Ginkawa, Kingawa von Aquamarinesong (Karakura-Koukou Crazy Days) ================================================================================ Kapitel 6: Kleine Regelbrüche und Nervattacken ---------------------------------------------- Marina-chan: Sodala~~ hier kommt das neue Kapi Danke für die lieben Kommis und Reviews, ihr motiviert mich immer wieder neu :D Noch ne kleine Erklärung: das „Hon-chou“ das Ayumi erwähnt, gemeint ist Karakura Hon-chou, schliesslich wird man nicht immer Karakura hon-chou sagen, wenn man schon in Karakura ist. Jedenfalls nach meiner Logik nicht. Aber meine Logik ist unlogisch, also auch egal. Viel Spass mit dem Chap, Ich hoffe es gefällt :) *Schoko-, Nuss-, Pistache- und Vanille-Eis aufstellt* Auch wenn wir gerade im Tiefdruck-Gebiet sind (^^') Eis gibt's auch im Winter bei mir :3 Kapitel 6: Kleine Regelbrüche und Nervattacken :3 „Wenn ich das Recht verstehe, sollen wir dir mit deiner Stimme und ihr mit dem Gedankenlesen helfen.“, fasste Hirako zusammen, „Was sollen wir machen? Dir Gesangsstunden geben? Ihr die Augen zukleben?“ „Also eigentlich höre ich die Gedanken und lese sie nicht.“, warf Mitsuki ein, bevor ihr Mitschüler auch schon weitersprach. „Ich sehe, dass dein Problem etwas mit Hollows zu tun hat, Kingawa, und dass wir die beste Chance haben etwas darüber zu wissen, aber ehrlich, Gedankenlesen?“ „Ich höre sie...“, widersprach die jüngere Shinigami-Seito genervt, wurde aber vom Sprecher ignoriert. Ayumi blieb unbeeindruckt von der Rede ihres Mitschülers, warf ihrem Töchterchen jedoch einen mitfühlenden Blick zu. „Ich dachte, dass es sehr wahrscheinlich etwas damit zu tun haben könnte, dass die Hollows mir „Utahime“ und ihr „Hime-sama“ sagen.“ Mashiro grinste. „Vielleicht hast du blaues Blut!“ Das brachte Ayumi zum schmunzeln. „Und Tsuki-chan?“ „Ist deine Tochter?“, versuchte die Grünhaarige weiter. Die beiden Schülerinnen sahen sich an und verfielen in Gelächter. „Das hat sie herausgefunden, ohne dass wir es ihr offen gesagt haben, Mama.“, kicherte die Kleinere. „Scheint so.“, antwortete die Ältere ihrem Töchterchen, wandte sich dann aber an Mashiro, „Man hat doch gesehen, dass mein Blut noch ziemlich rot war, Mashiro-chan. Und nicht einmal metaphorisch gesprochen sind wir von blauem Blut. Wir sind als normale Menschen aufgewachsen, sind auch nicht verwandt. Nur Freundinnen.“ In einer aufgebenden Geste warf das Mädchen mit den grünen Haaren und der etwas seltsamen Kleidung ihre Hände in die Luft und seufzte. „Ich hab's versucht!“ Ein Lächeln verblieb auf Ayumis Lippen, als sie sich wieder an alle wandte. „Ich würde ja Roujin fragen, aber der hat momentan selbst genug Probleme.“ Mitsuki nickte. „Er hing ja ziemlich in der Schwebe, als wir gehen mussten.“ Besorgt nickte Ayumi. Der neue Shinigami war während Aizens Verrat aufgetaucht, doch er war es, der Mitsuki geschützt hatte. Auf einmal klingelte plötzlich Ayumis Handy lautstark. Kimi to natsu no owari shourai no yume Ooki na kibou wasurenai Juunen-go no hachigatsu mata deaeru no shinjite Kimi ga saigo made kokoro kara "Arigatou" sakende 'ta koto shitte 'ta yo Namida wo koraete egao de sayounara Setsunai yo ne Saikou no omoide wo... „Ich wusste ich kenn' das Lied von irgendwo her!“, rief Mitsuki aus und schnippte mit einer Hand. Unterdessen ging die Ältere ans Handy. „Mochi Mochi?“ Stille herrschte in welcher nur die einseitigen Gesprächsfetzen Ayumis hallten. „Ja doch, aber wir waren noch kurz in Hon-chou... -Nein, die sind verheilt... -Gut, wir kommen.“ Schliesslich war es Mitsuki, die wieder das Wort an ihre Freundin richtete. „Und? Wer war es?“ „Urahara.“, war die knappe Antwort, während die Ältere das Handy in der Schultasche verstaute, erst dann erklärte sie weiter, „Wir sollen zurückkommen, heute ist Training.“ Mitsuki nickte. Das war zu erwarten, dass auch heute Training sein würde und dass man die Beiden vermissen würde. Wieder schaltete sich ihr Mitschüler unangemeldet ein. „Wieso bittet ihr nicht Urahara euch bei eurem Problem zu helfen?“, fragte Hirako mit einem leicht frechen, vorlauten, aber ziemlich genervtem Unterton. In einem diesem Tonlaut an Genervtsein überhaupt nicht nachstehenden Tonfall antwortete Ayumi: „Weil-“, betonte sie extra ihre langsam gesprochenen Worte, „Urahara verdammt nochmal schon so genug weiss, und nicht noch mehr zu wissen braucht. Der ist auch so schon recht unheimlich, so viel wie der weiss.“ Der Blonde hielt inne. Anscheinend machte es doch Sinn, was Ayumi da von sich gab. So ab und zu – einmal im Millennium – kann das auch mal vorkommen. Dann nickte er, ebenso wie die ganze restliche Gruppe. „Also, Mitsuki-chan, wir gehen dann mal.“, meinte die Blonde noch kurz, ehe sie die Hand ihrer Freundin nahm und sie Richtung Ausgang zog. „Ne, Ayumi-chan kommt ihr wieder?“, fragte Mashiro hoffnungsvoll schmollend. Ein Lächeln zeigte sich auf Ayumis Zügen, als sie sich umdrehte und fröhlich meinte: „Die Schulschwester hat mich wegen meinen Verbrennungen morgen freigestellt. Ich komm gerne vorbei.“ Der nächste Morgen, wie der vorherige war hektisch und beruhigte sich erst, als sich die beiden Mädchen auf dem Weg zur Schule befanden. „Ich glaub's nicht. In zwei Tagen hat Urahara wieder geschafft seinen Laden vollkommen verkommen zu lassen!“, empörte sich Ayumi. „Du hättest mir aber auch erlauben können dir zu helfen!“, erwiderte Mitsuki ziemlich verstimmt, da ihre Mama mal wieder gesagt hatte, dass sie sich lieber für die Schule fertig machen sollte. „Nix da!“ Das Kinn stolz erhoben ging Ayumi voran und bog in eine Seitenstrasse ab. Zögerlich blieb die Jüngere am Eingang der Strasse stehen und sah unsicher zu ihrer Mama hin. „Äh, Mama, zur Schule ging's wo anders durch?“ Kichernd drehte sich Ayumi um, ihre Haare flatterten von der Bewegung um sie herum. „Ich bin heute befreit. Die Schulschwester würde Amok laufen, wenn sie mich in der Schule sähe und irgendeinen irrsinnigen Verdacht schöpfen, wenn sie meinen geheilten Rücken sähe.“, sagte die Ältere von blossen Gedanken daran belustigt, „Ah, schau, da kommt Ichigo.“ Erstaunt blickte sich Mitsuki um, und tatsächlich, der Orangehaarige war kaum fünf Meter mehr von ihr entfernt. „Ne, Ichigo, kannst du Mitsuki zur Schule bringen? Die Schulärztin killt mich, wenn ich zur Schule komm und Urahara weiss nichts davon.“ Überrascht blinzelte der Orangehaarige die Blonde an. Doch er fing sich schnell wieder und nickte. „Klar, kann ich machen.“ Ein breites Lächeln erstrahlte auf Ayumis Zügen, als sie das hörte. „Super, Danke, Ichi!“ Etwas irritiert sah der Schüler zu, wie sich sein Gegenüber umdrehte und fröhlich die Strasse entlang lief. „Seit wann bin ich den 'Ichi'?“ „Ich glaube seit heute, Kurosaki-kun.“, meinte Mitsuki bloss über die Leichtfertigkeit ihrer Mama lächelnd, als sie sich beide auf den Weg in den Unterricht machten. Doch sie waren noch nicht an der Strasse vorbeigegangen, ehe Ayumi sich noch kurz umdrehte und ihnen noch zurief: „Bis heute nach der Schule! Du kommst doch, oder Ichi?“ Ichigo setzte gerade zu einer Antwort an, da hatte sich Ayumi auch schon wieder umgedreht und war ausser Sichtweite. „Ara, Shunpo im Gigai, das sollte sie sich unbedingt abgewöhnen...“, bemerkte Mitsuki schlicht, ehe sie den verdatterten Orangehaarigen vorwärts schob, „Wir sollten uns aber langsam beeilen, Kurosaki-kun...“ Ein paar Shunpo-Schritte reichten bereits, um von der Hauptstrasse, an welcher sie noch mit Mitsuki und Ichigo gesprochen hatte, zum Industrie-Viertel zu gelangen und dort in das Lagerhaus der Visored. Dass sich die Damen und Herren Visored sich ihr noch nicht als solche vorgestellt hatten, war Ayumi ganz egal. Sie wusste aber mit Sicherheit, dass sie schon mit Ichigo Kontakt aufgenommen hatten und diesen Namen fallen gelassen hatten. Dass Ichigo mit niemandem darüber sprach, mussten sie doch nicht wissen. Gelassenen Schrittes und mit einer Fröhlichkeit schwang sie die Tür zum Lagerhaus auf. Ihr lautes, fröhlich beschwingtes „Hallihallo~!“, wurde nicht von allen mit ebensolchem Enthusiasmus erwidert. Hirako-kun fehlte, also würde er wieder in die Schule gegangen sein, um Ichigo zu bearbeiten. Hiyori grummelte verschlafen, sie solle die Klappe halten. Lisa blickte bloss kurz von ihrem Manga auf und winkte, ehe sie wieder vollkommen darin versank. Love und Rose zeigten in etwa die gleiche Reaktion. Mashiro schwang sich sofort zu Ayumi und fiel ihr um den Hals. „Ayumi-chan~, endlich, es war so langweilig alleine mit diesen Schlaftabletten.“, quengelte sie, dann blickte sie sich um und meinte, „Huch? Wo ist denn deine kleine Freundin? Kommt sie heute nicht?“ Die Blonde lächelte ihrem Klammeräffchen zu. „Nein, sie hat Schule.“ Nachdenklich sah Mashiro zu ihrer neuen Freundin hoch. „Na, dann hoffe ich mal, dass Shinji lieb zu ihr ist, sonst kriegt er einen Mashiro-Kick von mir.“ Ihre Worte wären untergegangen, hatte sie sie nicht direkt neben Ayumis Ohr gesagt, als Muguruma Kensei eintrat und meinte: „Du bist also wirklich gekommen. Naja, komm mit, Shinji hat mir die Aufgabe zugeteilt, falls du kommst, dein Training zu übernehmen... Mashiro, kleb nicht so an ihr!“ Die Grünhaarige seufzte und liess los, nur um dann Ayumis Handgelenk zu nehmen, sie mit viel zu viel Enthusiasmus hinter sich her zu ziehen und Muguruma nach zu eilen. Sie landeten wie die mitgezogene Blonde schon vermutet hatte in einem Untergrunds-Trainingsareal Design à la Urahara. Der Silberhaarige setzte sich kurzerhand auf einen der kleineren Felsen und zeigte auf den Felsen ihm gegenüber, wo Ayumi dann auch platz nahm. Sie richtete auch gleich das Wort an ihrem Trainer: „Darf ich dich beim Vornamen nennen, Muguruma-san?“ Überrascht über so viel Höflichkeit von einem Mashiro-ähnlichen Charakter, willigte er ohne zu überlegen ein. Die Blonde nickte. „Gut, Kensei. Dann musst du mich aber auch Ayumi nennen, okay?“ Der Silberhaarige räusperte sich, willigte aber ein. Mashiro setzte sich unterdessen zwischen die beiden Felsen auf den Boden und sah zwischen ihnen hin und her. Man hörte dumpfe Schritte, die Ayumi sogleich dazu veranlassten in die Richtung zu sehen, aus welcher sie kamen und Hachigen Ushouda zu erblicken. „Guten Tag, Ushouda-san.“, meinte die Blonde freundlich dem Rosahaarigen gegenüber. „Dir ebenfalls einen Guten Tag, Ayumi-kun, du darfst mir auch gerne Hachi sagen, wie alle anderen auch.“, erwiderte der grosse Mann mit dem Schnauzbart freundlich, „Wie geht es den Verbrennungen?“ „Vollkommen verheilt. Nochmals vielen Dank, Hachi.“ „Ne, Ayumi-chan,“, fragte Mashiro, die es sich inzwischen auf dem Boden bequem gemacht hatte, wo sie nun auf dem Rücken lag und zur Blonden hoch sah, „Was hat Urahara gestern eigentlich noch mit euch trainiert?“ Erstaunt riss Ayumi die Augen auf. „Das hab ich vollkommen vergessen!“ Schnell schloss sie die Augen und sammelte ihr Reiatsu um sich herum, wobei sie sich Mühe gab, dass sie nicht zuviel, wie das erste Mal sondern nur einen ganz feinen Nebel aus ganz wenig Reiatsu um sich herum aufbaute. Prompt tauchten auch die gerufenen Jigokuchou auf. Sie streckte einen Finger in die Luft und liess einen der Schmetterlinge auf ihm landen, hielt den Nebel aber aufrecht, während sie ihm die Nachricht aufgab. Dann liess sie ihn fliegen und liess den nächsten auf ihrem Finger landen, mit welchem sie dasselbe machte. Das wiederholte sie ein paar male, ehe alle Jigokuchou weg waren. Überrascht sah Mashiro zur Blonden hoch, die etwa zehn Jigokuchou entsandt hatte. „Ayumi-chan, wem musst du alles eine Nachricht senden, dass du so viele Jigokuchou aussenden musst?“ Lächelnd wandte sich die Blonde wieder an die Menschen um sie herum und meinte fröhlich: „Naja, Urahara hat uns gestern die Handhabung von Jigokuchou beigebracht und meinte, wir sollten so oft wie möglich üben, damit wir es in den Griff kriegen. Also hab ich mir vorgenommen genau das zu tun.“ „Und an wen hasst du sie gesandt?“, fragte Mashiro weiter sich auf den Bauch drehend. „Naja, ich dachte, ich nerve ein paar Leute. An Byakuya hab ich welche geschickt. Als Rache sozusagen. Rukia und Isane hab ich welche geschickt, weil sie auf dem Laufenden gehalten werden wollte, ein paar an Takeru, ebenfalls Rache, und ein paar an Urahara um ihn zu nerven.“ „Und was hast du geschrieben?“ „Das fragt man doch nicht, Mashiro!“, bemerkte Muguruma aufgebracht, was seine ehemalige Fukutaichou nicht im Geringsten scherte. Ein teuflisches Grinsen legte sich auf Ayumis Lippen, als sie antwortete: „Ganz unbedeutende kleine Dinge wie: 'Blup.' oder 'Meep.' Rukia und Isane hab ich natürlich einen ausführlichen Ferien-Bericht geschickt, aber die anderen haben mit dem Ersten, den ich gestern geschickt habe, die Nachricht bekommen, dass ich jetzt Jigokuchou benutzen kann und in regelmässigen Abständen seitdem entweder ein 'Blup.' oder ein 'Meep.' oder ein 'Nyan' bekommen.“ „Nicht noch so eine...“, murmelte der Silberhaarige in seine Handfläche, mit welcher er sein Gesicht bedeckte, als er den Kopf schüttelte. „Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen!“, rief Mashiro aus und fiel der Blonden um den Hals, „Das ist genial.“ Plötzlich wurde Ayumi hinten am Kragen ihrer Schuluniform hochgehoben, weshalb die Grünhaarige sich wieder auf dem Boden auffand. Die Schülerin wurde unterdessen wie ein Kätzchen am Kragen vor das Gesicht ihres Trainers gehoben, der die Parole nun an sie richtete: „Wie schon gesagt, ich bin heute für dein Training zuständig. Würdest du als erstes vielleicht aus deinem Gigai treten?“ „Sì claro.“, meinte die Blonde schlicht und machte sich daran ihre Taschen nach ihrem Gikongan-Spender zu durchsuchen. Ohne Erfolg. Sie suchte in den Taschen des Rockes ihrer Schuluniform, durchwühlte ihre Schultasche, schmiss alle Bücher raus, fand aber ihren Gikongan-Spender nicht. Da ging ihr langsam ein Lichtchen auf. „Ich hab nach dem Hollowangriff am Montag vergessen, Urahara nach einem Gikongan-Spender zu fragen, weil ich durch den Talent-Freak abgelenkt wurde...“, murmelte die Blonde eher zu sich selbst, als sie sich verlegen hinten am Kopf wuschelte. Mashiro hatte es aber anscheinend gehört. „Kensei! Ayumi-chan hat keine Gikongan!“ Der Silberhaarige sah recht genervt aus, murmelte aber nur etwas vor sich hin, ehe er laut an Ayumi gewandt und seine ehemalige Fukutaichou ignorierend sagte: „Du wirst dir wohl von jemandem eine ausleihen müssen, aber für das, was ich zuerst geplant habe, musst du noch nicht aus deinem Gigai raus.“ Dann wandte er sich an die zuvor ignorierte Grünhaarige. „Die Befragung, die wir gestern aufgestellt haben. Führ' sie mit ihr durch.“ Eifrig nickte Mashiro und setzte sich neben Ayumi, die es sich wieder auf ihrem Felsen gemütlich gemacht hatte. Auf dem Boden sitzend und zur Blonden aufsehend wie eine Psychologin begann sie mit der Befragung, Kensei setzte sich nun ebenfalls wieder auf seinen Felsen Ayumi gegenüber. „Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass deine Stimme Hollows anzieht?“ Übermütig glitzerten die braunen Augen von Ayumis „Psychotante“. „An dem Tag an dem ich gestorben bin und in Soul Society aufgetaucht bin.“, meinte sie ohne gross zu überlegen, „Ich und Mitsuki sind mitten in Seireitei gelandet und deshalb wurde in einer Taichou-Sitzung beraten, was man mit uns machen würde. Wir waren zugegen und nervös, deshalb habe ich ein Lied gesungen, um uns zu beruhigen, was einen Hollow angelockt hat.“ Eifrig schrieb Mashiro auf einem aus dem nichts hervorgeholten Klemmbrett mit, was ihr psychologenhaftes Aussehen verstärkte, das aber gleich wieder vernichtet wurde, als sie wie eine sensationsgierige Reporterin der Seireitei Communication Ayumi weiter interviewte. „Woher weisst du, dass du den Hollow angelockt hast?“ „Der nächste Hollow, er sah aus wie ein Hund und tauchte gleich nach dem ersten auf, stellte sich als 'Elchucho' vor und nannte mich 'Utahime-sama'.“, ergänzte die Blonde ihr vorherige Antwort. „Und Mitsuki?“, schaltete sich nun auch Kensei ein. „Die fand den Hollow süss und wollte ihn behalten.“, erinnerte sich die Schülerin mit einem Grinsen, „Sie hat ihn bis er anfing zu reden in ihren Armen gehalten.“ „Wie lange bist du schon tot?“, fragte diesmal wieder die Grünhaarige. Also langsam kam sich Ayumi vor wie in einem Kreuzverhör. „Also, da war ein Tag vor der Zuteilung in die Bantai... Dann die Akademie-Prüfung...Danach ist Rukia ins Diesseits und war zwei Monate unauffindbar...Nachdem Byakuya und Renji sie zurückgebracht hatten vergingen zehn Tage und dann kam die Aufregung mit den Ryoka, die 13 Tage dauerte. Wir sind dann 14 Tage später gekommen und sind schon den dritten Tag hier...“, überschlug Ayumi laut in Gedanken, ehe sie bestimmt sagte: „Drei Monate und 13 Tage.“ Erschrocken sahen sie zu dem blonden Mädchen, die noch recht gefasst war, für die ganze Aufregung, die sie in ihrem kurzen zweiten Leben schon erleben musste. Auch die Schülerin merkte das, weshalb sie halb barsch, halb scherzhaft fragte: „Was?!“ Kensei räusperte sich, was Mashiro veranlasste weiter zu fragen. „Und wann hast du herausgefunden, dass du Hollows reinigen kannst mit deinem Gesang?“ „Am Tag der Akademie-Prüfung, haben uns Hollows angegriffen. Ich wollte sie nur ablenken, mehr, dachte ich, könnte ich eh nicht verrichten. Damit sie die Schüler nicht angriffen. Also habe ich gesungen. Alle hielten inne. Auch die ach so fähigen Shinigami. Und gegen Ende des Liedes begannen sich die Hollows aufzulösen.“ Die Erinnerungen an diesen Tag durchzuckten Ayumi wie ein Feuerwerk. Sie war zwar voller Sorge um Mitsuki gewesen, vor allem während des Hollow-Angriffes, aber eigentlich waren diese Tage, ziemlich sorglos gewesen. Sie musste nicht um ihre Hinrichtung fürchten, oder dass sie Mitsuki auch aufs Schafott brachte... Nach weiterem Gekritzel auf ihrem Klemmbrett mit ihren Notizen fuhr die Grünhaarige weiter. „Hat deine 'Gabe' jemals nicht funktioniert?“ Mit Grauen fiel Ayumi genau eine Situation ein. Sie seufzte. „In unserer ersten Woche, in der Hakuda-Stunde vor unserer ersten Wahlfachstunde.“ „Vielleicht ein paar Einzelheiten?“, fragte Kensei mürrisch, aber nicht so streng wie sonst. Vielleicht merkte man es der Blonden an, wie verstörend es war, als das geschah. „Es war am Freitag, Mitsuki und ich waren schon sieben Tage tot. Damals war es noch eine Untertreibung mich nur Hakuda-Niete zu nennen, deshalb sass ich am Rand und rührte Okonomiyaki Teig an. Mitsuki hatte dasselbe von sich in Zanjutsu behaupten können und hatte deswegen Kohl geschnitten, darum rührte ich den Teig an. Dann ging der Alarm los. Die Schüler wurden evakuiert, aber wir waren zu nah dran...“ Die Blonde hielt inne. Das war wieder einer dieser seltsamen Augenblicke gewesen, die sie sich heute noch nicht erklären konnte. „Fahr fort.“, verlangte Kensei schlicht, liess der Blonden aber Zeit sich zu sammeln. Ayumi holte tief Luft und erzählte, zwar widerwillig aber dennoch wahrheitsgemäss, ihre Geschichte. „Die Hollows kreisten uns ein, als die regulären Shinigami uns Schülern zu Hilfe kamen. Sie griffen uns aber nicht an. Sie beschnupperten uns und meinten dann 'gut.' Sie bewegten sich nicht, wir auch nicht, doch wann immer ein Shinigami versuchte zu uns durchzubrechen wurde er von den Hollows gnadenlos zurückgeschlagen. Ich sah keinen anderen Weg als zumindest zu versuchen zu singen.“ „Welches Lied?“, fragte Mashiro interessiert, ihr Blick ruhte weiterhin auf ihrem Kohai. „Das Lied hat nichts zu bedeuten. Als ich es ein paar Tage später wieder sang, reinigte es die Hollows wieder.“ Eine einzelne Schweissperle tropfte von Ayumis Stirn. Angstschweiss, ausgelöst allein durch die Erinnerung an jenen Tag. Auch die tröstlichere Erinnerung an den anderen Tag halfen nicht. Stille herrschte in der man nur Mashiros angeregtes Kritzeln hören konnte. „Was ist dann geschehen Ayumi-chan? Haben sie einfach weiter innegehalten?“, fragte die Grünhaarige, als sie fertig geschrieben hatte, absolut unempfänglich der prekären Situation ausgelöst durch Ayumis Gesichtsausdruck, der von der Intensität ihrer Erinnerung sprach. Plötzlich, eben wegen Mashiros unbedachten Worten, wurde die Schülerin wieder in die Gegenwart gezogen und sie war recht dankbar darüber. Mit ein paar geregelten, kleinen Atemzügen versuchte sie die Erinnerung abzuschütteln und sprach weiter: „Nein. Sie haben verrückt gespielt.“ Schnell wechselten das ehemalige Taichou-Fukutaichou-Team einen Blick, ehe Mashiro schon weiterfragte: „Was für Gefühle hast du da empfunden? Du weisst doch sicher, dass Menschen wie auch Shinigami von ihren Gefühlen extrem beeinflusst werden.“ „Wenn einem zum Beispiel das Adrenalin zu Kopf steigt, kann jemand schwaches plötzlich übermenschlich Kräfte entwickeln.“, erklärte der silberhaarige, ehemalige Taichou sachlich. Ayumi schüttelte sich. Sie musst e also erneut in diese Erinnerung abtauchen. Nun, da ihr Herz nicht mehr geschützt war, war sie so viel schlimmer, als zu dem Zeitpunkt als sie sie erlebt hatte... Dennoch schloss sie ihre Augen und gab ehrlich wider, was sie für Gefühle durchlebte. „Zuerst war ich bloss erschrocken, dann kam Sorge in mir auf, da Mitsuki genauso nah an den Hollows war wie ich, die Sorge wuchs und mischte sich mit Angst, dass ich sie nicht beschützen können würde und auch Angst um mich. Es wandelte sich in Panik um, während mehr und mehr Zeit verstrich. Ich war verwirrt, aufgewühlt und wusste weder aus noch ein.“ Die Grünhaarige nickte während sie alles genau dokumentierte. Vielleicht nicht ganz so genau, denn Ayumi sah einige Blümchen und Schmetterlinge auf dem Blatt, auch wenn Mashiro den Anschein einer gewissenhaften Psychotante aufrecht erhielt. Seufzend stand Kensei von seinem Stein auf und zog gleichzeitig das Blatt unter den Händen seines ehemaligen Fukutaichous weg. „Mashiro, frag Liza ob Ayumi ihre Gikongan ausleihen darf, schliesslich hat sie Diana. Ayumi, du stellst dich in Kampfposition. Sobald Mashiro die Gikongan aufgetrieben hat, geht's los.“ Es dauerte kaum einen Augenblick, dann war Mashiro zurück. „Lisa meint, sie wolle nicht, es wäre unhygienisch. Darum habe ich meine mitgenommen. Chappy geht doch, oder?“ Es klatschte, als Kenseis Hand seine Stirn traf. Irgendwie empfand Ayumi Sympathie für diesen Mann... „Mashiro, wir sollen sie trainieren. Wie willst du das machen, wenn du noch in deinem Gigai bist?“, fragte er die planlose Grünhaarige resigniert. „Oh.“, war der einzige geistreiche Kommentar von der ehemaligen Fukutaichou, als Ayumi einschritt und schnell einen Vorschlag machte, denn wenn es so weiterging, würde nicht nur Kensei eine selbst verschuldet rote Stirn haben. „Wie wär's wenn wir heute noch mit Gigai arbeiten, das hilft mir sowieso mehr, da es im Gigai schwerer ist. Morgen schau ich dann, dass ich meine Gikongan nicht vergesse oder gar nicht erst im Gigai komme, okay?“ Grummelnd stimmte der ehemalige Taichou ein und begann ein Sparring mit leichten Hieben, die nur ab und zu von Mashiros Kicks abgelöst wurden. Gegen zwei Uhr Nachmittags, Sie hatten jetzt schon fünf Stunden am Stück trainiert, sass Ayumi laut schnaufend auf dem felsigen Boden und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Das war leichter gesagt als getan. Mitsuki würde etwa jetzt mit der Schule fertig sein. Von oben hörte man die Tür zukrachen und Hirako Shinjis laute Stimme drang zu ihnen herunter, ehe er einen Augenblick später schon neben ihnen stand. „Du warst also wirklich hier.“, bemerkte er bloss, „Du solltest dich beeilen, wenn du Mitsuki noch einholen willst, um den Anschein, du wärst in der Schule gewesen, aufrecht zu erhalten.“ Völlig fertig nickte Ayumi sah jedoch zuerst noch zu ihrem Trainer. „Das Training ist vorbei.“, meinte Kensei auf den fragenden Blick, den er erntete und liess das Mädchen ihre Schulsachen, die noch immer verstreut durch die Suche nach der Gikongan herumlagen, aufsammeln. Sie erhob sich etwas zu schnell, denn sie taumelte ein wenig, umarmte alle im Trainingsraum anwesenden kurz zum Abschied und machte sich auf den Weg nach oben, wo sie dasselbe tat, bevor sie aus der Tür trat, um endlich zu Mitsuki auf ihrem Weg zu Urahara aufzuholen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)