Visible or Invisible von Hopey ================================================================================ Prolog: a year ago... --------------------- Der Frühling kündigte sich an. Krokusse erblühten und Tiere erwachten aus der Winterruhe oder gar dem Winterschlaf. Die Sonne lachte auf, als der Morgentau an den Grashalmen zu erblicken war. Anfangs war es kühl, doch die Sonne wärmte einen im Laufe des Tages auf. Am Vormittag war es endlich soweit, das Vortanzen, auf das sie so lange gewartet, hingefiebert und wofür sie so viel trainiert hatte. Es war ihre Chance, dem goldenen Käfig der Familie zu entkommen. Freilich hatte ihr Vater die Erwartung gehabt, dass sie auf die Konoha Universität ginge, wo sie derselben Fakultät beitreten sollte wie er einst. Jedoch wollte sie das nicht. Sie hatte ihren Traum bereits, seit sie ein kleines Mädchen war. So viele Stunden hatte sie jede Woche trainiert – und es hatte ihr Spaß gemacht. Im Unterricht hatte sie sich frei gefühlt, frei wie ein Vogel. Auf der Mittel- und Oberschule wollte ihr Vater, dass sie sich vermehrt auf das Studium vorbereitete, um seine Nachfolge antreten zu können. Sie hatte viele Bankette und Dinner erdulden und in den Ferien hatte es sogar Tage gegeben, wo sie ihren Vater zur Arbeit begleiten hatte, ihm zuschauen und lernen sollte. Andere Tage verbrachte sie mit Unterricht. Es wurden gutes Benehmen, traditionelle Teezeremonien, Ikebana und vieles andere, was als wichtig für junge Frauen aus reichem und hoch angesehenen Haus galt, gelehrt. Die junge Frau dachte nicht länger an ihre Familie und schüttelte den Kopf, um sich von all den Gedanken zu befreien und tief durchzuatmen. Nervös durfte sie auf keinen Fall werden. Abermals ging sie alle Schritte in ihrem Kopf durch, das gesamte Repertoire, das sie nutzen würde. Sie tat alles, um ihren Vater glücklich zu machen, damit er sie akzeptierte und anerkannte, doch war es ihm nie genug gewesen. Ballett durfte sie auch nur tanzen, solange sie ihre anderen Pflichten nicht vernachlässigte. Erneut atmete sie tief ein und aus, nur um anschließend nach vorne zu schauen, wo Misaki gerade von der Bühne ging, nur um kurz darauf ihren Namen zu hören, der aufgerufen wurde. Nervös ging sie nach vorne. Sie hasste diese Aufmerksamkeit – im Mittelpunkt zu stehen – aber es war ihr Traum, denn sie hier verfolgte. Es war ihre Chance, sich endlich zu befreien. Unsicher fing sie an ihren Tutu zu kneten, während die fünfköpfige Jury, die über sie urteilen würde, dasaß, sich etwas notierte und schließlich aufblickte. Sie warteten darauf, dass die Junge Frau sich vorstellen würde. „Ich... Ich bin Hyuuga... Hyuuga Hinata“, fing Hinata an und senkte leicht den Blick. Dabei wollte sie doch einen guten Eindruck hinterlassen und nicht gleich wieder anfangen zu stottern, was ihr mehr als nur unangenehm wurde. Sie wollte es schaffen auf der Maryland School of Arts aufgenommen zu werden, auch wenn diese in den Vereinigten Staaten lag, und heute waren drei Talentsucher der besagten Schule als Jury-Mitglieder anwesend. Die anderen beiden gehörten zu der Abteilung für Tanz der Konoha Universität. Die beiden Schulen pflegten eine Partnerschaft. Es gab viele Bewerber und einige wurden heute sogar zum Vortanzen eingeladen – so wie auch Hinata. Das war sie also, ihre Chance. „Fangen Sie bitte an, Hyuuga-san“, kam es von der Professorin für Ballett von der Konoha Universität in einem kühlen, strengen Tonfall. „J-Ja“, schoss es aus Hinata heraus, als sie sich verbeugte und sich anschließend in Pose brachte. Nach dem Vortanzen ging sie zurück hinter die Bühne und auf dem schnellsten Weg aus dem Gebäude. Sie wollte alleine sein und ihre Ruhe haben, um ihre Gedanken zu sortieren und das zu verarbeiten, was man ihr soeben gesagt hatte. Das herannahende Gewitter bekam Hinata wie durch Watte mit. Ein Platzregen durchnässte ihre Kleidung. Erst als diese unangenehm zu kleben begann, bemerkte sie die seltsame Wärme auf ihren Wangen. Feine, salzige Tränenflüssigkeit benetzte Hinatas Haut und vermischte sich mit dem stätig prasselnden Regentropfen. Auf einer Brücke blieb Hinata stehen und legte eine Hand auf ihren Mund, um das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken. Ihr Körper zitterte. Hinata spürte kaum die Kälte, die sie umfing, und die durchweichte Kleidung, die sich unangenehm an ihre Haut schmiegte. All das realisierte sie erst komplett, als kein Regen mehr auf sie herabfiel. „Willst du dich erkälten?“, ertönte eine tiefe, ihr vertraute Stimme. „Nii-san“, wisperte Hinata mit zitternder Stimme. Er schien zu ahnen, dass etwas nicht stimmte, weswegen Neji Hinata wortlos in seine Arme zog und ihr beruhigend über den Rücken strich. Er zwang sie nicht dazu, zu reden, blieb einfach bei ihr und hielt Hinata fest, während sie sich an ihn klammerte wie an einen Rettungsring. „Ich... ich... wurde abgelehnt“, brachte Hinata mit brüchiger Stimme heraus. Neji verstand sofort und zögerte nicht, als er den Regenschirm losließ und sie noch fester an sich zog, um ihr Trost zu spenden. Beide wussten, dass Ballett Hinatas einzige Chance gewesen war, dem zu entkommen, was ihre Familie von ihr verlangte. In einem Jahr würde Hinata ihr erstes Semester antreten. Aber sie würde nicht das studieren können, was sie wollte, sondern müsste das tun, was ihr Vater für sie auserwählt hatte. Ihre einzige Möglichkeit, dem zu entgehen, würde damit verjähren, dass sie dieses Vortanzen nicht geschafft hatte. Tagtägliches, stundenlanges Tanzen, teilweise bis tief in die Nacht, hatte nichts gebracht. „Hinata“, fing Neji an und schob Hinata etwas von sich. Ihr Cousin sah sie eindringlich an. „Was ist passiert?“, fragte er schließlich. „Ich war gut...“, sagte Hinata, ohne zu zögern oder stottern. In der Familie hatte sie damit nie Probleme gehabt – auch wenn sie ihrem Vater nie widersprechen könnte. Stutzig und verwirrt hob er eine Augenbraue und sie konnte nachvollziehen, dass er beim besten Willen nicht verstehen konnte, warum Hinata nicht angenommen wurde, wenn sie doch gut war. Bevor er ihr eine Frage dazu stellen konnte, sprach sie auch schon weiter, nachdem sie sich kurz gesammelte hatte: „Sie sagten, ich sei zwar sehr gut, aber man sehe trotzdem keine Chance, um mich aufzunehmen und zu einer Profiballerina auszubilden, da die ideale Ballerina den Körper eines zähen Strohhalmes und das Gesicht einer Elfe hat.“ Während sie ihm das leise erzählte, senkte Hinata betrübt ihren Kopf. Wie von selbst fragte sie sich, ob sie so hässlich war. War das der Grund, warum sie bisher mit Männern keine Erfahrungen – weder allgemein, noch auf sexueller Ebene – sammeln könnte? „Hör doch nicht auf diese dumme Schnepfen und Böcke, du siehst wunderschön aus, Hinata-san“, sagte Neji eindringlich und schüttelte Hinata leicht, als wollte er sie davon abhalten, weiter darüber nachzudenken. „Mag sein, aber ich habe keinen androgynen Körperbau, denn professionelle Ballerinen haben sollten... Ich soll vom Figurentyp eher einem X ähneln... Also so etwas wie eine Sanduhr und das liegt wohl auch an meiner üppigen Brust... vielleicht auch meiner viel zu weiblichen Figur... Ach keine Ahnung,“, murmelte Hinata. „Ich soll nicht das richtige Erscheinungsbild haben für eine Ballerina. Ich entspreche nicht dem Ideal.“ Zum Satzende hin wurde Hinata immer leiser und ihre Stimme immer schwacher und kraftloser. Sie spürte, wie etwas in ihr in Tausende kleine Stücke zerbrach und sich ein Scherbenhaufen zu ihren Füßen bildete, der Hinata gefangen hielt. War sie etwa so naiv gewesen? Hatte sie wirklich geglaubt, sie könnte was verändern? Sie könnte raus aus der Welt ihres Vaters und ihn trotzdem Stolz machen, damit er sie endlich anerkannte? Kapitel 1: surprise, surprise ----------------------------- Der Blick der jungen Hyuuga ging hinaus aus dem Fenster des fahrenden Autos. Häuser, Wohnblöcke und etliche Geschäfte zischten an ihr vorbei, aber das interessierte die Erbin nicht wirklich. Gedanklich war Hinata bei ihrem Studium, welches sie heute antreten würde, und das rief in ihr Erinnerungen wach, an den Tag vor fast genau einem Jahr, als ihr Traum wie eine Seifenblase zerplatzt war. Die Stimme des Fahrers riss Hinata aus ihren Gedanken: „Wir sind da Hinata-sama.“ „Danke Takashi-san“, sagte sie schwach lächelnd, als sie von der Rückbank aus in den Rückspiegel blickte. „Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag.“ Hinata tat es mit einem Nicken ab. Erst als die Hyuuga ausgestiegen war und das dunkle Auto davonfuhr, holte Hinata tief Luft und ließ ihren Blick über den Campus schweifen. Das war also der Ort, den sie für die Dauer der neun Semester lang besuchen würde. Es war schön, das musste Hinata sich eingestehen, denn die weitläufige, grüne Fläche vor dem Hauptgebäude war mit blühenden Kirschbäumen überzogen und diese Baumallee führte direkt zum Haupteingang. Unter einigen der Bäume sah sie hier und da einige Studenten, die in Grüppchen zusammen saßen, lachend ihre Köpfe zusammensteckten oder eilig über den Campus liefen. Dieser Anblick löste in der jungen Frau gar nostalgische Gefühle aus, welche sie schon lange nicht mehr verspürt hatte. Betrübt ging ihr Blick dem Himmel entgegen. Dabei dachte sie an die Freunde, die sie selbst einst hatte. Alle waren sie auf andere Oberschulen und Universitäten gegangen, die ihnen erlaubten, ihre Träume zu leben. Es war nicht so, dass Hinata die anderen deswegen hasste – nein, im Gegenteil, sie freute sich für diese. Jedoch hatte sie nur wenige Freunde gehabt, denn es gab nicht viele, die wegen ihrer Person und nicht aufgrund ihrer Familie mit ihr befreundet sein wollten. Hinata freut sich wirklich und trotzdem empfand sie bei dem Gedanken an diese Menschen Neid, weil sie ihren Weg gehen konnten und es ihr selbst verwehrt blieb. Plötzlich vernahm Hinata ein Klingeln, welches sie an die Glocken einer Kirche erinnerten. Aufgeschreckt aus ihren Gedanken sah sie auf die Uhr und stellte fest, dass sie sich bereits um wenige Minuten verspätete. „Vater würde mich umbringen“, schoss es ihr durch den Kopf, bevor sie losrannte. Schließlich wollte sie es vermeiden, dass er ihr eine Predigt über Verspätungen hielt und ihr mal wieder erklärte, wie unverzeihlich und unverschämt es doch wäre, wenn man zu spät käme – vor allem für einen Anwalt! Der durfte nie einen Mandaten warten lassen und als Tochter von Hiashi Hyuuga konnte sie sich das erst recht nicht erlauben. Obwohl Hinata oft bis in die späte Nacht trainierte, war sie für kurze Sprints nicht geeignet. Sport lag ihr einfach nicht. Die Erbin des Hyuuga Unternehmens mochte Sprinten, Joggen, Turnen und alles, was sonst in den typischen Schulsportunterricht gehörte, einfach nicht. Vermutlich klang es seltsam, wo sie doch täglich mehrere Stunden Ballett tanzte – aber es war nicht in der Schule gewesen. Selbst den Schwimmunterricht hatte sie nie gemocht und das aus einem einfachen Grund: Hinata hatte sich durch die oftmals zweideutigen Blicke der Jungs immer sehr unwohl gefühlt. Die Erbin des Hyuuga Unternehmens eilte durch das Gebäude und erreichte schließlich den Flur, in dem sich ihr Vorlesungssaal befand. Zu ihrem Glück war der Flur so gut wie leer. Sie hatte noch die Hoffnung, dass ihr Fehlen bisher nicht aufgefallen war und sie es rechtzeitig schaffen würde. Hinata wusste, sie müsste nur noch bei der nächsten Flurgabelung um die Ecke biegen und dann hätte sie es geschafft. Dieser Gedanke ließ sie noch einen Zahn zulegen, um die große, hölzerne Tür zu erreichen, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand. Schwer atmend drückte Hinata ihren Ordner an sich, als sie schließlich um die Ecke bog und plötzlich etwas Großes ihren Weg kreuzte. Zu spät hatte sie den Mann erkannt, da prallte sie bereits mit vollem Schwung gegen ihn. Während ihre Nase Bekanntschaft mit seinem harten Rücken machte und sie selbst von der Wucht des Aufpralls rückwärts taumelte, bewegte sich der Kerl keinen Zentimeter von der Stelle. Reflexartig ließ sie ihren Ordner fallen, was zu einem lauten Knall im leeren Flur führte. Derweil landete Hinata unsanft auf ihrem Hintern. Ein Schmerz durchzog ihren Körper, sodass sie ihre Augen zusammenkniff, als sie auf dem Boden landete. Hinata blickte nicht auf, denn diese Situation war einfach nur peinlich, sodass sie am liebsten im Erdboden versinken würde. Im selben Augenblick fragte sie sich, warum sich kein dunkles Loch unter ihr auftun konnte. Ein Schlupfloch wie bei Alice in Wunderland, das hätte sie jetzt wirklich gerne, einen Hasenbau, der sie in eine andere Dimension entführen konnte. Leider konnte man nicht alles auf der Welt haben – hier würde Hinatas Vater ihr widersprechen und sagen, dass man alles haben konnte, man müsste nur hart dafür arbeiten, um es auch zu bekommen. Doch was hatte es Hinata gebracht, für etwas hart zu arbeiten? Nichts, da sie nicht irgendwelchen Idealen entsprach. Sollte sie etwa so ein Hungerhaken wie in Werbungen und Zeitschriften werden? Sollte das ein Ideal sein? Wollte die Welt der nächsten Generation vermitteln, dass Essstörungen okay wären, wenn man etwas erreichen wollte? Sie schüttelte leicht ihren Kopf. Wie konnte sie nur erneut in Gedanken versinken? In solch einer Situation vor allem. Das passierte Hinata in letzter Zeit sehr häufig und ihr wurde klar, dass sie das dringend ändern sollte, um ihrem Vater keinen weiteren Grund zu liefern, sie mit seinem kalten Blick anzuschauen, den sie sowieso schon täglich ertragen musste. Sie hörte bereits seine Stimme, die ihr mal wieder mitteilte, wie unfähig sie doch wäre und dass selbst ihre fünf Jahre jüngere Schwester Hanabi das doch alles besser hinbekommen würde. Als Erbin, Hiashi Hyuuga's Nachfolgerin, durfte sie keine Schwäche zeigen, niemandem gegenüber. Die Älteste der Hyuuga Töchter atmete tief ein, denn ihr fiel auf, wie der Typ, denn sie soeben umgerannt hatte, sich umdrehte. Nervös knabberte sie an ihrer Unterlippe. „Ich ... es tut … tut mir leid“, fing Hinata leise an und verfluchte sich innerlich zum abertausenden Mal. Es nervte sie selbst bereits einfach nur noch – dieses Gestotter sobald sie unsicher wurde, so wie jetzt. Natürlich war Schüchternheit ebenfalls ein Faktor, der das Gestotter in ihr auslöste. „Pass gefälligst auf, wohin du läufst, Trampeltier.“ Der Kerl hatte eine eisige, kalte und tiefe Stimme, in der keinerlei Emotionen mitzuschwingen schienen. Somit zuckte sie bei dieser Tonlage erschrocken zusammen. Obwohl diese Stimme so eisig war und Hinata sich am liebsten in einem Loch verkriechen würde, kam sie ihr irgendwie auch bekannt vor. Zu ihrer eigenen Überraschung schaute sie erschrocken auf. Plötzlich hatte Hinata das Gefühl, ihr Herz würde für den Bruchteil einer Sekunde aufhören zu schlagen, und im nächsten Moment schlug es dafür doppelt so schnell, als sie die Person vor sich erkannte. Gemischte Gefühle machten sich in ihr breit, sodass sie nicht wusste, ob sie sich freuen oder weinen sollte. Am liebsten würde sie beides gleichzeitig tun. „Wie-“, fing Hinata an und wurde von dem Mann unterbrochen: „Kennen wir uns?“ Es waren nur diese drei Worte, die seinen Mund verließen und dafür den von Hinata aufklappen ließen. Entgeistert blickte sie ihn an. Die junge Frau konnte es einfach nicht fassen, dass er sie nicht erkannte. Hatte sie sich seit der Mitteschulzeit etwa so sehr verändert? Sie hatte ihr Haar länger wachsen lassen, aber ihr Pony war geblieben. Ihr Charakter hatte sich auch nicht wirklich verändert, nur der Kleidungsstill hatte sich minimal gewandelt. Erkannte man sie wirklich nicht mehr wieder? Noch immer fassungslos und ungläubig starrte sie zu ihm hinauf. Hinata merkte nicht mal, dass ihr Mund geöffnet war. Jedoch waren es diese drei Worte, die etwas in ihr zum Zerbrechen brachten. Endlich fand Hinata den Mut, um sich zu erheben und sich direkt ihm gegenüber zu stellen. Sie war so viel kleiner als er. Dabei fiel ihr auf, dass er seit der Mittelschule ziemlich in die Höhe geschossen war und viel männlicher sah er inzwischen auch aus. Er trainierte wohl ordentlich – wie sie zu mindestens annahm – denn seine Brust war breit und muskulös. Ein seltsames Gefühl überrannte die junge Hyuuga, während sie in seine schwarzen Augen blickte. Die unerwartete Kälte, die sie dabei erfasste, ließ ihren Blick zügig wieder sinken. „Ich ... Wir waren Freunde ... Zumindest hatte ich dich als einen Freund angesehen, Sasuke-kun.“ Trauer und Enttäuschung schwangen nur all zu deutlich in Hinatas Stimme mit, als sie das sagte. Hinata war noch nie jemand gewesen, die ihre Gefühle gut verbergen konnte. „Hyuuga Hinata, erinnerst du dich etwa nicht mehr?“, fragte sie schließlich leise, als sie vorsichtig den Blick hob. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Sie spürte ein Engegefühl in ihrer Brust, ihr Magen fing an sich zu verkrampfen und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Da war es kein Wunder, dass ihre Stimme versagte. Jedoch fragte sie sich, woher die plötzliche Angst kam. „Warum sollte ich mich an etwas Belangloses erinnern?“, wollte Sasuke wissen. Sein Herz hatte er schon vor langer Zeit verschlossen und er wollte niemanden an sich heranlassen. Sasuke war schon als Kind ein verschlossener Einzelgänger gewesen, der es nicht für notwendig gehalten hatte, Freunde zu haben. Alte Kontakte zu pflegen, dafür hatte er keine Zeit, sonst hätte er ja wohl die ersten Kontaktversuche angenommen. Sasuke hatte ein Ziel, welches es zu erreichen galt, selbst wenn es hieße, dass er alte „Bekanntschaften“ abschieben müsste. Betroffen senkte Hinata ihre großen, weißen Augen, die einen schwachen, hellen Lavendelstich aufwiesen. Plötzlich fühlten diese sich schwer an, weswegen sie anfing zu blinzeln. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie hatte das Gefühl, dass sich jeden Moment die salzige Tränenflüssigkeit in ihrem unteren Augenlid ansammeln würde. Aber diese Blöße durfte und konnte sie sich nicht geben. Sonst könnte sie sich wirklich in ein schwarzes Loch verziehen und würde nie wieder da rauskommen. „Tz, reine Zeitverschwendung“, kam es von Sasuke, der dieses Gespräch als unnötigen Aufwand betrachtete. Er hätte seine Zeit sinnvoller nutzen können. Somit drehte er sich auf dem Absatz seiner schwarzen Schuhe um und ging zum Vorlesungssaal. Das erste Wort, das einem einfallen würde, um Sasuke zu beschreiben, wäre arrogant und das nur, weil er sich für was Besseres hielt. War das aber verkehrt, nur weil er seine Fähigkeiten und den Einfluss, den er hatte, für besser hielt als die der anderen? Daran war wohl kaum etwas überheblich und oder eingebildet. Hinata rührte sich erst, als sie das verräterische Geräusch einer quietschenden Tür hörte. Da merkte sie, dass sie bereits alleine war, und blickte rasch auf. Sie erkannte, dass er die Tür öffnete, welche eigentlich ihr Ziel war, und vernahm aus dem Raum mehrere Stimmen. Erschrocken musste sie feststellen, dass sie nun tatsächlich zu spät dran war, weswegen sie eilig ihre Sachen vom Boden aufsammelte. Natürlich war das eben stattgefundene Gespräch für die junge Frau noch immer ziemlich belastend und sie würde sich am liebsten verkriechen, aber sie konnte sich das nicht leisten, im Kurs zu fehlen. Ihre Idee war, sich leise hineinzuschleichen, und das war eigentlich etwas, was nicht zu ihr passte. Jedoch hatte sie noch immer einen Funken Hoffnung, dass ihr Fehlen vom Professor nicht wirklich bemerkt wurde bei so vielen Studenten. Dieses Mal war sie langsamer unterwegs, wodurch ein erneuter Zusammenstoß mit Sasuke vermeidbar war. Sie war eher hinter ihm, und die Tatsache, dass er nun so greifbar war, löste erneut komische Gefühle in ihr aus. Am liebsten würde sie wieder mit ihm so reden können wie früher – obwohl das eigentlich übertrieben wäre, denn die Konversationen der beiden waren damals eher schweigsam verlaufen, weil kaum einer was gesagt hatte. Deswegen hatte die Freundschaft auch funktioniert. Jedoch sollte man hier anmerken, dass wenn einem von beiden was am Herzen gelegen hatte, hatten sie sich gegenseitig zugehört, und das obwohl man so eine Tat Sasuke, der ja nichts von Freunden hielt und lieber ein Einzelgänger war, am wenigstens zutrauen würde. Hinata konnte sich nicht erklären, warum sie sich so viele Gedanken über banale Dinge machte wie Sasuke und die einstige Freundschaft, die sie für ihn empfunden hatte. Es war ein kurzer Augenblick gewesen, in dem sie sich gegenseitig in die Augen geschaut hatten, doch das hatte bereits etwas in Hinata ausgelöst. In Gedanken verglich sie ihn immer wieder mit früher. Sein Gesicht war markanter geworden, der Körper definierter und seine Stimme ein wenig tiefer, auch wenn sie ihr trotzdem auf Anhieb vertraut vorkam. Doch der Ausdruck in seinen dunklen Augen schien der alte geblieben zu sein. Leicht, kaum merklich schüttelte sie ihren Kopf, um ihre Gedanken loszuwerden. „Schön, dass ihr euch zu uns gesellt“, kam es von dem Professor plötzlich. „Zuspätkommen wird hier nicht geduldet“, fügte er noch mit strengem Tonfall hinzu und blickte dabei auf. Ertappt zuckte Hinata zusammen und blieb noch immer versteckt hinter Sasukes breitem Rücken stehen. Dass sie sich hinter ihm versteckte und Schutz suchte, war ihr nicht mal aufgefallen. Sasuke erwiderte hingegen nichts auf das, was der Professor ihm gesagt hatte, sondern ging einfach los, um sich auf einen der freien Plätze zu setzen. Während er das tat, waren ihm die schmachtenden Blicke einiger Studentinnen nicht entgangen, aber er ignorierte diese gekonnt. „Sie sind doch selbst zu spät gekommen, Sensei“, hörte man einen Studenten aus der vorderen Reihe sagen. „Ein Professor kommt nie zu spät, nur seine Studenten“, erklärte er. „Jeder, der nach dem Professor im Kurs erscheint, ist zu spät.“ Er blickte zum Eingang, wo Hinata noch immer wie bestellt und nicht abgeholt in der Tür stand. „Würden Sie sich bitte setzen oder wollen Sie da Wurzel schlagen?“ „Bitte entschuldigen Sie, Sensei“, kam es mit leiser Stimme von Hinata, als sie sich leicht verbeugte und sich rasch auf den ersten freien Platz in ihrer Nähe setzte. Sasuke war es gewohnt, Scharen von Mädchen loszuwerden, damit sie ihn nicht mehr nervten. Ein eiskalter Blick reichte aus, um ihnen Angst einzujagen, damit sie sich zurückzogen – was nicht hieß, dass er sie endgültig los wurde. So war das auch heute. Kaum dass der Professor den Unterricht für beendet erklärt hatte, versammelte sich die Mädchenschar und wollte Sasuke über alles Mögliche ausfragen. Genervter konnte er nicht sein, als er zu diesen blickte und ihnen seinen typischen Blick schenkte, nur um kurz darauf zu sehen, wie sie eilig den Vorlesungssaal verließen. Es kostete Hinata sehr viel Mut, nicht gleich aus dem Saal zu stürmen. Sie musste sich selbst was beweisen und das hieß, ihren Mut und ihr Selbstbewusstsein zu finden, um Sasuke ansprechen zu können. Es ließ sie einfach nicht los, warum er so grausam zu ihr war und behauptete, er würde sie nicht kennen. Hinata wollte nach dem Grund fragen, da sie ihm einfach nicht glaubte, und dieses Vorhaben verlangte ihr einiges ab. Jedoch hatte sie einen triftigen Grund und so musste sie üner ihren eigenen Schatten springen. Hinata sah, wie Sasuke sich in dem inzwischen leeren Saal auf den Ausgang zu bewegte, und beschloss, ihn aufzuhalten. Sie wollte keine Zeit verlieren, weswegen sie sich erhob, kaum das er an ihren Platz vorbei war. Sie packte ihn am Unterarm, was ihn zum Stehenbleiben brachte. Der Griff war schwach und kaum merklich und Sasuke hätte einfach weitergehen können. Trotzdem hielt er inne. Keiner der beiden sah den jeweils anderen an. Hinata holte tief Luft, um sich zu sammeln, bevor sie zu sprechen anfing: „Sasuke-kun, ich verstehe nicht, warum du gesagt hast, du würdest mich nicht kennen.“ Ihre Stimme klang ruhig und sanft wie immer. Innerlich aber war Hinata alles andere als ruhig, sie war aufgewühlt. Während sie das sagte, blickte sie auf, doch sah sie erneut nur seinen Rücken. Er wandte seinen Oberkörper leicht zu ihr, um die Jüngere anschauen zu können. Dabei konnte man seine genervte Mimik nur all zu deutlich erkennen. Ihr Blick erweckte in ihm ein seltsames Gefühl. Sie wirkte auf ihn so zerbrechlich. „Ich hab was Besseres zu tun, als meine Zeit hier mit dir zu verschwenden.“ Seine Worte klangen hart und trugen kein Bisschen Emotion mit sich. Seine genervte, kalte Mimik war das Sahnehäubchen auf der Torte. „Ver-“ Plötzlich wurde Sasuke unterbrochen. Ein Klatschen hallte durch den leeren Saal. Sasukes Kopf schellte zur Seite und dort, wo Hinatas Hand seine Wange berührt hatte, bildete sich ein roter Abdruck. Kapitel 2: the annoying brother ------------------------------- Tick, da wich eine Sekunde dahin. Tick, die nächste Sekunde war verstrichen und das nächste Tick folgte darauf. Die Zeit verstrich, ohne dass man es wirklich vernahm. Der Wind wehte durch das offene Balkonfenster und spielte mit den Gardinen, während die frische Brise hinein drang. Die Wände des Zimmers waren kahl, weiß und die Möbel bildeten einen dunklen Kontrast dazu. Der typische Strich, der auf eine Persönlichkeit, das Individuum eines jeden hindeutete, das fehlte in seinem Zimmer. Das gefiel ihm jedoch, denn so gab es keine Faktoren, die ihn unnötig von der Arbeit ablenkten. Schlicht und einfach, das passte zu ihm. Ein Seufzen war in dem leeren Raum zu hören. Fahrig fuhr der jüngste Uchicha-Spross durch sein dunkles Haar, nur um sich auf seinem Stuhl zurück zu lehnen und seinen Kopf in den Nacken fallen zu lassen. Die schwarzen Augen des Jurastudenten hafteten an der Decke seines Zimmers, während er in Gedanken abschweifte. Im kam das Zusammentreffen mit Hinata in den Sinn, welches bald fünf Wochen zurücklag. Es war sein erster Tag an der Universität gewesen, an welchem er auf Hinata getroffen hatte. Drei Jahre war es her, dass er in Konoha gewesen war und nach all der Zeit hatte er sich entschlossen, doch zurück zu kommen. Sasuke hatte sich damals von niemandem verabschiedet, weder von Hinata, noch von Naruto oder gar von jemanden anderen, aus einem einfachen Grund: Er wollte allen eine dauerhafte Trennung ersparen wollen, indem er alles begrub, was ihn mit ihnen verbunden hatte. Immerhin hatte Sasuke nicht vorgehabt zurückzukehren, das hatte er zu mindestens bis vor kurzem gedacht. Er hatte auch nicht vorgehabt, alte Freundschaften aufleben zu lassen, warum also sollte er mit diesen wieder verkehren? Wenn er damals schon, von einem auf den anderen Tag verschwunden war und seine Oberschulzeit in einer anderen Stadt verbracht hatte. Jedoch war am Ende alles anders gekommen, als gedacht. Hinata hatte den Kontakt zu ihm gesucht und er konnte sich denken, warum: Sie wollte Antworten. Sasuke aber war nicht bereit dazu, ihr die gewünschten Antworten zu geben. Hinatas Gesicht an diesem Tag ging ihm jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Er konnte ihre traurigen, verletzten Augen nicht mehr vergessen, jene, die sonst voller Freude und Leben waren. So hatte er sie noch nie gesehen und dieser Ausdruck hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. Jedes Mal, wenn er sich daran erinnerte, zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen und das konnte er am wenigsten nachvollziehen. Gefühle waren eine fremde, unbekannte Welt für ihn. Fluchend massierte Sasuke sich die Schläfen, der Gedanke daran bereitete ihm Kopfschmerzen. Weswegen er versuchte, das Denken sein zu lassen, sich aufrichtete und seinen Blick auf den Laptop richtete, wo die Datei mit der Hausarbeit geöffnet war. Er musste sich ablenken, durfte nicht länger an sie denken, sondern sollte seiner Arbeit nachgehen. Seine Finger legten sich auf die Tastatur, waren bereit los zu tippen, aber gedanklich war er nicht bei der Sache, konnte sich nicht darauf konzentrieren. Plötzlich tauchte der Kopf eines jungen Mannes im Türspalt auf. „Guten Abend, Sasuke.“ Der Angesprochene seufzte, dieses Mal jedoch frustriert, denn wenn es so weiterging würde er nie fertig werden mit der Hausarbeit. „Was willst du?“, wollte Sasuke hingegen nur kalt von seinem Bruder wissen. Warum platzte er zu dieser späten Stunde hier herein? „Darf ich etwa nicht mehr nach meinem kleinen Bruder sehen?“, wollte Itachi lächelnd wissen, wie üblich besorgt um seinen kleinen Bruder, als er schließlich hinein trat und sich Sasuke näherte. „Nein“, war Sasukes einzige Antwort. „Warum bist du denn so kalt zu mir?“, wollte Itachi gekränkt wissen, jedoch spielte er die gekränkte Seite eher, da er dieses Verhalten von seinem Bruder gewohnt war und es nicht mehr ernst nahm. Für Itachi war es nur eine Fassade, die Sasuke aufrecht hielt und er konnte hinter diese Fassade sehen, er wusste, wie sein kleiner Bruder wirklich war. Sasuke hörte, wie sein Bruder seufzte, jedoch widmete er Itachi nicht. Der hatte schließlich oft seine „Periode“ und war nervend, das war er gewohnt und trotzdem liebte er seinen Bruder, auch wenn Sasuke das nicht einmal unter Folter zugeben würde. Itachi hatte gemerkt, dass sein kleiner Bruder noch immer keine Anstalten machte zu antworten. „Was ist mit dir los, Sasuke?“, wiederholte Itachi deshalb nun seine Frage mit mehr Nachdruck. Er merkte doch, dass seinen kleinen Bruder etwas bedrückte, nur wusste er nicht, was es sein könnte. Sasuke schwieg, sagte auch dieses Mal nichts. Was hätte er ihm auch sagen sollen? Außerdem war er kein sechsjährige Junge mehr, der seinem Bruder alles erzählte, gefühlvoll war und sogar in der Lage war, Zuneigung zu zeigen. Heutzutage aber war das nicht mehr der Fall, er hatte es einfach verlernt mit den Jahren. Konnte man so etwas eigentlich verlernen? Das brachte ihm doch zum Nachdenken. Seine Gedanken fingen erneut an zu kreisen, seinen Bruder blendete er aus und würde ihm sicherlich nicht antworten. Jedoch kannte er seinen Bruder nur zu gut und Sasuke wusste, dass Itachi sich damit nicht zufrieden geben würde, und er sollte recht behalten mit seiner Vermutung. Itachi ließ einfach nicht locker, beharrte weiter auf seiner Frage und wollte eine entsprechende, zufriedenstellende Antwort von Sasuke haben. Erst wenn er sie hatte, würde er von seinem Bruder ablassen, und das wusste der Jüngere. Doch das, was sein Bruder als nächstes tat, dass verwunderte Sasuke. „Ich bin noch nicht fertig“, fauchte er Itachi an, da dieser den Laptop einfach zugeklappt hatte und sich an den Schreibtisch von Sasuke lehnte. „Du hast eh noch nichts geschrieben, also geht auch nichts verloren“, argumentierte Itachi daraufhin und blickte zu seinem kleinen Bruder, als er die Arme vor der Brust verschränkte. „Wir gehen jetzt was essen“, hängte Itachi noch hinterher. Ehe sein Bruder auch nur die Gelegenheit hatte zu antworten, stieß sich Itachi vom Tisch ab und steuerte auf die Zimmertür zu. „Zieh dich um, und komm runter“, redete Itachi weiter und hörte schon, wie sein Bruder anfing zu protestieren. „Ich warte auf dich und wehe du kommst nicht“, ermahnte Itachi ihn, eher er aus dem Zimmer verschwand. Wütend nahm Sasuke sein Gesetzbuch zu Arbeitsrecht und warf es gegen die Tür, als Itachi verschwunden war. Ein dumpfer Schlag war zu hören, als es laut gegen die Tür knallte und ebenso laut auf dem Boden landete. Womit hatte Sasuke solch einen Bruder nur verdient? Konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Sasuke wollte doch nicht darüber reden, nicht darüber was ihn belastete, was ihn durch den Kopf ging oder alles, was mit Hinata zu tun hatte. Über all das wollte er nicht reden, nicht mal daran denken wollte er und sein Bruder? Nein, sein Bruder war aber anders. Er nervte ihn, akzeptierte es nicht, wenn Sasuke nicht darüber reden wollte. Warum konnte Itachi es nicht verstehen? Trotz seiner Wut auf Itachi, erhob Sasuke sich von seinem Platz und ging zur Tür, wo er das Buch seufzend erhob und zurück zum Tisch trug. Genervt, wie er war, drehte sich zu seinem Schrank um, welchen er ansteuerte. Auf dem Weg zum Kleiderschrank zog er sich sein schwarzes T-Shirt aus und nur zu deutlich konnte man sehen, wie maskulin Sasuke war. Seine Muskeln waren für jedermann erkennbar, vor allem, wenn er seinen nackten Oberkörper präsentierte. Deutlich war zu erkennen, dass Sasuke nicht grade wenig trainierte und sich für seine Gesundheit fit hielt. Er holte sich ein frisches, schwarzes T-Shirt heraus und ging anschließend nach unten, wo sein Bruder auf ihn wartete. Seit wann war Sasuke so sentimental geworden, dass er sich so schnell breitschlagen ließ und seinem Bruder folgte, wie ein Braver, dressierter Hund? „Was dauert so lange, Prinzessin?“, hörte Sasuke bereits seinen Bruder rufen, kaum dass er die letzte Treppenstufe erreichte. Bereits jetzt war Sasuke genervt von dem erzwungenen Beieinandersein. Entsprechend seines Gemütszustandes, verdrehte er seine Augen. Sasuke würde ganz sicherlich jetzt nicht auch noch Zündstoff in das brennende Feuer werfen. „Können wir?“, wollte er daher nur genervt wissen, weshalb der ältere der beiden Uchihas das Reizen nun doch lieber sein ließ, ehe Sasuke noch explodierte. Ohne viele Worte gingen beide zum Auto von Itachi, einem schwarzen BMW 650i Gran Coupé. Es war ein Auto der Oberklasse und der älteste der beiden Brüder war stolz auf sein Fahrzeug. Sasuke konnte seinen Bruder in dieser einen Sache verstehen. Warum er es liebte, schnell über die Autobahn zu fahren, denn Wind zu spüren, welcher durch das Fenster wehte und kein Ziel in Aussicht zu haben. Die Ohren von Sasuke vernahmen ein schnurrendes Geräusch, nur um kurz darauf zu spüren, wie das Auto sich in Bewegung setzte. Schweigend verbrachte er die Fahrt bis zu dem Ziel, welches Itachi ihm nicht verraten hatte. Wie von selbst fragte sich der Uchiha, ob das, was sein Bruder machte, auch als Entführung durchgehen könnte. Schließlich wurde er an einen anderen Ort gebracht, gegen seinen Willen. Obwohl das wohl kaum als krimineller Akt gelten würde, denn schließlich wurde er weder mit Gewalt, noch heimlich an einen anderen Ort gebracht. Er hatte sich dazu entschieden, nach unten zu gehen und sich in Itachis Fänge zu begeben, obwohl die Lust danach mehr als nur minimal war. Da war wohl nichts mit Anzeigen. Aus seinen Gedanken gerissen, hörte er Itachi sagen, dass man sie da wäre waren. Schnell verging die Fahrt, wenn man nicht die Zeit im Blick behielt oder gar den Weg, wie Sasuke feststellte. Als er ausstieg, fiel ihm sofort der Name des Lokals auf. Das leuchtende Gelb der Buchstaben, umrandet vom hellen Blau, war ein Blickfang. „Blue Lagoon“, las Sasuke und hob eine Augenbraue in die Höhe. „Was wollen wir in einem edlen Restaurant?“ „Essen! Was willst du sonst in einem Restaurant tun? Stripteasetänzerinnen beim Tanzen zuschauen?“, kam es sarkastisch von Itachi. „Den Sarkasmus solltest du mir überlassen“, konterte Sasuke kaltherzig. Wenn man sich die beiden sich so anblickte, dann könnte man auf Anhieb sagen, dass keiner der beiden sich riechen konnte. So wie sie miteinander umgingen und redeten, wäre es kein Wunder, wenn andere dies dachten. Beim Reingehen fiel Sasuke das Schild auf, das draußen stand und die Speise des Tages verkündete, welche mit einer schönen, handschriftlichen weißen Schrift auf einem schwarzen Hintergrund geschrieben war. Eine der Speisen fiel ihm sofort ins Auge: Tomaten mit Krebsfleischfüllung. Sasuke hörte, wie Itachi seinen Namen nannte und die Zeit, auf die er eine Reservierung vorgenommen hatte. Der Jüngere stutzte, es klang so, als ob sein Bruder das bereits länger geplant hatte und er fragte sich, wieso. Lange dachte er darüber aber nicht mehr nach, sondern blickte sich um, sah ins Innere des Restaurants. Der dunkle Mahagoni-Boden bildete einen Kontrast zu den beigen Wänden und den schwarzen Lederstühlen, sowie weißen Tischläufern. Ihm gefiel der Kontrast, der aus hell und dunkel entstanden war. Sein Blick ging hinauf zu den Kronleuchtern, welche genau wie der Rest der Einrichtung edel aussahen, nur um dann seinen Blick über die Menschen und die Tische schweifen zu lassen. Kerzenständer standen ebenfalls auf den Tischen, um wohl zwischen Liebespaaren wohl eine romantische Atmosphäre zu schaffen. „Sasuke, kommst du?“, hörte der jüngere Bruder den älteren rufen und er blickte desinteressiert zu ihm. „Hn“, machte Sasuke nur, als er ihm und einem der Kellner in schwarz-weiß zu ihrem Tisch folgte. Auf dem Weg zu ihrem Tisch hatte Sasuke kurz das Gefühl gehabt, dass er eine ihm seltsam vertraute Stimme gehört hatte. Als er jedoch in die Richtung sah, aus der er diese vermutete, erkannte er niemanden. Spielte sein Gehör ihm einen Streich? Als Sasuke seinem Bruder gegenüber saß, bekamen die beiden die Karte und der Kellner vom Eingang verschwand. „Und magst du mir nun sagen, was dir auf der Seele liegt?“, wollte Itachi erneut von ihm wissen, als er Sasuke mit einem Blick anschaute, der keine Widerworte duldete. „Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete Sasuke daraufhin. Er würde ganz sicher nicht mit ihm über Hinata reden oder über das, was passiert war. Sasuke beachtete seinen Bruder einfach nicht weiter, während er die Karte studierte. Die Tomaten mit Krebsfleischfüllung interessierten ihn natürlich, er liebte Tomaten und es klang vielversprechend. Doch was sollte er noch dazu nehmen? Während beide Brüder die Karte studierten, tauchte ein Kellner auf, der die Bestellung aufnehmen wollte. „Darf ich Ihnen die heutige Spezialität empfehlen?“, fing der Kellner an, und erneut hörte Sasuke das Vertraute in der Stimme, „Unsere Tomaten mit Krebsfleischfüllung sind etwas ganz Besonderes. Es sind raffiniert gewürzte Flusskrebse mit Senf-Joghurt-Creme, dazu Maiskölbchen und Cheddar“, erzählte der Kellner von der heutigen Spezialität des Tages. Als Sasuke aufblickte, war er überrascht, denn er hatte nicht erwartet, hier jemand Bekanntes anzutreffen. Vor allem nicht einen alten Schulkameraden und vielleicht sogar ehemaligen Freund – aber was das anging, war Sasuke mangelhaft ausgestattet und gestört hat es ihn nie. „Naruto? Was machst du hier?“, wollte er von dem Kellner, welcher sich als der blonde Chaot der Konoha-Mittelschule heraus gestellt hatte, wissen. „Ich arbeite hier als Kellner, muss ja meinen Lebensunterhalt irgendwie dazu verdienen“, hörte man Naruto sagen und Sasuke konnte sein dümmliches Grinsen sehen. Jetzt schon bereute er es, gefragt zu haben, was er hier machte. Es hätte ihm klar sein müssen, dass Naruto die Frage anders verstehen würde, als sie eigentlich gemeint war. Dass Naruto nicht die nötige Intelligenz für eine Universität besaß, hätte eigentlich auch Sasuke klar sein sollen. Es interessierte ihn eigentlich nicht, was der Chaot aus seinem Leben machte, doch als Kellner würde Sasuke nie arbeiten wollen. Wenn Sasuke ehrlich war, dann wusste er nicht mal ansatzweise, was seine ehemaligen Klassenkameraden alles machten. Er hätte es Naruto sogar zugetraut, nach der Mittelschule nichts mehr weiter geschafft zu haben, denn wenn er sich richtig erinnerte, dann waren seine Noten immer schlecht gewesen. Jedoch wollte er sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, wie die Lebenssituation von Naruto aussah. „Seit wann bist du denn wieder zurück?“, hörte Sasuke Naruto fragen und er blickte zu diesem auf. „Studienanfang“, antwortete er ihm kurz angebunden und teilte ihm mit, dass er gerne die gefüllten Tomaten mit der Krebsfleischfüllung und einen Medium Steak hätte, als auch Itachi seine Bestellung äußerte und kurz darauf verschwand Naruto auch schon, obwohl er so aussah, als hätte er sich gerne weiter mit Sasuke unterhalten. „Also, was ist passiert?“, lenkte Itachi wieder ab und er wollte einfach wissen, was seinen Bruder so beschäftigte, was ihm auf der Seele lag, das jener noch mehr als sonst in sich gekehrt war. Sasuke hätte ahnen sollen, das er Itachis Beharren er nicht so einfach entkommen konnte. Ein Seufzen verließ die Kehle von Sasuke, als er sich schließlich durch sein Haar fuhr und nachgab. Ehe der andere nicht wusste, was mit ihm, los war, würde er ja nicht lockerlassen und das war etwas, was er als nervend an seinem Bruder empfand. Sasuke wusste nicht, wie sein Bruder das jedes Mal schaffte, dass er etwas erzählte – widerwillig, aber er redete. Vielleicht hatte Itachi Talent dafür, oder es lag daran, dass er einfach sein kleiner Bruder war. Schließlich fing Sasuke an zu erzählen, was ihn beschäftigte. Er erzählte Itachi von Hinata, die er am ersten Schultag an der Universität getroffen hatte. Die Universität war so groß, es gab viele Fakultäten und Vorlesungen und ausgerechnet mit Hinata hatte er dieselben geteilt. „Schließlich habe ich behauptet, dass ich sie nicht kenne und das Reden mit ihr eine Zeitverschwendung sei“, beendete er seine kurze Ausführung, eine Zusammenfassung über das, was passiert war. Sollte er ihm auch von der Ohrfeige erzählen? Sasuke seufzte schließlich leise und beschloss den Rest auch noch zu erzählen. „Daraufhin gab sie mir eine Ohrfeige und rannte unter Tränenfluss davon, seit dem geht sie mir aus dem Weg“, hängte er an seine Kurzfassung an. Bei der Erinnerung an Hinata, an die Gesichtszüge, welche sie in jenen Moment gehabt hatte, an die Tränen, welche ihr Gesicht benetzten, an den Schmerz in seiner Wange – und die Stärke des Schlages, die er ihr nie zugetraut hätte – zog sich etwas in ihm zusammen. Es war ein krampfhaftes Ziehen, welches von seiner Brust ausging und nahm ihm plötzlich, für eine Millisekunde, ihm die Luft zu atmen. Sasuke verstand es nicht, konnte nicht nachvollziehen, warum ein Organ ihm, in seinen besten und gesunden Jahren, grade solch ein Theater mit Schmerz veranstalte. Jedoch ließ sich der jüngere Uchiha nichts anmerken, hatte er noch nie getan und würde es auch nie tun. Für heute hatte er genug von der Gefühlsduselei. Fassungslos starrte Itachi seinen kleinen Bruder an. Er verstand nicht, wie er das hatte machen konnte können und sich dann auch noch so „cool“ und „gleichgültig“ zu benehmen. „Wieso hast du das getan?“, wollte Itachi daraufhin von seinem kleinen Bruder wissen. Hinata war, soweit Itachi es wusste, eine der wenigen Personen, die Sasuke an sich heran gelassen hatte und sie wohl am ehesten als eine Freundin bezeichnen würde. Abwartend blickte er ihn an. Als der Kellner mit dem Essen wieder kam, schwieg Sasuke immer noch und auch, als Naruto wieder ging. Warum wollte er ihm nicht antworten? Itachi seufzte daraufhin. Das war wohl sinnlos. Sasuke schwieg einfach eisern und fing in all der Ruhe an zu essen. Er hatte dem nichts mehr hinzuzufügen, einfach deswegen, weil er die Frage nicht beantworten konnte. Sasuke wusste doch selber nicht, warum er sich so benommen hatte. Jedoch jeder, der Sasuke kannte, wusste, dass er sich nicht entschuldigen würde. Als er Itachi erneut seufzen hörte, blickte der Jüngere auf und sah, wie dieser anfing zu essen. Was Sasuke aber nicht mitbekommen hatte, war, dass Itachi seinen kleinen Bruder mit einem besorgten Blick betrachtet und eingesehen hatte , dass weitere Kommunikationsversuche sinnlos waren. Kapitel 3: memories of the past ------------------------------- Sasuke hatte beschlossen nach Hause zu Fuß zu gehen, weswegen er Itachi einfach hatte stehen lassen. Natürlich war ihm bewusst gewesen, dass es so um einiges länger dauern würde aber es war ihm wert gewesen. Die angenehme, kühle Nachtluft, die er Einatmen konnte und seine Lunge mit frischer Luft ausfüllte, seine Gedanken klärten. So konnte Sasuke nachdenken, seinen Gedanken nachgehen und sortieren ohne dass sein Bruder ständig darauf pochte, zu erfahren was los sei. Die Zeit, in der er allein war, ließ er auf sich wirken und machte entsprechend einen Umweg. Sasuke achtete nicht darauf wohin sein weg ihn führte, er ließ sich einfach von seinen Beinen führen – wenn man das so haben wollte. Ohne ein Ziel dabei zu haben, einfach Ziellos durch die Gegend unterwegs zu sein, dass war das was er tat. Plötzlich nahm sein Weg ein abruptes Ende. Sasuke blickte sich kurz um, sofort erkannte er den Ort wo er sich befand. Er war in seinem Viertel, jedoch stand er vor einem Kindergarten, seinem alten Kindergarten. Wie aus dem nichts, strömte eine ganze Palette von Erinnerungen auf ihn an. Es war Anfang März gewesen, als er Hinata kennenlernte und damit den Baustein für die Freundschaft gelegt wurde. Das erste Jahr, im Kindergarten neigte sich langsam dem Ende. Der Schnee lag noch verteilt auf den Rasen, in einzelnen Häufchen und Kalte war es auch. Hinata hatte erst vor kurzem den Kindergarten gewechselt gehabt, da ihre Familie wieder zurück nach Konoha gekommen war und sie wurde aus ihren Freundeskreis heraus gerissen. Hier kannte sie niemanden, sie war schüchtern und traute sich nicht mit anderen zu spielen oder sie zu fragen ob sie mitspielen dürfte. Sie hatte Angst gehabt. Im Kindergarten hatte Hinata wesentlich kürzere Haare gehabt, die ihr kleines Gesicht noch runder erscheinen ließen, große Augen und rote Bäckchen. Ihre Mutter sorgte dafür, dass sie immer gut gekleidet war. An diesem Tag, wurde Hinata von drei Jungen für ihr äußeres Erscheinungsbild und ihren schüchternen Charakter erniedrigt, gehänselt und mit matschigen Schneebällen beworfen. Weinend saß sie da, im Matsch, Feucht von dem Schnee, vor Kälte zitterte sie. Sie wollte nur noch nach Hause. Schmerzen, im Gesicht im Bauch hatte sie auch, dort wo die Jungen sie getroffen hatte. Sasuke der das mitbekommen hatte, aber bis dato nichts mit Hinata zu tun hatte, half ihr. Er stieß dazu, in dem er sich vor Hinata stellte und die drei fragte was sie da machen würden. „Was denkt ihr tut ihr da? Fühlt ihr euch so etwa männlicher? Heldenhafter? Großartiger? Nur weil ihr zu dritt auf ein kleines Mädchen los geht? Seid ihr wirklich solche Schwächlinge und Feiglinge? Ach ja stimmt, dass seid ihr ja. Ihr traut es euch ja nur zu dritt auf ein kleines, hilfloses Mädchen los zugehen, alleine habt ihr ja solche Angst, dass ihr gleich am Rockzipfel Eurer Mutter hängen würdet, ihr Muttersöhnchen“, Verbale Kommunikation war es von Sasuke gewesen, die die anderen ebenso fertig machten, dafür brauchte er keine Schneebälle. Es war schließlich unfair, was sie mit dem armen Mädchen machten, wie er fand. Doch sein einmischen, seine Worte machten die drei Jungs einfach nur wütend, sodass sie auf Sasuke nun losgingen. Jedoch nicht wie bei Hinata, sie stürzten sich auf Sasuke, sodass am Ende eine Prügelei entstanden war. Sasuke wehrte sich, so gut er konnte, während die kleinen Kinderfäuste auf ihn schlugen, drei gegen einen und er war deutlich unterlegen aber aufgeben, dass kam für ihn nicht in Frage. Als plötzlich seine Erzieherin dazu gestoßen waren, einer seiner Freunde hatte sie geholt gehabt, als dieser das gesehen hatte. Sofort zieht sie die Jungs auseinander und will von diesen wissen wer angefangen hatte. Jedoch schwieg Sasuke, denn für ihn gab es nichts zu sagen. Obwohl die drei behaupteten dass Sasuke angefangen hatte, da sie nur mit der neuen Spielen wollten und er angeblich Eifersüchtig dazu gestoßen habe. „Stimmt das“, wollte die Erzieherin von Hinata schließlich wissen und die Jungs grinsten bereits fies, da sie der Meinungen waren, dass Hinata bejahen würde, da sie Angst hätte. Jedoch hatten sie nicht damit gerechnet, dass Hinata ihren Kopf schütteln würde, all deren Gesichtszüge waren ihnen entglitten. „Nein...“, weinte Hinata, als sie leise schniefte. „Sie haben… haben mich… geärgert… beworfen… und waren ge-gemein“, schniefte sie weiter und konnte einfach nicht aufhören. „Und er…. Er hat mir geholfen“, als sie das sagte zeigte sie auf Sasuke und die Erzieherin nickte und blickte zu den dreien. „Sasuke, bring bitte Hinata hinein und ihr drei, dass gibt sehr viel Ärger für euch“, meinte diese und nahm sie in ihr Büro mit, um die Eltern zu informieren, denn so ein Verhalten wurde nicht geduldet. Sasuke hatte nur genickt, als er sich zu Hinata begab und ihr seine Hand lächelnd hinhielt. „Komm ich helfe dir“, sagte er und wollte sie nur aufmuntern, sie tat ihm leid dass die anderen so gemein zu ihr gewesen waren. „Da-danke“, kam es von Hinata, als sie seine Hand annahm und sich von ihm hinauf ziehen ließ. Das war der Beginn ihrer Freundschaft gewesen. Bei dieser Erinnerung, an die Sasuke gar nicht mehr gedacht hatte oder sich gar erinnert hatte, seufzte er nur und blickte hinauf in den Himmel. Wie lang das alles schon her gewesen war und sie wurde zu einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben. Sasuke hinterfragte sich ob sein Handeln wirklich in Ordnung war, welches er in der Uni gegenüber Hinata gezeigt hatte. Schließlich war sie nicht Schuld gewesen, an dem was gewesen war. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm Breit, waren das Schuldgefühle? Er wusste es beim besten Willen nicht. Erneut verließ ein seufzen seine Kehle, als er schließlich beschloss weiter zu gehen. Der Weg führte ihn nicht zurück nach Hause, Nein, sein Weg führte ihn zu seiner alten Grundschule. Sasuke blieb vor dieser stehen, als durch die verschlossene Gitter blickte, wo der Hof lag und man früher oft gespielt hatte. Dahinter schließlich das Gebäude selbst, dass nicht bei jedem beliebt gewesen war oder anderen als Schlafplatz diente, als eine Bildungseinrichtung. Er wusste noch, dass die Unterschiedlichsten Charaktere sich in seiner Klasse befanden. Es war kurz nach der Golden Week gewesen, in seinem ersten Schuljahr auf der Grundschule. Die Klassen setzten sich neu zusammen, viele neue Schüler waren in seiner Klasse. Viele kannte er nicht, wollte er auch nicht zwingend kennen lernen, da er nicht vor hatte mit ihnen Freundschaften zu schließen. Die Mädchen, die ihm bereits jetzt schon anhimmelten, dafür interessierte er sich ebenfalls nicht, er war noch ein kleiner Junge gewesen, da interessierte man sich nicht für das andere Geschlecht. Er hatte ein Ziel, seinem Vater zu imponieren, da er mit Itachi stetig verglichen wurde. Da war da noch der Blonde Chaot, der auch so seltsam zu diesem war, so als ob er mit dem Uchiha unbedingt konkurrieren musste. Hatte er ihm dazu anlas gegeben? Er wusste es nicht, jedoch interessierte es ihn nicht wirklich, weswegen Sasuke darüber sich keinen Kopf zerbrach. Inzwischen war Hinata seine beste Freundin geworden, vermutlich auch die einzige, die er näher an sich heran ließ und wofür andere Mädchen sie beneideten – was Sasuke aber in dem Sinne keine Beachtung schenkte. Der Neue, der von anderen auch als Klassenclown verrufen war, hatte bereits damals jenes Selbstbewusstsein gehabt, dass Hinata gefehlt hatte. Kam die Bewunderung für ihn, daher? Nein. Dass wusste er, hätte ihm gleich klar sein müssen, denn diese entstand erst als Naruto ihr geholfen hatte. „Naja… sie haben… und dann war er da und hat...“, fing Hinata aufgebracht an ihrem besten, und einzigen, Freund zu erzählen. Sasuke konnte ihr jedoch nicht folgen, da sie irgendwo mitten im Satz anfing zu sprechen und die Vorgeschichte fiel ihm, weswegen er gleichgültig sein Buch weiter blätterte und darin lass. „Hörst du mir denn überhaupt zu?“, wollte Hinata völlig aufgelöst von ihm wissen. „Nein“, kam eine Klare Antwort von ihm. „Ich tue das erst, wenn du am Anfang anfängst und nicht mitten drin und ohne gestottert, so versteht man dich nicht und hört dir auch nicht lange zu“, beendete er seinen Satz und blickte zu ihr auf. Hinata holte tief Luft und versuchte sich innerlich zu beruhigen, als sie schließlich die Augen einmal schloss und sich schließlich auf ihren Platz setzte, der direkt vor Sasuke seinem war. Als Hinata ihre Augen öffnete, blickten ihre weißen Irden in die dunklen von Sasuke. Seltsamerweise wirkten sie beruhigend auf die Hyuuga, sodass sie anfing zu erzählen. „Vorhin auf dem Pausenhof, wollten ein Paar Mädchen mit mir was unternehmen – hatte ich zu mindestens angenommen, als sie mich ganz plötzlich zu sich eingeladen hatten. Wir waren etwas abgelegen gegangen, hinter das Schulhof, wo die ganzen Bäume waren, die Wiesen, es war wunder schön dort und friedlich, wenn man davon absieht dass wir hier in der Schule sind. Aber sie haben mich nur über dich ausfragen wollen, was deine Lieblingsfarbe ist, was du gerne isst und was nicht, was du in deiner Freizeit alles machst, eben all das. Jedoch gab ich ihnen darauf keine Antworten, weil naja du das doch nicht gerne hast und deswegen schwieg ich zu den Thema und meinte, dass sie dich fragen sollten, was sie aber nicht wollten da du ihnen ja keine Antwort gibst. Ich wollte sagen dass das nichts mit mir zu tun hat und dann wurden die älteren Mädchen wütend“, versuchte Hinata so ruhig wie möglich es ihm zu erzählen. „Plötzlich wurden sie so gemein zu mir, ärgerten mich, schubsten mich in den Dreck“, was auch ihre staubige, verdreckte Schuluniform erklären würde, „Als eine mir plötzlich eine Ohrfeige verpasste“, während Hinata das sagte, griff sie sich an die Wange, die sie sich gekühlt hatte oder eher Naruto es getan hatte. Dabei hatte sie gar nicht gemerkt gehabt, wie Sasuke sich wütend verkrampfte, die Fingernägel er in sein Buch grub um seinen Zorn zu unterdrücken. Am liebsten wäre Sasuke aufgesprungen und Gott weiß was mit den Mädchen angestellt. Warum mussten sie nur so nervig sein? Konnten sie nicht einfach ihn und vor allem Hinata in Frieden lassen? Vor allem sie, wo sie ihm nichts getan hatte. „Naja und eine holte Plötzlich die Schere hervor, während die anderen beiden mich festhielten, sie wollte mir die Haare abschneiden“, jedoch hatte sie bereits sehr kurze, was würde man da denn noch abschneiden wollen? Angst, dass hatte Hinata in dem Moment, sie weinte und schrie, am liebsten wollte sie nur noch da weg sein. Jedoch besserte es Sasuke seinen Zustand nicht gerade. „Und dann tauchte plötzlich Naruto auf“, der Uchiha merkte, wie sich die Tonlage von Hinata plötzlich änderte, ihre Augen zu glitzern anfingen, ihre Stimme voller Bewunderung auf einmal gewesen war. „Er legte sich mit ihnen an, schubste sie alle Weg und obwohl sie auf ihn nun einschlugen, wehrte er sich, in dem er sie einfach von sich schubste, dass war unglaublich“, schwärmte Hinata los. Sasuke konnte für ihre Schwärmerei in dem Moment kein Verständnis aufbringen, weswegen seine Augenbraue in die Luft wanderte. Eigentlich wollte er von ihr wissen, wie es ihr geht und nichts von der Heldentat Narutos wissen. Ein kleines, wenn auch schwaches Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesichtszüge. Der Blonde war einfach Unmöglich gewesen, schon damals. Gleichzeitig fragte sich Sasuke wie Shikamaru das immer ausgehalten hatte, vor allem so lange. Damals verstand er Hinata‘s Bewunderung für ihn einfach nicht, wie auch? Denn auch mit Naruto war er nicht wirklich zurecht gekommen, er war immer in Konkurrenz mit Sasuke. Sowie er sich darauf, immer wieder auch einließ. Sein Weg hatte ihn unweigerlich weiter geführt, jedoch blieb er an einer Kreuzung plötzlich stehen. Der Kopf des jungen Mannes bewegt sich nach Rechts, in der Richtung befand sich die alte Mittelschule, die er zusammen mit den anderen besucht hatte, bevor er einfach ohne ein Wort zu sagen verschwunden war. Soweit er mitbekommen hatte, war Hinata röter als jede Tomate und zusätzlich auch noch Ohnmächtig geworden war, nach dem Naruto so direkt vor ihr gestanden war. Sie hatte wohl den Fußball aufgehoben gehabt, welcher in ihre Richtung gerollt war und der andere wollte ihn wohl holen, so weit er das alles mitbekommen hatte. Nun hatte er nichts besseres zu tun gehabt als am Krankenbett, auf der Krankenstation zu sitzen und darauf zu warten, dass sie endlich zu sich kommen würde. Wie lange er da saß und wartete wusste er bereits nicht, er tat es einfach. Seine Augen waren geschlossen inzwischen, sodass es für andere so aussah, als ob er schlafen würde, ebenfalls für Hinata als sie zu sich kam und die Sonnenstrahlen sie dabei blendeten. „Hm“, krächzend ertönte die sanfte Stimme der Mittelschülerin im ersten Jahr. „Ist das Dornröschen endlich aufgewacht?“, fragte Sasuke spottend als er dabei seine Augen öffnete und zu Hinata blickte die sich langsam aufsetzte. „Warum bin ich auf der Krankenzimmer“, wollte Hinata vom anderen wissen und blickte ihn fragend an, als sie zu dem Glas mit dem Wasser griff um etwas zu trinken, da ihre Kehle sich so trocken anfühlte. Skeptisch blickte Sasuke Hinata an. Konnte sie sich daran wirklich nicht mehr erinnern? Was gewesen war? „Du bist Ohnmächtig geworden, nach dem Naruto vor dir stand und angeblich warst du so rot wie eine Tomate“, fasste er sich kurz und blickte zu ihr. „Sag bloß du hast dich in diesen Clown verliebt“, scherzte er mit Spott in der Stimme, doch sah er wie Hinata sich am Wasser verschluckte und zu husten anfing, nur um so rot anzulaufen wie am Anfang, wenn sie ein kochender Topf wäre, würde bestimmt auch noch Dampf aus ihr aussteigen und das konnte er sich nur zu gut bei ihr vorstellen. „Ich… ich...“, stotterte sie und wusste nicht was sie sagen sollte, außer beschämt und peinlich berührt ihren Kopf hängen zu lassen. „Nicht dein Ernst? Der Idiot?“, eigentlich hatte er es ja nur im Scherz gemeint, nicht ernst aber scheinbar war es der Hyuuga ernst mit ihren Gefühlen gewesen. Diese Tatsache, dass Hinata sich in den größten Idioten der Welt verliebt zu haben schien, und das vermutlich schon viel länger, da sie oft in seiner Gegenwart rot anlief, verletzte Sasuke seltsamerweise. Doch wieso es ihn störte, es ihn kränkte, konnte er sich beim besten willen einfach nicht erklären. Kurz nach dem er die Mittelschule hier beendete hatte, hatte er Konoha den Rücken zu gekehrt, von keinen seiner Freunde hatte er sich verabschiedet gehabt – nicht mal von Hinata, die ihm das wohl am meisten Übel nahm, dass er verschwunden war. Das er das nicht konnte, sich von Hinata verabschieden, bedachte damals keiner. Er hätte es nicht ertragen können, sie traurig oder gar weinend zu sehen, vermutlich wäre er nicht mal gegangen hätte sie ihn damals darum gebeten zu bleiben. Eine schwere Entscheidung, eine ebenso schwere Entscheidung war es all das Geheim zu halten. An der Vergangenheit konnte man aber nichts ändern, außer aus ihr Lernen. Doch wollte er das? Aus dieser zu lernen? Ein Seufzen verließ seine Kehle, als er sich von seinen Beinen treiben ließ, sich führen ließ ohne ein Ziel zu haben. Sein Unterbewusstsein führte ihn, an jenen Ort, mit welchem er an wenigsten gerechnet hatte. Der Friedhof von Konoha. Zum zweiten mal achtete er heute nicht darauf wohin sein Weg ihn führte. Vielleicht aber war es gut, dass er endlich wieder hier war. Vielleicht würde es ihm gut tun. Deswegen entschied er sich weiter zu gehen, zu den Gräbern seiner Eltern, welche bei einander standen. Erst als er bei den Gräber seiner Eltern angekommen war, blieb er stehen. Nicht nur das, er kniete sich hin und strich dabei über die Grabinschrift seiner Mutter. Natürlich vermisste er beide seiner Eltern, schließlich hatte er beide geliebt aber seine Mutter, die vermisste er von allen am meisten. Sein Vater, er fehlte ihm ja, aber dieser hatte Sasuke nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt, ihn dauernd mit Itachi verglichen gehabt und deswegen fehlte er ihm nicht wirklich, zu mindestens nicht so sehr wie seine Mutter. „Mum...“, fing Sasuke traurig an, während sein Blick sich entsprechend auf den Grabstein richtete. „Was soll ich nur tun“, fragte er sie mit belegter Stimme. Natürlich war es ihm bewusst, dass er keine Antwort von seiner Mutter bekommen würde. Trotz allem erhoffte er sich eine Antwort oder wenigstens ein Zeichen, was er tun sollte. Er gestand sich ein, dass er sich in dem Moment hilflos fühlte, da er nicht wusste was er tun sollte oder gar konnte. Sasuke saß in seinem Zimmer, alleine und wollte keinen sehen oder gar sprechen. Ebenfalls wollte er nicht nach unten gehen, was gingen ihn die ganzen Leute an? Die meisten kannte er nicht mal, welche ihm hier sein Beileid kund taten. Als ob einen von ihnen... Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. „Ich will allein sein“, knurrte er und machte keine Anstalt die Türe zu öffnen. Was war daran nur schwer zu verstehen, dass er allein sein wollte? Warum mussten sein Bruder oder jemand der anderen ihn jetzt nerven? „Sasuke, hier ist Hinata“, kam eine zögerliche Stimme, die unsicher sogar zu seien schien. „Darf… Lässt du mich bitte rein“, bat Hinata anschließend und wartete, doch er machte noch immer keine Anstalt zu öffnen. „Sasuke? Bitte!“ Anfangs wollte Sasuke nicht, aber Hinata war seine Freundin, und er mochte sie. Weswegen er doch aufstand und zur Türe ging, wo er die Türe aufmachte – welche das verräterische Klicken von sich gab, nur um kurz darauf das kleine Mädchen ihm gegenüber zu sehen. „Hallo Sasuke“, hörte er sie sagen, als er zu Seite trat, damit sie eintreten konnte. Zusammen mit Hinata ging er schließlich zu seinem Bett, wo er sich auf dem Boden nieder ließ und sich gegen das Bett lehnte. Dabei nahm er das Porträt von sich, seinen Eltern und Itachi in seine Hand. Während er das Bild anschaute, merkte er wie salzige, heiße Flüssigkeit seine Wangen runter floss und anschließend auf das Glas das Bildes tropfte. Hinata sagte nichts, sie nahm Sasuke einfach nur in ihre Arme, hielt ihn fest. Sie sagte kein Wort. Dass tat gut, dass sie nichts sagte, wie dass es ihr zum Beispiel Leid täte, dass es seinen Eltern Gut gehen würde, dass der Schmerz aufhören würde oder sonstiges. „Danke“, schniefte Sasuke, als er etwas von Hinata abließ. „Hier“, sagte diese jedoch und holte ein Taschentuch heraus, welches sie ihm anschließend reichte. „Wir sind Freunde Sasuke“, kam es von Hinata leicht empört, da es für sie selbstverständlich war. Schließlich hatte er ihr auch oft geholfen, war für sie da und nun war sie dran. Sasuke nickte. „Ich finde das nicht fair“, kam es von dem kleineren Jungen. „Sie waren gute Eltern, sie haben niemanden was getan… beide waren daheim, weil ich… weil ich Mama darum bat, das Vater auch zu einem Spiel kommen sollte...“, erzählte Sasuke seiner Freundin schließlich. „Ich… ich… sie konnte ihn überreden, also kam er früher nach Hause…“, es fiel ihm schwer zu reden, immer mehr Tränen kamen, immer mehr schniefte er und seine Stimme wurde immer brüchiger. „Ich… wir hatten gewonnen und ich hatte das entscheidende Tor geschossen… ich war Stolz, wollte das meinen Eltern erzählen, aber beide waren nicht da, keiner auf der Tribüne… Mama war immer da, sie hat NIE ein Spiel verpasst… ich war verwirrt, traurig und enttäuscht...“, erzählte er ihr weiterhin. „Ich war so Sauer… also lief ich nach Hause, wollte wissen warum Mama nicht kam, sie hatte doch gesagt gehabt, dass sie mit Vater kommt...“, redete er weiter. „Die Türe war offen, alles war Durcheinander, die Vasen teilweise zerbrochen auf den Boden… ich rief nach beiden… immer mehr hatte ich Angst, die Wut auf Mama und Vater verging… und dann sah ich das…“, er stockte und weinte stärker. „Im Wohnzimmer… sie lagen da… in ihren eigenen Blut, Vater schützend über Mama… die Pfütze war so groß… und so viel.. ich… ich bin Schuld… es war meine Schuld… wenn ich Mama nicht überredet hätte, dass Vater auch kommen sollte, dann hätte sie nicht auf ihn gewartet, wäre beim Spiel gewesen und Vater noch auf der Arbeit…. Es ist meine Schuld“, schrie Sasuke den letzten Satz heraus, dass es seine Schuld sei. Dabei weinte er hemmungslos. Hinata schüttelte nur den Kopf. Als sie Sasuke erneut in ihre Arme zog. „Das ist nicht wahr. Du bist NICHT Schuld Sasuke. Tante Mikoto liebte dich genauso wie deinen Bruder, sie liebte euch beide über alles. Das sah man ihr an. Die Verbrecher die das taten, sie alleine waren Schuld. Aber auf keinen Fall Du. Also denke das ja nicht“, kam es von Hinata streng, belehrend und gleichzeitig besorgt und fürsorglich. Sasuke war erst Sieben gewesen, als er seine Eltern ermordet vorfinden musste, welche in einer großen Blutlache lagen. Er gab sich dafür selbst die Schuld, an den Ereignissen, jedoch versuchte Hinata ihn das zu nehmen, da er nicht Schuld sein konnte. Dass hatte Hinata irgendwann geschafft, er dachte nicht mehr, dass er Schuld sei, er gab den Einbrecher die Schuld und er wünschte sich Gerechtigkeit. Hinata war für Sasuke da gewesen. Sie hatte ihn getröstet, ihn aufgefangen, sie hatte ihn verstanden, als es sonst keiner konnte und das wichtigste von allem: sie holte ihn aus dem tiefen Schwarzen Loch heraus, in welchem er gefangen war. Für heute hatte er genug vom Spazieren gehen gehabt und vor allem, in Erinnerungen schwelgen. Sasuke seufzte, als er sich erhob und schließlich den Heimweg antrat. So viele Jahre waren ins Land bereits geflossen, so viel hatte er schon durchgemacht. Jedoch nicht nur er, sondern auch Hinata und die Freundschaft der beiden. Ihm war bewusst gewesen, dass durch das plötzliches Weggehen, ohne sich zu verabschieden, ohne sich in den letzten drei Jahren jemals gemeldet zu haben, die enge Bindung die er mal zu Hinata hatte verloren gegangen war. Sowie er sie am ersten zusammen treffen behandelt hatte, machte das vermutlich es auch nicht besser. Er hatte sie wie eine Fremde behandelt, als ob er sie nicht kennen würde, als ob sie ihm nie was bedeutet hätte, als ob beide nie was verbunden hätte. Als Sasuke um die nächste Ecke bog, lief Hinata erneut in ihn hinein, sie taumelte aber fiel nicht hin, da der Aufprall nicht so stark gewesen war. Sasuke, der damit nicht gerechnet hatte, sie so spät hier anzutreffen oder überhaupt jemanden, sah sie überrascht, schockiert an. Er hörte so etwas wie ein „tut mir leid“ nuscheln und sah wie diese kehrt machte, um davon zu laufen beziehungsweise an ihm vorbei zu laufen. „Hinata“, sagte Sasuke laut und hielt sie am Arm fest, er handelte aus reinem Instinkt. Er wollte nicht das sie weglief, dass wusste er, auch wenn er es nicht laut sagte. Immerhin war sie ihm wichtig, aber war überhaupt noch etwas zu retten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)