Night's End von Luca-Seraphin (Der Wiedergänger) ================================================================================ Kapitel 7: Aycolén ------------------ Stunden um Stunden ließ sich Orpheu nicht im Kessel blicken, sodass sogar Luca zu befürchten begann, dass dem Hauptmann und seinen Kriegern etwas passiert sei. Irgendwann hielt er die innere Unruhe nicht mehr aus und suchte Orpheus Unterkunft auf, nur um festzustellen, dass der schwarze Halbelf nicht da war. Besorgt sah er sich in dem Gang um, ging alle Räume ab, traf aber nur auf den einen oder anderen Söldner, die keine Auskünfte für Luca hatten. Schließlich hoffte er auf etwas Unterstützung von Tambren. Allerdings hatte er den kleinen Drachen zu seinem schwarz gefiederten Schützling gebracht und dort behutsam in seine Kleider und seinen Mantel gebettet. Luca war der Auffassung, dass Tam dringend Ruhe und Frieden um sich brauchte. Der einzige Ort, der das Gefühl hier ausstrahlte, war die niedrige, enge Höhle, in der Luca sich einquartiert hatte. Als er den schmutzigen Vorhang zur Seite schob, fand er Aki Valstroem neben dem jungen Mann sitzen, der auf seinem Lager schlief. Langsam wendete sie Luca ihren Kopf zu und lächelte. In diesem Ausdruck befand sich nichts bedrohliches, aber dennoch führ dem Magier eisiger Schrecken durch den Leib. Fast automatisch glitt sein Blick zu dem Seraph. Aber er atmete tief und ruhig. Für Sekunden wurde es Luca schwindelig. Beständige Sorge, Erschöpfung und die ständige Nutzung extrem mächtiger Magie laugten seinen Körper und Geist aus. Er lehnte sich gegen die Wand und schloss die Lider. „Verzeiht“, murmelte er, wurde aber von ihrer klaren, stolzen Stimme unterbrochen. „Es gibt nichts, wofür ihr euch entschuldigen müsstet, Luca-Seraphin Veraldis.“ Der junge Magier wusste, dass es keinen Grund zur Sorge geben sollte. Sie musste seinen Geburtsnamen kennen. Dennoch erschütterte ihn dieses Wissen. Die Geheimnisse um seine Natur und seine Herkunft hielt er sorgsam geschützt und bewahrte dieses Wissen wie einen Schatz. Von ihr hatte er nichts Schlimmes zu erwarten, dessen war er sich sicher. Er versuchte sich zu fassen. Ein leises Beben konnte er trotz allem nicht aus seiner Stimme verbannen. „Welches Geschöpf konnte euch fangen und unter seiner Macht halten, hohe Dame?“ fragte er leise. In seinen Worten schwang alles Gefühl und seine ganze Fassungslosigkeit über ihr hier sein mit. Diese Frau, Aki Valstroem, war die Verkörperung einer Göttin. Niemand sollte in der Lage sein, einen Avatar wie sie, zu knechten. „Mein armer, junger Freund“, sagte sie bedauernd. „So lange ich unter euresgleichen wandele, bin ich – auch wenn ich der Tod bin – so sterblich wie ihr und nicht weniger angreifbar.“ Luca spürte, dass sie einer klaren Antwort auswich. Er sah in ihren großen, dunklen Mandelaugen die Unendlichkeit und den Frieden selbst, aber auch eine geringe Unsicherheit. Er konnte nur raten was sie zweifeln lies. Das Wissen um den Namen und die Natur dessen, der den Tod bannte, konnte in den falschen Händen gewaltigen Schaden anrichten. Aber gegenüber Aki sah er sich als lächerlich geringen Wurm ohne jede Macht. Sie war eine Göttin und er nutzte schwach und unfähig die Kräfte richtig zu kanalisieren, einige Magie, die ihre Streiften und manipulierten. Sie machte eine Handbewegung, die ihn aufforderte sich an ihre Seite zu setzen. Luca kam dem nach, auch wenn er sich im Schatten ihrer Macht unwohl fühlte. Ein kleiner Nekromant neben der Göttin des Todes barg eine unsägliche Lächerlichkeit in sich. „Luca, Du bist nicht der schwache Mann, der du zu sein glaubst. Dein Weg wird sich noch oft mit dem meinen Kreuzen, als Gefährten und als Feinde. Glaube mir, mein Freund. Dein Schicksal ist mit dem meinen und dem der Dreizehn verbunden.“ Sie sagte es so leicht hin, als wolle sie ihn zu einem Tee bitten. Sein Blick strich über ihr Gesicht und zu ihren dunklen Sternenaugen. „Meine Aufgabe ist nicht zu töten.“, sagte er fest. „Ich will beschützen können, nichts sonst.“ Sie lachte leise. „Du bist dir deiner Aufgabe wohl bewusst, junger Freund.“ Sie strich sich ihr silberweißes Haar aus der Stirn. Wie unglaublich menschlich sie doch bei dieser Geste wirkte. Dabei spürte Luca die gewaltige Aura körperlich. Wieder elektrisierte alles an ihm. Aber es waren keine übermächtigen Kräfte, die sich in ihm ballten, sondern ihre schiere Gegenwart. Sie betrachtete Luca Profil, der seinen Blick auf den Seraphin gerichtet hielt, sie aber immer noch aus dem Augenwinkel wahrnahm. Er spürte ihr Wohlwollen wie ein sanftes Streicheln seiner Seele. Es gab Tausende Fragen, die er Aki stellen wollte. Aber im Augenblick saß er lieber still neben ihr. Der richtige Zeitpunkt um nach dem Warum und Wie zu forschen war noch nicht gekommen. Er wusste allerdings auch, dass sie mit dem Wenigen, was sie ihm gesagt hatte, recht behalten sollte. Schweigend saßen sie nebeneinander und hingen – jeder seinen eigenen – Gedanken nach. Luca hatte Tambren in seine Arme genommen, hielt seinen kleinen Freund eng an sich gedrückt und wärmte ihn, so gut er konnte. Aki hatte ihm, bevor sie ging, eine Decke über die Schultern gelegt. Er quittierte es mit dankbarem Lächeln. Über die Zeit, die sie stumm nebeneinander gesessen hatten, beruhigte sich Lucas Sorge um Orpheu merklich. Aki ließ ihn auf ihre Art wissen, dass dem Hauptmann nichts zugestoßen war. Der Magier bemerkte die immer größere Müdigkeit in sich und sehnte sich danach in milden Schlaf hinüber dämmern zu können. Die leichte Regung des Seraphs auf Lucas Lager weckte ihn gerade, bevor die Schläfrigkeit seine Augen zufallen ließ. Sofort richtete sich der junge Magier auf, konnte aber selbst kaum gegen seine Erschöpfung ankämpfen. Was für einen jämmerlichen Anblick er wohl abgeben würde, wenn der Seraphin endlich die Augen aufschlug. Er schalt sich für diese Gedanken einen Narren. Der Junge wurde unruhiger und regte sich, wollte aus seinen Träumen aufwachen. Luca streckte aus einem Impuls heraus die Hand aus und strich ihm sanft über die Schulter, neigte sich dann behutsam über ihn und Umfing ihn behutsam, so gut es der schlummernde Drachling zuließ. Sofort drängte sich der junge Mann an Luca, schmiegte sich in seinen Arm, völlig ungeachtet des kleinen Drachen, den er halb unter sich begrub. Tam erwachte und versuchte sich mit Ellenbogen und Zähnen Luft und Platz zu verschaffen. Luca Hatte einen Arm gelöst und versuchte seinem kleinen Freund zu helfen. Allerdings schien der Seraph es nicht unbequem auf Tammys dickem Bauch zu finden. Er kuschelte seine Wange gegen die empfindliche und weiche Haut. Sofort ächzte der Drachling unter dem Gewicht auf. Schmerz zeichnete sich auf seiner Mimik ab. „Er ist zu schwer!“, keuchte Tammy atemlos. Seine kleinen Kiefer mahlten aufeinander. Luca ließ nun den Seraph endgültig los und befreite eilig seinen Gefährten. Er setzte Tambren auf seinem Oberschenkel ab und betrachtete ihn besorgt. Der Drachling rang nach Atem, schaffte es aber nicht seine Lungen richtig zu füllen. Vorsichtig massierte der Magier Rücken und Brust seines Vertrauten, bis er wieder tiefer Luft hohlen konnte. „Geht es wieder, Tam?“, fragte er leise. „Wolltest...“, Tam brach ab und setzte Sekunden später erneut an. „Wolltest Du mich umbringen?“, keuchte er schwach, mit leichten Pausen dazwischen, um seine Lungen erneut zu füllen. „Es tut mir so leid“, flüsterte Luca schuldbewusst. „Das war mein Fehler.“ Gerade versuchte Tambren erneut anzusetzen, drehte dann aber den kleinen Drachenkopf nach hinten. Luca folgte seinem Blick und sah in die jadegrünen Augen des Seraphs, der immer noch erschöpft schien, was aber an der mangelnden Nahrung und dem fehlenden Wasser lag. Er blinzelte kurz, doch einen Herzschlag später sanken seine Lider erneut herab. Luca sah sich nach dem Tee um, den er hier im Raum zurückgelassen hatte. Natürlich hatte der Seraph den Holzbecher mit seinen Schwingen umgeworfen. Er lag am anderen Ende des Raumes, gegen eine Wand gerollt. Die Kanne aber stand noch. Tammy sprang von Lucas Bein herab und holte beides heran. Dankbar nickte ihm Luca zu. „Vielen Dank, mein Kleiner“, flüsterte er. Dann spülte er den Staub und Sand mit einem Schluck des Tees aus dem Gefäß, goss es aus und füllte es erneut. Vorsichtig rüttelte er den Seraph an der Schulter, drehte ihn so, dass er ihm den Becher an die Lippen setzen konnte, verschüttete aber die Hälfte in dem Stroh und über Kinn und Lippen des Jungen. Ein weiteres Mal schlug der Seraph die Augen auf, flackernd und erschöpft. Aber er fuhr sich mit der Zungenspitze über die feuchten Lippen und versuchte den Tee aufzunehmen. Offenbar war sein Körper so entkräftet und ausgezehrt, dass er nicht in der Lage war, sich richtig wach zu halten oder gar aufzurichten. Die gewaltigen Schwingen hinderten Luca auch daran, ihn auf den Rücken drehen zu können. Er reichte Tam den Becher und setzte sich auf seine Knie, um den Jungen vom Boden aufzuhelfen. „Wenn du die Kraft hast dich abzustützen, dann mach das, oder halte dich an mir fest...“ Luca hatte nicht damit gerechnet, dass er, als er den Jungen unter den Armen gegriffen hatte, sich wirklich an dem Magier festklammern würde. Benommen und ungeschickt krallte der Seraph seine Finger in Lucas Nackenmuskeln, aber das mit einer solch erstaunlich verzweifelten Kraft, dass der junge Magier vor Schmerzen aufstöhnte. Vermutlich wollte der Seraphin etwas sagen, aber seiner trockenen Kehle entrang sich nur ein unartikuliertes Krächzen. Dann sank er kraftlos gegen Lucas Brust. Übermäßig muskulös war der Magier leider nie gewesen. Hilflos sank er zur Seite und stieß mit dem Kopf gegen die Steinwand. Beißender Schmerz breitete sich in seinen Schläfen aus und er sah für einige Herzschläge nur grelle Lichtblitze vor seinen Augen. Der Junge stöhnte rau, half nun aber seinerseits aus allen ihm nur möglichen Leibeskräften mit, sich wieder aufzurichten. Innerlich wünschte sich Luca dass nun keiner seiner Gefährten herein kam. Einen unmöglicheren Anblick als diesen jetzt konnte er kaum mehr abgeben. Das Schicksal hatte ausnahmsweise ein Einsehen mit ihm und er blieb mit Tam, dem Seraph und seiner eigenen verdammten Ungeschicklichkeit allein. „Versuchen wir es noch einmal, gemeinsam?“, fragte Luca den Seraph nun leise. Der Junge war nur zu einem müden Nicken im Stande. Aber als Luca ihn erneut unter den Achseln ergriff und ihn hoch zerrte – anders konnte man es kaum noch nennen, so wie er dabei keuchte und schwitzte – stemmte sich sein schwarzhäutiger Gefährte selbst unter Mühen und starker Anstrengung in eine sitzende Position. Danach sank Luca erschöpft, aber glücklich lächelnd auf die Knie. Tambren applaudierte spöttisch, verkniff sich aber jeden Kommentar gegen Luca, der seine Gedankengänge ohnehin las, schon allein aus Sorge um seinen Seelenfrieden, zumindest in der nächsten Zeit. Er hob den Becher wieder an und reichte ihn seinem Herren. Luca nahm das Gefäß aus Tammys Händen und setzte mit der nächsten Bewegung den Drachling wieder auf seinen Schoß. Die Augen des Seraphs sogen das Bild ganz offenbar in sich auf. Er verfolgte jede Regung, jeden flachen, immer noch schnellen Atemzug Lucas und musterte Tambren, der argwöhnisch die goldenen Augen zusammenkniff. Der Magier betrachtete des Seraph ebenfalls. Er überlegte allerdings nicht lang. Ohne Hilfe würde der Junge kaum trinken können. Behutsam ergriff Luca unter den schmutzigen langen Haaren den schlanken Nacken des jungen Mannes und setzte ihm den Becher an die spröden Lippen. Gierig trank der Seraph, verschluckte sich natürlich und begann qualvoll zu Husten. Dabei sank er zusammengekrümmt an Lucas Brust. Ein eigentümlicher Duft stieg von ihm auf. Auch das Gefühl der Haut kam Luca so vertraut vor, so gut und angenehm. Der Anblick dieses schlanken, sehnigen jungen Körpers, sein Schweiß, der die schwarze Haut wie Tautropfen bedeckte, die Neigung des Nackens und die großen, aber nie genutzten Schwingen, waren ihm wohl bekannt. Sein Verstand wollte die ganze Zeit den Namen diese Jungen enthüllen, aber etwas zwang ihn immer wieder in die Tiefen des Vergessens zurück. „Aycolén ist sein Name“, half ihm Tambren leise. Er hatte den Geist des Jungen erforscht. „Ayco hast Du ihn genannt, Luca. Ihr kennt euch...“ Zu mehr Worten kam er nicht, denn die Hand des Seraphin schloss sich behutsam um die schmale, lange Drachenschnauze. Luca ließ den Namen in sich nachhallen. Und für einen Moment brach eine Woge von Erinnerungen, Bildern seiner Kindheit über ihn herein. Aycolén. Dieser Name war wie ein Zauberwort was einen Bann zu brechen versuchte. Er sah den Jungen in seiner Elfengestalt, wie er eine Mauer hinaufkletterte, halt suchend in den Fugen zwischen den gelben Bruchsteinen. Dann saß er im strahlenden Sonnenlicht auf einer Wiese laut lachend und die Augen fast ein reines Grün, weil sich ihre Pupille erweitert hatte wie bei einer Katze. Silbernes Haar flutete um seinen schlanken Leib. Dann umfing ihn Finsternis und er lag zusammengekauert da, den Rücken blutig geschlagen, aber lauernd auf seine Chance sich zu rächen. Luca erinnerte sich an ihn. Die Begegnung im Labyrinth war nicht ihre erste, ganz sicher nicht. Er erkannte den Geruch der Haut und der Haare wieder, weil er diesen Duft seine ganze Kindheit hindurch um sich hatte. Ayco hielt ihn in seinen Armen, beschützte ihn, gab ihm Freundschaft, Wärme und Liebe. Er wusste aus irgendeinem Grund einfach, dass dieser junge Mann, den er optisch an Jahren überholt hatte, einst sein erster Geliebter war, sein einziger Gefährte, den er verloren hatte. „Ayco“, wisperte er sanft. Der Hustenanfall reizte den trockenen Hals des Jungen nur noch stärker. Aber Luca und half ihm, sich wieder aufzusetzen und reichte ihm nun den Tee in wenigen, leichten Schlucken, immer dann, wenn sich der Seraph weit genug unter Kontrolle hatte, um die Flüssigkeit auch zu schlucken, anstatt sie wieder von sich zu geben. Nach zwei Bechern, die Ayco mit immer mehr Sicherheit, aber auch Gier getrunken hatte, hielt Luca den jungen Mann zurück. Vorwurfsvoll sah er den Magier an. Luca erwiderte den Blick, lächelte aber sanft schüttelte bestimmt den Kopf. „Willst du dich übergeben?“, fragte er leise. Die Augen des Seraphin verengten sich. Noch immer konnte er nicht antworten. Aber Luca störte das im Moment weniger. So sehr er sich darüber freute dass Aycolén erwacht war, so wenig hätte er jetzt auf mögliche Fragen sinnvolle Antworten geben können. Der Magier fühlte sich hilflos, denn seine Erinnerungen waren ein Durcheinander von winzigen Splittern die keinen Zusammenhang bildeten. Er konnte sich vieles denken, nicht aber sicher sagen, ob es so war. Schließlich war er es, der –wie zuvor schon bei Aki – unsagbar viele Fragen hatte. Vermutlich aber verlangte Aycolén Antworten. Luca hatte keine einzige für ihn, nur eine Gewissheit gab es in diesem Verwirrspiel. Seine Gefühle zu dem Seraphin. Zudem musste der junge Mann sich immer mehr eingestehen, dass es ihm selbst sehr schlecht ging. Er war sich sehr sicher darüber, dass er derzeit keinen einzigen Zauber wirken konnte. Aber er konnte den Seraph nicht einfach allein lassen. Der junge Mann brauchte seine Hilfe, seine Aufmerksamkeit und Nähe. „Ich bringe Dir etwas zu essen, mein Freund“, flüsterte er, während er sich bereits erhob. Aycolén ergriff seinen Ärmel und zog ihn wieder zu sich. In seinem Blick lag Angst. Er schüttelte stumm den Kopf. Der Magier lächelte, ergriff die Finger des Seraphs und hielt sie in seinen. „Aber essen musst Du. Dein Körper würde gar keine Chance haben sich ganz zu erholen.“ Der Junge schloss die Augen. Tambren, der immer noch Aycoléns Geist fokussierte, übermittelte Luca die Gefühle des Jungen; eine tief sitzende Furcht, Verlustangst. Sanft strich Luca dem Jungen über die Wange. „Beruhige Dich, mein Schöner. Dieses Mal trennt uns niemand mehr“, lächelte er. „Und du wirst mich kaum verlieren, wenn ich den Versuch mache, dir etwas von Manos Suppe zu holen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Hartkäse, versteinertes Brot und Trockenfleisch haben möchtest. Das steht noch hier.“ Der Drachling jubelte laut auf, als er das hörte. „Darf ich, Luca?“, bettelte er und zog den Magier an einer Haarsträhne. „Bitte...“ Luca strich ihm mit der anderen Hand über den Kopf. „Wenn du zu dick wirst, lieber Freund, werde ich Dich nicht mehr in meinem Hemd umher tragen!“, mahnte er ihn scherzhaft. Auch Aycolén musste nun lachen, allerdings begann er wieder rau und hart zu husten. Sofort umfing Luca ihn und drückte ihn an sich. Stumm, verzweifelt begann er seine letzten Kraftreserven zu sammeln um heilende Lebensenergie in den ausgezehrten und schwachen Körper fließen zu lassen. Hinter seinen Schläfen spürte er wieder dieses Pochen, was eine Ohnmacht ankündigte. ‚Sei vorsichtig, Luca’, mahnte auch Tambren ihn wortlos. Der junge Mann lächelte matt. Seine Fingerspitzen lagen auf Aycoléns Hals. Er fühlte wie Wärme aus ihm in den Körper des Seraphs glitt. Mit der Kälte, die Luca Stück um Stück eroberte, kam auch die Dunkelheit, die ihn nun endlich, nach so langer Zeit in ihre traumlosen Arme schlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)