And all that could have been von nEdEn (Uchihacest. [ItaSasu] | KakaIru) ================================================================================ Kapitel 3: Your inner death --------------------------- So... Was lange währt, wird endlich gut, beziehungsweise veröffentlicht. "Gut" in diesem Zusammenhang ist eher vom Betrachter abhängig.. Jedenfalls Danke an dieser Stelle an alle Kommentarschreibe, ich hoffe, euch vergeht die Lust an dem Ganzen nicht. Take your time and enjoy~ Your inner death Naruto starrte unsicher auf seinen Teamkameraden. Was konnte passiert sein, dass Kakashi so reagierte? Es musste etwas Ernsteres geschehen sein, das war klar - nicht nur die Verletzungen machten das deutlich. Der Blonde musterte den Schlafenden nachdenklich. Aber was? Und vor allem: Warum? Von woher war Sasuke an diesem Morgen gekommen, noch bevor das Training angefangen hatte? Hatte er sich mit jemandem getroffen? Der 12-jährige raufte sich frustriert die Haare. Warum musste auch immer alles so kompliziert sein? ...und warum musste ausgerechnet er bei Sasuke bleiben? Kakashi musste doch mitbekommen, dass sie nicht gerade die besten Freunde waren. Er seufzte bedrückt. Wie schlimm stand es um den Älteren wirklich? Nachdem man sie einfach so zurückgelassen hatte, war Sakura ziemlich wütend gewesen. Nach Hause gehen! Als ob sie jetzt so einfach nach Hause gehen konnte, da irgendetwas passiert war, was ihr niemand erklären wollte. Also hatte die Jugendliche beschlossen, sich ihren Frust von der Seele zu laufen, und war nun auf dem Weg in den Wald. Wenn ihr der Trubel in Konoha zu viel wurde, trieben ihre Füße sie des Öfteren hierher, denn nur hier konnte sie sich wirklich entspannen und Ruhe finden. Eine Weile lang lief die 12-jährige nichts Böses ahnend vor sich her, genoss die mittlerweile strahlendhelle Sonne und ließ ihre Wut verfliegen. Wahrscheinlich hatte ihr Lehrer seine Gründe gehabt, dass er sie nicht dabei haben wollte. Sie konnte Sasuke ja immer noch besuchen und sich nach seinem Befinden erkundigen. Vielleicht sollte sie ihm ein Bento machen... Wenn sie genauer darüber nachdachte, war das eigentlich gar keine schlechte Idee. Durch neue Euphorie angetrieben und wieder guter Dinge summte Sakura fröhlich vor sich hin. Sie war gerade dabei zu überlegen, was für Zutaten ihr noch für ein vernünftiges Bento fehlten, als sie plötzlich Stimmen aus ihren Gedanken rissen. Neugierig sah sie sich um und erkannte, dass sich ein Stück weiter zu ihrer Linken, gut geschützt von Bäumen und Büschen, eine kleine Lichtung befand. Da die 12-jährige sich sicher war, dass ihr das Stimmengemurmel bekannt vorkam, schlich sie sich interessiert näher heran - nur, um sich schlagartig die Hand vor den Mund zu schlagen, damit sie nicht lauthals losschrie. Sie sah Kakashi, zusammen mit einem anderen Lehrer, und die beiden unterhielten sich augenscheinlich sehr angeregt. Zwar verstand sie nur Bruchstücke der Unterhaltung, doch es war vollkommen offensichtlich, worüber die beiden redeten. Überall auf der Lichtung war Blut. An den Baumstämmen, auf dem Boden, an den Blättern der Büsche, am kalten Stein einiger größerer Felsblöcke. Mal waren es nur einige Spritzer, dann zogen sich wieder ganze purpurne Streifen über den Untergrund. Der Geruch des in der Sonne trocknenden Blutes war bestialisch, und es erschien Sakura so, als ob sie das Summen von Myriaden von Fliegen in ihrem Ohr hören konnte. Am liebsten wäre die Jugendliche einfach nur vor diesem Anblick davongerannt, doch sie zwang sich zur Ruhe. Sie musste herausfinden, was hier passiert war. Also versuchte sie, genauer hinzuhören. "...unmöglich sein... geht es ihm gut?" "...im Krankenhaus, er ist... wieder bei Bewusstsein... ihn dann fragen." Kakashi hob etwas vom Boden auf. Sakura musste ihre Augen zusammenkneifen, um zu erkennen, was ihr Lehrer da in den Händen hielt. "...Zweifel. ...war ein Kampf." Was hielt er da in den Händen? Es war klein, dunkel... "...könnte so etwas getan haben?" "...hätte Vermutungen, aber..." ...es war aus Stoff. Ein Stofffetzen... "...Hokage benachrichtigen?..." "Nicht, bevor ich..." ...ein dunkelblaues Stück Stoff. Aber da war doch noch was... Die Jugendliche ging ein paar Schritte nach vorne und strengte ihre Augen noch mehr an. Da war ein Stückchen Rot... "...nicht glauben, wie Sasuke das..." Sakuras Augen weiteten sich. Hatte Naruto nicht gesagt, Sasuke würde stark bluten...? Der 12-jährigen wurde schlagartig übel, und bevor sie dieses Mal überhaupt einen Gedanken daran verschwenden konnte es zu unterbinden, musste sie schreien. Sie machte auf dem Absatz kehrt und begann zu rennen. Es war ihr egal wohin sie lief, Hauptsache weg von diesem Ort, weg von dem Blut, weg von dem Gespräch. Sie rannte so schnell, wie sie noch nie zuvor in ihrem Leben gerannt war. Mittlerweile war Naruto langweilig geworden. Wenn er es sich genau überlegte, hatte er Hunger. Er musterte Sasuke. Sollte er eigentlich die ganze Zeit auf ihn aufpassen? Die Besuchszeit war doch bereits lange vorbei, und gerade bei dem Schwarzhaarigen war er sich sicher, dass dieser mehr davon hatte, wenn nicht jemand den ganzen Tag neben ihm hockte. Außerdem... genau genommen hatte er selber auch keinen großen Ansporn, den ganzen Tag ausgerechnet bei dem Uchiha-Sprössling zu verbringen. Irgendwann würden sie sich doch ohnehin wieder streiten. Ob es Sasuke jetzt so gut bekommen würde, wenn sie sich wegen jeder Kleinigkeit bekriegten? Aber dann kam dem Blonden erneut der leere Ausdruck in den Augen seines Teamkameraden in den Sinn, und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Sie hatten so leblos gewirkt, als ob sich der 15-jährige an einem Ort weit entfernt befand. Als ob etwas in ihm abgetötet worden und für immer verloren war. Was wäre, wenn er diesen Ausdruck auch weiterhin sehen musste? Auch, wenn es keinen Grund für diese Befürchtung gab, ließ ihm diese Frage keine Ruhe. Gerade in diesem Moment begann Sasuke sich etwas zu bewegen. Er kniff die geschlossenen Augen leicht zusammen, krallte sich mit den Händen schwach in die Decke und gab ein gequält klingendes Geräusch von sich. Naruto schob seine Gedanken beiseite und sah auf: "...Sasuke...?" Es dauerte eine ganze Weile, doch dann schlug der Angesprochene seine Augen langsam auf und öffnete sie zur Hälfte. Beunruhigt musste der Blonde feststellen, dass der ungeliebte Ausdruck noch immer in ihnen lag, doch er wollte sich davon nicht unterkriegen lassen. Wenn er schon bei dem Älteren bleiben und auf ihn aufpassen musste, dann machte er es wenigstens richtig! "Hey...", Naruto beugte sich ein Stückchen nach vorne und begann leise zu sprechen, "Wie fühlst du dich?" Sasuke drehte den Kopf leicht zu Naruto, doch es vergingen erneut einige Sekunden, bis er leise antwortete: "...Na...ruto...?" Der Schwarzhaarige hatte sich noch nie in seinem Leben so ausgelaugt und besiegt gefühlt. Es kam ihm so vor, als ob sein Körper ein einziger Stahlbolzen war, der seinen Befehlen nicht mehr gehorchen wollte, die unzähligen Wunden pochten dumpf vor sich hin, seine Kehle war ausgetrocknet und kratzig und sein Kopf schmerzte unbarmherzig. Außerdem war da dieses Gefühl, das sich tief in ihn gegraben hatte. Es war bedrückend, zerrte unnachgiebig an ihm und verdrängte alle anderen Emotionen restlos. Wenn er es sich genauer betrachtete, fühlte er sich vollkommen tot. Nur drei Fragen quälten ihn: Wo war er, wie war er hier hergekommen, und wieso war ausgerechnet Naruto bei ihm? "Ja, ich bin's...", meinte der Jüngere nach einem Moment der Stille, "...also...wie fühlst du dich?" "...Ich..." Sasuke war sich nicht sicher, ob er wirklich antworten sollte. Oder zumindest, ob er die Wahrheit sagen sollte. Eigentlich hatte er keinen Grund dazu, und es ging den Kleineren auch nichts an, aber... Er spürte, dass nach diesem Morgen ohnehin das ein oder andere für ihn anders werden würde... "...schlecht..." "Oh...", zugegebenermaßen hätte der Blonde sich mehr gefreut, wenn er etwas Positives gehört hätte. So zog er also unzufrieden eine Schnute und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um seinen Teamkameraden ein bisschen abzulenken. Dass sie wahrscheinlich für eine längere Zeit miteinander auskommen mussten, wollte er ihm aber lieber noch nicht sagen... "Ich... na ja... kann ich irgendwas machen? Brauchst du was?" Der 12-jährige kam sich völlig Fehl am Platze vor. Wieso hatte Kakashi nicht Sakura mit Sasukes Aufsicht beauftragt? Die Jugendliche hätte diese Aufgabe sicherlich besser gemeistert als er... Auch dieses Mal ließ sich Sasuke mit seiner Antwort Zeit. Innerlich war er im Moment wahnsinnig aufgewühlt und durcheinander. Die Ereignisse dieses Morgens würden ihm sicherlich noch einige Zeit nachhängen, und dass gerade Naruto der Erste war, den er nach seinem Erwachen zu Gesicht bekam, machte das nicht gerade besser. Einerseits war etwas in ihm gebrochen, was bisher dafür gesorgt hatte, dass er nicht aufgab. Stattdessen fühlte er eine große, lebensbezogene Resignation in sich, die sich wie ein schwarzer Schleier über seine Seele legte. Aber dann... andererseits... begann er, eine leise Stimme in sich zu hören, die um Hilfe schrie. Nur wusste der Jugendliche beim besten Willen nicht, ob er dieser Stimme tatsächlich nachgeben sollte... "Ich...habe Durst...", kam es dann doch noch über die aufgeschlagenen Lippen des Schwarzhaarigen, bevor er seine Augen wieder schließen musste. Er konnte selber nicht fassen, wie wenig Kraft noch in ihm steckte. "Was? Oh ja, sicher... Da hätte ich auch selber drauf kommen können!" Der Angesprochene kratzt sich am Kopf und lachte kurz verlegen. "Ich bin gleich wieder da..." Mit diesen Worten stand der Blonde auf und lief hastig nach draußen, um den Wunsch seines Teamkameraden zu erfüllen. Sasuke nutzte die Ruhe um nachzudenken. Dem sterilen Geruch nach zu urteilen war er in einem Krankenhaus. Aber wie war er hierhin gekommen? Alles, woran er sich erinnern konnte war, wie er sich vom Wald aus in Richtung Konoha geschleppt hatte, doch nach diesem Zeitpunkt war seine Erinnerung bruchstückhaft und bestenfalls vollkommen verschwommen. Er gab es auf, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Viel wichtiger war, warum Naruto bei ihm gesessen hatte. Irgendwie hatte er zum ersten Mal für einen kurzen Augenblick nicht die alte Abneigung gegen den Jugendlichen empfunden, allerdings nur, damit dieses Gefühl nun wesentlich stärker wurde. Der Schwarzhaarige wollte seine Ruhe, wollte einfach nur alleine gelassen werden und es auch bleiben. Jetzt konnte ihm ohnehin niemand mehr helfen, da war sich der 12-jährige vollkommen sicher. Denn jetzt war es leider zu spät für die Hilfe, die er an diesem Morgen so dringend gebraucht hätte. Jetzt war alles bereits vorbei... Naruto betrat den Raum nach einer Weile wieder, in der Hand eine kleine Flasche Wasser und ein Glas: "Sasuke...? Ich hab was zu Trinken gefunden..." Der Angesprochene öffnete die Augen wieder ein Stückchen und sah zu dem Blonden, der sich wieder neben das Bett setzte und die klare Flüssigkeit ins Glas schüttete. Diesem entging das nicht, und er sah fragend zurück: "...alles okay?" Doch einen Moment später wurde ihm bewusst, dass es eigentlich offensichtlich war. "Uhm... tut mir leid... ist es sicherlich nicht... Trinken tut dir bestimmt gut." Der 12-jährige stellte die Flasche beiseite und hielt seinem Gegenüber das Glas hin. "Nimm's nicht persönlich, aber... du siehst echt fertig aus..." Sasuke starrte das Glas weggetreten an. Es hätte ihn auch gewundert, wenn er nach alldem noch normal ausgesehen hätte... Naruto wartete eine Weile ruhig, doch als sich der Schwarzhaarige nach einer Minute noch immer nicht aus seiner Starre gelöst hatte, gab er auf: "Man, sag doch, wenn du zu schwach bist..." Er war ganz kurz davor, genervt die Augen zu verdrehen, unterließ es dann allerdings doch. Sobald es dem Uchiha-Sprössling besser ging, konnten sie sich ja gerne wieder ganz normal zanken, aber jetzt war das wohl nicht angebracht. Außerdem hatte Kakashi gesagt, er solle Ruhe bekommen. Bekam man Ruhe, wenn man sich stritt? Das war eigentlich eine Sache, über die man nachdenken sollte... Naruto legte grübelnd den Kopf schief. ...wahrscheinlich eher nicht. Also beließ er es doch dabei und musterte den Älteren unsicher. Wenn er so nicht trinken konnte, hieß das folgerichtig, dass der Blonde ihn stützen musste, was wiederum bedeutete, dass er ihn anfassen musste. Innerlich verwünschte er Kakashi jetzt schon. Das hatte er doch mit Absicht getan! Hatte er Sasuke nicht schon genug geholfen? Eigentlich hätte er ihm ja - so gesehen - gar nicht helfen müssen. Sonst bekamen sie sich ja auch bei jeder Gelegenheit in die Haare. Aber heute... Er konnte es sich selber nicht erklären, warum er plötzlich kompromissbereit im Bezug auf den Größeren wurde, doch vielleicht lag es daran, wie Kakashi sich verhalten hatte, bevor er gegangen war. Auch der Arzt... Alle waren plötzlich so angespannt gewesen. Und seinen Teamkameraden so zugerichtet zu sehen brachte selbst den sonst so aufgedrehten Jugendlichen dazu, ruhiger zu werden. Irgendetwas war passiert, etwas, das schlimm genug war, dass sein Lehrer darauf bestanden hatte, den jungen Ge-Nin nicht ohne Aufsicht zu lassen. Nur was war schlimm genug? Was...? Naruto wurde mehr oder weniger unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als er hörte, wie Sasuke zu husten begann. Er sah noch einen Moment unruhig zu ihm runter, nuschelte ein genervtes: "Ach verdammt - du bist mir echt was schuldig!", und schob vorsichtig seinen freien Arm unter den Oberkörper des Schwarzhaarigen, um ihn anzuheben. Damit hatte dieser jedoch überhaupt nicht gerechnet, was dazu führte, dass er sich direkt verspannte und leicht zu zittern begann. Mit ausdruckslosen Augen starrte er zu Naruto hoch. Dieser musste bei dem Anblick schlucken, ignorierte das seltsame Verhalten des Uchiha-Sprösslings jedoch und hielt ihm das Glas an die Lippen: "Nun trink endlich!" Das Zittern blieb, doch Sasuke kam der Aufforderung stillschweigend nach. Der Jüngere musterte ihn dabei, und wunderte sich über dessen verstörtes Verhalten. Was war an diesem Morgen wirklich geschehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)