Eternal's Serenade von Flordelis (Seinarukana) ================================================================================ Kapitel 39: Eternal Oath ------------------------ Ratlos und verzweifelt ließ sie ihren Blick schweifen. Weit und breit war nichts zu sehen außer vertrocknete Bäume und ausgedörrtes Land. Bei ihrer Suche nach einem Versteck hatte sie sogar einen Fluss gesehen, dessen Wasser blutrot gewesen war. In unregelmäßigen Abständen war ein ohrenbetäubendes Kreischen von einem vermutlich riesigen Monster zu hören. Doch in dieser Höhle, so hoffte Leana, waren sie vor möglichen Angriffen geschützt. Zetsus Kopf ruhte auf ihrem Schoß, sein Atem ging regelmäßig, aber sie konnte ihm ansehen, dass es ihm nicht gut ging. Seit sie in diese Welt gekommen waren, schien es ihm immer schlechter zu gehen, aber inzwischen hatte sich sein Zustand einigermaßen eingependelt. Von den Shinjuu war nichts zu sehen. Wo waren sie hier nur gelandet? Und warum sah alles so trostlos und verlassen aus? Es gab niemanden, der ihr diese Frage beantworten konnte. Nicht einmal Zetsu, der einen tiefen und traumlosen Schlaf hatte und ihr sonst alles beantworten konnte. Die wichtigste Frage war aber: Wie sollten sie hier wieder wegkommen? Zetsus Zustand hing eindeutig mit dieser Welt zusammen, sie konnten also nicht bleiben, nicht einmal, wenn sie das gewollt hätten. Sie seufzte leise und lehnte sich zurück. Diese Welt war schon deprimierend genug, aber dann auch noch technisch gesehen allein zu sein, das gab Leana den Rest. Noch dazu machte sie sich Sorgen um Zetsu. Noch nie zuvor war es ihm so ergangen – wie lange würde dieser Zustand anhalten? „Zetsu... was haben wir nur angestellt?“ „Habt ihr sie immer noch nicht gefunden?“, murrte Sorluska. Azzurre seufzte. „Das geht nicht so schnell. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wo sie gelandet sein könnten. Wir müssen jede einzelne ausführlich überprüfen.“ „Es ist schon zwei Tage her“, bemerkte Nozomu. „Können wir sie überhaupt noch finden?“ „Sei nicht so pessimistisch!“, fuhr Shani ihn an. „Wir haben bislang noch jeden gefunden, den wir suchen!“ „Über kurz oder lang“, ergänzte Yuina schmunzelnd. „So viel Zeit haben wir aber nicht!“, beharrte Nozomu. Sable hob eine Hand. „Ganz ruhig, ganz ruhig. Wir kümmern uns ja schon darum.“ Der Eternal stand auf, nickte ihnen zu und verließ den Raum. Sorluska blieb zurück. Nozomu legte den Weg zur Krankenstation zurück, wo Ciar sich aktuell befand. Der Junge fand es erstaunlich. Obwohl Ciar eine enorme Ähnlichkeit zu Salles aufwies, war er von seinem Charakter her ein wenig... anders. Nozomu war sich sicher, dass er nur noch auf der Krankenstation war, weil er es genoss, mit Jatzieta zu flirten – und sie machte auch ausgiebigen Gebrauch davon. Vor der Krankenstation fand Nozomu Adina, die immer noch schmollend davorstand. „He, Adina. Was ist los?“ Erschrocken zuckte sie zusammen und fuhr herum. „Oh, Nozomu...“ „Also? Was ist? Geh doch rein.“ Trotzig schüttelte sie mit dem Kopf. Fragend sah er sie an. „Warum nicht? Du hast Ciar doch so lange gesucht, du solltest dich entschuldigen.“ „Nein. Das will er doch gar nicht.“ „Bist du sicher?“ Diesmal war sie es, die ihn fragend ansah. Er schmunzelte. „Na ja, du bedeutest ihm ziemlich viel. Er sagte, er hätte Wahnvorstellungen von dir gehabt. Die hatte er, denke ich, nur, weil er oft an dich gedacht und sich nach dir gesehnt hat.“ „D-du verstehst da was falsch!“, sagte sie hastig. Ein rosa Schimmer legte sich auf ihr Gesicht. „Ich bin nicht verliebt in Ciar! Er ist... wie ein großer Bruder für mich.“ „Trotzdem stehst du hier und schmollst, weil er mit Jatzieta flirtet.“ Das saß. Sie zuckte zusammen und wich zurück. „W-was sagst du da!? W-wie k-k-kannst du...!?“ Anstatt weiter zu stottern, fuhr sie herum und lief eilig davon. Dafür erschien Karfunkel vor Nozomu. Das Shinjuu seufzte. „Manchmal kann sie so schwierig sein.“ „Wie alle Frauen“, stimmte Nozomu zu, was Karfunkel zum Lachen brachte. „Mach dir keine Sorgen“, sagte das Shinjuu plötzlich. „Sie werden deine Freunde bestimmt finden.“ Nozomu nickte zustimmend. „Das glaube ich auch.“ Ich hoffe nur, es geht ihnen gut. „Ich habe Hunger“, murmelte Leana. „Ich auch.“ Sie öffnete ihre Augen und sah auf ihn hinunter. Seine Augen gingen ziellos umher, während er versuchte, sich an das bisher Geschehene zu erinnern. „Du bist wieder wach“, stellte sie überflüssigerweise fest. Er nickte. Seufzend fuhr sie ihm durch das Haar. „Was ist nur los mit dir?“ „Es gibt hier... kaum Mana. Ein Eternal ist nichts ohne sein Mana.“ „Ich verstehe. Darum sieht es hier so... trostlos aus.“ Mit viel Mühe und Leanas Hilfe richtete er sich auf. „Wir müssen ein Tor finden, um hier wegzukommen. Jede Welt wäre besser als die hier. Und wenn wir in einer Welt mit Mana sind, kann Nanashi uns mittels des Spirit Corridor wieder zu den anderen bringen.“ Angewidert verzog Leana ihr Gesicht. „Dann müssen wir da wieder raus...? Zu diesen ganzen Monstern?“ „Monster? Das klingt doch interessant.“ Er versuchte zu lachen, aber aus seiner Kehle kam nur ein leises Krächzen. Es war ein bedrückender Moment für Leana ihn in diesem Zustand zu sehen. „Dann gehen wir lieber schnell“, sagte sie. Die beiden standen auf und verließen die Höhle. Die rote Erde knirschte unter ihren Schuhen, die trostlose Vegetation schien sogar Zetsu aufs Gemüt zu schlagen. Ziellos wanderten sie umher, um zumindest einen Hinweis auf Bevölkerung oder das Tor zu entdecken. Die kreischenden Schreie der Monster fuhren Leana durch Mark und Bein. Am liebsten wäre sie einfach aus diesem Albtraum aufgewacht, selbst wenn sie wieder in der Rosenwelt zu sich gekommen wäre. Alles war besser als das hier. Ihr Blick ging zu Zetsu. Sein Gesicht verriet die Strapazen und die Schmerzen, die seinen Körper durchfluteten. Wenn ich stärker wäre... könnte ich ihm helfen. Vielleicht sollte ich ihn ablenken... „He, Zetsu~“ „Was gibt’s?“ Er sah sie an, bemühte sich dabei zu lächeln, was ihm außerordentlich schwer fiel. Sie lächelte ebenfalls. „Ich habe mir überlegt, dass wir auch so einen Eternal Oath schließen könnten.“ „Weswegen?“, fragte er mit gerunzelter Stirn. Sie versuchte zu schmollen, so wie Nozomi es immer tat, aber es gelang ihr nicht. „Es ist doch... eine nette Idee. Außerdem... wenn wir uns nach dieser Sache wieder trennen, dann wäre dafür gesorgt, dass wir uns auf jeden Fall wieder begegnen.“ Sein Lächeln erlosch augenblicklich, er sah wieder nach vorne. „Du willst danach also wieder in deine Welt zurück?“ „Äh, na ja... eigentlich... hab ich darüber noch gar nicht sonderlich viel nachgedacht. Aber ich habe Verpflichtungen. Das verstehst du doch, oder?“ „Ja... natürlich.“ Er presste die Lippen aufeinander und sah stur nach vorne. Schuldbewusst senkte sie den Blick. Jetzt habe ich was Falsches gesagt. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Es schienen Stunden zu vergehen, bevor Zetsu ohne Vorwarnung ihr Handgelenk packte und sie mit sich hinter einen Felsen zog. Hastig bedeutete er ihr still zu sein und deutete dann zur Seite. Leana sah hinüber – und zuckte unwillkürlich zusammen. Ein riesiges Wesen, ähnlich einer Eidechse, bewegte sich schwerfällig über den Boden. „Das ist... was ist das?“, wisperte sie. Er zuckte nur mit den Schultern. Nicht einmal in dieser Situation sagte er etwas. Ein weiteres Kreischen erklang, diesmal schien es gefährlich nah. Leana wandte den Blick. Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Z-Zetsu... Zetsu...“ Als er nicht reagierte, zupfte sie an seinem Ärmel. „Was denn?“, fragte er genervt. Er wandte ebenfalls den Blick. „Auch das noch...“ Eine weitere Echse kroch in wenigen Metern Entfernung an ihnen vorbei. Vielleicht sieht es uns ja nicht. Kaum hatte sie den Gedanken gedacht, wandte das Wesen den Kopf. Es stieß einen lauten Schrei aus, als es sie entdeckte und kam überraschend schnell auf sie zu. Zetsu griff an sein Shinken, aber Leana stellte sich vor ihn. „Ich kümmere mich schon darum!“ Sie zog ihr Schwert und fing damit das Monster ab. Ein knirschendes Geräusch erklang, Schmerz zuckte durch Leanas rechten Arm. Das Wesen kreischte noch einmal – und fiel dann tot um. Blut floss aus seinem Maul, mit dem es auf die Waffe gestoßen war. Leana atmete erleichtert durch und sah auf ihren Arm. Keine Verletzung war zu sehen, woher war nur der Schmerz gekommen? Zetsu fuhr herum. „Das kommt jetzt auch.“ Das andere Wesen, das sie zuerst erblickt hatten, kam nun ebenfalls auf sie zu. Leana wollte wieder vorgehen, aber Zetsu hatte bereits sein Shinken gezogen. „Das übernehme ich.“ Die Stärke und die Eleganz schienen zurückgekehrt zu sein. Ob das etwas mit dem eben erlegten Monster zu tun hatte? Violettes Mana sammelte sich um ihn, 'Gyouten' begann silbern zu glühen. Leana starrte ungläubig hinüber. Ist das Divine Magic? Zetsu hob sein Shinken, als das Wesen nah genug dran war. Eine Serie von Schwertstreichen prasselten so schnell auf das Monster ein, dass Leana ihm nicht mit den Augen folgen konnte. Als das Glühen von 'Gyouten' wieder erlosch, fiel auch dieses Monster leblos zu Boden. Zetsu steckte sein Shinken wieder ein, Leana lief zu ihm hinüber. „Alles in-?“ Bevor sie den Satz beenden konnte, ging er bereits in die Knie. Besorgt kniete sie sich neben ihn. „Zetsu! Warum hast du...?“ „Ich konnte doch nicht zulassen, dass du die ganze Arbeit alleine machst.“ Sein Lachen ging schnell in ein Husten über. Hastig nahm sie einen seiner Arme, legte ihn sich um die Schulter und stand auf. Er ist so schwer... „Ich bringe dich in Sicherheit!“ Er wollte etwas sagen, doch es kam nur ein Seufzen dabei raus. Die ersten Schritte konnte er noch mitlaufen, doch schon nach wenigen Metern erschlafften seine Beine, so dass diese über den Boden schleiften und Leana ihn mit sich zerren musste. Tränen traten in ihre Augen, doch sie schluckte sie tapfer hinunter. Sie musste Zetsu retten, koste es, was es wolle. Er dagegen schien bereits wieder das Bewusstsein verloren zu haben. Ich wünschte, ich könnte auch einfach ohnmächtig werden. Aber ich muss ihm helfen. So wenig Leben es in dieser Welt auch gab, Leana fand erneut nach kurzem Suchen eine Höhle, in der sie Zetsu unterbringen konnte. Wieder legte sie seinen Kopf auf ihren Schoß und fuhr ihm durch das vom Schweiß verklebte Haar. Was soll ich nur tun? Was, wenn er stirbt? Warum musste er diese dumme Technik auch unbedingt jetzt lernen? Warum nicht in der Manawelt, so wie die anderen? Trotz der Anstrengung und der Aufregung, siegte die Erschöpfung über sie. Als ihre Augen zufielen, war sie bereits in Schlaf versunken. Sie erwachte, als eine Hand sanft über ihre Wange strich. Es kam ihr vor als hätte sie gar nicht geschlafen, so sehr schmerzte ihr ganzer Körper. Wieviel Zeit war wohl bereits vergangen? Trotz ihrer Besorgnis bemühte sie sich, Zetsu anzulächeln. „Wie geht es dir?“ Er versuchte ebenfalls zu lächeln, aber er schaffte es nur zu einer schiefen Grimasse. „Es ging mir schon besser. Leana...“ „Hmm? Was ist?“ „Wegen dem Eternal Oath... können wir ihn ablegen?“ Verwirrt sah sie ihn an. „Warum bist du plötzlich so dafür?“ Er seufzte. „Ich... werde das wohl nicht überleben.“ „Sag doch sowas nicht!“, rief sie erschrocken. „Wir kommen hier wieder raus! Nozomu und die anderen werden uns helfen, ganz sicher!“ Ihre Stimme zitterte. Egal wie überzeugend sie sich gab, tief in ihrem Inneren zweifelte sie ebenfalls daran, dass es so war. Die anderen wussten mit Sicherheit nicht einmal wo sie waren. „Bitte, Leana...“ Auch wenn es ihr widerstrebte, nickte sie zustimmend. Sie wollte fragen, was sie zu tun hatte, aber ihr Orichalcum-Name schien selbst zu wissen, was zu tun war. Automatisch nahm sie seine Hand. Die kryptischen Zeichen ihrer Namen begannen im Einklang zu glühen. „Gyouten no Zetsu schwört, auf ewig mit Vartanian verbunden zu sein.“ Im Gegensatz zu seinen letzten Sätzen, kamen diese Worte klar und deutlich aus ihm heraus. „Vartanian schwört, auf ewig mit Gyouten no Zetsu verbunden zu sein.“ Ein warmes, vertrautes Gefühl erfüllte ihr Innerstes bis in ihre letzte Faser. Sie wünschte sich, sich fallen lassen zu können und für immer darin zu versinken, auf immer diese wunderbare Emotion genießen zu können. Die Buchstaben schienen sich ineinander zu verknoten – und verschwanden genauso schnell wieder wie sie gekommen waren – und damit auch das Gefühl. Ich fühle mich... gar nicht so anders. Hat es funktioniert? „Hat es bestimmt“, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage leise. Er schloss seine Augen wieder. „Leana, bitte... geh nie... wieder fort...“ Im nächsten Moment war er bereits eingeschlafen. Müde lächelnd fuhr sie ihm durch das Haar. Wenn das so weitergeht, komme ich ohnehin nicht weit. Als sie erneut erwachte, hörte sie ein lautes Donnern. Erschöpft hob sie den Blick und sah nach draußen. Dunkle Gewitterwolken hatten sich am Himmel zusammengebraut und verdunkelten diesen, Blitze erhellten für Sekundenbruchteile die Dunkelheit. Leana blinzelte verdutzt, als sie einige Meter von der Höhle entfernt eine Gestalt entdeckte. Euphorie machte sich in ihr breit. Sie waren nicht allein in dieser Welt, da war noch jemand! „Zetsu, da ist-“ Ihre leuchtenden Augen wurden sofort wieder stumpf, als sie erkannte, dass die Person, die dort stand, Zetsu selbst war. Außer ihr war niemand mehr in der Höhle. Hastig stand sie auf und ging zu ihm hinüber. „Zetsu! Es ist gefährlich, was machst du hier?“ Er atmete tief durch. „Ich hatte das Gefühl, in der Höhle zu ersticken.“ „Du solltest dich wieder hinlegen, du bist erschöpft.“ Entschieden schüttelte er seinen Kopf. „Nein, es... geht schon wieder besser.“ Wie als Gegenbeweis begann er zu husten. Leana legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Zetsu, bitte, sei nicht so leichtsinnig.“ „Lass uns weitersuchen“, lenkte er das Thema ab. „Ich will hier weg – und du willst sicherlich nach Hause.“ Sie seufzte lautlos, folgte ihm aber widerstandslos. Wieder einmal liefen sie scheinbar unzählige Stunden. Schließlich bewegte Zetsu sich nur noch schleppend vorwärts. Es zog Leanas Innerstes zusammen, als sie ihn dabei beobachtete. Nur weil ich so schwach bin... Mit einem lauten Seufzen ging Zetsu schließlich wieder in die Knie. Leana blieb neben ihm stehen. „Zetsu, komm, wir können nicht...“ Sie griff nach seinem Arm, doch er schubste sie weg. „Ich brauche dein Mitleid nicht.“ Erschrocken zuckte sie zurück. „Es t-tut mir Leid.“ Zetsus Stimmungsschwankungen waren fast noch furchteinflößender als diese gesamte Welt. Seufzend schüttelte er seinen Kopf. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht so anfahren.“ „Ist schon gut. Ich... wollte mich noch bei dir bedanken.“ „Wofür?“ „Für den Eternal Oath. Ich bin froh, dass du ihn zusammen mit mir abgelegt hast.“ Er lachte lautlos. „Ich auch – aber ich hatte gehofft, es wäre um einiges aufregender.“ „Ich auch“, gab sie zu. „Aber es war ein gutes Gefühl... fandest du nicht?“ „Das stimmt.“ Die beiden lachten einstimmig. Ein aufgeregtes Kreischen ließ beide zusammenfahren. Als Leana sich umsah, spürte sie wie jegliche Hoffnung aus ihr wich. „Es sind... Dutzende...“ Wie auch immer diese Wesen sich hatten unbemerkt anschleichen können, sie kamen inzwischen von allen Seiten. Zetsu lachte humorlos. „Scheint als wars das. Ich kann jedenfalls nicht mal meine Arme heben.“ „Ich werde dich beschützen!“, sagte Leana entschlossen. „Aber-“ Ihr entschiedenes Kopfschütteln unterbrach ihn. „Ich werde dich beschützen!“ Manafunken sammelten sich um sie. Zetsu sah sie erstaunt an. „L-Leana?“ Sie schloss die Augen und falteten ihre Hände. In ihrem Inneren hörte sie eine ihr unbekannte Melodie, die unbedingt von ihr in Worte gefasst werden wollte. Sie öffnete ihren Mund und setzte Silben zusammen, die für sie unbekannte Wörter ergaben. Völlig gedankenverloren sang sie so vor sich hin, während die hell glitzernden Manafunken um sie tanzten und Zetsu sie fasziniert beobachtete. Ihre Stimme bildete eine Einheit mit einer Melodie, die er nicht hören konnte, die unbekannten Worte flossen direkt aus ihrem Innersten und auch wenn er deren Bedeutung nicht erfassen konnte, fühlte er sich ergriffen. Ein glitzerndes Schild, geformt wie ein Diamant, bildete sich um Leana und Zetsu. Ein Schutz? überlegte er. Wird er halten? Sein Zweifel stellte sich sogleich als unbegründet heraus, als eines der Wesen bei einem Versuch das Schild zu durchbrechen kreischend zusammenbrach. Die anderen Wesen versuchten es ebenfalls, doch jedes einzelne scheiterte genau wie sein Vorgänger. Binne kürzester Zeit waren sämtliche ihrer Feinde besiegt. Zeitgleich ließ auch der Effekt der Divine Magic nach. Leana sank in die Knie, das Schild verschwand. Lächelnd legte sie ihre Arme um ihn. „Ich... habe doch gesagt, dass ich dich beschütze, oder?“ Er nickte. „Ja, das hast du.“ Ohne zu zögern glich er die letzte Distanz zwischen ihren Gesichtern aus und küsste sie. Leana erwiderte den Kuss. Wir werden hier wegkommen, ganz sicher. Es kann so nicht enden. Als sie sich wieder voneinander lösten, erschien ein Portal vor ihnen. „Ist das ein Tor?“, fragte Leana. Er schüttelte mit dem Kopf. „Jemand benutzt den Spirit Corridor.“ „Yo, Zetsu!“ Sorluska erschien mitten im Portal. Der Silberhaarige schmunzelte. „Das ist das erste Mal, dass ich froh bin, ihn zu sehen.“ Leana lachte und half Zetsu hoch. „Wir haben es gleich geschafft, dann geht es dir besser.“ Sorluska kam ebenfalls dazu und legte Zetsus anderen Arm um seine Schulter. Zusammen schafften sie es, den Silberhaarigen durch das Portal zu befördern. In der Monobe-Akademie fiel Zetsu wieder auf die Knie. „Puh... endlich.“ Leana wischte sich über die Stirn, setzte sich daneben und lehnte sich gegen ihn. „Ja...“ Ein Räuspern lenkte die Aufmerksamkeit der beiden nach oben. Sie hoben die Köpfe und sahen in Nozomus lächelndes Gesicht. „Willkommen zurück ihr beiden.“ Zetsu lächelte ebenfalls, sein erstes richtiges Lächeln seit einiger Zeit. „Es ist gut, wieder da zu sein.“ Leana lächelte zustimmend. „Oh... ja... das...“ Noch bevor sie den Satz beenden konnte, war sie bereits eingeschlafen, um sich endlich auszuruhen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)