Wasser von Makoto17 (Winterwichteln 2013 für White_Angel) ================================================================================ Epilog: Grillen --------------- Vom Kampf erholt, dachten sie darüber nach, sofort wieder zu verschwinden. Sie waren alle durch die Attacken der Meerhexe durchnässt und verfroren. Ihnen war so kalt, dass sie die Windstille der Höhle der Brise des Ozeans vorzogen. „Rei, wir brauchen ein Lagerfeuer, und zwar schnell.‟ „Und wo soll das Feuer bitte entzündet werden?‟ Gemeinsam schauten sich alle um. Felsen und Steine eigneten sich nicht dafür, und das Wasser noch weniger. Holz war in der Höhle nicht zu finden. „Vielleicht sollten wir die Algen als Brennmaterial benutzen?‟ Sie versuchten es, doch die Algen verbrannten viel zu schnell, als sie trocken genug waren, das Feuer anzunehmen. Sie fluchten. Sie fanden nichts, was auch nur ansatzweise lange brannte. „Heize die Steine auf. Vielleicht speichern die ja die Wärme?‟ Gesagt, getan. Die Steine trockneten und erwärmten sich. Die gesamte Gruppe versammelte sich um die Steine, die bereits begannen, die erhaltene Wärme abzustrahlen. „Vielleicht solltest du die Steine weiter aufheizen, damit wir die Fische da grillen können?‟ „Typisch Bunny. Denkt immer nur ans Essen.‟ Die anderen schüttelten nur mit dem Kopf. „Aber wer satt ist, friert nicht so stark. Und außerdem habe ich Hunger.‟ Makoto ging zu den Fischen hinüber, die von Michirus Energieball nicht ins Wasser zurückgeschleudert wurden. Diese rührten sich nicht mehr. Da die Fische an sich alle essbar waren, nahm sie diese mit zu den Steinen. „Vielleicht sollten wir doch einige Algen auf die Steine legen? Wenn wir einen ganzen Strang Algen nehmen, bekommen wir eventuell auch ein leichtes Raucharoma beim Grillen hin.‟ Haruka fischte ein paar Algen aus dem Teich heraus, und legte diese auf die Steine. Diese trockneten im Nu. Schnell legte Haruka weitere Algen hinzu. Erneut heizte Rei die Steine auf. Haruka warf einige Algen und Makoto legte die Fische dazu. Während die Fische dort garten, setzten sich auch die anderen um diese Steinheizung. Sie wärmten sich auf. „Hieß es nicht ursprünglich, dies sollte eine einsame Insel sein?‟ „Stimmt, sonderlich einsam kam mir die Insel auch nicht vor.‟ „Das liegt aber auch daran, dass wir zur Hauptsaisonzeit hierhin gefahren sind. Ansonsten wohnen nur die Fischer hier.‟ „Aber findest du nicht, dass es etwas seltsam ist, mit einer einsamen Insel zu werben, wenn man dort kaum einen Platz findet, an dem man wirklich alleine sein kann?‟ Alle lachten. Es stimmte, diese Werbung wirkte in Anbetracht der derzeitigen Situation etwas irreführend. Einsam war es zwar in der Höhle, doch nicht auf der Insel an sich. „Und, wie war das Leben im Mittelalter so? Ihr habt ja schließlich einen ganzen Vormittag mitbekommen, wie es damals so zuging.‟ „Keine Schule, keine Mathehausaufgaben, keine Abschlussprüfungen, für die man lernen muss‟, schwärmte Bunny den anderen vor. Doch so richtig ließen die anderen sich nicht von ihren verklärten Beschreibungen beeindrucken. „Keine Heizung, kein warmes Essen, wann immer man Hunger hat.‟ Diese Aufzählung, vorgetragen in derselben Stimmung wie die Aufzählung zuvor von Bunny, gefiel dieser nun wirklich nicht. Sie schüttelte sich. Doch auch einige andere hielten sich wärmend die Arme um die Beine. „Glaubst du etwa, damals hätten Frauen nichts lernen müssen? Du stellst es dir viel zu romantisch vor.‟ „Ja, was denn?‟ „So blöd kannst auch nur du fragen. Frauen mussten damals viel im Haushalt machen. Sie mussten mit der Hand waschen, spinnen, was du im Übrigen recht schnell aufgegeben hast.‟ „Du doch auch, Minako.‟ „Ja, aber ich bin nicht so verträumt wie du und‟ Die anderen konnten nicht glauben, dass Minako dies soeben von sich gegeben hatte. Sie war Bunny doch am ähnlichsten. „Und du, Haruka, was hast du so gemacht?‟ „Bestimmt hast du beim Turnier mitgemacht, und gewonnen.‟ „Stimmt, ich war beim Turnier.‟ „Und die haben dich mitmachen lassen? Damals war die Trennung zwischen Frauenarbeit und Männerarbeit noch weitaus ausgeprägter als heute.‟ „Die haben bestimmt nicht gewusst, dass Haruka eine Frau ist.‟ „Dann sollten die vielleicht besser hinschauen.‟ Es ging ihr allmählich auf die Nerven, wenn die Menschen um sie herum entweder nicht bemerken, dass sie eine Frau war, oder ihr aufgrund ihres Geschlechts etwas nicht zutrauten. „Damals hätten die dich nicht als Ritter durch die Welt ziehen lassen.‟ „Können wir vielleicht das Thema wechseln? Ich hab keine Lust, mir anhören zu müssen, was man als Frau damals nicht durfte.‟ Die Fische waren gar, und Bunny nahm sofort einen und verputzte ihn innerhalb kürzester Zeit. Keine der anderen wunderten sich darüber. Sie nahm auch den Fisch für Luna von den Steinen runter, während Minako sich um Artemis Essen kümmerte. Die Katzen zogen sich etwas zurück, um nicht beim Essen gestört zu werden. „Und, Luna, wie schmeckt dir mein gefangener Fisch?‟ Dabei kuschelte der Kater sich leicht an seiner Freundin an. Luna überlegte, ob sie dies zulassen sollte. Sie entschied sich dafür, immerhin wurde Artemis dabei gebissen. Der Piranha schmeckte interessant, einen solchen Fisch hatte sie schließlich noch nie gegessen. „Ob die Höhle zur Burg führt?‟ „Wie kommst du denn jetzt darauf?‟ „Nun ja, immerhin hieß es bei der Führung heute, dass die Tunnel auch natürliche Ausgänge haben.‟ „Seid ihr eigentlich aus einer Höhle wieder aus den Tunneln raus gekommen, oder wieder auf der Burg?‟ „Auf der Burg. Es war fast so, als hätte uns der Tunnelführer im Kreis herumgeführt.‟ „Wahrscheinlich hat er das sogar. Immerhin sind wir in demselben Zimmer wieder aufgetaucht, von dem wir losgegangen sind.‟ Aber dies würden sie nicht ausprobieren. Es war ihnen viel zu gefährlich, sich tatsächlich in den Tunneln zu verlaufen. Rei und Ami hatten nur einen winzig kleinen Teil der Tunnel kennengelernt. Und auch, wenn sie sich daran halten würden, immer nach einer Richtung zu gehen, so wollten sie nicht auf Fallen achtgeben müssen. „Und, hättet ihr gerne im Mittelalter gelebt?‟, fragte Michiru die anderen. Sie rechnete damit, dass die anderen sich unterschiedlich äußern würden, doch dem war nicht so. Alle schüttelten den Kopf. Auch Bunny, die zuerst darauf spekuliert hatte, nicht in die Schule zu müssen, entschied sich dagegen. „Es ist zwar schön, für eine Zeitlang etwas anderes zu erleben, doch ich glaube, auf Dauer würde ich die Annehmlichkeiten heutzutage vermissen.‟ „Du kennst solche Wörter?‟ „Ja, glaubst du etwa, ich würde überhaupt nichts lernen?‟ „Wenn man sich deine Noten so ansieht, ja.‟ Als Antwort boxte Bunny Rei leicht auf die Schulter. Sie wusste zwar, dass ihre Freundin nur scherzte, und sie selbst dafür bekannt war, die schlechtesten Arbeiten abzuliefern. Doch sie wollte von diesem Image herunterkommen. „Sollten wir nicht langsam wieder zur Burg zurück, bevor noch jemand auf die Idee kommt, uns zu suchen?‟ Damit machten sich alle gemeinsam wieder auf dem Weg zurück zur Burg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)