And all that could have been von nEdEn (Uchihacest. [ItaSasu] | KakaIru) ================================================================================ Kapitel 27: Stalked ------------------- OMG nur noch 11 Kapitel! Das macht insgesamt noch etwa 22 Wochen! Dies wiederrum ist weniger als ein halbes Jahr! So, nachdem mir diese Erkenntnis kam, zurück zum Thema. Werde wohl den ein oder anderen von euch enttäuschen müssen; schon wieder nichts mit unseren Uchiha♥Kyoudai. ú__u Die haben ihren nächsten großen Auftritt in Teil 28 wieder, seid unbesorgt! Hoffe, dass euch dieser Teil dennoch zusagen wird... ~ Grüße! Stalked Kakashi hatte bei seinem Betreten des Verwaltungsgebäudes in Konoha unter vielen Dingen besonders eines feststellen dürfen: Man war mehr als zuverlässig. Es war einfach so gut wie keine Unruhe zu finden, und das, obwohl der Tod des Hokage kaum einen Tag zurücklag. Der Grund dafür war, dass sich unübersehbar etwas verändert hatte. Und diese Veränderung war äußerst positiv, hochgewachsen, blond, sehr weiblich und - rief nach ihm. "Hatake Kakashi?" Der Jou-Nin nickte und trat langsam an die neue Hokage heran: "Tsunade-sama." Er verbeugte sich sehr kurz, wie es ihm die Etikette bot, bevor er die Erscheinung eingehend musterte. Na, die Frau sah nicht halb so alt aus, wie sie in Wirklichkeit sein musste. Aber er verkniff sich Kommentare dazu. Außerdem war sie ziemlich hochgewachsen und - gut gebaut. Allerdings... auch diesen Gedanken ließ er lieber sehr schnell wieder fallen. Andere Fakten waren doch wichtiger. Es war sicherlich von unglaublichem Vorteil die wohl beste Medic-Nin zur Godaime zu haben... Keine zwei Minuten dauerte es, und Kakashi hatte für sich absolut akzeptiert, wer von nun an hier herrschen würde. Tsunade, die den Mann ihrerseits selber eingehend studiert hatte, meldete sich wieder zu Wort: "Ich wollte dich bereits suchen lassen. Wir müssen reden." Offenbar war die Frau bestens informiert worden, was Kakashi nur Recht sein konnte. Vielleicht war sie in der Lage, Probleme zu lösen, die andere verursacht hatten. Die beiden Erwachsenen verließen den Eingangsbereich, und Tsunade brachte ihren neuen Untergebenen hoch in das Büro des Hokages. Sie setzte sich an einen riesigen, imposanten Tisch, stützte die Ellenbogen auf dem Holz ab, verschränkte die Finger und legte ihren Kopf darauf ab. Kakashi schloss die Tür hinter sich, überrascht, noch jemanden in diesen Raum vorzufinden. Neben dem Tisch am Fenster stand niemand anderes als Koba Nao. "Meine Adjutantin, Shizune, suchte wohl schon nach dir", Tsunade seufzte leise, "Na ja, egal. Lässt sich jetzt nicht mehr ändern." "Weswegen wolltet Ihr mich sprechen?", Kakashi trat an den Tisch heran, konnte sich das plötzliche Interesse nur schwerlich selber erklären. Er warf einen mehr als misstrauischen Blick zu Nao hoch, dessen Anwesenheit ihm aus irgendeinem Grund nicht ganz passte. Nao hatte zwar offensichtlich nicht viele Kontakte, aber wenn er das Thema Sasuke gleich zur Ansprache bringen wollte, wäre es ihm doch lieber gewesen, dass nur Tsunades Ohren den Inhalt vernahmen. "Es geht um dein Team. Besser gesagt, Uchiha Sasuke", die Blondhaarige blätterte durch einige Akten und Unterlagen, die vor ihr ausgebreitet aus dem Tisch lagen, "Ich denke, ich muss nicht erwähnen, was mit ihm passiert ist. Die Sache ist die, dass man mich darüber informiert hat, dass alle nennenswerten Verbrechen der letzten Monate im weiten Umkreis erst nach diese Tat passiert sind. Dicht hintereinander. Ich will damit nicht sagen, dass sie offensichtlich in Verbindung stehen, noch, dass ich davon ausgehe - aber wir haben zu keiner der Taten Hinweise. Vielleicht sind Spekulationen zur Zeit das Einzige, was wir wirklich sicher haben. Ich sage das nicht, weil ich ein Freund von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten bin. Ich sage das, weil ich mir nicht ausmalen will, wie viele Verrückte da draußen rumlaufen, die Spaß an solchen Handlungen haben - und, was passiert, wenn das Ganze so weitergeht." Der Angesprochene hörte vollkommen in Ruhe zu, nickte zwischendurch nur bejahend und versuchte zu erkennen, worauf das Gespräch hinauslaufen sollte. Er verstand die Problematik ja, aber auch so, wie die Ältere es darstellte, war es ein im Kreis laufen, das ihnen nichts half. Allerdings war dies die perfekte Sekunde, um sein Anliegen vorzutragen. Das verschlimmerte den aktuellen Zustand noch, spitzte ihn zu. Und gab Tsunade damit sicherlich einen netten Einblick darin, was passierte, wenn das Ganze so weiterging. "Wo wir dabei sind, Hokage-sama... Ich bin ohnehin hier, weil ich das Verschwinden von Sasuke melden wollte." Tsunade wurde etwas ungehalten: "Ich dachte, man hätten ihn in deine Obhut übergeben!?" Kakashi kratzte sich verlegen und entschuldigend am Kopf: "Tja, schätze, ich kann ihn auch nicht an mir festtackern." "Wäre vielleicht besser gewesen, Kakashi." Offenbar war mit der neuen Hokage so rein gar nicht zu spaßen. Der Hellhaarige vermerkte das für sich. Besser war das. "Hast du eine Idee, wo er stecken könnte?" "Nein", antwortete der Jou-Nin ehrlich, bevor er - darauf bedacht, nicht allzu viel zu sagen, was in falschen Gehörgängen landen könnte - kurz schilderte, was er zu dem Verschwinden wusste. "Ich verstehe", Tsunade seufzte tief und schloss die Augen, bevor sie eine Minute nachdenklich schwieg, "Ich werde zwei ANBU-Einheiten verständigen und damit beauftragen. Wenn wir Glück haben, ist er schnell gefunden." Daraufhin nickte der Jüngere nur, wohl wissend, dass er im Augenblick wirklich nicht viel mehr machen konnte. Es war zum aus der Haut Fahren. Und Naos Anwesenheit machte es nicht besser. "Wenn ich fragen darf... Was macht Nao hier?", das Misstrauen des 26-jährigen hatte einfach überwogen. "Nao hat mir geholfen, mich etwas einzuführen. Er ist relativ gut mit allen Angelegenheiten des Dorfes vertraut, und ich weiß seine Hilfe sehr zu schätzen." Tsunade erkannte eindeutig sein Misstrauen, verlor aber keinen weiteren Kommentar dazu. Ihr schwebten wohl andere Dinge im Kopf herum. "Aber habe ich das richtig verstanden? Sasuke wurde bis Heute nicht zum Tathergang verhört?", Unglauben schwang in ihrer Stimme mit. "Nun ja... Das stimmt. Es ist nie zu einer Befragung gekommen, das heißt..." "Ja?" "...nie zu einer dokumentierten. Ich habe einmal versucht, Informationen aus ihm herauszubekommen. Es ist unmöglich. Er ist vollkommen ausgerastet." "Trotzdem hätte man das weiter versuchen sollen, Kakashi! Ich bin offen, ich glaube im Moment nicht daran, dass die Taten miteinander verbunden sind. Aber wenn dem so wäre, hätte man vielleicht schon etwas verhindern können." "Ich weiß. Es ist mein Fehler." Die Hokage seufzte wiederholt, und dieses Mal besonders tief. Das konnte sich noch ziehen. Aber im Moment konnte Kakashi ihr auch nicht weiterhelfen. Jetzt war es ohnehin zu spät, Sasuke war ja weg. Und der Jou-Nin hatte es nur gut gemeint, das wusste sie. "Geh nach Hause und warte dort. Vielleicht kommt er von alleine wieder. Den Rest übernehmen wir." Ihre Tage in Konoha begannen großartig. Die Sonne war bereits untergegangen, und alles, was das Dorf nun noch auf natürliche Weise erhellte, war das fahle Licht des Mondes, der sich vorwitzig hinter einer zerklüfteten Wolkendecke versteckte. Iruka war mittlerweile wieder wach, lag aber nach wie vor auf seinem Bett und sah nach draußen. Der 25-jährige hatte sich auf den Rücken gelegt; die Arme hinter dem Kopf verschränkend musterte er die Straßenlaternen, die ein wenig Licht in seine Welt warfen, und breite helle Schneisen durch sein Zimmer zogen. Motten flogen um die Lampe herum. Er konnte einfach nicht mehr schlafen. Nicht, dass es genug gewesen wäre, was er diesen Nachmittag an Schlaf abbekommen hatte, aber es ging nicht mehr. Kaum war Iruka wachgewesen, war ihm klargeworden, dass er es wieder versäumt hatte, mit Kakashi über die Themen Obito und Maki zu reden. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Angeleuchtet von Schein der Laterne konnte er ausmachen, dass es bereits weit nach zehn Uhr war. Der Braunhaarige wusste nur zu gut, wie viel Stress sein Angebeteter an diesem Tag gehabt hatte, und deswegen spielte er nicht lange mit dem Gedanken ihn anzurufen. Musste das also wieder verschoben werden. Irgendwie nervte ihn das ja, zumal er nicht das Gefühl bekam, alsbald zu dieser gewünschten Konversation zu gelangen. Der Gedanke an Kakashi hatte sogar den Hokage ganz aus seinem Kopf gebannt, was wirklich als positiv anzurechnen war, hatte Iruka damit doch relativ zu kämpfen gehabt. Aber dafür machte ihm nun diese Problematik Sorgen. Er wollte einfach wissen, wie Kakashi zu Maki stand. Denn langsam erhärtete sich in dem Chuu-Nin die anfänglich noch fixe Idee, diese andere Identität komplett anzunehmen, falls er sicher sein konnte, dass er damit definitiv Chancen bei dem Jou-Nin haben würde. Wie genau er diese Entscheidung dann umsetzen würde, konnte er zwar noch nicht sagen, wohl aber, dass er absolut hinter ihr stand. Schon jetzt. Iruka war so unendlich verliebt, dass er bereit war, einen derartig drastischen Schritt irgendwie zu gehen. Und wenn es bedeutete, Kakashi anzulügen. Und wenn es bedeutete, dass Umino Iruka für immer verschwand. Dass er Naruto alleine zurückließ. Naruto... Oh Gott, den Jungen hatte er die letzten Tage ja gar nicht mehr gesehen! Wie ging es ihm wohl? Iruka bekam prompt ein unglaublich schlechtes Gewissen, fühlte er sich dem Jüngeren doch äußerst verbunden. Er seufzte schwer und nahm sich vor, gleich Morgen einmal nach ihm zu schauen und ihm irgendwo eine Schüssel frische Ramen zu besorgen. Nach all den Jahren, durch die er Naruto hinweg begleitet hatte, wusste er nur zu gut, wie es für ihn sein musste, wenn sein alter Lehrer sich so lange nicht bei ihm meldete. Der Mann ließ den Kopf hängen. Sonst war er doch nicht so nachlässig und egozentrisch. Kakashi hatte ihm wirklich den Kopf verdreht. Und wo wir schon bei Kakashi waren... Rehbraune Augen schielten sehnsüchtig zum Telefon. Er wollte seine Stimme hören, jetzt. Nicht gleich, nicht Morgen, nicht die Tage. Jetzt. Ein tiefer, gequälter Seufzer entfuhr ihm. Nein, es ging nicht. Wahrscheinlich schlief der Jou-Nin, oder war noch auf einen Sake hinausgegangen, um sich abzulenken. Da war kein Weg, durch den sie jetzt noch telefonieren konnten. Zudem hatte er Morgen auch Unterricht und hätte es eigentlich vorziehen müssen, sich dafür entsprechend auszuruhen. Irukas Blick verließ das Telefon, blieb jedoch bei seinem Nachttisch hängen. Die Akte lag immer noch dort, schon mehrmals von ihm durchgeblättert, in der naiven Hoffnung, sie würde ihm ein einziges Mal mehr als nur Fakten und Daten liefern. Aber nichts der gleichen war eingetroffen, wie war es auch anders zu erwarten? Der Braunhaarige legte sich etwas entspannter auf die Seite und sah ganz hinaus. Er sollte wirklich wieder schlafen. Der 25-jährige merkte gerade, dass er definitiv nicht mehr schlafen konnte, als das schrille Klingeln seines Telefons ihn aus den Gedanken riss. Hektisch und verwundert über den späten Anruf stand er auf und griff zum Hörer: "...Ja?" "Iruka? Habe ich dich geweckt?", es war eindeutig Kakashis Stimme, die über die Entfernung hinweg zu ihm sprach. Sein Herz machte einen großen Sprung. Der Angesprochene setzte sich mit dem Telefon aufs Bett, wobei er ein breites Lächeln nicht mehr unterdrücken konnte. Er hatte ihn angerufen, er hatte ihn angerufen, erhatteihnan-ge-ruf-en! Eindeutig verliebt wie ein kleines Schulmädchen versuchte der Chuu-Nin, sich zusammenzureißen: "Kakashi-san? Nein, keine Sorge... ich war noch wach." "Noch? Iruka, du hast die Nacht doch kaum geschlafen." "Na ja... ich habe auch geschlafen. Aber... ich kann's jetzt nicht mehr. Geht nicht. Tut mir Leid...", das Letzte, was der Kleinere wollte, war seinem Angebeteten durch solche Lappalien Sorgen zu bereiten. Er bevorzugte es, schnell das Thema zu wechseln. "Kakashi-san... Hast du Sasuke gemeldet?" "Ja, habe ich", kam die irgendwie seltsam klingende Antwort. Kakashi haderte am anderen Ende der Leitung damit, ob er Nao's Anwesenheit anmerken sollte, die ihm nach wie vor nicht gepasst hatte. "Gibt es etwas Neues?", schoss es Iruka heraus, im selben Moment, indem ihm der Gedanke kam, dass das vielleicht der Grund des Anrufes war. "Nein, das nicht...", kurz dominierte nachdenkliche Stille die Leitung, "Wenn ich störe, sag's mir. Ich konnte selber nicht schlafen, und - halt mich für verrückt - wollte mit dir reden." Kakashis breites Grinsen strahlte förmlich durch die Hörer und das verbindende Kabel hindurch, aber Iruka war in diesem Augenblick überaus dankbar dafür, dass sie nicht nebeneinander sitzen mussten. Eine tiefe Röte legte sich auf seine Wangen. Mit ihm hatte er sprechen wollen? Und mit niemandem sonst? Sein Herz sprang erneut in seiner Brust herum. "Uhm... Nein, nein, du störst nicht! Um ehrlich zu sein... ich hatte selber überlegt, anzurufen, aber... es war schon so spät...", brach es frei aus dem Jüngeren heraus. "So? Gibt es denn was bestimmtes?" Eine entscheidende Frage. Sollte er ehrlich antworten? Was überlegte er eigentlich noch herum? Wenn er nicht fragen würde, würde er sich, noch während er im Inbegriff war, aufzulegen, unglaublich über sich selber ärgern. Hatte er die letzten Wochen schon genug Gründe zu gehabt. "Na ja... Um ehrlich zu sein: Ja. Ich wollte deine Stimme hören, aber... Ja, auch etwas bereden. Etwas bestimmtes. Es ist..." Womit fing man da an? Wahrscheinlich war es besser, wenn sie erst eine Weile geredet hatten, und er erst dann Maki zur Ansprache brachte. "...es geht um diese Akte, die du mir gegeben hast." Trotzdem musste man das Thema mit Vorsicht behandeln. Er war sich nach wie vor nicht hundertprozentig sicher darüber, ob dahinter wirklich eine Botschaft gesteckt hatte, doch konnte er Kakashi plötzlich erleichtert aufseufzen hören: "Ich dachte schon, du fragst nie." Zumindest schien er damit einen Volltreffer gelandet zu haben, war ja auch mal nicht schlecht. Aber nun kam es einzig auf den Verlauf der Konversation an. Iruka war sehr gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde. "Wenn es dir um die Akte ging, da sehe ich keine Probleme. Bei ihr ist alles ordnungsgemäß beschriftet, sortiert und hinterlegt worden. Aber ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass es dir um diese Akte ging." Ein undeutbares Schweigen. Dann ein Seufzer: "Richtig." "Was dann? Ich meine... Du redest nie über vergangenes. Du redest nie über dich. Wieso drückst du gerade mir so etwas in die Hand?" "Es kam wieder hoch", war eine tonlose Antwort, die lange auf sich hatte warten lassen. Zum Glück gehörte Iruka zu den Menschen, die überaus schnell schalten konnten. "...du meinst...die Sache mit Obito...wegen der Sache mit Sasuke?" "...genau das. Ich stehe in der Schuld eines Uchiha, Iruka." Irgendwie gefiel dem Jüngeren nicht, wie Kakashi das formulierte. Das klang nicht nach dem Jou-Nin. Das klang nach einer vollkommen anderen Person, der er hier, durch das Telefonat, zum ersten Mal begegnete. Aber was sollte er sagen? Der 26-jährige war um so vieles schlagfertiger wie er. Oder zumindest stoischer, überlegener und dominanter. "Weiß Sasuke davon...?", war deshalb alles, was dem Kleineren passendes einfiel, doch er konnte sich die Antwort schon selber geben. Natürlich nicht. "Natürlich nicht", was hatte er gesagt?, "Aber ich musste es mal loswerden." Iruka lächelte milde. "Das ist wirklich okay, Kakashi-san. Ich uhm...", er brach ab, selber peinlich berührt davon, was er sagen wollte, "...möchte, dass du weißt, dass ich da bin." Der Chuu-Nin lachte verlegen: "Es klingt irgendwie...kitschig. Ich weiß, tut mir leid." "Muss es nicht, Iruka. Halte mich für einen alten Mann, halte mich für stur, einen komischen Kauz oder für einen Perversling. Tut trotzdem gut, das zu hören." Im Grunde wusste der Ältere bereits, dass Iruka da war. Dass er, seitdem Naruto sie verband, eigentlich immer irgendwie da gewesen war. Genau deshalb hatte er die Akte noch einmal herausgekramt. Er wäre nicht in der Lage gewesen, die Geschehnisse von damals erneut selbstständig zu erzählen oder anzuschneiden, aber er hatte den unendlichen Drang in sich verspürt, endlich die Mauer des absoluten Schweigens zu brechen. Sasuke hatte alles in ihm aufgewirbelt, was sich an neuen Erinnerungen, Pflichten, Erfahrungen und Kontakte im Laufe der Jahre über dieses Ereignis gelegt hatte wie zäher Schlamm. Und so war dies die beste Möglichkeit gewesen, die ihm geblieben war - und er war Iruka mehr als dankbar dafür, dass er ihn so, ohne Worte, verstand. Irgendwie fühlte er sich ihm von Tag zu Tag mehr verbunden. "Das...uhm...freut mich...", meldete sich Iruka leise aber heraus hörbar lächelnd wieder, "Wenn du darüber reden willst, sprich es einfach an. Und ich höre dann zu. Egal wann, okay?" "...du bist ein Stück Gold wert, Iruka." Prompt wurde der Angesprochene wieder rot. Musste Kakashi so charmant sein? Aber gut, nun hieß es, seine Asse gekonnt auszuspielen. Die wirklich entscheidende Frage stand an. "Sag das nicht. Ich habe noch eine Frage. Wer ist denn diese Maki, nach der du mich gefragt hast?" Bloß unauffällig bleiben. Nichts anmerken lassen. "Wieso fragst du?" "Es ging mir nicht aus dem Kopf. Ist irgendetwas passiert, dass du nach so einer Person fragen musst?" "Mhh... Kann sein, dass ich das Mädel nett finde", man konnte das Grinsen des Hellhaarigen zum wiederholten Male förmlich aus dem Hörer schauen sehen. Nett also? So, wie Kakashi das sagte, klang es... Ausbaufähig, aber viel versprechend. "Aber wieso fragst du? Du hast sie doch einmal selber gesehen." Wie bitte sollte das gehen? "Was? Ich... erinnere mich nicht, tut mir leid." "Wo ich dir die Akte gegeben habe, hattest du einen Zettel von ihr dabei." Oh verdammt, er hatte ja Recht! Das hatte er vollkommen vergessen... Ganz ruhig, ganz ruhig. "A-ach ja. Stimmt... Aber ich erinnere mich nicht mehr so... Chuu-Nin, soll sie sein, sagtest du? Nie gesehen, aber du weißt ja, ich bin ein Workaholic und na ja... Dann ist sie vielleicht im Außendienst tätig?" Irgendwie hatte Iruka das starke Gefühl, dass es besser sei, das Gespräch schnell zu beenden, bevor er sich noch in Unstimmigkeiten verfing. "Wenn du willst, höre ich mich wirklich um. ...Was, schon so spät? Ich glaube, ich sollte mich doch hinlegen, Kakashi-san... Ich muss Morgen früh raus." "Du willst arbeiten, nach deinem heutigen Zustand?", irgendwie bekam er kein schnelles Ende zu Stande, so. Mist aber auch, wieso musste man sich gerade jetzt um sein Wohlergehen sorgen? "Mir geht es dank dir schon viel besser, wirklich. Ich brauche nur genügend Schlaf. Danke noch mal, Kakashi-san. Gute Nacht!" Bevor das Ganze zu einer endlosen Verabschiedung mutierte, legte Iruka lieber hastig auf. Das war zwar auch nicht das Optimum - nun hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er seinen Schwarm praktisch abgewürgt und weggedrückt hatte. Nur was wäre ihm anderes übrig geblieben? Er legte das Telefon weg und drehte sich wieder auf den Rücken, die Decke anstarrend. Hatte er eigentlich für sich erwähnt, dass in letzter Zeit alles schief lief? Über diesem Gedanken, und über der Suche nach Problemlösungen, schlief der 25-jährige nach einiger Zeit mehr oder weniger ruhig ein. Nur noch die Motten tanzten weiter im Schein der Laterne, aus deren Schatten ganz gemächlich eine Gestalt heraustrat, die den Schlafenden bis zu eben dieser Sekunde unbemerkt beobachtet hatte. Ein Grinsen umspielte ihre Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)