S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 65. Kapitel ----------- Keine zwei Minuten später tauchte Sephiroths schwarzer Mantel wieder zwischen den Häusern auf, hinter ihm die Infanteristen, die den Rest von Clouds Truppe ausmachten. Er konnte kalkweiße Gesichter erkennen, aber wenigstens bewegten sich alle acht auf ihren eigenen Beinen. Der General war wohl gerade noch richtig gekommen. In der Hand hielt er das Funkgerät ihres Truppführers und schien mit der Kommandoleitung zu sprechen: „...sofort abbrechen. Rufen sie alle Truppen zurück, ich schicke meine Leute hier rein... nein, das ist ein Befehl. Ziehen sie sofort alle Truppen ein.“ Er drückte Kevlas das Funkgerät gegen die Brust, wobei es mit einem Knacken zerbrach und den Truppführer hinten über kippen ließ. Zwei der Infanteristen halfen ihm wieder auf, während Sephiroth zu Cloud hinüber kam und Tysons Leichnam entgegen nahm, bevor er diesem hinab half. „Wir hätten das Vieh auch gut allein erledigt...“, grummelte Kevlas und rieb sich über die Stelle auf seiner Brust, wo Sephiroth das Funkgerät zerdrückt hatte. „Ach wirklich?“, der hob nur eine silberne Augenbraue und schritt zu einem nahe liegenden Haus, öffnete deren Tür und trat hinein. Ein Scheppern, ein Fauchen, missmutiges Knurren und der General trat mit zwei Belzecue-Jungen wieder heraus – an jeder Hand eines. Er trat zu Kevlas hinüber, blieb vor diesem stehen und hielt sie in seine Richtung. „Wollen sie mir nicht eins abnehmen? Sie sind doch ungefährlich.“ Der Truppführer regte sich nicht, wandte nur panisch den Blick von rechts nach links. „Könnte das möglicherweise daran liegen, dass der Blick von Belzecues paralysiert?“, der General zog die fauchenden Katzen wieder zu sich, „Oder haben sie Angst, weil die Berührung der Mähne für normale Menschen tödlich ist? Das wäre nämlich berechtigt. Im Gegensatz zu ihrem stumpfsinnigen Übermut.“, er schmiss die Katzen in die Höhe, machte eine nicht sichtbare Bewegung mit seinen Armen, trat zur Seite und wich somit den herab regnenden Einzelteilen der Katzenjungen aus, „Hätte ihr Kamerad Strife mich nicht informiert, wäre jeder von ihnen so mausetot wie ihr anderer Kamerad hier. Sie sollten dringend ihre Nase noch einmal in die Lehrbücher stecken.“, die Infanteristen ließen den Kopf hängen, während Kevlas Sephiroth einen sauren Blick zuwarf, „Folgen sie mir. Nicht, dass sie den nächsten Bergdrachen für einen streunenden Hund halten.“ Was für eine Standpauke... und irgendwie hatte Cloud schon eine Ahnung, an wem das im Endeffekt ausgelassen werden würde – ihm. Kevlas würde ihn für seinen Fehler schuldig machen, ihn eine Petze nennen und vor allen anderen klein reden. Andererseits... wenn er eine Schlägerei begann, hatte er eine Chance zu gewinnen? Er war durch das Mako weit stärker... vielleicht sollte er Zack noch mal- ach nein, Zack war im Urlaub. Sollte er Sephiroth um Nachhilfe im Nahkampf bitten? Der Gewinner durfte oben liegen? Clouds Mundwinkel hoben sich. Er hatte eh keine Chance, demnach war das geklärt. Aber er könnte viel dabei lernen. Und Sephiroth konnte sicher seine Fähigkeiten einschätzen – ob er sich blamieren würde oder eine Chance hatte. Er sah zu Kevlas, dessen wuterfüllte Blick wirklich in seine Richtung gingen. Kein Wunder da. Wie sah es mit dem Rest aus? Wow, die schienen nicht einmal groß wütend. Die meisten ließen eher den Kopf hängen. War Sephiroths Rede zu ihnen durchgedrungen? Vielleicht waren sie ja nicht böse. Vielleicht war es – wieder einmal – nur sein Vorgesetzter, mit dem er in Zukunft Probleme haben würde. Das hieß zumindest, dass er nicht in einem Bett voller Frösche aufwachen oder mit Grütze statt Shampoo duschen musste. Es hieß, dass er wie heute morgen vor versammelter Mannschaft beleidigt wurde, aber das konnte er langsam ab. Schließlich hatte er Sephiroth. Mit strahlenden Augen, die man unter dem Helm zum Glück nicht sah, beobachtete er seinen Helden seit Kindheitstagen vor sich. Er war genauso, wie er ihn sich immer vorgestellt hatte. Er ließ sich nicht von dem täuschen, was andere sagten. Er fällte seine Urteile selbst und fair. Er kam nicht auf so komische Ideen wie Cloud zu hassen, weil er keinen Vater hatte, weil ein Bürgermeister die Schuld am Unfall seiner Tochter auf ihn schob oder weil die Dorffrauen neidisch auf die Schönheit seiner Mutter waren. Er war einfach nur... es war, als hätte er seinen Platz im Leben gefunden. Sein Blick fiel auf Tysons Leiche, was sein Lächeln radikal vertrieb. Tyson dachte auch seinen Platz gefunden zu haben... aber jetzt war er tot. Warum? Für was? Was, wenn es Cloud erwischt hätte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)