Ginkawa, Kingawa von Aquamarinesong (Karakura-Koukou Crazy Days) ================================================================================ Kapitel 10: Nachhilfe...sollte es der Definition nach eigentlich sein, aber Definitionen sind generell überbewertet! -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Marina-chan: Konnichiwa, minna. Tut mir echt Leid, wegen dem Ausfall vor 2 Wochen, ich versuch dafür noch im Laufe der nächsten eins zu posten. Ich hatte einfach ein bisschen viel um die Ohren. Unter anderem die Matura-Arbeit meiner Freundin, mit ihren Mangos(statt Mankos) und einem Marder, der den armen, kleinen Fledermäuschen Angst machte(Buh!) und durch das Dachfenster einstieg(ganz böser Einbrecher, oder?). Also Faktum, als ich die das erste Mal korrigiert hab, konnte man sie noch nicht lesen.(Das rechnet mir ihr Vater hoch an xD) Und das zweite Mal(die dritte Korrektur) ging es um Kommas und den Satzbau. Das Wochenende darauf war Leiter-Relax-Weekend und ich war diese Woche noch müder als vor dem Weekend xD Dafür hab ich jetzt nen 'Like a Boss'-Pulli :D Und ja. Es tut mir leid. Köpft mich nicht. (Hilfe, bitte keine Vivaldi) Ihr kriegt dafür lecker Schokokuchen! *Schokoladen-Hochzeitstorte auftischt* Der müsste gross genug sein, oder? x3 Kapitel 10: Nachhilfe...sollte es der Definition nach eigentlich sein, aber Definitionen sind generell überbewertet! Ichi hatte also nach ihr gefragt. Dann war doch die am nächsten liegende Frage: Ob er herausgefunden hatte, dass er schwul war, weil er sich in Grimmjow verliebt hatte und nun ihren Rat wollte. Nein, das war nicht ernst. Schliesslich kannte noch niemand im Diesseits ausser ihr Grimmji-kun. Ausserdem war sie eine der wenigen Frauen, die genau wie eine der Autorinnen-san der Anti-Yaoi-Fraktion angehörten. Schnell machte sie ein Memo an sich selbst: Sie sollte den Panther-Arrancar, wenn er auftauchte, auf keinen Fall und unter keinen Umständen Grimmji-kun nennen. Ihr wirklicher, erster Gedanke galt der Frage: Seit wann war er Ichi? Da war sie nun endlich so weit wie Ichigo am Donnerstag. Die Antwort musste sie sich selbst geben. Schliesslich hörte mit der Ausnahme von Mitsuki, deren Gabe leider all zu gerne in Vergessenheit geriet, niemand ihre Gedanken. Obwohl besagtes Töchterchen gerade verdächtig kicherte. Er war Ichi... eigentlich war er für Ayumi zu einfach nur Ichi aufgestiegen, seit er die beiden Blonden in seinem Freundeskreis akzeptiert hatte. Ihnen Anschluss gewährt hatte. War auch irgendwie klar gewesen, da sie sich in Soul Society gegenseitig geholfen hatten. Eine Hand wusch schliesslich die Andere und so entstanden Verbindungen. Aber um herauszufinden, wieso er nach ihr gefragt hatte, musste sie ihn wohl oder übel fragen. Schnell warf sie einen Blick auf ihre Taschenuhr, die sie aus ihrer Handtasche gezogen hatte. Es war erst ein Uhr nachmittags. Nun ja, es war nicht weiter verwunderlich, da sie ihr Theaterstück um 11 Uhr 30 angefangen hatten und gegen 12 Uhr, am Anfang des Zweiten Aktes, wurden sie unterbrochen. Ayumi hatte noch reichlich Zeit um den Orangehaarigen zu fragen. Schnell wandte sie sich zu Mitsuki um, die ratlos neben ihrer Mama stand und einfach ein Bisschen zuhörte. „Du, Tsuki-chan, wir haben doch eine Klassenliste bekommen am ersten Schultag, oder? Stehen da auch die Adressen?“ Angesprochene überlegte kurz. Sie hatte die Liste zwar öfter als die Ältere angeschaut, aber auch nicht so oft. „Ich glaube schon.“ „Gut, dann bin ich mal weg herausfinden, was Ichi von mir wollte.“ Unbedacht Shunpo nutzend rannte die Blonde in ihrem Gigai in Richtung Minamikawase, dem Stadtteil wo Ichigos Familie wohnte. Sie merkte es inzwischen selbst nicht mehr, es war so zu einer Gewohnheit geworden. Ihre langen, blonden Haare hüpften sanft auf ihrem Rücken auf und ab in dem lockeren Pferdeschwanz, in den sie sie gebunden hatte. Sie summte leise vor sich hin, schliesslich hatten sie doch noch Freizeit abgestaubt und mussten nicht beim Aufräumen in der Akademie aushelfen. Oder in Uraharas Laden. Das war doch ein Hauptgewinn! Plötzlich fiel der Blonden etwas im Augenwinkel auf. Schnell wandte sie sich um, um zu identifizieren, was ihr so ins Auge gestochen war, obwohl sie es nur kurz und ganz flüchtig wahrgenommen hatte. Ihr blieb die Luft weg. Sie starrte in ein paar türkisfarbene, ausdruckslose und doch irgendwie fragend blickende Augen, die ihre gesamte Aufmerksamkeit forderten. Das gesummte Lied war plötzlich ganz vergessen. Wie gebannt sahen sich die beiden Mädchen an, ehe sich Ayumi überwinden konnte, etwas zu sagen. „Wer bist du?“ Ihr Gegenüber mit ihren sehr dunklen, violetten Haaren starrte weiter ausdruckslos, selbst ihre Stimme wirkte so, als sie antwortete. Oder mehr eine Gegenfrage stellte. „Wieso?“ Perplex legte die Blonde ihren Kopf schief. „Wieso? Du bist mir schon da im Park, als ich gesungen habe aufgefallen und ich hatte das Gefühl, ich müsste mit dir reden. Und falls du darauf ausspielst, dass ich mich nicht zuerst vorgestellt habe, gut, ich bin Ayumi Kingawa. Würdest du mir jetzt freundlicherweise sagen, wer du bist?“ Das violetthaarige Mädchen reagierte nicht. Ausdruckslos wie auch eben schon strich sie ihre khakifarbene Dreiviertelhose und ihr weisses T-Shirt glatt. Erst dann richtete sie ihren emotionslosen Blick wieder auf die Blonde, die langsam das Gefühl bekam, dass dieses Mädchen ihr ihre gute Laune aussaugte. Das konnte aber gar nicht sein, redete sich die Schülerin ein, vor ihr stand ein normaler Mensch in normaler Kleidung, am helllichten Tag. Ausserdem kannte Ayumi alle Visored, eine solche konnte die Violetthaarige demnach nicht sein. Shinigami war das Mädchen wohl auch nicht, da sie sich weder in Seelenform befand, noch als Shinigami identifizierte. Sie konnte nicht einmal ein Arrancar sein, da noch keine YX vollendet waren. Zumindest waren noch keine aufgetaucht und vor allem sah man kein Hollow-Loch oder auch nur den Abdruck, den ein fehlendes Stück Körper auf ihrer enganliegenden Kleidung hinterlassen würde. Und abgetaucht waren auch keine, aber ihre Gedanken schweiften schon wieder ab. „Wieso?“, fragte das Mädchen erneut. So langsam verwirrte ihr Gegenüber Ayumi. Den Kopf auf die andere Seite schräg stellend begann die Blonde schliesslich Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Also Gegenfragen mit Gegenfragen zu beantworten. „Wer bist du? Ich habe mich vorgestellt. Also wenn du von mir eine Antwort willst, so musst du mir auch antworten.“ „Ai.“ „Gut, dass du verstanden hast, du kannst aber ruhig lauter sprechen. Ich hab das „H“ gar nicht gehört. Also wie heisst du?“ Mit vor der Brust verschränkten Armen musterte die Schülerin das Mädchen. Irgendetwas störte sie gewaltig, aber sie wusste nicht was. Vielleicht war es auch nur ihre Fantasie, die mit ihr durchging, da ihre Gedanken inzwischen so schnell durch ihren Kopf zogen, dass ein dumpfes Pochen in ihrem Schädel sich bemerkbar machte. „Ai.“ „Du musst dich auch nicht wiederholen. Ach übrigens, wieso verschluckst du das h?“ „Mein Name ist Ai, verdammt nochmal!!“ Mit einem Mal hatte sich ihre Stimmung um 180° Grad gewendet. Nun stand die der Grösse etwa Mitsuki-chan entsprechende Violetthaarige schnaufend da, aggressiv und ihre Gesichtsmuskeln zu einer zornentbrannten Fratze verzerrt. „Oh. Ups. Sorry, Ai.“ Beschwichtigend hatte Ayumi die Arme vor sich gehoben und versuchte ihr Gegenüber zu beruhigen. „Jetzt kannst du mich fragen, was du willst. Nur mein Privatleben verrat ich dir nicht.“, witzelte die Blonde noch immer argwöhnisch zu ihrem Gegenüber sehend, jegliche Bewegung ergründend, da sich die Stimmung des Mädchens nicht gebessert hatte. Falls ihr Gegenüber angreifen würde, so würde die Schülerin ihr Paroli bieten können. „Wieso?“, wiederholte Ai die Frage, die sie zuvor gestellt hatte wütend, doch es wirkte eher, als ob sie so verzweifelt ratlos war, dass es sie wütend machte. Also langsam spannte der Blonden der Geduldsfaden. „Was wieso? Drück dich deutlicher aus!“, spie sie der noch halb Unbekannten förmlich ins Gesicht, da ihr dieses Spielchen langsam auf den Wecker ging. „Wieso kannst du das?“ Halleluja!, dachte Ayumi sarkastisch mit den Augen rollend. „Okay, was genau meinst du mit 'das'?“ „Singen!“ Etwas verdattert sah die Schülerin zu ihrem Gegenüber. Das war jetzt nicht ihr ernst oder? „Öhm... Weil ich mit Stimmbändern und der Fähigkeit sie zu kontrollieren gesegnet wurde?“, versuchte die Blonde unbeholfen die Frage zu beantworten, die sie sich noch nie selbst gestellt hatte. Singen war einfach schon immer ein Teil ihres Lebens gewesen. Angefangen damit, dass ihr Vater ihr als Baby vorgesungen hatte, damit sie einschlief. Die Violetthaarige warf der Blonden nur einen wütenden Blick zu, dann drehte sie sich um. „Vergiss es!“ Verwirrt blinzelte Ayumi. Komisches Mädchen. Vielleicht sollte sie sie zurückhalten und richtig mit ihr reden, doch kaum hatte die Schülerin das gedacht, merkte sie, das es gar nicht mehr möglich war. Innerhalb von zwei Sekunden war das Mädchen verschwunden, aus einer Strasse deren nächste Abzweigungen mindestens 50 Meter entfernt waren. Die war ja mal schnell... Etwas verdutzt hatte Mitsuki ihrer Mama nachgesehen. Okay, jetzt hatte sie den Sonntag Nachmittag frei und keinen Plan, was sie anstellen sollte. Dann wäre doch mal eines angesagt: Den Stadtplan einpacken und die Gegend erkunden, schliesslich konnte sie sich nicht immer auf Yume-chan verlassen. Die Handtasche hatte sie ja schon bei sich, also müsste sie nur noch den Stadtplan aus der Schultasche holen und dann könnte es losgehen. „Ich geh auch noch mal weg!“, rief sie denen zu, die zuhörten, als sie schon durch die Schiebetür aus Papier hinaus auf die Strasse lief, in der Richtung, in der sie glaubte den Karakura-Park zu finden, wo sie am Tag ihrer Ankunft schon einmal war. Wie es das Schicksal aber so wollte, landete sie nicht im Park sondern in Hon-chou, wo sie erstaunt bemerkte, dass alle Läden offen waren. „Komisch, ist doch Sonntag, oder?“, murmelte sie vor sich hin, da wurde sie auch schon von hinten umarmt. „Mitsuki-chan!“, quietschte eine hohe Mädchenstimme erfreut. Zu perplex um überhaupt etwas zu erwidern, drehte sich die Blonde langsam um und sah in das Gesicht einer etwa zehn Zentimeter kleineren Grünhaarigen, deren grosse, kindliche, braune Augen direkt in die grünen Iriden der Schülerin blickten. Die Kleinere hatte ihre Arme fest um die Taille der Blonden geschlungen und drückte sie herzlich. „Eh...Mashiro-chan, richtig?“, fragte Mitsuki, nachdem sie einige Augenblicke lang fieberhaft nach dem Namen gegrübelt hatte. Eifrig nickte die Grünhaarige. Ihr Lächeln strahlte beinahe blendend hell, so erfreut schien sie, dass die jüngere Blonde sie nicht vergessen hatte. „Genau!“ Mitsuki konnte nicht anders und lächelte mit. Es war, wie wenn ein kleines Kind fröhlich lächelte, man musste einfach mitlachen. „Was machst du gerade?“, fragte Mashiro unschuldig weiter. Man sah ihr deutlich an, dass sie sich langweilte und daher etwas vorhatte. „Na ja...eigentlich wollte ich das noch herausfinden...“ Lächelnd fuhr sich Mitsuki hinten über die Haare. Es war ihr ein wenig peinlich, dass sie ohne Input von ihrer Mama nicht genau wusste, was sie mit sich anfangen sollte. Schon wurde sie unterbrochen. „Du hast also frei?“, fragte die Grünhaarige Bestätigung suchend. Überrumpelt nickte die Schülerin. Prompt liess Mashiro sie los und klatschte fröhlich in die Hände. „Toll, dann kannst du doch zu uns mitkommen!“ „Ich geh schon!“, hörte man von draussen eine fröhlich klingende, helle Stimme durch die Tür dringen, als die Klingel betätigt wurde. Prompt wurde die Tür von einem Mädchen mit sandfarbenen Haaren im höheren Grundschulalter geöffnet. Fragend sah sie die Person an der Türe an. Verständlich, wenn man bedachte, dass diese eine in ihrer Umgebung eher ungewöhnliche Haarfarbe hatte. Unverständlich, wenn man bedachte, dass ihr Bruder eine ebenso schräge Haarfarbe hatte für ihre Umgebung. „Ja?“, fragte das Mädchen vorsichtig. Ayumi lächelte freundlich. „Guten Tag, mein Name ist Kingawa Ayumi. Ich gehe mit Ichigo in die gleiche Klasse. Der Verwandte von mir, bei dem ich gerade wohne, hat mir gesagt, dass Ichigo in meiner Abwesenheit zu mir wollte. Dürfte ich mit ihm sprechen?“ Die Augen der Jüngeren wurden ganz gross. Ein dem Mädchen vor Ayumi mit Ausnahme ihrer schwarzen Haare ziemlich ähnlich sehendes, gleichaltriges Mädchen steckte ihren Kopf in den Flur, in dem sie standen und fragte etwas barsch: „Yuzu, wer ist es denn?“ Sie blickte sich um und erblickte die Blonde, die auch ihr freundlich zu lächelte. Fragend hob die Schwarzhaarige eine Augenbraue. Seufzend wiederholte Ayumi ihr Gesagtes. Die Dunkelhaarige nickte. „Klar. Mein Name ist übrigens Karin und das ist Yuzu.“ Kurz zeigte sie auf das Mädchen vor der Blonden, dann wandte sie sich Richtung der Treppe, die man am Ende des Flurs sehen konnte. „Ichi-nii! Da ist jemand für dich an der Tür!“ Antwort kam gleich in Form eines genervten Rufes von Oben. „Ich komme schon.“ Langsame schlurfende Schritte folgten einer zuknallenden Tür und nach kurzem Warten kam der orange Haarschopf Ichigos in Sicht. Wenig begeistert kratzte er sich den Kopf, erst dann fiel sein Blick zur Tür, wo die Blonde ihm zuwinkte. Mit einem Schlag hellte sein Gesicht auf und Erleichterung zeichnete sich ab. „Ayumi!“ „Hey, Ichi. Urahara sagt, du hättest nach mir gefragt?“ Seine beiden Schwestern wechselten einen bedeutsamen Blick. Sie spekulierten wohl schon über die Beziehung der beiden Oberstufenschüler. „Ja, Ochi-sensei wollte, dass ich dir den verpassten Stoff zeige, weil Ginkawa selbst wahrscheinlich genug Mühe hat.“ Sofort kamen die Vermutungen der beiden Schwestern über eventuelle Heiratspläne zum Stillstand. Also doch nur Schule. Ayumi nickte. „Macht Sinn.“ „Zieh dir die Schuhe aus.“, meinte der Orangehaarige schlicht und drehte sich halb um. Hastig folgte die Blonde der Bitte ihres Mitschülers, um ihm dann in den Flur zu folgen. Er bedeutete ihr ihm weiter zu folgen und stieg die Treppen hoch. Ayumi folgte ihm auf dem Fusse, wandte sich aber noch kurz an die beiden Mädchen an der Tür, die zum Wohnzimmer führte, und lächelte ihnen noch einmal dankend zu. Ichigo führte sie direkt in sein Zimmer und bedeutete ihr auf dem Bett platz zu nehmen, während er mit seinem Bürostuhl vorlieb nahm. Pflichtbewusst nahm er die Schulmaterialien hervor und breitete sie auf dem Pult aus. Dann winkte er die Blonde ans Pult. Ein Blick fiel dabei auf ihren ihm zugewandten, freien, rechten Oberarm. „Woah. Was hast du denn da gemacht.“ Erstaunt folgte Ayumi dem Fingerzeig des nicht ganz mild überraschten Orangehaarigens. „Ah, du meinst das.“ Langsam fuhr sie mit der Linken über die schwarzen Male auf ihrem Oberarm, wo Kuukaku-nee den Wirbel der Shiba hineingebrannt hatte. „Ich habe eine Familie gefunden, die mich aufgenommen hat. Dies ist ihr Zeichen.“ Der Junge nickte ernst. „Nee-sama wollte noch ein Fest machen, ich bitte sie darum, dich auch gleich einzuladen.“, redete die Blonde einfach mal weiter, um den Beschützerinstinkt ihres Gegenübers zu beruhigen, den sie ganz genau in seinem Blick wahrgenommen hatte. Ein Tattoo als Zeichen der Adoption war auch nicht gerade alltäglich und sprach im Normalfall eher für eine Sekte, also versuchte die Schülerin das Thema schnell zu wechseln. Er sprang zu ihrem Glück auch darauf an. „Wenn du meinst. Wo warst du eigentlich? Ich bin Samstag Morgens zu Urahara gegangen und da wart ihr schon weg. Urahara meinte, ihr wärt das ganze Wochenende weg.“ Sich eine ihrer langen Haarsträhnen hinters Ohr wischend beugte sich die Blonde über das Pult. „Tsuki-chan und ich sind in einer Art Austausch-Projekt hier. Die Akademie hatte ihr Schulfest... Du musst mich gar nicht so ansehen!“ Lachend unterbrach sich Ayumi beim Anblick von Ichigos Miene. Er sah etwa so aus, wie sie es getan hatte, als sie von dem Schulfest erfahren hatte. „Die an der Akademie spinnen sowieso. Sie denken sie bringen den zukünftigen Shinigami etwas sinnvolles bei, dabei bringt der ganze Schwachsinn, den sie verzetteln, so gut wie nichts. Bei denen war der erste Tag des Festes die Vorbereitung und nur der zweite das Fest. Naja, und dann kam wiedermal ein Hollow. Jedenfalls mussten wir für das Schulfest zurück und wurden anschliessend an die Vernichtung des Hollows wieder hierher evakuiert.“ Bei der Erklärung prustete Ichigo los. „Die haben es ja vollkommen verdreht.“, kommentierte er grinsend. „Jep. Und stell dir vor, so machen die das mit allem was nicht seit Jahrhunderten überliefert wurde.“ „Was hat eure Klasse gemacht?“ Nun fiel der Blonden das Lachen aus dem Gesicht. „Ein Theater.“ Fragend hob der Kurosaki eine Augenbraue. Er sah Karin bemerkenswert ähnlich, wenn er das tat. In diesem Augenblick war es irgendwie glaubhafter, dass sie Geschwister waren. Auch wenn Welten zwischen ihren Haarfarben lagen. „Was denn? So schlimme Rollen bekommen, weil ihr nie da seid?“ Der Blick, den Ayumi ihn daraufhin zuwarf, würde ganz sicher als versuchter Mord gelten, falls jemand die Schülerin dafür angeklagt hätte. „Ich nehme mal an, ja.“, bestätigte der Aushilfs-Shinigami sich selbst. „Ich musste Julia spielen.“, plötzlich trat wieder ein amüsiertes Lächeln an Stelle der missmutigen Schnute, die sie gezogen hatte, „Dafür war Ganju aber meine Amme.“ Es dauerte einen Moment, ehe der Sinn dieser Worte zu Ichigo durchdrang, doch dann musste er wirklich lachen. Entgegen seiner sonstigen Art waren seine Augenbrauen auch nicht mehr zusammen gezogen. Ichigo war eher der ernste Typ, ging der Blonden unwillkürlich durch den Kopf, er machte sich über alles und jeden der ihm Nahe stand Sorgen, dieser Idiot. Aber das machte ihn zu einem so treuen Kumpel. Aber sein Lachen, so selten es auch war, steckte an. Weshalb Ayumi bald auch von Herzen mitlachte. Und weil Ganju episch ausgesehen hatte. Plötzlich schwang die Zimmertür mit einem Krachen auf. Erschrocken blickte Ayumi die Personen in der Tür an. Es waren ein Mann mit Dreitagesbart und Yuzu. Etwas sehr überschwänglich begrüsste der Mann, Ichigos Vater, die Blonde und schüttelte ihr die Hand, bis sie halb taub war, während Ichigos kleine Schwester den eigentlichen Vorwand ihres Störens, den Saft, den sie ihnen aufmerksamerweise heraufgebracht hatte, auf das Pult stellte. Etwas verunsichert überspielte die Blonde es mit einem freundlichen Lächeln. Genervt warf Ichigo die beiden, eigentlich vor allem seinen Vater, da Yuzu ihm freiwillig folgte, aus seinem Zimmer und schloss die Tür hinter ihm, da schwang sie schon wieder auf, als der Familienvater die Idee einbrachte, dass wenn es doch um das Lernen ginge, sie das viel besser am Küchentisch machen könnten. Gegen Widerspruch schien er immun, auch wenn sein Sohn es darauf anlegte und es schliesslich Ayumi war, die Ichigos Schulsachen einpackte, um sie dann auf dem Küchentisch wieder auszubreiten. Sinnbildlich war das eine Kapitulation, was dem Orangehaarigen den Wind aus den Segeln nahm. „Du weisst gar nicht, was du damit heraufbeschwörst.“, kam resigniert von dem ehemaligen Ryoka, der sogar gegen Kenpachi gekämpft hatte, aber doch Probleme mit dem eigenen Vater hatte. Ayumi kicherte. Schlimmer als Haruko, wenn sie nicht bekam was sie wollte, also jetzt, konnte es nicht sein. Wie froh Ayumi doch war, dass sie hier und nicht mehr in Seireitei war. Yuzu stellte das Glas mit dem Saft, den sie auch wieder heruntergetragen hatte, vor der Blonden auf den Tisch und setzte sich dann dieser Gegenüber. „Über was habt ihr denn so geredet?“ Sehr subtil von Ichigos Schwester, das müsste sie noch üben, aber süss, wie sie sich um ihren Bruder sorgte. Auch wenn das nichts brachte, schliesslich lief zwischen Ichi und der Blonden nichts. „Ich habe ihm von einem Theaterstück erzählt, dass wir an meiner alten Schule aufgeführt haben.“ Damit hatte Ayumi dann vollends die Neugierde der Brünetten geweckt. „Welches denn?“ „Wir haben Romeo und Julia aufgeführt. Nur halt ein bisschen abgeändert.“ „Toll! Wen hast du gespielt?“ Den aufrichtig leuchtenden Augen des Mädchens konnte Ayumi nichts abschlagen. Eben dieser Glanz war es, der Yachiru fehlte und die Blonde somit immun gegen die Rosahaarige machte. Seufzend gab sie nach. „Ich war Julia.“ „Und wer war Romeo?“ Ein Lächeln umspielte Ayumis Lippen. „Das war meine Cousine.“ Das hingegen gefiel Yuzu weniger. Sie machte ein enttäuschtes Gesicht. „Schade. Wart ihr nur Mädchen? Wer war Paris?“, fragte sie dennoch angeregt weiter. „Nein, eigentlich waren von uns die wenigsten Mädchen. Unsere Klassensprecherin hatte einfach einen an der Waffel. Paris war ein Junge aus einer höheren Klasse.“ Beim Nennen eben jenes unangenehmen Faktors verzog sich sofort Ayumis Miene entsprechend. Das fiel auch der jungen Kurosaki auf. Ihr und ihrer Schwester, die sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte, weil Ichigo und ihr Vater schon wieder begonnen hatten zu diskutieren. „Was war den so schlimm an dem Paris?“, fragte Yuzu neugierig. „Der Typ ist in mich verknallt. Und hat inzwischen leider an Selbstvertrauen zugelegt. Weshalb er recht eindeutig handelt.“, seufzte die Blonde. Verstehend nickte die Braunhaarige, wohingegen ihre Schwester bloss abfällig schnalzte. „Luxusproblem.“ Kurz war Ayumi perplex von der Reaktion der Dunkelhaarigen, die scheinbar desinteressiert den beiden Männern beim Streiten zusah, dann brach sie in Gelächter aus. „Das sagt du jetzt so, aber mir wäre es echt viel lieber, wenn ich nicht auffallen würde, glaub mir.“, erklärte die Blonde sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel wischend, dann wandte sie sich an die Streitenden, „Ne, Ichi, du solltest mir doch noch etwas erklären.“ „Ich hab eine Beschäftigung für uns gefunden!“, rief die Grünhaarige fröhlich in die grosse Lagerhalle hinein, als sie die Blonde hinter sich her schleifte. „Eh...Guten Tag?“ Verwirrt stolperte Mitsuki der Kleineren hinterher, die sie den ganzen Weg hin bis ins Industrie-Viertel am Handgelek gezogen hatte und die Schülerin ein paar mal fast zur Bekanntschaft mit dem Boden verholfen hatte. „Ah, Mitsuki-chan.“, bemerkte Hirako-kun. Sie hatten Sonntags keine Schule, so war es auch kein Wunder, dass er hier war. Alle Anwesenden versammelten sich um die beiden Neuankömmlinge, so dass es in Mitsuki unwillkürlich einen Fluchtinstinkt auslöste, den sie mit einem falschen Lächeln auf den Lippen so gut es ging unterdrückte. „Welche Gabe hatte sie nochmal, bei der wir helfen sollten?“, drang die Stimme des anderen anwesenden Mädchens ausser ihr und Mashiro an Mitsukis Ohren. Ohne zu überlegen wandte sie sich an diese. „Gedanken lesen.“ Erstaunt weiteten sich die Augen der Dunkelhaarigen. Ah, ja, das war wohl ein Gedanke gewesen, schalt sich die Blonde. Die Anderen nickten bloss ebenfalls mehr oder weniger überrascht. Wortlos wechselten sie einige Blicke, die die Schülerin nicht einordnen konnte. Fragend sah sie deshalb zu Mashiro, der das alles ziemlich egal zu sein schien, wobei jedoch ein glückliches Grinsen ihr Gesicht zierte. So langweilig war ihr also gewesen, huh?, dachte sich die Blonde, während sie den Visored folgte, die ihr den Weg nach unten in ein Trainingsareal führten, das sie bereits bei ersten Anblick an jenes unter dem Urahara Shouten erinnerte. „So...“, meinte die Grünhaarige etwas überdreht, als sie ihr Mitbringsel beinahe dazu zwang sich hinzusetzen. Dann wandte sie sich an den Rest der Gruppe. „Was machen wir jetzt?“ Fast hätte sich die Blonde das Kichern nicht verkneifen können. Da brachte Mashiro sie schon her und hatte keine Ahnung, was sie machen wollte. Das nannte das Mädchen mit den welligen Haaren doch einmal einen Plan... „Was will man schon machen, um ihr Gedanken lesen in den Griff zu bekommen?“, nörgelte Hirako-kun, „Also ich wäre ja für Klebeband. Wir könnten ihr die Augen zu kleben.“ Langsam ein wenig genervt von der offensichtlichen Verneinung ihrer wirklichen Gabe seitens ihres Mitschülers seufzte Mitsuki. „Wie oft denn noch?! Ich höre sie und seh' sie nicht!“, empörte sie sich. „Den Mund könnten wir ihr auch noch gleich zukleben.“, bemerkte der Blonde zusätzlich, was schliesslich auch die sanft besaitete Mitsuki dazu brachte, ihm einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Da klatschte Mashiro plötzlich in die Hände, um die Aufmerksamkeit zu erregen. „Du könntest doch einfach Ohrenschützer nehmen!“ Man sah ihr allzu deutlich an, dass sie diese Idee für genial hielt. Hatte sie zuvor noch die gesamte Aufmerksamkeit, so wandten sich nun alle wieder ihren eigenen Gedanken zu. Nur ein Mann mit kurz geschorenen, silbernen Haaren schüttelte den Kopf über die Grünhaarige und seufzte. „Mashiro...“ „Was denn, Kensei? Das ist doch eine gute Idee!“ Das Mädchen hinter den beiden nun Streitenden kicherte. Also wenn sie nicht alles täuschte, und Mitsuki war sich sicher, dass dem nicht der Fall war, waren diese Beiden mal ein Team gewesen. Oder Geschwister, was sie eher weniger glaubte. Mit absolut stinkiger Laune betrat nun auch ein Mädchen mit aschblonden Haaren im roten Trainingsanzug den Trainingsraum. „Wieso zur Hölle wart ihr nicht oben?“, schnauzte sie sofort Hirako-kun an, sobald sie ihn auch nur erblickte, dann fiel ihr Blick auf Mitsuki, „Ah.“ Schnell erfasste sie die Situation, in dem sie sich einmal um sich selbst drehte und so die grübelnden Gesichter der anderen sah. „Ihr überlegt, wie ihr sie trainieren könnt.“, bemerkte sie neutral. Der blonde Pagenkopf nickte. „Meine Idee mit dem Klebeband über den Augen wurde abgelehnt.“ Dafür kassierte er die Sandale des Mädchens an den Kopf. Ihr Name war Mitsuki entfallen, aber es war irgendwas mit Affe. „Das war keine Idee, dass ist Schwachsinn.“, erklärte sie und schlug den Grösseren gleich nochmals mit ihrer Sandale. Danach liess sie von ihm ab, denn sie sah schon ihr Werk, eine gigantische Beule an seinem Kopf, langsam Form annehmen. Das Affenmädchen seufzte genervt, als sie schliesslich selbst eine Idee zum Besten gab. „Es ist offensichtlich, dass irgendwas mit ihrer Birne nicht stimmt.“ Na vielen Dank auch, ging es der Blonden, über welche in deren Gegenwart gesprochen wurde, durch den Kopf. „Aber es ist sicher nichts, dass 'ne Tracht Prügel nicht richten könnte.“ Ihr wurde aber zum Glück sogleich Einhalt geboten von der dunkelhaarigen Zopfträgerin. „Sicher nicht, Hiyori. Wir werden niemandem ein Haar krümmen, der sich hilfesuchend an uns wendet. Hartes, mentales Training wird reichen.“ „Und wie genau willst du das Anstellen, Lisa?“, fragte nun ein Mann mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und blonden Locken, dessen Aussage von dem Dunkelhäutigen mit dem schräg geschnittenen Afro Zustimmung erntete. Die Schwarzhaarige rückte die rosafarbene Brille zurecht, ehe sie antwortete. „Hast du etwa eine bessere Idee, Rose?“ Angesprochener Zuckte bloss mit den Schultern, was die Brillenträgerin zum nächsten, dem Afro-Typen, der nicht Imoyama-san war, blicken liess. „Und du, Love?“ Wieder folgte bloss ein Schulterzucken. Zufrieden rückte das Mädchen in der Matrosen-Schuluniform sich wieder die Brille zurecht. „Dacht ich mir.“ „Vielleicht würde eine Untersuchung mehr Klarheit verschaffen.“ Auf einmal horchten alle auf. Die Idee machte irgendwie Sinn im Gegensatz zu allen anderen Ideen, die an haltlose Theorien gebunden waren. Sogleich hatte der Sprecher alle Aufmerksamkeit auf ihm, was ihm nicht recht zu behangen schien, doch der Rosahaarige blieb ruhig. Es war der Silberhaarige, der die Stille brach, die auf die sinnvolle Idee folgte. „Endlich mal eine Gute Idee, danke, Hachi. Und da wir nicht genau wissen, woran wir hier sind, schlage ich vor, wir führen die zwei einzigen, vernünftigen Vorschläge durch. Die wären: die Untersuchung vorgeschlagen von Hachi und das mentale Training vorgeschlagen von Lisa.“ Ein paar Stunden später, nachdem Ichigo versucht hatte Ayumi die Oxidationszahlen für Chemie beizubringen und diese ihm dann schnell eine viel einfachere Methode gezeigt hatte als das dumme Atomwolken-Spielchen, bei dem man die Elektronen dem elektronegativeren Atom zuteilte und dann rechnete, wie er es ihr beibringen wollte. Sie zeigte ihm einfach die Methode bei der man die Grundregeln beherrschte. Und als er es dann kapierte, war es dann auch schon bald Zeit für das Abendessen. Kaum hatte die Blonde dies bemerkt, wollte sie sich auch schon entschuldigen, da wurde sie von ziemlich der ganzen Familie Kurosaki zurückgehalten. „Du musst unbedingt zum Essen bleiben. Ich mach auch dein Leibgericht.“, bat Yuzu mit flehenden Rehaugen. „Du kommst nicht einfach um das Abendessen herum.“, meinte Karin hingegen kurz angebunden. Ayumi schluckte. Himmel, dachte sie echt, ich wäre Ichigos Freundin?, fragte sich die Blonde im Stillen. Ichigo zuckte bloss mit den Schultern, als der Blick seiner Mitschülerin zu ihm wanderte. „Du hast mir erklärt wie's einfacher geht, irgendwie muss ich dir danken.“ Und Ichigos Vater setzte all dem einen oben drauf. „Auf keinen Fall geht ein so hübsches, junges Mädchen, wie du so spät-“ Skeptisch sah Ayumi auf die Uhr. Es war gerade mal 5 Uhr. Hell war es auch in Japan zu dieser Uhrzeit noch. „-alleine nach Hause. Ichigo wird dich nach dem Essen nach Hause begleiten.“ Wieder erntete er einen skeptischen Blick. Wer war sie? Ein verschrecktes Teenie-Püppchen, dass Angst hatte sich die langen, manikürten Fingernägelchen abzubrechen? Ambulanz! Yonbantai!, dachte die Blonde sarkastisch. Okay, es wäre aber auch wirklich eine Schande, wenn sie einen ihrer azurblau angemalten Nägel abbrechen würde. Sie hatte ewig warten müssen, bis alle Schichten getrocknet waren, damit sie oben eine weisse Linie wie bei der French manicure machen konnte, ohne dass sie Abdrücke bekamen. Doch der Familienvater schien die Blicke der Schülerin schlicht nicht wahrzunehmen. Schliesslich seufzte sie und ergab sich in ihr Schicksal. „Also gut, aber nur wenn ich beim Kochen helfen darf.“ Nun schmollte Yuzu aber. „Aber du bist doch unser Gast!“, versuchte sie einzuwenden, was ihr aber nichts brachte, da sich Ayumi bereits eine Schürze umgebunden und das nächstbeste, grosse Messer in die Hand genommen hatte. „Und was kochen wir?“ Die Blonde grinste das Mädchen mit den sandbraunen Haaren an, was ihr schliesslich auch ein Lächeln entlockte, als sie sich ihrerseits eine Schürze umband. „Koch das, was du am liebsten hast.“, flötete Ichigos Vater fröhlich und tänzelte verdächtig vor einem riesigen Poster einer Frau herum, die sicherlich die Mutter der Kinder war. „Wollen wir ein Curry machen?“, fragte Ayumi die eigentliche Köchin der Familie und bekam sofort eine Zusage. Sogleich begann Yuzu den Reis zu waschen und ihn danach mit dem Reiskocher vorzubereiten, während der blonde Gast fix die Kartoffeln und Karotten zu schälen begann und damit fortfuhr, sie fachmännisch schnell zusammen mit der gewaschenen Paprika zu schneiden. Es dauerte auch nicht lange, ehe die Küche begann himmlisch zu riechen und ihren Duft durch das Haus verteilte. Bald würden sie essen können. Der rosahaarige Mann hatte sich als Hachi vorgestellt, als er Mitsukis fragenden Blick aufgefangen hatte. Inzwischen sass die Blonde still auf dem felsigen Boden, während Hachi eine durchscheinende Barriere, nicht unähnlich der von Orihime, die sie in Seireitei erblickt hatte, um sie herum aufbaute. Ein seltsames Gefühl überkam sie. Es war wie eine warme Fleece-Decke, die sie umgab. Mitsuki verlor nach einer Weile das Zeitgefühl, träumte vor sich hin und merkte überhaupt nicht, wie die Zeit verging, bis der Rosahaarige die Barriere fallen lies. Mit einem Schlag erwachte sie aus ihrer rosaroten Zuckerwatte-Dämmerwelt und fand sich, wie konnte es auch anders sein, auf dem felsigen Boden des Trainingsraumes. Benommen blickte sich die Blonde um, bevor sie sich ihrer Umgebung wieder bewusst war und zufällig einen Blick auf ihre Armbanduhr erhaschte. „Woah, wir haben schon 7 Uhr abends?!“ Hachi nickte zögerlich, nachdem er sich selbst der Uhrzeit vergewissert hatte. „Ach du heilige...“, gehetzt bedankte sich die Blonde bei dem Mann, der sie mit seinem Reiatsu untersucht hatte, und rannte schnell nach oben. „Ich muss gehen!“, rief sie den restlichen jugendlich Wirkenden im Lauf zu und rannte hinaus in die Dunkelheit der hereingebrochenen Nacht. „Du weisst schon, dass ich das auch sehr gut selbst hinkriege, oder?“, fragte die Blonde etwas gereizt. Der Orangehaarige sah gleichgültig auf. „Und dir ist klar, dass mich meine Familie umbringt, wenn ich zu früh heim komme?“ Fragend hob Ayumi die Augenbrauen. Die Fähigkeit nur eine zu heben hatte sie nämlich im Gegensatz zu den Meisten Anime-Charakteren nicht. „Meine Familie hat einen Narren an dir gefressen. Dass du das nicht bemerkt hast.“ Die Blonde staunte nicht schlecht. Nein, das war ihr nicht aufgefallen. Überhaupt nicht, um ehrlich zu sein, obwohl es ihr komisch vorgekommen war, dass sie einen solchen Aufstand machten, weil sie so wenig gegessen hatte. Aber überraschend war es nicht wirklich. Sie war mal Leiterin in einer Jungschar gewesen, da musste sie sich mit Grundschülern und Eltern verstehen. Auch Ichigo war überrascht, aber er wunderte sich nicht über das gleiche wie diejenige, die er begleitete, sondern eher darüber, wie man das nicht hätte bemerken können. Sie war wirklich aussergewöhnlich gut mit seiner Familie ausgekommen. Normalerweise kam sonst nur Tatsuki so gut mit ihnen aus, und die kannte die Verrücktheiten der Kurosaki-Familie schon lange und hatte gelernt damit umzugehen. Aber die Blonde hatte sich gut angepasst. Innerhalb der Dauer eines Abendessens. Dafür hatte sie seinen Respekt verdient. Nur war der Nachteil nun, dass seine Mitschülerin fast als Teil der Familie galt, wobei er zu wetten wagte, dass sein Vater das nun lang und breit seinem Erinnerungsposter an seine Frau vorträllern musste. Yuzu und Karin würden ihn ignorieren und sich für's Bett fertig machen und er kam mit seinem Spaziergang um Ayumi nach Hause zu bringen auch recht gut weg, also könnte er ihr auch genauso gut dankbar sein. Nur würden sie wieder nach ihr fragen, so viel war klar. Hoffentlich kamen sie nicht auf so einen dummen Gedanken wie einen Verkupplungsversuch zu starten. Dafür hatte er, weiss Gott, nicht genug Zeit. Als er den Nachmittag und den Abend so in Revue passieren liess, fiel ihm jedoch plötzlich etwas ein. „Wieso kannst du den Schulstoff eigentlich schon?“ Damit riss er die Blonde aus ihren Gedanken, die vollkommen willkürlich zurück zu ihrer Begegnung mit dem Violetthaarigen Mädchen, Ai, am Nachmittag gewandert waren. Erstaunt blinzelte sie kurz antwortete aber sogleich, mit einem minimalen Hauch Wehmut in der Stimme: „Sowohl Mitsuki, als auch ich sind gegen Ende unseres zweiten High School Jahres gestorben. Wir hatten das alles schon.“ Sofort wurde dem Orangehaarigen bewusst, dass er den Bogen überspannt hatte. Schweigend ging er an der eigentlich um Zentimeter grösseren vorbei, die nun zusammengesunken da stand, dass er, der geraden Rückens ging, grösser als sie war. Er legte sie Hand flüchtig auf ihren rechten Oberarm, wohl bewusst, dass es sie an ihre neue Familie erinnern würde, da dort deren Zeichen war und ging scheinbar desinteressiert voran. Die Blonde erkannte sofort die Absicht ihres Mitschülers dahinter und lächelte still. Dann begann sie zu grinsen und holte den Jungen ein, der vor ihr durch die von Strassenlaternen erhellte Dunkelheit der Nacht schritt. Etwas fester klopfte sie ihm auf den Rücken und zeigte ihm ihr Grinsen, um ihm die Bürde, die er sich gerade selbst mit der Schuld an ihrer schlechten Laune auferlegte, von seinen Schultern zu nehmen. Ihr Grinsen wurde noch ein Stück breiter, als sie schliesslich so fest sie konnte zuschlug, was Ichigo einen empörten Ausruf entlockte, ehe er der kichernd Wegrennenden hinterher lief, mit der Absicht es ihr ganz sicher mit gleicher Münze heimzuzahlen. Schliesslich sassen sie alle wieder am Abendbrot-Tisch im Hause Urahara. Still assen die beiden Mädchen ihr Essen, während der rothaarige, kleine Jinta stolz von seinem überragenden Jinta Homerun prahlte. „Was hat Ichigo denn von dir gewollt, Ayumi?“, fragte Urahara beiläufig und unterbrach dabei Jintas Erzählung, was dieser nicht gerne hinnahm. „Den verpassten Unterrichts-Stoff erklären. Nichts weltbewegendes.“, entgegnete die Blonde einsilbig, „Was hast du denn so gemacht, Ururu?“ Freundlich lächelnd sah Ayumi zu dem dunkelhaarigen Mädchen mit den zwei Zöpfen. „I-Ich...“, stammelte sie zögerlich und hielt inne, wurde jedoch von Ayumis Lächeln ermutigt, als sie ihren Blick kurz hob. Bis Urahara sie einfach, sich keiner Schuld bewusst, unterbrach. „Und wo warst du noch, Mitsuki?“ „In der Stadt.“, antwortete sie schlicht, während sie die letzten Reiskörner aus ihrer Schale in ihren Mund beförderte. Zeitgleich stellten die beiden Blonden ihre Schalen auf dem Tisch ab, um danach aufzustehen. „Bin fertig.“, erklang es in Stereo, als sie sich vom Tisch entfernten. Nur noch kurz hatte sich Ayumi zu Ururu gelehnt und ihr zugeflüstert, dass sie die Geschichte gerne später hören würde, dann trat auch sie in den Flur um sich bettfertig zu machen und noch die letzten Hausaufgaben, also alle, zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)