Wahnsinnig&Durchgeknallt von Yashe ================================================================================ Kapitel 10: Yashe und Sues -------------------------- Yashe merkte erst, dass sie in die absolut falsche Richtung rannte, als sie mit Vollgas aus der Stadt lief. Allerdings war das ausnahmsweise ein Glücksfall: Mira und Yoshi waren nun in Sichtweite. „Mira~“, rief Yashe kaum, dass sie die Weißhaarige erblickte, „was macht ihr hier?“ „Oh, hallo Yashe“, begrüßte Mira die Ankommende freundlich lächelnd, „Laxus hat Yoshi ganz plötzlich angegriffen.“ Das konnte Yashe kaum glauben. Wenn sie aber ihre Theorie miteinbezog, so wurde es plötzlich doch logisch und Grauen machte sich in ihr breit. Es gab nur noch eine Sache, die sie überprüfen musste, um ganz sicher zu sein. „Mira, noch mal wegen Yoshis… Unfall bei dir zu Hause“, begann Yashe vorsichtig, wurde aber sofort von Mira unterbrochen. „Ach was, das war doch irgendwie niedlich“, lachte Mira. Niedlich? Wenn einem jemand in die Bude pisst? Oder gar kackt? Yashe lief es kalt den Rücken runter, ehe ihr wieder einfiel, dass Mira manchmal etwas… eigen war. Kein Grund zur Beunruhigung. Aber… Würde ich das auch denken, wenn Yoshi nicht da ist? Oder würde ich in dem Fall zweifeln?, dachte Yashe. „Oh“, kommentierte sie Miras Aussage, darauf bedacht, sich ihre Zweifel nicht anmerken zu lassen, „Nun ja, ich denke, ich kann mich jetzt wieder selbst um sie kümmern. Ich kann ja schließlich nicht verlangen, dass du das immer machst.“ „Mir macht das aber nichts aus“, lächelte Mirajane freundlich, übergab Yoshi aber an Yashe. „Ich gehe dann mal wieder zur Gilde.“ Mit diesen Worten machte Mira sich auf den Weg. Yashe sah ihr gedankenverloren nach. „An wat denkste?“, erkundigte Yoshi sich. „Sag mal… Hast du eigentlich irgendeine Magie?“, fragte Yashe, ohne auf die Frage einzugehen. „Öh, kennste bestimmt nit. Nennt sich Schattenaura-Magie“, erklärte die kleinere. Sofort zuckte Yashe zusammen. In ihrer Heimatwelt war sie Fanfiktion-Autorin und einmal hatte sie die Idee für eine uralte Rasse namens Schattenauren gehabt. Diese Idee hatte sie aber wieder verworfen, weil die zu mächtig waren, zu perfekt. [1] Vor allem hätte Yashe nie gedacht, nochmal davon eingeholt zu werden. „Schattenaura-Magie? Welche Aurasinne hast du denn?“, erkundigte sie sich, bemüht arglos. „Sehen und hören“, kam auch sofort ohne jeden Verdacht zurück. Yashe setzte Yoshi vorsichtig ab und wandte sich um. Ihr Verdacht verfestigte sich immer mehr und das machte ihr immer mehr Angst. Und sie wollte nicht, dass Yoshi das sah. „Hast du auch von deinen Eltern einen Namen erhalten?“, erkundigte Yashe sich vorsichtig. „Schon, aber den mag ich nit. Er is‘ zu lang, weißte?“ Zu lang? Ein langer Name… Verdammt! „Schon gut. Entschuldige, dass ich gefragt habe“, lenkte Yashe ein, „Ich habe nur noch eine Frage.“ „Frag doch enfach. Ich beiß schon nit.“ Auf Yashes Gesicht machte sich ein trauriges Lächeln breit. „Wenn du die Frage hörst, ändert sich das bestimmt. Ich weiß mehr über die Schattenauren, als irgendwer sonst. Zum Beispiel können sie sich durch Verändern ihrer Aura in alles Mögliche verwandeln, aber ihre Grundgestalt ist menschlich“, erklärte sie, „kannst du mir deine eventuell zeigen?“ „Wieso ‘n datte?“ „Ich bin nur neugierig.“ Yoshi zuckte die Schultern, ehe sie sich auf ihre Aura konzentrierte. Bald darauf stand sie als Mensch hinter Yashe, die sich umdrehte und ihre Erwartungen erfüllt sah. Yoshi hatte langes, wallendes, silberfarbenes Haar, ihre Augen hatten ebenfalls einen Silberton, allerdings heller und funkelten wie die Sterne, auch war die Pupille geschlitzt wie bei einem Drachen. Ihre Lippen waren voll, die Haut hatte keinen noch so kleinen Makel. Yoshi war schlank, hatte drahtige Muskeln, ein süßes Gesicht und Kurven, die so manchen Mann zum Sabbern bringen könnte. In den Haaren trug sie dunkelgrüne Schleifchen, außerdem ein grasgrünes Kleid, das nur auf der linken Seite einen Träger hatte, der aus einer Reihe roter Herzchen bestand. Um sie herum schienen die Farben zu verblassen, Yoshi selber aber schien nahezu zu leuchten. Yashe ließ den Kopf hängen. Das war der letzte Beweis. Yoshi war… eine Mary Sue! Dass ich so einem DING jemals live begegnen würde… „Yoshi… Du solltest verschwinden. Solange ich noch zu geschockt bin, dir etwas zu tun.“ Yoshi sah sie verwirrt an. „Wieso willst ‘n du mir wat tun?“ „Mary Sues verdienen den Tod.“ Dieses Mal war es Yoshi, die zusammen zuckte. „Ich bin keine Mary Sue!“ „Du weißt also, was eine Mary Sue ist? Seltsam… Nur Fanfiktion-Leser können das wissen. Und… Du kannst meine Aura sehen, richtig? In der Aura eines jeden Lebewesens ist die Herkunft verankert, richtig? Du weißt mehr über mich, als sonst wer. Vielleicht sogar mehr, als ich selbst.“ Yoshi wollte etwas sagen, aber Yashe unterbrach sie sofort: „Ich will es gar nicht wissen. Alles was ich will, ist, dass du verschwindest und nie wieder kommst.“ „Aber! Ich kann doch gar keine Sue sein! Meine Vergangenheit…“ „Laxus hat deinen Vater umgebracht, ich habe deine Familie umgebracht. Das ist für meine Begriffe schlimm.“ Yashe schüttelte den Kopf. „Mich kannst du nicht täuschen. Ich bin… WAR MSTler.“ Yoshi zuckte erneut zusammen. Für Yashe war der Grund klar: Eine Aufgabe von MSTlern war es, gegen Sues zu kämpfen. Dann aber grinste Yoshi plötzlich und entblößte zwei spitze Eckzähne. „Dann weißt du ja, dass du in einem Kampf keine Chance gegen mich hast. Warum vergisst du nicht einfach, was ich bin und wir machen weiter wie bisher“, schlug sie vor. Yashe zog die Augenbrauen zusammen, ehe sie antwortete. „Ich soll einer Sue eine Chance geben? Niemals!“, rief die Dragon Slayerin, ehe sie tief Luft holte. „Dein Atemangriff? Pf, das soll mich verletzen?“ Yoshi sprang in die höhe und entfaltete zwei silbernbefederte Schwingen. Yashe brach den Angriff ab. „Wow, eine geflügelte Sue, ganz was neues“, knurrte sie, ehe sie Yoshi auswich, die plötzlich herabgestürzt kam, um Yashe anzugreifen. „Nicht schlecht“, lachte Yoshi, als sie nur den Boden erwischte, „aber glaubst du…“ weiter kam sie nicht. „Lightning Crystal Dragons Claw!“, rief Yashe, als sie Yoshi an der Seite erwischte. Wie von ihr erwartet, schadeten die Blitze, in die sich der Kristall auflöste, ihrem Gegner noch zusätzlich. Yoshi schlidderte ein Stück zurück und hielt sich die getroffene Stelle. „Na warte“, fauchte sie und stürzte sich auf Yashe. Dieser fiel es erneut mehr als einfach auszuweichen, dank ihrer MSTler-Erfahrung waren die Bewegungen einer Sue für sie sehr vorraussehbar. „Lightning Crystal Dragons Fist“, rief Yashe und landete erneut einen Volltreffer. „Gib schon auf, eine Sue hat gegen einen MSTler doch gar keine Chance!“ Yoshis Augen wurden schmal. „Das werden wir erst noch sehen!“, fauchte sie und breitete erneut die Schwingen aus. „Aura Storm!“ Yashe erstarrte. Diese Sue hatte wirklich ALLE Eigenschaften, die sie den Schattenauren verpasst hatte. Dadurch war Yashe aber ein kleines bisschen im Vorteil. Blöderweise wusste sie auch, dass sie keine Möglichkeit hatte, diese Attacke zu umgehen. Sie klatschte mit voller Wucht an einen Baum und knurrte wütend. „Das. Gibt. RACHE!“, brüllte sie, „Lightning Crytal Dragons Weapon!“ Der Blitzkristall umschloss ihren rechten Arm und formte letztendlich eine Keule. Eine sehr große Keule. „Cool ich kann Grond machen“, lachte Yashe, „und damit Sues plätten!“ Yashe sprang in die Luft, holte aus und schlug dann mit Vollgas auf Yoshi ein. Einen normalen Menschen hätte dieser Angriff sicher umgebracht, denn er wurde von einem mächtigen Blitz begleitet. Leider zählten Sues noch nie als normale Menschen und so überlebte Yoshi, allerdings war sie schwerverwundet. Yashe tippte da auf eine Gehirnerschütterung. Sie selber hatte sich den linken Arm gebrochen, so wie sich das anfühlte und war von Schrammen bedeckt. „Wenn du glaubst, du hast mich bereits besiegt, dann hast du dich geschnitten!“, knurrte Yoshi und richtete sich auf. Anscheinend hatte sie Schmerzen, aber Yashe kümmerte das herzlich wenig. „Eine Sue ist erst besiegt, wenn sie tot ist. Du glaubst doch nicht, ich weiß das nicht? Wie peinlich!“ Yashe holte tief Luft, konzentrierte ihre Magie und benutzte ihre Atemattacke. Die bestand aus einem Wirbel scharfkantiger Kristallsplitter und war mit Blitzen durchwirkt. Das letzte, was Yoshi von sich geben konnte, ehe die Attacke sie erwischte war: „Zum Abschied sag ich leise Scheiße!“ Dann wurde sie von dem Angriff weggefegt. Yashe sah verächtlich auf die Leiche der Sue herab. „Das war aus (T)Raumschiff Surprise geklaut.“ Nur mit Mühe hielt sie sich davon ab, auch noch auf die Sue einzutreten oder auf sie zu spucken. Dann sickerte langsam zu ihr durch, was sie da grade vollbracht hatte: Sie hatte eine Sue getötet! Eine SUE! Das war beinahe ein Wunder. Yashe lachte laut auf, sprang in die Luft und jubelte. Dann aber machte sie sich auf den Weg zurück zur Gilde. Mehr durch Zufall denn durch absichtliches Suchen lief Yashe Laxus über den Weg. Der war schon ein wenig überrascht, dass Yashe sich den linken Arm mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt und etliche Schrammen aufwies. „Alles in Ordnung, Kätzchen?“, erkundigte er sich, um einen spöttischen Unterton bemüht. Yashe zuckte zusammen, entspannte sich aber sofort wieder, als sie das Wort »Kätzchen« hörte. „Ach du bist es nur“, murmelte sie und wollte weitergehen. Aber Laxus stellte sich ihr kurzerhand in den Weg. „Was ist denn mit dir passiert?“, erkundigte er sich mit einem Wink auf ihren Arm. „Ich hab Yoshi gekillt“, Laxus hatte Mühe, Yashe zu verstehen und als er es tat, riss er verwundert die Augen auf. „Wieso das?“ Zum ersten Mal in diesem Gespräch hob Yashe den Kopf. „Es war notwendig. Hätte ich es nicht getan…“, sie brach ab. Laxus musterte sie verwirrt. Hat die Kleine sich nicht geweigert, das Viech auch nur wegzuschicken?, fragte er sich verwundert, und jetzt ist es auf einmal notwendig geworden, es umzubringen? „Das erklärt aber nicht, was mit dir passiert ist“, warf er ein. „Wenn du wüsstest“, murmelte Yashe und versuchte, sich an Laxus vorbeizudrängen. Der aber packte sie kurzerhand am Oberarm und hielt sie fest. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich jetzt so einfach davon kommen lasse?“ Er glaubte ihr nicht, dass sie die Verletzungen vom Versuch dieses Monsterbaby umzubringen hatte. Yashe schloß kurz die Augen. „Können wir das eventuell woanders bereden? Irgendwo, wo keiner aus der Gilde zufällig vorbei kommen kann? Zum Bleistift bei mir zu Hause“, schlug sie vor, „sollte ich dir wohl eh mal zeigen, für den Fall, dass sowas wie gestern nochmal passiert.“ Laxus sah Yashe einen Moment geschockt an. Sie rechnete jetzt schon damit, dass sowas in Zukunft nochmal passieren würde? Als der Blonde sich wieder gefangen hatte, nickte er und ließ Yashe los, die ihm den Weg zu sich nachhause führte. Yashe hatte glücklicherweise auf Anhieb den richtigen Weg eingeschlagen, so kam es, dass die beiden bald schon in Yashes Wohnung waren. Nun gut, es war aber auch schwer, sich zu verlaufen, wenn man nur aus einer Gasse raus muss, um zum Ziel zu kommen. Yashe schloss die Tür auf und überließ Laxus den Vortritt. Nur um ihn im Wohnzimmer stehen zu lassen und kurz in der Küche zu verschwinden. Laxus sah ihr kurz nach, ehe er sich in dem heruntergekommenen Zimmer umsah. Insgesamt gab es vier Türen in diesem Zimmer, die Eingangstür, die Küchentür und noch zwei weitere. Vor einer stand ein nicht angeschlossenes Klo. Laxus näherte sich vorsichtig der anderen und machte sie einen Spalt auf. Kaum hatte er den Kopf hindurch gesteckt, brüllte ihn irgendetwas an und er sprang aus Reflex ein Stück nach hinten. „Du hast die Tür zum Schlafzimmer aufgemacht, kann das sein?“, erklang Yashes Stimme leicht belustigt hinter ihm. „Was ist da drin?!“, kam es entsetzt von Laxus. „Das weiß ich nicht. Bin noch nicht dazu gekommen nachzusehen.“ Yashe grinste schief. „Aber eigentlich wollten wir doch über was anderes reden“, fügte sie an. Laxus nickte nur, ehe er sich auf die Couch setzte, Yashe nahm auf dem Tisch platz. Dann schwiegen sie. Die Spannung war nahezu greifbar, „Wieso hast du Yoshi umgebracht?“, platzte es letztendlich aus Laxus heraus. „Gegenfrage: Warum hast du nicht gesagt, was sie war?“ Als Laxus antworten wollte, schüttelte Yashe den Kopf: „Schon gut. Du konntest nicht wissen, dass ich davon keine Ahnung hatte. Ich habe sie umgebracht, weil sie zu perfekt war“, erklärte sie, „bei mir zu Hause… Solche Leute haben kein Recht zu leben.“ „Weil jemand perfekter ist, als man selbst?“, zeigte Laxus sich skeptisch. „Ihre ganze Art hat Schattenauren-Magie, richtig?“ Als Laxus nickte, fuhr Yashe fort: „Schattenauren sind sogenannte Mary Sues. Die sind… absolut perfekt, haben keinen Makel und sind unfehlbar. Wenn man in ihrem Wirkungsbereich ist, schwärmt man für sie wie sonst nichts. Nur… Einige haben die Macht, sich dieser Wirkung zu entziehen. Die erscheinen denen, die den Sues verfallen sind, absolut unsympathisch. Wenn man von einer Sue eingenommen ist, verliert man nach und nach seinen Charakter und kann nichts anderes mehr, als die Sue anbeten“, erklärte Yashe, „Ich wollte verhindern, dass das der Gilde passiert und nur wir beide übrig bleiben.“ Laxus runzelte die Stirn. „Wieso wir beide?“ „Ich habe bereits Erfahrungen mit Sues. Du hast was gegen Schattenauren. Dadurch sind wir vor dem Einfluss geschützt. Übrigens… Könntest du das vielleicht vor den anderen geheim halten?“, bat Yashe. „Wieso?“ „Weil ich keine Massenpanik verursachen will. Und die Tatsache, dass ich Yoshi umgebracht habe… Behalt das bitte auch für dich.“ „Weil du sonst bei allen unten durch bist?“ Yashe nickte. „Ich wollte erzählen, dass wir angegriffen wurden, Yoshi dabei draufgegangen ist und ich da die Verletzungen her habe.“ „Wieso hast du mir die Hintergründe erzählt? Du hättest mich auch anlügen können“, erinnerte Laxus die Violetthaarige. „Du warst wie gesagt der einzige, der abgesehen von mir nicht betroffen war.“ Einen Moment war Laxus versucht, seine Gesprächspartnerin daran zu erinnern, dass sie anfangs auch auf die Sue reingefallen war, ließ es aber bleiben. Zumal Yashe ja auch schon weiter sprach: „Außerdem… Ich glaube, damit sind wir quitt.“ Laxus brauchte einen Moment, um zu merken, dass Yashe von der Schuld sprach, die sie ihrer Meinung nach seit ihrer Niederlage gegen ihn hatte. Dann aber nickte er. Yashe lächelte ihn fröhlich an. „Ich hab da noch ein Problem…“ „Und was?“ Eigentlich wollte Laxus gar nicht fragen, aber Yashes Lächeln nahm grade unheimliche Ausmaße an. „Mein linker Arm ist gebrochen und ich weiß nicht, wo das Krankenhaus ist“, erklärte sie mit einem schiefen Lächeln. Laxus sah sie einen Moment perplex an, ehe ihm klar wurde, dass Yashe den Weg wissen wollte. „Ich bring dich hin, du siehst mir nicht so aus, als könntest du dir die Wegbeschreibung merken…“ „EY!“ [1] Wahre Geschichte. Wegen den Fähigkeiten, die ich den Schattenauren gegeben hatte, konnte ich da echt keine Schwächen einfügen, dadurch ist es eine ganze Sue-Rasse geworden. Ich habe für diese Story hier nichts am Konzept der Schattenauren verändert, alles Original-Idee. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)