S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 71. Kapitel ----------- Frohes Neues ^.^ _________________________________________________________________________________ Sephiroth schloss den Gürtel, mit dem er seinen Mantel stets zusammenhielt, bevor er einen Arm um Clouds Schultern legte. Die ganze Zeit lag sein Blick dabei anklagend auf Hojo, der die Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte und sich etwas zu ihnen beugte. „Nur ein Mal Mako ausgesetzt?“, fragte dieser mit seiner hohen, nasalen Stimme, „Aber du begattest ihn doch, nicht? Dein Sperma ist mit Mako durchsetzt. Sollte es sein, den Tests zufolge.“ Den Tests... bei den Leuten von SOLDAT wurde sogar Sperma getestet? Irkh... und das war voll mit dem grünen Zeug, das so stark machte? Waren die Frauen der Leute dann nicht totale Übermenschen? „Ich vermute mal, dass Kondome auch makodicht sind?“, warf Sephiroth ein und stellte sich wie von selbst zwischen Hojo und seinen Freund. „Kondome? Welch eine sinnlose Verschwendung guter Ressourcen. Sperma ist proteinreich und enthält zwei Prozent des aufgenommenen Mako. Für SOLDAT absoluter Humbug, ihr könnt doch sowieso nicht krank werden.“ „Aber ich kann immer noch Krankheiten übertragen.“ „Du kannst auch Mako übertragen. Das hätte diesem Jungen gestern sicherlich mehr geholfen. Das sah mir stark nach Schlag- und Trittverletzungen aus.“, Clouds Finger, die er im Leder des schwarzen Mantels vergraben hatte, verschränkten sich krampfhaft, „Und es würde mir eine wunderbare Möglichkeit zur Studie dieses Experiments geben. Wenn du dich schon so verschwendest...“ „Cloud ist kein Experiment!“, ein Arm wurde um ihn gelegt, zog ihn an den sich langsam wieder wärmenden Mantel. „Eine Blutprobe die Woche. Begatte ihn täglich – ohne diesen Latexmist. Dann werde ich ihn im Notfall auch wieder behandeln.“, eine kurze Pause, „Und werde eure... Beziehung... akzeptieren.“ Clouds Lider flatterten in die Höhe, obwohl ihn dafür eine Welle des Kopfschmerzes fast von den Füßen warf. Scheiße, er war ja... er hatte nie daran gedacht... dieser Mann, Hojo, das war doch... hatte er nicht mal erfahren... Hojo war Sephiroths Vater, richtig? Sein einziger noch lebender Elternteil? Der Mann war vielleicht echt gruselig, aber er war immer noch ein wichtiger Mensch in Sephiroths Leben, oder? Für ihn war es sicher wichtig, dass sein Vater sie akzeptierte. Als Paar. Cloud spürte das Rot auf seinen Wangen brennen. Akzeptiert als Paar. Als zusammen gehörend. Als Einheit. Von Sephiroths Vater. Das war wichtig! Verdammt wichtig! „Niema-“ „Seph!“, unterbrach er seinen Freund, „Ist... das ist doch okay, findest du nicht? Ich wäre tot, wenn Professor Hojo mich nicht zusammen geflickt hätte... zweimal... jede Woche eine Blutprobe bringt mich nicht um. Und wenn er sagt, das sei nicht gefährlich...“ „Nicht gefährlich für mich, weil ich immun gegen Krankheiten bin.“, mit einer Hand fuhr der Ältere ihm durchs Haar, „Aber das bist du nicht. Zwei Prozent meines körpereigenen Mako sind auch ein Wort. Das ist beides gefährlich.“ „Wenn ich bei SOLDAT bin, kriege ich sowieso Injektionen. Und es scheint doch jedes Mal weniger schlimm zu sein, nicht?“ „Ein guter Punkt.“, Hojo legte eine Hand an sein Kinn, „Es ist weniger potent als eine Injektion. Es verteilt solche auf mehrere Tage. Es könnte ihm täglich schlecht gehen, aber er könnte auch gegen die Nebenwirkungen völlig immun werden. Ein gutes Experiment...“ „Cloud ist kein Versuchsobjekt!“, heischte Sephiroth diesen an. „Es ist besser, als wenn er irgendwann auf eine andere Idee kommt.“, flüsterte Cloud für normale Menschen unhörbar. „Ich will dich nicht gefährden.“, die Hand, die in Clouds Nacken gelegen hatte, schloss sich so fest um die weniger Strähnen dort, dass es schon fast schmerzhaft war. „Es wird mich stärker machen. Damit schützt du mich. Und der Professor überwacht meine Gesundheit.“, hoffentlich... aber welcher Wissenschaftler würde seine Experimente sterben lassen? Cloud mochte diese Art zu denken sicher auch nicht, aber er konnte damit leben. „Cloud...“ „Du tust genug. Du musst dich nicht immer für mich opfern.“, huh? Machte das, was er da sagte, Sinn? Sephiroth und sich opfern? Aber irgendwie kamen diese Worte über seine Lippen. Er fuhr laut vor: „Ich mache es.“ „Wunderbar.“, Hojo rieb sich die Hände, „Lass dir Blut abnehmen. Dann können wir auch deine Blutwerte überprüfen... sie könnten ausreißen. Wir haben deine Milz entfernt. Ich werde dich krank schreiben für ein paar Tage.“ „Nicht nötig. Cloud wird nicht zur Armee zurückkehren.“, bestimmte Sephiroth. „Was?“, zischte der Jüngste. „Wenn du dich in dieses Risiko schmeißt, streiche ich das andere. Du wirst zu SOLDAT kommen, in Ordnung soweit, aber du gehst nicht mehr zur Infanterie. Du wurdest dort oft genug gefährdet.“ „Das ist mein Job!“, Cloud stemmte die Arme in die Seiten, „Ich habe es dir schon mal gesagt, ich werde nicht wie ein Hausweib bei dir warten. Die Armee ist gefährlich, das ist normal. Aber dafür trainierst du mich. Und mit dem zusätzlichen Mako dürfte ich relativ bald stärker als jeder dort sein. Ich habe keine Angst vor denen. Ich werde weiter dort arbeiten, Sephiroth!“ „Sie haben dich so zugerichtet! Ich habe gesehen, was sie dir angetan haben! Ich war dabei, als wir dir Organe rausschneiden mussten, weil sie unrettbar geschädigt waren!“, der General griff seinen Arm und zog ihn näher, wobei er sich auf die Höhe seines Gesichts hinab beugte, „Wir werden bezüglich dieses Punkts keine Diskussion führen. Ich will dich nicht weiter durch deine eigenen Kameraden gefährdet sehen.“ „Du hast das nicht zu bestimmen, Sephiroth.“, er versuchte sich loszureißen, doch natürlich war der andere weit stärker. „Du wirst-“ „Ruhe, Subjekt S!“, ging Hojo dazwischen, was diesen sofort zum Schweigen brachte, „Für den Erfolg des neuen Experiments ist es unerlässlich, dass ihr euch vertragt. Also lass diesem Individuum seinen Willen. Ich habe dir genügend Fähigkeiten gegeben ihn auch so am Leben zu erhalten... oder bei Bedarf wiederzubeleben.“ „Profes-“ „Daran wirst du dich halten.“ Sephiroth wandte den Kopf ab und ballte die Hände zu Fäusten. Der Blick Clouds blauer Augen unter der in Falten liegenden Stirn huschte zwischen den beiden Gestalten hin und her. Er war sicher froh, dass er nicht mehr mit dem anderen darüber streiten musste, aber es war kein gutes Gefühl seinen Willen bekommen zu haben. „Hast du verstanden?“, Hojo hob seinen Blick vom Spritzbesteck, um seitlich aus dem Augenwinkel zu seinem Sohn zu sehen. „Ja, Professor.“, quetschte Sephiroth hervor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)