Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 91: Herzschlag ---------------------- Wie hieß es noch? Wer durchhält, wird belohnt? Ab diesem Kapitel befinden wir uns im letzten Drittel, auch wenn der Wendepunkt noch auf sich warten lässt. Es wird für die nächste Zeit (ich plane bis Anfang/Mitte Februar) bei zwei Kapiteln die Woche bleiben, ab dann habe ich Vorabiturklausuren. Danach muss man schauen, wie es weitergeht ^.^ Ich vermute, das macht keinem etwas aus, oder? Obwohl ich schon ein Stöhnen erhielt von den Menschen, die sich vorgenommen haben, jedes Kapitel zu kommentieren. Wobei ich mich an dieser Stelle sehr herzlich für alle Kommentare bedanken will ^///^ Zu diesem Kapitel kann ich nur eins sagen und das ist: Es gibt viele Gedanken. Das gilt auch für die weiteren Kapitel. Diese Gedanken enthüllen ein paar Dinge, die ich bisher nur sehr unterschwellig erwähnte und hier betonen möchte ^.^ Am Ende all dieser Gedanken wartet nebst einem neuen philosophischen Teil seitens Kaibas der lang erwartete Wendepunkt. Ich mag nicht sagen, freut euch darauf, weil er wie erwartet ein WENDEpunkt ist, aber verzagt nicht an der Zeit bis dahin ^.^ (bzw. bitte lasst mir Drohungen und Anschuldigungen vom Hals ^.^") Nun viel Spaß beim Lesen ^.^ P.S.: (inspiriert von feuerregen) Emo = amerikanische Subkultur, in der vor allem Gefühle sehr betont werden. Der größte Teil der Szene ist geprägt durch Weltschmerz und makabren Humor - die Farben dieser Szene sind weiß, rot und schwarz ^.^ (siehe Wikipedia) _________________________________________________________________________________ Hübsch… Was anderes konnte man zu Setos Schlafzimmer nicht sagen. Sehr emo, aber hübsch. Traditionell in weiß, rot und schwarz gehalten. Um genauer zu werden: Weiße Wände, Möbel aus Ebenholz, roter Teppich, rote Vorhänge und rote Bezüge. War das nicht das Zimmer, für den er einen Architekten hatte kommen lassen? Eigentlich sahen alle Zimmer sehr stilvoll aus. Obwohl dieses noch eine gewisse Klasse hatte, darüber konnte man nicht streiten. Was ebenfalls auffällig war, war die unglaubliche Symmetrie in diesem Zimmer. Die Tür war genau mittig, das Bett ebenso an der gegenüberliegenden Wand – übrigens ein riesiges Himmelbett, ebenfalls aus Ebenholz, mit gewundenen Pfeiler und Schnitzereien an Außen- und Innenseiten des Himmelgestühls sowie schweren, roten Vorhängen – die Schränke in gleicher Anzahl an den beiden Seitenwänden und demnach natürlich auch jeweils ein Nachtschränkchen. Vorsicht, Perfektionist. Wahrscheinlich betrug Breite zu Höhe des Bettes genau siebenundsechzig Prozent. Aber lieber mal zum Hauptgrund, warum er in diesem Zimmer stand. Jener Grund lag nämlich schlafend, eingepackt in eine ungefütterte Decke und seiner Anwesenheit völlig unbewusst – noch, wohl bemerkt – auf jenem faszinierenden Bett und war dabei nicht weniger faszinierend. Seto schlafend. Gut sah er aus – entspannt. In seinem Zimmer schien er sich also sicher zu fühlen. Vielleicht sollte er besser wieder gehen… aber… jetzt war er schon extra so früh wach… eigentlich… seit wann war er so ängstlich? Sein ursprünglicher Plan war gewesen Seto heute mal zu wecken. Das einzige Problem dabei war die Angst vor dessen Reaktion. Schlafende Hunde sollte man ja bekanntlich nicht wecken – aber wo war das Regelwerk für Drachen? Vielleicht sollten Yami und er das wirklich mal schreiben. Aber was brauchte man für ein Buch? Recherche. Also: Try and error. „Seto?“, Katsuya ließ sich auf die Matratze nieder. Die braunen Augenbrauen zogen sich zuckend zusammen, das rechte Augenlid hob sich zur Hälfte, fiel wieder zu, ein Arm in einem blauen Satinschlafanzug hob sich unter der Decke hervor, von dem Daumen und Zeigefinger über beide Lider strichen, bevor sie sich blinzelnd öffneten. „Guten Morgen.“, grüßte der Blonde lächelnd. „Katsu… ya?“, die Hand fiel kraftlos auf eines der drei großen Kissen, bevor der Ältere seufzte und sich mit dem Oberkörper aufrichtete, „Was ist los?“ „Ich wollte sie nur wecken.“, er wollte ein Foto, ein Foto, ein Foto von diesem Gesicht, „Ähm… ja. Das war alles.“ „Hm-hm…“, der Brünette rieb sich noch einmal die Augen, „Wie viel Uhr haben wir denn?“ „Halb sieben.“ „Und warum bist du so früh auf?“, auf beide Arme gestützt drehte Seto den Kopf zu ihm. „Ich habe einen Wecker in der Uhr.“, Angesprochener hob den Arm mit besagtem Stück. Oh… sah aus, als hätte sein Lehrer das nicht gewusst. Dieser Blick war… tödlich? Mörderisch? Eisig? Auf jeden Fall ein Grund zu flüchten – was der Blonde auch umgehend tat. War es nicht wunderbar mit einem Menschen zusammen zu wohnen, den man auch noch in drei Fächern in der Schule hatte? Es schien Schicksal zu sein, dass er gerade heute die ersten beiden Stunden schon wieder mit dem Älteren hatte. Ob Seto es nicht irgendwann leid wurde ihn zu sehen? Er würde ihn auf jeden Fall niemals leid sein. Aus der leichten Sturmfrisur und den schlaftrunkenen Augen vom Morgen war ein adretter Herr mit akkurat gekämmten Haar und eisigem Blick geworden. Wenigstens erlöste ihn die Schulglocke jetzt für zwei Stunde von diesem Anblick – diese Augen waren noch immer erschreckend, wenn sich die Lider über ihnen nahe zusammenzogen. „Hattet ihr Streit?“, flüsterte Ryou ihm von der Seite zu, während der stellvertretende Schulleiter in dem ihm anscheinend angeborenem aristokratischen Schritt das Zimmer verließ. „Na… fast. Ich würde sagen, er schmollt.“ „Er schmollt?“, eine der weißen Augenbrauen hob sich. „Ja… er hat mich bis gestern jeden Morgen geweckt. Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich einen Wecker in der Uhr habe.“ „Und das hat er herausgefunden.“, auf das Nicken des Älteren schüttelte Ryou den Kopf, „Ihr habt Probleme…“ „Seto kann einiges einfach nicht locker nehmen.“, der Blonde grinste, „Er ist halt zu verkrampft.“ Was nicht überraschend daran lag, dass er diese extreme Selbstkontrolle hüten musste, damit er keine starken Gefühlsausbrüche hatte. Oder waren diese Ausbrüche nur eine Folge der Angst und er hütete diese Kontrolle, um seiner Angst entgegenzuwirken? Egal was von beidem, die Lösung war eine Verringerung der Angst. „Ryou, wie bekämpft man Angst?“ „Bitte?“, der Jüngere blinzelte, „Wie meinst du das?“ „Du weißt, was überstarke Angst ist. Und du lernst doch gerade damit umzugehen. Du traust dich immer mehr und gewinnst dadurch Selbstwertgefühl. Aber wie lernst du das?“ Die Lippen des Kleineren blieben verschlossen, seine Miene ausdruckslos. War er mit dieser Frage Ryous Ängsten zu nahe gekommen? Hatte er ihn zurückgeschreckt? „Tut mir Leid, vergiss-“ „Nein.“, unterbrach der Jüngere ihn, „Ich meine… also… ich muss nur darüber nachdenken… entschuldige, ich wollte dich nicht unterbrechen.“ Oh ja, er hatte eine Angst getroffen. Er hatte alte Verhaltensmuster geweckt. Ryou stützte seinen Kopf mit einem Arm auf dem Tisch ab, zu dem er seitlich saß – Katsuya zugewandt. Kein Arm lag vor seinem Körper und der Bauch war nicht zurückgezogen – vielleicht hatte er doch nicht so stark getroffen? Oder hatte er eine Angst geweckt, die Ryou jedoch nicht an ihm zweifeln ließ? Diese offene Haltung drückte Sicherheit und Vertrauen aus. Und doch war er aus dem Konzept gebracht. „Ich denke, ich kann dir nicht mehr sagen als das, was ich bereits erzählt habe. Ich vertraue dir völlig naiv, dass du mich nicht verletzen und nicht verlassen wirst. Ich weiß nicht warum, ich tue es einfach. Vielleicht weil du meinem Bruder ein bisschen ähnlich bist.“ Sollte er das als Kompliment oder als Beleidigung nehmen? „Und das gibt mir Kraft. Ich weiß, dass du da bist und dass Kura da ist. Ich weiß, dass ihr mir sagt, wenn ich mich komisch verhalte. Ich weiß, dass ihr hinter mir steht und dass ich mich an euch wenden kann, wenn ich Probleme habe. Das ist… das ist eigentlich alles. Das gibt mir den Mut Neues zu wagen. Und wenn ich etwas schaffe, was ich mich sonst nicht getraut hätte, dann macht mich das stolz. Irgendwie so, denke ich…“ „Danke für die Antwort.“, Katsuya lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ den Blick zur Fensterwand schweifen. Das war aus einigen Gründen nicht auf Seto übertragbar. Seto vertraute nicht. Zumindest nicht so völlig und bedingungslos. Obwohl er ihm so viel von sich gezeigt hatte und nicht zurückgestoßen worden war, hatte er Verlassensängste. Zumindest wirkte es so. Ob es nun der leicht traurige Blick war, der ihn traf, wenn er Seto gerade nicht ansah oder die leisen Seufzer, die von Zeit zu Zeit über die Lippen des Älteren kamen. Die abgewandten Augen, wenn sie sich über manches unterhielten, ihr Ausweichen, wenn Katsuyas Bernsteine ihn fixierten. Seto hielt selten Blickkontakt. Das war ihm schon länger aufgefallen. Als hätte er Angst etwas zu sehen, was er nicht sehen wollte. Ablehnung? Zweifel? Abwehr? Was glaubte Seto zu entdecken, wenn er sich traute einen Blick zu erwidern? Es musste noch etwas geben, das der Brünette ihm verheimlichte. Etwas, was seine Angst verlassen zu werden zu lodernden Flammen schürte. Etwas, wofür er sich wirklich hasste. Das, was er ihm nicht sagen konnte. Das war es, was ihm diese Angst gab, was ihn zurückhielt zu vertrauen. Es musste etwas sein, wofür Seto sich zutiefst schämte. Zumindest war das die einzige Erklärung, die Katsuya einfiel. Ob dieses Schwein Gozaburo ihm noch mehr angetan hatte? Ob die Demütigungen, die er erlitten hatte, wirklich alle waren, die er ihm erzählt hatte? „Hi, Yami. Ich schreibe, weil ich mir die Frage schon seit gestern Nacht durch den Kopf spukt. Antworte bitte schnell. Lag Seto jemals unten bei euch? Katsuya“, tippte der Blonde in sein Handy, sandte die Nachricht und wandte sich dem Matheunterricht zu. Es gab zwei Möglichkeiten, wenn sich seine Vermutung als wahr bewies. Die eine Möglichkeit war, dass Seto vergewaltigt worden war. Die andere, dass er einfach nur einen unglaublichen Kontrollzwang hatte und die verschwiegene Sache etwas anderes war. Am einfachsten wäre es, Yami würde ihm sagen, dass seine Vermutung nicht stimme – aber irgendwie konnte er es sich nicht vorstellen. Die braunen Augen verfolgten Herrn Muto bei seinen Erklärungen zur Bestimmung des Fernverhaltens von Funktionen über Limes. Das nächste ungelöste Problem. Die Matheaufgabe könnte er genauso wenig lösen wie Yugis festgefahrene Einstellungen. Warum hatte er diese strikten Vorurteile und hielt so starr daran fest? Waren auch sie das Produkt einer übergroßen Angst? Das Vertreten einer Doktrin aus reiner Angst vor Neuem, vor Kontrollverlust und dem Zerstören des Selbstbildes? Im letzten Jahr war Yugi – mit Ausnahme von Yami und vielleicht Hiroto – sein einziger Freund gewesen. Er hatte ihn wie jeden anderen behandelt, hatte ihn vorurteilsfrei anhand seiner Leistungen und seinem Verhalten beurteilt. Er hatte gedacht endlich einen offenen und verständnisvollen Menschen getroffen zu haben. Warum war dieses Bild so sehr zerstört worden? Warum hielt Yugi krampfhaft, krankhaft an seinen Überzeugungen fest und nahm es in Kauf sich selbst zu verachten, nur um sie nicht zu ändern? Was würde auf Yugi zukommen, wenn er Homosexualität nicht als verachtenswert ansah? Ging es dabei wieder um Yami? Halfen diese Überzeugungen ihm seinen Bruder weiter zu hassen und für schlecht zu erklären? Was würde auf Yugi zukommen, wenn er Yami nicht hasste? Schuldgefühle? Scham? Heftigster Selbsthass für das, was er vielleicht getan hatte? Oder für das, was er nicht getan hatte? Egal, was es war, weder er selbst noch Kaiba könnten etwas daran ändern, wenn sie Yugi nicht in eine Krankheit jagen wollten. Nur er selbst oder Yami könnten etwas ändern. Sie beide hingegen mussten mit der Situation umgehen, wie sie war. Er hatte sich von Yugi fernzuhalten, dem Schwarzhaarigen zuliebe. Und Seto? Sollte er Yugi einfach vergeben und weitermachen wie bisher? Seine Einstellung akzeptieren und das Thema fortan meiden? Konnten sie wirklich nichts tun? Sie litten doch alle unter der Situation. Konnten sie nicht einfach darüber reden? Nein, Yugi würde auf Abwehr schalten. Seine Einstellung war nicht zu ändern. Der darauf resultierende Selbsthass und die Distanz zu ihnen beiden somit auch nicht. Im schlimmsten Fall würde auch Seto auf Abwehr stellen, schließlich war Yugi die einzige Person, die er als Freund betrachtete. Anbei eine Person, von der er konstant verletzt wurde. Schwierig… Yami mit in den Topf zu werfen könnte totales Chaos bringen oder die Situation lösen. Nebst der Tatsache, dass es Yami sehr verletzten würde – auch ihm könnte es danach entweder besser oder reichlich bescheiden gehen. Die Glocke – wieder eine Stunde rum. Herr Muto verließ den Raum ohne ihn in der ganzen Stunde auch nur einmal angesehen zu haben. Er ignorierte seine Existenz. Intrusives Syndrom – Vermeidung. Oder ein Abwehrmechanismus? Verleugnung… Verleugnung einer Existenz. Für Yugi gab es weder einen Atemu noch einen Katsuya. Herr Lehrer Kaiba behandelte ihn wieder wie jeden anderen Schüler. Das Mittagessen hatte gut geschmeckt und sein Bento mit dem Sushi von gestern ebenso. In Kunst hatten sie ein Aquarell begonnen. In Sport hatte er sich abreagiert – Basketball konnte ein sehr brutaler Sport werden, wenn man zu viele Sorgen und Gedanken hatte. Im Endeffekt hatte Yami recht gehabt. Sport war Psychohygiene – es half wirklich dem ewigen Grübeln für kurze Zeit ein Ende zu setzen und die innere Anspannung loszuwerden. Er sollte für seine Pflicht-AG eine Sportart wählen. „Was möchtest du trinken?“, fragte Ryou nach und holte zwei Gläser aus einem Wandschrank. „Auf jeden Fall Sprudel.“, bei Seto gab es nämlich keinen. „Möchtest du mit Mathe oder mit Kaiba anfangen?“ „Mathe, bitte. Das ist geregelt und logisch. Es gibt nur eine Lösung und die Formeln zur Lösung sind bekannt.“, wahrlich eine sehr beruhigende Sache, wenn man von Menschen gerade genug hatte – bei allen Göttern, jetzt fing er an über die heilsame Kraft der Mathematik zu philosophieren. Er war definitiv auch krank. Ryou nahm es mit einem amüsierten Lächeln zur Kenntnis. „Ich wusste, du würdest deine Liebe zu diesem Fach irgendwann finden.“ „Streich meine Worte von gerade einfach.“, Katsuya fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, „Ich würde jetzt gerne Mathe machen. Ich konnte heute immer noch keine Aufgabe lösen.“ „Was nicht vielleicht daran liegt, dass du die halbe Stunde aus dem Fenster gestarrt hast?“, der Weißhaarige holte ein Buch und einem Block aus seiner Tasche, bevor er die Stifttasche griff, die bereits daneben lag. „Du hast in Mathe auch nichts anderes zu tun als mich zu beobachten, oder?“, beide Augenbrauen des Älteren zogen sich nach oben, während sich sein Kopf senkte. „Ich? Och…“, der Kleinere breitete die Sachen vor seiner Nase aus, „Bisweilen ist das Fach einfach ein wenig… langatmig.“ „Dir ist langweilig?“ „Na ja…“, eine leichte Röte legte sich auf seine Wangen, „Ganz ehrlich… ein bisschen schon.“ „Ich dachte, du hättest keine Angst, dass ich dich verstoße. Sag ruhig, dass du es zum Einschlafen findest.“, ein Lächeln legte sich auf Katsuyas Lippen, „Ich bin dadurch nicht beleidigt – du bist einfach eine Intelligenzbestie, da kann man nichts gegen sagen.“ „Eine Menge Leute sagen etwas dagegen…“, murmelte der Weißhaarige und zog sich einen Stuhl heran. „Wie meinst du das?“, der Blonde rückte näher. „Es gibt viele Menschen, die nicht denken wollen, dass jemand etwas einfach besser kann. Sie fühlen sich angegriffen, wenn man etwas besser macht oder bereits weiß. Die meisten Menschen können nicht damit leben auf Fehler oder Schwächen hingewiesen zu werden. Deswegen stelle ich Fragen, wenn ich etwas weiß oder eine Idee habe, damit die Leute es dann für ihr eigenes Wissen oder ihre eigene Idee halten. Oder ich lasse es wie Zufall aussehen, wenn mir etwas gut gelingt. Das hilft nicht so sehr gehasst zu werden…“, Ryou seufzte, „Weißt du, warum ich dich so mag? Ich muss mich bei dir nicht verstellen. Bei dir kann ich sein, wie ich bin. Du bist mir nicht böse, weil ich manches besser kann als du.“, er schlug sich die Hand vor den Mund, sah auf und zog die Augenbrauen zusammen, „Das war jetzt arrogant, oder?“ „Ich glaube nicht, dass das arrogant ist.“, erwiderte der Ältere, „Du kannst vieles besser, das kann ich neidlos anerkennen. Man fühlt sich neben dir schon ein bisschen klein, das ist auch wahr… aber ich habe mittlerweile das Selbstvertrauen mir sagen zu können, dass ich dafür einige Dinge kann, die du vielleicht nicht kannst. Ich kann mit Seto leben. Das kannst du nicht.“, dafür konnte Ryou mit Bakura leben, was wahrscheinlich eine um weiten größere Leistung war – Katsuya könnte es nämlich nicht. „Nein, das könnte ich nicht…“, der Jüngere sah wieder auf und lehnte sich zurück, „Er ist mir zu groß, das macht mir Angst.“ „Ich bin auch größer als du.“, anscheinend war Ryous Vater ein sehr großer Mann gewesen, „Und Bakura auch.“ „Ich werde aber noch wachsen!“, der Weißhaarige spitzte die Lippen, „Dann bin ich so groß wie Kura und damit fast so groß wie du – du wirst schon sehen.“ Bei allen Göttern, das war zu süß. Das war einfach viel zu süß. Er wollte Klein-Seto zum Liebhaben, selbst wenn er nur halb so süß war wie Ryou. Katsuya seufzte. War das, was er fühlte, Sehnsucht? Das starke Bedürfnis Seto in seine Arme zu schließen? War das Liebe? Was war es, wenn nicht Liebe? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)