Privet und cześć! von Nosferatu-kyoudai (Russian Lullaby) ================================================================================ Kapitel 8: Die Stille vor dem Sturm ----------------------------------- „Ich check immer noch nicht, wie man eine Stadt so nennen kann!" -„Das liegt daran, dass Du einfach keine Ahnung hast! Du hast in Erdkunde bestimmt eine 6!" „Nein! Nein. Ich habe Erdkunde abgewählt!" -„Ohoho! Hälst Dich jetzt wohl für den größten Macker aller Zeiten, hm?" Ihr wollt wissen, wer sich dieses krasse Battle lieferte, welches nur so vor gekonnten Kontern triefte? Tja, nachdem sich nun letztendlich doch alle vorgestellt hatten, wurden wir in unsere Freizeit entlassen. Das klingt jetzt vielleicht etwas förmlich. Na ja, es bedeutet einfach; wir haben den Rest des Tages frei. Und da es ein Sonntag war, die Geschäfte geschlossen hatten und die meisten von uns noch recht müde von der Anreise gestern waren, blieben wir alle erst einmal im Wohnheim. Genauer gesagt gingen wir einfach zum Aufenthaltsraum hinüber. Ich habe wohl schändlicherweise letztes Mal behauptet, dass wir im Aufenthaltsraum unsere kleine Selbsthilfesitzung abgehalten hatten, aber wie ich erfahren durfte, handelte es sich dabei nur um einen langweiligen Konferenzraum. Der eigentliche Aufenthaltsraum sah auch viel mehr wie ein Aufenthaltsraum aus. Etwa in der Mitte des Raumes stand eine große Couch. Rechts und links daneben gab es auch einige andere Sitzmöglichkeiten. Diese waren natürlich direkt vor einem Fernseher platziert. Fragt mich nicht, was es für einer war, ich kenne mich mit dem ganzen Kram nicht aus. Als mein Laptop kaputtging wollte mir ein überdeutlich hilfsbereiter Mitarbeiter in dem Elektronikfachgeschäft/Reparaturwerkstatt einen neuen andrehen, mit Advance Dual Docking Station, Track Point und natürlich Ethernet Lan. Ich habe bis heute nichts verstanden, außer dass es um einen Laptop von anscheinend bester Qualität ging. Na ja, wie auch immer, jedenfalls war es ein großer Flachbildschirm, auf dem alle Mitglieder unserer Gruppe gleichzeitig etwas erkennen konnten. Hinter der, mit grünem Stoff bezogenen, Couch war ein Tischfußball......tisch....Ich bin mir nicht sicher, wie das heißt. Tischfußballtisch klingt doch wirklich abstrus, oder? Ich meine ja, man sagt 'Lass uns Tischfußball spielen!', aber wie heißt denn bitte das Gerät selbst? Wenn es einer weiss, man möge es mir bitte mitteilen. Wobei, ich denke noch einmal werde ich dieses Wort nicht benötigen. Jedenfalls stand da so ein Ding. Und dahinter befand sich auch schon die Außenwand. Diese war mit einer großen Fensterfront besetzt, sodass man einen guten Blick nach draußen hatte und auch tagsüber reichlich Licht in den Raum drang. Wenn man nun einfach von...der Couch aus gesehen (?) nach rechts ging, erreichte man eine Möglichkeit den Speisesaal zu betreten. Wobei Saal etwas übertrieben war, denn da wir ja eine relativ kleine Gruppe waren, brauchten wir keinen riesigen Saal. Nun denn, zu Ihrer Linken - pardon - zu der Couch Linken fänden Sie einen Durchgang zum Flur vor. Der Aufenthaltsraum war ein sehr großer Raum und beinhaltete ohne Frage mehr Inventar, als lediglich einen Tischfussball.... (Mist.).....tisch..., eine Couch und eine fette Glotze. Aber ich möchte mich jetzt nicht zu lange dabei aufhalten, die Äußerlichkeiten des Wohnheimes zu beschreiben. Dafür haben wir später noch genug Zeit! Ich meine, ich wollte ja eigentlich erzählen, wer sich dieses krasse Battle lieferte, dessen Stattfinden ihr sicherlich schon vergessen habt, da ich einfach so lange und imens vom Thema abschweife. Es tut mir leid! Ich gelobe Besserung! Aber ich brauche etwas Zeit... Ähem, wie dem auch sei. Wir sind also alle in den Aufenthaltsraum rübergegangen. Ich wollte eigentlich Hippster sein und in mein Zimmer gehen. Gut, ich wollte einfach nur schlafen. Aber irgendetwas deutete mir, dass es wohl unhöflich sei, einfach so die Gruppe zu verlassen. Da machten sich wohl die Spuren meiner Erziehung bemerkbar. Wie schön! Wenigstens etwas Positives heute. Um zum Thema zurückzukommen, wie es unter neuen Bekannten nunmal so war, verfloss die Gruppe in Smalltalk. Beziehungsweise eine etwas tiefere Vorstellung. Wenn ich seinen Namen richtig behalten habe, hatte Tobias (Skaterboy) eine lockere Runde angefangen, nachdem wir nach einigen Minuten des fehlenden Gesprächsstoffes, Gefahr liefen, den Fernseher einzuschalten. Ich setze an dieser Stelle der Einfachheit halber einfach ein Flashback: "Hey, sagt mal, wie seid ihr eigentlich auf das Programm hier gekommen?", fragte der Blonde ehrlich interessiert. Es wurde einen Moment gezögert, darüber, wer sich als Erster nennen sollte. Schließlich antwortete Vincent (Der hatte keinen Spitznamen, oder? Okay, dann kriegt er halt jetzt einen. Ähm, es war Ghetto-Patato. Ihr wisst schon, Ughetto...Petitaud...Es war der Franzose.): "Ganz ehrlich? Internet.", diese unspektakuläre Antwort hinterließ einen weiteren Moment der Stille, ehe sich auch Weitere diesem Statement anschlossen. "Japp, bei mir auch.", erwiderte Struwi, ich meine natürlich Robert. Mann, das ist ganz schön schwer, sich das abzugewöhnen. Kurzerhand gestanden auch noch die Anderen, dass sie das Angebot auf dieselbe Weise entdeckt hatten. So enttäuschend das auch klingen mag, aber ich bin auf das APH ebenfalls im Netz gestoßen. Besser gesagt hatte es meine kleine Schwester gefunden und unsere Eltern so lange genervt, bis sie damit einverstanden waren, mich hierher zu schicken. Ja, sie hat mich sehr lieb. Danke, siströnka¹! Empört guckte Tobias uns alle an: "Also ehrlich! Was seid ihr denn für Mainstream-Kinder? Einer findet's im Internet, okay. Zwei, auch gut. Aber alle??" Stru- Robert hatte einen Einwand einzuwenden(!): "Ja, sorry, aber hey, ich wohne 15 Meilen von der Stadt entfernt! Was erwartetst Du denn bitte? Woher sonst soll ich wissen, was so in der Welt passiert? Denkst Du ein Wombat hat mir das Heim hier empfohlen, oder was?" Tobias sah seinen Denkfehler ein: "Ja, okay....aber echt alle? Ich meine, bin ich denn echt der Einzige, der das nicht bei Google ausgespuckt bekommen hat?" "Ich hab's bei Bing gefunden.", meldete sich erstmals Shinji zu Wort. Sah aber schnell ein, dass Tobias Frage nicht darauf hinauslief. Aber immerhin hatte er versucht etwas beizutragen! Er schien auch eher der Stille zu sein. Von daher konnte man da mal ein Auge zudrücken. Skaterboy war derzeit am verzweifeln: "Leute...?" "Ähm....", tatsächlich erhielt Tobias wenig später eine Antwort auf seine Aufforderung. Und zwar von einer Person, von welcher wir alle es wohl am wenigsten erwartet hätten. Nachdem die zögerliche Antwort erfolgt war, richteten wir alle unseren Blick auf Neelie. Zunächst schien sie etwas überfordert mit der neugewonnenen Aufmerksamkeit, gab jedoch recht schnell eine Antwort: "Also, mir hat mein Lehrer das Projekt empfohlen..." Tobias zögerte nicht, rechtzeitig zu antworten: "Wow, Dein Lehrer? Wie kommt's?" "Ähm, also...wir haben bei uns an der Schule eine Literatur-AG und ähm, also dort gibt es mehrere Positionen...Schauspielerei, Schreiberei, all sowas. Und der Lehrer, welcher mir dieses Projekt vorgeschlagen hat, ist die Aufsichtsperson für die AG.", antwortete Neelie, gewillt möglichst flüssig zu reden. Tobias wertschätzte die Bemühungen ihrerseits sehr. Man konnte einerseits denken, dass sie lieber nichts mehr sagen wollte, da es offenbar solche Schwierigkeiten für sie bereitete vor mehreren Personen, oder vielleicht sogar überhaupt zu sprechen. Aber stattdessen vergeltete er ihr es mit einem freundlichen Lächeln und einem Ausdruck von Begeisterung in seinem Gesicht und seiner Stimme: "Wow cool! Wir hatten eine Theater-AG, aber ist bestimmt etwas anders aufgebaut. Was hast Du denn so in der AG gemacht?" Neelie war einen Moment lang ruhig. Möglicherweise, um erst die Worte in ihrem Kopf zu ordnen, oder vielleicht auch aufgrund der Verwunderung über solches Interesse, aber sie antwortete alsbald: "Ich, ähm, also...ich schreibe sehr gerne, also das habe ich in der Einleitung ja auch schon gesagt...also, ich habe mich mit allgemeinen Texten befasst..wie, wie Prosa und Poesie und so etwas...Hm, und irgendwann, als wir aufgrund des abgehenden Jahrganges weniger Mitglieder wurden, habe ich auch angefangen, an den Theaterstücken mitzuschreiben und habe...dann auch einige selbst geschrieben...Na ja und irgendwann meinte mein Lehrer dann, ich solle es doch mal versuchen, selbst auf der Bühne zu stehen...Und ja...ein paar Wochen später hat er mir dann von dem Projekt hier erzählt." Etwas verschüchtert schaute Neelie auf ihre Füße. Sie kämpfte wohl damit, den Blick oben zu behalten, aber ihre Introvertiertheit war diesmal wohl stärker als sie. Es ließ Tobias jedoch nicht daran hindern weiter freundlich und hilfsbereit, immer wieder zu versuchen, ihre stille Phase zu durchbrechen. Zugegeben, dass sie so fleißig war, hätte ich auf den ersten Blick nicht erwartet. Das sollte jetzt nicht abwertend oder dergleichen klingen. Ich schätze, ich habe mir bis jetzt noch nicht so große Gedanken darüber gemacht, dafür war ja auch nicht wirklich Zeit gewesen. Aber es war schon...na ja, beeindruckend zu hören, dass sie so viel versuchte, wenngleich es ihr schwer viel. Ich hätte gern auch etwas zu ihr gesagt, aber ich hatte ja schon in der Küche versagt. Und eine solch peinliche Situation, wie sie sich momentan wohl erübrigen würde, wollte ich vorerst möglichst verhindern. Aber auch die anderen fingen an, ihr gut zuzureden. Irgendwann äußerte Vincent den Satz: "Cool. Vielleicht können wir ja mal zusammen ein Stück einstudieren. Magst Du Romeo und Julia?" ....Dieser Ghetto-Patato. Sollte das etwa ein Anmachspruch sein?! Hä?! Sowas blödes aber auch, sie saßen sogar fast nebeneinander! Da muss doch jemand dazwischen gehen!! "Ich check' immer noch nicht, wie man eine Stadt so nennen kann!" In der kurzen Zeit, in der ich hier bin, war ich noch nie so froh Struwis, ach, Mann!!...Ich war noch nie derart froh Roberts Stimme zu hören. Kurzerhand antwortete Tobias ihm und somit hat sich die Frage, wer sich denn nun gebattlet hat, geklärt. Okay, gut. Cool. Wir haben sogar ein Happy End. darf ich jetzt schlafen gehen? Noch nicht? Hach, na gut...Dann stelle ich noch den Rest des 'Battles' rein. -„Das liegt daran, dass Du einfach keine Ahnung hast! Du hast in Erdkunde bestimmt eine 6!" „Nein! Nein. Ich habe Erdkunde abgewählt!" -„Ohoho! Hälst Dich jetzt wohl für den größten Macker aller Zeiten, hm?" Wiedereinmal, wie hätte es am heutigen Tag auch anders sein sollen, wurde das Gespräch unterbrochen. Stefan kam in das Zimmer, oder besser gesagt, er lehnte sich über die offene Tür zu uns herein: "Hey, na ihr?", erkundigte er sich nach unserem Wohlbefinden. Sofortige Resonanz. "Hey Stefan!!" -"Stefaaaaan!!" "Yo, Alda! Was gibt's?" Wissend, dass verblüfft nicht das richtige Wort ist, um Stefans darauffolgenden Gesichtsausdruck zu beschreiben, benutze ich dieses Wort dennoch; verblüfft blickte Stefan uns an. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, rückte er auch schon mit der Sprache heraus: "Nichts besonderes, ich wollte nur kurz sehen, ob bei euch alles in Ordnung ist." "Ja, klar! Wir sind schon Besties!! Nicht wahr, Leute?", entgegnete Tobias fröhlich. Kurz darauf fügte er allerdings noch etwas an: "Oh, ach ja, das hätte ich fast vergessen. Ihr könnt mich übrigens Tobi nennen! Alle nennen mich so, Tobias klingt so...förmlich.", okay danke für das Angebot, Tobi. Eine Frage; ist Skaterboy eine Option (Tut mir ja leid, aber irgendwie sind mir diese Spitznamen sympathisch geworden.)? "Okay, eine kleine Mitteilung habe ich doch zu machen", gab Stefan, anfangs leicht lachend, zurück. "Und die wäre?", wollte Ghetto-Patato wissen. Ja, okay Vincent. Sorry, aber ich bin noch nicht ganz darüber hinweg, dass er Neelie anbaggern wollte. Tut mir ja leid... "Meine Tochter kommt für ein paar Tage zu Besuch. Ich wollte euch nur kurz darüber informieren, nicht dass ihr euch wundert." "Cool, heißt das, wir bekommen noch weiblichen Zuwachs?", fragte Rooooooobert (Ihr wisst nicht, wie viel Selbstbeherrschung es mich kostete, nicht Struwi zu sagen. Wisst ihr nicht.). "Nein, nein, sie nimmt nicht am Projekt teil. Sie...bleibt nur vorübergehend etwas hier.", erklärte Stefan. Zu dem Zeitpunkt, war mir noch nicht klar, was da auf mich zukommen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)