Angels and Dragons von Sweetsunrise (Die Legende lebt ...) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel3: Eine neue Heldin ------------------------------------- Kapitel 3:Eine neue Heldin Sonntagmorgen, der Wecker schrillt, eine noch müde Hand stillt den Lärm. "Gähn!" Zwei verschlafene Augen starren auf die Uhr. "Sch..., schon acht Uhr, jetzt aber raus aus den Federn." In Windeseile stand Nicolas auf den Beinen, zog sich an und rannte mit Tiger im Schlepptau aus dem Haus hinüber zum Kloster. "Entschuldigung, könnten sie mir bitte sagen, wo sich das Zimmer von Alea Sunrise befindet?" Bat er eine der Schwestern. "Aber natürlich, mein Junge. Den Gang entlang, erste Treppe links hoch, von dort aus rechts weg und gleich die erste Tür ist es dann." Erklärte die alte Dame. "Danke!" Rief Nicolas ihr schon im Lauf zu. "Bitte, aber ich weiß nicht, ob sie gerade da ist." Schrie sie ihm noch nach, doch er hatte es nicht mehr gehört und war weiter gerannt. Er spurtete, wie von einer Tarantel gestochen, los, rutschte den Flur entlang, stolperte die Treppe hoch und polterte in ihr Zimmer. Zuerst dachte er, er sei in einer Besenkammer gelandet, so klein war Aleas Zimmer, eine mickrige Liege, ein Schreibtisch und ein großer Schrank, mehr gab es dort nicht zu sehen. Alea war anscheinend wirklich nicht da, so musste er warten und konnte sich noch ein bisschen umsehen. Der Schrank und die Schubfächer des Schreibtisches waren schon total leer geräumt nur auf dem Bett lagen noch einige Sachen und auf dem Schreibtisch noch paar Bücher und Hefter. Die meisten Bücher sahen schon sehr alt aus, gerade so als ob sie gleich aus einander fallen würden. Vorsichtig schritt er auf die Bücher zu und las sich die Titel durch: • "Tierwelt - Lexikon der Lebewesen" • "1.Teil Fische - Herrscher der Meere" • "2.Teil Vögel - Könige der Lüfte" • "Drachen - Realität oder Legende" • "Atlas - Führer der Welten" und anderes. Mit dabei waren aber auch terratrische (englische): • "Kingdom" • "Old history" • "The Conqueror" ... und aquatische (französische): • "La Noir" • "Papillon" • "Un ange" • "Dans les flammes" ... ja sogar lateinische Buchtitel wie: • "famae" • "Plantae" • "Solis" • "Memoria" und etliche andere. Bei einigen konnte er den Titel nicht mehr entziffern, weil sie so alt waren und bei anderen, weil sie in Sprachen waren, die er nicht kannte. Und gerade als er eines dieser Bücher ansehen wollte, trat Alea herein mit einer Tasche, einer Truhe und einem Bollerwagen beladen herein und begrüßte ihn überrascht. "Guten Morgen!" "Oh ... äh morgen." Sagte Nicolas erschrocken. "Was suchst du denn hier?" Erkundigte sie sich. "Ich finde es total gemein, wie mein Vater dich behandelt, deshalb will ich dir beim Umzug helfen." Erklärte Nicolas kurz. "Wirklich? Das ist aber lieb von dir." Und in die ernst dreinblickenden Augen von Alea trat ein heller Glanz der Freude. "Schön ..." Stammelte er entzückt. "Was? Hast du etwa gesagt?" Fragte sie während sie die Sachen in einer Tasche und die Bücher in einer Truhe verstaute. "Äh ...ich? Nichts!" Stotterte er raus und wurde rot. "Ich habe nur zu laut gedacht." "Ach ja und worüber hast du nachgedacht?" Sagte sie und ließ ihre Arbeit kurz ruhen. "Nicht so wichtig ... hehem" er räusperte sich "aber sag mal wobei soll ich dir denn helfen?" "Sollen, tust du gar nicht, aber du kannst mir helfen die Kiste hier in meine Ecke in der Bibliothek zu bringen und die Sachen und Hefter zu meiner neuen Wohnung zu schaffen, den Rest erklär ich dir auf dem Weg." Entgegnete sie ihm. Die Bibliothek des Klosters war riesig, es gab mehrere Buchreihen und Regale voll, es mussten um die Zehntausend Bücher gewesen sein, die dort standen. Es standen auch einige Tische dort, für die Schüler, die hier lesen wollten und ganz hintern in einer Ecke stand ein Tisch ganz einsam und alleine, das war ihre Platz, dort kam die Kiste hin. Nachdem sie feststellte, dass ihre Truhe an einem sicheren Ort stand, brachen sie auf zur Hütte in den Wäldern. *** Da angekommen kam Nicolas aus dem Staunen nicht mehr hinaus, es war ein richtiges kleines Haus, gebaut aus großen Bruchsteinen mit ein paar kleinen Holzgerahmten Fenstern und einem Lattendach. Zwar hatte es mehrere Mängel, wie kaputte Gläser oder Löcher im Dach, aber sie hatte ihr eigenes Haus. Innen war bereits alles eingeräumt, jeglicher Platz in den Schränken war belegt. "Wow, seit wann bist du denn schon beim Umräumen?" Fragte er erstaunt. "Ungefähr seit um Sechs." Erwiderte Alea, verstaute den letzten Rest der Sachen in den Ritzen des Schranks und setzte sich auf ihr Bett. "Setzt dich doch oder willst du an der Tür Wurzeln schlagen?" Nicolas setzte sich auf den Stuhl, es wäre ihm peinlich gewesen sich neben Alea auf das Bett zu setzen. "Und wie lange bist du dann schon auf den Beinen?" Horchte Nicolas sie aus. "Seit halb fünf, denn dein Vater wollte ja unbedingt um fünf mit mir über den Auszug sprechen, damit ihm ja nichts angehängt werden könnte. Eine halbe Stunde hat er mir einen Vortrag über gutes Benehmen und Ordnung gehalten, bis ich dann endlich zu Wort kam ... und na ja zu um sechs habe ich halt begonnen meine Sachen umzuräumen. Morgen werde ich die gesamte Bude noch etwas auf Vordermann bringen, das Dach ausbessern, die Leisten erneuern, die Scheiben reparieren und die Fugen der Steine neu füllen." Berichtete ihm Alea. "Da hast du dir ja sehr viel vorgenommen. Kann ich dir dabei denn irgendwie behilflich sein?" Bot Nicolas ihr an. "Klar, dass wäre echt klasse von dir. Weißt du, ich bräuchte nämlich noch Holz und Mörtel zum Ausbessern des Daches und der Wände." Überlegte Alea. "Logisch, kann ich alles besorgen, auch Farbe und Pinsel wären kein Problem für mich." Erklärte er freudig. "Super, aber sag mal musst du vorher nicht deinen Vater fragen?" Fragte Alea. "Eigentlich schon, aber es ist mir eh egal, was Herr Calmer sagt." Erwiderte Nicolas. "Warum sagst du eigentlich nie Vater zu ihm?" Horchte sie ihn aus. "Nur weil er meine Mutter geheiratet hat, sehe ich in ihm noch lange nicht meinen Vater, außerdem benimmt er sich auch nicht wie ein Vater zu mir." Sagte er wutentbrannt. "Hey ganz ruhig, vielleicht ist er ja gar nicht so schlecht wie du denkst!" Sprach sie in den Raum, worauf Nicolas sie nur verwundert ansah und kurze Zeit Stille herrschte. "Du Alea? Warum oder besser gesagt wodurch bist du Weise geworden?" Fing Nicolas an. "Die Oberschwester fand mich im Wald, damals dachte sie, ich sei ein Engel, weil ich ihrer Meinung nach vom Himmel gefallen war. Lustig nicht, sie hat echt an so was wie Engel geglaubt." Sagte Alea in Gedanken versunken, während sie verträumt zum schlafenden Drakon blickte, er lag auf dem Rücken von Tiger zu ihren Füßen. "Ich finde, sie hatte recht!" Meinte Nicolas entschlossen und riss Alea damit aus ihren Gedanken. "W ... wieso dass denn?" Fragte sie verwirrt. "Du hast mir schließlich schon zweimal geholfen, einmal bei unserer Begegnung im Wald und dann mit den Schulsachen." Erklärte er. "Quatsch, dass hätte jeder andere an meiner Stelle auch gemacht." Redete sie. "Oh doch sie hat recht. Ach ähm könntest du mit mir noch mal schnell runter ins Dorf kommen? Ich müsste noch mal zur Bank und meinen Kontostand abfragen." Bat er sie. "Klar kann ich machen, aber sag bloß du hast schon dein eigenes Konto!" Sagte sie ungläubig. "Ja, warum du nicht?" Fragte er belustig, darauf sah sie ihn böse an. "Drakon wach auf, wir gehen runter ins Dorf." Sagte sie zu dem kleinen Mäuschen und packte ihn vorsichtig in eine Tragetasche. *** Der Weg vom Häuschen zur Bank dauerte eine kleine Weile währendes sprachen Alea und Nicolas über die Reparaturen an ihrem Häuschens und die Farben, die sie zum Streichen benötigen werden. Es war kurz vor zehn als sie die Bank endlich erreichten und hinein traten. Da die Sparkasse bereits in einer halben Stunde zumachen sollte, war es sehr voll, doch nicht nur deswegen, denn auch ein Kamerateam war dort um das 100jährige Jubiläum dieser Bank zu feiern. Natürlich wollte jeder ins Fernsehen, deshalb gab es viel Gedrängel an den Schaltern, nur die Automaten waren total leergefegt, zum Glück, denn da wollten Nicolas und Alea ja auch nur hin. Plötzlich stürmten fünf maskierte Männer herein und schossen wild in der Gegend herum. Sie waren allesamt sehr kräftig gebaut, trugen schwarze Klamotten und dunkelblaue riesige Strümpfe über dem Kopf nur mit Schlitzen für die Augen und den Mund. Jeder von ihnen hatte irgendeine Waffe dabei, unter anderem einen alten Revolver, ein Schrotgewehr, eine Pump gun, einen Dolch, ein Schwert und ja sogar ein Morgenstern war dabei. "Dies ist ein Überfall, flach auf den Boden legen ... alle ... und keinen Mucks oder ihr seid Schweizer Käse!" Riefen die Fieslinge gemeinsam. "Dachs, Fuchs? Ihr bewacht die Tür und passt auf, dass keine ungebetenen Gäste hereinschneien. Taube und Hase? Ihr nehmt euch die Leute vor und bittet sie um ihre Wertsachen. Ich werde mir die Schalter vornehmen." Schrie der größte der Bande, es schien als sei er der Boss der Gauner, denn er verteilte die Befehle in der Gruppe und die vier anderen spurten sofort. Es gab eine riesige Panik, aber alle taten das, was von ihnen verlangt wurde, denn niemand wollte den Laden als Sieb oder ganz und gar tot verlassen. Während seine Freunde den Damen und Herren die Wertstücke aus den Taschen zogen, füllte der Chef mehrere Beutel mit dem Geld aus dem Safe. Wie erwartet waren seine Helfer nicht besonders freundlich zu den Leuten. Und als sie eine alte Junge Frau mit Baby bedrohten, wurde Alea stink sauer, überwand ihren Schreck und stürmte auf den Räuber los. Mit einem kräftigen Schlag schubste sie ihn in den nächsten Blumentopf. "Hey Falke? Schau dir mal dieses kleine temperamentvolle Ding an! Was meinst du? Wäre sie was für dich?" Lächelte Taube seinen Boss während er wieder aus dem Blumentopf krabbelte an. "Warte ich bin gleich mit den Moneten aus dem Geldschrank fertig! Ja, sie sieht ganz ok aus, frag sie doch ob sie bei uns mitmachen will." Grinste Falke als er aus dem Tresor. "Spiel mal ein bisschen mit der Kleinen." "Keine Angst, es wird nur ganz kurz wehtun!" Sagte Taube zu Alea und kickte sie mit einem Fußtritt in den Safe. "OK wir nehmen sie dann nachher als Geisel mit um uns den Fluchtweg zu sichern." Erklärte Falke. "Drakon? Alles okay?" Flüsterte sie noch etwas benommen. "Ja, ... und euch Prinzessin?" Meinte die Maus. "Es geht, Drakon ich muss den Leuten helfen! Ich bin schließlich die Feuerprinzessin, kann ich sie nicht irgendwie verbrennen? Aber ohne, dass Nicolas gleich mein Gesicht sieht, er ist eben schon fast aus den Latschen gekippt, ihm das mit dem Sonnenkönigreich zu erklären, wird mir etwas zu viel." Sagte Alea. "Aber natürlich könnt ihr so etwas! Konzentriert euch auf den Rubin und streicht einmal darüber." Erklärte Drakon. Gesagt, getan. Der Rubin leuchtet nur kurz auf und schon stand Alea in einem völlig neuen Dress da. Nun trug sie einen hellblauen BH, einen hellblauen Slip, lange lila Handschuhe, lila Stiefel, die ihr bis zur Mitte der Oberschenkel gingen, einen langen, weißen Rock mit einem Schlitz am rechten Bein, er wurde nur von einem lila Gürtel über den Hüften gehalten und ein weißes Cape mit einer Art lila Tuch als Maske. Da Alea sich im Safe verwandelt hatte, hatte niemand etwas mitbekommen und sie konnte den Überraschungsmoment ausnutzen um anzugreifen. Gerade als sie abhauen wollten trat Alea ins Licht und sprintete zur Tür um sie aufzuhalten. "Ich hasse Leute, die mir im Weg stehen!" Sagte der Boss ruhig. "Dachs, Fuchs, Taube, Hase rann an die Kleine!" Schon stürzten die Vier auf sie los, doch kein einziger Schlag oder Tritt traf, Dachs und Hase hatte sie schnell KO geschlagen nur bei Taube und Fuchs hatte sie ihre liebe Not. Taube schlug andauernd mit seinem Schwert auf sie ein und Fuchs fuchtelte mit seinem Morgenstern vor ihr rum. Es war gar nicht so einfach allen Schlägen auszuweichen, einige Kratzer bekam sie schon ab. Als erstes durfte sich Fuchs ausruhen, denn Alea zog ihm flugs die Beine weg und er fiel etwas unsanft auf den Kopf. Dann schlug sie Taube das Schwert aus den Händen und wollte ihn auch gleich in den Tiefschlaf versetzen doch er stach blitzschnell mit seinem Dolch zu und traf Alea im Gesicht, ein paar Härchen fielen zu Boden und ihre Wange blutete, doch Alea grinste nur und vollendete dann ihren Schlag. Nun wurde es Falke endgültig zu bunt, er holte seine Pump gun hervor und schoss auf Alea, die mit dem Rücken zu ihm stand und ihn schon total vergessen hatte. Die Leute sahen diesem Spektakel nur gebannt zu, sie konnten es nicht fassen ein einziges junges Mädchen machte die gesamte Verbrecherbande kalt. Das Kamerateam hatten inzwischen alle vergessen, niemand dachte mehr daran von ihnen aufgenommen zu werden. "Das wird die Story des Jahrhunderts, ich sehe schon die Schlagzeilen: Neuenddeckung - Mutige Reporter berichten von der Geburt einer neuen Heldin während eines Banküberfalls!" Flüsterte Die Reporterin ihrem Kameramann zu. "Ja, aber wir wissen doch noch gar nicht ihren Namen!" Antwortete er nur. "Na und das fragen wir sie schon noch!" Zeterte die Reporterin. So leicht ließ Alea sich von einer kleinen Schusswunde nicht unterkriegen und setzte dann auch den Boss Schachmatt. Währenddessen drückte eine der Mitarbeiterinnen der Bank den Schalter um die Polizei zu rufen. Es dauerte nicht lange bis der Freund und Helfer eintraf, Alea die Gauner abnahm und sich bei ihr bedankte. Und gerade als Alea verschwinden wollte fragten sie die Reporter nach ihrem Namen. Sie überlegte kurz und antwortete dann: "Sweetsunrise" Bald darauf verschwand sie in den Schatten des Raumes, ohne dass es jemand sehen konnte, verwandelte sie sich zurück. "Alea?" Rief Nicolas nach ihr suchen. "Hier!" Antwortete sie um ihn zu beruhigen. "Ist alles OK?" Fragte er besorgt. "Ja, ich fühl mich nur etwas gerädert." Erwiderte Alea. "Na komm! Ich bring dich nach Hause." Bot Nicolas ihr an. Während beide hinausgingen, mussten sie bemerken, dass der Himmel sehr dunkel bewölkt geworden war. "Wir sollten uns beeilen, ich habe nämlich keine Lust eine Dusche im Freien zu nehmen." Scherzte Nicolas. Es dauerte nicht lange, bis der Schauer begann, doch bevor die kalten Tropfen sie erweichten, zeigten tageshelle Blitze ihnen den Weg und das Grollen des Donners begleitete sie schritt für Schritt. Als am Haus der Calmers ankamen, verabschiedete sich Alea und sagte: "Du brauchst mich nicht nach Hause zu bringen, den Rest des Weges schaff ich auch alleine." "Es gießt wie aus Eimern, wollt ihr nicht reinkommen?" Sagte eine liebevolle Stimme zu den Beiden. "Na und Herr Calmer ...?" Fragte Nicolas beunruhigt. "Er ist in seinem Arbeitszimmer und feilt noch an seiner Rede, den Entwürfen der Uniformen und all solchen Sachen für die Schule." Antwortete die Stimme, die natürlich von Rose Calmer kam, und ging rein. Gerade als Nicolas ihr folgen wollte, fragte Alea: "Warum hast du erst nach Herrn Calmer gefragt?" "Äh .. nun er .. na ja er .." Stotterte Nicolas "Er mag mich nicht besonders und hat dir verboten mich herein zu lassen, stimm's?" Sagte Alea. "Ja!" Beichtete Nicolas. "Dann sollte ich besser gehen, denn ich will nicht, dass es zwischen euch noch mehr Krach gibt." Meinte sie. "Nein, komm ruhig mit rein, ich mag ihn eh nicht und Streitigkeiten zwischen uns gibt es immer, egal was ist." Bat er. "Danke, aber ich glaube, es wäre besser zu gehen, na dann ciao bis morgen in der Schule." Verabschiedete sich Alea. Langsam und mit schwerem Schritt ging Nicolas rein, doch gerade als er sich an den Esstisch setzen wollte, rief ihn Herr Calmer: "Nicolas kommst du mal bitte!" Er dachte schon, er hätte sich verhört, hat Herr Calmer wirklich "bitte" zu ihm gesagt? Denn bis jetzt trat noch nie ein "Bitte" über seine Lippen ihm gegenüber. "Ja, komme sofort." Sagte er und sah seine Mutter verblüfft an, die ihn genauso geschockt ansah. Wie Frau Calmer gesagt hatte, befand Richard sich in seinem Arbeitszimmer und grübelte über die Uniformen der Schüler nach. "Ah, da bist du ja endlich. Ich führte heute früh ein kleines Gespräch mit einer jungen Dame, die dir sehr bekannt ist. Und während dieses Wortwechsels erschienen mir viele Dinge klarer, sie verdeutlichte mir deine Situation und schilderte mir darin die Gründe deines Verhaltens. Außerdem meinte sie in Übereinstimmung deiner Mutter, dass wir uns besser kennen lernen sollten. Zum Beispiel bei einem gemeinsamen Hobby." Begrüßte ihn Herr Calmer. "Na ja nicht schlecht für den Anfang, wenigstens er gibt sich Mühe." Dachte Nicolas. "Wie wäre es mit der Schule?" Meinte Richard. "Autsch, voller Griff ins Klo. Die Schule als mein Hobby? Jetzt dreht er völlig durch." Überlegte Nicolas im Stillen. "Komm setz dich zu mir, wir könnten ja zusammen die Uniformen erstellen, das neue Design der Schule bestimmen, die Lehrer auswählen und den Stundenplan begutachten." Schlug er vor. "Super!" Jubelte Nicolas ironisch. "Welche dieser Uniformen gefällt dir am besten?" Fragte Herr Calmer ihn. So verging der Nachmittag für Nicolas recht schnell und als "so schlecht" empfand er es dann gar nicht mehr. Die Uniformen, die herauskamen sahen wirklich gut aus, auch an der Rede hatten sie noch gemeinsam gefeilt, Nicolas fand viele Vorschläge und Meinungen von Herrn Calmer sogar richtig klasse, zwar nicht alle, aber doch einige. Außerdem überlegte er, ob er dass "Herr Calmer" vielleicht nicht doch durch ein "Papa" oder "Vater" ersetzen könne. *** Alea kam während dessen zu Hause an und war pitsch - patsch nass. "Na komm raus da!" Sagte sie zu Drakon, den sie, um ihn vor dem Regen zu schützen, in eine ihrer Hosentaschen schlüpfen lassen. Langsam hopste er auf das Bett, denn Drakon war hundemüde und musste sich nun von dem Stress ausruhen. "Ich geh mich waschen und komme dann auch ins Bett, also mach dich nicht so breit!" Sagte sie ihm scherzend. Doch bevor sie ins Bad ging, holte sie noch eine kleine weiße Schachtel aus ihrem Schrank, dass machte Drakon neugierig und er vergaß seine Müdigkeit. Leise schlich er zu ihr ins Badezimmer, sie stand bereits unter der Dusche, was ihm sehr peinlich war (*rotwerd*) und woraufhin er aus Scham schnell weg sah. Sofort fiel ihm die kleine weiße Schachtel auf der Toilette auf und er ging darauf zu, wobei das erklimmen des Wasserklosetts wohl das schwierigste war. Nun öffnete er vorsichtig die Schachtel und ... er erschrak ... "Natürlich, sie hatte sich ja verletzt und ich ... ich hatte das total vergessen." Sagte er im Stillen zu sich selbst. In der Schachtel waren Mullbinden, womit sie nach dem Duschen ihre Wunden versorgen wollte. Schnell schlich er wieder in das andere Zimmer, doch da wartete schon das nächste Problem auf ihn, das Besteigen des Bettes, dieses Mount Everests der Mäuse ... der Mäuse! Aber als Drache ...? So war es für ihn selbstverständlich eine Leichtigkeit, einfach hoch hopsen, zurückverwandeln und einkringeln. Es war schon sehr spät als Alea mit einem sehr alten lila Nachthemd aus dem Bad trat und sich zu Drakon gesellte, der mittlerweile bereits eingeschlafen war. Sie las noch eine Weile in einem ihrer Bücher bis ihre Augen von allein zu vielen und sie mit dem Buch in der Hand einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)