Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 17: Truth ----------------- Der Titel sagt alles und nichts ^.- Er gefällt mir. In diesem Kapitel geht es um die Wahrheit, ich bringe mal wieder ein paar philosophische Aspekte herein. Nachdem ich mich ja über die Hoffnung nun schon einigermaßen ausgelassen habe, wird nun die Wahrheit aufs Korn genommen. Wahrheit und Lüge - Schein und Sein. Das sind die Leitthemen der nächsten Kapitel. Und ihr dürft wieder raten, was wozu gehört ^.- Ich wünsche euch viel Spaß mit dem ersten (wirklich sehr kurzen, aber ausdrucksstarken) Kapitel dieser Reihe: P.S.: Ich habe eine neue FF hochgeladen. Und habe ich bereits geschrieben, dass es noch zwei andere Neue gibt? Reviews sind gern gesehen ^.^ _______________________________________________________________________________ Kaiba merkte auf und wandte seinen Blick zu Katsuya. Der Blonde wusste nicht warum, aber er konnte aus den blauen Augen lesen, dass der Brünette wohl vergessen hatte, dass er im Raum war. Der Eindruck verschwand aber sofort wieder. Zurück blieb nichts als Kälte. „Wundert dich das?“, fragte der Lehrer aggressiv zurück. O ja, diesem Mann schien es gar nicht zu passen, dass man ihm aus dem Konzept gebracht hatte. Aber war das noch wichtig? Man hatte ihn belogen. Mal wieder. Wie immer. Warum hatte er denn etwas anderes geglaubt? Warum hatte er an so etwas Schwachsinniges wie Hoffnung geglaubt? Warum hatte er an so einem Typen wie Kaiba geglaubt? „Kaum. Ich hätte nichts anderes erwartet.“, erwiderte Katsuya in der selben Kälte, die auch die blauen Augen ausstrahlte. „Dann sind die Fronten ja geklärt.“ „Freut mich, dass wir ehrlich zueinander sind.“ „Dann kann ich dir ja auch ganz ehrlich sagen, was ich von dir halte. Du gehst mir ganz schön auf die Nerven. Als Spielzeug warst du ja ganz lustig, aber langsam wirst du lästig.“ Der Blonde atmete tief durch. „Dann kann ich ja die Schule auch wieder schmeißen, wenn ich eh von ihr katapultiert werde. Und somit kann ich ihnen auch mal die Meinung sagen. Sie sind ein Eisblock, dessen einzige Gefühlsregungen Sarkasmus und Sadismus heißen! Ich habe die Nase voll davon, dass sie mit mir tun und lassen, was ihnen gerade einfällt.“ „Was sollte ich denn sonst mit dir machen, Köter?“, höhnte Kaiba zurück, „Glaubst du etwa, du wärst für irgendetwas anderes zu gebrauchen?“ „Ignorieren sie ruhig, dass ich auch nur ein Mensch bin! Ist klar, dass sie davon nichts verstehen.“ „Du hast keine Ahnung von Menschlichkeit, Köter.“ „Und sie keine davon, wie man Versprechen einhält. Aber große, wenn es darum geht andere zu quälen!“ „Ich vermute, aus deinem Mund darf ich das als Kompliment nehmen.“ Katsuya sprang auf. „Sie sind unausstehlich, wissen sie das?“ „Und du ein Insekt der Gesellschaft, das zertrampelt gehört.“ „Oh, anhand meines Status kann ich das ja glatt als Kompliment nehmen.“, äffte er seinen Lehrer nach. „Wenn dir nichts Besseres mehr einfällt als mich zu kopieren, kannst du auch verschwinden.“ „Mit größtem Vergnügen, sie Eisdrache!“ „Auf nimmer Wiedersehen, Köter!“ Beide standen sich gegenüber und funkelten sich an. „Habt ihr diesen Schwachsinn jetzt endlich beendet?“, fragte Yugi dazwischen. Sie wandten sich ihm zu. „Ihr verhaltet euch echt wie Kleinkinder. Stur und unmöglich, alle beide!“ Katsuya klappte die Kinnlade leicht herab, als er etwas erwidern wollte. Doch weder kam ein Ton heraus noch konnte er den Mund wieder schließen. „Und jetzt gebt ja Ruhe und überlegt euch, was ihr wirklich wollt. Das ist nämlich sicher nicht, dass ihr euch gegenseitig verletzt. Nur ist das genau das, was ihr gerade veranstaltet.“ Der Blonde wandte irritiert und aus dem Konzept gebracht seinen Blick von dem Schwarzhaarigen zu Kaiba. Dieser guckte nicht anders als er selbst. War ja richtig süß, wenn Kaiba überrascht war. Und gar nicht mehr süß, wenn sein Blick ins Eiskalte wechselte und sich das Gesicht in Wut verzerrte. „Was fällt dir ein mich so zu diffamieren?“, knurrte Kaiba in einer sehr ruhigen Tonlage. „Du solltest mal wieder auf den Teppich kommen, Seto. Die Realität ist das Hier und Jetzt und nicht die Vergangenheit. Und im Hier und Jetzt solltest du besser mal leben.“ „Erzähl mir nicht, was ich tun und lassen soll.“, der Ton ruhig, die Stimme tief. Der Drache war geweckt. Und er war sichtlich verstimmt. Wenn es so weiter ging, würde gleich wirklich eine Feuersbrunst ausbrechen. Aber Seto war ein schöner Vorname… „Was ist Wahrheit, Herr Lehrer Kaiba?“, quatschte Katsuya kurzerhand dazwischen. „Bitte?“, wieder aus der Situation herausgerissen wandte sich der Brünette zu ihm. „Was ist Wahrheit?“ „Was soll denn die dumme Frage?“ „Was – ist – Wahrheit?“ Kaiba zog die Augenbrauen zusammen. Sein Blick schien zu fragen, ob Katsuya komplett durchgedreht war. „Wahrheit… Wahrheit ist das, was der größte Teil der Menschen als richtig erachtet.“ „Und wenn sich nun die meisten irren?“ „Dann ist deine eigene Wahrheit so lange Wahrheit, bis dir das Gegenteil bewiesen wird.“ Der Blonde atmete tief durch. „Und wenn ich nun denke, dass sie mich hassen, teilen sie dann meine Ansicht oder beweisen sie mir das Gegenteil?“ Kaiba blinzelte. Himmel, er hatte verwirrt geblinzelt! Das stand ihm auch mal. So einen Typ verwirrt zu sehen, der Anblick war köstlich. „Ob ich dich hasse?“, fragte der Brünette noch einmal nach. „Bleib im Diesseits, Seto.“ „Klappe dahinten!“, fauchte er und massierte sich die Schläfen, während er den Kopf gesenkt hielt. Er seufzte geräuschvoll und schüttelte ganz leicht den Kopf. Sein Blick hob sich wieder, während er die Hände verschränkte und sein Kinn darauf abstütze. Resignierend antwortete er leise: „Nein, ich hasse dich nicht.“ „Und wenn ich nun überzeugt bin, dass sie es doch tun?“ „Dann ist mir das jetzt scheißegal!“, fuhr der Blauäugige auf und schnappte sich seine Tasche und seinen Becher, „Ihr könnt mich mal! Beide!“ Mit kalt blitzenden Augen umrundete er den Tisch und war mit wenigen Schritten am anderen Ende des Raumes. Sekunden später hatte er den Raum verlassen. Katsuya starrte die Tür an. Was war denn das jetzt? Kaiba flüchtete? Vor was? „Entschuldige.“, der Mann hinter ihm kicherte, „Ich glaube, das war meine Schuld… Seto ist ganz schön dünnhäutig.“ „Dünnhäutig?“, fragte der Blonde mit in Falten gelegter Stirn nach, nachdem er sich zu dem Sprechenden umgewandt hatte. Kaiba und dünnhäutig? In seinen Gedanken hatte der Drache einen ganzen Schuppenpanzer. „Ja. Ich hab’ ihm in eine seiner Wunden gepiekt. Er verdrängt seine Vergangenheit am liebsten, aber sie steuert ihn. Manchmal muss man ihn einfach darauf aufmerksam machen.“ „Seine Vergangenheit?“, diesmal war er interessiert. Hatte Kaiba auch schwere Schicksalsschläge hinter sich? Nun, jeder hatte nun mal sein eigenes Dilemma. „Was ist passiert?“ Aber Herr Muto legte nur den Finger auf die Lippen und lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)