Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 33: Ass --------------- Da seht ihr mal, was ihr mir antut ^.- *lach* Das Kapitel ist fertig und meine Finger sind immer noch entzündet. Teilweise tut es weh, aber ich schreibe trotzdem weiter. Was habt ihr nur aus mir gemacht? *lach* Nun, mal etwas ernster. Dieses Kapitel ist meine Abrechnung mit unseren Sekretärinnen. Ich möchte hervorheben, dass ich nichts gegen Büroangestellte, insbesondere Sekretärinnen habe, aber diese spezielle, wahrscheinlich nur an unserer Schule ausgeprägte Rasse ist verachtenswert. Alles, was Miss Obertussi da von sich gibt, habe ich auch schon hören dürfen - und das, wo ich mich normalerweise nicht wie Kats aufführe. Und was den Rest angeht - viel Spaß beim Lesen ^.- ______________________________________________________________________________ „Kaiba war hier?“, fragte Ryou überrascht, lehnte sich etwas vor und stellte die leere Schale zur Seite, die vorher mit Müsli gefüllt gewesen war. „Ja, wie gesagt, er hat mich hergebracht. Und Bakura hat uns mit gezogener Waffe die Tür geöffnet.“ „Oh, ich hoffe, er hat euch nicht erschreckt. Einbrecher würden zwar nicht klingeln, aber Schläger tun so etwas schon mal. Man sollte immer auf Nummer sicher gehen, sagt Kura.“ , der Kleine nippte an seinem Kakao. „Aha…“, Katsuya zog eine Augenbraue hoch, „Nummer sicher…“ Er sollte das Ganze den Jüngeren wohl nicht in allen Details erzählen. Das richtete sicher nur Schaden an… andererseits, vielleicht könnte man so Bakura davon abhalten Kaiba oder ihn doch noch zu erschießen? „Aber Kura hat doch trotz allem ein gutes Herz.“, der Weißhaarige lächelte verliebt, „Ich meine, er hat dich rein gelassen und dir sogar seine Klamotten geliehen.“ „Aber auch nur, weil du ihn mit deinen Hundeaugen malträtiert hast.“, Katsuya sah Bakura im Türrahmen auftauchen und bekam einen warnenden Blick zugeworfen, „Obwohl… trotz allem ist es ja noch sehr freundlich…“ Ryou zog eine Augenbraue hoch, drehte sich nach hinten und begann zu strahlen. „Guten Morgen, Kura!“ „Morgen, Kleiner.“, Angesprochener kam herüber zum Tisch, küsste seinen Bruder flüchtig und bekam sogleich eine Schale Reis gereicht. Oh Mann… das war derselbe, der gestern noch mit einer Pistole Kaiba bedroht hatte. „Bakura?“ Er bekam einen kalten Blick zugeworfen. „Könnten wir vielleicht ein Abkommen machen?“ Der Andere wandte die Augen nicht ab. „Wie wäre es, wenn du mich nicht tötest oder angreifst und ich dich dafür auch nicht?“ Angesprochener wandte sich wieder seiner Schale Reis zu. Das… war wohl eine klare Antwort. Nur… welche? Katsuya warf dem Jüngsten einen fragenden Blick zu. „Das heißt ja.“, dieser lächelte breit. Okay… das hieß ja. Vielleicht sollte er einen Kurs in Bakura-Kunde belegen? O ja, uns Kaiba-Kunde gleich dazu. Den würde er wohl nie verstehen. Der Blonde seufzte laut auf. „Bakuras alte Uniform passt dir sogar richtig gut.“, stellte Ryou fest, als sie schon fast ihre Klasse erreicht hatten, „Ehrlich… sogar besser als deine eigene.“ „Wieso das?“ „Sie ist weiter…“, er betrachtete ihn mit kritischem Blick, „Nein, nein. Bei deiner sind die Beine zu kurz, aber hier passen sie gut. Und sie ist nicht weiter, sondern enger. Die Alte war weit ausladender.“ Der Blonde rümpfte ein wenig die Nase. „Steht dir besser.“ „Dass du mich in sein Muskelshirt gekriegt hast…“ „Was dir auch sehr gut steht.“, warf der Kleinere ein. „Trotzdem… zum einen sah er aus, als würde er mich massakrieren wollen, zum anderen ist das Ding echt eng. Bakura ist ein eher graziler Typ, bei mir merkt man die Muskeln durch.“ „Was nichts daran ändert, dass du gut aussiehst. Und es war eigenartigerweise eins der einzigen Shirts, wo man die Bandagen nicht bemerkte. Apropos, was ist mit deinen Kopfschmerzen?“ „Sind eigentlich so gut wie weg. Bei einer falschen Bewegung tut es weh und es gibt so eine Art Grundschmerz, aber… ich hab’ Schlimmeres erlebt.“ Ryou beobachtete den Älteren ernst, seufzte leicht, ging einen Schritt schneller und öffnete ihm die Tür. „Danke.“, lächelnd deutete Katsuya eine Verbeugung an – was doch ein wenig im Magen zog, aber ihn jetzt auch nicht weiter interessierte – und betrat den Klassenraum. „Guckt mal, Aschenputtel.“, höhnte einer der Jungen aus dem hinteren Teil, „Woher hast du denn die hübschen Veilchen?“ Die braunen Augen verdunkelten sich. Musste das denn schon morgens losgehen? Katsuya ging direkt nach hinten durch, stellte sich nahe – um nicht zu sagen, sehr nahe – an den Jungen und zischte böse: „Wieso woher? Wohin. Und da ich meinen sozialen Tag habe, schenke ich sie dir gerne.“ „Vergiss es.“, der Andere wich ein Stück zurück, direkt zwischen zwei seiner Freunde, „Freitags haben wir weder Kaiba noch Muto, also keiner da, der dich schützt. Jeder andere Lehrer wird dich mit Freude von der Schule werfen.“ Katsuyas Gesichtsausdruck wurde freundlich, er lächelte sogar ein wenig. Die Drei dagegen zuckten zusammen. „Glaubt mir…“, begann der Punk mit salbungsvollem Ton, „Die beiden wären sicher die einzigen, die es überhaupt wagen würden mir etwas zu tun.“ Damit drehte er sich einfach um und setzte sich zu Ryou, der das Ganze von seinem Platz aus ruhig beobachtet hatte. „Du jagst ihnen Angst ein.“, stellte er ruhig fest. „Natürlich. Ich bin größer, älter, körperlich stärker und nebenher bis auf mehrere grünviolette Verfärbungen leichenblass. Nicht zu vergessen, dass ich blond, gepierct und tätowiert bin. Und schwul. Das ist doch deren totales Horrorszenario.“ „Du setzt auf Autorität…“, der Weißhaarige drehte sich zur eben geöffneten Tür, sah den Lehrer und stand auf. „Und? Ist das schlimm?“ „Kaiba tut das auch.“ Kaiba tat das auch… Natürlich tat er das. Er war Lehrer. Er war Autoritätsperson. Ein Vorbild, wenn man so wollte. Und weil sie beide einander übertrumpfen wollten, gerieten sie schließlich immer aneinander. Ob Ryou ihm irgendetwas damit sagen wollte? Nein, wahrscheinlich nicht. Man sollte wohl nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber wenn man es mal bedachte… sie würden so lange Krieg führen, bis einer von beiden sich unterwerfen ließ. Und ganz realistisch gesehen – bei Kaibas Ego – würde er das sein. Er musste sich also darauf vorbereiten irgendwann nachzugeben. Aber verlor er nicht den einzigen Reiz, den er für Kaiba haben konnte, wenn er seinen Widerstand aufgab? Eine schwierige Frage… Katsuya stockte und errötete leicht. Selbst im Bett würden sie beiden wohl noch Krieg führen… apropos… für den Fall der Fälle sollte er sich wohl mal ein bisschen von Yami aufklären lassen… okay, eine Nacht mit Kaiba, das war so wahrscheinlich wie Ryous Wahl zum Mann des Jahres in der Playgirl, aber es gab ja auch noch mehr Männer auf diesem Planeten. Halt mal. Wieso dachte er unbedingt an Männer? Frauen gab es auch noch. Und nur weil Kaiba ein Mann war, musste er- Oh nein… Er hatte Ryou nicht wirklich gesagt, er sei schwul, oder? Doch, verdammt, genau das hatte er… heilige… das war doch eigentlich… Der Blonde seufzte. Na toll. Da hatten sicher mindestens acht Ohren mitgehört. Und morgen war jeder der Überzeugung, er sei schwul. Wunderbar hingekriegt, Kats. Am besten hörte das als nächstes Kaiba. Besser konnte es doch gar nicht werden. Das wäre doch mal ein richtig schöner Grund ihn von der Schule zu werfen… Herzlichen Glückwunsch! Sahnetorte drauf! Er versenkte sein Gesicht in seinen Handinnenflächen. Das einzige Glück war wohl, dass er wirklich gleich etwas zu Essen bekam. Gedankt sei der Hauswirtschaft. Wahrscheinlich das einzige Fach, in dem er eine gute Note verdient hätte. Obwohl ihn die Lehrerin wirklich mal kreuzweise konnte… na egal. Konnte sie nicht. Kaiba könnte. Verdammt, wieso musste er die ganze Zeit an dieses Arsch denken? … Korrektur: Wieso musste er die ganze Zeit an diesen Arsch denken? Hach, es war doch echt zum Verzweifeln… So ein beschissener Typ und solche Gefühle. Das würde ihn wohl noch mal den Kopf kosten. Warum hatte er sich in solch einen… ach, Mensch, ihm fiel immer noch keine Bezeichnung ein… warum hatte er sich in dieses Individuum verliebt? Ach ja… da war ja noch sein Plan… eigentlich… wie wäre es, wenn er den gleich mal begann? Also, sich Infos besorgen und so… Wozu hatte man denn Pausen? Katsuya öffnete die Tür zum Sekretariat und trat ein. Hier war er wirklich noch nie gewesen… Interessant. Eine Art Tresen, dahinter ein Doppeltisch mit Computern, Druckern, Telefonen, Kalendern, Ordnern… sah ja richtig professionell aus. Eine der Sekretärinnen warf ihm einen abschätzigen Blick zu und spitzte die Lippen. Mit dem Gesichtsausdruck hätte sie ihren Ekel auch gleich herausschreien können. Nur wegen ein paar Piercings, einer Tätowierung und blonden Haaren? Bei allen Göttern… er sollte definitiv noch mal in seinen Punkerklamotten wiederkommen. „Was willst du hier?“, fragte eben genannte Dame, sah aber sichtbar keinen Sinn darin überhaupt aufzustehen. „Herr Kaiba und ich wollten einen Besprechungstermin ausmachen. Ich soll mal auf seinen Plan gucken, wann er Zeit hat. Könnte ich also seinen Stundenplan haben, bitte?“, das letzte Wort spie er schon fast heraus. Wie lange hatte er das schon nicht mehr benutzt… „Ich wüsste nicht, warum ich dir den geben sollte. Wenn Herr Kaiba das will, dann wird er ihn dir selber geben.“ Verfickte, kleine, bescheuerte Tusse… „Er hatte aber nun mal seinen Plan verlegt. Ich muss schon für ihn durch die halbe Schule hierher rennen, das ist schon beschissen genug, also geben sie mir verdammt noch mal diesen blöden Plan. Sehe ich so aus, als würde es mir Spaß machen irgendwelche Gespräche mit Lehrern zu führen?“ „Weißt du eigentlich, dass du ziemlich unverschämt und dreist bist?“, zischte sie boshaft. „Ja und jetzt geben sie mir den gottverdammten Plan.“ Sie warf ihm noch einen giftigen Blick zu, nahm dann einen der Ordner und knallte ihn vor Katsuya auf den Tresen. „Such ihn dir selber raus.“ Wow, dass er unfreundlich war, das wusste er ja, aber das… was für Megazicken. Na gut, er hatte, was er wollte. Kaiba, Seto. „Ich soll Kaiba noch eine Kopie davon bringen. Könnten sie das also kopieren?“, er zog den Plan aus seiner Klarsichthülle, „Bitte.“ „Moment.“, sie nahm den Hörer des Telefons und rief erstmal jemanden an. Klang so, als ginge es um irgendeinen Handwerker. Aha, die Fenster in B-2 sollten repariert werden. Und das war jetzt ganz wichtig, ja? Na endlich, sie war fertig. „Was willst du?“ „Eine Kopie.“, knurrte er. „Wir kopieren nichts für Schüler. Das muss ein Lehrer für dich machen.“ „Herrgott noch mal, wie blöd sind sie eigentlich!“, schrie Katsuya, „Herr Kaiba will eine Kopie, weil er seinen Plan nicht mehr finden kann. Er ist der stellvertretende Schulleiter, ja? Reicht ihnen das an Rang und Namen um das Privileg eines Abzugs zu bekommen?“ Das Bürofräulein klimperte mit ihren durch Maskara verlängerten Wimpern. „Kaiba. Will. Eine. Kopie.“, wiederholte er etwas ruhiger, „Soll ich das auch selber kopieren?“ „Das darfst du nicht.“, erwiderte sie, stand wieder auf und riss ihm das Blatt aus der Hand. Ein paar Sekunden später hielt er dann doch wirklich eine Kopie in der Hand. Sollte er… ? Sie musterte ihn noch einmal und rümpfte die Nase. Ja, definitiv, er sollte. „Sehen sie?“, fragte Katsuya lächelnd, „War doch gar nicht so schwer.“ Und unter ihrem entsetzten Blick verließ er den Raum. Okay… Kaiba hatte montags genau so lange Schule wie er. Dienstags hatte er die ersten zwei Stunden, aber dafür auch dieselbe Zeit früher Schluss. Und ansonsten bis auf ein paar Freistunden zu denselben Zeiten Beginn und Ende. Ganz passend. Der erste Schritt war also getan. Und jetzt? Er bräuchte solche Daten wie Geburtstag, Adresse und Familienstand. Das konnte er ihn selber schon gar nicht fragen. Vielleicht sollte er doch zu Yugi gehen? Wäre ja eigentlich eine Idee… Gesagt, getan. Warum auch nicht? Mehr als blamieren konnte er sich nicht und das war ihm doch eh egal. Und wenn Kaiba etwas herausfinden sollte… dann hätte er sicher jede Menge gute Ausreden. „Herr Muto?“, sprach der Blonde den Vorbeigehenden „zufällig“ an. „Morgen, Katsuya.“ „Kann ich sie kurz sprechen?“, der Kleinere blickte ihn kurz mit seinen großen Augen an, lächelte dann und stellte sich mit ihm ein wenig an die Seite, „Es geht um Kaiba…“ Der Ältere lehnte sich gegen die Wand und sah ihn ernst an. „Sie sagten, es ist besser seinen Feind zu kennen. Daher würde ich gern ein paar Dinge über ihn wissen. Wohnort, Familie, Freunde… Geburtsdatum vielleicht. Könnten sie mir ein paar Anhaltspunkte geben?“ Der Lehrer kniff die Lippen zusammen, ließ den Blick schweifen und seufzte. „Das darf ich eigentlich nicht…“, er sah wieder zu Katsuya, „Aber ich denke, du kannst mit einigen Dingen nicht viel Quatsch anstellen. Geburtstag hat er am 25. Oktober. Er wohnt nicht weit von hier in einer Reihenhaussiedlung. Aber das Haus ist nur gemietet. Wegen seines Jobs kommt es oft vor, dass er umzieht. Vielleicht weißt du es noch nicht, aber er ist so ein Ministeriumslehrer. Die kommen und gehen.“ Stimmt, am ersten Tag hatte Kaiba ihm mal so etwas erzählt… er würde also bald wieder gehen? „Über seine Familie weiß ich selber nichts. Da redet er eher wenig drüber. Und andere Freunde von ihm kenne ich auch nicht. Wie gesagt, er erzählt ja auch kaum etwas. Es kann sein, dass er unglaublich viele hat, es kann auch sein, dass er außer mir keine hat. Er ist nicht verheiratet und auch noch nie gewesen… ganz ehrlich, er interessiert sich sowieso nicht für Beziehungen. Allein schon, weil es ihm lästig ist auf andere zuzugehen. Das hat er mal gesagt. Was willst du noch hören?“ Das war schon weit mehr als er erwartet hatte. Keine Beziehung also… „Hat er Kinder? Irgendwelche unehelichen? Und wohnt er mit jemandem zusammen?“ „Glaubst du irgendetwas davon?“, fragte Herr Muto belustigt. „Kann ja sein…“, murmelte Katsuya. Hey, besser vor- als nachsorgen! „Neugier gesättigt?“ „Hm… eigentlich wirft es immer mehr und mehr Fragen auf…“ „Dann lass sie dir von ihm beantworten. Bis Montag, Katsuya.“ Der Schwarzhaarige stieß sich ab und wanderte Richtung Lehrerzimmer weiter. Keine Frau, keine Kinder, keine Beziehung… aber auch kein Interesse daran… Hm… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)