Neue Stadt ~ Neues Leben von Leanne_Crescent ================================================================================ Kapitel 13: Genesis' dunkles Geheimnis -------------------------------------- Wie von Genesis geplant fuhren wir beide das kommende Wochenende zu meinen Eltern. Die Fahrt war wie gesagt nicht besonders lang mit dem Auto, doch bei dem Fahrstil meines Freundes benötigten wir nur die Hälfte der Zeit. Meine Eltern begrüßten ihn herzlich und nahmen ihn auch sofort in der Familie auf. Claire, meine große Schwester war ebenfalls zu Besuch und ihr erster Kommentar war: „Oh nein, nicht die nächste mit einem von Shinra.“ „Nur, das ich schneller war als Serah!“ „Das ist egal. Da bin ich ja wirklich die einzige Ausnahme.“ Wir lachten erstmal, meine Mutter hatte auch Kuchen gebacken und wir genossen das Wochenende bei meinen Eltern. Sie fragten mich über meine Ausbildung aus, es lief sonderlich gut, war allerdings auch sehr anstrengend und ich musste öfters bis in die Nacht arbeiten für meine Hausarbeiten. Ein Fakt den Genesis nicht verstehen konnte, aber er half mir so gut es ging. Auch mein Freund stellte sich höflichst vor und erzählte von sich und seinem Leben. All das was ich bereits wusste, erzählte er ihnen, das er aus Banora stammt, und so weiter. Doch wirklich genießen konnte ich das Wochenende nicht, zumindest nicht abends, da ich stetig lernte. Am Tage über fuhren wir weg, einmal auch zu meinem Bruder. Er wohnte in einer Einraumwohnung in Kalm. Squall verstand sich ungewöhnlich gut mit meinem Freund, das erfreute mich wirklich sehr. Am Sonntag gingen wir zusammen Eis essen, und dann war das Wochenende schneller vorbei als man gucken konnte. Sonntag Abend fuhren wir zurück, ich umarmte meine Familie zum Abschied, Genesis gab ihnen die Hand und wir fuhren los. Unterwegs hielten wir noch in einem Fast-Food Restaurant an und aßen eine Kleinigkeit. Als wir in der Warteschlange standen sagte ich: „Ich dachte immer, du isst sowas nicht.“ „Tu ich auch nicht, Engelchen. Aber wir können nicht kochen wenn wir zu Hause sind und wir müssen noch etwas essen.“ „Isst du eigentlich Süßigkeiten?“ „Natürlich nicht.“ „Was heißt hier natürlich? Für mich ist es das natürlichste der Welt.“ Unglaubwürdig sah Genesis mich an, ich konnte mir schon denken warum er so was nicht isst. Es hat eine Menge Fett und da er sowieso in Form bleiben muss, sollte er sich gesund ernähren und wahrscheinlich schmeckt es ihm nicht. Als wir dann dran waren, bestellte Genesis für uns und wie setzten uns an einen ruhigen Platz um zu essen. Anschließend fuhren wir weiter bis nach Hause und gingen einfach nur noch ins Bett. Am nächsten Morgen mussten wir beide früh raus, Genesis eher als ich, daher war er bereits schon eher außer Haus. Der Schultag verging auch sehr schnell, da ich nur bis Mittags da sein musste. Zu Hause bereitete ich das Essen vor, setzte mich in das Wohnzimmer und schaute fernsehen. Einige Stunden nach mir kamen Angeal und Sephiroth nach Hause. Sie freuten sich über da fertige Essen und verschlungen es förmlich. Abends kam auch Genesis wieder und taumelte ins Wohnzimmer um sich auf dem Sofa sacken zu lassen. „Hey, Schatz.. was ist denn los?“, fragte ich ihn. „Nichts weiter, ich bin nur müde.“, sagte Genesis und schloss die Augen. „Entschuldige...“, kam es noch von ihm, bevor er dann eingeschlafen war. „Das ging aber schnell.“, meinte ich. „Was ist denn mit Genesis los?“, fragte Angeal, der ins Wohnzimmer kam. „Er meinte nur, er sei müde und ist auch gerade eingeschlafen.“, meinte ich. „Komm, dann bringen wir ihn ins Bett. Soll er schlafen.“, sagte Angeal. Er hob Genesis auf den Arm und brachte ihn ins Bett. Als ich dann versuchte, ihn auszuziehen, fiel leicht und sanft eine schwarze Feder zu Boden. „Nanu? Hat er gegen einen schwarzen Chocobo gekämpft?“, fragte ich, doch Angeal zuckte nur mit den Schultern. „Frag ihn nachher doch mal.“, sagte er und verließ das Zimmer, als ich mich weiter daran gab, meinen Männer bettfertig zu machen. Nachdem ich ihn dann zugedeckt hatte, verließ ich sein Zimmer und gesellte mich zu Sephiroth und Angeal. „Na ja... nicht, dass das bei ihm wieder raus kommt... ich habe keine Lust, dass sich die Geschichte wiederholt.“, sagte Sephiroth. „Welche Geschichte?“, fragte ich. „Lumina!“, rief Sephiroth erschrocken. Er sah nicht gerade aus, als hätte er mich erwartet. „Das ist eine sehr lange Geschichte und auch nicht gerade schön.“, sagte Angeal. „Also werdet ihr, sowie ich euch kenne, definitiv nicht erzählen.“, sagte ich und die beiden nickten. „Gut, ich werde nicht mehr nachfragen.“, meinte ich. „Und dennoch fragst du dich, wo die Feder her kommt.“, sagte Angeal. „Kann auch sein, dass er sich nur mit einem schwarzen Chocobo angelegt hat. Du kennst ihn und du weißt auch, wie gerne er irgendwo durch die Gegend streunt.“, sagte ich. „Ja, und ich weiß, dass Chocobos sanfte und freundliche Tiere sind...“, meinte Sephiroth. „Jedes Tier kann noch so freundlich sein, wenn es sich bedroht und in die Enge gedrängt fühlt, greift es an. Das müsstest du eigentlich am besten wissen.“, sagte ich. „Willst du mich jetzt mit einem Chockobo vergleichen?“, fragte Sephiroth. „Hatte ich eigentlich nicht vor, aber jetzt wo du es sagst, muss ich doch feststellen, dass die Ähnlichkeit doch schon fast verblüffend ist.“, sagte ich. Sephiroth schnappte empört nach Luft. „Also...“, stockte er und ich musste lachen. „Glaub ich es denn?“, fragte Sephiroth, nachdem er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Glaub es ruhig, Lumina hat dich grade mit einem Chocobo verglichen.“, gluckste Angeal. Sephiroth verschränkte die Arme und tat beleidigt, während Angeal und ich anfingen, herzhaft zu lachen. *** Einige Stunden später, Sephiroth hatte sich allmählich beruhigt, machten Angeal und ich das Abendessen. „Süße, könntest du deinen liebsten aus dem Bett schmeißen? Wir können gleich essen, wie du weißt und den Rest bekomme ich auch alleine hin.“, sagte Angeal. „Klar, kein Problem.“, sagte ich und ging in Genesis Zimmer. Allerdings brauchte ich ihn nicht mehr zu wecken. Er saß auf seinem Bett und betrachtete sich die schwarze Feder. Zwischendurch schüttelte er den Kopf. „Hey Schatz, du bist ja schon wach.“, sagte ich. Genesis reagierte. „Ja.“, meinte er nur kurz. „Was ist los?“, fragte ich, da ich es nicht mehr von ihm kannte, dass er so kurz angebunden war. „Alles in Ordnung.“, sagte er. „Ja klar, so siehst du auch aus.“, meinte ich. „Engelchen... ich...“, fing Genesis an, doch er unterbrach sich selbst. „Du erklärst es mir später? Ist okay. Angeal ist mit dem Essen fertig, kommst du?“, fragte ich, wartete keine Antwort von Genesis ab und verließ sein Zimmer. Er kam mir hinterher. „Lumina, ich weiß nicht, ob ich es dir erzählen soll, oder nicht... ich habe Angst, dich dadurch zu verlieren.“, sagte Genesis. „Hey! Solange du die Hand nicht gegen mich erhebst, oder mit fremd gehst, wirst du es nicht erleben, dass ich dich verlasse. Also komm wieder auf den Boden.“, meinte ich. „Ich bin auf dem Boden und das im wahrsten Sinne des Wortes.“, sagte Genesis. „Fängt es schon wieder an?“, fragte Angeal und Genesis nickte. „Ja, nur diesmal bin ich soweit klar im Kopf, dass sich das von damals nicht wiederholen wird.“, sagte Genesis. Ich sah verständnislos von einem zum anderen. „Ich glaube, du wirst es Lumina erzählen müssen, egal ob du es nun willst, oder nicht.“, sagte Angeal. „Ich hab Angst.“, sagte Genesis leise. „Brauchst du nicht. Egal, was es ist, Schatz, ich bin und bleibe bei dir. So schlimm kann es nicht sein.“, sagte ich, ging in seine Arme und drückte ihn an mich. Genesis legte seine Arme um mich und drückte sanft zu. „Ich hoffe es.“, sagte er. „Es würde mir das Herz zerreißen, dich zu verlieren.“ Der letzte Satz kam nur noch als Flüstern von ihm. Sephiroth stand hinter Genesis und legte seine Hand auf Genesis´ Schulter. „Ich denke, in Lumina hast du eine Frau gefunden, die nichts mehr erschüttern kann.“, sagte er schließlich. „Nee, nach dem letzten Schock mit dem Feuerball und der Tatsache, dass ich meinen Freund beinahe gegrillt hätte, schockt mich so schnell nix mehr. Da könnte ein Engel leibhaftig vor mir stehen, ich würde nur seine Flügel bewundern, aber schocken würde mich nichts.“, meinte ich. „Du weißt gar nicht, wie nahe du dran bist...“, flüsterte Genesis. „Wie bitte?“, fragte ich, weil ich ihn nicht verstanden hatte. „Später, Schatz.“, meinte Genesis. Ich kannte das schon. Später hier später da und es brachte auch nichts, danach zu fragen, bevor er nicht von selbst ankam. Wir setzten uns an den Tisch und fingen an zu essen. „Wie klar bist du?“, fragte Sephiroth. „Bei vollem Verstand.“, sagte Genesis. „Er hat mir eben schon versprochen, dass sich das Vergangene nicht wiederholen wird.“, sagte Angeal. Sephiroth nickte bedächtig. „Ich erinnere dich daran, sollte sich doch wieder was wiederholen.“, sagte Sephiroth. „Mach das.“, sagte Genesis. „Was ist hier eigentlich los? Mensch, lasst mich doch nicht dumm sterben!“, platzte es auf einmal aus mir raus. Genesis sah mich scheu an. „Okay, ich zeige es dir, ich kann es dir nicht erzählen, du würdest mir nicht glauben.“, sagte Genesis. „Aber bitte nicht hier drin. Ich habe keine Lust, gleich Federn zu essen.“, sagte Angeal. „Nein, nein, keine Sorge.“, sagte Genesis, stand auf und nahm mich mit raus. Als wir dann im Garten standen, sah Genesis mir in die Augen. „Ich bin auf alles gefasst... auch das ich dich verlieren könnte, was meine größte Angst ist, aber Lumina: Du bist meine Freundin und ich kann dir nichts verheimlichen. Deswegen muss es einfach raus.“, sagte Genesis. „Wie oft noch? Du verlierst mich nicht.“, sagte ich. Dann wurde mir klar, wieso Genesis so eine Angst davor hatte. Wahrscheinlich war seine damalige Freundin auch wegen Genesis´ kleinen Geheimnissen abgehauen und er würde mir wahrscheinlich erst dann richtig glauben, wenn er sehen würde, dass ich trotz allem immer noch bei ihm sein und hinter ihm stehen würde. Genesis schloss die Augen und verdeckte sein halbes Gesicht mit seiner linken Hand. Mittel – und Zeigefinger legten sich dabei auf die Stirn und der Daumen lag auf der Nasenwurzel. Dann schwang er seinen Arm zur Seite, als ob er mir zeigen wollte, wohin ich gehen sollte und im gleichen Moment erschien ein riesengroßer, schwarzer Flügel. Genesis ließ den Arm sinken, balancierte den Flügel aus und sah mich an. „Das ist mein dunkelstes Geheimnis, Lumina. Ich bin ein Monster.“, sagte Genesis schließlich. Ich war überrascht, aber nicht geschockt. „Nein, bist du nicht.“, sagte ich und ging auf ihn zu. „Was bin ich dann?“, fragte Genesis. „In erster Linie: Mein Lebensgefährte. Und auch wenn du einen Flügel hast, Genesis: Das macht dich nicht zu einem Monster.“, sagte ich. „Zeig mir bitte einen Menschen, der einen Flügel aufweisen kann.“, sagte Genesis. „Da hat sie gleich zwei weitere um sich!“, hörten wir jemanden hinter mir sagen. Es war Sephiroth. „Wie du weißt, bist du nicht der Einzige, der hier einen Flügel mit sich herum trägt.“ „Ja... aber ich meine außer uns drei.“, sagte Genesis. „Wird es nicht geben, aber das macht dich trotzdem nicht zu einem Monster, Genesis. Deine Charakterzüge sind dafür zu menschlich.“, sagte ich. Genesis sah mich an und eine Frage stand in seinen Augen geschrieben: Glaubst du das wirklich? Ich nickte. „Kannst du mittlerweile auch schon meine Gedanken lesen?“, fragte Genesis. „Nein, das nicht, aber deine Fragen aus deinen Augen. Du weißt, ich konnte das vorher schon gut.“ „Stimmt.“, räumte er ein. „Darf ich?“, fragte ich und deutete auf seinen Flügel. Genesis drehte sich zur Seite und hielt mir somit seinen Flügel schon vor die Nase. „Bitte. Tu was du willst.“, sagte er. Ich berührte sachte seinen Flügel und strich über die Federn und seinen „dritten“ Arm. Ich beobachtete Genesis Gesicht bei diesen Berührungen. Es wirkte entspannt, aber ich merkte doch, dass er sich versteifte. Auch sein Flügel versteifte sich ein wenig. „Meine Herren, der ist ja noch größer, als Genesis selbst.“, meinte ich, um die Situation ein wenig aufzulockern. „Ja, das ist er.“, sagte Genesis. „Ich mag ihn!“, rief ich. Genesis drehte sich und riss mir dabei den Flügel aus der Hand. Eine Feder hatte sich dabei gelöst und befand sich nun in meiner Hand. „Tschuldige Schatz, ich wollte dich nicht rupfen.“, sagte ich, als ich das bemerkte. „Was hast du gesagt?“, fragte Genesis. „Ich habe mich entschuldigt und dir gesagt, dass ich dich nicht rupfen wollte.“, wiederholte ich mich. „Nein, das meinte ich nicht. Ich meinte, was du über den Flügel gesagt hast... ist das dein Ernst?“, fragte Genesis. „Ja klar. Ich mag deinen Flügel.“, meinte ich und betrachtete mir die Feder, die sich immer noch in meiner Hand befand. „Das... das ist das erste Mal, das ich höre, dass jemanden mein Flügel gefällt.“, sagte Genesis. „Schatz, ich liebe dich, der Flügel gehört zu dir und ich mag ihn. Er passt zu dir. Und du bist alles, nur kein Monster.“, sagte ich und nahm meinen Freund in die Arme. „Das hilft mir sehr, dass du das sagst.“, sagte Genesis, drückte mich an sich und legte seinen Flügel um uns. Ich fühlte mich geborgen und ich versprach mir innerlich, dass ich Genesis niemals gehen lassen und mit allem, was ich hatte, um ihn kämpfen würde. Hier findet ihr die Forsetzung: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/330871/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)