Lovers. Apart. von Hopey (OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Only ten percent --------------------------- Laut knallte die Wohnungstüre, nur um kurz darauf eine genervte Sakura in der Küche zu haben. „Ich kann ihn nicht leiden“, kam es von Sakura gepfeffert, als Ino hinter dem Kühlschrank aufblickte und zu ihrer Freundin sah. „Von wem redest du?“, wollte sie wissen, da sie es nicht mal ansatzweise verstand, um was es ging. Sie teilte sich mit ihrer besten Freundin eine Wohnung, so war es für beide einfacher, nebenbei was zu Verdienen und zu studieren. Sie sparten sich Geld – mussten nicht bei ihren Eltern wohnen. „Shikamaru Nara“, kam es von ihr, wie selbstverständlich. Von wem sollte sie sonst reden? Klar regte sie sich auch mal über Ino auf, wenn sie die Zahnpasta nicht richtig ausdrückte oder halt andere Kleinigkeiten. Man regte sich auf, was aber wieder verflog. Doch hier konnte sie nicht anders. In ihrem Ärger nahm sie sich ein Glas Nutella und einen Löffel, statt Brot und Messer. Sie brauchte jetzt dringend eine Zuckerbombe. Ino verdrehte nur die Augen, was Sakura aber zu ihren Glück nicht bemerkte. „Was hat er denn jetzt wieder gemacht gehabt?“, wollte Ino entnervt von ihrer Freundin wissen. „Er ist immer besser als ich, jedes mal sind es entweder gleich zehn Prozent die er besser ist oder zehn Punkte“, regte sie sich weiterhin auf und Ino hatte mühe nicht gleich los zu lachen. „Und deswegen regst du dich auf?“, wollte sie von ihr wissen. „Natürlich, das ruiniert mir meinen Zehn Jahresplan, als erstes als Jahrgangsbeste abzuschließen – in JEDEM Semester“, stellte sie klar, dabei merkte sie nicht, wie eingebildet oder hochnäsig sich das anhörte. Ino konnte nicht mehr anders, als los zu lachen. „Nur deswegen bist du so wütend? Knallst hier die Türen, die noch unter deiner Gewalt bestimmt kaputt gehen“, fragte sie und konnte nicht aufhören zu lachen. Sakura blickte sie verständnislos an, und das Lachen ihrer besten Freundin machte sie irgendwo sogar wütend. „Warum lachst du“, wollte sie Zähne knisternd von ihr wissen. „Das ist doch kein Grund, den armen Kerl so an zukeifen, er hat dir doch nichts getan“, meinte Ino und wischte sich die Tränen aus denn Augenwinkel, die vom Lachen kamen. Ein leises Knurren konnte aus der Kehle von Sakura vernehmen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, kam ihr Ino zuvor. „Du brauchst einen Freund, dann regt dich das nicht so auf“, meinte sie daraufhin, während sie noch immer leise lachte. Ihre Augenbraue wanderte in die Höhe, der Ärger war plötzlich verschwunden, wie aus dem nichts. Nun war sie gespannt, darauf was ihre Freundin hier erwidern würde. „Na wenn du zufrieden wärst, glücklich und auch deine Bedürfnisse gestillt und gesättigt wären, dann würdest du bestimmt dich nicht so aufregen, wegen zehn lausigen Prozent oder Punkten“, erklärte sie ihr Fachmännisch – zu mindestens war es für Ino einleuchtend. Warum sollte sie sich sonst so über den anderen aufregen? „Du tickst wohl nicht ganz recht, da oben“, kam es von ihr und zeigte ihr mit dem Zeigefinger, dass Ino einen Dachschaden hatte. „Na ist doch logisch, du brauchst jemanden lieben, der für dich da ist, so wie ich“, sagte Ino begeistert und verliebt. „Wir könnten dann Pärchen Abende machen und so vieles mehr“, schwärmte sie weiter. „Erstens ist Naruto ein Trottel wie er im Buche steht und konnte es Intellektuell nicht mal ansatzweise mit mir aufnehmen oder an mich ran kommen, also wäre eine Beziehung mit ihm oder vergleichbaren nicht besonders erfühlend für mich“, erklärte sie ihrer Freundin und zeigte den ersten Zeigefinger in die Luft, als schließlich der zweite dazu kam: „Und zweitens das passt nicht in meinen Zehn...“, fing Sakura und wurde von Ino unterbrochen, als sie ihr das Wort abschnitt. „Naruto ist toll und dafür muss er nicht unbedingt so Intelligent, er studiert vielleicht auch nicht, aber er hat andere Eigenschaften die Toll sind, einzigartig und ihn unbeschreiblich machen“, kam es von der verliebten Ino. „Wenn du jemanden mit deinem Intellektuell haben willst, dann geh doch mit Shikamaru aus, er ist doch klüger als du und wenn ihr mal heiraten würdet, dann wären eure Kinder kleine Einsteins“, kam es von Ino. Sie war beleidigt, dass Sakura Naruto so nieder machte, sonst war das doch auch nicht ihre Art, dass wusste Ino. Kaum das Ino den Vorschlag machte, sah sie wie die Wangen von ihrer Freundin sich Rot färbten. Ein Geistesblitz ging ihr auf. „Oho, findet da etwa jemand an dem Mann“, kam es von Ino grinsend. Jedoch bevor sie weiter sticheln konnte, machte Sakura eine abschweifende Bewegung und ging Richtung ihres Zimmers. „Wohin gehst du“, hörte Sakura Ino rufen. „Mich umziehen, muss noch in die Bibliothek für eine Partnerarbeit“, erklärte sie unbedacht. „Mit wem“, vernahm Sakura in ihrem Zimmer, als sie sich ein neues Top drüber zog. „Shikamaru“, antwortete sie, ohne nachzudenken und schon wieder ging die Stichelei von der Blonden los. „Soso, und du willst mir hier erzählen, du stehst nicht auf ihn“, kam es von Ino: „Ich sehe doch wie du dich freust, sonst würdest du dich nicht umziehen und vorher frisch kurz frisch machen“, teilte Ino ihr lachend mit. Was zu folge hatte, dass eine Sakura mit glühenden Wangen an ihr vorbei zischte und „Hör auf damit“, knurrte. Sakura wartete vor der Bibliothek auf ihren Partner. Als dieser schließlich auch schon eintraf, zusammen betraten die beiden die Bibliothek der Universität, wo sie sich alle Zeit der Welt lassen konnten. Beide hatten ein kompliziertes Thema bekommen, jedoch wollte Sakura nicht unbedingt mit ihm arbeiten, da sie beweisen wollte das besser war als Shikamaru, was den anderen einfach nervte, da sie zusammen arbeiten mussten. So vergingen Zehn Tage, immer noch waren sie mit ihrer Arbeit nicht wirklich weiter. Eher diskutierten sie Stunden lang in einer verlassenen, ruhigen Ecke der Bibliothek darüber, wer recht hatte, wie das sein konnte und über nebensächliche Sachen – die rein gar nichts mit der Arbeit zu tun hatten und vielleicht eher in die Kategorie von Privatsphäre fielen. „Das reicht, so geht das nicht weiter“, platzte schließlich Shikamaru als erster der Kragen. „Wenn wir morgen nichts Abgeben, sind wir beide in dem Fach durchgefallen, willst du das wirklich Sakura?“, wollte er schließlich von ihr wissen und blickte sie an. Schließlich wurde die angesprochene klein und gab kleinlaut von sich: „Nein, natürlich nicht.“ „Dann müssen wir endlich zusammen arbeiten. Ärzte arbeiten ständig zusammen, auch Chirurgen, dann wirst du wohl auch mit mir zusammen arbeiten können?“, fragte er bei ihr nach: „Auch wenn ich nicht weiß, was dein Problem ist. Ich hab dir doch nichts getan!“ Beim letzten Satz sah Shikamaru traurig aus, entsprechend blickte er weg und schaute das Buch an. Als Sakura das sah, versetzte es ihr einen Stich, sie wollte das doch gar nicht, dass er jetzt traurig war. Das hatte sie doch gar nicht gewollt gehabt. „Ich… es ...“, fing Sakura, untypisch für sie, an. Was hatte sie auf einmal sie brachte kein einziges Wort zustande. Hatte Ino vielleicht doch recht und sie regte sich die ganze Zeit eigentlich nur deswegen auf, weil sie ihn mochte? Auf einmal fragte sich Sakura, ob der andere sie denn auch mochte, oder ob er sie je gemocht hatte. Obwohl, nach den Aktionen mit ihren „Ausraster“ und „Wütend sein“ oder gar „Arbeitsverweigerung“ wohl kaum. Sie würde es ihm gar nicht verübeln, wenn er grade jetzt nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. „Sakura?“, sagte Shikamaru, doch die andere reagierte nicht. Viel zu sehr war sie in ihrem Kopf mit sich selbst beschäftigt, wo ihre Innere Stimme sie zurecht wies. Wie konntest du solch einen Mann nur laufen lassen, er ist intelligent, du kannst dich richtig gut mit ihm Unterhalten über alles mögliches, wie du feststellen musstest in den letzten Zehn Tagen, denn ihr habt über alles mögliche geredet, gelacht aber nichts zu der Partnerarbeit gemacht da du dich dauernd Quergestellt hast und nicht mit ihm arbeiten wolltest. Abgelenkt, dass hatte er dich, war das nur eine Strategie, damit sie doch klein beigeben müsste? Sich nach ihm richten tat, weil sie merkte, dass sie eigentlich mit ihm Spaß hatte. Nein, so was traute sie ihm nicht zu, sie glaubte eher, dass er tatsächlich Spaß hatte, vielleicht wollte er sie näher kennen lernen um zu verstehen warum sie sich so Stur stellte und über Smalltalk kam man bekannterweise immer weiter. „Sakura“, sagte Shikamaru mit Nachdruck und drehte sie zu sich. Er blickte sie an, Besorgnis lag nicht nur in seiner Stimme, sondern auch in seinen Augen. Er machte sich sorgen um sie. Shikamaru mochte Sakura, deswegen verstand er nicht warum sie dauernd so Wütend war, oder Ausrastete. Diese Partnerarbeit gab ihm tatsächlich die Gelegenheit sie näher kennen zu lernen. Wenn sie sich nicht dauernd so Quer stellen würde, kaum das man Spaß hätte oder die Wege der beiden sich an den Türen der Bibliothek erneut trennten. Selten war das Shikamaru anzusehen, oder anzublicken. Verzweiflung und Ratlosigkeit. Er wusste nicht was er tun sollte. Egal ob er sie an den Schultern schüttelte oder ihren Namen laut rief, sie reagierte nicht. Langsam machte er sich sorgen. Hatte sie plötzlich einen Schockzustand oder was fehlte ihr? Unbedacht und ohne groß Darüber nach zu denken, holte Shikamaru schließlich tief Luft und machte das einzige was ihm einfiel. Er küsste sie. Daraufhin kam wieder leben in Sakura. Kaum das sie Lippen auf den ihren Spürte, die einen sanften Druck auf ihren auslösten, ein berauschendes Gefühl – was von Tango tanzenden Schmetterlingen in ihren Bauch nur bekräftigt wurde. Klärte sich ihr verstand und ihr Blick. Jedoch aus reinem Effekt heraus, holte sie aus und Schlug ihren Gegenüber und das nicht grade Sanft. „Bist du verrückt?“, wollte Shikamaru wissen und rieb sich die schmerzende Wange. Shikamaru verstand die Welt nicht mehr, immerhin hatte sie den Kuss erwidert aber warum verpasste sie ihm anschließend eine Ohrfeige? Ein fragender Blick ruhte auf ihr und ihre Wangen glühten, sie hatte das Gefühl dass diese bestimmt jeder Tomate glichen. Sie selbst jedoch fühlte sich, als ob ein Feuer ihre Wangen zum Glühen brachte. Nicht nur ihre Wangen glühten, sie hatte das Gefühl im inneren zu Glühen, verzerrt zu werden von den Gefühlen die in ihr aufkamen. „Ich...“, fing Sakura an, da ihr gegenüber vermutlich noch immer eine Antwort erwartete, doch wusste sie einfach nicht was sie sagen sollte. Schließlich wollte Sakura mit der Türe auch nicht ins Haus fallen. Sympathie, Verstehen und Mögen, das konnte wohl kaum eine Türe schon sein oder? „Hast du Lust auf Kaffee und Kuchen?“, fragte Sakura stattdessen. Sakura fand dass das doch ein guter Anfang sein könnte, sich besser kennen zu lernen, in dem man was gemeinsam unternahm – außer diesem Projekt, der für die Uni sein sollte. Sie spielte mit dem Deckel ihres Kugelschreibers, der ständige „Klick Klack“ - Geräusche machte. Nervös, dass war sie, vielleicht hatte sie auch Angst, Angst vor seiner Antwort und nach ihrer Aktion vielleicht auch Angst dass er Ablehnen könnte. Überrascht, dass war er definitiv. Shikamaru hatte mit allem gerechnet aber nicht damit. Nicht das sie ihn einladen würde, liebend gerne würde er was mit ihr unternehmen aber da war doch sein Pflichtbewusstsein. „Wir sollten wirklich das Projekt zu Ende machen, schließlich will keiner von uns Durchfallen“, sagte Shikamaru ernst und ging vor erst nicht auf das gesagte von Sakura ein. Dies missverstand sie jedoch, weswegen sie traurig ihren Blick senkte. „Oh. Okay“, sagte sie zwar, aber man hörte die Enttäuschung aus ihrer Stimme heraus. Stur blickte sie auf die Tastatur ihres Laptops, sie wollte ihn jetzt keinesfalls anblicken da sie nicht dafür garantieren konnte, normal zu bleiben – die Fassung zu behalten. „Sakura“, sie hörte ihren Namen, doch wollte und konnte sie einfach nicht aufblicken. „Lass uns arbeiten, sonst werden wir nie fertig“, sagte sie und hängte hinterher: „Schließlich wollen wir nicht durchfallen“, die Antwort klang für ihre Verhältnisse zu patzig. Klar das wollte sie nicht, aber sie war verletzt und traurig. Das einzige was sie als nächstes vernahm, war ein Seufzen. Ehe sie merkte, wie sich Finger auf ihr Kien legte und umdrehte, sie wusste dass das Shikamaru war, niemand anderes konnte es sein und ließ es geschehen. Weswegen sie es auch zuließ. Doch bevor sie genervt „Was“ sagen konnte, legten sich erneut die Lippen des anderen auf ihre. Ihrer Meinung nach dauerte der Kuss viel zu kurz, kaum dass sie seine Lippen auf den ihren spürte – dieses berauschende Gefühl, dass sie alles andere ausblendete, sie hatte das Gefühl das Funken nur so spürten und wünschte sich, dass das ewig anhalten würde. Jedoch löste er den Kuss wieder. „Erst die Arbeit, dann der Kaffee und Kuchen“, stellte er nun klar und blickte ihr dabei tief in die Augen. Das einzige was Sakura in dem Moment heraus brachte war ein „Okay“, ein leises, da sie noch zu benebelt war von dem Kuss. Kapitel 2: Enough is Enough --------------------------- Nichts ahnend betrat er den Raum des Hokagen, nur um eine denn amtierenden Hokage anzublicken. Der Hokage blickte von seinem Papierberg nicht auf, als jener den Raum betrat und zum Tische trat. Erst als er einen Berg verschwinden ließ sah der Hokage auf. „Du sollst auf Hanabi Hyuuga aufpassen“, teilte der Hokage ihm schließlich mit. Unter seiner Brille wanderte eine Augenbraue nach oben. „Ich bin kein Babysitter“, fing Shino an, da das nun wirklich etwas war, was eher seine Fähigkeiten und Fertigkeiten unterfordern würde, als ihn zu fördern. Der Blick des Hokagen ließ jedoch Bände sprechen, Widerworte waren hierbei Tabu. „Ein Shinobi ist sich für keine Mission zu schade“, kam es belehrend, mit tiefer Stimme des Hokagen. Am liebsten hätte Shino noch was erwidert, etwas gesagt, schluckte jedoch seinen Kommentar nur herunter. Er konnte dem sechsten Hokage schließlich schlecht widersprechen. Schließlich seufzte er innerlich und nickte. „Jawohl“, stimmte Shino schließlich zu und sah zu Kakashi. Bevor Shino nachfragen konnte, um was es sich dabei genau handelte, erklärte Kakashi ihm auch schon seine Mission. Als Shino sein Büro wieder verließ, drehte sich Kakashi in seinem Stuhl um und blickte dabei aus dem Fenster. Beobachtete die Vögel, die in der Luft flogen und eine Art Tanz vollzogen. Ehe er sich versah, fragte er sich, wie alles gelaufen wäre, wenn er nicht der Nachfolger von Tsunade geworden wäre. Jedoch egal wie oft er sich diese Frage stellte, kam er zum selben Entschluss, dass es die richtige Entscheidung wäre. Alle Fäden zogen sich hier zusammen. Denn die Menschen um ihn herum waren das wichtigste. Den auf dem Tobishachimaru fiel die Entscheidung, denn dort hatte er eingesehen, dass es nicht nur ihn gibt. In diesem Moment hatte er sich in der Lage gefühlt, dem Posten des Hokage gewachsen und Tsunade hatte das bereits früher gewusst – was Kakashi sich selbst jedoch erst eingestehen musste. Schließlich erhob er sich und öffnete das Fenster, hörte Kinderlachen und ein Lächeln schlich sich dabei auf seine Gesichtszüge. Seine Gedankengänge wurden jedoch von einem Klopfen unterbrochen. „Herein“, sagte Kakashi und beobachtete noch immer die Kinder, die Menschen aus seinem Fenster und drehte sich nicht um. „Denkst du, dass Shino der richtige dafür ist“, wollte ein junger Mann wissen, als er hereinkam und zum Tisch dabei trat. Kakashi nickte nur. „Das ist er, Shikamaru“, antwortete Kakashi ihm schließlich. Der angesprochene hatte jedoch zweifel. „Das sind Welten die aufeinander treffen werden“, gab Shikamaru seine Bedenken schließlich Preis und sah weiterhin zum Hokage. „Warten wir es ab“, antwortete Kakashi ihm, als das Thema schließlich auf die bevorstehende Chuninauswahlprüfung gelenkt wurde. Hanabi strich sich ihren senfgelben, knielangen Kimono mit Flammenmuster an den weiten Ärmeln und am unteren Rand glatt strich, ehe sie lächelnd ihre Haare sich band. Ein weißer Band hielt die Haare hinten zusammen, während vorne zwei Strähnen von zwei rosafarbenen Schleifen gebunden waren. Traditionell passend war ein hellgelber Obi um ihre Taille gelegt. Die 14-Jährige betrachtete sich lächelnd im Spiegel, sie wirkte älter, als sie war und auch viel weiblicher inzwischen. Sie freute sich einfach auf heute, aus einem einfachen Grund: Sie sollte in ein nah gelegenes Dorf Reisen, um ihren Vater dort zu vertreten. Das ihr Vater jedoch andere Pläne inzwischen hatte und gemacht hatte, ahnte Hanabi in diesem Moment noch nicht, als sie fröhlich ihr Zimmer verließ. Im Wohnzimmer blieb sie stehen, da sie dort ihren Vater saß, der in den Garten blickte. „Otou-sama“, sprach Hanabi ihren Vater an. „Ich werde dann...“, fing sie an und wollte sich verabschieden, jedoch unterbrach ihr Vater sie. „Nein“, fing Hiashi an. Hanabi verstand nicht, was los war und blickte ihn entsprechend verwirrt an. „Ich habe die Pläne geändert, du wirst nicht alleine Reisen“, sagte er und sah sie dabei streng an, als er sich zu ihr umdrehte. „Aber warum? Das war schließlich so ausgemacht...“, fing die junge Frau an und wollte weiter widersprechen, jedoch ließ der Blick ihres Vaters einen sofort erstarren. Jedes Wort blieb dabei einem im Halse stecken. „Wir gehen zu einem Treffen der Clans hier in Konoha“, erklärte er seiner Tochter, als eine Dienerin hereinkam und sich verbeugte. „Hyuuga-sama, Sie haben Besuch“, fing das Dienstmädchen an, doch ehe jene den Besuch ankündigen konnte oder was sagen trat Shino bereits hinter der Türe hervor und betrat den Raum. Hiashi hob leicht eine Augenbraue, wunderte sich über die Wahl des Shinobis, jedoch sagte er nichts dazu. „Hanabi, er wird heute auf dich Aufpassen, bei dem Treffen“, teilte er seiner Tochter mit. Denn heute war ein besonderer Tag, denn nicht nur das Treffen mit den anderen Clan Oberhäupten war heute, sondern es fiel auch noch auf den Anfang des Sommerfestes – welches heute in den Straßen Konohas eröffnet werden würde. Was wiederum hieß viele Touristen, eventuell auch Gefahr für seine Tochter vor allem. Fassungslos blickte Hanabi das Teammitglied ihrer Schwester an. „Bitte? Ich soll einen Babysitter kriegen“, kam es von ihr aufgebracht und man sah ihr an, wie sie zu brodeln anfing. Ähnlich einem Vulkan, der kurz vorm Ausbruch war, war in diesem Moment ein all zu treffender Vergleich gewesen. „Was ist mit Natsu?“, sprudelte es aus Hanabi weiter heraus, während sie versuchte sich zusammen zu reisen. Über den Begriff des Babysitters konnte Shino nicht anders als innerlich zu schnaufen, äußerlich jedoch sah man ihm keine einzige Gefühlsregung an. Schließlich war Natsu Hyuuga zwar ein Dienstmädchen im Hause Hyuuga, jedoch damit beauftragt für Hanabi zu sorgen. Sowie jene eine ausgebildete Kunoichi war, da jene selbst auch ein Stirnband des Dorfes trug. „Es reicht“, kam es von Hiashi streng, der die Diskussion mit seiner Tochter leid war. Er hat entschieden und duldete damit keine weiteren Worte des Widerstandes. „Er wird dich Beschützen, das ist entschieden und nun komm“, sprach der Vater streng, Hanabi selbst ließ ihren Kopf leicht hängen, aber folgte ihrem Vater. Schon immer war sie ihrem Vater gegenüber sehr Unterwürfig und führte all seine Anweisungen ohne zu Fragen aus. In letzter Zeit jedoch fing sie an ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Immer öfters denkt sie darüber nach ihren eigenen Weg zu gehen, wie ihre Schwester eins, um ebenfalls Glücklich zu werden. Weswegen sie immer wieder sich versucht durchzusetzen gegenüber ihren Vater. Unzufrieden aber gehorsam war Hanabi ihrem Vater gefolgt, bis jener an einem Restaurant anhielt und dort seinen Namen nannte. Nur um kurz darauf in einen großen Saal geführt zu werden, wo der Empfand stattfand. Leise hörte man Musik spielen, während er auch von anderen begrüßt wurde. Hanabi selbst fühlte sich grade fehl am Platz und wünschte sich lieber am Sommerfest teilzunehmen als hier eingesperrt zu sein. Hanabi selbst wusste nicht, wie lange sie hier bereits war, wie viele Gäste sie bereits begrüßt hatte und die Namen auch wieder alle vergaß. Ebenso deren Kinder, die dabei teilnahmen. Hier und da schien ihr Vater von dem einen oder anderen Jungen Mann wohl auch sehr angetan gewesen zu sein, was Hanabi wiederum störte. Innerlich hoffte sie sehr das er dabei nicht grade versuchte sie zu vermählen, schließlich wollte sie selbst nur aus Liebe heiraten. Sowie es ihre Schwester bald tun würde. Anfangs dachte Hanabi das Hinata sich für immer in ihrem Zimmer einschließen würde, weinen und nie wieder rauskommen, weil ihre erste große Liebe seit den Kindertagen ihre Gefühle nicht auf dieselbe weise erwidern konnte. Natürlich wusste Hanabi wie sehr es Hinata damals das Herz brach, doch zu ihrer eigenen Überraschung – und das hatte Hanabi nun wirklich nicht erwartet – war Hinata nach nur wenigen Wochen wieder auf den Beinen. Selbstbewusst, traurig und verletzt aber es scheinbar Akzeptiert zu haben oder damit abschließen zu wollen. Auf jeden Fall bewunderte Hanabi Hinata dafür, das sie die Kraft fand, weiter zu machen, sich nicht zu verkriechen, sondern heraus zu gehen aus ihrem Schneckenhaus und zu sich selbst zu finden, erneut. Diese Kraft bewunderte Hanabi so sehr, dass sie sich wünschte jene Kraft auch zu besitzen. Sich durchzusetzen und glücklich am Ende zu sein. Denn grade, weil Hinata damals die Kraft fand zum weiter machen, nicht der Vergangenheit nach zu trauern und über sich selbst damit hinaus zu wachsen, fand sie ihre neue Liebe – welche sie sogar heiraten würde. Neidisch seufzte Hanabi bei den Gedanken an ihre Schwester, natürlich war sie stärker als ihre ältere Schwester, sie hat oft Hinata bereits besiegt und wurde entsprechend auch zur Stammeshalterin. Jedoch gab es Stärke in so vielen Formen, das Hanabi selbst nicht alle aufzählen konnte. Was sie jedoch wusste war, das Hinata sehr stark war – auf ihre eigene Art und Weise. Gelangweilt stand Hanabi auf, ging auf den Balkon und blickte dabei in den Himmel. Nur um dann Trommeln zu hören und dabei in die Richtung zu Blicken aus welchen jene kamen. Da fand das Sommerfest statt und sie? Sie war hier gefangen, gelangweilt und nichts tuend. Nur dastehend wie eine Puppe, lächelnd und nickend. Ihr Blick ging über ihre Schulter, in der Menge ihren Vater suchend, der sich anregend über etwas zu unterhalten schien. Für sich selbst beschloss Hanabi in dem Moment zu springen. Sie war Genin, das war für sie kein Problem, denn keiner achtete auf die junge Frau. Kaum gedacht, war das auch schon erledigt. Die Frau sprang vom Balkon und landete sorgfältig auf einem der Wohndächer. Nur um kurz darauf von Dach zu Dach zuspringen, sowie auf ihren Beinen dann auf dem Boden zu landen. Elegant strich sie sich ihre Haare zurück, setzte den Obi wieder richtig und ging lächelnd durch die beleuchtete Straßen, nur um kurz darauf sich mitten auf der Hauptstraße zu befinden, wo das Fest bereits in vollen Gängen sich zu befinden zu scheint. Begeistert blickte Hanabi sich um, sie freute sich bereits und grade als sie einen Schritt weiter gehen wollte, merkte sie, wie sie am Arm gepackt wurde und zurückgezogen in die Straße, aus welcher sie gekommen war. Aus Reflex schrie die junge Frau auf, nur um kurz darauf ihre Kampfhaltung einzunehmen, ehe sie Shino erkannte. „Du siehst gruslig bei dem Licht aus“, murmelte Hanabi leise, ehe sie sich wieder normal hinstellte. „Was willst du?“, fragte sie schließlich nach und strich sich mit der einen Hand durch ihr Haar. „Dich zurück zu der Feierlichkeit zu bringen“, klärte Shino sie darüber auf, als wäre es das selbstverständlich und keiner weiteren Erklärungen bedürfe. „Nein“, antwortete Hanabi ihm und dachte nicht im Traum daran zurück zu gehen. Sie wollte aufs Fest, Spaß haben und etwas erleben und nicht nur da sitzen und so zu tun als würden sie Spaß haben. Sie wollte einfach wirklich Spaß haben. „Dein Vater...“, fing Shino ruhig an, doch weiter kam er dazu nicht, da Hanabi ihm sogleich ins Wort fiel. „Mir egal, ich werde jetzt auf das Fest gehen und Spaß haben“, antwortete Hanabi laut. Dabei ging sie ziemlich nah auf Shino zu, so das sie direkt vor ihm stand und mit ihrem Finger gegen seine Brust anfing zu tippen. „Also kommst du entweder mit oder du verschwindest“, sprudelte es aus Hanabi heraus und blickte dabei zu ihm auf, in seine Augen oder eher Sonnenbrille. Shino hatte noch nicht mal die Gelegenheit zu antworten, da drehte sich Hanabi schwungvoll um und ging zurück zum Stress. Das erste Mal an diesem Abend seufzte Shino, ehe er Hanabi trotzdem folgte. Shino wusste bereits nicht, wie viele Stände, die beiden abgeklappert hatten, irgendwann nach zehn hatte er einfach aufgehört mitzuzählen. Hanabi hielt bei fast jedem Stand an. Sei es Shurikenwerfen, Teriyaki Spieße war dabei egal. Immer wieder drehte sie sich glücklich strahlend zu Shino um, nahm seine Hand und zog ihn jedes Mal zum nächsten Stand. Auf ausstehende wirkte es eher so, als ob die beiden ein Date hatten, auf andere wie Geschwister. Jeder dachte sich dabei was anderes. Dass all das nicht stimmte, wussten die ausstehenden ja nicht. Schließlich hielt Hanabi bei dem Stand mit dem Goldfisch Fangen an, doch jedes Mal zerbrach ihr Fangnetz, kurz bevor sie den Fisch herausholen konnte. Schmollend wie ein Kind saß sie da, wollte es aber trotzdem nochmals probieren. Shino selbst war das Gedränge der Menschen langsam viel, da jeder in anrempelte – vor allem Kinder. Am liebsten würde er sich zurück ziehen und sich seinem Studium weiter widmen, anstatt einem kleinen Mädchen nach zu laufen. Doch sie schien nicht an ein Ende zu denken, weswegen er sie einfach am Arm packte, als grade wieder ein Fisch ihr durch die Lappen ging und sie einfach mitzog. „Hey! Lass was soll das? Lass mich los“, kam es von Hanabi sogleich, während sie sich dabei versuchte aus Shinos griff zu befreien. Jedoch ohne Einsatz von Jutsus, hätte sie das getan, wäre sie bestimmt schon Frei. In diesem Moment dachte sie jedoch nicht daran. Immer weiter entfernten sie sich von den Ständen, den Mittelpunkt des Festes, wo ein Feuer brannte und viele Menschen um jenen herum tanzten. Er hörte nicht auf Hanabi ging eisern weiter, sein Ziel: Sie abzuliefern und dann hoffentlich noch als gelungene Mission abschließen zu können. Inzwischen befanden sie sich auf einer Menschenleeren Straße, den Lärm des Festes jedoch noch immer hörend. Hanabi wollte jedoch nicht nach Hause. „Du bist so ein Spießer. Spaßverderber“, beschimpfte Hanabi schließlich. Ihr Temperament ging nun mit der Frau um. „Vermutlich weißt du noch nicht mal, wie man Spaß haben kann oder was überhaupt Spaß ist“, redete sie weiter und wurde dabei auch immer lauter. Schließlich blieb Shino stehen und drehte sich zu ihr um. „Was will schon ein Kind wie du schon Wissen“, konterte der sonst so stille Shino und blickte dabei Hanabi in die Augen, ließ ihre Hand dabei los. Weiterhin schaute er auf Hanabi hinab, wartend was sie erwidern würde. „Ich weiß mehr als du, außerdem ich bin kein Kind mehr“, antwortete sie ihm schließlich. „Was willst du sonst sein“, warf er ihr an den Kopf und blickte sie dabei an, sah, wie sie ihren Blick senkte und im nächsten Moment taten ihre Worte ihr Leid. Kurz darauf hob Hanabi ruckartig ihren Kopf, Shino könnte schwören, dass er Feuer in ihren Augen sah. Als sie ihm erneut anfing gegen die Brust mit ihrem Zeigefinger zu tippen. „Ich bin vieles, aber kein Kind. Ich bin Stammeshalterin, eine Hyuuga, ein Genin, eine Tochter, eine Schwester“, zählte sie erbost auf und tippte weiter gegen seine Brust, stand ihm dadurch auch sehr nahe. „Das...“, fing Shino an und wollte eigentlich sagen, dass er das so nicht meinte, Hanabi ließ ihn aber nicht aussprechen. Es sprudelte einfach nur so aus ihr heraus. „Also was glaubst du, wer du bist, dass du so über mich Urteilen kannst? Du kennst mich ja noch nicht einmal“, schrie sie ihn fast schon an und blickte aus traurigen, weißen Augen ihn an. Immerhin hatte er nie mit ihr auch nur ein Wort geredet. Immer stand er still da, sagte nichts, behielt alles für sich. Ruhig und geheimnisvoll, so wirkte er oft auf andere. „Also wie kannst du es wagen, einfach von so wenig auf mich zu schließen? In eine Schublade zu stecken“, fauchte die junge Frau und blickte ihn dabei an. Tippte noch immer gegen seine Brust bei jedem einzelnen Wort, welches sie sagte. Beschimpfte ihn sogar. Shino wusste nicht, wie es ihm geschah oder was er darauf erwidern sollte. „Idiot. Idiot. Idiot.“ „Machst du nicht grade dasselbe? In eine Schublade einen zu stecken und über mich zu Urteilen“, wollte Shino mit gehobener Augenbraue schließlich von ihr wissen. Hanabi stoppte in ihrer Eifer und blickte ihn dabei an. „Gar nicht wahr“, verteidigte sie sich, „Du hast damit doch angefangen“, rechtfertigte sie sich und wirkte in dem Moment wie ein schmollendes Kind, das darauf beharren wollte im Recht zu sein. Ein Seufzen verließ Shinos Kehle. „Siehst du, wie ein Kind. Wie soll dich da einer wie eine Frau ansehen, wenn du...“, fing Shino an, konnte jedoch nicht zu Ende reden, da ihn die Hand von Hanabi an der Wange mit voller Wucht traf. Ein roter Abdruck schmückte die Wange von Shino wo man nur zu deutlich war dieser Abdruck. Shino hob seine Hand und hielt die schmerzende, pochende Stelle seiner Wange. „Spinnst du“, wurde er zum ersten Mal an diesem Abend laut, als er schließlich zu Hanabi blickte. Was er sah ließ ihn schwer Schlucken, Tränen waren es, was er in den Augen von Hanabi sah, welche sich einen weg nach unten bahnten. „Du bist ein...“, fing sie an und schluchzte, weglaufen, dass war das was ihr in den Sinn kam, als sie ansetzte und laufen wollte. „Es tut mir leid“, rief er ihr nach, doch Hanabi wollte das nicht hören, als sie los lief. Unbewusst griff er Reflexartig nach ihr und kriegte sie noch rechtzeitig zu fassen. Shino zog sie zu sich zurück und ehe er sich versah, küsste er Hanabi einfach. Sein Handeln konnte er sich nicht erklären, jedoch bereute er seine Tat nicht. Denn es fühlte sich richtig an, natürlich rechnete er mit einem zweiten Schlag, denn danach sah es aus. Hanabi ließ ihre Hand aber wieder sinken, mit welcher sie ihn zuvor erneut einen Schlag verpassen wollte. Denn auch für sie fühlte sich der Kuss gut an, richtig vor allem. Im Hintergrund konnte man das Feuerwerk hören und sehen, welches in die Luft flog. Während Hanabi vor allem ihren ersten Kuss genoss und sich dem hingab. Ihre Wangen färbten sich Rot, vor Hitze, die sich in ihr dabei ausbreitete. Im inneren hoffte Hanabi, dass dieser Moment nie vergehen würde. Stille Wasser sind Tief, das traf auf Shino perfekt zu aber er konnte den brodelnden Vulkan wohl „zähmen“, denn wenn er es auch nicht zugab, die Zeit heute hatte ihm wohl doch Gefallen. Sowie er auch gefallen fand, an der Person mit der er die Zeit heute verbrachte hatte. Kapitel 3: Silvester und seine Vorsätze --------------------------------------- Normalerweise war sie nicht so ein extrem spontaner Mensch, sie überlegte zuerst gründlich, dachte über ihre Schritte nach und natürlich auch über mögliche Konsequenzen. Was sie dazu verleitet hatte, kurzfristig einfach eine Auszeit zu buchen – auf einem Kreuzfahrtschiff – wusste sie beim besten Willen nicht. Was sie jedoch wusste war, dass sie diese Auszeit brauchte. Die junge Studentin wollte dem Trott entkommen, der sie vereinnahmte, ihrer verdammten Beziehung – welche sie nach ewigem Hin und Her beendet hatte. Ein Schlussstrich zu ziehen, ja das wollte sie. Von vorne anfangen. Und was war besser geeignet als eine Fahrt durch die wilden Gewässer? Genauso war Neujahr perfekt, um von vorn anzufangen. Für gewöhnlich verbrachte sie diese Zeit mit ihren Freunden, die eine kleine Private Veranstaltung daraus machten. Sie jedoch verzichtete in diesem Jahr auf ein Treffen. Denn ihre Befürchtung war, dass sie auch IHN treffen würde, und das wollte sie vermeiden. Sie wollte standhaft bleiben, sich nicht wieder um den kleinen Finger wickeln lassen und das hieß nun einmal, Abstand nehmen. Zu allem und jedem. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es schon später war als gedacht, weswegen sie sich aufrichtete und unter die Dusche sprang. Heute war die Silvesterparty und dabei wollte sie nicht fehlen. „Ich, Sakura Haruno, hab ihn verlassen. Nicht er mich, ich IHN. Ohne ihn, bin ich besser dran“, redete sich Sakura unter der Dusche ein. Wie ein Mantra wiederholte sie es. Sie durfte nichts bereuen, rein gar nichts. „Das war das einzig Richtige, für dich“, wiederholte Sakura ihr zweites Mantra. Schon in der Grundschule hatte sie sich in ihn verliebt. Sasuke Uchiha, der beliebteste Junge von allen. Jede lief ihm nach, jede himmelte ihn an. Er war der Beste in jedem Fach. Alles gelang ihm mit Leichtigkeit, ohne sich groß anzustrengen. In der Mittelschule wurde sein Fanclub viel größer, denn durch seine Mitgliedschaft im Fußballclub, wurden auch die Mädels der anderen Schulen auf ihn aufmerksam. Somit wuchs der Club rasant. Sie himmelten und verliebten sich ebenfalls in Sasuke. Unterstützten und feuerten lieber ihn an als die eigene Mannschaft. Die Oberschule änderte vieles in ihrem Leben. Sasukes Beliebtheit war unermesslich groß – obwohl er mit dem Fußballspielen aufgehört hatte, war er weiterhin beliebt. Nach all den Jahren liebte auch Sakura ihn, immer noch. An Silvester, in ihrem letzten Jahr an der Oberschule, hatte sie sich gegen all die anderen Mädchen behauptet und ging mit ihm eine Beziehung ein. Kurz darauf war jedoch die Schule zu Ende und sie ging an die Universität. Jedoch war ihr Studiengebiet ein anderes als das von Sasuke. Und irgendwo da fingen auch ihre Probleme an. Wenn sie sich recht erinnerte, war das irgendwann nach dem ersten Jahr. Ihr fiel auf, dass sie sich mehr in die Beziehung einbrachte, als er. Sie sprach ihn darauf an und wollte von ihm wissen, warum er nicht mehr in ihre Beziehung investierte, doch seine einzige Antwort war: „Hn“ gewesen. Das war immer seine Antwort. Typisch für Sasuke. Er blieb wortkarg, obwohl er im Besitz eines umfangreichen Wortschatzes war. Sie beließ es dabei, da es sinnlos war, über ihre Gefühle mit ihm reden zu wollen. Wörter wie gefühlskalt, emotionslos warf sie ihm damals an den Kopf und war wütend davon gestürmt. Es vergingen nicht mal vierundzwanzig Stunden, ehe sie „angekrochen“ kam. Er musste ihr nur Blumen schenken, rosarote Rosen und schon war sie dahin geschmolzen und hatte ihm alles verziehen. Es dauerte nur wenige Monate, ehe der nächste Streit auch schon folgte. Dieses Mal ging es um so etwas Simples wie eine Liebesbekundung. Sakura wollte wissen, warum von ihm kein „Ich liebe dich“ kam, sondern nur ein: „Ich dich auch.“ Seine Antwort war, dass das Schwachsinn sei und wenn sie daran zweifelte – dass er sie nicht liebte, dann sollte sie gehen, da vorne sei die Türe. Dieser Satz brach ihr Herz in viele Tausende Stücke. Als ob die Glasscherben sich in ihr Fleisch einbohrten und immer tiefer drangen. „Du bist so ein Idiot“, hatte sie ihm an den Kopf geworfen und war unter Tränen hinausgerannt. Damals hatte sie angenommen, er würde wiederkommen, mit Blumen, wie beim letzten Mal. Jedoch wollte sie dieses Mal standhaft bleiben, ihn zappeln lassen. Falsch hatte sie gedacht, denn es kam anders als erwartet. Dieses Mal kam er nicht, weder mit Blumen noch mit Schokolade, mit gar nichts. Zwei Tage, das ganze Wochenende, hatte sie sich in ihrem Zimmer verkrochen, geheult und Eis in sich hinein gestopft. Insgeheim auf Sasuke wartend, dass er endlich kommt, anklopft und ihr Blumen gibt, wie beim letzten Mal. Nichts von all dem geschah. Weswegen sie am Montag, nach der Uni, bei ihm aufgetaucht war. Er sah nicht so aus, als ob er sie vermisst hätte oder sich um sie gesorgt hatte. Sie hingegen hatte ihn höllisch vermisst. Sie schluckte ihren Stolz herunter, entschuldigte sich für ihr Verhalten. Damals hatte sie gemeint, dass sie nicht so hätte ausrasten sollen – im Nachhinein, war ihr bewusst, dass sie nicht hätte zurückkommen sollen. Sich nicht für etwas entschuldigen, was nicht einmal ihre Schuld gewesen war. Ein typisches „Hn“ kam von ihm und er fragte sie, ob sie Lust aufs Kino hätte. So zogen die Monate wieder dahin, immer wieder stritten beide, meistens ging es von Sakura aus. Die, die Nähe zu ihrem Freund suchte. Sie wollte und brauchte die Nähe – auch öffentlich und nicht nur im Schlafzimmer. Eines Tages ging Sakura in die Bibliothek, wo sie Sasuke mit Hinata entdeckte. Beide studierten dasselbe Fach, weswegen sie das nicht wunderte. Er half Hinata, dabei merkte diese jedoch, wie er hinter ihr gebeugt stand, dabei auf etwas im Buch zeigte und seine andere Hand sich auf ihre Schulter legte. Sie sah, wie er sie anlächelte, als sie dankend zu ihm hinaufblickte. Das war ein Stich ins Herz gewesen, dass er fast schon liebevoller mit Hinata umging. Zu ihr war er anders. Der Austausch von Zärtlichkeiten war für ihn ein Tabu in der Öffentlichkeit – zumindest sagte er ihr das. Dass er diese Zurschaustellung hasste. Kein Kuss – egal wohin, kein Händchen halten, ja nicht mal eine Umarmung bekam sie von ihm. Innerlich kochte sie vor Wut, riss sich jedoch zusammen, wollte nicht erneut einen Streit vom Zaun brechen und trat lächelnd zu den beiden an den Tisch. Einen dritten Jahrestag sollte es für Sakura jedoch nicht mehr geben. Nach weiteren Wochen und Monaten platzte es aus Sakura heraus. Sie schrie Sasuke an, was der Scheiß sollte. Warum er zu Hinata anders war, als zu ihr. Wenn sie ihn umarmte, erwiderte er die Geste und zeigte keinen Unmut, dass es ihm unangenehm war. Einmal hatte sie sogar gesehen, wie Hinata ihm einen Kuss auf die Wange gab, aus Dankbarkeit für seine Hilfe. Sie wollte von ihm wissen, warum Hinata das bekam, was sie nicht hatte. Immerhin war Sakura seine Freundin und nicht seine Kommilitonin Hinata. Erneut bekam sie nur ein „Hn“ von ihm. Da riss ihr der Geduldsfaden endgültig und sie beendete die Beziehung zu ihm, warf ihm noch unschöne Wörter und Beleidigungen an den Kopf, zeigte ihm den Vogel und verschwand erhobenen Hauptes. Die Türe knallte sie auch noch hinter sich zu. Wenige Tage war das erst her und manchmal fragte sie sich, ob all das richtig gewesen war. Und dann rief sie sich den Verlauf ihrer Beziehung wieder in den Sinn und wusste, dass es das war. Inzwischen war Sakura nicht nur mit dem Duschen fertig, sondern hatte sich auch schon gestylt, ehe sie erneut in den Spiegel blickte. Sie sah perfekt aus, so konnte sie hinausgehen, ihren Abend genießen und feiern. Heute würde sie alles vergessen. Den beschissenen Jahrestag mit Sasuke, auf denn sie mehr Wert gelegt hatte, als er. Die Beziehung zu ihm, einfach alles und jedem. Sie brauchte einen Neuanfang und das Ende des Jahres war perfekt dafür. Ihr Neujahrsvorsatz war der Neustart. Die Zeit konnte sie nicht zurückdrehen, aber über sich hinauswachsen, ihm nicht nachtrauern. Die Zeit würde die Wunden heilen, und um den Heilungsprozess zu beschleunigen, war ein Neuanfang das beste, was sie tun konnte. „Hab Spaß, Sakura. Heute ist dein Tag, nur deiner“, sagte sie zu ihrem eigenen Spiegelbild und lächelte dabei bezaubernd. „Du siehst fabelhaft aus, in einem Traum aus Schwarz“, sprach sie sich Mut zu, denn bisher hatte sie nur Interesse für einen jungen Mann gehabt. Aus diesem Grund hatte sie sich für ein kurzes schwarzes, figurbetontes Kleid entschieden. Sie zeigte einiges und doch verbarg sie viel. Eine geheimnisvolle Schönheit, das würde sie heute sein. ♡ Genervt fuhr er sich durchs Haar. Erneut fragte er sich, warum er hier war. Während er seinen Gedanken nachhing, genehmigte er sich einen weiteren Schluck vom besten irischen Whiskey – den es hier auf dem Schiff zu trinken gab. Dabei ließ er seinen Blick schweifen, sein Platz an der Schiffsbar war perfekt, im Rücken das unwichtige Zeug, der Blick auf die Tische, Tanzfläche und die Bühne gerichtet. Wer da oben stand und sang, konnte er beim besten Willen nicht sagen und es interessierte ihn auch herzlich wenig. „Du brauchst einen Tapetenwechsel, Kakashi-Senpai“, sagte sein Kollege zu ihm, irgendwann nach den Sommerferien. Kakashi wollte davon nichts wissen und hatte ihn einfach fortgeschickt. Versuchte sich erneut auf die Korrektur der Klassenarbeit zu konzentrieren, die vor ihm lag. Jedoch hatte er damals die Rechnung ohne seinen Kollegen gemacht, denn dieser wollte einfach nicht locker lassen. Kakashi hatte Yamato ermahnt, ihn in Ruhe zulassen. Natürlich war es ihm bewusst, dass Yamato es eigentlich gut meinte und ihn nur aufheitern wollte, ihn herausholen aus seinem „Schneckenhaus“ und trotzdem ging das nicht so einfach. Was hatte Yamato auch erwartet? Dass das so einfach war? Zu vergessen und von vorn anzufangen. Wohl kaum. Kakashi floh in seine Arbeit, häufte jene und machte Überstunden. Er arbeitete noch mehr als sonst, ließ sich mit Gai sogar auf alberne Wetten ein, die er auch gewann oder mal verlor – wenn er keine Lust darauf hatte. Er unternahm viel und es half, lenkte ihn von seinem Kummer ab, sorgte dafür, dass er vergaß, bis er daheim im Bett lag und wieder an sie denken musste. Mit der Hartnäckigkeit Yamatos hatte Kakashi damals nicht gerechnet, und sich verkalkuliert. Am Anfang des Monats war er im Lehrerzimmer aufgetaucht und verkündete ihm, dass er für beide eine Kreuzfahrtreise gebucht hatte. Kakashi schmetterte diesen Vorschlag ab, wollte davon nichts wissen und schickte Yamato zum Teufel. Was ging ihn das auch an? Kakashi wollte seine Ruhe, und nicht in den Weihnachtsferien auf irgendeine bescheuerte Kreuzfahrt. „Du hast sie ja wohl nicht mehr alle“, hatte Kakashi geschrien, als der hartnäckige Yamato bei ihm in der Wohnung am Tag drauf erschien und weiterhin auf ihn einredete. Er wollte Yamato rauswerfen. Er solle seine Wohnung verlassen, doch der Jüngere ließ einfach nicht locker. Schließlich wollte er seinem Freund nur helfen. Dann kam genau das, was Kakashi an sein Dilemma erinnerte, seinen Schmerz. Yamato wollte von ihm Wissen, wie lang es her war und wie lange Kakashi noch gedachte in Selbstmitleid zu baden und wann er endlich nach vorn sehen wolle. „So einfach ist es nicht“, brauste Kakashi auf und sank im Sessel in sich zusammen. Er sah verletzt aus, mit einer Hand bedeckte er sein Gesicht und wich Yamatos Blick aus. Immerhin liebte er sie, hatte sie geliebt. Nach fünf Jahren Beziehung war Kakashi soweit, er wollte um ihre Hand anhalten. Er kaufte einen Trauring, reservierte in ihrem Lieblingsresturant einen Tisch, am Fenster. So dass man das nächtliche Tokyo von hoch oben sehen konnte, die Stadtlichter. Alles war perfekt, denn er plante eine Überraschung. Kakashi hatte dabei an alles gedacht und als der Nachtisch kam, stellte er ihr die Frage aller Fragen: „Rin, willst du mich Heiraten?“ Kakashi hatte eigentlich mit einem freudigen „Ja“ gerechnet, dass sie ihm um den Hals fallen und vielleicht sogar die ein oder andere Träne vergießen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Sie bat ihn, sich aufzurichten, sich wieder hinzusetzen. Kakashi verstand nicht, was los war, sah nur ihr betrübtes Gesicht. Insgeheim ahnte er es bereits, aber er traute sich nicht, es auszusprechen. Er wollte, dass Rin es sagte und das verlangte er auch von ihr: „Sag es!“ Jene sträubte sich, bat ihn darum, es nicht zu sagen. Sondern die Zeit zu genießen, das Weihnachtsfest und das anschließende Neujahr. Er weigerte sich jedoch, er wollte es aus ihrem Mund hören, wollte wissen, was nicht stimmte und fragte sie sogar, ob sie ihn liebte. „Ja, ich liebe dich, aber ich werde dich nicht heiraten“, hatte sie ihm geantwortet. Das verstand Kakashi nicht und weigerte sich, auf ihre Bitte einzugehen, den Antrag zu vergessen und so zu tun, als ob nichts wäre. „Mir wurde angeboten, bei „Ärzte ohne Grenzen“ zu arbeiten. Du weißt, das ist mein Traum“, erklärte sie ihm lächelnd. Sie teilte ihm mit, dass es bereits im Februar losgehen solle und sie so lange die Zeit mit ihm genießen wolle. An Heiraten war für sie grade nicht zu denken, sie wollte sich nicht auf diese Art und Weise binden. „Ist dir das wichtiger, als wir“, wollte Kakashi wissen. Rin konnte ihm nicht antworten, sie kaute auf ihrer Unterlippe, unwissend was sie sagen sollte. Er kannte Rin seit der Grundschule, das war für ihn Antwort genug. Das zögern, das unsichere, nervöse Kauen auf der Lippe, wenn sie um eine Antwort mit sich rang und nach den richtigen Worten suchte. Schließlich wollte sie ihm nicht wehtun. Verletzt und traurig wurde sein Blick. „Wenn du mich wirklich Lieben würdest, würdest du nicht so lange brauchen, um mir zu antworten“, hatte er zu ihr gesagt. Rin widersprach ihm sofort, dass er so etwas doch nicht behaupten solle, dass er ihr wichtig war, er eine große Rolle in ihrem Leben innehatte. Kakashi hatte jedoch die Hand gehoben, sie traurig angeschaut und sie gebeten, es sein zu lassen. „Ich glaube, du bist es einfach gewohnt, mich um dich zu haben. Du kennst es nicht anders“, begann er zu erklären. Das war damals seine Theorie. So wie er behauptet hatte, dass ihre Liebe zu ihm wohl schon lange auf der Strecke geblieben war. Rin hatte das verneint, abgestritten und bot eine Alternative: Er solle doch mitkommen, dort gab es genug junge Menschen, die er Unterrichten könne. Das jedoch wollte Kakashi nicht, er hatte hier seinen Beruf, seine Arbeit und dafür ein Sabbatjahr nehmen? Sie bot ihm sogar eine Fernbeziehung an, aber auch das hatte er verneint. Das war kein Leben und wer wusste schon, was danach kommen würde, denn sie konnte ihm darauf keine Antwort geben. Er behauptete, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte. „Ich will dich aber nicht verlieren. Du bist mein bester Freund“, hatte Rin unter tränenden Augen zu ihm gesagt und das war der Satz, der einen Schlussstrich forderte. Dieser Satz bekräftigte nur seine These, die er ihr offenbarte: Sie habe sich bereits zu sehr an ihn gewöhnt. „Es tut mir leid, Rin“, hatte er noch zu ihr gesagt, ehe er sich erhob und ging. Sie hatte die Beziehung beendet, denn hätte sie Ja gesagt, wäre alles bestimmt anders verlaufen, da war er sich sicher. Kakashi seufzte und stellte sein leeres Glas ab, nur um sich zu erheben. Irgendwo musste Yamato ja herumlaufen, vielleicht würde er ihn ja finden. Etwas mehr als ein Jahr war es her und was tat er? Er hing noch immer dem nach, das er eigentlich loslassen sollte, denn Rin tat es schließlich auch. Vielleicht hatte Yamato ja doch recht, dass das heute ein Neuanfang für ihn werden sollte, vielleicht würde ihm Abwechslung guttun. Das Wichtigste jedoch war, dass er nicht mehr daran denken sollte. Abschließen. Während Kakashi sich umblickte, suchend nach seinem Freund und Kollegen, rempelte ihn im Gedränge jemand an. „Entschuldigung“, hörte er eine weibliche Stimme murmeln. Diese Stimme, sie kam ihm bekannt vor. Doch woher, konnte er beim besten Willen nicht mehr sagen. „Schon gut“, sagte Kakashi und drehte sich zu jener um, kaum sah er das Gesicht der entschuldigenden Person, wusste er auch schon warum ihm jene Stimme bekannt vorkam. „Sakura!“, verblüfft blinzelte er, denn die Überraschung stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Kakashi hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit, dass er einem ehemaligen Schüler hier begegnen würde. „Kakashi-Sensei?!“, kam es von Sakura halb fragend, halb aussagend. Sie war sich im ersten Moment einfach nicht sicher, ob er es wirklich war. Dass sie ihren Abschluss gemacht hatte, war – im April – drei Jahre her, eigentlich hätte sie ihren Sensei erkennen sollen. Eigentlich. Jedoch war er hier, in privater Funktion, ganz anders als sie es von der Schule gewohnt gewesen war. Leicht verbeugte sich Sakura, so wie es sich gehörte. „Ich habe Sie, so ohne ihre Maske, fast gar nicht erkannt“, gab Sakura peinlich berührt zu. Nur so kannten ihn auch seine Schüler, immer mit einem Mundschutz im Gesicht. Da die Schüler ihn noch nie ohne diese Maske gesehen hatten, gingen die verrücktesten Gerüchte und Geschichten umher. Sie schnappte mal auf, dass er angeblich riesengroße Hasenzähne haben sollte, weswegen er sein Gesicht mit einer Maske verdeckte. Ein älterer Schüler in der AG behauptete sogar, das jener mal gehört hatte, dass er extrem große Lippen haben sollte, die aufgequollen seien. Naruto, wie er nun mal war, hatte ebenfalls in der Gerüchteküche mitgemischt. Sie erinnerte sich daran, wie er behauptete, dass er eventuell voller Pickel oder sein Gesicht entstellt sei. Neugierig wie Naruto war, und er hatte ein Händchen dafür die wildesten Behauptungen aufzustellen, und da er es wissen wollte, wollte er den Sensei demaskieren. In seinem natürlichen Eifer hatte er damals einige seiner Mitschüler angesteckt, sodass sie erst durch diese Aktion zu einer Klassengemeinschaft zusammengewachsen waren. Geschafft hatten die Schüler es natürlich nicht. Sie musterte ihn, sein Gesicht und einfach alles, so unauffällig wie es ihr nur möglich war. Für ein geübtes Medizinerauge war das leichter. Obwohl sie noch eine Studentin war, brachte man ihr und ihren Kollegen bereits bei, die Patienten genau zu beobachten. Denn nicht immer sagten sie die Wahrheit, manchmal verschwiegen sie etwas – absichtlich oder unabsichtlich, da sie es nicht für wichtig hielten. Während ihr geschultes Auge ihn beobachtete, stellte sie fest, dass er verdammt gut aussah. Attraktiv! Natürlich war er damals bereits gut gebaut gewesen und viele der Schülerinnen schwärmten für ihren Lehrer. Ohne Maske sah sie nun, wie attraktiv er wirklich war. „Vielleicht sogar Attraktiver als Sasuke“, dachte sie sich. Zu mindestens in seinem Anzug, sah er attraktiver aus. Das gesamte Paket passte hier, seine Kleidung – die nicht billig war und bestimmt der von den Uchihas Konkurrenz machen konnte, seine Frisur, sein Charakter, sein Aussehen. Perfekt! Um nicht länger in Schwärmerei zu verfallen oder ihn noch anzuschmachten, riss sich Sakura zusammen, ermahnte sich in Gedanken. Kakashi lächelte leicht, die wilden Gerüchten hatte er immer mitbekommen und sie erheiterten ihn. Sakuras Jahrgang war es, der jedoch versuchte, herauszufinden, was wirklich hinter der Maske gesteckt hatte. Diese Versuche, erheiterten ihn bis heute. Einmal hätten seine Schüler es doch tatsächlich geschafft, aber er konnte ihnen grade noch entkommen. „Schon gut, das passiert“, meinte er mit einem aufmunternden Lächeln zu ihr. „Aber Sakura, du bist nicht mehr meine Schülerin, also musst du mich auch nicht mehr Siezen oder als deinen Sensei betrachten“, bat er. Sakura lächelte leicht verlegen. „Ich werde es versuchen, aber ich kann für nichts garantieren“, gab Sakura ehrlich zu. Denn er war schließlich so lange ihr Sensei, wie könnte sie ihn anders ansehen? Nennen? „Aber was machen Sie …“, Sakura korrigierte sich schnell, sie wollte es schließlich versuchen, „ich meine du, hier?“ „Ich nehme mal an, dasselbe wie du“, warf Kakashi lächelnd in den Raum. „Eine Kreuzfahrt unternehmen und auf der Silvesterparty die Gesellschaft der anderen suchen.“ Sakura wurde leicht verlegen, denn eigentlich hätte sie ja selbst darauf kommen können. Außerdem warum sollte er einer Schülerin private Informationen erzählen. „Ehemaligen Schülerin“, korrigierte Sakura sich in Gedanken. Immerhin war sie KEINE Schülerin mehr, eine Weile schon. „Aber Sensei…“, fing Sakura an und es fiel ihr merklich schwer, das Duzen oder das Sensei wegzulassen. „Es schien, als ob Sie… du jemanden suchst“, griff Sakura das Thema nun doch wieder auf. Kakashi nickte zustimmend. „Das stimmt, ich bin mit Yamato hier. Aber bei den vielen Menschen ist es schwer, ihn zu finden“, erklärte er ihr und blickte sich nochmals im Saal um. Natürlich hätte er auch einfach sein Handy zücken können, um die entsprechende Person anzurufen. Jedoch zweifelte Kakashi daran, dass Yamato sein Mobiltelefon mitgenommen hatte und vermutlich lag es noch immer in der Kabine. „Dann will ich Sie… dich, nicht länger aufhalten“, sagte Sakura. Sie konnte sich das auch nicht erklären, aber insgeheim hatte sie sich wohl doch gefreut. So hätte sie das neue Jahr nicht mit völlig Fremden verbringen müssen, sondern hätte vielleicht Gesellschaft gehabt, ein bekanntes Gesicht. „Du hättest dich doch eh nicht getraut, ihn das zu Fragen, Sakura!“, höhnte ihre innere Stimme. Sie lächelte etwas und hätte am liebsten ihr inneres Ich erwürgt, das so verhöhnte und verspottete. „Schon gut, du störst nicht. Wenn es Zeit wird, wird er schon auftauchen oder sich finden lassen“, antwortete Kakashi und dem war er sich sogar ziemlich sicher. Da fiel Kakashi etwas auf, so blickte er sich kurz um. „Brauchst du denn Hilfe?“, erkundigte sich Kakashi sogleich, „Soll ich dir helfen, Sasuke zu finden?“ Kaum das Kakashi diesen Namen ausgesprochen hatte, ließ sie sogleich den Kopf hängen. Von dieser Geste her war ihm sogleich klar, dass da etwas nicht stimmte. Denn scheinbar war ihre Beziehung wohl nicht von langer Dauer. Jedoch waren Kinderschwärmereien und Jugendlieben normal und hielten in den seltensten Fällen ein Leben lang. Solche Worte konnte er jedoch nicht an sie richten, denn das war nach einer Trennung – zumindestens nahm er das an, ausgehend von ihrer Reaktion – die falschen Worte. „Tut mir leid… Ich…“ , fing Kakashi an, wusste jedoch nicht, was er sagen konnte, was dabei angebracht gewesen wäre. Er könnte ihr anbieten, ihr zuzuhören, wenn sie sich auskotzen wollte. Jedoch wäre das vermutlich nicht angebracht. Wenn er ehrlich war, dann wusste er einfach nicht, was er tun sollte. Sakura holte tief Luft, „Tief ein und wieder aus“, sagte sie zu sich. Als sie ihren ehemaligen Sensei wieder anblickte. „Muss es nicht, es war schließlich meine Entscheidung“, sprach Sakura das zum ersten Mal, gegenüber jemand anderem, laut aus. Keine ihrer Freundinnen wollte sie sehen, oder mit ihr darüber reden. Überraschung war Kakashi ins Gesicht geschrieben. „Du hast mit Sasuke Schluss gemacht?“, fragte er unglaubwürdig. Das konnte er einfach nicht glauben, sowie sie und Ino ihm nachliefen, fiel ihm das zu glauben sehr schwer. Nicht nur Ino, auch viele andere junge Frauen und Mädchen liefen ihm nach. Jede wollte seine Freundin sein, geschafft hatte es jedoch nur eine. Sakura nickte kräftig. „Ja, er ließ mir auch keine andere Wahl. Diese Beziehung war wohl zum Scheitern bestimmt“, sagte sie mit einer traurigen Stimme, sowie einem traurigen lächeln. „Zu einer Beziehung gehören nun mal zwei Personen. Ich habe jedoch diese Beziehung alleine geführt, könnte man sagen. Sasuke, nun er war nicht bereit gewesen, sich ebenfalls einzubringen oder mal klein beizugeben …“, erzählte Sakura ihrem Gegenüber und dieser Aspekt machte sie einfach nur wütend. Am liebsten würde sie schreien und Sasuke verteufeln, sonst wohin schicken und jagen. „Das tut mir leid, Sakura“, sagte Kakashi aufrichtig und empfand Mitleid mit ihr. „So etwas, hat keiner verdient“, fügte er hinzu. Aufrichtig blickte er sie an, dabei war sein Blick voller Güte, Wärme und Geborgenheit. Sein Blick entging Sakura nicht und sie empfand diesen zum Dahinschmelzen. In diesen Augen könnte sie versinken, sie waren so anders als die von Sasuke. Sie waren warmherzig, liebevoll und da war auch ein gewisser Funke, wie sie fand, der einen dazu verleitete mehr zu wollen. „Nimm ihn dir, er ist erfahren, gut gebaut, attraktiv. Was willst du mehr? Eine Ablenkung, wie du sie wolltest“, sagte ihr ihre innere Stimme. „Das Beste daran: Er ist kein völlig Fremder, vor dem man sich Fürchten müsste. Er würde dich bestimmt gut behandeln“, sprach die innere Stimme ihr Mut zu. „Sei eine Frau, spiel mit deinen Reizen, setzte sie gekonnt ein. Hol in dir!“ „Da hast du recht“, sagte Sakura um dem besorgten Blick noch zu entgegen. Schnell faste sie einen Entschluss, denn um von vorne anzufangen, brauchte sie einen perfekten Neustart. Was war besser, als dabei etwas Spaß zu haben? Jedoch wollte sie aus ihrem ehemaligen Sensei auch kein Testobjekt machen, wie ihre innere Stimme es verlangte. Das würde nicht zu ihr passen, mit den Gefühlen anderer zu spielen. „Wenn es beide wollen, ist es etwas anderes. Es wäre ein Spiel der Leidenschaften, dem man sich hingibt.“ Ihre innere Stimme gab einfach keine Ruhe. „Ach sei still“, grummelte Sakura, unbeabsichtigt laut. „Bitte?“, kam es von Kakashi verwirrt, der nicht nachvollziehen konnte, warum er auf einmal still sein sollte. „Oh, Gott… Nein… Nicht du... meine blöden Gedanken“, versuchte Sakura sich zu erklären und ihre Wangen verfärbten sich vor Scham. „Ich… es tut mir leid“, wie zu Begrüßung verbeugte sie sich leicht. Kakashi schmunzelte. Sakura konnte nicht nachvollziehen, was lustig sein sollte. Ihr Verhalten? Ihre Entschuldigung? Sollte sie nachfragen? Nein, das konnte sie nicht. Das traute sie sich dann doch nicht. Unschlüssig was sie tun sollte, stand sie da, leicht unsicher knetete sie ihre Hände und heute verstand sie wohl das erste Mal, wie Hinata sich wohl in Narutos Gegenwart gefühlt hatte. Obwohl das wohl auch ein schlechter Vergleich war. „Ich…“, wollte Kakashi anfangen zu sprechen, doch Sakura fiel ihm ins Wort. Wenn sie es nicht jetzt machen würde, würde sie ihren Lehrer überhaupt nicht mehr fragen. Denn sie wusste, wenn er sich jetzt verabschieden würde und gehen, wäre ihre Chance dahin und die höhnische Stimme in ihrem Kopf würde sie auslachen. Anschließend würde sie schlecht gelaunt an der Bar stehen und der Abend wäre endgültig dahin. „Würden … Sollen wir uns setzen?“, erkundigte sich Sakura bei ihm. „Oder hast du schon was gegessen?“ Kakashi sah überrascht zu ihr, zum zweiten Mal an diesem Tag schaffte seine ehemalige Schülerin es, dass er überrascht war. Anmerken ließ er sich das nicht. „Nein, das nicht“, antwortete er ihr schließlich. Er sah, wie unsicher sie zu sein schien, dass sie verlegen war und nervös mit ihren Händen spielte. Vermutlich kostete es sie einiges an Mut, ihn das zu fragen. Höchstwahrscheinlich wollte sie Gesellschaft, eine die ihr bekannt war. Jedoch wollte er nicht weiter Theorien aufstellen, er hatte „Ferien“ und die konnte er genießen. Außerdem war Kakashi neugierig, was der Abend noch bringen würde. Mit einer einfachen Geste signalisierte Kakashi ihr, dass sie vorausgehen sollte zu einem der Tische. Er würde ihr folgen. Er sah, wie sie sich zu freuen schien, dass er sie nicht abwies und ihr Gesellschaft leisten wollte. Sakura ging voraus, Kakashi folgte ihr. Währenddessen konnte er nicht anders, als sie von hinten zu betrachten, zu mustern. Im Endeffekt war er noch immer ein Mann und sie war keine Schülerin mehr, weswegen er sich das auch erlauben konnte. Ihr Kleid, das noch über ihren Knie endete, schmeichelte ihrer Figur hervorragend, wie er fand. Es betonte ihre schmale Taille, machte ihre Beine länger – doch das konnte natürlich auch an den High Heels liegen, sicher war er sich nicht und auch auf dem Gebiet kein Experte. Ihr Po, nun er wurde gut umrandet. Man merkte, dass aus einem Mädchen eine junge Frau geworden war, die gekonnt mit ihren Reizen spielen konnte, wenn auch noch etwas ungeübt. „Übung macht den Meister“, dachte sich Kakashi dabei nur und lächelte etwas. ☆ Über alles Mögliche wurde geredet, gelacht und diskutiert. Während man tanzte, aß und trank. Wie viel Alkohol dabei genau floss, konnte Kakashi gar nicht sagen, er war überrascht, dass Sakura sich etwas Alkoholisches bestellte. Angeboten hatte er es ihr nicht und sie abfüllen oder Ähnliches, war gewiss auch nicht sein Plan. Bekanntlich lockerte der Alkohol die Zunge eines Menschen, was er in jedem Fall tat. Sowie man einfach lockerer, spontaner wurde. Eventuell sogar Aktionen machte, die man sonst nicht tun würde. Irgendwann war auch Yamato vergessen, dass er mit ihm hier war und ihn eigentlich noch suchen wollte. Sakura nahm Kakashi komplett für sich ein. Ihre Gesellschaft war fabelhaft, zweifelsfrei würde er sich auch keine andere wünschen. „Sollen wir auch aufs Deck hinauf?“, fragte Kakashi und merkte, wie einige Schaulustige hinauf gingen, um das Feuerwerk anzuschauen, welches das Schiffspersonal abfeuern würde. Sakura schüttelte leicht den Kopf, während sie dabei ihre Hand auf die seine legte. „Wenn es nach mir geht, dann nein. Dort werden sich jetzt alle drängeln, schubsen und was weiß ich was, vor allem die Kinder“, sagte sie lächelnd. „Lass uns hier bleiben“, bat sie. Sie war froh über die Gesellschaft Kakashis, anfangs hatte sie Angst und Sorge, dass das gezwungen wäre und sich einer von beiden unwohl fühlen würde. Jedoch waren ihre Sorgen unbegründet. Sie verstand sich mit ihm, sie unterhielt sich gerne mit ihm. Es war so anders, bei ihm, konnte sie ihre Probleme vergessen. „Hast du irgendwelche Vorsätze, fürs neue Jahr?“, erkundigte sich Kakashi bei ihr und bestellte beim Kellner eine neue Runde für beide. Sakura nickte bestätigend, doch bevor der Kellner verschwand, bat sie noch um Sekt, um mit Kakashi anstoßen zu können. „Ja“, antwortete sie. „Ich möchte, nach meinem Beziehungscrash, von vorn Anfangen. Ohne ihm nachtrauern oder ihn beweinen, ohne traurig zu sein, ohne ein schmerzendes Herz. Ich möchte ihn soweit wie möglich vergessen, vielleicht irgendwann jemand Neues finden und einfach einen Neustart wagen. Denn ich mir verdient habe“, erzählte sie Kakashi lächelnd. „Und du?“ Kakashi war von ihrem Vorsatz des Neustartes verblüfft und konnte nicht anders als leise zu lachen. Dabei lehnte er sich leicht zu ihr nach vorne. Für jeden Außenstehenden sahen die beiden nach mehr aus, als gewöhnliche Bekannte die Spaß miteinander hatten. „Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ich habe fast denselben Vorsatz“, gab er grinsend zu. „Ebenfalls will ich einen Neustart“, sagte er lächelnd und streckte seine Hand aus, um eine der inzwischen gelockerten Haarsträhne, ihr wieder nach hinten zu streichen. Überrascht zuckte Sakura zusammen, da sie damit nicht gerechnet hatte. Diese kleine Berührung löste in ihr einen elektrischen Impuls aus und ihr Körper schien gleich nach mehr zu verlangen. „Faszinierend“, hauchte Sakura schließlich. „Findest du?“, fragte Kakashi. „Vermutlich sind wir beide nicht die Einzigen, die sich solch einen Vorsatz zurechtgelegt haben. Die Frage ist nur: Wer hält sich dran und hält es auch durch“, kam es von Kakashi lächelnd und dabei blickte er direkt in ihre Augen, die ihn auf ein neues fesselten. „Das stimmt. Allerdings hab ich nicht vor, diesen Vorsatz schon zu brechen. Ich werde es durchziehen, komme was wolle“, kam es von Sakura felsenfest. Sie würde es durchziehen, da war sie sich sicher. „Oder willst du dein Vorhaben gleich brechen?“ Kakashi schüttelte den Kopf, in ihrem Falle war es anders. Sie wollten beide einen Neustart für sich, Aufgrund der Beziehungen, die sie hinter sich hatten. Es war kein Vorsatz wie: Mit dem Rauchen aufhören oder mehr Sport zu treiben, weniger Zucker zu sich zu nehmen oder gar komplett darauf zu verzichten. Es gab zig Vorsätze, und nur wenige hielten sich daran. Die meisten warfen sie schnell über Bord, fingen wieder mit dem Rauchen an oder wurden erneut Couch-Potatos. Warum sich die Leute trotzdem Vorsätze setzen, obwohl sie sich nicht daran hielten, wusste er nicht. Vielleicht lag es in der Natur der Menschen, sich Vorsätze zu setzen, es zu versuchen um am Ende zu behaupten: Ich hab es wenigstens versucht. „10!“ Beiden hörten, wie das Zählen der anderen Passagiere anfing. Kakashi unterbrach den Blick zu Sakura und blickte zur Bühne. „9!“ So erhob sich Kakashi und hielt Sakura die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, die bereits leicht unsicher auf ihren hohen Schuhen zu seien schien. „8!“ Kakashi nahm die beiden Sektgläser und hielt eines davon Sakura hin. „7!“ Lächelnd blickte er zu Sakura hinunter. „6!“ „5!“ „4!“ „3!“ „2!“ „1!“ Von draußen her drang das typische Zischen einer Rakete – wenn auch nur leise, gedämmt – gefolgt von einer lauten Explosion, die in vielen bunten Funken überging. „Frohes neues Jahr“, sagten die beiden gleichzeitig, ehe sie anstießen und ihr Glas austranken. „Willst du Tanzen“, fragte Kakashi und Sakura nahm die ihr angebotene Hand entgegen. Elegant führte er sie auf die Tanzfläche. Beide Hände legte Sakura um Kakashi, lehnte sich an ihn und bewegte sich nur langsam zum Takt der Melodie. Kakashi blickte lächelnd herunter, sah, wie die Jüngere hinauf zu ihm blickte, ihn zauberhaft anlächelte. Ehe einer von beiden etwas dagegen tun konnte, lagen schon die Lippen von Sakura auf seinen, in dem sie ihn einfach mehr zu sich herunter gezogen hatte. Ob es am Alkohol lag, wusste sie nicht. Es war ihr auch egal, denn was zählte war dieser Moment und der war perfekt. Während des Kusses schmiegte sich Sakura noch enger an ihn, ihr Körper entwickelte ein Eigenleben, der nach mehr verlangte, nach mehr schrie und forderte. Diese Wirkung ging auch an Kakashi nicht spurlos vorbei. Wie sie das machte, interessierte ihn gerade herzlich wenig, auch interessierte es ihn nicht, dass sie eine seiner ehemaligen Schülerinnen war. Sie war es nicht mehr, war volljährig und erwachsen. So, wie sie sich an ihn schmiegte, wollte er mehr. Es reichte ihm nicht aus, über ihren Rücken zu fahren, über den Stoff, am liebsten hätte er im Rausch der Gefühle und des Alkohols ihr die Kleidung vom Leibe gerissen. Nur schwer löste Kakashi den Kuss, sammelte seinen Verstand, bevor noch etwas passierte, was beide vielleicht später bereuen würden. Nun zu mindestens, was sie später bereuen würde. „Wir sollten damit aufhören“, bat Kakashi murmelnd. „Bevor du das bereust…“ Er war noch immer ein Gentleman. Sakura schüttelte jedoch den Kopf. „Werde ich schon nicht“, kam es von Sakura mit einem bezaubernden Lächeln. „Ich wäre dafür, dass wir deine oder meine Kabine aufsuchen sollten“, flüsterte Sakura verführerisch in sein Ohr. Ob es wirklich der Alkohol war, der da sprach, wusste sie nicht. Es war auch ihr egal, sie wollte nicht immer alles planen, an jede verdammte Konsequenz denken. Sie wollte auch mal spontan sein, Spaß haben. Kakashi war sich erst unschlüssig, ob das wirklich so gut sei. Doch mit dem zweiten Kuss, den sie ihm aufdrückte, wurde jeder Zweifel, den er bis dato hegte, bestätigt. Es war der Alkohol, der aus ihr sprach und sie zu solch einer Tat verleitete. Und er gehörte nicht zu denen, die so eine Situation schamlos ausnutzen würde, egal wie verlockend es auch klingen mochte. „Vielleicht ein andermal", sagte Kakashi sanft lächelnd, ehe er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn hauchte. Er bewegte sich sanft zum Takt der Melodie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)