Plagende Erinnerung von King_of_Sharks (*~YuKa~*) ================================================================================ Kapitel 7: Eifersucht - Teil II ------------------------------- Sonntag, 14. März 2004 Kai hatte Rei geschildert, was sich heute alles zugetragen hatte und dieser hatte aufmerksam zugehört. Die Sache mit Yuriy hatte er allerdings ausgelassen, wollte aber später darauf zurückkommen. Als er zu Ende erzählt hatte, machte er eine kleine Pause und fragte dann: „Also, was hältst du von der Sache? Wie würdest du reagieren, wenn du Mariah mit 'nem anderen Typen erwischen würdest?“ Für Rei war das eine klare Angelegenheit und er antwortete sofort: „Ich würde noch mal mit ihr reden, aber auf jeden Fall schlussmachen“ „Ja, schon klar. Ich meinte eher das mit dem Vertrauen, warum Bryan Yuriy so sehr vertraut und ihm keine Vorwürfe macht“ Darauf hingegen hatte Rei nicht so schnell eine Antwort parat und dachte noch etwas nach. Dann sagte er: „Hm, ich glaube, dass ich dir auch keine Vorwürfe machen würde“ Kai wollte das allerdings genauer erklärt haben: „Und warum?“ „Na weil wir beste Freunde sind und man so was nicht macht“ „Es gib aber viele, die das tun würden“, warf Kai ein. „Also schön. Du bist einfach nicht der Typ für solche Aktionen“, meinte Rei. Kai fand diese Aussage einleuchtend und beließ es dabei. Sehr zur Erleichterung von Rei. „Er hatte meines Wissens nach noch keine Freundin und offenbar auch kein Interesse an derartigen Dingen“, dachte sich Rei. Aber das konnte er ihm doch nicht einfach so an den Kopf knallen, das wäre ziemlich unverschämt und würde ihr Verhältnis sicherlich erstmal auf Eis legen. Nun kam Kai auf den eigentlichen Grund seines Anrufs zu sprechen: „Es gibt da noch etwas, das mich beschäftigt“ Er wartete einen Moment ab, damit er seine Gedanke ordnen konnte und er Rei genau das sagte, was er wirklich vorhatte zu sagen. „Es ist heute etwas passiert, das mir noch nie in meinem Leben passiert ist“ Er machte wieder eine Pause, sodass Rei nun neugierig fragte: „Und das wäre?“ Insgeheim konnte er sich schon denken, was ihn beschäftigte. „So verhält man sich nur, wenn man sich frisch verliebt hat. Ich bin mal gespannt, wer es sein könnte“, überlegte Rei gespannt. Heimlich hoffte Rei, dass es er selbst sein könnte, große Hoffnungen machte er sich jedoch nicht. „Also…ähm“, fing Kai an. “Heute hat mich eine gewisse Person einfach so umarmt und na ja, du weißt schon“ Das machte Reich doch sehr stutzig: Ein vollverknallter Kai, das gab es wirklich nicht alle Tage. Nun wollte er aber doch Details wissen: „Wie heißt sie? Wie sieht sie aus? Kenne ich sie etwa?“, sprudelte es nur so aus Rei heraus, sodass er beinah völlig vergaß, dass er selbst ein gewisses Interesse an Kai entwickelt hatte. Kai bekam bei diesen Fragen einen halben Herzinfarkt und schnappte nach Luft. Was waren das denn bitte für Fragen? Das hörte sich so an, als ob Rei glaubte, er selbst sei verliebt. „Wie gut dass er nicht weiß, wer es war, der mich umarmt hat.“ Kai wurde bei diesem Gedanken feuerrot. „Nein! D-du verstehst das völlig falsch!“, stammelte Kai nun in den Hörer. „Für mich hört sich das aber ganz danach an, als wärst du über beide Ohren verknallt“, neckte Rei ihn nun. „Oh Gott, was soll ich nur tun? Ich bin nicht verliebt! Das war nur, weil mich noch nie jemand so umarmt hat…mehr nicht!“, redete sich Kai weiter ein. „Aber ich steh' doch nicht mal auf Männer!“, entwich es Kai plötzlich. Yuriy war gerade auf dem Weg zu seinem Zimmer gewesen und hatte sich seine Gedanken über das Gespräch mit Bryan gemacht, als er Kais aufgebrachte Stimme aus dessen Zimmer schallen hörte. „Er…steht nicht auf Männer…? In welchem Zusammenhang schreit man denn so was ins Telefon?“, fragte er sich und starrte ungläubig auf Kais Zimmertür. „Wenn das so ist, dann habe ich ja sowieso keine Chancen…“, kam es ihm nun in den Sinn und er sah betrübt zu Boden. „Aber seine Reaktion, zu meiner Aktion heute Mittag, lässt da auf was ganz anderes schließen“, fiel ihm auch noch auf und er lief schmunzelnd in sein Zimmer und machte die Tür zu. „Mal sehn was daraus wird…“ Rei starrte das Telefon ungläubig an und fragte sich gerade ernsthaft, ob er richtig gehört hatte. „Diese Person ist also ein Mann…das lässt die ganze Sache in einem ganz anderen Licht erscheinen“, dachte Rei. „Was lässt dich da so sicher sein?“, fragte er nun neugierig. „Das ist ganz einfach: Also ich…ähm, ich meine“ Ihm wollte einfach kein Argument einfallen, also sagte er stattdessen: „Es ist einfach so! Ich habe mich noch nie zu einem Mann hingezogen gefühlt und außerdem finde ich Frauen attraktiver“ „Aha, seeehr interessant“, reizte Rei ihn weiter. Dieses Gespräch und die neuen Fakten über Kai, ließen ihn seine eigenen Probleme für diesen Moment völlig ausblenden. Aber er wollte es auch nicht übertreiben. Denn wenn man es sich einmal mit Kai verscherzt hatte, konnte er einem das Leben zur Hölle machen, wie man am Beispiel Tyson sehr schön erkennen konnte. Kai war immer noch sehr aufgebracht, aber um vom Thema abzulenken sagte er: „Ich muss noch für heute Abend packen, also kann ich nicht mehr lange telefonieren“ „Wo willst du denn hin?“, fragte Rei überrascht, denn Kai hatte vorher nichts dergleichen erwähnt. „Ich gehe meinen Großvater besuchen, um ihn ein paar Dinge über meine Vergangenheit zu fragen. Genaueres erzähle ich dir, wenn ich wieder zurück bin“, beantwortete er Reis Frage. „Okay, dann will ich dich mal nicht länger stören. Mach’s gut und viel Erfolg!“, verabschiedete sich Rei und Kai meinte dann nur noch: „Ja, bis später. Und noch etwas: Ich bin nicht verliebt!“ Dann legte er einfach auf und Rei wunderte sich am anderen Ende, was denn nun auf einmal in Kai gefahren war. Doch als er so über das Verliebtsein nachdachte, fiel ihm Mariah ein, die ihn jetzt gleich bestimmt wieder anschreien würde. Außerdem noch, dass er keine Chancen mehr bei Kai hatte, da dieser offensichtlich in einen anderen Typen verliebt war, auch wenn er sich dessen nicht bewusst war. „Seltsam…bisher dachte ich immer, Kai wäre hetero…“ Rei wurde aus ihm einfach nicht schlau. „Aber vielleicht hat das gar nichts damit zu tun, sondern ist einfach so 'ne Art primäre Homosexualität bei ihm…“ Bei Yuriy: „So, das hätten wir…“ Er war endlich mit Packen fertig geworden und sah nun auf die Uhr. „Es ist ja schon fast acht! Wie schnell doch die Zeit vergeht…“, bemerkte er und lief danach ins Bad um zu duschen. Allerdings fand er die Badezimmertür verschlossen vor, sodass er beschloss, es auf später zu verschieben. Nach einer halben Stunde sah er noch mal nach und tatsächlich kam Bryan gerade aus dem Bad. Er sah ziemlich bedrückt und fertig aus. Aber das war auch kein Wunder, denn wer machte schon freiwillig gerne mit seinem Schwarm Schluss, weil er diese mit seinem besten Freund erwischt hatte. Als Bryan ihn sah, lächelte er ihn gequält an. Yuriy wollte gerade etwas sagten, ließ es dann aber gut sein. Zum Einen, weil er sich dachte, dass er nicht nich und der offenen Wunde herumstochern musste und zum anderen, da Kai aus seinem Zimmer kam und auch gerade ins Bad gehen wollte. Das war nun mal eines der typischen Probleme, wenn man zu viert wohnte und nur ein Bad mit Dusche hatte. „Willst du auch duschen gehen?“, fragte Yuriy Kai und Bryan ging nun, ohne weiteres zu sagen auf sein Zimmer, da er jetzt allein sein wollte. „Ja, warum?“, wollte Kai wissen. „Hatte ich auch gerade vor“, meinte Yuriy. „Oh, dann geh' ich später duschen“, sagte Kai und verzog sich wieder.“ „Das ging ja schnell, sonst diskutiert er solange rum bis er zuerst duschen darf. Was soll’s, ich geh jetzt duschen!“, beschloss er. Bei Kai: Als er mit duschen fertig war und sich wieder angezogen hatte, packte er seine Sachen für morgen und war gegen 21:15 Uhr damit fertig. Nun hatte er noch ausreichend Zeit über die heutigen Ereignisse nachzudenken. Sein ganzes Gefühlschaos hatte genau genommen damit begonnen, dass er Anna und Yuriy zusammen auf dem Sofa liegen hatte sehen. „Warum nur, warum? Ich bin eifersüchtig, das ist mir klar. Aber auf wen bin ich eifersüchtig?“, er überlegte fieberhaft, kam aber zu keinem vernünftigen Schluss. „Verdammte Anna! Mit diesem Miststück hatte das Dilemma doch erst begonnen!“, fand jedenfalls Kai. Wie sie so auf Yuriy gesessen und versucht hatte ihn zu küssen. Bei diesem Gedanken ballte er unbewusst die Fäuste. Er bemerkte dies erst, als sich seine Fingernägel schmerzhaft ins Fleisch bohrten. Kai wollte es nicht wahrhaben, er war doch nicht etwa auf Anna eifersüchtig, weil sie Yuriy so nah gewesen war. „Das darf doch alles nicht wahr sein! Was ist bloß aus mit geworden?“ Er legte sich unter die Bettdecke und krallte seine Finger in die Matratze. Von diesem ganzen Nachdenken und Aufregen war er ziemlich müde geworden und schlief bald, ohne es wirklich zu bemerken, ein. Sergej kam gegen halb zehn nach Hause und fragte Bryan gleich mal wegen seiner schlechten Laune aus. Dieser erzählte ihm, was passiert war, worauf Sergej bestürzt reagierte, da er doch so sehr gehofft hatte, dass er Recht gehabt hatte. „Auch wenn es schmerzt, es war die beste Lösung mit ihr schlusszumachen“, versuchte er Bryan zu trösten und in seinem Handeln zu bestätigen. „Sicher, aber es fühlt sich einfach nur scheiße an, nach Strich und Faden betrogen worden zu sein“, sagte Bryan und fing an zu Schluchzen. Das hatte Sergej nun wirklich nicht erwartet. Klar, es war ärgerlich und schmerzhaft solch eine Erfahrung zu machen, aber deswegen rumzuheulen war schon etwas, das eher ein Mädchen getan hätte. Trotzdem konnte er seine Gefühle gut nachempfinden und nah ihn mal wieder in den Arm. Dieses Mal klammerte sich Bryan noch fester an ihn und es schien, als wolle er ihn nie wieder loslassen. So ging auch dieser Tag zu Ende und alle schlummerten friedlich in ihren Betten. Fast alle, denn Bryan beanspruchte immer noch Sergejs Aufmerksamkeit und war ihm sogar in dessen Zimmer gefolgt. Dort laberte er ihn immer noch voll, obwohl es schon bald elf war und dieser eigentlich vorhatte zu schlafen. „Bryan, ich verstehe ja, dass dich das alles sehr mitnimmt, aber ich möchte jetzt gerne schlafen“, versuchte er es diplomatisch Bryan mitzuteilen. „Außerdem brauchst du auch deinen Schlaf.“ Bryan grummelte ging in sein Zimmer und Sergej seufzte. „Hoffentlich hat er das nicht falsch verstanden“, fiel ihm ein. „Ich wollte ihn ja nicht loswerden, aber es ist schon spät und morgen trainieren wir länger, weil Yuriy und Kai für ein paar Tage weg sind. Da brauchen wir unseren Schlaf“ Er schloss die Augen und kam zur Ruhe, als eine Gestalt sein Zimmer betrat und sich dem Bett näherte. „Was willst du denn jetzt noch?“ Bryan umklammerte das Kissen, welches er bei sich trug und fragte leise: „Darf ich hier schlafen?“ Sergej schlug überrascht die Augen auf, aber dachte sich dann, dass es besser war, ihn gleich hier schlafen zu lassen, als ewig mit ihm herumzudiskutieren. Also rückte er zur Seite an die Wand und Bryan schlüpfte dankbar ins Bett. „Danke“, flüsterte er leise. „Gute Nacht“ „Schlaf gut und mach' dir nicht so viele Gedanken“, meinte Sergej und dann wurde es endlich still im Zimmer. Nach einiger Zeit war Bryan eingeschlafen, Sergej lag jedoch noch wach und fragte sich, warum er jetzt über Bryans Angelegenheiten nachdachte. Einerseits litt er mit ihm über das Beziehungs-Aus, andererseits war er froh, dass Bryan mit dieser Schlampe schlussgemacht hatte. Ihm hatte es nie gefallen, wenn er die beiden rummachen hatte sehen. Bryan neben ihm schien kalt zu sein, denn er zitterte wie Espenlaub. Sergej rückte etwas näher an ihn heran und Bryan kuschelte sich instinktiv an die Wärmequelle. Sergej betrachtete die Gestalt, die an ihn gekuschelt dalag und legte dann einen Arm um Bryan. Nun konnte auch er endlich einschlafen. Bei Rei und Mariah: „Du verdammtes Arschloch! Bleib gefälligst hier, wenn ich mit dir rede!“ Rei war es Leid, sich immer wieder anschreien und beleidigen zu lassen. Daher zog er es vor, ihr aus dem Weg zu gehen und sie zu ignorieren. Sie hielt ihn am Arm fest und er drehte sich schließlich genervt zu ihr um. „Was ist denn? Ich habe nur mit ihm telefoniert, das kannst du mir nicht verbieten“, verteidigte er sich und sie war sprachlos, da er sich vorher noch so sehr über ihre Vorwürfe geärgert oder verteidigt hatte. Mariah ließ seinen Arm los, drehte sich um und sagte: „Ich nehme an, du schläfst heute auf der Couch“ „Ja, das werde ich“, gab Rei gelassen zurück. Damit war für sie die Sache klar. „Er hat also kein Interesse mehr an mir, nicht mal sexuell…“, dachte Mariah, als sie in ihrem gemeinsamen Zimmer war und bemerkte, dass sie weinte. „Warum musste es auch nur soweit kommen? Wir lieben uns doch! Oder haben das zumindest mal…“ Nun musste sie sich über ihre Gefühle im Klaren werden. Ob sie noch in Rei verliebt war, das wusste sie nicht sicher. Da sie aber auf Kai eifersüchtig war, schloss sie daraus, dass er ihr immer noch viel bedeutete und sie es nicht ertragen konnte, ihn mit jemand anderem zu sehen. „Was soll ich nur tun? Mit ihm schlussmachen will ich nicht, aber so kann es auch nicht weitergehen!“ Nach langem Überlegen war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie so tun würde, als sein nichts passiert und ihn stattdessen nur noch liebevoll zu behandeln. „Vielleicht merkt er dann, was er an mir hat und schlägt sich dieses Arschloch aus dem Kopf!“ Fest entschlossen ging sie nach unten ins Wohnzimmer, packte Reis Schlafsachen zusammen und trug sie wieder noch oben. Dann rannte sie wieder runter, nach draußen und packte ihn am Arm. Zu den anderen sagte sie: „Ich leih' ihn mir nur mal für heute aus!“ Lee, Gary und Kevin sahen ihnen verwundert hinterher, waren aber froh, dass es anscheinend mit ihrer Beziehung wieder bergauf zu gehen schien. Was willst du wirklich? 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