The Map of Moments von Hopey (OS-Sammlungen |) ================================================================================ Kapitel 2: you are not alone ---------------------------- Die junge Frau stand auf einer kleinen Brücke und blickte herab, herab zu dem Fluss, der unter dieser hindurchfloss. Das zarte, weiche Gesicht der Blondine wurde von einzelnen Tränen geschmückt, die ihre Wange hinab flossen, teilweise auf ihre Hand tropften oder im Fluss landeten, wo sie eine Spur hinterließen. Aus einem immer kleineren Kreis wurden größere, doch dass geschah erst, wenn eins der Tropfen das Wasser erreichten. Ihr eigenes Spiegelbild konnte sie in der Wasseroberfläche erkennen, ihre Haare, die hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, doch heute - im Gegensatz zu denn anderen Tage - unordentlich aussahen und nicht gemacht waren, ihr sonst so fröhliches Gesicht war alles anderes als fröhlich, man sah die Spuren der Trauer dieser an. „Warum ...“, fragte sie sich erneut, immer wieder ging sie alles in ihren Gedanken durch, wollte ihren kleinen Bruder wieder in die Arme schließen, mit ihm lachen und doch konnte sie all das nicht tun. Langsam öffnete sie ihre Hand, blickte auf die Kette, welche sie Nawaki zum 12. Geburtstag geschenkt hatte, jene, die sie selbst von ihrem Großvater vererbt bekommen hatte. Das war wohl einer der wenigen Indizien, die ihren Bruder zu erkennen gaben. Sie selbst hatte sein Leichnam nicht gesehen, doch sein Team bezeugte, dass es er war. So schlimm entstellt war er, dass sie ihn nicht mal sehen durfte oder konnte. „Wieso ...“, eine erneute Frage überrannte sie. Immerhin hatte er doch erst Geburtstag und wenige Tage später, das, sein Tod. Tränen der Trauer, des Verlustes verließen erneut ihre Augen. Welche dieses Mal jedoch in ihre Handfläche tropften. Jene Halskette, die dem ersten Hokage gehörte, welche aus einem länglichen türkisgrünen Kristall bestand, welche an einer Schnur hing und besondere Fähigkeiten hat. Das war zu mindestens das, was ihr Großvater ihr damals gesagt hatte. Als sie ihm dieses Geschenk gemacht hatte, hatte sie die Hoffnung gehabt, das diese ihm bei der Erfüllung seines Zieles – Hokage zu werden – helfen würde. „Es tut mir so leid Nawaki“, flüsterte sie leise und umschloss die Halskette mit voller Kraft, welche sie anschließend an ihre Brust drückte. Ein Kind, dass Opfer des Krieges wurde, wie gerecht war das? Sie verstand das nicht, warum man Kinder in den Krieg schickte, konnten sie nicht einfach Kinder bleiben? Harmlose Missionen bekommen? Warum ging man davon aus, dass wenn man Ninja wurde, dass man damit automatisch als „Erwachsen“ galt, weil man in der Lage war, schwierige, gefährliche Situationen zu meistern? Natürlich, sie sollte die Letzte sein, die das in Frage stellte, denn sie selbst wurde mit 6 Jahren ein Gennin, viel früher als ihr eigener, kleiner Bruder. Sie kannte die Antwort darauf, sie verstand die Situation auch, doch grade jetzt, jetzt stellte sie einfach alles in Frage. Plötzlich, ohne dass sie darauf vorbereitet gewesen war, hörte sie ein befremdliches Geräusch. Jenes, welches sie nicht mal richtig in Worte fassen könnte. Dafür war die junge, attraktive Blondine einfach nicht in der Verfassung gewesen. Tsunade, sie konnte man leicht beschreiben, sie war stolz auf ihr junges Aussehen und einen schlimmen Laster, denn Tsunade ebenfalls besaß, denselben wie ihr Großvater, und zwar das „Spielen“. Um genauer zu sein, die Spielsucht, denn sie verlor dabei immer. Wenn sie mal gewann, dann war das für sie ein schlechtes Zeichen, doch darüber wollte und würde sie jetzt keines Falls nachdenken. Ihre Aufmerksamkeit galt dem kleinen Tier, dem kleinen roten Wesen welches plötzlich am Ende der Brückenrüstung saß und ein nagendes Geräusch machte. Dessen Ohren sich zuckend in alle Ruhe bewegten, es wirkte scheu und doch nicht so scheu, dass es wieder verschwand. Die Blondine kannte die Eichhörnchen als jene Wesen, welche eher zu der scheuen Art gehörten. Weswegen die nächste Handlung sie noch mehr verwirrte, denn sie hatte das Gefühl, dass das Eichhörnchen ihr direkt in die Augen blickte, in ihre Seele. Es war ein kurzer Augenblick gewesen, welcher in ihr für Einzehntel einer Sekunde, das Gefühl in ihr ausgelöst hatte, als ob sie Nawaki in diesen Augen erkennen konnte, sein lachendes Gesicht, seine strahlenden Augen, die so unbekümmert immer waren. In diesem Moment kam ihr das in den Sinn, was ihr einst ihre Großmutter gesagt hatte, welche spirituell veranlagt war und an das ganze sogar glaubte. Damit konnte Tsunade selbst jedoch nie was anfangen, sie hielt es für Unfug, Aberglaube und sah darin nichts, womit sie anfangen könnte – doch dass sagte sie ihrer Großmutter natürlich nicht, vor ihr sagte sie nie was Schlechtes darüber. Einst sagte ihre Großmutter, dass das Eichhörnchen der Botschafter zwischen den Welten war, es stehe sowohl für das Reich der Naturengel und Naturwesen, wie auch für das Reich der Ahnen, sprich die der verstorbenen. Als sie klein war, hatte sie solche Erzählungen eben für Geschichten gehalten, mehr auch nicht. Sie hatte an so etwas nie geglaubt. Jedoch in diesem Moment hätte sie schwören können, dass es Nawaki war, mit seinem typischen lachen. Wurde sie verrückt? Dass sie angeblich Sachen hörte, die eigentlich nicht da waren oder da sein konnten. Plötzlich hüpfte das Eichhörnchen fort, zu der Fichte – welche unweit entfernt von der Brücke stand. Dabei stand das Eichhörnchen in Krokussen, welche bereits wuchsen und sich sonst der Sonne entgegen streckten, doch durch den Regen, waren sie alle bei sich geblieben. Jedoch war es eher überraschend, dass diese anfingen, ihre Blüten langsam erneut zu öffnen, obwohl es regnete, aber unter der großen Fichte, hatten sie wohl genug Schutz gehabt. Bei all dem, was heute passiert war, hatte Tsunade komplett vergessen, dass der Frühling anfing, dass Krokusse symbolisch für den Frühlingsanfang standen, denn kaum, dass die ersten Sonnenstrahlen sich zeigten, steckte auch schon der zarte Krokus seine Blüten dem Himmel entgegen. Sein Tod, dann auch noch das Seltsame zusammentreffen mit diesem Eichhörnchen, brachte sie zum Nachdenken. Jedoch war es mehr der Tod von dem jüngsten Mitglied der Familie Senju, der sie zum Nachdenken brachte. Denn es war nicht nur Nawaki gewesen, der als Kind dem Krieg zum Opfer gefallen war. Im ganzen gesehen waren es sehr viele Männer, Kinder und auch Frauen die dem Krieg zum Opfer vielen und das alleine auf der Seite von Konoha. Jeder verlor dabei jemanden, Brüder, Schwestern, Väter, Mütter, Ehemänner oder gar Ehefrauen, es waren viel zu viele verwandtschaftliche Verhältnisse, als das Tsunade sie alle aufzählen könnte. Eins war ihr in diesem Moment klar geworden, so konnte das nicht weiter gehen, dass man so viele Opfer brachte, dass Konoha so viele Menschenopfer brachte, dass so viele trauerten. Sie brauchte eine Lösung, die sie dem Hokage auch vorlegen könnte, mit ihm darüber zu reden. Es war von Nöten, denn sie wollte die Opfer minimieren. Sie war ein Iryonin, deswegen war ihr Team immer sicher – unter anderem. Natürlich waren auch die ihre Fähigkeiten ziemlich gut ausgebildet und die ihrer beiden Partner. Der Hauptfaktor aber war, ihre medizinische Ausbildung – jene, die zwar lang genug dauerte, um so besser wurden aber auch ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten auf diesem Gebiet. Es wäre nicht mal arrogant zu sagen, dass sie die Beste war, denn das wäre eine reine Tatsache, die sogar stimmte. Damit stand es fest, Nawaki sein Tod durfte nicht einfach vergebens gewesen sein. Das war zwar kein Tod, vergebens, denn er setzte ihr mehr als nur zu. Doch sein Tod, denn würde sie zum Anlass nehmen, um den Hokage zu überzeugen, dass man jedem Ninjateam einen Iryonin zuteilen sollte, um die Überlebensrate der Teammitglieder zu steigern. Dabei sollte es egal sein, wie lange es dauern würde, diese auszubilden, denn dass wäre wohl wichtiger als die hohen Verluste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)