Magie des Blutes von Nira26 (Eine Entscheidung fürs Leben. 2. Teil zu Rache und Vertrauen) ================================================================================ Kapitel 23: Meine Familie ------------------------- Nachdem sie den ganzen Vormittag an recherchiert hatten, brauchten Harry und Ron wahrlich eine Pause. Während Harry sich etwas ausruhen wollte und auf sein Bett legte, verkündete Ron, dass er runter gehen würde um mit Hermione zu sprechen. Er wollte versuchen sie zur Besinnung zu bringen, denn sie konnte nach allem was er ihr angetan hatte, doch nicht wirklich Malfoy vertrauen. Gut das auch Bill, Draco und Hermione gerade eine Pause machten. Auf der Treppe kam Ron Bill entgegen der ihn fragte wie sie voran kamen. Ron erklärte kurz, dass es gut voran ginge, er aber jetzt lieber mit Hermione sprechen wollte. Bill nickt verstehend wünschte seinem Bruder viel Glück. Bill war traurig, da er seinem Bruder nicht die Wahrheit über Hermione sagen konnte und er fand es extrem unfair das Harry, er und Fleur die Wahrheit kannten, doch Ron im dunklen tappte. Erhoffte inständig, das Hermione es ihm möglichst bald beibringen würde, denn egal wann er es erfahren würde, weh tun würde es im so oder und auch sauer würde er verständlicherweise sein, schließlich hatte man ihn als einzigen im Dunkel gelassen. Dass Ron immer noch auf eine Chance bei Hermione hoffte war ihm in dem Gespräch vor einigen Tagen, an dem Morgen nach Hermiones Ankunft nur zu klar geworden. Im Wohnzimmer gönnten sich Hermione und Draco nach der kräftezehrenden Okklumentikarbeit eine Ruhe. Sie hatten es sich auf einem des Sofas gemütlich gemacht und Hermione hatte sich in Dracos Arme gekuschelt während sie sich leise unterhielten. Sie saßen mit dem Rücken zur Tür und merkten so nicht, dass Ron das Wohnzimmer durch die offene Tür betrat. Im ersten Augenblick bemerkte auch Ron Hermione und Draco nicht, da er noch so in Gedanken versunken war. Doch schließlich erwachte er aus seinen Gedanken. Vor ihm saßen Hermione und Draco auf dem Sofa, eng aneinander gekuschelt und unterhielten sich. Er wollte schon aufgebracht dazwischen gehen, denn Draco hatte seiner Meinung nach nicht das Recht Hermione so im Arm zu halten, gerade als er etwas sagen wollte beugte sich Draco jedoch zu Hermione herunter und küsste sie. Das ging nun endgültig zu weit für Ron. Aufgebracht rief er: „Du dreckige Schlange, nimm sofort deine Finger von Hermione. Es ist schon schlimm genug, dass du hier bist. Was hast du mit ihr gemacht du Ekel, sie würde dich nach allem was letztes Jahr in Hogwards passiert ist doch nie wieder freiwillig küssen, wie hast du sie verflucht.“ So aufgebracht war Ron mit gezücktem Zauberstab zu den zweien gestürmt und stand nun vor ihnen. Er wusste zwar, dass sie wieder mit Draco zusammen war, doch dieser Anblick hatte ihn einfach zu unvorbereitet getroffen und ließ ihn alles vergessen. Die ganze Wut und Enttäuschung, die er am Tag zuvor runter geschluckt hatte, brach jetzt heraus. Hermione und Draco sprangen erschrocken auf und Draco stellte sich instinktiv schützend vor Hermione. Sie wollte jedoch nicht geschützt werden und trat wütend neben Draco wobei sie Ron böse anfunkelte, bevor sie ihrem Ärger lauthals Luft machte: „Ronald Bilius Weasley, was fällt dir eigentlich ein mir zu unterstellen ich würde mich einfach so verhexen lassen! Gib endlich deine bescheuerten Vorurteile auf. Draco hat mir mehr als einmal das Leben gerettet und ich vertraue ihm. Krieg endliche deine verdammte Eifersucht in den Griff, ansonsten zerstörst du unsere Freundschaft noch ganz.“ Mit in die Hüften gestemmten Händen funkelte sie Ron weiter an, aber er schien sich weder zu beruhigen noch ihre Worte wirklich ernst zu nehmen. Er poltere einfach erneut los und fuhr Hermione lautstark an: „Du verteidigst dieses Frettchen also schon wieder, hat er dir noch nicht genug weh getan? Wahrscheinlich willst du mir gleich auch noch weiß machen, dass du vollkommen freiwillig wieder mit ihm zusammen bist und ihm alles verzeihst. Wie tief bist du nur gesunken, kaum taucht er wieder auf, macht dir ein bisschen schöne Augen und du fällst wieder auf ihn rein. Du bist letztendlich doch genau so eine dumme Schlampe wie alle seine anderen Betthäschen in Hogwards.“ Draco hatte den Streit zwischen den beiden Freunden bisher still verfolgt, schließlich wusste er nur zu gut das Hermione sich selber verteidigen konnte und wollte. Sie wollte ganz sicher nicht, dass er sich schon beim kleinsten Wortgefecht einmischte und ihr die Zügel aus der Hand nahm, schließlich war sie stolz auf ihre Selbstständigkeit und Stärke. Das hier aber ging eindeutig zu weit, auch weil er in Hermiones Augen sehen konnte wie sehr ihr die Worte des Wiesels weh taten und dieser schien das nicht mal zu bemerken. Auch ohne Hermiones Gefühle und Gedanken zu lesen wusste er, dass Ron Hermione gerade bis aufs tiefste verletzt hatte. Hier musste er eingreifen, denn es schmerzte ihn zu tiefst seine Frau so verletzte zu sehen mal ganz abgesehen davon, das gerade auch er angegriffen worden war. Schützend zog er Hermione in seine Arme und barg ihren Kopf zärtlich an seiner Brust, was sie widerstandslos geschehen lies und Draco spürte das sie gerade nicht in der Lage war sich dagegen zu wehren oder sich gegen Ron zu wehren, zu sehr schmerzten sie Rons Worte. Schließlich wandte er seine Aufmerksamkeit schweren Herzens von Hermione ab und richtete seinen nun kalten Blick auf Ron, der die ganze Szene wütend und ungläubig beobachtete. Kalt, und gerade so laut das Ron ihn verstehen konnte, aber mit fester, schneidender Stimme begann er zu sprechen: „Hör mir gut zu Wiesel, denn ich werde das hier nur ein Mal sagen und glaube mir, würde Hermione nicht so viel an dir liegen, hätte ich dir längst einen Fluch aufgehalst. Niemand, absolut Niemand, auch ich nicht, hat das Recht mit meiner Frau so zu reden, ihr so weh zu tun, hörst du. Solltest du je wieder mit ihr so reden, dann wirst du erfahren zu was ein Malfoy wirklich fähig ist. Ich schwöre dir, du wirst dein Leben lang nicht mehr Froh werden und wenn es das letzte ist was ich tue!“ Draco war zufrieden mit sich, denn seinem Gegenüber stand das Entsetzten ins Gesicht geschrieben. Er war zwar kein Todesser mehr, aber er war immer noch Draco Malfoy, sowas würde er sich nicht bieten lassen und anscheinend hatte sogar das Wiesel so viel Verstand um zu wissen wann er verloren hatte. Auch wenn er nicht stolz auf seine Eltern war, so war er doch stolz auf die lange Geschichte seiner Familie. Und Ron wusste anscheinend auch, dass man die Drohungen eines Malfoys nicht auf die leichte Schulter nahm. Triumphierend grinste er Ron an, dieses Grinsen konnte er einfach nicht unterdrücken auch wenn es gerade nicht passte. Er wandte sich jetzt wieder liebevoll Hermione in seinen Armen zu, aber irgendwas schien hier nicht zu stimmen, denn auch Hermione sah ihn entsetzt an. Was war los? Sie musste doch wissen, dass er Wiesel nur drohen wollte, aber in Wirklichkeit ihm nichts schlimmes Antun würde, auch wenn es ihn sehr viel Beherrschung kostete ihn nicht zu verfluchen. Plötzlich hörte er Hermiones Stimme in seinen Gedanken: „Natürlich weiß ich das Draco, aber du hast mich gerade vor Ron als deine Frau bezeichnet.“ „Mist, hatte er das wirklich getan?“ Jetzt konnte er auch Wiesels immer noch anhaltenden Schock verstehen und warum dieser kreidebleich geworden war. Langsam schien sein gegenüber aus seiner Starre zu erwachen und aus seiner geschockten Miene wurde eine schmerzverzerrte. Er drehte seinen Kopf zu Hermione und fragte leise und tonlos: „Das ist nicht wahr was er da sagt, oder Hermione? Du kannst doch gar nicht seine Frau sein, wie hättest du denn ungesehen ins Ministerium kommen sollen um den Schwur mit ihm zu leisten? Das ist doch gar nicht möglich, das Frettchen will mich doch nur damit ärgern und provozieren, doch so verblendet diese Ekel zu heiraten bist selbst du nicht.“ Zum Ende hin war Ron immer lauter geworden und Harry, Bill und Fleur hatten, von dem Geschrei angezogen, den Raum betreten. Jetzt ergriff Hermione die Initiative: „Ron ich kann dir alles erklären, bitte hör mir zu.“, flehte sie. Ihre Gedanken rasten. Wie konnte sie Ron nur zum zuhören bringen? Er würde es doch sowieso nicht verstehen, so viele Vorurteile wie er gegen Draco hatte und wahrscheinlich war er immer noch in sie verliebt und machte sich Hoffnungen. Jedenfalls würde dies seine wütenden und bösen Blicke gegen Draco während ihrer kurzen Gefangenschaft in Malfoy Mannor erklären. Irgendwie waren diese Tage schon so weit weg, so viel war seit dem passiert, obwohl sie vor noch nicht mal zwei Wochen aus Malfoy Mannor geflohen waren. Sie seufze, sie hatte eine Entscheidung getroffen, Ron würde jetzt alles erfahren, denn diese Ehrlichkeit war sie ihm schuldig, auch wenn sie ihn danach wahrscheinlich ganz verlieren würde. Sie liebe Draco und sie würde zu ihm, ihrem Ehemann stehen. Sie blickte Draco an uns sagte ihm dann stumm: „Bitte, da muss ich jetzt alleine durch, halte mich später, sei später für mich da, ich werde dich dann brauchen.“ Draco blickte sie zweifelnd an, nickte dann aber kaum merklich und lies sie stumm wissen: „Immer doch, ich bin immer da, wenn du mich brauchst. Bist du dir sicher?“ Auch Hermione nickte nun kaum merklich und löste sich von Draco, der sich an dem verdutzten Ron vorbei aus dem Raum drängte und Bill, Fleur und Harry mit raus nehmen wollte. Ron begriff immer noch nicht so wirklich was hier vor sich ging. Am liebsten wollte er schreiend davon laufen oder irgendwas kaputt hauen, aber irgendwo weit hinten in seinem Kopf hielt in eine Stimme davon ab, die ihm sagte: „Wenn du jetzt gehst oder ausrastest, wirst du nie wieder eine Chance bei ihr haben.“ Er wusste durchaus, dass er mit seiner Beleidigung zu weit gegangen war, aber ehe er wirklich über seine Worte nachgedacht hatte, hatte er sie auch schon ausgesprochen. Und natürlich hatte er gesehen das er Hermione damit weh getan hatte, verdammt, warum handelte er auch er immer so unüberlegt wenn es um sie ging. Würde er nur etwas nachdenken bevor er mit ihr sprach, würden sie sicher nicht so oft streiten und sie wäre sicher schon längst seine Freundin, dachte er. Diesmal würde er nicht reagieren ohne nach zu denken. Hermione wollte ihm alles erklären, gut so, vielleicht würde ja alles gut werden. In dem Moment verließ Malfoy schweigend den Raum, was ihm nur recht war, dann konnte er wenigstens alleine mit seiner Hermione reden. Doch in diesem Moment hörte er Hermione mit leicht zittriger Stimme sprechen: „Harry, würdest du bitte auch hier bleiben.“ Harry drehte sich um nickte knapp, während er versuchte Hermione aufmunternd zu zu lächeln. Hermione atmete tief ein, bevor sie sagte: „Lasst uns doch erst mal hin setzten und bitte unterbrecht mich nicht, dies wird schon so schwer genug für uns alle.“, dies sagte sie so ernst, das weder Ron noch Harry sie unterbrechen würden und beide erkannten wie ernst die Situation war. Schweigend ließen sie sich auf die Sofas sinken. Hermione saß ihren beiden Freunden gegenüber. Ihren ganzen Mut zusammen nehmend begann sie schließlich zu erklären. Sie begann noch mal ganz von vorne. Zwar kannten Ron und Harry die Ereignisse im 6. Schuljahr zumindest grob, aber nie hatte sie ihnen ehrlich gesagt wie viel sie schon damals für Draco empfunden hatte und auch nicht was nach den Weihnachtsferien noch passiert war oder in den Sommerferien. Sie fing an mit ihrer Freundschaft, die sich langsam entwickelte bis daraus schließlich Liebe wurde. Sie berichtete von der Trennung nach Weihnachten, von den Erinnerungen, von Dracos Briefen in den Ferien und wie er sie danach von sich gestoßen hatte, Hermione doch trotzdem nicht aufgehört hatte ihn zu lieben und zu hoffen. Sie erzählte ihnen wie sie Draco während des Kampfes nach Dumbledores Tot getroffen hatte, wie er ihr da seine Liebe erneut gestanden hatte und das sie kurz darauf in den Ferien einen neuen Brief von ihm bekommen hatte und seit dem nur noch mehr hoffte, wieder mit ihm zusammen zu sein. Sie berichtete von dem Buch, das ihnen Dumbledore gegeben hatte, von ihren Ängsten während der Zeit am Grimmauldplatz und schließlich kam sie zu dem Tag an dem sie ihn wieder gesehen hatte. Nun musste sie sich wirklich zusammen reißen um nicht in Tränen aus zu brechen, denn das was nun kam war für sie sowohl traurig, als auch freudig aufregend. Sie erzählte ihnen was Draco noch im Mannor zu ihr gesagt hatte, wie sie entkommen waren und das dunkle Mal entfernt hatten. Sie erklärte ihnen wie sie heraus gefunden hatten, dass sie die Gefühle des anderen spüren konnten und das sie wenig später beschlossen hatten zu heiraten. Mit einem verträumten lächeln auf dem Gesicht schilderte sie wie er ihr den Antrag gemacht hatte und sie schließlich den unbrechbaren Blutschwur geschworen hatten und letztendlich kam sie zu ihre neuen Fähigkeiten. Nur über ihre Tage in den Alpen sprach sie nicht, das war dann doch zu intim, fand sie. Harry hatte zwar die meisten Teile der Ereignisse schon einmal gehört, aber was in den letzten Sommerferien passiert war, war auch für ihn neu und so detailliert und chronologisch erzählt hatte auch er es noch nicht gehört. Gespannt und schweigend hatte er ihr daher zugehört. Zu Anfang war Ron noch einigermaßen ruhig gewesen, als sie jedoch dazu kam das sie auch nach der Trennung noch weiter Draco geliebt hatte und gehofft hatte, wurde er erst kreidebleich und dann puterrot vor Wut. Er wollte aufspringen und Malfoy zum Teufel schicken, aber Harry hielt ihn energisch zurück. Seine Wut wich nach und nach Unglauben, doch als er im Verlauf ihrer Erklärung das Leuchten in ihren Augen sah wenn sie über Draco sprach und sah das sich ein paar einzelnen Tränen aus ihren Augenwinkeln stahlen als sie davon redete das Draco ein Todesser werden musste. Als sie erklärte, das er nicht frei wählen konnte und sie doch nur beschützten wollte, da dämmerte in ihm langsam die Erkenntnis, dass er sie bereits vor langer Zeit verloren hatte und es in seiner Blindheit nicht mal bemerkt hatte. Er merkte nicht mal wie ihm langsam Tränen über die Wangen liefen. Er hatte sie verloren, ohne sie jemals wirklich für sich gewonnen zu haben, weil er zu feige gewesen war ihr seine Gefühle zu gestehen. Die Tatsache, dass er sie an Malfoy verloren hatte wurde da fast schon unwichtig. Er merkte erst nach einigen Minuten das Hermione mit ihren Ausführungen am Ende war und ihm fragen und scheu anblickte. Er schüttelte nur leicht den Kopf, während weiter Tränen seine Wangen hinunter liefen und stand auf. Er musste jetzt alleine sein, er musste nachdenken. In ihm war alles zusammen gestürzt, nun fühlte er sich einfach nur noch leer, vielleicht fühlte er auch gar nichts mehr. Er ging in den Garten und setzte sich auf einen der großen Steine, von denen man schon das Meer sehen konnte. Hermione wollte aufstehen und ihm hinterher gehen, denn es traf sie tief Ron so zu sehen. Den starken störrischen Ron so am Boden zu sehen konnte sie kaum aushalten. Harry hielt sie aber zurück: „Lass ihn, er hat jetzt viel zu verdauen. Für ihn ist gerade eine Welt zusammen gebrochen, er braucht jetzt Zeit.“ Hermine nickte, eigentlich hätte es schlimmer kommen können, oder? Er hatte es zumindest ruhig aufgenommen, doch irgendwie wäre es ihr im Nachhinein fast lieber gewesen wenn er sie jetzt anschreien würde, denn einen so ruhigen Ron kannte sie wirklich nicht. Plötzlich flog die Wohnzimmertür auf und Draco stürmte herein: „Seit ihr endlich fertig? Ich halte es nicht noch länger aus nicht zu wissen wie es dir geht. Deine Gefühle schienen so wechselhaft in den letzten Stunden und ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich deine Gefühle spüre, es war nur so schwach, selbst wenn ich mich sehr stark auf dich konzentriert habe, schließlich waren wir ja nicht mal im selben Raum.“ Aufgeregt ließ er sich neben Hermione aufs Sofa fallen. Er hatte sie keinen Moment aus den Augen gelassen seit dem er das Wohnzimmer gestürmt hatte. Bill war ihm gefolgt und murmelte nun entschuldigend: „Ich konnte ihn nicht länger aufhalten.“ Hermione lächelte: „Schon ok Bill, wir waren sowieso schon fertig, aber vielleicht braucht Ron dich jetzt.“ Bill nickte nur und machte sich dann auf den Weg zu Ron. Draco zog Hermione in seine Arme und seufzte nur: „Tu mir sowas nie wieder an, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich hätte Wiesel umgebracht, wenn er dir auch nur ein Haar gekrümmt hätte. Ich mag zwar eine Schlange sein, aber ich werde wie ein Löwe für meine Familie kämpfen und meine Familie bist du.“ Hermione kuschelte sich an ihren Mann und genoss die Umarmung, sie erwiderte schlicht: „Ich liebe dich.“ Bill folgte währenddessen Ron in den Garten. Schweigend ließ er sich neben seinem jüngeren Bruder auf den großen Stein sinken und sah aufs Meer hinaus. Der Sommer war noch nicht richtig da und dieser Tag war noch recht kühl und das Meer sehr aufgewühlt. Bill wollte Ron beginnen lassen, wenn er sich dazu in der Lage fühlte und so schwiegen sie lange, bis schließlich Ron leise und heiser zu sprechen begann: „Warum nur? Seit wann wusstet ihr es?“ Bill seufzte, dann antwortete er: „Seit gestern. Sie kamen gestern an und nach einigem hin und her hat Hermione es uns erzählt. Es tut mir leid das ich es dir nicht sofort gesagt habe, aber es war Hermiones Aufgabe es dir zu sagen.“ Ron nickte zaghaft und wieder schwiegen die beiden, bis Ron weiter sprach: „Ich kann es irgendwie noch nicht ganz fassen. Gestern Abend habe ich noch Pläne geschmiedet wie ich sie erobern könnte, sogar heute Mittag hatte ich noch Hoffnung. Ich wollte vorhin mit ihr reden und dann erzählt sie mir, dass er ihr Mann ist. Ich kann das einfach nicht glauben. Bill, wie konnte das passieren? Warum habe ich nur meine Chance nicht genutzt, wenn ich überhaupt je eine hatte? Warum haben es alle gesehen, nur ich nicht?“ Bill begann langsam zu sprechen: „Wenn man verliebt ist verschließt man oft die Augen vor der Realität. Ich weiß, sie hat dir offen und ehrlich gesagt, dass sie dich nur wie ein Bruder liebt, aber du hattest immer noch Hoffnung, ich verstehe das sehr gut. Ich verstehe auch, dass du oft aus der Haut gefahren bist, denn du hast anscheinend die manchmal sehr überschäumende Art der Weasleys geerbt. Wir wissen ja alle wie unsere Mutter manchmal reagiert. Du warst sprichwörtlich blind vor Liebe und das wirft dir aber auch keiner vor. Hermione will wirklich ehrlich weiterhin deine Freundin sein und ich denke, wenn ihr beide erst mal etwas Abstand zu allem habt, wird das auch klappen.“ Wieder liefen Ron Tränen über die Wangen und heiser sagte er: „Es tut so weh.“ Bill nickte, legte einen Arm um seinen Bruder und antwortete: „Ich weiß und es wird auch noch eine Weile weh tun, aber glaub mir irgendwann wird es besser und du wirst auch wieder lieben. Du bist noch sehr jung und du wirst auch noch die Frau fürs Leben finden. Ich weiß nur zu gut wie sehr es weh tut seine erste Liebe zu verlieren.“ Innerlich musste Bill schmunzeln, auch wenn die Situation sicher nicht zum schmunzeln war. Er hatte Hermione vor knapp einem Jahr im Garten der Weasleys ähnliches im Bezug auf Draco gesagt. Niemals hätte er es für möglich gehalten das sich die Dinge für die beiden so entwickelten, auch wenn er schon damals befürchtete hatte, das Ron und Hermione niemals ein Paar werden würden Schließlich sagte Bill: „Jeder würde verstehen wenn du Hermione fürs erste nicht sehen willst und du solltest wissen das du hier bleiben kannst, denn dies ist das Haus deiner Familie. So sehr ich Hermione auch mag, so bist du als mein Bruder doch wichtiger für mich und wenn du hier bleiben willst, sie aber nicht sehen willst, werde ich sie bitten zu gehen.“ Ron schüttelte den Kopf und antwortete einige Zeit später: „Ich weiß noch nicht ob ich die beiden zusammen unter den Umständen ertragen kann. Lass mir Zeit für diese Entscheidung. Könntest du mich noch etwas alleine lassen?“ Bill stand auf und sagte: „Lass dir die Zeit, die du brauchst. Wenn du willst, kannst du nachher zum Essen rein kommen und vielleicht solltest du auch mit Harry reden, er wird dir sicher beistehen.“ Bill ging langsam zurück ins Haus. Ihm tat sein kleiner Bruder sehr leid und er überlegte fieberhaft was er für ihn tun könnte. Er ging als erstes zu Draco und Hermione, die immer noch im Wohnzimmer saßen und sich unterhielten. Ihr Okklumentikübungen hatten sie für diesen Tag erst mal abgebrochen, denn sie konnten sich sowieso nicht konzentrieren. Bill setzte sich zu den beiden und sagte: „Ich muss mit euch reden und euch um etwas bitten. Hermione, du kannst dir sicher vorstellen wie schlecht es Ron gerade geht und Draco, auch wenn du Rons Gefühle nicht so kennst wie Hermione es tut, kannst du dich sicher in seine Situation versetzten. Ich möchte euch bitten euch vor ihm zurück zu halten, damit er es nicht noch schwerer hat. Ich weiß nicht, ob er nicht momentan besser dran wäre wenn ihr euch nicht mehr sehen würdet, aber sollte er sich entscheiden hier zu bleiben und euch trotzdem erst mal nicht sehen wollen, dann bitte ich euch zu gehen. Ich werde meinem Bruder nicht nahe legen zu gehen, das versteht ihr sicher, denn er braucht gerade seine Freund und die Familie. Ihr solltet euch also überlegen wo ihr Unterschlupf finden könntet, falls es so weit kommt.“ Draco sah Bill verstehend an, auch wenn er Ron nicht mochte, konnte er doch verstehen wie es ihm gehen musste und er rechnete es Bill hoch an, dass er so offen und ehrlich zu ihnen sprach. Draco hoffte, hier bleiben zu können, denn er fühlte sich wirklich wohl in diesem so liebevollen Heim und bei den Leuten, die ihn mit so überraschend offenen Armen aufgenommen hatten. Niemals hätte er gedacht hier Hilfe zu bekommen und wenn er jetzt Bill helfen könnte indem er ging, würde er gehen. Er sagte zu Bill: „Danke das du so offen und ehrlich zu mir warst und mir eine Chance gibst zu beweisen das man mir vertrauen kann. Wenn es so weit kommen sollte, gehen wir, das ist doch klar.“ Auch Hermione sagte nun etwas dazu: „Wir hätten einen Zufluchtsort, mach dir deswegen keine Sorgen. Ich hoffe nur, Ron kommt über all das hinweg.“ Bill nickte nur und verließ dann das Wohnzimmer um Fleur in der Küche zu helfen. Leise Redete er in der Küche mit Fleur. Er brauchte gerade selber jemanden um zu Reden und Fleur verstand nur zu gut seine Sorgen um seinen kleinen Bruder. Er hatte Draco Malfoy bis vor einigen Tagen nicht gekannt, sondern nur die Geschichten die sein Bruder, Hermione und Harry über ihn und seine Freunde erzählt hatten, aber anscheinend hatte sich der Junge wirklich geändert. Vielleicht war er auch schon immer so gewesen, nur hatten sie nie die Möglichkeit gehabt sich kennen zu lernen. Im Endeffekt war es auch egal, denn Bill war vor allem heute bei den Übungen aufgefallen das Draco Hermione genau so ansah wie er seine Fleur. In allem was Draco tat merkte man, dass er Hermione sehr liebte. Er schien immer bereit sie zu beschützten und er hegte nicht den kleinsten Zweifel an der Ernsthaftigkeit und tiefe ihrer Liebe, denn mit der starken Verbindung, die zwischen den beiden entstanden war hätten sie sonst nicht so einfach leben können. Bill wusste, dass Harry unter anderem so ruhig geblieben war, weil er selber es ruhig aufgenommen hatte und erklärt hatte wie ernste Folgen ihr handeln hatte. Harry reagierte normalerweise auch impulsiv und fuhr bei Dingen, die ihm nicht gefielen, schnell aus der Haut, aber anscheinend hatte auch er sich im letzten Jahr verändert und offensichtlich hatte er auch gewusst das Hermione Draco immer noch liebte. Er hoffte inständig, dass die drei ihre Freundschaft erhalten konnten und ihre Aufgabe, was immer sie auch sein mochte, erfüllen konnten. Ihre Freundschaft hatte schon so viel überstanden, sie musste das hier auch überstehen. Nachdem Bill all seine Gedanken und Bedenken bei Fleur abgeladen hatte, lächelte Fleur ihn liebevoll an, nahm ihn in den Arm und sagte: „Du bist wirklich ein guter Mann Bill Weasley. Du machst dir so viele Gedanken um deine Familie und Freunde. Ich bin mir sicher, Ron wird es schaffen und mir deiner Hilfe erst recht. Irgendwann wirst du selber ein sehr guter Vater sein, so fürsorglich wie du bist. Ich liebe dich.“ Bill gab seiner Frau einen zärtlichen Kuss und erwiderte: „Und ich liebe dich.“ Gemeinsam machten sie sich daran das Abendessen zu kochen und wenige Minuten später stieß Ron zu ihnen, der schweigend half. Ron und Bill unterhielten sich über die neusten Scherzartikel, die Fred und George grade entwickelten, während sie den Tisch deckten. Ron war froh etwas zu tun zu haben, sodass er nicht über den Nachmittag und die Situation mit Hermione nachdenken musste. Trotzdem hatte er Angst vor dem kommenden Abendessen bei dem er Hermione mit Draco gemeinsam entgegen treten musste. Am Nachmittag hatte er alleine mit Hermione geredet, als sie ihm alles gesagt hatte, aber nun würde er wieder dabei sein. Er hasste Draco nicht weil er Hermiones Mann war, nein, er hatte ihn einfach noch nie gemocht und sein Entschluss vorm Vortag sich wenigstens für Hermione zusammen zu reißen, geriet jetzt sehr ins Wanken. An irgendwem wollte er jetzt seinen Frust und die Enttäuschung auslassen, doch dann sah er wieder Hermiones Gesicht vor sich, wie verletzt sie gestern gewesen war als er sie beleidigt hatte und er beschloss sich erneut zusammen zu reißen. Er wollte ihr nicht so weh tun, denn egal was sie getan hatte, sie war ihm viel zu wichtig und so viel Leid wollte er ihr nie wieder zufügen. Würde er Draco angreifen, griff er auch Hermione an, diesen Umstand musste er erst mal verdauen. Missmutig schweigend saß Ron am Esstisch mit Bill und Fleur zusammen, als Hermione, Harry und Draco die Küche betraten. Langsam wurde das Schweigen für alle unangenehm und schließlich war es Ron, der als erster das Wort ergriff. Zum Teil weil er es nicht mehr aushielt, aber auch weil er sich unbedingt bei Hermione entschuldigen wollte. Er sagte: „Hermione, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich hätte dich nicht so beleidigen dürfen. Mir tut es so leid, dass ich so ausgerastet bin und dich angegriffen habe. Bitte verzeih mir.“ Hermione sah Ron überrascht an, hatte sie doch in ihrer Sorge um ihn seine Beleidigungen schon total vergessen, leise sagte sie: „Ich habe dir schon längst verziehen Ron. Ich hoffe, du kannst mir auch eines Tage verzeihen was ich getan habe.“ Ron aß eine ganze Weile schweigend weiter, bis er schließlich sagte: „Das hoffe ich auch.“ Das war zwar nicht die Antwort, die Hermione am liebsten gehört hätte, aber sie war besser als eine Ablenkung und wenigstens gab es so Hoffnung für ihre Freundschaft. Etwas erleichtert sah sie Draco an und diese nickte ihr lächelnd zu. Er verstand welche eine Last gerade von ihr gefallen war. Wieder schwiegen alle, bis Draco schließlich sagte: „Ron, ich weiß, dass ich heute sehr ungeschickt war und ein Trampel. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst und ich hoffe, du bist deswegen nicht auf Hermione sauer, denn sie kann nichts dafür. Es tut mir leid.“ Ron war sichtlich erstaunt von Dracos Worten, doch konnte er nicht antworten, er nickte nur und aß schweigend weiter. Er fühlte sich von Minuten zu Minuten unwohler und das Draco gerade so freundlich zu ihm gewesen war, machte es auch nicht besser. Es zeigte ihm nur noch deutlicher, dass der Slytherin sich anscheinend wirklich geändert hatte und warum sich Hermione wohl in ihn verliebt hatte. So glich es schon einer Flucht, als Ron die Küche verließ und in das Zimmer ging, das er und Harry bewohnten. Einige Minuten später folgte Harry seinem Freund in ihr Zimmer. Er fand Ron auf dem Bett liegend mit hinter dem Kopf verschränkten Armen. Harry setzte sich auf sein Bett und wartet schweigend ob Ron das Gespräch beginnen würde, doch schließlich fasste er den Entschluss, sich endlich zu entschuldigen er begann: „Ron, es tut mir so leid das ich es dir nicht sofort gesagt habe, doch es war Hermiones Aufgabe es dir zu sagen. Sie wollte versuchen es dir schonend bei zu bringen, aber leider hat das wohl nicht geklappt. Verzeihst du mir Ron?“ Ron hatte sich die ganze Zeit nicht bewegt und er veränderte auch jetzt seine Position nicht, aber er antwortete: „Ich kann dir nicht wirklich böse sein, aber etwas enttäuscht bin ich. Mit der Zeit werde ich darüber hinweg kommen, doch jetzt will ich nicht darüber reden ob ich dir verzeihen kann. Ich habe nachgedacht was ich jetzt tun soll. Bill hat mir angeboten Hermione und Mal…“ es kostete ihn Überwindung ihn beim Vornamen zu nennen: „Draco weg zu schicken, wenn ich so besser klar kommen, aber ich will nicht das Hermione noch mal in Gefahr gerät und da raus muss, auch wenn sie eine sichere Zuflucht hat, so habe ich doch ein besseres Gefühl dabei wenn ich sie hier in Sicherheit weiß. Außerdem sollte Hermione dir bei der Horkruxsuche helfen, denn wir wissen doch beide, dass sie viel besser darin ist als wir. Ich werde fürs erste zurück zu Fred und George gehen. Ich hoffe, ich kann ihnen bei der Entwicklung neuer Scherzartikel helfen und mich so etwas ablenken. Ihr wisst dann wo ich bin und wenn ihr mich braucht, komme ich zu Hilfe. So wird es für alle das Beste sein und außerdem bin ich dann auch bei Mum und Dad, das wird mir sicher auch gut tun.“ Harry nickt verstehend und antwortete: „Ich bin froh, dass du Hermione nicht weg schicken willst, denn ich denke auch das sie hier sicherer ist und wir nur mit ihr bei der Suche weiter kommen. Ich hoffe, wir finden die letzten Horkruxe schnell und dieser Krieg ist bald beendet. Fred und George werden dich sicher gut ablenken können, da bist du besser aufgehoben als wenn du hier nur rumsitzt. Wann willst du gehen?“ Ron drehte sich nun zu seinem Freund um und sagte: „Ich werde es den anderen morgen beim Frühstück sagen und danach abreisen. Lass uns jetzt schlafen, ich mag heute Abend nicht weiter reden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)