Eternal's Serenade von Flordelis (Seinarukana) ================================================================================ Kapitel 33: Atempause --------------------- Die Anführerinnen hatten sich schnell von dem Angriff wieder erholt und standen versammelt im Thronsaal. Weder Ciar noch Baila waren anwesend, beide befanden sich im Hinterzimmer aus dem ein seltsames Geräusch zu hören war. Die verbliebenen Fünf sahen sich an. Keine von ihnen wollte mit Baila tauschen. Annullierendes Mana in sich zu tragen war mit Sicherheit nicht leicht. Dennoch... sie war selbst Schuld. Sie und dieser Subaru. „Wir müssen ihn töten“, sagte Azzurre. „Wenn er weg ist, wird es Baila besser gehen.“ Die anderen nickten. Shani gähnte. „Also konzentrieren wir uns auf ihn beim nächsten Angriff. Wie lange müssen wir darauf warten?“ Azzurre wollte gerade antworten, als Ciar und Baila ebenfalls den Saal betraten. Die roten Augen des Mädchens waren leer, genau wie vor der Ankunft von Subaru. „Ihr werdet sofort gehen“, bestimmte ihr Meister. „Und nehmt Baila mit.“ „Ist das nicht gefährlich?“, fragte Yuina. Er schüttelte mit dem Kopf. „Keine Sorge, sie wird es schon schaffen. Ihr müsst nur ein wenig auf sie aufpassen und sie nicht in die Nähe von diesem Jungen lassen.“ Subarus Name verschwieg er absichtlich, damit Baila nicht darauf reagieren würde. Sable nickte. „In Ordnung. Das sollte nicht so schwer werden.“ Shanis Augen leuchteten plötzlich. „Oh, das bedeutet, dass wir dieses Shinjuu angreifen dürfen! Dieses Riesige auf dem die Schule steht!“ Ciar nickte zustimmend. „Ganz genau. Und haltet euch nicht zurück, ein paar Tote mehr oder weniger sind nicht weiter wichtig.“ „Jawohl!“, riefen alle vier einstimmig. Cynard betrachtete interessiert den Computer, der im Büro des Direktors stand. Salles schmunzelte leicht, während er ihn beobachtete. Schließlich schien er aber genug gesehen zu haben, denn er setzte sich. „Worüber wollt Ihr mit mir reden?“ „Ich sollte mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Salles Cworcs, ich bin der Führer der Brigade.“ Genau wie die Namen der anderen Shinken-Träger, sagte auch dieser Cynard etwas. Aber diesmal weitaus positiver als bei einigen anderen. „Ah! Katima hat mir von Euch erzählt. Sie bewundert Eure Intelligenz sehr.“ Salles lächelte geschmeichelt. „Nun, kommen wir zu dem, worüber ich mit Euch sprechen wollte: Ihr besitzt also ein Shinken und ein Shinjuu...“ „Ich verstehe davon nichts“, seufzte Cynard. „Ist mein Schwert ein Shinken?“ Salles schüttelte mit dem Kopf. Er deutete auf die goldene Taschenuhr, die deutlich sichtbar an dem Mantel des Ritters befestigt war. „Woher habt Ihr diese Uhr bekommen?“ Nachdenklich sah Cynard darauf hinunter. „Das ist ein altes Familienerbstück. Es wird von Generation zu Generation weitergegeben. Als ich die Uhr bekommen habe, erschien auch dieses Schattenwesen...“ Er war kaum mit dem Satz fertig, da erschien das Wesen ebenfalls im Raum. Es sagte nichts, aber es war eindeutig ein Shinjuu – und noch eindeutiger das, das Katima die letzten Wochen beobachtet hatte. Salles lächelte. „Die Uhr ist offensichtlich ein Shinken und das Wesen ein Shinjuu.“ Cynards Augen weiteten sich überrascht. „Ist das so? Darum also...“ „Verzeihung?“ Der Ritter erzählte Salles dieselbe Geschichte, die er auch schon Katima erzählt hatte und wegen der er im Palast verpönt war. Die Brigadeführer nickte verstehend. „Darf ich Euer Shinken mal sehen?“ Bedenkenlos reichte er ihm die Uhr. Salles spürte deutlich das Mana, das den Gegenstand umgab und ihm den Namen verriet. „Kanshinin, Rang Fünf.“ „Rang?“, fragte Cynard. Der Brigadeführer schmunzelte, während er dem Mann erklärte, dass es insgesamt neun Ränge gab, je niedriger die Zahl des Ranges desto stärker die Waffe. Er fühlte sich fast wie bei einem Schüler, der älter war als alle anderen, die er bislang unterrichtet hatte. Aber der Ritter war auch um einiges aufmerksamer als alle anderen bisherigen Schüler. „Ich verstehe“, sagte Cynard schließlich. „Aber es gibt eines, was ich nicht verstehe. Wie soll ich damit kämpfen?“ Salles reichte ihm die Uhr zurück. „Das kommt von alleine. Genau wie die Herrschaft über dein Shinjuu. So etwas ist instinktiv. Dass es Euch bereits vor den Lakaien geschützt hat, ist ein Zeichen dafür, dass es Euch gehorcht. Allerdings denke ich, dass Ihr es ohnehin bald nicht mehr brauchen werdet.“ „Warum?“ Salles neigte den Kopf. „Wir werden die Lakaien und ihre Anführer in dieser Welt vernichten – und dann dafür sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passiert, bevor wir diese Welt verlassen.“ Cynards Gesicht verfinsterte sich. „Oh, natürlich, ihr werdet bald wieder gehen...“ „Na ja... bald ist weit hergeholt“, erwiderte Salles. „Warum?“ „Ach, nichts weiter.“ Der Brigadeführer nickte. „Gut, Ihr könnt nun gehen, wenn Ihr wollt.“ Cynard nickte. Er verabschiedete sich von Salles und ging hinaus. Sein Weg führte ihn direkt zur Krankenstation zurück, die er in Dunkelheit getaucht vorfand. „Ähm, störe ich?“, fragte er leise. Jatzieta schüttelte lächelnd ihren Kopf und winkte ihn zu sich. Arglos setzte er sich zu ihr. „Worüber hat Salles mit dir gesprochen? Lass mich raten – er hat dir erklärt, was es mit den Shinken und den Shinjuu auf sich hat und jetzt bist du verwirrt.“ Er war es bereits gewohnt, dass Jatzieta ihn duzte und es störte ihn auch nicht. Besonders, da sie darauf bestand, ebenfalls geduzt zu werden. „Erklärt, ja, verwirrt, nein.“ Anerkennend hob sie die Augenbrauen. „Mhm, dann bist du nicht nur hübsch, sondern hast auch noch Köpfchen. Katima hat wirklich Glück.“ Sein Gesicht verfinsterte sich wieder. Jatzieta sah ihn mitleidig an. „Oh, stimmt ja. Unsere kleine Königin wird nie hierbleiben, immerhin hat sie noch ihr Reich.“ Er nickte zustimmend. „Das ist mir bewusst.“ Es war ihm sogar geradezu schmerzhaft bewusst, weswegen er sich seine Gefühle bislang noch nicht hatte eingestehen wollen. Aber sie waren nun einmal ein unumstößlicher Fakt. Jatzieta runzelte ihre Stirn. „Du willst unserer Königin wirklich nicht sagen, was du für sie empfindest?“ „Wäre das denn eine gute Idee?“, stellte er die Gegenfrage. Sie lächelte wieder. „Weißt du, was man immer so schön sagt? Von allen Worten, die es gibt, sind die Traurigsten Was wäre gewesen. Verstehst du, was ich dir damit sagen will?“ Er lachte leise, bevor er nickte. „Ja, ich verstehe. Danke, Jatzieta.“ „Oh, nichts zu danken. Versprich einfach, immer lieb zu unserer Katima zu sein. So, jetzt solltest du aber mal schauen, dass du dich auch zum Schlafen hinlegst. Das Bett neben unserer Königin ist sogar noch frei. Sollte sie aufwachen, werde ich dich wecken.“ Er nickte und legte sich auf das angegebene Bett. Jatzieta grinste. Oh ja, unsere Königin kann sich glücklich schätzen. Ruputna streckte sich, als sie auf ihrem Futon lag. „Ah, das ist so bequem...“ Landis lag neben ihr und sah sie immerzu an. Als sie seinen Blick bemerkte, erwiderte sie ihn. „Was ist los, Landis-chan?“ „So was wie heute darfst du nicht mehr machen, Rupu.“ „Aber ich musste dich doch beschützen!“ Sie kuschelte sich an ihn. „Ich kann nicht zulassen, dass dir etwas passiert.“ „Aber ich will auch nicht, dass dir etwas geschieht, besonders nicht wegen mir. Das könnte ich mir nie verzeihen.“ Liebevoll strich er ihr durch das Haar, was sie beinahe schon schnurrend zur Kenntnis nahm. „Wir passen einfach gegenseitig auf uns auf, ja?“ Er nickte zustimmend. „So wie wir es uns versprochen haben.“ Sie kicherte. „Und irgendwann kriegen wir viele kleine Babys~“ Schlagartig wurde er rot. „Äh, ja~ Irgendwann.“ Wenn es nach ihm ging, konnte man damit ruhig noch ein wenig warten. „Also tun wir unser Bestes“, murmelte sie noch, bevor sie endgültig einschlief. Lächelnd sah er auf sie hinunter. Niemals würde er zulassen, dass seiner Ruputna etwas geschah, selbst wenn es ihn das Leben kosten sollte, wie kitschig das auch klang. Zetsu lachte. „Du hast ihr wirklich nen Fausthieb verpasst?“ Leana nickte. „Ooooh ja. Und du glaubst gar nicht, wie gut das getan hat. Und wenn sie dir nochmal schöne Augen macht-“ „Du glaubst, sie macht mir schöne Augen?“, fragte er überrascht. „Dann hast du sie wegen mir geschlagen?“ „Öhm, ja, auch“, gab sie leicht rot geworden zu. Er lächelte. „Das ist so romantisch~“ Sie erwiderte das Lächeln und rutschte näher zu ihm. „Kriege ich jetzt auch eine Belohnung dafür?“ „Aber natürlich.“ Zetsu legte seine Arme um ihren Körper und küsste sie, was sie sofort erwiderte. Isolde erschien grinsend. „Na, wenn das mal keine gute Belohnung ist.“ Die beiden unterbrachen den Kuss wieder und sahen sie böse an. Sie schnitt eine Grimasse. „Ups! Ich störe wohl.“ Nanashi erschien auf Isoldes Schulter. „Bei Meister und Leana stört man doch immer.“ „Ein wahres Wort.“ Zetsu seufzte. „Bei euch beiden hat man auch nie Ruhe.“ Schweigend legte Leana sich hin und deckte sich zu. „Ist sie sauer?“, fragte Nanashi. „Glaube ich kaum“, antwortete Isolde. „Wie auch immer“, erwiderte Zetsu. Er legte sich ebenfalls hin. „Gute Nacht.“ „Bist du jetzt satt?“, fragte Thalia. Rülpsend schob Sorluska den Teller von sich. „Jap. Mhm, das war lecker.“ Sie lächelte. „Freut mich, dass es dir geschmeckt hat. Dann bist du ja bald für den nächsten Kampf bereit. Auch wenn ich hoffe, dass der nicht so bald kommt.“ Seufzend fuhr sie sich durchs Haar. „Wir sollten darüber nachdenken, uns mal zur Ruhe zu setzen.“ „Dann wärst du aber von Salles getrennt“, erwiderte er lauernd. Für einen Moment schien sie zu überlegen, aber dann zuckte sie mit den Schultern. „Egal. Solange ich bei dir bin, ist das schon okay.“ Er lächelte zufrieden. „Tja, aber so schnell werde ich mich nicht zur Ruhe setzen. Du kennst mich doch.“ Sie nickte lachend. „Ja, das stimmt. Und wenn es nach dir ginge, könnten die nächsten Feinde gleich auf der Matte stehen, nicht?“ Er bleckte seine Zähne. „Klar doch. Wenn die ne Abreibung haben wollen, können sie die von mir auch haben.“ Thalia unterließ es, ihn daran zu erinnern, dass er bislang auch keinen Anführer dauerhaft besiegt hatte. Warum sollte sie seine gute Laune zerstören? Plötzlich flog die Tür zum Speisesaal auf. Ein braunhaariger Schüler kam panisch herein. „Sor-nii!“ Die beiden drehten sich zu ihm. „Shinsuke, was ist los?“ Shinsuke Mori kam auf die beiden zu. „Sor-nii, wir werden angegriffen?“ Die Shinken-Träger fuhren hoch. „WAS!?“ Der Schüler deutete in eine unbestimmte Richtung. „Misato und ich haben sie gesehen! Sie kommen auf die Schule zu! Es sind unendlich viele! Misato hat es schon Sanae-san gesagt, die es Salles-sama erzählt.“ Thalia schmunzelte. Ganz schön lange Kommunikationswege. „Dann gehen wir auch zu ihm!“, rief Sorluska sofort. Sie nickte zustimmend und lief bereits voraus. Er wandte sich wieder an Shinsuke. „Gut, dass du uns Bescheid gesagt hast. Ruft die Schüler zusammen, sie sollen in die Sporthalle, damit ihnen nichts passiert.“ Der Schüler nickte heftig. „In Ordnung, mach ich!“ Gemeinsam verließen die beiden den Saal. Shinsuke hetzte sofort los, um die anderen Schüler zu suchen, Sorluska dagegen schmunzelte. Woohoo! Action! Ich hoffe nur, die anderen sind fit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)