Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 113: The quest ---------------------- Zu aller erst die großen Nachrichten! (Nein, ich bin nicht schwanger XD) Ab dem ersten April gibt es YUAL-Favoriten (Yukis und Aikos Leseecke), wo jeden Monat fünf neue Fanficfavoriten vorgestellt werden. Schokopudding hat freundlicherweise diese FF hier vorgeschlagen und sie würde zum Favoriten gewählt ^///^ First Mexx Fanfic Favorit ever! Das ist ein Titel, auf den ich wohl immer stolz sein werde ^///^ (Das freut mich mehr als mein Literaturpreis zu einer des besten Jungautorinnen Nordrhein-Westfalens Ô.o) Also danke an alle Leser für die Unterstützung und an Schokopudding für den Vorschlag! Nun noch kurz zum letzten Kapitel: Die Meinungen, ob es nun zu dramatisch und damit unrealistisch sei oder nicht, gingen ja weit auseinander. Ich überlasse jedem gern seine Meinung. Ich selbst hielt es für relativ undramatisch, weil Seto nur die Reaktion gezeigt hat, die er bisher schon oft zeigte und Kats nur die Verzweiflung ausdrückte, die wohl die meisten ob der Situation empfinden würden. Wenn jemand dieses Kapitel allerdings als zu dramatisch ansieht, dann kann ich das gut verstehen. Yami ist schon ein ziemlich starker Charakter - ob das hier seine Stärke auslöscht oder verstärkt, ist auch hier jedem selbst überlassen. Und auf feuerregens Bitte lade ich das Kapitel nun auch schon mitten in der Nacht hoch. Habt Spaß damit ^.^ P.S.: Ich möchte auch hier lieber eine WARNUNG aussprechen. Zwar ist das Kapitel nicht Dark, aber ich kann nicht garantieren, dass es nicht das Weltbild ein wenig durcheinander bringt. Und ich möchte betonen, dass ich an keiner Stelle hier übertreibe oder von Vorurteilen spreche. Das hier stammt aus Opferberichten und vom Bundesamt für Statistik (wie viele meiner Angaben), womit es sich um Fakten handelt. (Besondere Warnung an Sekten- und Prostitutionsopfer, überspringt das Kapitel besser) _________________________________________________________________________________ Seto war relativ unwiederbringlich in eine andere Bewusstseinsebene verschwunden. Vielleicht auf eine hübsche, sonnige Waldlichtung, vielleicht einen Strand, an den sanft die Wellen rauschten, vielleicht mitten in die dunkle Unendlichkeit des Alls. Definitiv irgendwo anders hin als in seinem eigenen Haus, in seinem eigenen Zimmer, in seinem eigenen Bett. „Wie nannte man diesen Zustand jetzt?“, wandte sich Katsuya mit einem Seufzen an Yami. „Das ist ein sehr klassischer Derealisationszustand. Er schaltet die Umwelt aus.“ „Er kriegt nichts mehr mit?“, er musterte den auf seinem linken Arm Liegenden, „Wenn ich jetzt mit einem Messer auf ihn einsteche, spürt er das?“ „Wahrscheinlich ja.“, der Rothaarige hob die Augenbrauen und nickte, „Möglicherweise… nein. Das kommt auf die Stärke der Derealisation an. Außerdem muss dabei auch eine Depersonalisation stattfinden, sonst spürt er sich selbst nämlich. Bei ihm findet wahrscheinlich beides gleichzeitig statt.“ „Und bei der stärksten Form fühlt man nix mehr?“, der Andere setzte sein Nicken nur fort, während seine Lider zufielen, bis er schließlich regungslos dasaß. „Wenn du… vergewaltigt wirst… passiert dasselbe?“, flüsterte Katsuya. Wiederum nur ein Nicken – diesmal schwächer. „Du rutscht mir jetzt aber nicht auf in eine, oder?“, zwei mit Anfall waren mindestens einer zu viel. Er wusste ja nicht mal, was er jetzt machen sollte! „Nein, ich… ich musste nur…“, der Ältere schluckte, „Ich musste an einen Jungen denken, den ich einmal kennen gelernt habe.“, er schwang seine Beine von der Matratze, stand auf, ging um das Bett herum und krabbelte von der anderen Seite zu Seto herüber. Einen Jungen, den er kennen gelernt hatte? Sollte er weiter fragen? Es schien kein erfreuliches Erlebnis gewesen zu sein… oder war Yami der Junge? Oder war es komplett eine Ausrede? „Was für ein Junge?“ „Ein… Stricher. Nun ja…“, er atmete tief durch, „Einer vom Babystrich.“ „Was ist das?“, irgendwie ließ das Wort vermuten, dass er noch keine einundzwanzig gewesen war. „Die Bezeichnung für die Prostituierten, die unter ungefähr sechzehn Jahren sind. Meistens Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren.“ Katsuya erstarrte. Vier… Jahre? Kinder von… vier Jahren? Prostituierte? Seine Lider weiteten sich. Das war nicht wahr. Das war… das konnte nicht… „Das gibt es?“, hauchte er. Yami schnaubte, bevor er murmelte: „Surprise, surprise. Es gibt Minen zum Preis von zwei Eiern – was hat die Menschheit noch nicht eingeführt? Natürlich gibt es Kinderprostituierte.“ „Aber… wieso? Ich meine… was…“, der Blonde schüttelte leicht den Kopf. „Du hast dich mit Stehlen und dem Verprügeln von Wohlhabenden durchgebracht. Andere Kinder gehen betteln. Und wieder andere lassen sich vergewaltigen. Kommt ganz darauf an, was die Eltern tun. Jedes normale Kind wählt Stehlen oder Betteln, aber wenn ein Zuhälter dich schnappt oder du von deinen Eltern verkauft wirst, dann landest du zwangsläufig auf dem Strich. Es gibt mehrere tausend Kinderprostituierte, das ist schon fast nicht einmal ungewöhnlich.“, der Ältere schüttelte seufzend den Kopf, „Kats, ich frage mich ehrlich, wie du bei deiner Vorgeschichte ein so naives Weltbild haben kannst… keine Ahnung von Sex, von Kinderprostitution… als nächstes erzählst du mir, dass es keine Sekten und Kultrituale, keinen Menschenhandel, keine Snufffilme und keine Erotikfilme mit Misshandelten gibt.“ „Ich… also…“, der Jüngere seufzte, ließ den Blick sinken und beschränkte sich darauf durch Setos Haar zu fahren. „Entschuldige, ich wollte nicht so auffahren…“, murmelte Yami, „Mir begegnen nur mein ganzes Leben lang völlig ignorante Menschen, die davon nichts wissen und wenn doch, es für eine Lüge halten… ich hätte erwartet, dass du davon weißt.“ „Vom Babystrich?“, fragte der Blonde ähnlich leise nach. „Und von Produzenten von illegalen Erotikfilmen und Snuff, die die Kinder kaufen, vor der Kamera vergewaltigen, quälen oder sogar töten lassen und sie, wenn sie gerade nicht filmen, auf den Strich schicken…“ Katsuya schluckte, atmete tief ein und sehr stockend wieder aus. Dass es Kinderpornographie gab, ja, aber… doch nicht so… „Das… wusstest du auch nicht?“, erfragte der Rothaarige, wartete einen kurzen Moment und sprach ob der nicht vorhandenen Reaktion seines Gegenübers weiter, „Wie steht es mit Sekten, die ihre weiblichen Mitglieder gezielt schwängern, um die Kinder für ihre Rituale zu verwenden, in Massen zu vergewaltigen und ebenfalls in der Freizeit auf den Strich zu schicken?“ Das war nicht wahr. Das war alles nicht wahr. Das war… wie verdammt grausam konnten Menschen sein? Wie… abscheulich? Gottverdammte Monster. Wie konnten sie… das… nein… ein Schluchzen erklang. „Katsuya…“, der Ältere beugte sich über Seto, legte einen Arm um den Größeren und zog ihn zu sich, „Hey, Kats… tut mir Leid… ich höre ja schon auf… tut mir Leid…“, er wiegte den Jüngeren und schmiegte seine Wange an dessen, „Tut mir Leid…“, hauchte er in sein Ohr. Da war Schmerz. Schmerz, voll von Trauer und Hass, der heiß mit seinem Blut durch seine Venen schoss. Sein Herz krampfte. Krampfte vor Schmerz. Das war nicht wahr. Das war verdammt noch mal nicht wahr. Konnte ein Mensch so etwas tun? Konnte ein Mensch so verdammt grausam sein? „Wie kann man so grausam sein?“, flüsterte Katsuya erstickt. „Wie nicht? Kinderpornographie bringt Milliarden ein. Mit Depersonalisation kann man seine Gefühle wegschalten – perfekte Sache.“, Yamis Stimme troff vor Verbitterung. „Aber… dann…“, die braunen Augen richteten sich auf den Brünetten. „Seto?“, fragte der Ältere leise nach, ließ seinen Blick zwischen beiden schweifen, „Ja, Seto, als ein Mensch, der seine Gefühle entweder nicht spüren oder nicht deuten kann, könnte perfekt solch einen Job machen. Hätte man ihn von seinem Bruder getrennt und hätte ihn wer anders adoptiert – die perfekte Puppe.“ Katsuyas Sicht verschwamm. Wie oft hatte er gelogen? Wie oft hatte er die Wahrheit gesagt? Wie oft hatte er nur geschauspielert? Wie oft war er er selbst gewesen? Ein Mensch, gestört, allein, unkontrolliert… er konnte verstehen, warum man psychische Krankheit verdammte. „Können psychisch Gesunde das auch?“, fragte der Blonde nach. „Gesunde?“, der Ältere hob eine Augenbraue, „Die Menschen, die nach außen hin gesund wirken? Glaub mir, die können das noch viel, viel besser…“ „Aber…“, Katsuya schüttelte den Kopf, schloss die Augen, atmete tief durch, „Okay. Es gibt also Menschen, die wirken ganz normal, die lassen Kinder vor der Kamera vergewaltigen oder töten.“ „Oder auspeitschen, verbrennen, allgemein foltern, alles zusammen in jeder möglichen Kombination… möchtest du wirklich darüber reden?“, erkundigte Yami sich. „Ich denke… ja. Ich… entschuldige, dass… ich glaube, ich intellektualisiere gerade.“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Kleineren, der seinen Arm von Katsuya löste, um ihm mehr Freiraum zu geben und diesen zu Seto sinken ließ, um ihm über den Arm zu streichen. „Wahrscheinlich ist das auch besser.“, er atmete tief ein, „Ja, genau das passiert andauernd und überall. Die Videos werden illegal verkauft, kosten bis zu mehreren tausend Dollar, je nach dem, was drauf ist. Ich spreche einfach mal von Dollar, weil das international ist, ja?“ Der Blonde nickte. „Meistens sind solche Produzenten eng mit der Yakuza verstrickt, zumindest bei uns. Wenn Kinder getötet werden, müssen die Leichen beseitigt werden, jemand muss ihren Verkauf auf dem Strich organisieren, ihre illegale Unterkunft, oft müssen Polizisten bestochen werden, das alles… mit Sekten ist das manchmal ähnlich, die können „ihre“ Kinder zwar bei den Eltern lassen, weil die Sektenmitglieder sind, aber auch da fällt es natürlich auf, wenn eine Schwimmlehrerin entdeckt, das irgendwer hemmungslos mit einer Jagdmesser in den Unterleib eines Kindes gestochen hat. Deshalb sind Sekten mit solchen Ritualen meist auch in der Unterwelt unterwegs. Nebst der Tatsache, dass es Profit bringt die Sektenkinder zu vermieten… durch die Mitglieder, die man von sich abhängig macht, kann man immer neue kriegen.“ „Wie geht das mit den Mitgliedern?“, fragte Katsuya nach. „Die Abhängigkeit? Drogen, Qual, Gehirnwäsche… irgendwann ist man so tief drin, dass auf einen lebenslange Gefängnisstrafen warten, sollte man sich jemals an die Öffentlichkeit wenden. Mit gezielten psychologischen Strategien und guten Druckmitteln kann man Menschen zu nahezu allem kriegen.“ „Ich meine…“, er atmete tief durch, „So insgesamt… wieso kommt das nie raus?“ „Hm… du kennst die Yakuza, oder? Die hohen Tiere werden bestochen, alle anderen Ermittler laufen durch die Riesenorganisationen ins Leere oder werden getötet und beseitigt oder einfach nur durch Drohungen so schwer eingeschüchtert, dass sie nicht weiter arbeiten. Oder man weiß zwar, was die Leute tun, hat aber keine Beweise. Oder so was wird illegal geregelt, indem die Yakuza kurzerhand für die Polizei arbeitet… oder man wartet, bis die Clane sich gegenseitig umbringen. Ich meine, okay, nicht jeder bei der Yakuza steckt direkt so tief drin, viele spezialisieren sich auf so etwas wie Drogenhandel, aber… manche schon.“, der Ältere schloss die Augen, ließ seinen Oberkörper sinken und legte den Kopf auf Katsuyas Arm ab, auf dem auch schon Setos Haupt weilte, „Aufgedeckt werden in den Ländern mit den besten Ermittlungen eintausend bis dreitausend Fälle von Kinderpornographie im Jahr. Meistens Produzenten, die nicht genug abgesichert sind oder die für die Unterwelt den Bogen überspannt haben und damit ausgeliefert werden… selten wird eine ganze Organisation aufgedeckt. Dass sind Milliardengeschäfte, die da laufen, so was ist sehr schwer zu knacken.“ „Und wie viele Produzenten gibt es… schätzungsweise?“, Gott gab den Menschen den freien Willen, ja? Sehr witzig… „Nun, mindestens tausend neue pro Jahr. Ansonsten habe ich keine Ahnung. Hier in Domino habe ich bisher sieben entdeckt.“ „Du hast… was?“, der Blonde starrte den Älteren an, „Was soll das heißen?“ „Nun… du hast mich mal gefragt, warum ich nicht mit der Prostitution aufhöre. Der Grund ist einfach. Als Stricher habe ich Zugang zu den Häusern des Yakuza-Bosse, kann mit der Yakuza direkt sprechen, mit den Mittelsmännern, den Zuhältern, den Schiebern… ich sehe manchmal die geladenen Politiker und Firmeninhaber und Polizisten…“, die Lider über den Amethystaugen wurden aufgeschlagen, „Ich kann mit einigem Aufwand die Listen mit dem Geldtransfer, die Personenverzeichnisse und ähnliche Dokumente entwenden…“ Reines Starren. Schweigen. Nicht-Bewegung. Stille. Starre. Yami… war… „Bist du… also…“, er schaffte es nicht den Kopf zu schütteln, „Ich meine… arbeitest du für die Polizei?“ „Für irgendwelche Typen, die Geld dafür kriegen ihre Nase raus zu halten? Nie im Leben.“ Aber… das hieß… dann war… „Wenn sie das rauskriegen, bist du tot…“, hauchte Katsuya verzweifelt. „Ich weiß.“, der Rothaarige schlug die Augen zu, „Ich weiß…“ „Ich bin in einem verdammt schlechten Actionfilm gelandet, oder?“, der Jüngere strich sich mit der Hand über die Augen, „Sag mir, dass das ein Scherz ist. Bitte, Yami.“ „Es ist keiner.“ Irgendetwas sollte geschehen. Yami sollte lachen und sich darüber lustig machen, dass er es ernst genommen hatte. Seto sollte aufwachen und mit einfallen. Bakura sollte sich Eintritt verschaffen und mit Obst bewaffnet mit Ryou einen Krankenbesuch machen. Irgendetwas… „Die Dokumente sind gesichert und gehen an verschiedene Polizeistationen, sollte mir etwas passieren. Irgendwer wird schon nicht korrupt sein und anhand der Sachen ein bisschen was durchsetzen.“ „Aber…“, die Bernsteine richteten sich wieder auf die tiefen, dunklen Augen. „Ich möchte dir endlich die Wahrheit sagen. Ich benutze meinen Job, um an Dokumente und Beweise zu kommen und einigen Kindern und Frauen zu helfen. Meine Liebschaften sehen ähnlich aus. Hiroto arbeitete in einer der Bars, wo die VIPs, die mit der Yakuza konspirieren, ein und aus gehen. Weil er wegfiel, habe ich mir Marik genommen, der im Sixth Heaven die meisten Gespräche mitbekommt, wo die Yakuza verkehrt. Und ich will ehrlich sein: Auch Seto hatte zu seiner Zeit als Firmenchef Beziehungen zur Yakuza. Er hat einige Coups veranstaltet, um gegnerische Firmen zu ruinieren und sie aufzukaufen. Ich habe auch aus ihm Informationen gepresst.“, ein Schatten schien sich über das harte, alt wirkende Gesicht zu legen, „Bei dir dachte ich auch erst daran, was aus dir zu holen ist und wie man dich einsetzen kann… das war meine Motivation dich aufzupäppeln… aber… du warst anders. Du wolltest nicht mit mir schlafen, du wolltest kein Geld, keine Hilfe…“, die dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, „Du hast mich fasziniert. Du warst der erste Mensch, bei dem ich irgendwann nicht mehr über den informellen Wert nachgedacht habe. Du warst der erste… dem ich je vertraut habe.“ Katsuyas Blick streifte Seto, über dessen Augen sich seine Lider gelegt hatten. Weiter seinen Arm entlang, der unter dem Gewicht der beiden Köpfe schon ein wenig taub war. Mitten in rotviolettes, glänzendes Haar, in einen hellblonden Pony zu amethystfarbenen Augen. Yami. Sein Leben lang die Selbstlosigkeit in Person, das Opfer eines Berufes, zu dem er gezwungen worden war, die Quelle an Freude und Optimismus. Alles nur Schein. Er war kein Opfer, kein Optimist und sehr sicher nicht selbstlos. Obwohl… ihm gegenüber… er hatte ihn nicht benutzt, oder? Er war wirklich ein… Freund. Irgendwann war es selbstlos geworden. Irgendwann war er… diese Quelle geworden. Dieses… Idol. Dieses abschreckende Selbst, was doch so faszinierend begehrenswert war. Er hatte ihn gehasst wie geliebt. Dabei war die Wahrheit eine völlig andere. Was sollte er von Yami halten? Was sollte er denken? Was? „Warum?“ „Warum was?“ „Warum machst du diese Ermittlungen?“, die brachten ihn und sein komplettes Umfeld in Lebensgefahr. Sie brachten Seto und Katsuya selbst in Gefahr! „Weil ich nicht zusehen kann, wie Menschen leiden. Ich kann nicht einfach wegsehen. Dieser Junge… er hat mir alles erzählt. Was sie mit ihm angestellt haben. Und plötzlich… plötzlich war er still… er…“, der Ältere drehte sich auf den Rücken, hob die Arme und legte seine Hände auf sein Gesicht. „Was war mit ihm?“ „Er… stand auf und… ich hatte es nicht kommen sehen. Ich wusste ja damals nicht… er…“, die Stimme brach. „Yami – was hat er getan?“ „Er hat ein Messer gezogen und sich die Kehle aufgeschnitten.“ „Was?“, zischte der Blonde. Halt. Nein. Falsch. Er erzählte und schnitt sich die Kehle auf? Nie im Leben. Erinnerungsverzerrung. Das konnte Yami nicht gesehen haben. Das war nicht… „Sie hatten ihm per Gehirnwäsche eingepflanzt, dass er sich umbringen muss, sollte er jemals bestimmte Namen oder Orte oder Taten nennen…“, die Arme fielen herab, verschränkten sich über dem Gesicht des Liegenden, „Ich… ich wusste nicht… damals… ich wusste nicht… dass das geht.“ Katsuya spürte Tränen auf seinen Wangen. Tränen? Wie lange waren sie schon da? Seit vorhin? Seit gerade? Hmpf. Waren sie denn da? Oder war es nur eine Einbildung? Eine Verzerrung der Wirklichkeit? Ein Ignorieren dessen, was es gab, ein Preisen dessen, was es nicht gab… um zu überleben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)