Icecube von RedSky (Fortsetzung zu "Sugarcube") ================================================================================ Kapitel 14: obstinate --------------------- Sein Lächeln erstarb augenblicklich als er das Gesicht vor sich erkannte. Hiroki. Er hatte ihn zuletzt vor Monaten gesehen und ihn seit dem aus deinen Gedanken verbannt. Vor Monaten, als Yoshiki seinen kleinen Bruder nieder geprügelt hatte weil Dieser den Bandleader und Taiji gegeneinander ausspielen lassen wollte. Von dem Tag an hatte er nie wieder etwas von Hiroki gesehen, geschweige denn gehört und das war auch gut so. Und jetzt, auf einmal, erschien er wieder wie aus dem Nichts unangekündigt auf der Bildfläche. „Scheinst dich ja nicht so über meinen Anblick zu freuen“, stellte Hiroki fest, ohne jedoch das Grinsen in seinem Gesicht vollständig zu verlieren. „Is´ dir der von der süßen Schnecke da lieber?“ „Wundert dich das?“, entgegnete Taiji nur perplex mit einer Gegenfrage. Irgendwie arbeitete sein Hirn plötzlich langsamer...als ob ihn die bloße Anwesenheit seines Gegenübers lähmen würde. Hiroki tat leicht gekränkt, seine Fingerspitzen tänzelten über die glatte Tresenfläche. „Ich hatte angenommen, du freust dich ein bißchen mehr deinen Lebensretter wieder zu sehen...“ Taiji stockte der Atem, seine Augen wurden größer. Wer war hier besoffen, er oder Hiroki? „Sag mal hackt´s bei dir oder was?“, fuhr er ihn fassungslos an. „Was redest du da für einen Scheiß?“ Die Augen des Blonden, die kurzzeitig seine tänzelnden Finger beobachtet hatten, blickten nun wieder in das Gesicht des Lockenkopfes. Wieder schien sein Blick leicht amüsiert. Wie jedes Mal, wenn er sich überlegen fühlte. „Na was glaubst du wohl, wer dir zu Weihnachten das Leben gerettet hat und dich im Halbdunkeln von der Fahrbahn gebracht hat bevor die nächsten Autos dich überrollt hätten.....?“ Die Augen des lockigen Bassisten weiteten sich, sein Herz schlug ihm bis zum Hals und setzte dann einen Moment lang aus. Ihm wurde gleichzeitig speihübel und schwindelig. Mit den aufgenommenen Worten Hiroki´s wusste er sofort wovon Dieser sprach. Sein Motorradunfall. Zu Weihnachten. Kurz nach dem Gespräch mit hide. Taiji schloss nun die Augen, erinnerte sich an die Aussage des Arztes im Krankenhaus, der von einem 'jungen Mann' sprach, der sofort erste Hilfe geleistet hatte. Hiroki war dieser besagte junge Mann gewesen. „Warum hast du das gemacht....?“ Seine Stimme war nur ein Flüstern. Und im Moment war er dem kindlichem Glauben verfallen, dass Hiroki verschwand, wenn er nur seine Augen geschlossen behielt. „Schon mal was von Sozialcourage gehört?“, entgegnete Dieser nur. X´s ehemaliger Basser schlug die Augen sofort wieder auf. „Von dir nicht.“ Mist, er war immernoch da. Als könne er dieser Tatsache damit entkommen, griff er nach seinem vodkahaltigem Getränk und spülte damit seine Kehle. Hiroki beobachtete ihn dabei unentwegt. Er musste leicht schmunzeln, war es doch unübersehbar wie sehr Taiji ihn doch gerade fort wünschte. Doch den Gefallen würde er ihm nicht so einfach tun. Seine Finger spielten inzwischen mit einem Streichholz auf dem Tresen herum. „Und du hast nun also ein Auge auf die Schnecke da geworfen?“ Er machte eine knappe Kopfbewegung zu der räkelnden Dame im Käfig, obwohl sein unfreiwilliger Gesprächspartner nicht in seine Richtung blickte. Taiji reagierte nicht. „Is´ ja auch kein Wunder. Die fängt mit ihrer Show ja nun auch wirklich jeden Blick ein. Wenn sie ´nen Schwanz hätte, könnte sie fast schon für Yoshiki durchgehen.“ Wusch – schon war der Lockenkopf dem Jüngerem wieder zugewand. Bingo! Triumphierend grinste er in sich hinein; wusste er doch, womit er die Aufmerksamkeit des Anderen jederzeit wieder auf sich lenken konnte. „Hab gehört, mein Bruder hätte genug von dir und du seist jetzt arbeitslos...?“ Der Cowboy sprang regelrecht von seinem Hocker herunter und packte den Jüngeren am Kragen. „Lass Yoshiki aus deinen miesen Spielchen raus, sag ich dir!“ Sein Fauchen war drohend und scharf. Hiroki schlug der Geruch von Whiskey und Vodka ins Gesicht. „Ich kenne deine hinterhältigen Tricks, du kleine Ratte...!“ Seine Augen funkelten. Obwohl Yoshiki und er nun nicht mehr zusammen waren, nahm er ihn weiterhin in Schutz, so gut er konnte. So war er nunmal, jeden der ihm wichtig war wollte er beschützen. Und da er Yoshiki trotz alledem was vorgefallen war, nicht hasste, galt das auch für ihn. Hiroki schien dies alles jedoch nicht wirklich zu beeindrucken. Jedenfalls zuckte er bei keinem von Taiji´s Worten auch nur mit der Wimper. „Ich mag deine wilde Seite.....die ist so erregend...“, gab er nur leise schnurrend von sich und strich mit der flachen Hand anzüglich über die Brust seines Gegenübers. Dieser stieß ihn jedoch nur schnaubend von sich weg, widmete sich haltsuchend wieder seinem Glas. Was bildete sich dieser Typ da nur gerade ein? War er wirklich dem Glauben verfallen, ihn mal eben so abschleppen zu können, nur weil er offiziell von seinem Bruder getrennt war? Denn es war schon auffällig genug dass Hiroki ausgerechnet kurz nach seiner Trennung von Yoshiki und seinem Rausschmiss aus X wieder auf der Bildfläche auftauchte, wo er doch die ganze Zeit davor wie vom Erdboden verschluckt gewesen zu sein schien. Erst als Hiroki weiter sprach, wurde er wieder aus seinen abschweifenden Gedanken gerissen. „Das ist typisch für meinen Bruder: Sobald ihm jemand zu langweilig wird, wirft er ihn weg wie unnützes Spielzeug...“ Der Kopf des jungen Blondschopfes sank ein Stückchen zur Seite und seine fast schon unschuldig kuckenden Augen beobachteten wahnsinnig beschäftigend seine eigenen Finger, die immernoch mit dem einsamen Streichholz spielten. Ein bedrohliches Grollen drang aus Taiji´s Kehle, sein Kopf wand sich gefährlich langsam zu Yoshiki´s kleinem Bruder um, seine Augen waren zu schmalen Schlitzen geformt. „Noch ein so´n dummer Spruch und du hast dein dämliches Grinsen verloren......“ Doch Hiroki´s Grinsen blieb bestehen, nein, es vergrößerte sich sogar noch. „Du weißt doch, dass ich auf die harte Tour stehe.“ Lasziv bleckte er andeutungsweise die Schneidezähne. Taiji konnte es nicht fassen – wie notgeil konnte man nur auf jemanden sein?? Hatte dieses kleine Biest in der Vergangenheit denn gar nichts gelernt? War es ihm damals nicht Lehre genug gewesen, als Yoshiki ihn vor Wut regelrecht krankenhausreif geprügelt hatte? Wollte dieser Bastard immer noch nicht aufgeben? Warum? Wofür? Er spürte eine fremde Hand sich auf seinen Arm niederlassen. Entgeistert blickte er in das Gesicht des Besitzers besagter Hand. „Ich weiß wie dir zu Mute ist, Taiji.“ Hiroki´s Stimme klang ungewohnt....verständnisvoll. „´nen Scheißdreck weißt du!!“ Grob riss sich der Lockige aus dem sanften Griff des Anderen, griff nach seinem Glas um auch noch die letzten Schlucke aus ihrem durchsichtigem Gefängnis zu befreien, knallte den genauen Geldbetrag auf den Tresen und rauschte aus dem Inneren der 'Fruit Lounge' heraus. Seine Gedanken waren ein einziger Klumpen Chaos als sich der kalte Nachtwind in der kleinsten Falte seiner Jeans festbiss und ihn nicht mehr los ließ. Sein Blick fiel ziellos über die Straßen, ohne das Sehende wirklich zu registrieren. Seine Finger glitten nervös in seine Jackentasche und entnahmen Dieser eine Schachtel Zigaretten. Im nächsten Moment wurde einer der besagten Glimmstengel mit den Lippen Taiji´s festgehalten und das nackte Ende bekam nur kurze Zeit später die erwärmende Erlösung zu spüren, als es sich für einen ganz kurzen Augenblick mit der Flamme des Feuerzeuges vereinen durfte. Mit nicht mehr ganz so sicherem Gang setzte der lockige Bassist seinen Weg durch die neonbeschienenden Straßen fort. Er überlegte, ob er einen Laden auf der Ecke kannte in Welchen er sich nun verziehen könnte. Doch schon beim nächsten Atemzug kam ihm die Frage in den Sinn, ob er jetzt überhaupt noch Lust auf ´ne einsame Kneipentour hatte... Trotz dieser Überlegung trugen ihn seine Füße weiter den Gehweg entlang, Meter für Meter. Irgendwann machte er Halt und er stand vor einer Kneipe, die erst vor Kurzem eröffnet zu haben schien. Zumindest sah es von Aussen noch alles sehr neu aus. Taiji nahm den Zigarettenstummel, dessen Glut sich mittlerweile seinen Lippen gefährlich genähert hatte, zwischen Selbigen heraus und beförderte ihn achtlos gen Boden. Obwohl sich seine Lust nach wie vor ziemlich in der Nähe des Null-Punktes aufhielt, betrat er das Lokal. Ähnlich wie zuvor schon die 'Fruit Lounge' war auch das Innere dieses Ladens deutlich größer und geräumiger, als es von Aussen den Anschein machte. Allerdings war es hier heller und es gab auch keine Nackttänzerinnen in Käfigen. Nicht wirklich enttäuscht von dieser Tatsache steuerte Taiji abermals die Theke an. Er nahm auf einem der Hocker – hier waren auch noch Einige mehr frei – platz und gab einem der Barkeeper mit wenigen Worten seine Bestellung durch. Vielleicht sollte es ihm endlich hier gelingen, seine Gedanken und Sorgen endgültig im Alkohol zu ertränken. Dass Alkohol in Wirklichkeit konservierte, daran dachte er in diesen Momenten gar nicht. Nein, er wollte vergessen, wenigstens vorübergehend. Unerwartet schnell stand seine Bestellung plötzlich vor seiner Nase. Er blinzelte. Solch eine rasche Bedienung hatte er aber auch selten erlebt. Oder er hatte mittlerweile schon völlig sein Zeitgefühl auf der Strecke gelassen. Wie dem auch war.......er griff nach dem Glas und tat das, was er am heutigen Abend schon ein paar Mal gemacht hatte. Der erste Schluck war um Yoshiki runter zu spülen. Der zweite Schluck war um ihre gemeinsame Vergangenheit runter zu spülen. Der dritte Schluck war um X runter zu spülen. - Nein, für X reichte kein einzelner Schluck... Der Cowboy blinzelte. Die ersten Leute begannen schon ansatzweise vor seinen Augen zu verschwimmen. Hoffentlich taten seine Gedanken das auch bald. „Hast schon die 'Hot Lagoon' probiert? Empfehlenswert...“ Taiji´s Augen weiteten sich. Er hoffte inständig dass diese Stimme nur eine haluzinugene Begleiterscheinung des Alkohols war. Doch als er seinen Kopf schließlich ruckartig zur Seite wand musste er einsehen, dass dies nicht so war. „Gottverdammt was machst du denn schon wieder hier? Lass mich doch einfach nur in Ruhe“, fauchte er mit rauher Stimme seinen Sitznachbarn an. Das konnte doch nicht sein dass dieses Biest ihn jetzt auch noch gnadenlos verfolgte! Hiroki rührte nur gelassen mit seinem Strohhalm in dem bunten Cocktail rum, der vor ihm auf dem Tresen stand. Und er machte nicht im Geringsten den Eindruck, als würde er sich von Taiji´s Mißmut einfach so vertreiben lassen. „Manchmal hilft es, wenn man über seine Probleme redet...“ Taiji blickte ihn erst ungläubig, dann abwertend an. „Mit dir? Na ganz sicher nicht.“ Hiroki´s Lippen umschlossen den Strohhalm, saugten ein-zwei Schlucke der farbenfrohen Flüssigkeit, bevor sie Ihn wieder frei ließen. „Musst mir ja nicht alles auf einmal erzählen. Häppchenweise verdaut sich´s oft besser anstatt alles in Einem runter zu schlingen.“ „Ich geb dir gleich Häppchen!“ Der ältere Bassist spürte wie rasant die Wut wieder in ihm hoch kam. „Verpiss dich einfach aus meinem Leben, Hiroki, so wie du es die letzten Monate über getan hast!“ „Hättest du dir das zu Weihnachten auch gewünscht? Dass ich mich an dem Abend auch einfach verpisst hätte?“ Taiji versuchte verbissen, seinen Blick zu Hiroki stand zu halten und ihn nicht ständig durch die betäubende Wirkung des Alkohols wegrutschen zu lassen. „Ich habe dich nicht darum gebeten mir zu helfen.“ „Aber du hattest auch nichts dagegen.“ „Ich war bewustlos, verdammt!!“ Taiji hatte seine eigene Lautstärke nicht mehr unter Kontrolle und so fiel Diese ungewollt etwas lauter aus, sodass einige Gäste schon die Köpfe nach den jungen Rebellen wanden. „Das brauchst du mir nicht zu erzählen. Ich hab dich schließlich vorgefunden.“ Der Jüngere schien von der gesteigerten Lautstärke keinen Deut beeindruckt zu sein. Dieser Typ nagte langsam an Taiji´s Nerven. Was man auch sagte – dieser Kerl fand immer einen Weg, es sich recht zu biegen. „Verfuckte Scheiße, was willst du von mir?“, fragte er schließlich sichtlich genervt. „Sex? Geld? Meinen Verstand?“ Um die rosigen Lippen des Blondschopfes wirbelte ein Lächeln. „Soll das ein Angebot sein?“ Taiji griff kommentarlos nach seinem Glas und leerte Dieses. Die nächste Bestellung folgte. Für einige Zeit sagte keiner von beiden ein Wort. Bis von Hiroki schließlich wieder eine Frage zu vernehmen war. „Willst du das hier noch die ganze Nacht so machen?“ Er bezog sich damit auf Taiji´s auffällig hohen Alkoholkonsum. „Ja“, entgegnete Dieser nun, „die ganze Nacht, bis ich irgendwann in der Ecke liege und in meiner eigenen Kotze einpenne und dein blödes Gesabbel nicht mehr ertragen muss.“ „Und nach acht Stunden mit ´nem Kater wieder aufwachst und wieder vor den selben Problemen stehst wie vorher auch“, vervollständigte Yoshiki´s Bruder die Ausführung des Anderen. Im Moment bist DU mein einziges Problem!, wollte der Lockenkopf eigentlich sagen, ließ es dann aber doch sein. Dieses ewige Hin und Her mit dieser Person hatte keinen Sinn. Wenn sie so weiter machten wären sie noch bis morgends um sechs damit beschäftigt. Und dafür fehlte ihm sowohl die Lust als auch die Energie. Er überlegte schließlich mehrere Minuten, bevor er die Frage tatsächlich laut aussprach: „Warum tauchst du gerade jetzt auf?“ Wenige Sekunden später wurde ihm bewusst, wie blödsinnig diese Frage doch war. Der Alkohol benebelte zunehmend sein Hirn.... „Hängt nicht alles im Leben irgendwie miteinander zusammen....?“, entgegnete er nur mit einer Gegenfrage. „Ja. Und ich will den Deinen wissen.“ Taiji´s Augen wirkten müde und genervt. Plötzlich veränderte sich etwas. Die ganze Stimmung, die ganze Atmosphäre. Hiroki´s Blick veränderte sich, seine gesamte Körperhaltung. „Ich weiß wie es ist, alleine zu sein.“ Seine Stimme klang mit einem Mal so nüchtern. „Es ist kein schönes Gefühl.“ Taiji hob seinen Kopf, wand seinen Blick abermals zum Jüngerem. Er versuchte ihn einzuschätzen. „Wundert dich das?“, meinte er schließlich. „So wie du dich anderen gegenüber verhältst is´ es auch kein Wunder...“ Auch Hiroki blickte nun seinen Gesprächspartner an, schaute ihm tief in die Augen. Wortlos. So sehr man sich auch bemühte, aber man konnte einfach nicht in Ihnen lesen, was er gerade dachte. Sie schienen so tief und doch so verschlossen. „Jede Tat hat seine Vorgeschichte. Und jede Vorgeschichte seinen Ursprung.“ Der Ältere kuckte ihm stumm entgegen. Diese Antwort war zu allgemein gefasst und er wollte ihrer wahren Bedeutung nicht auf den Grund gehen. Denn würde er dies versuchen, würde Hiroki ihn nur wieder gekonnt einwickeln und er selbst würde die Orientierung verlieren. Und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er eigentlich von Anfang an gar nicht so lange mit ihm reden wollte. Hiroki schien seine Gedanken offensichtlich lesen zu können denn ein wissendes Lächeln schob sich über seine Lippen. „Das Glas ist ein stummer Zuhörer. Von ihm wirst du keinerlei Resonanzen erfahren. Ich hingegen kann dir zu hören und dich dennoch ernst nehmen.“ Taiji seufzte innerlich. Sein Blick versank im Glas, in Welchem nur noch der Boden mit einem oder zwei Schlucken hochprozentiger Flüssigkeit bedeckt war. Er hatte mit einem Mal das Gefühl, nirgends mehr wirklich zu zugehören. „.....ich weiß nicht ob ich ihm die Schuld geben kann......auch wenn er diese Entscheidung getroffen hat...“ Taiji´s Nuscheln verschwand halbwegs in seiner Faust, auf der er sein Kinn stützte. Die beiden Bassisten hatten sich von dem Bartresen getrennt und saßen sich nun an einem der vielen kleinen Tischchen gegenüber. Hiroki´s Blick war verständnisvoll. „Er ist der Boss, er muss Entscheidungen treffen.“ „Ja, aber.......“ Taiji zögerte. Parkte seinen Blick irgendwo zwischen seinem Glas (Welches in diesem Lokal bereits das Dritte war) und der Tischfläche. „......ich bin mir nicht sicher ob diese Entscheidung wirklich von ihm kam...oder.........“ Ihm kamen wieder die Blicke vom Staff in Erinnerung, diese Blicke die teilweise voller Mißmut, ja teils schon abwertig waren. Doch davon wollte er Hiroki nichts erzählen. Er wollte nicht noch mehr Demut auf sich ziehen. Und er wollte Yoshiki nicht möglicherweise als Hampelmann dastehen lassen, der sich seine Bandpolitik von Dritten vorschreiben ließ. Er war viel zu sehr in seinen Gedanken vertieft als dass er bemerkte, wie sich seine Augen zunehmend mit Tränen füllten. Hiroki wartete eine großzügige Zeit lang, für den Fall dass sein Gegenüber den Satz doch noch zu Ende sprach. Als dies aber nach einiger Zeit immer noch nicht der Fall war, erhob er sich leise von seinem Stuhl und ging halb um den Tisch herum. Taiji hob seinen Kopf. Wollte der andere gehen? Hatte er es sich anders überlegt und wollte sich nun doch nicht mehr den Herzschmerz eines arbeitslosen Bassisten anhören? Oder musste er einfach nur mal auf´s Klo? Seine Gedankengänge wurden in dem Moment abrupt gestoppt als er zwei Arme um seine Schultern spürte, die sich mit eleganten Bewegungen über seine Brust bewegten und schließlich über Kreuz dort verweilten. Als er Hiroki´s Gesicht sanft gegen seinen Kopf schmiegen spürte, hatte auch endlich sein betäubtes Gehirn gecheckt, dass das auch Hiroki´s Arme waren, die sich so vertraut um ihn geschlungen hatten. Irgendwo ganz hinten in seinem Hirn kam die Meldung, dass das hier gerade nicht richtig war. Doch schob sich gleich darauf auch eine große Ladung Sehnsucht, gepaart mit dem Wunsch nach Geborgenheit vor diese so weit entfernte Warnmeldung. Er fühlte diese sich anbietende, einladende Wärme und er wollte sich ihr hingeben....was er doch sonst so selten tat da er es doch sonst immer war, der anderen seine helfende Hand anbot.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)