And all that could have been von nEdEn (Uchihacest. [ItaSasu] | KakaIru) ================================================================================ Kapitel 28: The Outsider ------------------------ So mit etwas klausurverschuldeter Verspätung kommt also endlich Teil 28. Noch 10 Kapiel, Leute. Wenn diese FF auf Animexx abgeschlossen ist, werde ich schon auf dem besten Wege an die Düsseldorfer Uni sein - sollte alles klappen... Kann also auch in Zukunft sein, dass Kapitel sich verspätigen - Abschluss geht vor, das versteht ihr ja sicher Noch etwas anderes... Gut, den Spruch werdet ihr sicher schon kennen, aber langsam wundere auch ich mich, dass ich bei fast 200 Mexxlern auf der Favoritenliste stehe - aber nicht mal von einem Zehntel Feedback bekomme. Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn der ein oder andere vielleicht etwas kommentarfaulere Mensch eine kurze Resonanz dalassen würde. Immerhin hängt an dieser Geschichte wirklich viel Herzblut ♥ So, nichtsdesto trotz: Viel Spaß beim Lesen! The Outsider Es war nun annähernd einen ganzen Tag her, dass Sasuke sich in Itachis Gegenwart aufhalten musste. Eigentlich, so hatte er gedacht, wäre er niemals wieder dazu in der Lage, sich in der Anwesenheit seines Bruders auch nur ansatzweise zu entspannen. Das war die Theorie für ihn immer gewesen, und im Grunde war er nicht wirklich davon ausgegangen, dass es realistisch war, eine solche Situation einmal in der Praxis durchleben zu müssen. Aber der 12-jährige sah sich eines besseren belehrt. Er lag nach wie vor - und zu seinem eigenen Erstaunen aus freien Stücken heraus - ruhig in seiner Ecke. Unter Itachis Mantel. Dieser verströmte einen unglaublich benebelnden, angenehmen Geruch, gegen den Sasuke sich nur schwerlich zur Wehr setzen konnte. Dazu fühlte er sich in erster Linie einfach zu ausgelaugt, auch, wenn die marternden Kopfschmerzen nach einem erholsamen Schlaf den Rückzug angetreten hatten. Und genau diesem hatte er es wohl auch zu verdanken, dass er sich trotz seines reduzierten Chakras auf die ein oder andere Art deutlich besser fühlte. Irgendwie. Trotz des harten Untergrundes, der fremden Umgebung, sogar Itachi zum Trotz. Dennoch wollte er weg. Am Liebsten jetzt und sofort. Denn dem 12-jährigen behagte es überhaupt nicht, dass er sich so resignierend verhielt, angesichts des Mannes, dessen Leben zu nehmen er sich geschworen hatte. Natürlich war es sehr gut, dass er langsam einschätzen konnte, wie es um seine wirkliche Stärke stand. Dass er nicht, von Hass besessen, auf Itachi zurannte wie ein Berserker, obwohl sich ihre Stärke deutlich genug unterschied. Aber war das hier deswegen okay? Der Jugendliche hatte die Augen halbwegs entspannt geschlossen und sich auf die Seite gerollt, mit dem Gesicht zur Wand hin, hatte sich etwas in den Mantel hineingerollt und versuchte, zu klaren Gedanken zu kommen. Er musste sich eingestehen, dass er nicht an der Tatsache vorbeisehen konnte, dass er Ruhe gefunden hatte - zu seinem eigenen Bedauern und der Verwunderung, dass es sich genau um die Art von 'Ruhe' handelte, nach der er sich die letzten Wochen gesehnt hatte. Die ihn auch innerlich ergriff. Wenn er es so betrachtete, musste er keine klaren Gedanken fassen, denn sie waren alle da, geordnet, greifbar, logisch. Der Schwarzhaarige begriff, wie und was er zu tun hatte, damit er seinen Lebenstrott wieder aufnehmen und vielleicht sogar optimieren konnte. Es waren allesamt kleine Dinge, aber die Erkenntnis alleine, dass er es geschafft hatte, auf sie zu kommen, erfüllte ihn mit einem guten Gefühl. Sasuke musste mit seinem Team reden. Dringend. Naruto und Sakura waren es doch, die ihn die letzten Jahre wirklich angetrieben und vorangebracht hatten. Und festgesteckt war er erst gewesen, als er sich wegen der Vergewaltigung abgeschottet hatte. Wieso war ihm das vorher nicht erkenntlich gewesen? Gut, Naruto hatte seine Fehler, Sakura auch ihre. Aber hatte er selber die nicht auch? Der Jugendliche beschloss für sich, dass es besser war, bis zu einem bestimmten Punkt mit seinem Team weiterzumachen. Irgendwann würde er gehen. Irgendwann, wenn er stark genug war, um... ...Itachi! Er fuhr innerlich zusammen. Wie weggetreten musste er denn sein, dass er hier herum lag und seelenruhig sein Leben überdachte, während der zentrale - negative - Aspekt davon direkt hinter ihm war? Aber hatte er das nicht schon gehabt? Er war gerade einfach nicht in der Lage, mehr zu tun. Er konnte nur herumliegen. Der Ge-Nin unterdrückte ein Seufzen darüber, zu was er die Kraft hatte, und versuchte für sich Alternativen zu finden. Irgendwie... War es komisch, würde er einfach irgendwann gehen, nur um Itachi vielleicht bei ihrem nächsten Treffen zu töten. Wer sagte ihm denn, dass es nicht immer so laufen würde? Der Gedanke war ernüchternd, und mit ihm kam die Frage, wieso er auf einmal so resignierte. Sasuke war davon ausgegangen, dass sein Hass bei weitem stark genug war, um für immer in ihm zu existieren. Aber im Augenblick tat er es nicht - nicht in der Form, in der er es zuvor getan hatte. Nicht, dass er nun mit seinem Bruder sympathisierte - genau genommen hatten die beiden nicht wirklich miteinander geredet, sich gegenseitig kaum beachtet. Aber diese Ruhe, die der Ältere ausstrahlte... Es war die gleiche Ruhe, die Sasukes Mitte in Kindertagen ausgemacht hatte. Der Schwarzhaarige öffnete seine tiefen, dunklen Augen wieder, und starrte ziellos auf die felsige Wand vor sich. Diese Erkenntnis gefiel ihm nicht, ganz und gar nicht. Es hatte ihm egal zu sein, ob Itachi die Ruhe vermittelte, nach der er sich sehnte. Es war nicht mehr relevant. Das musste ihm doch wohl klar sein. Itachi würde gehen, verschwinden, und Sasuke würde eines Tages nichts anderes machen. So war es schon immer zwischen ihnen gewesen. So war sein Weg gewählt. Rache erforderte keine Ruhe, nur Geduld. Und die bewies er doch hier gerade vorzüglich. Wieso nicht diese Gelegenheit noch anderweitig nutzen? Der 12-jährige beschloss für sich, dass es doch überaus vorteilhaft war, eine Zeit lang die Nähe des anderen Mannes zuzulassen. Das erste Mal seit Stunden schielte Sasuke ganz langsam und versucht, möglichst unauffällig damit zu verbleiben, nach hinten. Er konnte nicht unterdrücken, dass ein kurzer, überraschter Ausdruck in seinem Blick aufglomm. Itachi saß seit längerem wieder neben der Öffnung in der Wand, aber er sah nicht - wie erwartet - hinaus. Nein, er schaute selber zu seinem Bruder herüber. Beobachtete ihn ganz offensichtlich auch. Und damit hatte der Kleinere nicht gerechnet. Itachi hatte ihn nie wirklich beachtet. Damals schon nicht, und danach erst recht nicht. Allerdings - wenn er so rein gar kein Interesse an ihm hegte, wäre es nicht einfacher gewesen, ihn im Wald zu lassen? Oder ihn direkt mitsamt dem restlichen Clan zu töten? Irgendwie wollte er wissen, was der Grund war, was im Kopf des Älteren vor sich ging, was er mit seinem undeutbaren Verhalten bezweckte. Es musste doch irgendeine Antwort auf diese Fragen geben. Sasuke musterte sein Gegenüber, wobei er das verstohlene Herüberschielen aufgab und den Kopf leicht zur Seite drehte. War ja nun auch egal. Itachi hockte vollkommen gelassen auf dem Boden und rührte sich kaum. Alles, was sich wirklich an ihm bewegte, war sein Brustkorb, der sich langsam hoch und nieder senkte. Dafür wirkte aber selbst diese Bewegung bei ihm außerordentlich elegant und perfekt. Der Ge-Nin zweifelte an, dass es möglich war, einen makelloseren Menschen anzutreffen, zumindest, was das Äußere betraf. Irgendwie war da etwas attraktives in den schlanken, femininen Zügen. Die beiden Brüder sahen sich eine stillschweigende Zeit aufmerksam an, und keiner wagte es, den anderen auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Hätte man die Szenerie von außen betrachtet, wäre der Verdacht schnell nahegekommen, dass die zwei Jugendlichen etwas sehr inniges verband - allerdings im positiven Sinne. Doch davon merkte keiner der Uchiha etwas, zu sehr waren sie mit sich selber beschäftigt. Zu Sasukes Verwundern war es der andere, der die Stille durch den ungewollt angenehmen Klang seiner Stimme zerschnitt. "...du bist also wach", stellte Itachi mit gleichmäßigem Ton fest, bevor eine Kunstpause folgte, "...Durst?" Durst?, wiederholte der Angesprochene daraufhin die Frage in seinem Kopf. So kannte er Itachi einfach nicht. Dieses Verhalten war... auf eine überaus schöne Art nicht zu aufdringlich, aber fürsorglich. Der 12-jährige erschrak über den Inhalt seiner eigenen Gedanken. Angenehm? Itachi? Niemals wieder für ihn. Wie sollte er also reagieren? Zum Einen wollte er die unfassbare Freundlichkeit des 17-jährigen nicht annehmen, zum Anderen wollte er sie - und er wollte sie nicht ablehnen. Wollte er sie? Das Knäuel in seinem Kopf verknotete sich wieder. Woher kam den bitte diese Wende in ihm? Es ging um den Mörder seiner Familie, den Mann, den er zu töten wünschte. Allerdings... Eine Tatsache war unleugbar. Itachi war der Mörder seines Clans. Aber er war gleichzeitig auch alles, was von seinem Clan übrig geblieben war. Was Sasuke anging, so war er Himmel und Hölle für ihn. Aber wahrscheinlich hatte er sich ohnehin schon dafür entschieden, den Pfad hinab zu gehen. Oder? "Und wenn?", kam nach ein paar Minuten endlich die einzige Reaktion, die Sasuke angemessen erschien. Er wusste nicht genug über Itachi, das ging ihm auf. Wenn man jemanden besiegen wollte, der stärker war als man selber, dann musste man ihm geistig überlegen sein. Zumindest daran konnte er ja nun arbeiten, auch wenn der Schwarzhaarige sich immer mehr eingestehen musste, dass er für einen Augenblick lieber ohne diese inneren Zwänge leben wollte. Doch das verbot er sich direkt, als der Impuls in ihm kam. "...habe ich Tee", mit diesen knappen Worten hielt der 17-jährige eine kleine Flasche hin. Wahrscheinlich war er gut vorbereitet auf seine Reisen und führte aus diesem Anlass weitaus mehr als einen der Wasserbehälter mit sich, doch wo er sie verstaute blieb dem Jüngeren ein Rätsel. Sei es drum. Er richtete sich auf, ohne die Augen von dem Nuke-Nin abzusenken. Vielleicht war das hier ein Test, eine Prüfung - oder ein makaberes Katz-und-Maus-Spiel. Doch bevor Sasuke noch weiter hätte reagieren können, erhob sich der Größere bereits von alleine und ging auf ihn zu, die Flasche mit sich führend: "Du siehst besser aus." Das führte wohl so zu nichts mehr. Der jüngere Uchiha beschloss, endlich angemessen zu reagieren. "Was willst du von mir, Mistkerl?" Zu seiner Überrumpelung und als Ersatzantwort hielt Itachi ihm ruhig die Flasche hin. Sasuke sah mürrisch auf: "Das meine ich nicht. Und du weißt es." Itachi hockte sich neben ihn, wobei er den Gegenstand vor dem Kleineren abstellte: "Mag sein." Seine Augen verrieten keine Gefühlsregung, und es war, als würde der 17-jährige alle äußeren Einflüsse an sich abprallen lassen. Nichts kam in ihn herein - und nichts kam heraus. Sasuke ignorierte das Angebot zu trinken vorerst. Er hatte gerade keine Ruhe dazu: "Was machst du hier?" "Nichts. Nichts, was dich anginge." "Und was mache ich hier, verdammt?" "Lass die Ausdrücke, Sasuke. Sie ändern nichts." Wieso auf einmal diese Belehrung? Wieder folgte ein Kunstpause, oder zumindest etwas, was Sasuke als solche einstufte, bevor der andere weiterredete. "Ich sagte es schon. Ich wollte mich nur überzeugen, dass das Gerücht wahr ist." Irgendwie war es mehr als sonderbar, wie sie hier gerade miteinander reden konnten... Nicht, dass Itachi sich verständlich ausdrücken würde, aber es war doch ruhig, entspannt. Kein Hass, keine Ablehnung - auf keiner Seite. "Was bringt es dir denn?", der Angesprochene sah beschämt den Boden an. Bereits bei dem Ansatz der Erwähnung des Vorfalles zog sich in ihm alles zusammen. "Blutsbande verbinden ein Leben lang, Sasuke." Was wollte er damit implizieren? Dass es doch einen Teil in Itachi gab, der nicht vollkommen in seiner eigenen Welt zu leben schien. Sasuke griff doch zur Flasche und trank einige hastige, große Schlucke, ehe sein Kopf sich wieder zu melden begann. Vielleicht war dies die einzige und letzte Gelegenheit, dem Mann, den er töten würde, noch ein paar Fragen zu stellen. Und nun war das auch egal. "Also denkst du an mich?", wollte der Kleinere geradeheraus wissen, wobei ihm im selben Augenblick nicht klar war, wieso er gerade das nachharkte. "Ja." Mehr Antwort konnte er wohl nicht erwarten. Aber... Irgendwie hätte er das nicht erwartet. Dieses 'ja' kam so überaus zögerfrei und schnell, dass es sich in das Gedächtnis des 12-jährigen brannte. Blutsbande... Damit kam auch die Idee wieder hoch, dass Itachi eine absolut ambivalente Rolle in Sasukes Leben einnahm - er war der Mörder seiner Familie, der gerichtet werden musste, und gleichzeitig war er seine Familie, für die er richten wollte. War Itachi damit also Opfer und Täter? Wahrscheinlich war es nicht legitim, es so zu sagen, denn er hatte wohl aufgehört, ein Uchiha zu sein, als er den Clan hingerichtet hatte. Aber wieso sprach ausgerechnet er dann jetzt von Blutsbanden? Der Ge-Nin stellte die halbleere Flasche vor seinen Bruder und reichte ihm seinen Mantel. Unruhe kam in ihm auf. Er hatte zu hassen, er hatte dafür zu leben - und keinen netten Kaffeeklatsch zu veranstalten. Sein Blick wanderte wieder auf den Boden. Ja, er fühlte sich gerade endlich noch einmal annehmbar. Vielleicht sogar gut, wenn er ganz ehrlich war. Musste er auch das für Rache aufgeben? Es waren viele Opfer, die er den Toten brachte... Seltsam, dass sie erst jetzt einen solchen Moment hatten, der sich wirklich gut anfühlte... Nach all den Jahren, in denen es angebrachter gewesen wäre. Er musterte seinen Bruder, wobei er eine Spur Nachdenklichkeit in seinem Gesichtsausdruck nicht verbergen konnte, obwohl der Schwarzhaarige lieber ebenso emotionslos gewirkt hätte. Der Ältere schaute zurück - und dabei lag Aufmerksamkeit in seinem Blick. Ein unbekanntes Gefühl kroch in Sasuke auf, und obwohl er vorgehabt hatte, noch länger den Musternden zu machen, wand er seinen Blick wieder ab. Der Moment war schön und gut - aber konnte er es jetzt so annehmen, ohne, dass sich am Ende etwas veränderte? Viel für Menschen hatte er eigentlich nicht übrig. Wahrscheinlich war die innere Verwirrung also nur temporär. Etwas anderes, als darauf zu hoffen, konnte er nicht tun. Würde er nachfragen, wie lange er noch zu bleiben hatte, und ob er letztendlich einfach gehen konnte, käme unter Garantie keine sinnvolle Antwort. Also musste er erneut seine Geduld unter Beweis stellen und warten. Von seitens seines Bruders kam jedenfalls nichts mehr - der 17-jährige ergriff irgendwann seinen Mantel und die Flasche, richtete seine Anziehsachen wieder her, schob den Wasserbehälter weg und erhob sich stumm, um zurück zu der Öffnung in der Wand zu kehren. Was auch immer er da observierte... Danach folgte vorerst nichts mehr. Nur anhaltende Stille, schwellendes Schweigen und die verbleibende Unruhe in Sasuke, dem aufging, dass er ein positives - um nicht zu sagen äußerst positives Gefühl mit seinem Bruder zu verbinden begann. Der Hass in sich konzentrierte sich deshalb vorläufig auf den Jugendlichen selber, der sich für zu schwach hielt, um standhaft zu bleiben. Er war doch eine Schande für seinen Clan. Über diesen vernichtenden Gedanken die Zeit vergessend verflog der Tat relativ schnell. Erst, als die Tür auf einmal aufging, wurde Sasuke aus seiner Lethargie gerissen. Er sah auf, um zu erkennen, dass der von Itachi als Kisame betitelte Mann zurückgekehrt war. "Itachi-san...", der Blauhaarige richtete sich ohne Umschweife an seinen Partner, "Es ist, wie befürchtet. ANBU-Einheiten untersuchen die gesamte Gegend." ANBU-Einheiten? Darauf konnte der Zuhörer sich keinen Reim machen. Welchen Anlass gab es für die ANBU, derart auszuschweifen? Wegen seinem Verschwinden konnte es wohl kaum sein. Sicher, realistisch war, dass Kakashi einen Suchtrupp nach dem plötzlich Fehlenden geschickt hatte. Aber da reichte auch eine Einheit. Jedenfalls reagierte sein angesprochener Bruder lediglich mit einem Nicken darauf. "Wir sollten besondere Vorsicht walten lassen, Itachi-san", Kisame streckte sich leicht, ehe er sich neben dem Kleineren niederließ und zu Sasuke nickte, "Ihr habt doch alles, was Ihr von dem Kurzen wolltet, oder nicht?" Irgendwie passte es dem erwähnten Jugendlichen nicht, wie der Nuke-Nin seine Anwesenheit umschrieben, aber den Elan dazu, sich einzumischen, fand er auch nicht recht. Jedenfalls kam erneut nur ein Nicken. Der Ältere schielte zu dem 12-jährigen: "...geh." Diese Anweisung war so absurd, dass es kurz dauerte, bis der Angesprochene sie verstand. Er war von zwei rechtlich gesuchten Shinobi gefangen gehalten worden, die Sache und das Verhalten mit und von Itachi musste er nicht mehr erwähnen. Das grenzte an puren Leichtsinn, gekrönt von einem Hauch Unzurechnungsfähigkeit. Sasuke beobachtete die beiden skeptisch. Hatten sie keine Angst, dass er sie verraten würde? Offensichtlich nicht, denn man schien nur darauf zu warten, dass der anscheinend überflüssig gewordene Jugendliche verschwand. Resignierend erhob er sich also. Genauer betrachtet mussten sie sich keine Gedanken darum machen, ihn wegzuschicken. Es lag auch nicht in seinem Interesse, Itachi an die ANBU auszuliefern. Bekäme Konoha ihn in die Hände, dann hieß es für den 17-jährigen vielleicht lebenslange Sicherheitsverwarnung. Zwar hegte Sasuke gerade weniger Hass als gewohnt, aber bevor man diesen Mann einsperren würde, wollte er die Rache doch selber in die Hand nehmen. Bei der Tür angekommen blieb er kurz stehen und schaute zu den zwei Akatsukimitgliedern. Ob man diese beiden bald wiedersehen würde...? Der Schwarzhaarige beließ es lieber dabei, öffnete die schwere Tür und trat heraus auf einen wenig beleuchteten Flur. Neue Probleme und Herausforderungen stellten sich ihm. Wo war er - und wie kam er dort weg? Er tat also das, was am naheliegendsten war - dem Weg folgen, bis er etwas erkennen konnte, dass nach Ausgang wirkte. Die Hände dabei an die kalte Wand gelehnt, um sich in der Dunkelheit etwas Halt zu verschaffen, gelang ihm das Vorwärtskommen tatsächlich relativ passabel. Nach guten zwei Minuten endetet der Flur, abgegrenzt durch eine weitere Tür. Er drückte sie auf - und hielt sich im selben Moment einen Arm vor die Augen. Gleißendes Sonnenlicht blendete ihn. Es musste ein wunderbarer Sommertag sein, der sich draußen abspielte. Sasuke kniff die Augen zusammen und versuchte, während er sich an die Helligkeit gewöhnte, auszumachen, wo er war. Vor ihm, im Tal, lag Konoha-gakure. Er hatte also einen Abstieg vor sich... Wo aber war er dann? Sein Blick wanderte nach oben, wobei er erkennen musste, dass man ihn tatsächlich im Inneren des Hokagefelsens festgehalten hatte. Unverkennbar. Nicht weit von dem Kopf des Nidaime, bei dem er sich seinen Einschätzungen nach aufhalten musste, war die Plattform, die zum Verwaltungs- und Hokagegebäude führte. Mit einem Mal fühlte er sich seltsam übermannt... Genug Panorama, er musste in ein richtiges Bett, denn nach wie vor war das ausgelaugte Gefühl nicht aus ihm gewichen. Die Gedanken bereits wieder abdriftend machte Sasuke sich nachdenklich auf den Weg nach unten. Er zog es noch einen kurzen Moment in Erwägung, doch jemandem zu sagen, wer sich in Konoha aufhielt. verwarf die Idee bei seinem Abstieg aber vollends. Wem hätte er sich auch öffnen wollen oder können? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)