Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 29: Different kind -------------------------- Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr, bedanke mich für die vielen Weihnachtsgrüße und die wundervollen Weihnachtskommentare ^.^ Und allen Lesern viel Freude in unserem tristgrauen Lande... Edit: Ich werde auf Arzus Kommentar mal kurz eine allgemeine Antwort an alle geben. Diese "schweren" Kapitel wurden geschrieben, weil das Wissen im Weiteren gebraucht wird. Eigentlich hatte ich auch nicht vor alles noch weiter auszuführen sondern tue dies nur, weil viele danach gefragt haben. Was die Abwehrmechanismen angehen, so möchte ich mal allgemein nachfragen: Wer möchte, dass sie noch erläutert werden und wer ist dagegen? Ich kann die Geschichte mit und ohne weitergehen lassen, sie wären für die Handlung nicht weiter wichtig. Ich wäre sonst in diesem Kapitel fertig mit all dem schweren Kram. Die Handlung geht so oder so weiter ^.- ________________________________________________________________________________ Kaiba beugte sich zu ihm hinab und berührte mit den Fingerkuppen Katsuyas Wange, welcher sich sofort dagegen lehnte. Sie fuhren sanft auf und ab, strichen ein paar vereinzelte Haarsträhnen hinter sein Ohr und wanderten dessen Konturen entlang. Die blauen Augen funkelten glücklich und ein zärtliches Lächeln zierte das Gesicht des Brünetten. „Guten Morgen, Katsuya.“, flüsterte er. Seine Finger zwickten ihn leicht in die Wange. „Na los, wach auf.“, das Lächeln wurde breiter, „Aufwachen, Schlafmütze.“ Der Blonde lächelte, rieb sich die Augen und blinzelte beim Strecken. Die Konturen fanden sich wieder und- „Yami!“, rief er erschrocken. „Wer sonst?“, lächelte der Ältere, „Nun komm, steh auf.“ Doch kein Kaiba? Katsuya sah sich extra noch mal um. Schade… das wäre doch zu schön gewesen. Obwohl, dass Kaiba ihn mit einem Lächeln und Zärtlichkeiten wecken würde, das war wohl das Letzte, was passierte… „Lass mich raten… du hast von deinem Lehrer geträumt?“ Er richtete seinen Blick wieder auf Yami, legte etwas gespielt Böses hinein und streckte ihm die Zunge raus. Der andere lehnte sich lächelnd zurück, zog die Augenbrauen hoch und nickte bedächtig. „Bitte entschuldigt meine Unverfrorenheit. Ich fürchte, meine Offenheit könnte von euch missverständlich aufgefasst worden sein. Ich möchte euch doch nicht erzürnen…“, plapperte Yami hoheits- und salbungsvoll zugleich und deutete eine Verbeugung an, „Darf ich euch als Zeichen meiner Untertänigkeit zum Essen geleiten?“ „Frühstück!“, rief Katsuya erfreut und setzte sich auf. Yami kicherte nur. „Lass mich raten, was du denkst…“, sagte der Jüngere leicht beleidigt, „Das klappt bei ihm immer?“ Der Rothaarige nickte nur, während er sich eine Träne aus den Augen strich. „So lustig ist das nun auch wieder nicht!“ „Doch…“, gluckste er. „Nein!“ Der Ältere schnappte sich nur seine Hand und zog ihn zur Küche, während er sich den Bauch hielt. „Wie viel Uhr ist es?“ „Kurz nach sechs.“, antwortete Yami etwas ruhiger und drückte den anderen auf einen der Holzstühle. „Erst?“, Katsuyas Kopf sank auf seine stützende Hand, „Ich fühl’ mich irgendwie gerädert…“ „Du hast ja auch nur drei Stunden geschlafen. Möchtest du ein gekochtes Ei?“ „Ne, danke… hach, ich liebe Brezeln.“, er griff nach Besagtem, „Wo kriegst du die bloß her? Ich kenne kein Geschäft, das welche verkauft…“ „Nahe der Innenstadt gibt es einen Bäcker, der verkauft sie. Und der Sohn dieses Bäckers… ach ja, der ist ein Sahnetörtchen.“, die violetten Augen suchten träumerisch den Weg durch das Fenster. „Lass mich raten… deine Verabredung.“, meinte Katsuya, der trotz Müdigkeit und dementsprechender Leichenblässe ein wenig rot wurde. „Was denn sonst? Sonst käme ich kaum morgens um fünf an Brezeln, oder? Scherzkeks.“ Der murmelte etwas Unverständliches. „Ich hab’ noch ’ne halbe Stunde, bis ich los muss…“, sagte der Blonde mit einem Blick auf die Küchenuhr. „Magst du dir vielleicht ein oder zwei Shirts von mir mitnehmen? Dann brauchst du nicht dauernd bei mir vorbei.“ „Magst du mich nicht mehr hier haben?“ Yami warf ihm einen Seitenblick mit hoch gezogenen Augenbrauen zu. „Ich mein’, ich hab’ dir schon die Schuhe geklaut… darf ich echt noch Shirts mitnehmen?“ „Ist dir doch eh alles fast zu klein. Wie wär’s, wenn wir heute Nachmittag zusammen einkaufen gehen?“, fragte der Stricher stattdessen. „Ähm… ich hab’ schon was vor.“ „Ich kann dir das Geld auch leihen.“, erwiderte der Kleinere. Katsuya seufzte. „Okay, nimm erstmal meine Sachen. Und nächste Woche denken wir noch mal drüber nach, ja?“ „’Kay…“ Einen Moment herrschte Schweigen. „Wie geht das weiter mit dem Menschenbild? Gestern bin ich ja drüber eingeschlafen…“ Yami schmunzelte. „An was erinnerst du dich noch?“ „Öhm… das Ich wird von vier Faktoren beeinflusst und die Triebe kann man in einer Pyramide darstellen, die man in acht Teile unterteilt. Handlung entsteht durch Spannung. Und übermäßige Spannung wird durch Abwehrmechanismen verarbeitet.“ „Weißt du noch, was das alles war?“ „Ich denke schon.“, brummte Katsuya leicht verschlafen. „Gut, dann erstmal den Rest zu den Trieben.“ „War das noch nicht alles?“, fragte er mit einem Hundeblick nach. „Nein.“, meinte Yami streng, „Das war ja ein humanistisches Modell. Und die sehen alles viel zu positiv.“ Aha… waren nicht eher die Tiefenpsychologen zu negativ? Okay, er kannte sich nicht aus… „Freud entwickelte das duale Triebmodell.“ Nicht um halb sieben… „Er unterschied in Libido und Destrudo.“ Error… „Libido wäre das Modell der humanistischen Psychologen, die Pyramide also, nach meiner Meinung. Fehlt noch Destrudo, die zerstörerische Kraft im Menschen.“ „Noch ’ne Pyramide?“, fragte Katsuya nach. „Nein, ganz einfach.“, zwinkerte Yami. Wer’s glaubt, wird… heilig. „Okay, eine einfache Pyramide…“ „Wäre ich nicht scharf darauf dieses Mürbchen zu essen, ich würde es dir jetzt an den Kopf klatschen.“, murmelte der Rothaarige. „Jaaa klaaar…“ Vielleicht hätte er das nicht sagen sollen. Denn just in diesem Moment traf ihn das Spültuch an der Stirn. Ein Glück, dass es noch nicht benutzt war… „Zurück zum Thema.“, meinte Yami als wäre nichts gewesen, „Destrudo ist die zerstörerische Kraft im Menschen. Der Mensch hat das Bedürfnis nach Streit und Auseinandersetzungen. Aus dem tierischen Bereich erst nur um sich zu beweisen und sich durchzusetzen. Als es immer mehr von unserer Rasse gab, wurden die Jagdgründe zu klein. Um Futter musste gekämpft werden. Menschen begannen einander zu töten. Es ging damit weiter, dass der Mensch Gewalt nutzte, um Macht zu demonstrieren. Und Mord um sich zu bereichern. Daraus entsprang die Sklaverei, die sich immer subtiler bis in unsere heutige Zeit weiterverfolgen lässt. Mittlerweile hat der Mensch einige dieser zerstörerischen Bedürfnisse verinnerlicht. Als schlimmstes das Bedürfnis zu töten. Rede mal mit kleinen Kindern, wo das Über-Ich, dass sie nicht töten dürfen, noch nicht ausgeprägt ist. Sie erzählen dir Geschichten von Massenmorden, endlosem Blutvergießen, sogar von Folter, wenn man sie nicht stoppt und ihnen beibringt, dass man so etwas nicht tun darf. Wie gesagt, das Bedürfnis zu töten und anderen Schmerzen zuzufügen hat jeder von Geburt an. Weiterhin gibt es bei der Libido das Bedürfnis nach Macht. Und Destrudo geht da weiter, indem es sagt, dass diese Macht nicht nur dadurch erreicht wird, dass ein Mensch sich extrem anstrengt sondern auch, indem er andere klein macht. Der Mensch hat somit auch das Bedürfnis anderen zu schaden. Solche Sachen wie Mobbing gibt es in jeder Altersklasse, weil auch da das Bedürfnis für da ist.“ „Das heißt, dass eigentlich jeder Mensch gerne andere niedermacht?“ „Leider, so muss ich sagen, leider ja.“ Aber das hieß, dass es das immer geben würde, oder? Das hieß, dass es immer andere gab, die einen hassten, sobald man in irgendetwas gut war, nicht wahr? „Aber gab es nie Zeiten, wo jemand für etwas gemocht wurde, wenn er es gut konnte? Wurden solche Leute immer nur runter gemacht?“ „Das kommt wieder auf das Umfeld an. Denn dein Umfeld und deine Erziehung bestimmen dein Über-Ich. Wenn die Umwelt sagt, dass man Leute, die etwas gut können, dafür loben soll, dann wird dieses Bedürfnis unterdrückt und anders ausgelebt. Aber wir leben in einer Gesellschaft, wo solche Diskriminierung sogar gefördert wird. Guck ins Fernsehen, lies die Boulevardpresse. Je berühmter und bekannter jemand ist, desto mehr lieben die Menschen Skandale. Weil sie gerne andere runterziehen. Unsere ganze Gesellschaft ist voll davon. Um ein sehr krasses Beispiel zu nehmen, denk an den zweiten Weltkrieg. Da ging es um die so genannte Judenfrage. Über die Juden zu schimpfen und sie klein zu machen, das wurde von der Gesellschaft gefördert. Hitler war auch nur ein Kind seiner Zeit und Wien, wo er aufwuchs, war eine Hochburg der Judendiskriminierung. Ihm wurde beigebracht, dass Juden etwas Schlechtes sind und er tötete sie dafür. Und entgegen allem, was heute so gerne gelehrt wird, die Welt fand das wirklich gut. Italien, Österreich, Holland – die haben ihre Konzentrationslager freiwillig gebaut. Und die Deutschen haben nur die Oberkontrolle gehabt, weil sie die beste Organisation hatten. Die ganzen polnischen und tschechischen Vernichtungslager wurden von Polen und Tschechen geführt. Solche Dinge will heute keiner mehr hören, das wird verteufelt. Die Schuld wird komplett auf Deutschland geschoben, obwohl in Deutschland noch am meisten gegen den Nationalsozialismus gekämpft wurde. Und da kommt ein weiteres Destrudo-Bedürfnis. Das Abschieben der Schuld auf andere. Hier geht es wieder um Macht und Anerkennung. Wenn ein Mensch schuldig ist, dann ist er schlecht, so wurde uns das beigebracht. Deswegen schiebt der Mensch die Schuld gerne auf andere ab. Sehr gerne wird da zum Beispiel auch der Satz benutzt: Die anderen tun es doch auch. Das war zur Zeit des Nationalsozialismus so und es war vorher so. Man denke zurück an die Zeit der Kolonien. England war ein riesiges Imperium, es hatte wirklich überall Kolonien. Frankreich, Spanien, zum Teil auch Russland und Holland. Deutschland zog einige Jahre vor dem ersten Weltkrieg nach. Die Ureinwohner der Orte wurden versklavt oder, nachdem das verboten wurde, als Billiglohnarbeiter eingestellt. Und wem das nicht passte, der wurde umgebracht. Es ist heute nicht mehr so bekannt, aber teilweise wurden ganze Stämme abgeschlachtet. In Berlin wurden Schwarze als Attraktion im Zoo ausgestellt. Und warum das alles? Andere taten es auch. Für das Land war es ein wirtschaftlicher und – zumindest glaubte man das – auch außenpolitischer Vorteil. Und fast keiner hatte da irgendwelche Bedenken. Denn andere taten es ja auch. Nicht zu vergessen, dass auch das natürlich Diskriminierung war. Rassismus, Antisemitismus… es ist doch alles eins. Und auch heute geht es noch weiter. Warte nur ab, bis sie das nächste schwarze Schaf finden, dass sie abschlachten können. Das wird dann der dritte Weltkrieg. Das alles geht aus von unseren Destrudo-Bedürfnissen.“ „Aber dagegen muss man doch etwas machen können!“, rief Katsuya. „Nun, wie du weißt steht den Trieben das Über-Ich gegenüber. Man muss Menschen einfach dazu erziehen, dass man so etwas nicht tun darf. Die ganze Gesellschaft müsste man eigentlich erziehen.“ „Und wie macht man so etwas?“, fragte er etwas ruhiger nach. „Durch Aufklärungsarbeit an öffentlichen Stellen. Besonders an Schulen. Alle Respektpersonen, Eltern, Lehrer, Politiker, Stars und Sternchen uns so weiter – man bräuchte Leute, die mit gutem Vorbild vorangehen. Aber was ist? Nix ist. An den Schulen werden solche Dinge so ziemlich nie angesprochen. Und einige so genannte Vorbilder leben uns sogar das genaue Gegenteil vor. Denk mal an Amerika. Was machen die seit Jahrzehnten? Krieg mit Korea, Krieg mit Vietnam, Krieg mit dem Irak. Und warum? Um dort Frieden einzuführen und Demokratie. Hört sich eigentlich gut an, oder? Tja, dann sage ich dir jetzt mal, was dahinter steckt. Man bezeichnet das mit dem Fachbegriff Sendungsbewusstsein. Menschen haben irgendein System wie zum Beispiel Demokratie. Das halten sie für richtig gut, deswegen wollen sie es anderen auch geben. Das kann ich nur unterstützen. Aber dann kommt die Art, wie man das macht. Amerika macht es, indem es andere Länder angreift und dort dann eine eigene Herrschaft errichtet, die danach von dem Land selbst geführt werden soll. Soll ich dir mal sagen, was das gebracht hat? Millionen von Toten und keine Änderung. Kein einziges Land behält das aufgezwungene System nämlich. Und am Besten ist noch, dass sie andere Länder zwingen ihnen zu helfen. Deutschland hat da nur mitgemacht, weil Amerika damit gedroht hat wirtschaftliche Sperren zu errichten. Auch das erinnert mich nur wieder an die Kolonialzeit. Da sprach der letzte deutsche Kaiser auch vom Sendungsbewusstsein und alle unterstützten das. Und unter dem Deckmantel wurden die Kolonien gegründet und die Ureinwohner versklavt. In Ostafrika gab es sogar einen Militäroberst, der hat nur wegen eines Aufstandes mehrere Stämme in die Wüste gejagt und dort elendig verdursten lassen. Und alle die zurück gerannt kamen, die hat er niederschießen lassen. Alles Dinge, von denen heute keiner weiß oder niemand mehr wissen will, weil sie unsere heile Welt stören. Gäbe es nur ein bisschen mehr Aufklärungsarbeit, könnte eine Menge Schwachsinn vermieden werden. Würde die Gesellschaft nur mal gegen ein paar ihrer Triebe ankämpfen, das Leben sähe weit besser aus. Aber so etwas alles wird verschwiegen.“ Katsuya schwieg. Nicht, dass es dazu nichts hätte zu sagen geben, aber… wo sollte er anfangen? Es hörte sich einfach nur richtig an, was Yami da sagte. Aus diesen Bedürfnissen entwuchs eine Menge Mist. Aber… „Warum haben wir solche Bedürfnisse dann überhaupt?“ Der Ältere seufzte, atmete erstmal tief ein und lehnte sich zurück. „Schon mal eine Dokumentation über Löwen gesehen?“ Der Blonde legte den Kopf schief, dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. „Zumindest kann ich mich an keine erinnern.“ „Nun, wie bei allen Tieren kämpfen die Männchen gegeneinander, sobald Paarungszeit ist. Und sobald die Kinder da sind, tötet der Rudelführer bei den Löwen, das Alpha-Männchen, alle Kinder, die nicht von ihm sind. Warum machen sie das? Warum sucht sich nicht jeder Löwe eine Löwin und gut ist’s? Nun, das hat biologische Gründe. Einfach gesagt können nur die Stärksten überleben. Deswegen suchen die Weibchen sich auch die stärksten Männchen. Und um zu wissen, welche am stärksten sind, kämpfen die Löwen gegeneinander. Und am Ende werden alle Kinder getötet, die nicht vom Rudelführer sind. Schließlich ist der Rudelführer der Stärkste.“ Ging’s noch grausamer? Ein Glück, dass er kein Löwe war. „So eine Einstellung haben eigentlich alle Tiere, einschließlich des Menschen.“ Bitte? Katsuya blickte den anderen zweifelnd bist entsetzt an. „Nur dass viele andere die Kinder nicht töten, weil sie sonst zu wenig Population haben. Der Löwe, der allerdings nicht bedroht ist, kann so etwas machen. Der Mensch, der auch nicht bedroht ist, könnte das ebenso.“ „Das sind aber jetzt keine Destrudo-Bedürfnisse, oder?“ „Nein, wir haben eine komplett andere Gesellschaftsform. Wir leben ja nicht in Rudeln in freier Wildbahn, mit Alpha-Männchen und Paarungszeiten. Obwohl der Mensch das Programm dafür auch verinnerlicht hat. Siehe Cliquenbildung.“ … Kein Kommentar … „Was allerdings auch bei uns als Programm drin ist, ist der Kampf gegeneinander, um den Stärksten zu finden. Bei Männern. Und bei Frauen ist es der Kampf, wer am attraktivsten für die Männer ist. Die Strukturen haben auch wir noch. Ebenso der Hang zum Töten von Schwächeren, um uns Nahrung zu beschaffen. Alles ganz sinnvolle Systeme. Aber mit der Zeit haben sich aus diesem System unsere Destrudo-Bedürfnisse entwickelt. Es gibt Destrudo-Bedürfnisse, die sind sinnvoll, denn sie dienen dem Selbstschutz und dem Überleben, sowie einem geregelten Miteinander. Aber es gibt ebenso welche, die sollte man einfach abschaffen.“ „Hm…“, der Blonde dachte kurz nach, „Wenn ich jetzt mal an Ryou denke, der war irgendwie der Auffassung, dass alles einen Sinn hat. Was sollten denn diese Bedürfnisse nun für einen Sinn haben?“ „Bin ich Gott?“, fragte Yami dagegen, „So hart es klingt, vielleicht ist der Sinn ja, dass wir uns gegenseitig ausrotten. Mal von der Natur aus gesehen, der Mensch zerstört ja irgendwo alles. Und wenn man das stoppen will, dann muss entweder der Mensch die Kontrolle richtig einrichten oder sich halt gegenseitig vernichten.“ „Das ist… brutal.“ „Wäre der einzige Grund, der mir einfällt. Aber diese ganze Sinn- und Ursachensuche in allem und jedem, das geht mir auf die Nerven. Für mich ist’s wie es ist. Ich konzentriere mich auf das hier und jetzt und wie ich mein Leben verbessern kann. Und derzeit geht es mir gut. Ende.“ „Dich interessiert Transzendenz also nicht?“ „Zumindest nicht übermäßig.“ „Das ist dann eine knappe Lebenseinstellung.“ „Kurz, bündig und ausreichend.“, fasste der Stricher zusammen, „Und jetzt musst du zur Schule.“ „Aber die Abwehrmechanismen… !“ Der Ältere hielt ihm nur die Uhr vor die Nase und meinte: „Heute Abend.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)