Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 119: Turn of events --------------------------- Die Deutung dieses Kapiteltitels überlasse ich jedem selbst ^.- So, da ich derzeit einen Dauergast habe, kann ich die Kommentare erst morgen oder übermorgen beantworten, ich werde es dann aber zusammen mit den ENS, die noch übrig sind, tun. Ich entschuldige mich für die Verzögerungen v.v Und ich möchte darauf hinweisen, dass es am Japantag eine DS-Gruppe geben wird. Näheres dazu gibt es im Zirkel zu DS (über den ich immer noch sehr gerührt bin ^///^). Und es gibt neues Fanwork in der Kapitelübersicht, schaut doch mal vorbei ^.- Danke, dass ihr dieser FF schon so lange treu seid! Viel Spaß beim Lesen. _________________________________________________________________________________ „Guten Morgen, Schwester Isis.“, grüßte der Blonde freundlich. „Katsuya!“, sie drehte sich lächelnd zu ihm, „Meine Güte, da merkt man gar nicht, dass schon wieder Dienstag ist. Die Zeit vergeht zu schnell.“, sie stellte einen Bottich in den Arzneischrank und schloss diesen ab, „Wie geht es dir? Was hast du mit deinem Kopf angestellt?“, sie ließ sich auf ihrem Stuhl nieder, während Katsuya den Hocker nahm. „Ist nur eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung gewesen. Schädelfraktur wurde gestern ausgeschlossen und Gehirnblutungen erscheinen unwahrscheinlich, sagte der Arzt.“ „Aber woher hast du die?“, flüsterte der Ältere und zog die Augenbrauen zusammen. „Aus einem Streit.“, ihr durfte er nichts erzählen… „Ich gerate irgendwie immer wieder an aggressive Menschen.“, er zuckte mit den Schultern. „Hach, du machst mir Sorgen.“, sie schüttelte den Kopf, „Hast du noch mehr neue Verletzungen?“ Außer einer Menge Seelenwunden? Er verneinte. „Soll ich dich noch einmal untersuchen?“, erfragte sie hilfsbereit. Warum eigentlich nicht? War er zwar gestern erst, aber vielleicht sah sie Dinge, die der Arzt nicht sah. Der Mann war sicherlich zwanzig Jahre älter als sie und sie war schon nicht mehr frisch der Ausbildung entsprungen. Außerdem waren ihre Hände weit angenehmer. Hätte er jemals geheiratet, hätte seine Frau solch sanfte Hände haben müssen. Der Blonde legte den Kopf schief, nachdem er seine Oberbekleidung ausgezogen hatte. Seto hatte auch solche Hände. Sanft und ein wenig feminin, aber seine waren gleichzeitig auch stark und kräftig. Nicht schwielig und rau von Hornhaut wie Katsuyas, die von seinem alten Leben geprägt waren. Wäre er nur einiges schwerer und hätte ein kantiges Gesicht, er hätte einen Schiffsarbeiter mimen können. Zumindest dem Klischee nach. „Deine Brust ist gut verheilt…“, murmelte die Krankenschwester, „Aber die Haut an deinem Rücken ist aufgeraut. Wurdest du geschleift?“, ihr Blick fiel noch einmal auf seine Kopfverletzung, „Bei Gott.“, sie bekreuzigte sich, „Du wurdest doch nicht vergewaltigt, oder?“ „Wie kommen sie darauf?“, fragte der Jüngere leicht verwirrt nach. „Nun… wenn das bei jungen Männern passiert… werden sie meiner Erfahrung nach meist niedergeschlagen, sodass die ohnmächtig sind und sich nicht wehren…“, ihre Augen richteten sich noch immer auf den Verband, „Und sie liegen dann mit Rücken oder Bauch zu Boden… dabei ergeben sich solche Schürfungen.“, sie seufzte, „Oder prostituierst du dich? Von jenen kenne ich auch solche Verletzungen.“ Oh je… was hatte Seto ihm jetzt wieder eingebrockt? Unfassbar. „Also mir persönlich ist nix dergleichen passiert. Die Kopfwunde kommt von einem Streit und die Schürfwunden…“, was zur Hölle sollte er jetzt sagen? „Nun, das war freiwillig.“ „Freiwillig?“, sie hob ihre Augenbrauen. Verdammt. Warum konnten so viele Menschen logisch kombinieren? Sie wusste, dass er bei Seto untergekommen war. Der wäre sauer. „Ja… ich habe einen Freund.“ Sie musterte ihn noch einen Moment gedankenvoll, bevor sie ihn lächelnd beglückwünschte. „Katsuya?“, der Blonde sah von seinem Topf auf, in dem er gerade Obst zerstampft hatte, „Weißt du, wo die hier Zimt haben? Ich kann keinen finden, aber er steht auf dem Rezept.“ „Der ist hinten im…“, er betrachtete Ryou kurz, „Stampf mal kurz weiter, ich gehe es holen. Ich glaube, du bist nicht groß genug.“ „Okay.“, der Weißhaarige übernahm seine Arbeit, während Katsuya den Gewürzschrank durchsuchte. Da war es doch. Richtig weit oben, richtig weit hinten. „Bitt’schön.“, sie wechselten sich wieder ab, „Gib’ mir noch ein Minütchen.“ Der Jüngere lehnte sich an den Schrank neben ihm, betrachtete ihn von der Seite und fragte schließlich mit gedämpfter Stimme: „Was hat der Arzt gestern gesagt?“ „Hm?“, Katsuya sah kurz auf, machte aber schnell weiter, „Keine Fraktur, wahrscheinlich keine Blutungen. Und Setos Wunden haben sich nicht entzündet. Er erwartet aber, dass man die Narben davon noch mindestens ein halbes Jahr sehen wird.“ „Oh…“, der Weißhaarige seufzte, „Wie geht es ihm?“ „Prächtig.“, der Größere stieß lächelnd die Luft aus, „Er hat ein williges Betthäschen.“, er seufzte, „Das ist schlimm… ich brauche ihn nur sehen und ich will ihm die Klamotten vom Leib reißen und ihm eine Menge schmutziger Dinge zuflüstern. Aber gleichzeitig will ich mit ihm kuscheln und reden und werde rot wie ein Mädchen und bin völlig unsicher. Voll Chaos.“, doch schon wieder lächelte er, „Das war gestern so peinlich. Der Arzt hat die neuen Blutuntersuchungsergebnisse erklärt und war besorgt, dass mein Serotoninspiegel schon wieder gesunken und jetzt ungefähr so niedrig war wie bei einem schwer psychisch Kranken. Und das Dopamin und ähm… Oxytin? Weiß nicht. Auf jeden Fall waren ein paar andere Spiegel erhöht. Seto hat nur einen Blick drauf geworfen und gefragt, ob das nicht einfach das Hormonbild eines Verliebten sei. Und hat wohl voll ins Schwarze getroffen.“, Röte legte sich auf Katsuyas Wangen, „Der Arzt hat nur kurz zwischen uns beiden hin und her gesehen und gemeint, dass das richtig sei und er sich ja nun nicht mehr so viele Sorgen machen muss. Und ich glaube, er hat Setos Blut auch zum Test geschickt…“, ihre Blicke trafen sich, „Wusstest du, dass man aus dem Hormonbild lesen kann, ob jemand wahrscheinlich treu sein wird? Und ob die Beziehung lange hält? Das ist so…“, er schüttelte den Kopf, „Bizarr.“ „Heißt, du hast nächsten Montag die medizinische Voraussage, wie eure Beziehung laufen wird?“, fragte Ryou mit zweifelnder Stimme nach. „Genau das.“, der Ältere seufzte, „Und ich weiß nicht mal, ob Seto es mir verraten wird, was raus gekommen ist. Es ist so gemein, dass ich noch nicht volljährig bin…“, er ließ den Stampfer los, „Du kannst die Gewürze hinzufügen, wenn du magst.“ „Verdammt seien jene, die die Mittagspausen in Hauswirtschaft integriert haben…“, flüsterte Seto, bevor er erneut einen Kuss auf Katsuyas Lippen setzte und mit der freien Hand – die andere fuhr über die Brust des Jüngeren – die Tür abschloss, gegen die er ihn drückte. „Welch stürmische Begrüßung…“, urteilte der Blonde mit tiefer Stimme, als der Ältere ihm kurz Zeit zum Atmen gab – was sofortig mit einem Zungenkuss bestraft wurde, „Schon wieder ausgehungert, mein Drache?“ „Meinetwegen kannst du deinen Mund gern für anderes nutzen als zum Sprechen.“, flüstere dieser ihm entgegen, bevor er Ohren und Hals liebkoste. Hilfe, was für ein Schwerenöter! „Da fällt mir zufällig etwas ein…“, mit dem Zeigefinger strich Katsuya Setos Hose an der gewölbten Stelle entlang, „Möchtest du es haben?“, mal ehrlich – war er in dem Aspekt irgendwie anders als er? Nicht wirklich. Die hellblauen Augen schienen ihm entgegen zu leuchten. „Mein Hintern tut mir zu sehr weh.“, der Jüngere lächelte entschuldigend, „Also… ich würde das oral mal versuchen…“, ein gewisser Ausdruck von Besorgnis legte sich auf die Züge des Brünetten, „Was ist?“ „Du musst das nicht machen, nur weil du gerade das andere nicht willst.“, flüsterte der Ältere, „Ich möchte dich zu nichts zwingen.“ Eigentlich bemerkte er doch gut kleinste Stimmungsschwankungen des Anderen, nicht? War das wirklich etwas, was er lernen musste? Vielleicht nur die Deutung, das Bemerken war schon gegeben. „Aber ich würde gern mit dir… also… ich hab’ Lust drauf. Auf Sex, mein’ ich. Und oral… ich mein’… ich könnt’ es ja mal probieren.“, warum stotterte er jetzt so? „Tue das besser nur, wenn du es wirklich willst.“, sagte der Größere leise, „Das erste Mal ist eine noch größere Überwindung als zu allen anderen Arten Sex, meistens. Wir haben auch noch Hände. Und… na ja…“, Seto wurde rot? Ganz leicht, aber ein bisschen war da, nicht? „Ich… also… ist ja kein Muss, dass du der Passive bist.“, sein Blick wich aus. Katsuya blinzelte. Stopp. Reset. Seto hatte nicht… gerade… also… hatte er das wirklich vorgeschlagen? War das sein Ernst? Dass er… also… dass sie beide… ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Wie wäre es mit Händen, wir fahren nach Hause und unterhalten uns da noch einmal darüber?“, schlug er einige Momente später vor. Der leicht Errötete nickte nur. Katsuya warf einen schnellen Blick auf Setos Gesicht und nahm unter den geschlossenen Lidern ein Lächeln wahr. Das war genug, um sich zu trauen: „Das war himmlisch…“ „Hm…“, der Ältere schnurrte, während er von dem Kleineren in dessen Arme und an dessen Brust gezogen und gekrault wurde. Und es tat gut sich auch mal wieder in einem Bett wieder zu finden, nachdem man von seinem Orgasmus zurück auf die Erde katapultiert wurde. Nur diese Art von Unsicherheit, die war mal völlig neu. Aber Seto sah nicht so aus, als hätte er ihm außerordentlich wehgetan… und selbst wenn, konnte es sein, dass er den Schmerz genossen hatte. In so etwas war er ja anscheinend ein wenig eigen. „Hat es dir auch gefallen?“, fragte der Jüngere vorsichtig. Wenn er das richtig verstanden hatte, war das Setos erstes Mal… unten gewesen. „Bestens…“, murmelte der nur und legte seinen Kopf in den Nacken, damit der Andere weiter kraulte, „Ich frage mich, warum ich das nicht schon früher gemacht habe. Es ist gar kein Kontrollverlust.“, er rollte das Haupt unter Katsuyas Hand, „Am Anfang vielleicht, aber… wenn man sich mal überwunden hat…“, seine Lider fuhren plötzlich in die Höhe, sodass er den Jüngeren fixierte, „Kannst mich aber ruhig fester nehmen, ich bin keine Frau.“ Wie war das mit Masochismus? „Noch fester geht nicht, wenn ich deinen Schädel nicht gegen die Wand rammen soll.“ Oha… dieses Schnuteziehen war nicht das süße, kindliche – es war schon fast verärgert. „Hm…“, gut, keine Verärgerung mehr zu erkennen, „Dann sollten wir eine andere Stellung nehmen. Von hinten geht fester. Oder du lässt mir die Oberhand…“ „Hast du eigentlich schon einmal was von Romantik gehört?“, fragte Katsuya dazwischen. „Romantik?“, die Stirn des Älteren legte sich in Falten, „Ist ein Kunstzeitalter im neunzehnten Jahrhundert.“ „Und ist Bezeichnung für eine liebevolle, harmonische, ruhige Atmosphäre.“, war er eigentlich der einzige mit dem Bedürfnis danach? Seto war doch auch oft kuschelig. „Die uns beim Sex ziemlich fehlt.“ „Romantik beim Sex?“, der Ältere hob eine Augenbraue, „Sprichst du von diesem Mein-Schatz-mein-Liebchen-mein-Ein-und-Alles-Gesülze?“ „Nein…“, oha, er sah es schon, er verunsicherte Seto, „Der Sex mit dir ist göttlich, aber vielleicht könnten wir es manchmal einfach ein wenig langsamer angehen. Ich meine… du hast ein Vorspiel, das ist unbeschreiblich, aber es ist ganz klar darauf ausgelegt mich so schnell wie möglich zu erregen. Ein paar mehr sanfte, streichende Bewegungen, die einfach nur zum Genießen da sind oder ein paar Pausen zum Luft holen und Fühlen… einfach nur fühlen. Emotional, nicht körperlich. Also… verstehst du, was ich meine?“ „Nein.“, gab der Ältere zurück, allerdings ruhig und gefasst, „Wie wäre es, wenn du es mir zeigst statt es zu beschreiben? Nimm mich auf deine Art.“ Oh Hilfe. Was hatte er sich jetzt schon wieder eingebrockt? Er war bei weitem kein Genie beim Vorspiel, auch wenn Seto ein guter Lehrer war. Konnte er wirklich vermitteln, was er meinte? Und das jetzt, hier und sofort? „Ähm… ich werde es versuchen.“, der Blonde schluckte, „Aber… können wir das auf morgen verlegen? Ich bin völlig ausgelaugt. Und du musst deine Korrekturen machen und ich Hausaufgaben und gegessen haben wir auch noch nicht…“ Die blaugrauen Augen suchten sein Gesicht nach der Wahrheit hinter diesen Worten ab, bevor sich das brünette Haupt wieder an Katsuyas Brust drückte. „Wenn schon kein Sex, lass uns wenigstens noch etwas hier liegen bleiben, ja?“, absolut gern, Seto, absolut – der Blonde schloss seine Arme um den größeren Körper, „Morgen Abend… ist allerdings schlecht. Wäre es schlimm, wenn wir Donnerstag nehmen?“ „Keineswegs.“, das gab ihm weit mehr Zeit sich zu überlegen, wie er das anstellen sollte, „Was ist denn morgen?“ „Das…“, sollte er deuten, würde er sagen, die Person, die von seiner Brust hoch schaute, war um die fünf Jahre alt, „Das ist eine Überraschung.“, Kinderstimme und breites Lächeln inklusive. „Eine Überraschung?“, reagierte Katsuya sofort, in dem er eine sanfte Tonlage wählte und zurückgrinste, „Und du sagst mir nicht, was das ist?“ „Nein!“, und da war sie wieder, die Klein-Kinder-Schnute. Was man alles hinter Masken finden konnte… „Wirklich nicht? Auch nicht, wenn ich ganz lieb bitte sage?“ Der Brünette schloss die Augen und kicherte, bevor er sein Gesicht wieder an Katsuyas Brust versteckte und noch einmal laut „Nein!“ wiederholte und weiter kicherte. Nun, Klein-Seto schien sich also köstlich zu amüsieren über das, was Groß-Seto anscheinend geplant hatte. Für morgen Abend… Mittwochabend. Was konnte man mittwochs alles machen? Was hatte er vor? Sollte er mal schauen, was er aus Klein-Seto herauskitzeln konnte? Apropos… gute Idee. Der Blonde ließ seine Hände zu Setos Taille sinken, legte sie auf seine Seiten, bevor er mit den Nägeln über diese strich. „Wah! Wahaha!“, der Ältere riss sich lachend los und suchte sein Heil in der Flucht zum anderen Ende des Bettes. Mist. Selbst als Kind hatte er immer noch einen Erwachsenenkörper. Gemeinheit. Der Jüngere griff eines der Kissen und schmiss damit auf Setos Brust – noch gemeiner, der konnte sie ja fangen. Das half nur noch eins: Offensive! Mit einem weiteren Kissen bewaffnet stürmte der Blonde so schnell er auf Knien konnte auf den Größeren zu, der mit dem anderen Kissen in der Hand dasselbe tat. Runde eins der Kissenschlacht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)