Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Prolog: Living corpse --------------------- Herzlich willkommen zu meiner neuen FF *verbeug* Danke, dass ihr euch hierher verirrt habt. Ich mag keine lange Rede halten, es solle nur gesagt sein, dass dies mal eine FF der anderen Art sein soll. Nebst all den gegebenen Warnungen noch einmal eine Erinnerung: Es handelt sich um AU! Ich missbrauche die Charaktere nicht nur für meine FF, ich entehre sie auch noch, indem ich ihnen ein neues Gesicht verpasse. Demnach sind sie natürlich auch ein wenig OOC, denn in einer anderen Rolle agieren sie natürlich auch anders. Desweiteren möchte ich darauf hinweisen, dass die FF nicht nur meiner kranken Phantasie entspringt, sondern auch noch von System of a down, den toten Hosen, den Ärzten und anderen Bands beeinflusst wird. Und noch etwas zur Erinnerung: Ich empfehle diese FF für Leute ab 16! (geistigem Alter) Um Kommentare wird gebeten ^.^ Viel Spaß wünscht: Gepo _______________________________________________________________________ Die Schulglocke verkündete den Beginn des Unterrichts. Die Türen zu den Klassenzimmern wurden verschlossen, die Lehrer zogen sogar die Rollläden zu den Fluren herunter. Es war brütend heiß und die Luft stand in den Räumen, obwohl die Fenster weit geöffnet waren. Die Schüler wurden sofort still, als die Tür geschlossen worden war, die meisten Blicke richteten sich auf den Stapel Papier in der Hand der Lehrerin. Die Mädchen griffen sich bei den Händen, die Jungen lehnten sich zurück und sahen aus dem Fenster, bemerkten dabei nicht, wie sie mit den Fingern auf ihre Tische klopften oder mit dem Fuß hin und her wippten. Sobald die Lehrerin den Tisch erreicht hatte, ertönte lautes Knirschen, die Stühle wurden verrückt, die Schüler stellten sich auf. „Guten Morgen, Frau Kuskabe!“, erschall es. „Morgen…“, erwiderte die Frau mit einem Seufzen, wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. Alle Schüler standen artig, hatten die Blusen und Hemden wegen der Hitze weit geöffnet und kauten auf der Lippe, kratzten sich oder hüpften von einem Fuß auf den anderen. Nur einer setzte sich aus der Masse ab. Ein junger Mann stand nicht, er saß am Fenster und blickte hinaus. Völlig desinteressiert. Frau Kuskabe seufzte. Wo sollte es nur mit ihm hingehen? Er würde noch einmal in der Gosse enden. Nicht nur waren ihm seine Noten egal, er kam normalerweise noch nicht einmal in die Schule. Es war schon ein Wunder, dass er heute überhaupt erschien. Und wenn sie es genau bedachte, lebte er auch jetzt schon in der Gosse. Er war einfach nur ein hoffnungsloser Fall. „Guten Morgen, Katsuya.“ Er richtete seinen Blick auf sie, rümpfte die Nase und warf dabei den Kopf in den Nacken. Seine Augen suchten wieder einen Punkt außerhalb des Klassenraumes. „Wenn du schon zur Zeugnisausgabe erscheinst, wie wäre es, wenn du dich auch am sozialem Leben der Schule beteiligst?“ Sein Blick wanderte zu ihr, er musterte sie und zog eine Augenbraue nach oben. Mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen wandte er sich wieder dem Fenster zu. Die Dame seufzte noch einmal und griff nach den Zetteln, die sie neben sich auf den Tisch gelegt hatte. Ein Schüler nach dem anderen wurde nach vorne gerufen. Als sie bei J angekommen war, stand auch der junge Mann vom seinem Stuhl auf. Beim Erheben rasselten die Ketten, die an seinem Gürtel hangen. Wäre sie nicht zu klein gewesen, hätte man sicher auf die gehört, die sich von dem obersten Ohrring seines rechten Ohrs zum unteren zog. Auf dieser Seite prangten vier metallene Gegenstände an seinem Ohr, auf der anderen drei. Darüber fielen die blonden Haare, die in einem völligen Kontrast zu seiner Kleidung standen. Unter der schwarzen Lederjacke trug er ein Shirt mit einem Totenkopfaufdruck, darüber stand der Name irgendeiner Band. Und unter der an manchen Stellen zerrissenen, ebenfalls dunklen Hose ragten eng geschnürte Springerstiefel. Ein Lederreif mit Nieten lag sich um seinen Hals, darüber, auf der linken Seite, war ein Tattoo eingebrannt. Beim Gehen lehnte er sich nach vorne, schlürfte so fast zum Pult. „Ich hoffe, dein neuer Lehrer wird besser mit dir klarkommen.“, meinte Frau Kuskabe mitleidig, während sie ihm sein Zeugnis unter die Nase hielt, „Und was diesen Wisch angeht, so hätten deine Noten nicht der Mühe bedurft, ausgedruckt zu werden.“ Braune Augen mit einem eiskalten Blick funkelten sie an, ohne dass sich Katsuya die Mühe macht, seinen Kopf zu heben. „Wie war das?“, knurrte er sie an. „Sie haben mich schon verstanden. Und ich muss zugeben, ich bin froh, sie nie mehr wieder auf meiner Schülerliste zu haben. Obwohl ich schätze, sie sowieso nie wieder zu sehen, so oft, wie sie zur Schule kommen.“ Der junge Mann senkte seinen Kopf noch tiefer, wandte seinen Blick allerdings nicht ab. Seine Lippen verzogen sich zu einem grausamen Lächeln. „Wissen sie, auf Mord im Affekt stehen für mich nur fünf Jahre Knast.“, er wurde leiser, „Ich glaube, das könnten sie wert sein.“ Sie schluckte, hielt kurz den Atem an und wich einen kleinen Schritt zurück. „Nun…“, sie atmete tief durch, „Ich hoffe, sie werden sich fangen. Bedenken sie, dass sie ohne einen guten Schulabschluss sicherlich keine Arbeit finden werden. Ich wünsche ihnen viel Glück für das neue Schuljahr.“ Er zog beide Augenbrauen nach oben, lehnte sich zurück und hob das Kinn, so als würde er auf sie herabblicken. „Fällt ihnen sonst noch irgendein Schwachsinn ein?“ Die zierliche Frau zog den Kopf etwas nach unten und einen Arm schützend vor die Brust. Zwischen ihren Augenbrauen bildeten sich kleine Fältchen. „Sie können sich setzen.“ „Tz!“, er riss ihr das Zeugnis aus der Hand, drehte sich um und ging zurück zu seinem Platz. Die Lehrerin atmete aus, entspannte ihre verkrampften Muskeln und fuhr fort, die Schüler aufzurufen. Dieser junge Mann war wirklich ein Problemfall! Dass er sitzen blieb, war wirklich das Beste, das ihr passieren konnte. Sie hätte ihn nicht weiter ausgehalten. Nicht nur war er völlig respektlos, er war sogar arrogant! Und vor allem machte er ihr Angst. Sie konnte nur hoffen, der Lehrer der Klasse, in die er wechseln würde, käme besser mit ihm klar. Sie wünschte dem Kollegen auf jeden Fall Glück, egal, wer es werden würde. Die Hiobsbotschaft würde schließlich erst in den Ferien mitgeteilt werden. Aber sie bemitleidete ihn jetzt schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)