S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 107. Kapitel ------------ Cloud... ja. Ein Lächeln huschte über Sephiroths Lippen. So war es richtig. So hatte es zu geschehen. Durch die Hände seines Liebsten zu sterben, was könnte er sich mehr wünschen? Er schnitt diesem Vieh namens Jenova den Kopf ab und nahm ihn an sich. Egal, was sie war, dadurch musste sie zwangsläufig sterben, oder? Und hier würde sie auf jeden Fall faulen. Aus verfaulten Zellen ließ sich nichts mehr machen. Mit dem Kopf zusammen in das Makobecken, so war es richtig. Durch Clouds Hand. So hatte es zu geschehen. Sephiroth schleppte sich zur Tür. Wo war Cloud? Wo- Seine Gedanken stockten. Seine Glieder stoppten. Sein Atem blieb in seiner Kehle stecken. Nein. Nein... nicht sie. Nicht diese Schlampe. Cloud ließ ihn verbluten, um sich um sie zu kümmern? Sie, die ihm als Kind eine so schwere Zeit beschert hatte? Sie, die... sie! „Jemand wie du...“, presste er hervor. Hatte Cloud ihn denn so schnell vergessen können? Alles, was zwischen ihnen war? Hatte Cloud nicht einen einzigen Zweifel? Gab er ihn einfach so auf, hörte auf Zack und nicht auf sein Herz? Zack, der wollte, dass er ihn tötete? Er konnte ja verstehen, dass Zack eine rasche Entscheidung traf... dass Cloud sein Schwert ergriff und sich rächte... und es war ja richtig so, aber... hatte er nicht einen einzigen Zweifel? Nicht einmal einen Hauch? „Durch jemanden wie dich...“, Sephiroths Atem beschleunigte sich. „Sephiroth!“ Der Blonde rannte auf ihn zu. Abscheu im Gesicht. Nicht ein Zweifel? Nicht ein einziger? Sephiroths Gesicht verzog sich in Wut. „Übertreib‘ es nicht, Junge!“, wie von selbst hob sich sein Arm, ließ sein Schwert in Clouds Bauch fahren. So jung... sechzehn Jahre? So jung und alles verloren. Cloud würde mit ihm gehen. Einmal im Leben durfte er egoistisch sein, oder? Er konnte Cloud nicht leben lassen. Er konnte ihn nicht in ihren Armen sehen. Sie würden zusammen bleiben. Für immer zusammen. Er schmiss Cloud mit der Wucht seines Schwertes zurück in den Pool-Raum. Nur noch eine Plattform über dem großen, grünen Nichts. Er musste Cloud nur nehmen und mit ihm springen. Zusammen. Für immer zusammen. Er stieß sein Schwert erneut in den auf dem Boden liegenden Cloud und hielt ihn daran über den Abgrund. Zusammen... für immer zusammen... „Meine Familie...“, hauchte Cloud durch den Schmerz, „...und mein Heimatdorf...“, seine Arme zitterten, als er sie hob, um nach dem Schwert zu greifen, „...du hast mir alles genommen. Ich werde dir... niemals vergeben!“, er packte die Klinge und zog sich daran vor, bis er wieder Boden unter den Füßen hatte. Sephiroth konnte nur regungslos zusehen. Diese Kraft... woher hatte er... wie konnte er... spürte er den Schmerz nicht mehr? Jeder andere hätte längst das Bewusstsein verloren. Und niemand, niemand hätte es geschafft sich mit dem Schwert im Bauch und den Händen an der Klinge so zu drehen, dass es ihn meterweit nach hinten warf. Warum... seit wann konnte Cloud... „Unmöglich... wie kannst du... was zur Hölle ist mit dir...“, stieß er ungläubig hervor. Cloud, der durch die Anstrengung auf die Knie gesackt war, hob den Kopf. Natürlich. Es strahlte klar vor seinen Augen. Das Grün in Clouds Blick. All das Mako, dass er Cloud gegeben hatte, als er mit ihm schlief. All die Kraft, die Macht, alles, was er Cloud vermacht hatte. Cloud war stark geworden. Er war nicht mehr das hilflose Kind, das er vor dem Spott und den Übergriffen der Infanteristen gerettet hatte. Seine starke Seele steckte nun in einem starken Körper. Cloud würde ihn nicht vergessen. Cloud würde immer sein bleiben. Auch, wenn er ohne ihn starb. Was hätte es für einen Sinn, all diese Alienzellen zu vernichten, wenn nicht, um Cloud eine bessere Welt zu geben? Wie hatte er auch nur einen Moment daran denken können, Cloud mit sich zu nehmen? Das hier war nicht die Zeit, um egoistisch zu sein. Cloud musste leben. Er musste leben und das Wissen mit sich tragen, um die Zukunft davor zu bewahren, je wieder eine Abomination wie ihn zu erschaffen. Cloud trug sein Erbe. Er war sein lebendes Vermächtnis. „Mutter... lass uns zusammen in Paradies gehen...“ Mit einem Lächeln sprang er von der Plattform und stürzte sich in den Makopool. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)