And all that could have been von nEdEn (Uchihacest. [ItaSasu] | KakaIru) ================================================================================ Kapitel 32: Conversation under a sinking sun -------------------------------------------- Ursprünglich wollte ich dieses Wochenende ja eigentlich gar nicht auf Mexx gehen - ich wurde damit beehrt, nächste Woche gleich zwei Vorabiklausuren zu schreiben. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass letzte Woche ja auch nichts von mir kam, habe ich mich dann doch noch spontan umentschieden. Nehmt es als Anlass zur Freude, ich begebe mich mal wieder an meine Biounterlagen - gepriesen sei das Abitur =___= Paukerischer Gruß! Conversation under a sinking sun Der Angesprochene reagierte nicht; Weder damit, dass er sich umdrehte, noch damit, dass er irgendeine andere Form der Reaktion auf Sasuke zeigte. Also war sein Interesse doch nicht so hoch... Der Jugendliche schluckte den seltsam unangenehmen Gedanken herunter. Stattdessen trat er näher heran. Dies war zwar unglaublich leichtsinnig und riskant, doch in diesem Augenblick waren die Gefahren nebensächlich. Sollte er doch willkürlich handeln, bitte. Hauptsache, er handelte einfach irgendwie. Irgendeine Reaktion... "Was machst du hier?", knurrte Sasuke, während er sich neben seinen Bruder stellte, seinen eigenen Blick ebenfalls auf den Horizont gerichtet. Er hielt es für besser, seinen makellosen Nebenmann nicht anzusehen. Auch über diese Frage schwieg sich Itachi eine lange Zeit aus. Sasuke bekam das Gefühl, dass die Sprache des Älteren nicht aus Worten bestand. Vielleicht kam er besser mit den 17-jährigen klar, wenn er versuchte, anders zu kommunizieren. Also stimmte der Kleinere in das Schweigen ein. Es passte ihm nicht, dass er sich Itachis Spielregeln unterwarf, aber wenn anders kein Herankommen an ihn möglich war, so nahm er es eben in Kauf. Vor ihnen erstreckte sich der Bach. Von der Brücke aus hatte man überhaupt einen wunderbaren Blick über den Garten. Die letzten Sonnenstrahlen spiegelten sich auf der Oberfläche des Wassers wieder, tauchten das ehemalige transparente Blau in ein orangefarbenes Feuer. Sasuke stützte die Arme auf dem Geländer ab. Wäre ihre Beziehung nicht von Hass getrübt, wäre es ein wunderschöner Abend geworden. "...gute Frage...", drang es plötzlich in sein Ohr. Er erlaubte es sich, doch ganz kurz zu dem Älteren hoch zu schielen. Dieser starrte nur gedankenverloren geradeaus. "Die ANBU ist überall. Du bist ein Idiot, wenn du keinen Grund hast." "Bin ich das nicht auch so?" Gut, da war aus Sasuke's Sicht natürlich etwas wahres dran, aber... "Du bist ein Mistkerl. Aber leider zu intelligent, um ein Idiot zu sein." War schon einmal angemerkt worden, dass er objektiv veranlagt war? Der Blick des Jüngeren wandte sich wieder dem Farbenspiel im Wasser zu. Ein paar Fische wären schön gewesen, das hatte er sich schon immer gedacht. Als kleines Kind hatte diese Bemerkung niemand für voll genommen. Als Sasuke alleine zurückgeblieben war, hatte er feststellen müssen, dass er nicht die Kraft hatte, sich um andere Lebewesen zu kümmern - egal, wie leer sein Anwesen damit auch geworden war. Der Bach wirkte auf ihn optisch schön, nach außen hin komplett. Aber in ihm fehlte das Leben. Was für eine Verschwendung... Er hasste es, etwas bereuen zu müssen. "...was willst du dann hier?", versuchte er es irgendwann noch einmal, ohne, dass der Ge-Nin hätte sagen können, wieso sie überhaupt redeten. Sie hätten beide nicht hier sein dürfen, zusammen. Es war zu sehr wie früher. "Nostalgie? Vielleicht..." "Die Person, die das hier zerstört hat, bist du. Wie kannst du da von Nostalgie sprechen!?", irgendwie machte ihn diese Aussage schlicht aggressiv. "...es trifft auch nicht ganz den Kern." Kern? Welchen Kern? Sasuke schielte fragend zur Seite: "...?" "Die Nostalgie, dich zu sehen." "Tss. Du hast mich neulich lange genug festgehalten, um mich zu sehen, Mistkerl." Die Worte, die er hörte, klangen wie eine einzige, endlose Heuchelei. Und doch wünschte Sasuke tief in sich drin, dass etwas wahres an ihnen dran war. "Du musst es nicht verstehen, Sasuke. Oder mich. Das ist nicht mehr wichtig." "Stimmt. Eines Tages bin ich dein Ende. So, wie du unseres warst." "Sei nicht so stur, Sasuke. Du lebst noch. Und das hat Gründe." Das Gespräch entwickelte sich in Richtungen, die Sasuke gar nicht gefielen. Sein Hass loderte wieder auf, doch es passte ihm nicht mehr, unerklärlicher Weise. Deswegen zog er es vor, dieses Mal derjenige zu sein, der schwieg. Man konnte nicht in Itachis Kopf hineinsehen, es war unmöglich. Der Ge-Nin spürte, dass er irgendeinen Grund in sich verbarg, aber er konnte ihn nicht erfassen. Und jeder Grund, den er nicht kannte, war kein Grund. Und somit doch die pure Willkür. Wie lange würde es dauern, bis er Itachi überwinden konnte, in seiner Welt? Die Sonne sank langsam, ganz langsam tiefer. Doch Kakashis Worte hatte er ohnehin schon wieder vergessen. Wenn er die ganze Nacht mit Itachi hier stehen müsste, er würde es tun. Der 12-jährige würde nicht vor ihm wegrennen. Er wollte nicht der erste sein, der ging. Außerdem ging die Ruhe des Älteren wieder auf ihn über. So hatte er Zeit, klar über alles nachzudenken. Itachi war immer schon die Person gewesen, die den wichtigsten, größten Teil Sasukes Leben ausmachte. Da waren Bewunderung, Liebe... ...gewesen. Lange, bevor es so gekommen war. Er schielte wieder zur Seite, obwohl er es eigentlich hatte unterdrücken wollen. Itachi war ihm mehr als nur ebenbürtig. Er war ihm überlegen. Alleine das machte schon wieder einen gewissen Reiz aus. Und sein Körper... So dünn, und doch war so viel endlose Kraft darin gelagert. Es war unglaublich. Wohin waren ihre gemeinsamen Tage verschwunden? Der Jugendliche schloss bitter die Augen. Er lebte für, aber auch in der Vergangenheit. War das sein Problem? Wenn er zurückgehen könnte... Wenn er zurückkehren könnte, er würde es tun, egal, wie hoch der Preis war. Aber Tote blieben Tote, keine Rache und kein Preis auf Erden konnten daran etwas ändern. Vielleicht hatten sie nur diesen gemeinsamen Moment in zweisamer Stille. Vielleicht war das das Letzte. Aber etwas in Sasuke reagierte bei diesem Gedanken. Ihm wurde klar, dass es nicht das war, was er wollte. Er wollte seine Rache, aber musste er deswegen das letzte Bisschen seiner Familie aufgeben? Die Ambivalenz zeigte sich erneut - er musste seinen Clan töten, für seinen Clan. Ein tiefes, bedrücktes Seufzen entfuhr ihm. "...quäl dich nicht mit mir, Sasuke. Da ist mehr für dich", sagte Itachi daraufhin ruhig und beruhigend. "Vergiss es. Du bist alles. Die Umstände und Gründe haben sich geändert, aber das ist die Wahrheit", nun war es heraus. Sasuke konnte selber nicht fassen, dass er es so gesagt hatte, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr erkannte er, dass es so war. Als er jung war, hatte er dafür gelebt, an Itachi heranzureichen. Jetzt lebte er dafür, an Itachi heranzureichen. "Wir sind für uns beide wichtig... Das ist das Band, was uns verbindet." Also war das Interesse an ihm wirklich echt? War das, was er zuvor gesagt hatte, die Wahrheit? Konnte Sasuke dem glauben? Er wollte es. Mehr, als immer und immer wieder skeptisch und misstrauisch zu sein. "...vielleicht hast du Recht...", hatte er nicht immer nach Itachi gestrebt? Es war das einzige und tiefste Band, dass er jemals wirklich geschmiedet hatte. Und kein Hass und keine Distanz hatten es zerfressen. "Ich habe getan, was ich getan habe. Nichts wird es ändern." Keine emotionalen Ausmalungen, kein Schönreden, keine Gründe... Einfach nur die pure Wahrheit. Ein bisschen Ernüchterung tat gut. "Ja." "Weder ich noch du werden sich ändern. Wir sind, was wir sind. Einzigartige, verbundene, getrennte - gesegnete und verfluchte Geschwister." Die Sonne verschwand letztendlich komplett hinter dem Dach des Anwesens, die Brüder alleine lassend. "Wenn du feststellst, dass du damit leben kannst - lass von den Toten los. Es ist, wie es ist. Klammere dich nicht an Vergangenes. Das ist deine Schwäche." Loslassen? Von seiner Familie? Die Rache zerfraß ihn, war wie eine unendlich bleierne Last für ihn, aber diesen Gedanken hätte er niemals zu fassen gewagt. Doch die Dinge änderten sich ja schließlich auch. "Vielleicht..." "Denk darüber nach." Die Beiden schwiegen sich erneut an, aber Sasuke nahm sich vor, diesen Hinweis zu nutzen. Er hatte kein Interesse daran, Versprechen an seinen Clan zu brechen, aber... Darüber nachzudenken war keine Schande. Er sah zu dem Anwesen herüber, und ihm wurde klar, wieso er hierher gekommen war. Bevor Kakashi die ANBU nach ihm suchen ließ - es kam ihm wieder hoch, was sein Sensei gesagt hatte - wäre es wahrscheinlich besser, zurückzukehren. Also musste er doch zuerst gehen. Der Jugendliche stieß sich vom Geländer ab: "Ich bin übermorgen auf dem Fest." Er wusste selber nicht genau, wieso er das gesagt hatte. Aber sei es drum. Itachi würde so oder so nicht auftauchen. Der 12-jährige ging langsam und nachdenklich den Weg hinab zu dem familiären Gebäude, einen auf seinem Platz verharrenden Itachi hinter sich lassend. Der nächste Tag verlief unglaublich ereignislos. Sasuke hatte sich in Kakashis Zimmer verschlossen und war nicht mehr herauszubekommen. Der Jou-Nin hatte ihn lieber gelassen. Er würde sich darum kümmern, dass es mit dem Team wieder bergauf ging, sobald die Unruhe in Konoha sich gelegt und zumindest das Fest vorübergegangen war. In der Zwischenzeit hatte er ja noch andere Sorgen... Welche Yukata stand ihm denn am Besten? Eigentlich war er ja nicht so eitel. Das war bei den einheitlichen Uniformen auch etwas schwierig, aber wenn er schon an solchen Kleiderzwang gebunden war, wollte er wenigstens einmal im Jahr etwas eigenes tragen. Auch, wenn die Auswahl seines Schrankes nicht allzu groß war, brauchte er einige Zeit, bis er sich letztendlich doch dafür entschied, eine azurfarbene Yukata mit orange-rotem Muster zu wählen. Er schälte sich in das Kleidungsstück, den Blick auf die Uhr gerichtet. Die Zeiger zeigten kurz nach fünf, er musste bald losgehen, wenn er rechtzeitig da sein wollte. Der 26-jährige band sich sein Stirnband ab und legte es beiseite. Kunai trug er immer mit sich, aber heute Nacht war er privat unterwegs. Stattdessen öffnete er nachdenklich die oberste Schublade seines Nachtschränkchens, zog eine nur selten benutzte Augenbinde hervor und band sich diese um. Festbereit. Beim Verlassen seines Zimmers schaute er auf die geschlossene Tür gegenüber. Sasuke war immer noch nicht herausgekommen. Wollte er nun doch nicht mehr gehen? Der Shinobi wollte gerade bei ihm klopfen, als er die Klingel seiner Wohnung hörte. Er verschob das eigentliche Unterfangen und ging in den Flur, um zu öffnen. Vor ihm standen eine wirklich unübertrefflich stilvoll gekleidete Sakura, die sich in eine lange, perfekt sitzende rote Yukata mit kleinen, grünen Blättern gekleidet hatte, neben ihr Naruto. Mehr oder weniger normal angezogen. Aber was hatte man von dem Querkopf auch anderes erwartet? "N'abend. Wollt ihr Sasuke abholen?", schaute Kakashi die beiden grinsend an, wobei er an Sakura hängen blieb. Sie hatte ihr Haar mit kunstvollen Klammern hochgesteckt. Eine Kirschblüte war in einige Strähnen hereingeflochten worden. Na, wenn da jemand heute Nacht keine ernsten Absichten hegte... Jugend war etwas wunderbares. - Oh Gott, er klang schon wie Gai. "Kommt rein, holt ihn raus. Ich hab ihn noch nicht gesehen, aber ich muss jetzt." Einladend hielt ihr Sensei den beiden die Tür offen, während er seinen Obi richtete. Nein, diese Art von Gürtel war nicht sein Metier. "Danke, Sensei!", Sakura verbeugte sich und zerrte Naruto ins Innere, wobei dieses Mal beide ihre Schuhe anließen. Da hatte es jemand wirklich eilig. Naruto klopft gut gelaunt gegen Sasukes Zimmertür: "Sa~suke~! Mach auf, oder ich übernehme das für dich!" Sakura seufzte: "Naruto, kannst du dich nicht einmal im Jahr angemessen verhalten?" "Ich bin angemessen! ICH bin ja auch pünktlich!", empörte sich der 12-jährige lautstark. Sein Gegenüber hatte gerade etwas erwidern wollen, als die Tür tatsächlich aufging und Sasuke heraustrat. Sakura verstummte und errötete. Naruto hingegen, was er immer tat. Seiner Frohnatur Gehör verschaffen: "Hey, wen willst du denn flachlegen?" Sasuke sah den Gleichalten mit einem vernichtenden Blick an, auch, wenn er nicht leugnen konnte, dass er sich tatsächlich etwas mehr Mühe wie sonst gegeben hatte. Der Jugendliche hatte sich von zu Hause einen Kimono geholt, auch, wenn eine sommerliche Yukata sicher angenehmer gewesen wäre. Das Stück bestand aus fließendem, schwarzen Stoff, der einen seidigen Schimmer aufwies. Der schmale Kragen hatte etwas reversartiges und war darüber hinaus reich mit weinroten Schnörkeleien verzogen. Wie es sich gehörte prangerte auf dem Rücken unübersehbar das Wappen seines Clans, während die ganze Konstruktion durch einen ebenfalls weinroten Obi gehalten wurde, der wiederum durch eine rote Kordel verschnürt war. "Sasuke-kun...", Sakura musterte ihn schüchtern, und ihr Blick gefiel ihm nicht. Er hatte sich ganz sicher nicht für sie so in Schale geworfen. Irgendwo tat Sakura ihm Leid... Er hätte zu gerne eine Möglichkeit gekannt, die Gefühle seiner Mitmenschen beeinflussen zu können. Das ersparte ihnen allen harte Zeiten. "Hey, du siehst aus, als wolltest du zu einer Beerdigung!", Kakashi war noch einmal kurz hinter seinem Team aufgetaucht und grinste sehr, sehr breit, amüsiert über sich selber. Der Angesprochene schnaubte nur verächtlich und ging an den drein vorbei: "Eher nicht." Nein, heute Nacht wollte er wirklich ein paar schöne Stunden verbringen dürfen. Er wollte abschalten und sich ablenken. Das war der Plan. "Sasuke, warte doch!", Naruto folgte dem Flüchtigen mit Sakura, und Team 7 verschwand, nachdem Sasuke sich ein Paar schwarzer Geta angezogen hatte, nach draußen. Der Abend war lau und angenehm. Die Hitze des Tages hatte sich schon relativ zurückgezogen, obwohl es noch einige Stunden dauern würde, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Die Straßen Konohas waren geschmückt von Lampinions und gefüllt von Menschen und Ständen. Die Luft war erfüllt von verschiedensten Gerüchen, Stimmengewirr und traditioneller Musik. Es herrschte reges Treiben, obwohl die katzengesichtigen Masken der ANBU-Einheiten an jeder Ecke auftauchten. Sasuke konnte das vorerst nur recht sein, verlieh es ihm doch ein Gefühl von Schutz, was den Abend entspannender machte. Dieses Mal waren eine Menge Leute da, egal wo er hinging. Allerdings... Ob Itachi da war, war eigentlich die wichtigere Frage. Ein flaues Ziehen durchdrang seinen Magen. Wenn er nicht da war...? Er wollte ihn sehen. Dringend. Die Worte seines Bruders waren mit ihm geblieben. Er hatte lange darüber nachgedacht, und ja... Itachi hatte in einem Punkt Recht. Wenn er Rache wollte, dann sollte er sie für sich wollen. All die Jahre, die er gelitten hatte... Würden zu Jahrzehnten, wenn er sein Leben nach den Toten richtete. Wer sich mit den Toten umgab, war selber bereits einer von ihnen. Und irgendwie verspürte er nicht den Wunsch, das jetzt schon zu sein. Itachi würde bald sicherlich Konoha verlassen. Dann trennten sich ihre Wege, und er konnte ihn - falls sie sich in ein paar Jahren wiedersahen – immer noch töten. Aber heute Nacht sollte es eine gute Nacht werden. Ob er da war...? "Sasuke-kun?", Sakura stupste ihn an, "Alles in Ordnung?" Er zuckte zusammen und schielte zu ihr: "Ja, keine Sorge. Es sind nur viele Menschen auf einmal. Ich war lange weg." "Wollen wir...vielleicht an einen ruhigeren Ort gehen?", sie musterte ihn fragend. Etwas hoffendes lag in ihrem Blick. "Nein...", gab er schnell als Antwort, da ihm das doch zu viel des Guten geworden wäre. Da lag noch ein Kuss zwischen ihnen. Er wollte ihn nicht thematisieren, sie schien es auch dabei zu belassen, aber man musste es auch nicht mehr heraufbeschwören. Und die passende Ausrede war auch bald gefunden. "Naruto ist wieder geflüchtet. Lass uns lieber schauen, bei welchem Essensstand er sich gerade aufhält." Mit diesen ernsten Worten ging der 12-jährige zielstrebig weiter, sich tatsächlich nach dem verschwundenen Teammitglied umsehend. Der Weg führte die beiden Jugendlichen nahe an den Wald heran, dessen Dunkelheit von roten Lampinions erhellt wurde. Sasuke schielte unruhig zur Seite, erwartete irgendetwas in dem Dickicht zu erkennen. Tatsächlich... Ein schwarzer Schatten stand im Dämmerlicht. Rubinrote Augen schauten zu ihm herüber. Sein Innerstes fühlte sich mit einem Schlag lebendiger. Er war gekommen. Kakashi war pünktlich am Schrein eingetroffen und hatte auch gar nicht lange auf sein Glück warten müssen. Maki war sehr pünktlich erschienen. Sie hatte eine beige, sehr, sehr schlichte Yukata an und sah nicht allzu anders aus wie sonst auch. Aber es passte zu ihrem vorzüglichen Wesen. "Maki-chan!", Kakashi ging fröhlich auf sie zu und sie harkte ihren Arm bei ihm ein. "Ich hoffe, ich komme nicht zu spät, Kakashi...", sie lächelte entschuldigend. "Du bist noch vor der Zeit. Wir sind beide zu früh gewesen, wie es scheint", wieder etwas, das nicht seine Art war, aber die gemeinsame Zeit war jedes Mal so kurz. Kakashi hätte auch nicht mehr länger in seiner Wohnung warten können. "Du siehst gut aus", merkte die Braunhaarige lieb an, was eine seltene, schwache Röte bei Kakashi hervorrief. Wer war hier charmant? "Das gebe ich nur zurück, Maki-chan." "Ah was... Das ist die einzige bescheidene Yukata, die ich besitze. Sie ist Äonen alt. Sie kann deinen Augen nicht schmeicheln." Kakashi liebte es, wenn sie anfing, in dieser gehobenen, förmlichen und traditionellen Art zu reden. Er kam dann noch weniger an sie heran, es machte die Sache reizvoller. "Ich habe tatsächlich nach dir suchen lassen, Maki-chan. Aber es scheint dich außerhalb meines Lebens nicht zu geben..." Die Beiden liefen die Treppe des Schreines hinab nach Konoha. "Wer weiß, Kakashi... Wer weiß...", sie kicherte leise, "Aber es ehrt mich, dass du es wirklich versucht hast. Erzähl mir etwas über deinen Versuch!" "Mh... Wo fange ich denn da an? Es war ein Staatsakt ohne Ende", er grinste angeberisch, sich der Tatsache bewusst, dass es für beide offensichtlicher Spaß war. Iruka drückte sich glücklich an Kakashi, umklammerte zufrieden dessen warmen Arm und genoss es, ihn beim Reden zuzuhören. Der Ältere roch verführerisch gut, und es war eine Anstrengung, nicht dauernd zu erröten. In seinem Magen kribbelte es wohlig. Verliebt sein war schön. Zudem hatte er es sich heute vorgenommen. Er konnte nicht länger warten. Heute Nacht wollte er Kakashi endlich sagen, wie er zu ihm stand. Und danach entscheiden, wie er weiterleben sollte. Der Entschluss war relativ kurzfristig gefallen... Vielleicht hatte das letzte Telefon einfach die allzu starke Lust in Iruka erweckt, endlich eine ehrliche Beziehung zu haben. Oder keine. Aber wenigstens Gewissheit. Im Grunde war es für ihn sogar unglaublich amüsant hören zu dürfen, wie Kakashi es ihm schilderte, wie er mit 'einem guten Freund' über seine Angebete geredet hatte. Wenn Kakashi doch nur wüsste... Aber nein, das ließ man lieber. Manche Geheimnisse zerstörten nur Glück und Frieden, wenn sie an die Oberfläche drangen. Das musste ja nun nicht sein. Die zwei gingen eine Weile in Ruhe durch Konohas Straßen, bis es wieder passierte. Iruka schielte unsicher nach hinten. Da war jemand. Dieses Mal war es sich fast absolut sicher. Er konnte nicht erkennen, wer oder was sie verfolgte, da sich zu viele Menschen auf den Straßen drängten. Überall war Lachen zu hören, die Leute standen an den bunten Ständen, während es langsam zu dämmern begann und die wahre Macht und Schönheit der Budenbeleuchtungen zum Vorschein kam. Kinder rannten um sie herum. Junge und alte Paare umgaben sie. Die ANBU war überall präsent. Wer war da, der sie verfolgen könnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)