grund für dessen Anwesenheit zu sein. Doch wie schon bemerkt, hatte er heute einfach kein Glück, als er dessen Antwort hörte. „Auf dich warten natürlich.“ „Whatever“, meinte er Augenverdrehend und ergab sich wohl seinem Schicksal. „Da ich dich wohl nicht mehr von der Backe bekomme, kannst du ja etwas nützliches tun und mir sagen wo mein Spind ist.“ Damit reichte er ihm den Zettel mit seiner Schließfachnummer und der Blauhaarige nickte eifrig. „Let's go!“ Tyson führte ihn den Korridor entlang und blieb erst am Ende des Ganges stehen. „Tadaa! Darf ich vorstellen, dein zukünftiger Spind“, verkündete er fröhlich, bevor er kurz stutzte. „Mir ist gerade aufgefallen, dass ich nicht mal deinen Namen weiß.“ Und noch einmal: Blitzmerker! „Kai“, meinte er, als er seinen Spind öffnete und die Schuluniform, die er bekommen hatte, hineinstopfte. Er würde sich heute noch mit seinen normalen Klamotten begnügen – bestehend aus einer Jeans und einem schwarzen T-Shirt – bevor er sich morgen dann mit der Uniform rumschlug. „Okay, der Vorname genügt mir vorerst mal“, nahm er wieder Tyson's Stimme wahr und musste dem Drang widerstehen, abermals die Augen zu verdrehen. „Zeig mal deinen Kursplan“, damit schnappte er sich den anderen Zettel in seiner Hand und studierte ihn ausgiebig. „Oh toll, wir haben sogar drei Kurse zusammen!“, quietschte er vergnügt aus und Kai musste einen Schrei der Frustration zurückhalten. Heute war wirklich nicht sein Tag. „Komm, während ich dich zu unserem ersten Kurs begleite, erzähle ich dir noch etwas mehr von dem Gossip der hier so die Runde macht.“ Kai hätte Freudensprünge machen können, so sehr freute er sich auf den Mist anderer Leute, der nur in die Welt gesetzt wurden, um solche Leute wie Tyson auf Trap zu halten und im Gespräch zu bleiben. Kai hatte den ganzen Weg zu ihrem Kursraum auf Durchzug geschaltet, doch fing sein Verstand bei einem ganz bestimmten Namen wieder an zu arbeiten und Tyson's Worte zu vernehmen. „Was hast du gesagt?“ „Oh, habe ich damit wieder deine Aufmerksamkeit erlangt?“, erwiderte dieser mit einem Grinsen, bevor er mit dem Kopf nach draußen aus dem Fenster in eine bestimmte Richtung deutete. Als Kai dessen Blick folgte, sah er unten auf dem Hof Rei, mit ein paar anderen Jungen stehen und lachen. Ohne dass es ihm bewusst wurde, beobachtete er mit Argusaugen, wie ein rothaariger Junge einen Arm um Rei's Schulter legte und ihn lachend in eine Umarmung ziehen wollte, welcher sich jedoch spielerisch aus dieser wand und ihm stattdessen fröhlich die Zunge rausstreckte. Unweigerlich kam in ihm die Frage auf, ob dieser Typ derselbe war, mit dem der Schwarzhaarige gestern am Telefon gesprochen hatte. Nach seiner Beobachtung zu urteilen, schienen die beiden ein sehr gutes Verhältnis zu haben, vielleicht sogar mehr als man denken würde... „Sag mal, kann es sein dass du schwul bist?“ Überrascht nahm er seinen Blick von Rei und richtete diesen auf Tyson, der ihn mit einem wissenden Grinsen bedachte. Skeptisch hob er eine Augenbraue. „Was hat mich verraten? Mein imaginäres rosa Shirt oder vielleicht doch mein Tunten-Gang?“ Ein Lachen des Blauhaarigen folgte daraufhin. „Hey, du hast ja doch Humor!“ Als Kai nichts weiter darauf erwiderte, verdeutlichte Tyson seine Vermutung. „Ich weiß, Rei zieht mit seinem besonderen Äußeren viele Blicke auf sich, aber so intensiv wie du, haben ihn bis jetzt nur die zahlreich, verliebten Mädels und ein paar Jungs angesehen, die im Gegensatz zu anderen zumindest zu ihrer Sexualität stehen. Außerdem...“, damit machte er eine kurze Pause. „...bin ich Bi, von daher fällt mir so etwas mehr auf, als anderen“, beichtete er ziemlich gelassen und Kai musste ihm dafür innerlich Respekt zollen. Es gab nicht viele, die mit ihrer wahren Sexualität so offen umgingen und es sogar dem erstbesten Fremden erzählten. „Wer ist der Rotschopf dort unten?“, wollte er nun wissen und konnte aus der ungebetenen Gesellschaft des Blauhaarigen nun doch Kapital rausschlagen, indem er von diesem ein paar Informationen bekam. „Ich übersehe mal die Tatsache, dass du mir immer noch eine Antwort schuldig bist, obwohl deine jetzige Frage wohl keinen Zweifel daran lässt und-“ „Kannst du dich bitte mal kurz fassen?“, wurde der Graublauhaarige langsam ungeduldig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie mir der Herr befiehlt“, scherzte Tyson und verkniff sich auf Kai's funkelnden Blick hin ein Grinsen. „Der Typ heißt Yuriy und ist hier auf dem College als Rei's bester Freund bekannt.“ „Und außerhalb des College's?“, hakte Kai mit einer hochgezogenen Augenbraue nach. „Nun ja, böse Zungen behaupten, dass zwischen Rei und ihm mehr läuft, als nur freundschaftliche Umarmungen, was Rei's ganze Verehrerinnen natürlich bestreiten. Außerdem gibt es auf der anderen Seite auch Gerüchte, dass Rei heimlich Mao daten soll, von daher ist es ziemlich ausgeglichen, was von beiden nun stimmt oder ob sogar beides gelogen ist“, gab Tyson schulterzuckend von sich und betrachtete den Schwarzhaarigen einen Moment, während Kai über die neugewonnenen Informationen nachdachte. „Also mir persönlich ist Rei viel zu exotisch. Ich mag es eher schlicht amerikanisch, wenn du verstehst was ich meine“, fügte er mit einem Augenzwinkern in Kai's Richtung hinzu, der dabei nur die Augen verdrehen konnte. „Für dich wäre so jemand sowieso zu schade“, meinte Kai noch, bevor er sich wieder in Bewegung setze, jedoch nicht, ohne noch einen letzten prüfenden Blick auf den Schwarzhaarigen zu werfen. Anstatt den Kommentar als Beleidigung anzusehen, grinste Tyson lediglich wissend und folgte seinem neuen 'Freund' in ihren Kursraum. „Ich wusste doch, dass Rei es dir angetan hat!“, brüllte er ihm fröhlich hinterher und sollte sich glücklich schätzen, von Kai für dessen unsensible Lautstärke und vor allem für den Kommentar an sich, nicht eine rein gehauen zu bekommen. Der Graublauhaarige hätte es an seinem ersten Tag auf dem College wirklich nicht besser treffen können. ------------------------------------- So nach zwei Wochen Abstinenz melde ich mich wieder mit einem zwar etwas kürzerem Kapitel zurück, aber ich hoffe doch, dass ihr dabei etwas schmunzeln konntet ^^° Ich liebe Tyson's Rolle hier einfach XD Auch wenn er vielleicht etwas übertreibt, aber ich hatte ja schon von Anfang an von OOC'ess gewarnt, also nicht beschweren *nicks* Kommt es mir nur so vor, oder ist Kai in diesem Kapitel besonders sarkastisch? Hmm, vielleicht liegt es einfach an Tyson's netter Gesellschaft XD Übrigens gibt es in Amerika wirklich einen Basketballspieler der Tyson Chandler heißt, der ist also nicht erfunden ^.~ Irgendwie hab ich ein richtig schlechtes Gewissen euch nun wieder für zwei Wochen mit so einem mickrigen Kapi stehen zu lassen =( Aber vielleicht hilft es ja etwas, wenn ich sage, dass das nächste viel länger wird und es wieder ein Kai vs Rei Battle geben wird ^.~ So, dann sehen wir uns hoffentlich in zwei Wochen wieder, ihr Süßen *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)