Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 116: Missbrauch - Beziehung? ------------------------------------ Ankündigungen in aller Kürze: Samstag gibt es kein Kapitel, dafür aber Sonntag. Mittwoch das Kapitel fällt aus, es geht dann nächste Woche Samstag weiter. Dienstag schreibe ich Mathe und Donnerstag Biologie (meine LKs). Viel Glück auch an alle anderen, die Abitur machen! Danke für die vielen Kommentare ^v^ Es wird noch ca. 10 Kapitel geben, dann ist Dead Society Teil 1 beendet. Viel Spaß beim Lesen! _________________________________________________________________________________ „Missbrauch…“, flüsterte Seto und starrte weiterhin auf Katsuyas Brust, wie er es schon seit gut zwei Minuten getan hatte. Ja, Missbrauch. Yami hatte vollkommen Recht. Okay, es war kein zusammenhangloser Missbrauch wie bei seinem Vater, der zugeschlagen hatte, obwohl er mit der Situation gar nichts zu tun hatte, aber es war dennoch ein ungerechtfertigter physischer Angriff – kein physischer Angriff war wirklich gerechtfertigt, oder? – gewesen. Demnach Missbrauch. „Seto, wir haben darüber gesprochen.“, lenkte Katsuya ein, der einen kurzen Blick auf das Gesicht des Älteren geworfen hatte, „Missbrauch hin oder her, ich habe dir verzeihen und du hast mir zugesichert dein Bestes zu geben es nicht mehr zu tun. Das ist völlig ausreichend. Es ist passiert und ich habe derzeit keine Nerven übrig, um auf dich sauer zu sein.“ Der Liegende schwieg nur. Hach, verdammt… nächster Anfall im Kommen. Hätte Yami nicht bleiben können? Obwohl der auch kein wirksames Mittel wusste. Echt zum Verzweifeln. Katsuya hob seine Hand, hielt sie direkt über Setos Ohr und schnippte so laut er konnte einmal. „Wah!“, der Körper des Älteren zuckte heftig zusammen, ließ ihn stoßweise Luft ein- und ausziehen und von Katsuya zurückschrecken. „Oh… ’tschuldigung.“, der Blonde beugte sich vor, wollte nach Setos Gesicht greifen, doch stoppte ob seines weiteren Verkrampfens. Scheiße… was sollte er tun? Was? Keine Panik. Ruhig. Genau, Ruhe! „Seto. Seto, sieh mich an.“, die blauen Augen fanden seine, „Genau so, sehr gut. Ganz ruhig. Atme mit mir zusammen. Ein.“, er holte tief Luft, „Und aus.“, er spitzte die Lippen, um das Ganze sich auch so anhören zu lassen, „Ein… und aus. Und ein… aus…“, wow, Seto passte sich ihm wirklich an. Sehr gut. Kein Hyperventilieren. „Atme ruhig weiter. Dein Name ist Seto Kaiba, es Anfang Herbst, heute ist ein wunderschöner Sonntag in Domino, du bist im Schlafzimmer deines Hauses. Mein Name ist Katsuya, ich bin seit wenigen Minuten dein fester Freund und ich möchte, dass du jetzt und hier zurück in die Wirklichkeit kommst und die Schuldgefühle verschwinden. Ich werde dich jetzt in den Arm nehmen.“, Seto blieb ruhig, sah ihm weiter in die Augen und atmete gleichmäßig. Anscheinend war das in Ordnung. Mal sehen, ob das klappte. Zumindest wehrte sich der Ältere nicht in seine Arme genommen zu werden. Ein Anfang? Definitiv. Oh ha! Nicht nur ein Anfang. Seto schloss seine Arme um ihn. „Drache?“, fragte der Blonde sanft und kraulte den Nacken des Mannes, der seinen Kopf gerade an seiner Brust versteckte, „Hey… Drache…“ Das könnte man wahrlich als Methode werten. Keine Person in einem aktiven dissoziativen Zustand schnurrte gegen die eigene Brust, oder? Nein, von der Logik her eher nicht. Es schien Seto besser zu gehen. „Erde an Drache, bitte um Rückmeldung.“ „Nicht jetzt…“, murmelte der Ältere um räkelte sich leicht, um sich enger an den Blonden zu kuscheln. „Oh doch, jetzt.“, resolut drückte der Jüngere ihn von sich und sah in sein – natürlich schmollendes – Gesicht, „Du beantwortest meine Fragen und dann gehen wir etwas essen und danach… nun, danach können wir zurück ins Bett gehen und du kannst dir überlegen, was du mit mir anstellen willst. Deal?“ War das Funkeln in den blauen Augen als ein absolutes Ja zu werten? „Gut… so, nachdem ich jetzt ein Bild von deiner Krankheit aus der therapeutischen und der Perspektive eines Betroffenen habe, kann ich mir das Geschehen bis heute ungefähr erklären. Nur ein paar Punkte… mal schauen. Erst einmal wäre da gestern Abend. Warum hast du mich geküsst?“, das sollte eigentlich eine nicht belastende Frage sein, oder? War es anscheinend nicht. Seto hatte genau den gleichen Gesichtsausdruck wie vorgestern – oder eher gestern – als er mitten in der Nacht über Religion philosophierte. „Ich weiß es nicht.“, schloss der Brünette nach einigen Sekunden, „Ich habe einem Impuls nachgegeben. Du sahst so… hilflos aus. Irgendetwas in mir sagte: Jetzt oder nie. Ich habe mich für jetzt entschieden.“, er griff sich ein Kissen, um es sich bequem zu machen. Anscheinend hatte er verstanden, dass Kats ihn jetzt nicht im Arm halten wollte. „Du hast bemerkt, dass ich mich in einem dissoziativen Zustand befinde und dir deshalb gedacht, dass du meine Unzurechnungsfähigkeit ausnutzen solltest, um… mich zu küssen? Oder ins Bett zu kriegen?“ „Tja…“, Setos Blick wich seinem aus, seine Unterlippe bewegte sich in unregelmäßigen Mustern, als würden Wellen über sie ziehen. „Beißt du dir gerade von innen die Haut auf?“, fragte der Blonde nach, um ihn darauf hinzuweisen. „Ich wollte dich ins Bett kriegen.“, der Ältere schloss den Mund wieder, diesmal blieb er auch bewegungslos. Er schien sein selbst verletzendes Verhalten gar nicht bemerkt zu haben, was? „Dein Unterbewusstsein hat geplant mich als Mittel für deine psychische Stabilität zu benutzen und einen hilflosen Moment genutzt, um damit anzufangen?“ „Ja.“, antwortete der Brünette nach einigen Momenten des Zögerns. Katsuya atmete tief durch. Seto schien sich vorgenommen zu haben die Wahrheit zu sagen. Na wunderbar. „Geht diese Planung schon länger? War sie mit deiner Entscheidung verbunden mich bei dir aufzunehmen?“, konnte er das eigentlich wissen? An sich war es sein Unterbewusstsein. Das hieß, es war nicht bewusst. „Ich vermute, ja. Damals habe ich auch nur einem Impuls nachgegeben.“ „Dass du mich für deine Stabilität aufgenommen hast, hast du mir ja schon erklärt, obwohl du selbst nicht wusstest, was genau du damit meintest.“, erinnerte sich der Blonde, „Du hast meine Schuldgefühle dafür ausgenutzt, dass ich versuche deine Anfälle zu verhindern, um dich wieder zu stabilisieren. Das war bewusst. Und unbewusst hast du darauf geplant mich im Bett zu benutzen, um deine komplette Stabilität aufrecht zu erhalten und Anfällen vorzubeugen. Ergo genau dasselbe, was du bei Yami getan hast. Richtig?“ „Ja.“, der Ältere schluckte und schloss die Augen, „Das ist richtig. Vom Bewussten und dem Gefühl meines Unbewussten her.“ „Der Deal ist also, dass ich mich komplett um dich kümmere, Seele, Körper, Umwelt wie das Haus, im Zweifelsfall der Beruf… im Endeffekt, dass ich deine Stütze bin. Dafür werde ich versorgt. Geld, Unterkunft, Essen, Kleidung, aber auch deine Unterstützung, seelisch und körperlich. Darauf baut unsere Beziehung derzeit auf.“, traurig, aber wahr, was? Sie nutzten sich gegenseitig aus. So sehr, dass man es als gleichmäßiges Geben und Nehmen betrachten konnte. „Das sehe ich genauso.“, gab der Brünette zu. „Probleme treten demnach auf, wenn einer von uns nicht in der Lage ist dem anderen das Geforderte zu geben beziehungsweise der andere denkt, er würde nicht das bekommen, was er braucht. So wie du dann heute Morgen, als du dachtest, ich würde mich dir entziehen.“, seinen Anfall heute Morgen hatten sie ja durchgesprochen. Angst, Schuldgefühle, noch mehr Angst und aus allem wurde eine unsägliche Wut, weil seine Abwehr fehlgeschlagen hatte. „Und werden auftreten, wenn sich die Ansprüche einer Person ändern.“, fügte der Ältere hinzu. „Heißt, wir sollten von Zeit zu Zeit immer wieder über unsere Beziehung und unsere Gefühle darüber und zueinander und so weiter sprechen.“, er seufzte, „Und keinesfalls damit warten, bis Probleme auftreten, weil das für uns beide fatal wäre. Weil wir in einem Streit zu Extremen neigen, wie wir nun wissen.“ Seto schluckte nur. „Dann lass mich nur eins klarstellen: Bitte vergiss niemals, dass meine Seele Bedürfnisse hat. Auch wenn wir uns größtenteils um deine kümmern, meine ist auch wichtig. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich von deiner Seite nichts als Geld und Körperlichkeit bekomme, kann ich sehr schnell sehr garstig werden. Du weißt, wie sensibel ich auf Prostitution reagiere und das würde für mich dazu zählen.“, und in letzter Zeit war seine Seele bei Seto arg zu kurz gekommen. Was okay war, weil gerade wirklich die Arbeit an Seto wichtig war, aber… irgendwann sollte es auch wieder ein bisschen auf ihn zugehen. Das hier war eine Beziehung, kein Arbeitsverhältnis. „Es tut mir Leid…“, flüsterte der andere und öffnete die Augen zur Hälfte. „Bitte nicht, ich finde es völlig okay. Derzeit bist nun mal du wichtig. Ich wollte nur daran erinnern. Wenigstens kannst du sicher sein, dass ich etwas sage, wenn ich das Gefühl habe, ja?“, bitte keine Schuldgefühle mehr, für heute hatten sie genug davon gehabt. Morgen wieder, aber nicht heute, „Genauso, wie ich daran erinnern wollte, dass ich Freiraum brauche. Ich habe schon bemerkt, dass du ein sehr klammernder Mensch bist, was ich mittlerweile auch gut verstehen kann, aber… lass mir etwas Luft, ja? Ich laufe dir nicht weg.“ „Was heißt das?“, fragte der Brünette leise nach und hob die Lider ganz. „Nun… es könnte zum Beispiel sein, dass ich urplötzlich auf die Idee komme bei Ryou zu übernachten oder eine Einladung für irgendetwas annehme und dann urplötzlich dieses und jenes mache und so… plan’ mich bitte nicht zu viel ein. Ich werfe manchmal einfach von einer Minute auf die andere meine Pläne um, nicht nur Zeit, sondern auch Zukunft und Interessen und Hobbys… ich bin ein bisschen unzuverlässig. Ich weiß, dass du damit wahrscheinlich das größte Problem haben wirst. Aber bitte sei nicht böse, ich…“, der Blonde seufzte, „Ich bin einfach zehn Jahre jünger als du und totale Verantwortungslosigkeit gewöhnt. Das hier…“, er fuhr mit der Hand einen Halbkreis, um anzudeuten, dass er das ganze Zimmer oder Haus meinte, „Das ist ein völlig anderer Lebensstil. Es wird dauern, bis ich mich daran gewöhne, denke ich. Es wird dauern, bis ich ruhiger werde. Es…“, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, „Ich bin einfach ein Jugendlicher.“ Seto erwiderte, das amüsierte Funkeln in den Augen, das seine Unsicherheit verdrängte, während er meinte: „Denkst du, ich habe noch nicht bemerkt, dass du ein überdrehter, junger Welpe bist?“ „Hah…“, der Jüngere verdrehte kunstvoll die Augen, „War es nicht klar, dass genau darauf ein Hundevergleich kommt? Womit habe ich das verdient?“, er wandte sich mit diesen Worten in ähnlicher Manier, wie Marik es getan hatte, an die Decke. „Mein tapsiges Fellknäuel ist zu einem hyperaktiven Jungspund geworden, diesen Fortschritt muss ich doch mal anmerken.“, stichelte Seto weiter. „Du bist blöd.“, meinte der Blonde nur und streckte die Zunge heraus, „Themenwechsel. Eine Frage habe ich noch.“ Die Gesichtsmuskeln des anderen erschlafften zusehends, legten sich wieder in ihre Ursprungsform – den nachdenklichen, ernsten Ausdruck. Mit einem Nicken deutete der Ältere ihm an fortzufahren. „Was ist in dir vorgegangen, nachdem ich bewusstlos wurde?“ Die Haut von Setos Wangen sank in Höhe seiner Zähne leicht ein, er schluckte, atmete tief durch – hatte er die Luft angehalten? – und legte die Stirn leicht in Falten. Doch er wandte den Blick nicht ab. Ein Anfang, nicht wahr? Oh, doch ein wenig. Der Brünette fixierte den Verband, der unter seinem blonden Haar die kleine Platzwunde verdeckte. „Gar nichts.“, antwortete er in einer ruhigen, langsamen Stimme, „Ich habe dir einfach zugesehen, wie du zu Boden gingst. Und es war mir vollkommen egal. Ich habe überhaupt nichts gespürt. Die ganze Wut war mit einem Mal weg, genauso wie die Schuld, alle Gedanken… ich habe wirklich einfach gar nichts gedacht. Da war… nichts. Als wäre ich ein Roboter. Ich wollte sogar einer sein. Ich wollte einfach… ich wollte mich in Nichts auflösen. Und mein Körper hat einfach selbst gehandelt. Ich habe gar nicht gesteuert, dass ich nach oben ging und das Badezimmer abschloss und… und…“, er wandte den Blick doch zur Seite. „Und?“ „Und mir die Arme aufschnitt.“, er schluckte, „Ich habe mir einfach dabei zugesehen. Noch aus meinen Augen, aber… als wäre ich… besessen.“, er spuckte das Wort förmlich aus, „Als hätte etwas von mir Besitz ergriffen.“, sein Kopf fiel in den Nacken, sein Blick richtete sich nach oben, „Oh scheiße…“ Wa- halt. Das hier war Kaiba. Er hatte nicht gerade dieses Wort verwendet, oder? Kaiba und Fluchen? Mit solchen… in solch einer Umgangssprache? Was war denn jetzt kaputt? „Was ist?“, fragte der Blonde nach, als Seto nicht weiter sprach. „Ich… mir kam gerade nur ein Gedanke.“, er sah zu Katsuya, schüttelte kurz den Kopf und blinzelte, „Entschuldige, das hat nichts mit dem Thema zu tun.“ „Woran hast du denn gedacht?“ „Na, das Besessen… die Kirche hat Hexen verbrannt. Die Idee kam auf, als auf einmal ein Verhaltensmuster bei einigen wenigen Frauen bemerkt wurde… sie wirkten so oft wie aufgewechselt… bei allem, was ich darüber gelesen habe, denke ich, dass das größtenteils multiple Persönlichkeiten waren. Und das Zeug mit dem Exorzismus… das waren Personen, die urplötzlich aus dem Nichts Leute töteten oder Wahnvorstellungen hatten oder sich wie Verrückte auf dem Boden wanden oder so etwas… man sagte, sie seien vom Teufel besessen. Aber das sind Anzeichen von Schizophrenie, Epilepsie, Multiplizität und ähnlichen Extremen. Da gab es auch in der heutigen Zeit so einige Fälle, wo Priester exorzieren wollten und man feststellte, dass es nur psychisch Kranke waren. Das macht plötzlich Sinn…“ Es wurden noch Leute exorziert? Religiöse Menschen waren teilweise echt verrückt. Und auf solche Gedanken kam Seto während ihres Gespräches, ja? Der Mann war intellektuell nicht ausgelastet. Dem sollten sie mal wieder einen anderen Job als Pädagoge geben. Vielleicht wirklich Programmierer oder Hacker oder was auch immer dieser Mann alles konnte und tun wollte. „Warum bewirbst du dich nicht einfach irgendwo?“, fragte Katsuya nach. „Was?“, die blauen Augen richteten sich wieder auf den Jüngeren, während die Falten aus Setos Gesicht verschwanden und durch einen Ausdruck der Verblüffung ersetzt wurden. „Du musst doch völlig gelangweilt sein. Was bietet dein derzeitiges Leben an Herausforderungen?“ „Außer dir?“, ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Älteren, während Katsuya die Lippen spitzte und die Lider zusammenzog, „Ministeriumslehrer ist nicht einmal so langweilig. Ich strukturiere gerade den Lehrplan der Schule und die Stundenpläne der Lehrer um, um Arbeitskräfte einzusparen und die gegebenen besser auszunutzen.“, was sicher so einigen Lehrern zu schaffen machte… „Und ich plane auf eine Erweiterung der Schule auf ein achtgleisiges System. Dazu muss die Schule ausgebaut werden, darum bin ich mit einigen Architekten und Baumeistern am Werk. Neben der bestehenden Küche und der Mensa wird es bald ein Cafe geben und eine Dachterrasse und erneuerte Fluchttreppen. Es soll eine Brücke über die Straße hinüber zur Bibliothek bestehen mit einer eigenen Arbeitsecke für die Schüler unserer Schule. Dann habe ich mich mit der Stadtverwaltung in Verbindung gesetzt, weil wir unbedingt die Erreichbarkeit eines Schwimmbades brauchen. Entweder es werden spezielle Shuttlebusse eingerichtet oder ein Schwimmbad wird in der Nähe gebaut. Und dabei ist herausgekommen, dass derzeit auch ein Krankenhaus in der Nähe der Innenstadt eingerichtet werden soll und ich versuche, die Betreiber zu überreden das ebenfalls in unsere Nähe zu verlegen. Dann stehe ich auch noch mit meinem Bruder in Kontakt, ob nicht eine kleine Spielhalle in beziehungsweise in Nähe der Schule gebaut werden kann und errechne die Rentabilität. Weiterhin braucht die Schule eine weit bessere Versorgung an Nahrungsmittel, da feile ich noch an der Lösung… es gibt viel zu tun. Und es macht Spaß.“, die blauen Augen schienen zu glühen vor Freude, „Nur dieser Direktor, der geht mir auf die Nerven… viel zu konservativ. Er schreit bei allem aus Prinzip erstmal nein. Der Mann ist für Neuerungen gar nicht zu haben. Dabei schickt mich das Ministerium doch, gerade weil die Schule so herunter gekommen ist. Deshalb habe ich einen Antrag gestellt per Anweisung von oben zum Direktor gemacht zu werden. Der Mann ist einfach nicht konstruktiv. Nur bei der neuen Hausordnung, die hat er sofort abgesegnet.“, wer nicht seiner Meinung war, war nicht hilfreich? Seto, über die Einstellung sollte man beizeiten mal reden… aber gut, es war nicht so, als würde er gar keine Gegenmeinungen akzeptieren. Und die Sache mit dem Direktor hörte sich wirklich ärgerlich an. „Was steht in der neuen Hausordnung?“ „Strengere Regeln.“, ein amüsierter Ausdruck zierte Setos Gesicht, „Rauchverbot auf dem kompletten Schulgelände, Japanisch oder Englisch als Pflichtsprachen, genauere Vorgaben über die Kleiderordnung und so weiter. Kannst du dir morgen durchlesen, ab Dienstag ist sie nämlich gültig.“ „Genauere Kleiderordnung?“, fragte der Blonde mit gequälter Stimme nach und legte die Stirn in Falten. „Und eine genaue Vorgabe, was als Strafe für was anzuwenden ist, damit auch die nicht mehr willkürlich ausfallen.“, der Ältere setzte sich auf. „Und was ist die Strafe?“, was für ein drakonisches System hatte sich der Drache jetzt wieder ausgedacht? „Ein Aufsatz über zwei Seiten über ein fachliches Thema, das vom Klassenlehrer gewählt wird, bei Nichtabgabe oder Wiederholungstat innerhalb von zwei Wochen gemeinnützige Arbeit und bei einem Verstoß gegen die Kleiderordnung ab drei Tagen in Folge Geldstrafen.“ „Ist das nicht gesetzeswidrig?“, fragte der Schüler entsetzt. „Der Eltern- und Schülerrat hat es abgesegnet – damit ist es wirksam.“, oh, dieses Lächeln, was für ein grässlich schönes Lächeln – Seto war gruselig. Warum funkelten seine Augen so? „Katsuya?“ „Jaaa…?“, der Blonde drückte sich in das Kissen. Warum war der so nah? Und warum kam der immer näher? Hilfe! Panik! Hil- … oh… okay… das war in Ordnung… vollkommen in Ordnung. Vollkommen... Katsuya ließ sich in den Kuss fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)