Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 14: Böses Erwachen -------------------------- Hier an dieser Stelle noch einmal ein Dank an Talia-chan, die mir ihren Computer zur Verfügung stellt. Und an das Hotel in Krakau, wo man kostenlos ins Internet darf ^.^ Das Kapitel konnte nicht hochgeladen werden wegen einem Formatierungsfehler ^.^" Jetzt sind alle Anführungszeichen oben, hoffe, das stört nicht... Nebenbei: Wer an diesem Thema hier interessiert ist, ich empfehle "In the end" von Pink Psycho. Und keine Sorge, diese FF endet nicht so. Ich habe das Buch gestern entdeckt ^.- Und natürlich gibt es auch "Boy's next door" von Kaori Yuki, dass dieses Thema fast trifft. Und Danke für eure ganzen, lieben Kommentare ^.^ Ihr seid die besten Leser überhaupt! Und das meine ich wirklich ernst! Was haltet ihr eigentlich von Yamis Psyche? Irgendwelche Vermutungen über seinen Zustand? _______________________________________________________________________________ "Lass mich los!", schrie Katsuya, schlug mit der Rechten auf das Gesicht vor seinen Augen ein und riss den anderen so von seinem Schoß. Dieser beschissene Kaiba sollte verdammt noch mal seine Klauen bei sich behalten! Der Blonde atmete schwer, dann tief und beruhigte sich schließlich. Während sein Blick sich klärte, ordnete er seine Kleidung. Seine harte Erektion wurde kurzerhand ignoriert und einfach zurück in die Hose gesteckt, die noch an seinen Oberschenkeln hin. Sein wütender Blick schnellte Richtung Boden, wo… … Yami saß … … und sich zusammengekauert hatte. Einzelne Szenen setzten sich in Katsuyas Kopf zusammen. Yami hatte ihn verführt. Aber waren da nicht plötzlich Kaibas Augen? Der Blonde schüttelte den Kopf und bannte das Geschehen erstmal in die hinterste Ecke seines Bewusstseins. Sein bester Freund war jetzt wichtiger. "Yami?", er setzte sich neben den Älteren und legte nach kurzer Überlegung einen Arm um ihn, "Hey, Yami…" Doch der zeigte keine Reaktion. Katsuya zog dessen Gesicht zu ihm und sah, was er schon befürchtet hatte. Der hohle Blick. "Was ist los, Yami? Hm?", er rüttelte leicht an dem wie leblos wirkenden Körper. Einige Sekunden später zog er den Kleineren dann doch wieder in seine Arme – das würde heute echt einen Rekord geben. "Nicht mal das…", flüsterte dieser tonlos, "Nicht mal das krieg’ ich noch hin…" "Das sollst du auch nicht hinkriegen. Den besten Freund zu verführen ist nicht ganz das Richtige. Aber du hättest es fast geschafft.", der Ältere wurde auf das Sofa gehoben, "Und jetzt sag mir mal, was das eben werden sollte, Yami." "Ich…", sein Blick klärte sich und seine Haut nahm wieder Farbe an – abgesehen von dem rot glühenden Abdruck auf seiner Wange, "Ich weiß auch nicht… tut mir Leid." Der Blonde knuffte ihn leicht in die Seite. "Na komm. Sag’s Mama." "Na ja… ich hatte irgendwie einen Austicker, als du von meinem Bruder erzählt hast…", Yami lehnte sich an den Jüngeren, der nun neben ihm saß, "Es ist einfach so, dass er immer alles besser kann. Er weiß jenes besser und kann dieses besser und… ich bin der, der nie was hinkriegt.", er seufzte, "Ich glaub’, ich wollte mir selbst beweisen, dass ich wenigstens eine Sache besser kann. Und wenn’s Verführen ist…" Zärtlich strich Katsuya mit seinen Fingern über Yamis Wange. "Wer sagt das? Dass er alles besser kann?" "Alle! Alle sagen das!", der Ältere drückte sein Gesicht gegen die Hand, "Meine Eltern sagen das…" "Was sagen deine Eltern noch so?", fragte Katsuya so lieb wie möglich. "Ach, Kats…", Yami schlang seine Arme wieder um ihn, "Lass uns über etwas anderes reden…" "Warum weichst du dem Thema immer aus?" "Ich will mit meiner beschissenen Familie nichts mehr zu tun haben!", fauchte der Kleinere böse. "Sag wenigstens, warum du sie so sehr hasst.", der Blonde drückte ihn von sich, doch ließ die Hände auf seinen Schultern liegen, "Ich möchte dich doch nur verstehen…" Yami seufzte nur und warf ihm als Antwort einen gequälten Blick zu. "Irgendwann vielleicht?" "Irgendwann mal.", erwiderte er. "Versprochen?" "Versprochen." "Okay, du magst deine Familie nicht und bist neidisch auf deinen Bruder-" "Ich bin nicht neidisch!" "Doch.", stellte Katsuya ruhig fest, "Und du bist mit achtzehn von zu Hause abgehauen, richtig?" "Das war nicht mein zu Hause…", schmollte der Ältere. "Manchmal bist du echt kindisch…", neckte ihn der Braunäugige dafür. "Selber." Katsuya grinste nur. "Ich darf das, ich bin siebeneinhalb Jahre jünger." "Haarspalterei…" "Soll ich dir mal was sagen?", er zwickte den Eingeschnappten in die Seite, "Du bist ganz schön alt." "Und du bist ganz schön blöd." Katsuyas Augen strahlten im Dämmerlicht und ein ehrliches Lächeln umspielte seine Lippen. Fast gehaucht flüsterte er: "Danke." Yami zwinkerte nur verwirrt. "Danke, dass ich deine verletzbare Seite kennen lernen durfte. Es ist mir eine Ehre." "Na ja…", druckste er plötzlich peinlich berührt, "Wir sind doch Freunde, oder? Dann kann ich doch auch so sein wie ich bin, oder?" "Ja, wir sind Freunde.", Katsuya lächelte selig, "Danke, Yami." "Atemu…", flüsterte dieser. "Wie?" "Mein Name… ist Atemu." Der Blonde zwinkerte überrascht und legte den Kopf schief. "Nicht Yami?" "Nein, Atemu. Zumindest steht das auf meinem Originalpass." "Und auf dem Gefälschten steht Yami?" "Jupp… darum darf das auch keiner wissen. Ich sag dir das nur… also… falls mein Bruder dich jemals auf mich anspricht… na ja, wenn du meinen Namen weißt, dann weiß er, dass du ein Freund von mir bist. Ob das gut oder schlecht für dich ist… das kannst du entscheiden.", der Sechsundzwanzigjährige wurde ein ganz klein bisschen rot bei diesen Worten. "Dann noch mal danke.", Katsuya schlug ihn freundschaftlich auf die Schulter, "Danke, Atemu." "Was macht ihr denn hier unten?", kam eine Stimme von der Tür. "Hiroto?", fragte Katsuya zurück. Der Braunhaarige trat in den eher spärlich beleuchteten Raum. "Und was machst du hier?" Aber Katsuya erhielt keine Antwort. Yami starrte Hiroto an, Hiroto starrte zurück. "Äh, kennt ihr euch?" "Ihr… ihr kennt euch?", fragte der Braunhaarige zurück. "Ja?", meinte der Blonde unschuldig. "Wir sind Freunde.", mischte sich Yami ein, "Nicht das, was du grad' denkst." "Ach so…", seufzte der Neuankömmling erleichtert. "Und ihr beide?", Katsuya sah zwischen beiden hin und her. "Einer meiner Betthasen.", erklärte der Stricher mit einem Schulterzucken. "Verratzt und verkauft.", Hiroto wiederholte die Geste, "Aber oft sehen wir uns nicht…" "Ansprüche stellen verboten.", der Amethystäugige grinste. "Was macht ihr hier denn jetzt?" "Quatschen." "Und das soll ich dir glauben, Yami?" "Klar.", ein breiteres Grinsen. "Und du?", mischte sich Katsuya wieder ein. "Ich… kam zufällig hier vorbei." Der Blonde zog eine Augenbraue hoch, der Violetthaarige tat es ihm nach. "Okay… Katsuya, dein Vater legt oben die Bude in Schutt und Asche, weil du nicht auftauchst. Ich wollte mal gucken, ob du hier irgendwo bist." "Ist der betrunken?“ "Was sollte er denn sonst sein?" "Na, man weiß ja nie… wie viel Uhr ist es?" "Elf." "Schon?", quatschte Yami dazwischen. "Och nö…", der Blonde zog die Unterlippe vor. Der Älteste lächelte. "Wie war das mit dem kindisch sein?" Hiroto legte die Stirn in Falten. Ein paar Sekunden später kraulte Katsuya eine Hand durchs Haar. Erst lehnte er den Kopf dagegen, kurz darauf lag er auf Yamis Schoß. "Na, wie war das mit meinen Verführungskünsten?" "Du bist der größte Verführer aller Zeiten…", schnurrte der Jüngste. Hirotos Falten wurden nur noch tiefer. "Und… was ist jetzt mit deinem Vater?" "Besser, er lässt sich am Mobiliar aus, als an mir." "Ganz schön abgeklärt, Jungchen.", scherzte Yami. "Was soll ich denn sonst tun? Die Schulden werden auf seinen Kopf eingetrieben, er landet im Knast, ich nicht." "Und wie wird das dann mit deiner Schulausbildung? Du kriegst keine staatliche Hilfe, wenn dein Vater im Gefängnis hockt. Um es genau zu nehmen, du wirst dann zu deinen nächsten Verwandten gebracht." "Und meine Mutter steckt mich dann ins Heim. Ich gehe zwei Jahre zur Schule, dann bin ich volljährig und habe meinen Abschluss – perfekte Lebensplanung." "Stimmt, Schule schließt du mit einundzwanzig ab…" "Viel zu alt.", entschied Hiroto. "Besser spät als nie." Yami beendete seine Streicheleinheit. "Sag mal… bis dato wolltest du in kein Heim, deswegen hast du auch nie deinen Vater angezeigt. Wann hast du deine Meinung geändert?" Der Blonde kniff die Lippen zusammen und setzte sich wieder auf. "Krieg ich eine Antwort?" "…" "Soll ich raten?" Hiroto setzte sich währenddessen auf den Fußboden vor dem Sofa. "Soll ich mal deinen Lehrer erwähnen?" "Ich bin nicht in ihn verliebt!" "Hat auch keiner gesagt…", säuselte Yami und wandte sich an den Braunhaarigen, "Den Kleinen hier hat es ganz schön erwischt…" "Du bist viel kleiner!" "Ich gleiche das mit Stil aus. Ich bin älter.", sprach der Älteste und legte sich die Hand aufs Herz, "Ich habe das Vorrecht des Alters." "Du hast einen Knall." "Das schließt sich nicht aus.", konterte Yami zurück. "Manchmal bist du echt schwer…" "Das Kompliment gebe ich zurück." "Wo zur Hölle hast du diskutieren gelernt?" "Bei einem meiner Betthäschen.", er zuckte mit den Schultern, "Der ist da so bewandert, dass wir uns noch beim Sex streiten." "Erspar uns die Details…", grummelte Hiroto leicht eingeschnappt. "Tja, ich lebe extravagant. Und exzentrisch. Ich brauche eben echte Tiger im Bett." "Apropos, du hattest noch einen Termin.", erinnerte ihn Katsuya. "Scheiße! Du hast Recht!", mit diesem Worten sprang er auf, griff sich seine Jacke und rannte zur Tür, "Bis wann anders, Schätzchen!" "Komm mal öfter vorbei, Kama Sutra!" Der letzte Anblick Yamis war seine ausgestreckte Zunge. "Und ich krieg keine Verabschiedung?", murrte der Brünette und seufzte, "Na dann, bis morgen, Katsuya." Herr Jonouchi wütete immer noch. Stellen sie sich nur vor die Tür und sie werden es klar und deutlich hören – so hätte ein Schild vor Katsuyas Wohnung lauten können. Zumindest, wenn es irgendwen interessieren würde und das gute Stück niemand geklaut hätte – ja, selbst Schilder klaute man. Wie oft wurde schon in ihre Wohnung eingebrochen? Wenigstens zahlte bei so etwas das Sozialamt. Doch nicht, wenn sein Vater mal wieder irgendwelche Möbel zusammenschlug. So gesehen hatte er gelogen – es wäre ihm lieber gewesen, wenn der Alte ihn geschlagen hätte. Er heilte wieder, die Möbel nicht. Der Fernseher war sicher schon zerbrochen. Und der Kühlschrank wahrscheinlich umgekippt. Und von der Duschwand dürfte auch nicht mehr viel übrig sein. Wahrscheinlich war der Spiegel in Scherben auf dem Flur verteilt. Was konnte man sonst noch zerschmeißen? Scheiße, sein Zimmer war nicht abgeschlossen! Katsuya stürzte in die Wohnung. "Alter! Hey, Alter? Wo bist du?" Ein Grunzen kam aus dem Wohnzimmer. Er rannte zur Tür. Ja, der Fernseher war zerschmettert. Der kleine Holztisch ebenso. Das Sofa war umgekippt. Die Mülltüten waren zerrissen, der Inhalt verteilt. Und einige Alkoholflaschen lagen in Scherben. Und mitten in diesem Chaos ein dunkelblonder Mann mit Bartstoppeln, Jeans, einem losen Shirt und einer Pulle in der Hand. "Hörst du mich, Vater? Bist du halbwegs bei Verstand?" "Ruhje, du kleier Scheisar!", lallte der leicht Schwankende. Die Flasche wurde auch nicht sehr zielgenau geworfen, sie schlug gut einen Meter neben dem Jüngeren in die Wand. Den berührte das gerade nicht sehr. "Sühst du dasch? Dasch – hicks – isch ne Schei… Scheihung. Dasisch du… nur du Schull!", der Betrunkene torkelte auf seinen Sohn zu. O ja, das würde Prügel geben. Das würde harte Prügel geben. Was jetzt? Katsuya warf einen Blick auf seine Zimmertür. Wo hatte er den Schlüssel? Konnte er sie zuhalten? War er schnell genug? Der Betrunkene lehnte sich nach vorne und stolperte auf den Blonden zu. Die Faust traf fast. Der Jüngere wich zurück. Im Fallen klammerte sich der Aggressive an dessen Beine. "Waaah!", auch Katsuya fiel zu Boden. "Du! Du bisch Schuld!", schrie der Stärkere und packte dessen Jacke, "Schürb!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)