Etwas verlorenes, wieder finden von Klein_Pauly (Pauly und Lucci) ================================================================================ Kapitel 4: Die Sitzung der Vergangenheit ---------------------------------------- Kurz seufze Chichi, sie kann nur hoffen, dass diese Stunde jetzt nicht auch noch in einem Desaster endet. Sie hatte gehofft, dass der Blonde erkennt, was ihm solch ein Leid beschert. Doch anstatt es zu begreifen, macht er sich seiner Gefühle zum Feind. Die Psychologin legt gerade den Ordner von Pauly weg, als es auch schon an der Tür klopf und schließlich ein schwarzhaarige Mann herein kommt. Erleichtert stell das junge Mädchen fest, dass sie ihrem Patienten jedenfalls nicht hinter Telefonieren muss „Willkommen Herr Rob, schön das sie her gefunden haben“. „Setzen sie sich doch schon mal, während ich ihren Ordner raus hole“ sagt sich nun, während sie mit dem Rücken zu ihm steht und in der Schublade nach dem Ordner von ihren Gast sucht. Schließlich findet sie auch das gewünschte Objekt und setzt sich ebenfalls auf ihren Stuhl. Chichi greift zu einem Stift und schaut schließlich zu dem Älteren. Sie hatten schon mehrere Sitzungen mit einander, doch der Agent wollte einfach nichts preis geben. Doch heute möchte sie was Neues ausprobieren, wie bei dem Patienten vorher, nur sollte es dieses Mal gut ausgehen. „Da sie so einige Lücken in ihrer Vergangenheit haben, versuchen wir diese nun einfach mal zu füllen. Dazu muss ich ihnen sagen, dass sie mir alles sagen können. Ihr Freund mit der eckigen Nase hat mir eh schon etwas von ihrer Agentenausbildung erzählt. Also brauchen sie dies nicht geheim halten“, kurz zögert der andere, da er sich anscheinend nicht sicher ist, ob er nun wirklich über seine Ausbildung reden soll. Doch schließlich gibt er sich einen Ruck „Mein Bruder wurde schließlich von der Marine erwischt, meine Eltern konnten das Geld für die Freilassung nicht auftreiben… und so habe ich ein Angebot angenommen. Ich habe mich kaufen lassen, damit meine Eltern meinem Bruder helfen konnten. So bin ich zu meinem Training gekommen. Ich habe die Schikane überstanden und jegliche Aufgaben erfüllt und so wurde ich immer besser. Ich habe mich nie um meine Kollegen gekümmert… und doch sind wir irgendwie wie eine Familie… wir haben nur noch uns. Die, die uns großgezogen haben, haben uns verstoßen. In ihren Augen, haben wir Schande über unsere Familie gebracht“. Aufmerksam hört Chichi zu und spielt mit dem Stift, nach dem sie alles notiert hat „Also haben sie ihrem Bruder helfen wollen. Das zeigt, dass ihnen ihrer Bruder sehr wichtig ist. Ansonsten hätten sie doch nicht versucht, das Geld für ihn aufzutreiben“. Es könnte sein, das sie sich gerade täuscht, doch Lucci wirkt gerade so, als wäre er gerade in seiner Vergangenheit unterwegs „Herr Rob? Ist bei ihnen alles ok?“. Sofort schüttelt der Agent seinen Kopf und reibt sich die Augen, so was ist ihm wirklich noch nie passiert „Ich wollte einfach nur noch weg von dieser Insel! Ich war doch eh für alle nur Luft“. Nachdenklich betrachtet sie den anderen, irgendwie war nun etwas von Trauer in dessen Stimme zu hören. Dabei wirkt der Schwarzhaarige immer so… so gleichgültig, als würde ihn nichts interessieren. Aber ihr Patient kann die Maske wohl nicht bei jedem Thema aufrecht erhalten, was schon mal zeigt, dass er immer noch menschlich ist. Irgendwie wirkt der ältere auch so, als wäre er noch immer das kleine Kind von damals, als wäre seine Zeit stehen geblieben, als er die Insel verlassen hat. „Wie versuchen jetzt was neues, dazu bitte ich sie, ihre Augen zu schließen“, nach dem Lucci der Anweisung Folgt, folgt schließlich auch gleich die nächste „Konzentrieren sie sich auf ihren Bruder“. Chichi steht nun auch und stellt ihren Stuhl genau neben den von Rob und legt eine Hand auf seine. Daraufhin schlägt er sofort die Augen auf und schaut sie mit unsicheren Augen an „Keine Sorge, ich möchte ihnen nur helfen, schließen sie die Augen. Konzentrieren sie sich!“. „Ihre Eltern waren bestimmt nicht sehr reich, weshalb sie sich mit ihrem Bruder ein Zimmer geteilt haben. Wie sah eurer Zimmer aus? Hattet ihr viele Spielsachen?“ fragt sie nun leise und beobachtet den anderen. Chichi bemerkt das Zucken von den Augenlidern des anderen und fragt sich, ob es so eine gute Idee war. Immerhin weiß sie nicht viel über den anderen, „Es war ein kleines Zimmer… zwei Betten… Spielzeug gab es nicht. Wenn wir nicht draußen waren, haben wir immer nur gelernt…“ erklingt nun die etwas unruhige Stimme von ihm. „Es ist Zeit schlafen zu gehen, wo ist dein Bruder? Was macht er?“, nun spannt sich der Körper des Schwarzhaarigen an „Er… er ist nicht im Raum! Ri… Ri … Risako ist nicht da! Vater… Vater hat in mit in den Keller genommen! Ich … er schreit!, doch Mutter macht nichts!“ mit einem Schlag öffnet Lucci seine Augen und hält sich sofort eine Hand vor seinen weit aufgerissen Augen. Sein Bruder… sein Bruder wurde von seinen Eltern! „Lucci nun beruhigt dich erst mal!“ sagt nun die Psychologin, welche schmerzhaft das Gesicht verzeiht. Sofort gleitet der Blick zu der Hand der Jungen Frau und erkennt, dass er die zärtliche Hand von Chichi förmlich mit seiner erdrückt. Sofort lässt er von ihr ab und steht auf. Wenige Sekunden später hat er auch schon den Raum verlassen. Das war gerade alles viel zu viel für ihn. Draußen atmet er erstmals tief durch und versucht wieder innere Ruhe zu finden. Doch seine Hände wollen nicht aufhören zu zittern und seinen Augen brennen so schrecklich „Ich… ich habe meinen Bruder… ich habe Risako einfach bei diesen Menschen zurück gelassen“, sofort legt er seine Hand auf den Mund, da er seine eigenen Worte nicht hören will. Ehe er einfach los rennt, irgendwie muss er doch auf andere Gedanken kommen, doch irgendwie brechen immer mehr Bilder aus der Vergangenheit über ihn ein, fast als hätte er eine verriegelte Tür geöffnet. Chichi kann ihrem Patienten nur noch hinter her schauen, zu gerne würde sie ihm nun beistehen. Doch sie weiß nur zu gut, das Lucci noch nicht so weit ist, das er sich wirklich helfen lässt. „Er hat alles verdrängt um zu überleben… um nicht daran zu zerbrechen, doch nun muss er lernen, damit zu leben“ kurz seufze sie, auch diese Stunde ging nicht so zu Ende, wie sie es wollte. „Während der eine nur ein Problem hat und die Konfrontation sucht, rennt der andere nicht nur vor seinen Gefühlen weg, sondern auch von seiner Vergangenheit, die viele Probleme mit sich bringt. Zwar versucht er alles weg zu schließen, doch irgendwann wir eh alles zum Vorschein kommen… unterschiedliche können die beiden wohl kaum sein…“ seufzend notiert sie den Namen des Bruders und ruft schließlich Kaku an um einen weiteren Termin zu machen und um diesen zu warnen, das Herr Rob eventuell Hilfe braucht um wieder klar denken zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)