Icecube von RedSky (Fortsetzung zu "Sugarcube") ================================================================================ Kapitel 26: snow and blood -------------------------- Der Raum war ein einziges Schlachtfeld: Der große Schrank, in dem hauptsächlich Ersatzteile für die Instrumente lagerten, lag am Boden zertrümmert und in seine Einzelteile zerlegt, das Sofa aus der Sitzecke lag nun schräg auf dem Boden und auch an einer völlig anderen Stelle als es sich normalerweise befand, das Drumkit war eingetreten und völlig zerschmettert, überall lagen Einzelteile herum, diverse Kabel zogen sich quer auf dem Boden durch den Raum – und inmitten des ganzen Chaos kauerte, völlig in sich zusammen gesunken, Yoshiki. Nachdem er den ersten Schreck halbwegs verdaut hatte stieß Toshi sich vom Türrahmen ab und lief die paar Schritte hastig zu seinem langjährigem Freund. Er ließ sich dicht neben ihn auf die Knie fallen, legte beschützend seine Arme um ihn und versuchte sein Gesicht zu erkennen, was sich als etwas schwierig heraus stellte, da die langen wirren Haare die freie Sicht auf eben Dieses versperrten. Der Sänger spürte dass Yoshiki zitterte, wenn es nicht sein eigenes Zittern war. „Um Himmels Willen Yoshiki....! Was-was machst du...?“, war das Einzige, was er im Moment hervor brachte. Mühselig versuchte er den Kopf des Freundes mit einer Hand zu halten um ihn anzukucken, was nicht ganz einfach war da der erschöpfte Körper des Drummers immer wieder in sich einsacken wollte. Schließlich aber gelang es Toshi doch noch – und er sah in das Gesicht eines Geistes. Zumindest glaubte er das im allerersten Moment. Yoshiki's Gesicht war leichenblass, er hatte erhebliche Ringe unter den Augen, zudem an einem Auge noch ein gehöriges Veilchen, seine Wange und Unterlippe bluteten – und seine Augen schauten leblos durch Toshi hindurch. Für mehrere Sekunden verharrte der blonde Sänger in seiner Position, bemühte sich diesen erneuten Schreck abermals zu verkraften, bevor er mal auf die Idee kam, Yoshiki in eine angenehmere Lage zu schaffen. Jedoch war der Proberaum so verwüstet, dass er ihn nicht einmal auf einen simplen Stuhl hätte setzen können – denn die lagen hier auch überall verstreut herum und die Wenigsten von ihnen waren überhaupt noch intakt. Also ließ er kurzerhand den schlaffen Körper Yoshiki's doch nochmal los um das Sofa wieder aufzurichten, auf Welches er den Drummer anschließend ablegte. Yoshiki war bei seinem eigenem Transport, auch wenn es sich dabei um kaum drei Meter handelten, alles andere als hilfreich. Er war lasch wie eine Puppe, seine Arme und Beine baumelten leblos herum als Toshi ihn kurzzeitig zum Sofa trug, sein Kopf hing entweder hinten über oder sein Kinn verweilte auf seiner Brust. Als Toshi ihn nun auf das Sofa gebettet hatte, fühlte er sogleich nach dessen Puls. Dieser war erstaunlich deutlich zu spüren und im Grunde wohl aktuell das Lebendigste an Yoshiki. Sorgenvoll strich er dem Leader über die nicht blutende aber kreideweiße Wange. „Was hast du nur gemacht? Warum hast du das nur gemacht...?“ Seine eigene Stimme war im Moment nicht mehr als ein heiseres Fiepsen. Yoshiki's lebloser Blick regte sich mit einemmal als er Toshi's Stimme vernahm. Er blinzelte ihn müde und erschöpft an. „Ich kann nicht mehr....“, wisperte er nach einigem Zögern mit tonloser Stimme. „Was meinst du? Wovon redest du?“ Toshi strich ihm die Haare vollständig aus dem Gesicht. Er hatte Yoshiki in der Vergangenheit schon einige Male austicken erlebt, doch konnte er sich heute, hier und jetzt keinen Grund für das aktuelle Chaos erklären. Der Blick des Drummers driftete wieder ab, schaute wieder ins Leere. „.....alles geht kaputt....“, hauchte er schließlich kaum hörbar. Doch das half dem Sänger auch nicht weiter. Warum ging seiner Ansicht nach alles kaputt? Hatten sie nicht erst einen neuen Bassisten gefunden? Waren sie nicht mitten in den Proben und Aufnahmen zu ihrer neuesten Platte? Das klang alles mehr nach Fortsetzung, wenn nicht gar nach Aufschwung, wenn man das Chaos einige Monate zuvor bedachte. Wo sah Yoshiki etwas kaputt gehen? „Warte...“, bat Toshi ihn plötzlich, obwohl er nicht wirklich davon ausging dass der Andere in seiner aktuellen Situation in der Lage war überhaupt eigenständig aufzustehen. Er ging in eine Ecke des Raumes und holte von dort eine kleine Wasserflasche – etwas von den wenigen Sachen in diesem Zimmer, was nicht Yoshiki's Zerstörungswut zum Opfer gefallen war. „.....Hiroki.......“, kam es heiser geflüstert aus Yoshiki's Richtung. Toshi befand sich noch mit dem Rücken zu Yoshiki gewand und war gerade dabei nach einer Wasserflasche zu greifen, hielt aber mitten in der Bewegung kurz inne, als er diesen Namen hörte. Er wusste dass Yoshiki nicht gut auf seinen kleinen Bruder zu sprechen war und er wusste auch von den ewigen Streitereien aus ihrer Kindheit. Deswegen hatte Toshi sich auch damals gewundert, als Hiroki kurzzeitig noch zu tiefsten Indie-Zeiten bei X mitspielte. Der blonde Sänger erwachte aus seiner Starre, ergriff nun endgültig eine der Flaschen und ging mit ihr zu Yoshiki zurück, während er den Verschluss öffnete. Ohne jegliche Aufforderung sprach Yoshiki mit gebrochener Stimme weiter. „...Hiroki...macht alles kaputt.....“ Seine Augen schlossen sich. „Er macht mich kaputt....“ Toshi kniete sich wieder an das Sofa und hielt dem Freund die Flaschenöffnung an die Lippen, während er dessen Kopf mit der anderen Hand etwas stützte. Der Drummer trank, wenn auch nicht viel. Als Toshi die Flasche wieder absetzte fragte er ruhig: „War Hiroki hier?“ Yoshiki zuckte nur leicht mit dem Kopf, was wohl einem verneinendem Kopfschütteln gleich kommen sollte. „Er hat........heath......“ Er wand sein Gesicht ein Stückchen der Rückenlehne zu. Seine Mimik sah unglücklich, schmerzhaft aus. Zuerst dachte Toshi, Hiroki hätte den neuen Basser gekidnappt, doch da sprach Yoshiki schon weiter. „Er hat ihn geküsst.......vor meinen Augen....“ Der Sänger hatte schon seit einiger Zeit den Verdacht, dass Yoshiki etwas von heath wollte, doch nun hatte er aufgrund Yoshiki's Verhalten die Gewissheit dass seine Vermutung richtig war. Wieder strich er ihm über die Stirn. „Aber das ist nicht der einzige Grund dafür, dass hier alles in Schutt und Asche liegt, oder?“ Toshi wusste, dass da noch mehr hinter stecken musste. Auch wenn ihr Bandleader den Ruf einer Diva weg hatte, so war er dennoch keine krankhaft eifersüchtige Furie die aufgrund eines simplen Kusses alles kurz und klein haute. Er hätte seinem Bruder Eine gescheuert, aber das Chaos was im Proberaum herrschte zeigte ganz andere Spuren. Yoshiki hob eine Hand und hielt sich den Handrücken halb vor die Augen. Sein Körper zuckte ungleichmäßig und er schluchzte. „Ich wollte X retten......und....Hiroki nutzt einfach alles aus....“, brachte er mit gepresster und tränenerstickter Stimme hervor. Toshi blickte etwas ratlos auf seinen langjährigen Freund. Er wusste nicht so recht wie diese beiden Aussagen zusammen passen sollten. Fürsorglich strich er ihm die ersten Tränen von der Wange. „Aber was hat Hiroki heute noch mit X zu tun?“ Das Schluchzen wurde lauter. „Er....er zeigt mir wie alles zerbricht.....! X ist nicht mehr so wie früher.....mit Taiji...“ Als Taiji's Name fiel wurde seine Stimme deutlich leiser, bevor sie sich wieder erhob. „Und dass er heath geküsst hat....er.....er wollte mir damit vor Augen führen, dass alles zerbricht! Dass...dass alles verschwindet.......alles, was.........was mir wichtig ist....!“ Sein Schluchzen wurde zunehmend zum Hyperventilieren. Er wand sich auf dem Sofa hin und her, krümmte sich schließlich zusammen und atmete viel zu schnell. Garniert wurde dieses Schauspiel mit lauten, kläglichen Schluchzern und fiepsenden Geräuschen. „Yoshiki, nein... Yoshiki, beruhig dich!“ Toshi versuchte sein Möglichstes um Yoshiki von weiterem Hyperventilieren abzuhalten, bevor Dieser wieder in halbe Bewustlosigkeit verfiel, wie er es schon ein oder zwei Mal geschafft hatte. Ganz nebenbei versuchte er die ihm gegebenen Informationen in seinem Hinterkopf wie Puzzleteile zusammen zu fügen. Regentropfen sammelten sich an seinen durchnässten Haarspitzen, bevor sie nacheinander los ließen und in den ebenfalls feuchten Stoff des schwarzen Mantels sanken oder gleich gen Boden fielen und dort zersprangen. Seine schwarzen Stiefel, die durch's Treppenhaus hallten, hinterließen mit jedem Schritt eine kleine Lache. Aber hide hatte sich gar nicht erst über den plötzlich hereingebrochenen Regen auf halbem Wege aufgeregt, wusste er doch dass das eh nichts brachte. Er war zu Fuß von Pata's Wohnung aus zurück nach Hause gegangen. Pata wollte ihn nicht fahren und das nötige Kleingeld für ein Taxi hatte hide nicht dabei gehabt. Nun stand er triefnass vor seiner Wohnungstür und angelte den Schlüssel aus den Tiefen seiner Manteltasche. Als er endlich fündig wurde ließ er Schlüssel und Schloß sich miteinander vereinigen und er hatte kaum den ersten Schritt in seine Wohnung getan, da klingelte auch schon das Telefon. „Ich bin noch nicht mal richtig angekommen, da will gleich schon wieder jemand was von mir...“, murmelte hide zu sich selbst, zog sich den großen, schwarzen Schlapphut vom Blondschopf und hängte das ebenfalls pitschnasse Kleidungsstück, das man hätte auswringen können, über einen Garderobenhaken, bevor er zwei große Schritte machte und den Hörer vom Telefon abnahm. „Hier ich, wer da?“, lautete seine knappe Begrüßung. „hide? Ich bin's, Toshi.“ Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang ernst, leicht besorgt. Sofort ratterte hide in Gedanken seinen Terminkalender durch. Bandproben standen heute nicht an die er vergessen hätte können. Warum klang Toshi dann so seltsam? „Was gibt's?“ Toshi zögerte einen kleinen Moment, bevor er antwortete. „Hör mal, irgendetwas stimmt mit Yoshiki nicht...“ „Das ist sein Normalzustand, Toshi. Daran solltest du dich nach all den Jahren eigentlich gewöhnt haben.“ Nebenbei versuchte hide sich einhändig aus seinem Mantel zu schälen. „Ich meine es ernst, hide.“ Und Toshi's Stimme unterstrich diese Aussage nur noch. „Ich habe ihn vor gut einer Dreiviertelstunde im Proberaum vorgefunden, nachdem er den erst einmal kurz und klein geschlagen hat. Und er selber sieht auch nicht besser aus.“ hide stockte in seinen Bewegungen. Nun wurde er doch hellhörig. „Was ist passiert?“ Was auch immer es war, es konnte keine Kleinigkeit sein. Nach der kurzen Beschreibung zu urteilen musste es was Ernstes sein. „Das hab ich auch versucht rauszukriegen aber so ganz schlau bin ich immer noch nicht. Es hat wohl irgendwas mit Hiroki zu tun. Mit ihm, heath und X.“ „Hiroki?“, wiederholte hide den Namen sogleich. „Der spielt doch jetzt bei 'F.F.' mit, die sich kürzlich in 'thirteen' umbenannt haben, ne?“ hide hatte bei Hiroki stets ein sehr gemischtes Gefühl. Einerseits wusste er dass Yoshiki mit seinem kleinen Bruder seit Ewigkeiten auf Kriegsfuß stand und er mochte es nicht, wenn Dieser Yoshiki ärgerte. Andererseits musste er sich eingestehen mit Hiroki persönlich gut klar zu kommen. Er konnte sich mit ihm bisher immer vernünftig unterhalten – wenn Yoshiki nicht in der Nähe war. „Keine Ahnung wo der jetzt spielt“, und Toshi klang auch so als ob ihn das nicht weiter interessierte. „Da lief wohl irgendwas zwischen dem und heath...zumindest hat Yoshiki vorhin irgendsowas angedeutet... Von wegen Hiroki und heath hätten sich geküsst oder so... Keine Ahnung was da dran ist.“ Irgendwie wurde hide's Mund plötzlich sehr trocken als er das hörte. Wenn es Yoshiki ernsthaft schon interessierte, von wem heath geküsst wurde, dann war da doch mehr zwischen ihrem Boss und dem neuen Basser... Zumindest von Yoshiki's Seite aus. hide hatte ja schon längst den Verdacht, dass Yoshiki sich mit heath nur trösten wollte um seine Trauer über Taiji – und hide war felsenfest davon überzeugt DASS diese Trauer existierte – zu verstecken. „Jedenfalls meinte er auch, X sei ohne Taiji nicht mehr das Gleiche“, fügte Toshi noch hinzu. Bingo! „Könnte er ganz leicht wieder ändern...“, murmelte hide, der sich aus seinem Mantel mittlerweile übrigens befreit hatte und das triefende Stück ebenfalls an die Garderobe hängte, nebst dem tropfenden Hut. „Nicht nach dieser Sache, hide.“ Der Gitarrist spürte ein Stechen in der Magengegend, gefolgt von mächtigem Kribbeln. „Du kennst den Grund?“ Toshi zögerte kurz, bevor er sprach. „Hat er es dir nicht erzählt?“ „Nein! Es redet ja niemand darüber, ganz so als hätte X nie einen Basser namens 'Taiji' gehabt!“, fuhr der Ältere ihn regelrecht an, obwohl solch eine heftige Reaktion eigentlich gar nicht von ihm beabsichtigt war. Wieder herrschte eine Weile Schweigen in der Leitung. Diesmal jedoch länger als zuvor. „Taiji hat gedealt.“ hide lies sich mit dem Rücken gegen die Wand fallen. „Sag das nochmal...“ Seine Mundhöhle glich inzwischen einer Wüste. „Mit was?“ „Na bestimmt nicht mit Plektren!“ Nun war es Toshi's Stimme die erregter klang als gewollt. Dieses brisante Thema griff die Nerven doch schneller an, auch wenn man sich um das Gegenteil bemühte. „Koks“, kam es dann nur sehr knapp aus dem Hörer. hide konnte es irgendwie nicht so recht begreifen. Oder wollte es vielleicht auch nicht. „Er hat wohl häufiger vor oder nach unseren Konzerten das Zeuchs verkauft.“ „Hat Yo-chan ihn dabei erwischt?“ Langsam erlangte hide seine Fassung wieder aber auch nur weil ihm bewusst war, dass er mit seiner Sprachlosigkeit nicht unbedingt an mehr Informationen kam. Und Informationen waren genau das was er jetzt brauchte. „Nein, einer vom Staff hat es ihm gesagt.“ Der Gitarrist schnaufte, umfasste den Hörer unwillkürlich fester. „Nur weil Einer vom Staff Blödsinn geredet hat ist Taiji gleich draussen?“ „hide, du weißt dass auf Koks locker zehn Jahre Knast kommen können. Auch gerne mehr. Was glaubst du was in den Medien losgewesen wäre wenn man bei Taiji das Zeuchs gefunden hätte als er noch bei uns war? Das wäre X's Todesurteil gewesen und somit auch Yoshiki's.“ „Wenn wenn wenn!“, äffte hide den Sänger nach. In ihm kochte es nun zunehmend. „Du kennst Taiji, er würde X nicht mit in Gefahr bringen! X war für ihn wie eine Familie! Wie für uns alle!“ Er merkte wie seine Aggression überhand nahm und bemühte sich, sich selbst zu bremsen. Ein tiefer Atemzug folgte. „Weißt du wer aus dem Staff das war, der Yo-chan davon erzählt hat?“ „Ja. Sagt dir der Name 'Toki' was?“ hide zuckte mit den Schultern, bis ihm mal einfiel dass Toshi das ja nicht durch's Telefon sehen konnte. „Nein.“ „Der war bei einem Großteil unserer letzten Konzerte dabei, auch bei Taiji's drei Letzten“, lautete die Erklärung. „Hast du seine Nummer?“, wollte hide nun wissen. „Nein“, kam es aus dem Hörer, „aber ich kenne jemanden, der seine Nummer haben könnte, Moment...“ hide vernahm leises Rascheln aus der Leitung und vermutete, dass Toshi gerade in seinem Adressbüchlein rumblätterte. Wenige Augenblicke später erhielt er die Nummer eines Bekannten vom Sänger, der mit Vielen aus ihrem Staff befreundet war. Bevor hide das Telefonat beendete, erkundigte er sich noch: „Wie geht es Yo-chan jetzt?“ „Er liegt hier auf dem Sofa im Proberaum und schläft. Ich werde ihn nachher nach Hause fahren und noch etwas auf ihn aufpassen...“ hide nickte, wieder vergessend dass Toshi das nicht sah. Er verabschiedete sich von dem Freund, dann wählte er die fremde Nummer. Taiji wusste nicht wie spät es war als er aufwachte, aber dem Lichteinfall nach zu urteilen musste es noch morgens sein. Als sein Blick noch leicht verträumt durch das helle Zimmer streifte, fiel Selbiger irgendwann plötzlich auf einen zerzausten, blonden Haarschopf, der neben ihm im Bett auf einem zweiten Kissen lag. So ruhig wie Hiroki da lag ging er davon aus dass der Jüngere schlief. Dabei fiel Taiji auf, dass er ihn in der Nacht zuvor gar nicht nach Hause kommen gehört hatte. Er selbst war irgendwann nach Mitternacht ins Bett gegangen, Hiroki war noch nicht da. Er hatte auch keine Ahnung gehabt wo er sich zum damaligen Zeitpunkt rumtrieb. Auch war er in der Nacht kein einziges Mal wach geworden. Sanft strichen seine Finger durch das weißblonde Haargestrüpp, als er mit einemmal stutzig wurde. Etwas Dunkles schimmerte durch die vielen Haare hindurch. Er schob die einzelnen Strähnen vorsichtig beiseite, bis eine mit Blutkruste bedeckte Kopfverletzung ans Tageslicht kam. Erschrocken warf Taiji seinen Blick auf Hiroki's Kopfkissen und tatsächlich, da war ein unübersehbarer Blutfleck, vielleicht so groß wie zwei Bierdeckel und bereits am eintrocknen. „Hiro...!“, keuchte er und rüttelte den schmächtigen Bassisten sanft an der Schulter. Diese Behandlung zeigte Erfolge, denn Hiroki wurde wach. Leise brummend wand er seinen Kopf zu Taiji um und blinzelte ihn aus kaum geöffneten Augen völlig verpeilt und schlaftrunken an. „Hmmm...?“ „Hiro, dein Kopf....du blutest! Was ist passiert?“ Seiner Stimme war deutlich die Sorge anzuhören die er sich in diesen Momenten um den Jüngeren machte. Hiroki blinzelte ein paar Mal, doch seine trägen Augen wollten davon auch nicht wacher werden. „Das ist nichts....mach dir keine Sorgen...“, murmelte er nur und setzte noch ein „...ist alles in Ordnung......“ hinzu, während er sich auch schon wieder umdrehte um weiter zu schlafen. Taiji jedoch konnte nun überhaupt nicht mehr ans schlafen denken, er war hellwach. Und wieder sah ihn diese blutverkrustete Kopfwunde an. Die Wunde die etwas zeigte und doch schwieg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)